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    Plenarprotokoll 10/249 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 249. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 Inhalt: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsj ahr 1987 (Haushaltsgesetz 1987) — Drucksachen 10/5900, 10/6209 —Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — Drucksachen 10/6304, 10/6331 — Dr. Vogel SPD 19281 B Dr. Waigel CDU/CSU 19292 B Frau Hönes GRÜNE 19300 D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 19304A Dr. Kohl, Bundeskanzler 19310A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 19323A Dr. Dregger CDU/CSU 19326 B Reimann SPD 19332 B Ertl FDP 19334 D Suhr GRÜNE 19340 B Gansel SPD 19342 D Genscher, Bundesminister AA 19347 D Volmer GRÜNE 19351 A Voigt (Frankfurt) SPD 19352 B Dr. Waigel CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 19354 B Dr. Vogel SPD (Erklärung nach § 30 GO) 19354 D Genscher, Bundesminister AA (Erklärung nach § 30 GO) 19355 B Namentliche Abstimmung 19355 D Vizepräsident Stücklen 19300 C Vizepräsident Frau Renger 19323A Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts — Drucksachen 10/6305, 10/6331 — Würtz SPD 19357 D Dr. Rose CDU/CSU 19359A Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 19361 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 19364A Stobbe SPD 19366 D Dr. Stercken CDU/CSU 19369 D Genscher, Bundesminister AA 19372 A Frau Huber SPD 19374 B Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksachen 10/6314, 10/6331 — in Verbindung mit Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — Drucksache 10/6326 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 Frau Traupe SPD 19376 D Dr. Friedmann CDU/CSU 19379 B Bastian GRÜNE 19383 B Frau Seiler-Albring FDP 19385 B Horn SPD 19387 D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 19390 B Frau Traupe SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19393 B Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksachen 10/6319, 10/6331 — Brück SPD 19394 B Borchert CDU/CSU 19395 C Frau Eid GRÜNE 19397 A Dr. Rumpf FDP 19399 A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 19401A Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksachen 10/6321, 10/6331 — Dr. Diederich (Berlin) SPD 19403 C Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 19407 B Dr. Schierholz GRÜNE 19409 A Ronneburger FDP 19411 B Windelen, Bundesminister BMB . . . 19412 D Nächste Sitzung 19415 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19417*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 19417* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 19281 249. Sitzung Bonn, den 26. November 1986 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Augustin 28. 11. Braun 26. 11. Dr. Dollinger 26. 11. Dr. Ehrenberg 26. 11. Feilcke 28. 11. Fischer (Homburg) 28. 11. Dr. Haack 27. 11. Haar 26. 11. Haase (Fürth) 28. 11. Heimann 26. 11. Heyenn 28. 11. Hoffie 28. 11. Huonker 26. 11. Jung (Düsseldorf) 27. 11. Milz 28. 11. Dr. Müller * 28. 11. Schmidt (Hamburg) 28. 11. Frau Will-Feld 28. 11. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion DIE GRÜNEN hat den Änderungsantrag der Abgeordneten Suhr, Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 - Drucksache 10/6489 - zurückgezogen. Die Fraktion der SPD hat ihren Antrag betr. Einheitliche Europäische Akte - Drucksache 10/6013 - zurückgezogen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1986 bis 1989 (Drucksache 10/5364) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Lage von Presse und Rundfunk in der Bundesrepublik Deutschland (1978) Medienbericht (Drucksachen 8/2264, 10/358 Nr. 4) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Lage der Medien in der Bundesrepublik Deutschland (1985) - Medienbericht '85 - (Drucksache 10/5663) Der Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Anlagen zum Stenographischen Bericht Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Stand der immunbiologischen und virologischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 10/5932) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Antwort Europas auf die technologische Herausforderung der modernen Zeit (Drucksache 10/4086 [neu]) Der Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Verordnung des Rates über ein gemeinschaftliches Rahmenprogramm im Bereich der Forschung und technologischen Entwicklung 1987-1991 - KOM (86) 430 endg. - (Drucksache 10/6065 Nr. 3.4) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Tafelkirschen, mit Ausnahme von Weichseln der Tarifstelle ex 08.07 C des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in der Schweiz (1987) - KOM (86) 414 endg. - RatsDok. Nr. 9098/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.3) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für einige tierische Fette und Öle von Fischen und Meeressäugetieren der Tarifstelle 15.12 B des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Norwegen (1987) - KOM (86) 427 endg. - Rats-Dok. Nr. 9099/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.4) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für einige Fischereierzeugnisse mit Ursprung in Schweden (1987) - KOM (86) 436 endg. - Rats-Dok. Nr. 8981/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.5) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Aufstokkung des durch die Verordnung (EWG) Nr. 1726/86 eröffneten Gemeinschaftszollkontingents für Färsen und Kühe bestimmter Höhenrassen - KOM (86) 426 endg. - Rats-Dok. Nr. 9105/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2169/81 zur Festlegung der allgemeinen Vorschriften der Beihilferegelung für Baumwolle - KOM (86) 459 endg. - Rats-Dok. Nr. 8879/86 (Drucksache 10/6111 Nr.2.7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Abweichung von der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 hinsichtlich der auf bestimmte Mais- und Sorghummengen zu erhebenden Einfuhrabschöpfung - KOM (86) 443 endg. - Rats-Dok. Nr. 8713/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.5) Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Verlängerung einer der Fristen für die obligatorische Destillation von Tafelwein nach Artikel 41 der Verordnung (EWG) Nr. 337/79 im Wirtschaftsjahr 1985/86 - KOM (86) 411 endg. - Rats-Dok. Nr. 8731/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Heringe, frisch oder gekühlt, mit Ursprung in Schweden der Tarifstelle ex 03.01 B I a) 2 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs - KOM (86) 417 endg. - Rats-Dok. Nr. 8701/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.7) Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über eine finanzielle Maßnahme der Gemeinschaft zur Tilgung der afrikanischen Schweinepest in Portugal - KOM (86) 392 endg. - Rats-Dok. Nr. 8535/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Wein - KOM (86) 408 endg. - Rats-Dok. Nr. 8732/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1465/86 vom 13. Mai 1986 zur Festlegung der monatlichen Zuschläge zum Auslösungsschwellenpreis, zum Zielpreis und zum Mindestpreis für Erb- 19418* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 sen, Puffbohnen und Ackerbohnen für das Wirtschaftsjahr 1986/87 — KOM (86) 452 endg. — Rats-Dok. Nr.8621/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3667/83 über die weitere Einfuhr neuseeländischer Butter zu Sonderbedingungen — KOM (86) 451 endg. — Rats-Dok. Nr. 8464/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2179/83 zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Destillation von Wein und Nebenerzeugnissen der Weinbereitung — KOM (86) 398 endg. — Rats-Dok. Nr. 8733/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3783/85 zur Aufteilung der Fangquoten der Gemeinschaft in den grönländischen Gewässern im Jahr 1986 — KOM (86) 439 endg. — Rats-Dok. Nr. 8774/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.13) Bericht der Kommission an den Rat über die Verwendung bebrüteter Eier in den Mitgliedstaaten und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2772/75 über Vermarktungsnormen für Eier und der Verordnung (EWG) Nr. 2782/75 über die Erzeugung von und den Verkehr mit Bruteiern und Küken von Hausgeflügel — KOM (86) 449 endg. — Rats-Dok. Nr. 9270/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über Gemeinschaftsmaßnahmen zur Verbesserung und Anpassung der Strukturen im Bereich der Fischerei und der Aquakultur — KOM (86) 446 endg. — Rats-Dok. Nr. 9223/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Marokko (1987) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Tunesien (1987) — KOM (86) 440 endg. — Rats-Dok. Nr. 9239/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Israel (1987) — KOM (86) 442 endg. — Rats-Dok. Nr. 9240/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über den in der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung vom 31. Dezember 1985 gegenüber Spanien und Portugal anzuwendenden Zollsatz auf Hybridsorghum zur Aussaat der Tarifstelle 10.07 C I des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 461 endg. — Rats-Dok. Nr. 9309/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1700/85 über die für 1986 geltende Einfuhrregelung für Erzeugnisse der Tarifstelle 07.06 A des Gemeinsamen Zolltarifs aus nicht dem GATT angehörenden Drittländern — KOM (86) 287 endg. — Rats-Dok. Nr. 7192/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 3) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 339/79 zur Definition bestimmter aus Drittländern stammender Erzeugnisse der Nummern 20.07, 22.04 und 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 220 endg. — Rats-Dok. Nr. 7043/86 (Drucksache 10/5706 Nr.4) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 79/117/EWG über das Verbot des Inverkehrbringens und der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, die bestimmte Wirkstoffe enthalten — KOM (86) 237 endg. — Rats-Dok. Nr. 6750/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröff- nung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszoll- kontingents für Kabeljau, getrocknet, nicht gesalzen (Stock- fisch), der Tarifstelle ex 03.02 A I b) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Norwegen — KOM (86) 229 endg. — Rats-Dok. Nr. 6714/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 6) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur zeitweiligen Aussetzung der autonomen Zollsätze des Gemeinsamen Zolltarifs für einige landwirtschaftliche Waren — KOM (86) 195 endg. — Rats-Dok. Nr. 6711/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des Grundpreises und des Ankaufpreises für Blumenkohl für die Zeit vom 1. bis 11. Mai 1986 — KOM (86) 252 endg. — Rats-Dok. Nr. 6935/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 8) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse — KOM (86) 254 endg. — Rats-Dok. Nr. 6938/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Einfuhren der Reissorte „aromatisierter langkörniger Basmati" der Tarifstelle ex 10.06 B I und II des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 182 endg. — Rats-Dok. Nr. 6881/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Rum, Arrak und Taffia der Tarifstelle 22.09 C I des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in den mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft assoziierten überseeischen Ländern und Gebieten (1986/87) — KOM (86) 246 endg. — Rats-Dok. Nr. 7155/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2990/82 über den verbilligten Absatz von Butter an Empfänger sozialer Hilfen — KOM (86) 218 endg. — Rats-Dok. Nr. 7185/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2245/85 über technische Maßnahmen zur Erhaltung der Fischbestände in der Antarktis — KOM (86) 259 endg. — Rats-Dok. Nr. 7195/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 477/86 zum Erlaß geeigneter Maßnahmen für den Handel mit Ölverarbeitungserzeugnissen mit Spanien und Portugal — KOM (86) 274 endg. — Rats-Dok. Nr. 7170/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 14) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Rum, Arrak und Taffia der Tarifstelle 22.09 C I des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in den Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKPStaaten) (1986 bis 1987) — KOM (86) 247 endg. — Rats-Dok. Nr. 7268/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 15) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anpassung der Verordnungen (EWG) Nr. 797/85, (EWG) Nr. 355/77 und (EWG) Nr. 1360/78 im Bereich der Agrarstrukturen infolge des Beitritts Spaniens — KOM (86) 286 endg. — Rats-Dok. Nr. 7126/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 16) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend das Gemeinschaftsverzeichnis der benachteiligten landwirtschaftlichen Gebiete im Sinne der Richtlinie 75/268/EWG (Portugal) — KOM (86) 280 endg. — Rats-Dok. Nr. 7124/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 17) Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Kabeljau, gesalzen, jedoch nicht getrocknet, der Tarifstelle ex 03.02 A I b) des Gemeinsamen Zolltarifs und Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Köhler (Pollachius virens) ganz und Filets von Köhler, gesalzen, der Tarifstellen ex 03.02 A I f) und ex 03.02 A II d) des Gemeinsamen Zolltarifs und Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für tiefgefrorene Filets und tiefgefrorene Fischmusblöcke vom Pazifischen Pollack (Theragra Chalgogramma) der Tarifstellen ex 03.01 B II b) 17 und ex 03.01 B I n) 2 des Gemeinsamen Zolltarifs und Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 19419* Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für tiefgefrorene Filets und tiefgefrorene Fischmusblöcke vom Seehecht (Merluccius Hubbsi) der Tarifstellen 03.01 B II b) 9 und ex 03.01 B I t) 2 des Gemeinsamen Zolltarifs KOM — (86) 258 endg. — Rats-Dok. Nr. 7134/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 18) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für Sherry-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Malaga-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Jumilla-, Priorato-, Rioja- und Valdepenas-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) — KOM (86) 256 endg. — Rats-Dok. Nr. 6923/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 19)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alfred Dregger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Was haben wir angehoben?


Rede von Ingrid Matthäus-Maier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nachdem Sie in vier Jahren die Subventionen entgegen Ihrem Versprechen nicht gesenkt,

(Zurufe von der CDU/CSU)

sondern drastisch angehoben haben von — ich muß es sagen, weil die Kollegen dazwischenrufen —28 Milliarden in 1982 auf 40 Milliarden in 1986, was veranlaßt Sie zu der Hoffnung oder dem Optimismus, daß Ihnen das nunmehr gelingen könnte?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alfred Dregger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Gnädige Frau, als Sie sich zu Wort meldeten, hatte ich die Erklärung noch nicht gegeben. Aber ich habe sie inzwischen gegeben.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Das ist ja fein!)

    Ich habe nämlich gesagt: Keine grundlegende Verminderung der Subventionen ohne Absenkung der Tarife, und keine Senkung der Tarife ohne Abbau der Subventionen. Diese beiden Elemente hängen zusammen. Das erklärt es, daß wir nach einer ersten Konsolidierung, die beträchtlich gewesen ist, diese Aufgabe in der zweiten Legislaturperiode anpacken können.
    Entscheidend ist die Anhebung der Grundfreibeträge, vor allem der Freibeträge für Kinder.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es war eine schlimme Verirrung, alles Mögliche steuerlich abzugsfähig zu machen, nur die Kosten für Kinder nicht — als ob sie Luxus wären!

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Entscheidend ist ferner die Abflachung des Progressionsverlaufs zugunsten der mittelständischen Existenzen sowohl im Arbeitnehmer- wie im mittelständischen Unternehmerbereich. Denn die Einkommensteuer ist die größte Unternehmensteuer. Wir müssen sie reduzieren, um es den kleinen und mittleren Betrieben zu ermöglichen, ihre viel zu geringe Eigenkapitalquote zu verbessern, ohne die sie weder investieren noch Arbeitsplätze schaffen können. Und wir müssen den Einkommen- und Lohnsteuertarif senken, um der Schwarzarbeit zu begegnen. Die Steuer- und Abgabenlast hat auf Grund der schlimmen Fehler, die von sozialdemokratischen Bundeskanzlern und Finanzministern zu verantworten sind, ein Ausmaß erreicht, das nicht nur Leistung hemmt, sondern auch eine ständige Versuchung zur Steuerhinterziehung ist.

    (Dr. Vogel [SPD]: Nun steigern Sie weiter! Plus 3 %!)

    Die vierte Aufgabe ist die Rentenstrukturreform.
    Norbert Blüm hat unsere Sozialversicherungssysteme vor dem Zusammenbruch gerettet. Er hat insbesondere die Rentenversicherung stabilisiert. Die Renten sind sicher bis in die 90er Jahre hinein.

    (Reimann [SPD]: Und dann?)




    Dr. Dregger
    Aber dann wirkt sich das aus, was ich für das größte Unglück unseres Volkes nach dem Zweiten Weltkrieg halte. Ich meine den Geburtenrückgang. Er ist ein Unglück nicht nur wegen der Rentenfinanzierung. Wenn junge Menschen fehlen,

    (Lange [GRÜNE]: Hätten Sie sich halt mehr angestrengt!)

    dann fehlt es an neuen Ideen, an Innovationen, am Gleichgewicht der Generationen. Wir müssen uns auf die Folgen dieser Entwicklung im Rentenbereich einstellen.
    Die fünfte Aufgabe sind schließlich Reformen im Bereich der Agrarpolitik.
    Das ist die schwierigste Aufgabe, da wir in diesem Bereich mehr bewahren als verändern wollen — wir wollen vor allem die klein- und mittelbäuerliche Struktur bewahren — und da wir diese Aufgabe über die Preispolitik nicht im nationalen, sondern nur im europäischen Rahmen steuern, d. h. mitsteuern können. Das Ziel unserer Agrarpolitik ist klar: Wir wollen die Überproduktion im Lebensmittelbereich durch ein Bündel von Maßnahmen vermeiden, um den Bauern angemessene Preise garantieren zu können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Für die Verbraucher ist das kein Problem: Der Anteil, den wir für die menschliche Ernährung einsetzen, wird immer geringer.
    Wir lehnen es entschieden ab, den Ausgleich von Angebot und Nachfrage auch in diesem Bereich über sinkende Preise herbeizuführen, weil das den Tod einer großen Zahl bäuerlicher Existenzen bedeuten würde, die wir brauchen als selbständige, als bodenverbundene Menschen, die unsere herrliche und schöne Kulturlandschaft erhalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und FDP — Zurufe von der SPD)

    Die Bauern, meine Damen und Herren, brauchen jetzt verläßliche Freunde, die sie über die Krise hinwegführen. Wir sind dazu entschlossen, in der Europäischen Gemeinschaft wie im nationalen Rahmen. Und wir sind dazu auch in der Lage. Als drittgrößte Industrienation und als zweitgrößte Welthandelsnation mit einer blühenden Volkswirtschaft können wir auch finanziell diese Aufgabe bewältigen.
    Eine leistungsfähige Industrie ist nicht eine Alternative, sondern eine Voraussetzung für eine lebensfähige Landwirtschaft, die wir erhalten wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nun zu unseren Aufgaben und Verantwortungen im Bereich jenseits von Angebot und Nachfrage. Ich nenne ebenfalls fünf Aufgaben.
    Erste Aufgabe: Schutz des Lebens; insbesondere des ungeborenen Lebens;

    (Suhr [GRÜNE]: Schützt mal das geborene Leben!)

    nicht durch verschärfte Strafdrohungen, sondern
    durch einen Bewußtseinswandel, der unsere sittliche Verantwortung für das Leben und unsere
    Freude an Kindern wieder in den Vordergrund rückt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Bewußtseinswandel ist vor allem eine Sache der Männer. Ich bin überzeugt: Wenn die Männer ihren Frauen oder Freundinnen beistünden, dann gäbe es keine Massenabtreibungen in Deutschland.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zurufe von den GRÜNEN)
    Unser familienpolitisches Programm hat die Weichen gestellt. Hervorheben möchte ich neben vielem anderen die eigenständige Alterssicherung für die Mütter. Was Helmut Kohl mit seinen Ministern und mit unserer nachdrücklichen Unterstützung auf diesem Felde auf den Weg gebracht hat — die Anerkennung eines Erziehungsjahres je Kind als rentenbegründend und rentensteigernd —, gehört zu den großen Sozialreformen unseres Volkes und ist nur vergleichbar etwa mit der dynamisierten Altersrente.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, auf diesem Felde werden wir so lange fortfahren, bis die skandalösen Ungerechtigkeiten bei denen, die Kindern das Leben schenken und sie erziehen, im Vergleich zu denen, die es nicht können oder nicht wollen, abgebaut sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zweite Aufgabe jenseits von Angebot und Nachfrage: Schutz der deutschen Nation, und zwar der ganzen deutschen Nation. Wir brauchen einen elementaren Patriotismus, der so selbstverständlich ist wie Familiensinn.

    (Suhr [GRÜNE]: Wollen Sie einen völkischen Wahlkampf treiben?)

    — Das hat nichts mit Wahlkampf zu tun. Das sollte die Haltung aller deutschen Patrioten und deutschen Demokraten sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die deutsche Nation wurde 1933 nicht gegründet, und sie wurde 1945 auch nicht begraben.

    (Suhr [GRÜNE]: Kommt jetzt Ihre Abrechnung mit dem Bundespräsidenten?)

    Wir halten daher fest am Selbstbestimmungsrecht des deutschen Volkes und an der Einheit der deutschen Nation,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    und wir wollen Frieden, der auf den Menschenrechten beruht.
    Der Mord an der Mauer war eine Schandtat, ein Anschlag auf den Frieden und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ich fordere — das habe ich bereits einmal im Reichstag in Berlin getan — die Grenzsoldaten der DDR auf, keinen Mord zu verüben.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)




    Dr. Dregger
    Ich flehe sie an: Schießen Sie in die Luft, aber nicht auf Menschen, nicht auf deutsche Landsleute, die von dem einen Teil Deutschlands in den anderen gehen wollen!

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Dritte Aufgabe jenseits von Angebot und Nachfrage: Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen gegen Gefahren und Verwüstung. Wir Lebenden sind nur Treuhänder. Wir können die Kulturlandschaft nicht unverändert, aber wir müssen sie unversehrt an die nächste Generation weitergeben. Ausstieg aus der Technik geht nicht. Aber wir müssen Gefahren beherrschen und Schäden vermeiden; wo sie eingetreten sind, diese Schäden wieder gutmachen. Waldsterben scheint bei SPD und GRÜNEN nicht mehr in zu sein.

    (Suhr [GRÜNE]: Von wegen!)

    Wenn Buschhaus heute genehmigt würde, hätten Sie uns möglicherweise für den Nobelpreis vorgeschlagen, weil es ja kein Kernkraftwerk ist, sondern ein modernes Braunkohlekraftwerk.

    (Suhr [GRÜNE]: Wenn die Filteranlage in japanischer Lizenz gebaut wird!)

    Wir aber verlieren wegen der einen Aufgabe die andere nicht aus dem Blick. Wir sind nicht bereit, Untaten gegen unsere Umwelt widerspruchslos hinzunehmen.

    (Zuruf von der SPD: Siehe Rhein!)

    Das gilt für Basel wie für Ludwigshafen und Hoechst. Ich gehe immer noch davon aus, daß die Kette von Unfällen am Rhein in den letzten Tagen nicht bestellt und nicht bewußt herbeigeführt ist. Das vorausgesetzt — ich gehe immer noch davon aus —, können solche Unfälle verhindert werden und sie müssen verhindert werden. Von unserer deutschen Industrie erwarten wir mehr als die Erfüllung der Vorschriften. Wir erwarten von Ihnen, meine Herren, daß Sie in jeder Hinsicht vorbildlich sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das technische Können und die Finanzkraft unserer Unternehmen reichen in jedem Falle dazu aus.

    (Gansel [SPD]: Äußern Sie keine Erwartungen! Schlagen Sie vernünftige Gesetze vor!)

    Wir unterstützen unseren Umweltminister. Wenn es notwendig ist, die Vorschriften zu verschärfen oder gar Strafnormen zu verhängen, dann sollte das geschehen. Wir lassen uns unsere Landschaft nicht kaputtmachen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf der Abg. Frau Dr. Timm [SPD])

    Vierte Aufgabe jenseits von Angebot und Nachfrage: Wahrung des inneren Friedens. Meine Damen und Herren, in der Demokratie ist fast alles erlaubt.

    (Vogel [München] [GRÜNE]: Aha!)

    Eines nicht, nämlich Gewalt. Wer Gewalt übt oder zuläßt, zerstört die Demokratie. Deswegen können wir das nicht zulassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir werden noch in dieser Legislaturperiode zusammen mit der FDP ein erstes Maßnahmenpaket verabschieden. Nach unserer Auffassung müssen weitere folgen. Meine Fraktion hat die Vorgänge in Wackersdorf und Brokdorf schon in der Sommerpause untersucht

    (Vogel [München] [GRÜNE]: Aha!)

    und ein Vorschlagspaket erarbeitet, das wir nach gewonnener Bundestagswahl in die Koalitionsverhandlungen einbringen werden.

    (Vogel [München] [GRÜNE]: Dann gnade uns Gott!)

    Ich meine, wir müssen handeln. Das sind wir dem inneren Frieden schuldig, das sind wir der Autorität des demokratischen Staates schuldig, die, wenn sie einmal verloren gegangen ist, schwer wiederherzustellen ist. Denken Sie an Weimar! Das sind wir nicht zuletzt unseren Polizeibeamten schuldig, von denen schon über 500 in den ersten sechs Monaten dieses Jahres teilweise schwer verletzt worden sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Vogel [München] [GRÜNE]: Das ist doch unwahr!)

    Und schließlich fünftens: die Wahrung des äußeren Friedens. Der letzte Krieg hat die Lage in Europa grundlegend verändert. In Europa gibt es keine Großmächte mehr. Es gibt nur noch zwei Weltmächte, die Sowjetunion und die USA. Wir, die Bundesrepublik Deutschland, eine Mittelmacht ohne atomare Bewaffnung, brauchen eine intakte Allianz mit den westeuropäischen Demokratien und den nordamerikanischen Demokratien einschließlich der Weltmacht USA, wenn wir die geographische Nähe der Sowjetunion hier bei uns aushalten wollen.
    Der Schulterschluß mit Frankreich, mit Großbritannien und den anderen europäischen Verbündeten muß enger werden, auch in der Sicherheitspolitik. Ich bin dem Herrn Bundeskanzler gerade für diesen Teil seiner Rede besonders dankbar. Es laufen enge Konsultationen mit Paris und London. Mein Stellvertreter, Kollege Rühe, wird in den nächsten Tagen nach London und Paris reisen. Ich halte es für ganz wichtig, daß wir eine gemeinsame europäische Position zu den Abrüstungsverhandlungen mit den Weltmächten erarbeiten.
    Herr Kollege Ehmke, Sie haben so vieles gesagt. Sie müssen doch immer wieder einmal die Grundfragen durchdenken. Es ist doch so, daß die beiden Weltmächte, die Sowjetunion und die USA, nur eine tödliche Gefahr zu befürchten haben, nämlich den Atomkrieg. Wir haben mitten in Europa zwei tödliche Gefahren zu bedenken: den Atomkrieg und den sogenannten konventionellen Krieg; denn wenn es zum Kriege kommen sollte, was Gott und unsere gute Politik verhindern mögen — —

    (Lachen bei den GRÜNEN)




    Dr. Dregger
    — Schämen Sie sich in diesem Zusammenhang. Wenn Sie schon nicht an Gott glauben, können Sie nicht über andere lachen, die es tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Vogel [München] [GRÜNE]: Blasphemie! Gotteslästerung ist das! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN — Dr. Waigel [CDU/CSU]: Nicht zu fassen!)

    — Es geht um eine Existenzfrage unseres Volkes. Wie benehmen Sie sich eigentlich im Deutschen Bundestag!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie sind gewählte Vertreter des deutschen Volkes,

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    und Sie sollen seine Sicherheit garantieren und dazu beitragen und bei einem solchen Thema nicht dumm schwätzen. Schrecklich ist das ja.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Waigel [CDU/CSU]: Ehmke ist ein Sicherheitsrisiko, und die GRÜNEN sind politisch verkommen! — Senfft [GRÜNE]: Sie haben doch Wahlbetrug gemacht! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Unser deutsches und europäisches Interesse, das mit dem von Großbritannien, Frankreich und den anderen voll übereinstimmt — —

    (Frau Hönes [GRÜNE]: Und Sie reden von Frieden, von Sicherheit! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Ich erinnere mich noch an die große Rede, die der französische Staatspräsident Mitterrand wegen der Nachrüstung im Deutschen Bundestag gehalten hat. Dabei versank die SPD immer mehr unter den Tischen. Herr Mitterrand hat die Rede nicht uns zuliebe gehalten, sondern weil er der Überzeugung war, daß ein Gleichgewicht in Europa eine Existenznotwendigkeit auch für Frankreich ist.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Sie haben die Grundfragen wieder nicht durchdacht!)

    Deswegen, meine ich, kommt es darauf an, daß wir eine europäische Position erarbeiten, die gewährleistet, daß die Verringerung der einen Gefahr, der tödlichen Gefahr, die außer uns natürlich auch die Weltmächte berührt, nämlich der atomaren Gefahr, nicht dadurch erkauft wird,

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Warum haben Sie in vier Jahren dafür keine Vorschläge gemacht?)

    daß sich die andere tödliche Gefahr, die nur uns mitten in Europa betrifft, die Gefahr eines konventionellen Krieges vergrößert. Deswegen brauchen wir ausgewogene Lösungen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD])

    — Mein lieber Herr Ehmke, wenn Sie doch auch
    nur für eine Nullösung im Mittelstreckenbereich
    wären! Sie sind doch immer noch dafür, daß die
    Sowjetunion im Mittelstreckenbereich 420 Sprengköpfe bekommt und der Westen null.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Auch Ihr Schwachsinn sollte Grenzen haben!)

    Nun rücken Sie doch endlich einmal von Ihren Nürnberger Parteitagsbeschlüssen ab. Sie können doch nicht sowjetischer sein als die Sowjetunion. Ändern Sie doch Ihren Parteitagsbeschluß von Nürnberg!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Überlassen Sie das doch dem Schönhuber, den Rechtsradikalen! Es steht Ihnen zwar gut, aber es gehört sich nicht!)

    Es sollte doch wenigstens in diesem Bereich von Sicherheit, von Frieden, von nationaler Existenz möglich sein, einen Konsens herbeizuführen, und nicht dieses — —