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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/249 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 249. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 Inhalt: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsj ahr 1987 (Haushaltsgesetz 1987) — Drucksachen 10/5900, 10/6209 —Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — Drucksachen 10/6304, 10/6331 — Dr. Vogel SPD 19281 B Dr. Waigel CDU/CSU 19292 B Frau Hönes GRÜNE 19300 D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 19304A Dr. Kohl, Bundeskanzler 19310A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 19323A Dr. Dregger CDU/CSU 19326 B Reimann SPD 19332 B Ertl FDP 19334 D Suhr GRÜNE 19340 B Gansel SPD 19342 D Genscher, Bundesminister AA 19347 D Volmer GRÜNE 19351 A Voigt (Frankfurt) SPD 19352 B Dr. Waigel CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 19354 B Dr. Vogel SPD (Erklärung nach § 30 GO) 19354 D Genscher, Bundesminister AA (Erklärung nach § 30 GO) 19355 B Namentliche Abstimmung 19355 D Vizepräsident Stücklen 19300 C Vizepräsident Frau Renger 19323A Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts — Drucksachen 10/6305, 10/6331 — Würtz SPD 19357 D Dr. Rose CDU/CSU 19359A Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 19361 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 19364A Stobbe SPD 19366 D Dr. Stercken CDU/CSU 19369 D Genscher, Bundesminister AA 19372 A Frau Huber SPD 19374 B Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksachen 10/6314, 10/6331 — in Verbindung mit Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — Drucksache 10/6326 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 Frau Traupe SPD 19376 D Dr. Friedmann CDU/CSU 19379 B Bastian GRÜNE 19383 B Frau Seiler-Albring FDP 19385 B Horn SPD 19387 D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 19390 B Frau Traupe SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19393 B Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksachen 10/6319, 10/6331 — Brück SPD 19394 B Borchert CDU/CSU 19395 C Frau Eid GRÜNE 19397 A Dr. Rumpf FDP 19399 A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 19401A Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksachen 10/6321, 10/6331 — Dr. Diederich (Berlin) SPD 19403 C Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 19407 B Dr. Schierholz GRÜNE 19409 A Ronneburger FDP 19411 B Windelen, Bundesminister BMB . . . 19412 D Nächste Sitzung 19415 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19417*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 19417* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 19281 249. Sitzung Bonn, den 26. November 1986 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Augustin 28. 11. Braun 26. 11. Dr. Dollinger 26. 11. Dr. Ehrenberg 26. 11. Feilcke 28. 11. Fischer (Homburg) 28. 11. Dr. Haack 27. 11. Haar 26. 11. Haase (Fürth) 28. 11. Heimann 26. 11. Heyenn 28. 11. Hoffie 28. 11. Huonker 26. 11. Jung (Düsseldorf) 27. 11. Milz 28. 11. Dr. Müller * 28. 11. Schmidt (Hamburg) 28. 11. Frau Will-Feld 28. 11. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion DIE GRÜNEN hat den Änderungsantrag der Abgeordneten Suhr, Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 - Drucksache 10/6489 - zurückgezogen. Die Fraktion der SPD hat ihren Antrag betr. Einheitliche Europäische Akte - Drucksache 10/6013 - zurückgezogen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1986 bis 1989 (Drucksache 10/5364) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Lage von Presse und Rundfunk in der Bundesrepublik Deutschland (1978) Medienbericht (Drucksachen 8/2264, 10/358 Nr. 4) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Lage der Medien in der Bundesrepublik Deutschland (1985) - Medienbericht '85 - (Drucksache 10/5663) Der Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Anlagen zum Stenographischen Bericht Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Stand der immunbiologischen und virologischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 10/5932) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Antwort Europas auf die technologische Herausforderung der modernen Zeit (Drucksache 10/4086 [neu]) Der Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Verordnung des Rates über ein gemeinschaftliches Rahmenprogramm im Bereich der Forschung und technologischen Entwicklung 1987-1991 - KOM (86) 430 endg. - (Drucksache 10/6065 Nr. 3.4) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Tafelkirschen, mit Ausnahme von Weichseln der Tarifstelle ex 08.07 C des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in der Schweiz (1987) - KOM (86) 414 endg. - RatsDok. Nr. 9098/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.3) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für einige tierische Fette und Öle von Fischen und Meeressäugetieren der Tarifstelle 15.12 B des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Norwegen (1987) - KOM (86) 427 endg. - Rats-Dok. Nr. 9099/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.4) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für einige Fischereierzeugnisse mit Ursprung in Schweden (1987) - KOM (86) 436 endg. - Rats-Dok. Nr. 8981/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.5) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Aufstokkung des durch die Verordnung (EWG) Nr. 1726/86 eröffneten Gemeinschaftszollkontingents für Färsen und Kühe bestimmter Höhenrassen - KOM (86) 426 endg. - Rats-Dok. Nr. 9105/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2169/81 zur Festlegung der allgemeinen Vorschriften der Beihilferegelung für Baumwolle - KOM (86) 459 endg. - Rats-Dok. Nr. 8879/86 (Drucksache 10/6111 Nr.2.7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Abweichung von der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 hinsichtlich der auf bestimmte Mais- und Sorghummengen zu erhebenden Einfuhrabschöpfung - KOM (86) 443 endg. - Rats-Dok. Nr. 8713/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.5) Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Verlängerung einer der Fristen für die obligatorische Destillation von Tafelwein nach Artikel 41 der Verordnung (EWG) Nr. 337/79 im Wirtschaftsjahr 1985/86 - KOM (86) 411 endg. - Rats-Dok. Nr. 8731/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Heringe, frisch oder gekühlt, mit Ursprung in Schweden der Tarifstelle ex 03.01 B I a) 2 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs - KOM (86) 417 endg. - Rats-Dok. Nr. 8701/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.7) Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über eine finanzielle Maßnahme der Gemeinschaft zur Tilgung der afrikanischen Schweinepest in Portugal - KOM (86) 392 endg. - Rats-Dok. Nr. 8535/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Wein - KOM (86) 408 endg. - Rats-Dok. Nr. 8732/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1465/86 vom 13. Mai 1986 zur Festlegung der monatlichen Zuschläge zum Auslösungsschwellenpreis, zum Zielpreis und zum Mindestpreis für Erb- 19418* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 sen, Puffbohnen und Ackerbohnen für das Wirtschaftsjahr 1986/87 — KOM (86) 452 endg. — Rats-Dok. Nr.8621/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3667/83 über die weitere Einfuhr neuseeländischer Butter zu Sonderbedingungen — KOM (86) 451 endg. — Rats-Dok. Nr. 8464/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2179/83 zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Destillation von Wein und Nebenerzeugnissen der Weinbereitung — KOM (86) 398 endg. — Rats-Dok. Nr. 8733/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3783/85 zur Aufteilung der Fangquoten der Gemeinschaft in den grönländischen Gewässern im Jahr 1986 — KOM (86) 439 endg. — Rats-Dok. Nr. 8774/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.13) Bericht der Kommission an den Rat über die Verwendung bebrüteter Eier in den Mitgliedstaaten und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2772/75 über Vermarktungsnormen für Eier und der Verordnung (EWG) Nr. 2782/75 über die Erzeugung von und den Verkehr mit Bruteiern und Küken von Hausgeflügel — KOM (86) 449 endg. — Rats-Dok. Nr. 9270/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über Gemeinschaftsmaßnahmen zur Verbesserung und Anpassung der Strukturen im Bereich der Fischerei und der Aquakultur — KOM (86) 446 endg. — Rats-Dok. Nr. 9223/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Marokko (1987) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Tunesien (1987) — KOM (86) 440 endg. — Rats-Dok. Nr. 9239/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Israel (1987) — KOM (86) 442 endg. — Rats-Dok. Nr. 9240/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über den in der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung vom 31. Dezember 1985 gegenüber Spanien und Portugal anzuwendenden Zollsatz auf Hybridsorghum zur Aussaat der Tarifstelle 10.07 C I des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 461 endg. — Rats-Dok. Nr. 9309/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1700/85 über die für 1986 geltende Einfuhrregelung für Erzeugnisse der Tarifstelle 07.06 A des Gemeinsamen Zolltarifs aus nicht dem GATT angehörenden Drittländern — KOM (86) 287 endg. — Rats-Dok. Nr. 7192/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 3) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 339/79 zur Definition bestimmter aus Drittländern stammender Erzeugnisse der Nummern 20.07, 22.04 und 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 220 endg. — Rats-Dok. Nr. 7043/86 (Drucksache 10/5706 Nr.4) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 79/117/EWG über das Verbot des Inverkehrbringens und der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, die bestimmte Wirkstoffe enthalten — KOM (86) 237 endg. — Rats-Dok. Nr. 6750/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröff- nung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszoll- kontingents für Kabeljau, getrocknet, nicht gesalzen (Stock- fisch), der Tarifstelle ex 03.02 A I b) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Norwegen — KOM (86) 229 endg. — Rats-Dok. Nr. 6714/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 6) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur zeitweiligen Aussetzung der autonomen Zollsätze des Gemeinsamen Zolltarifs für einige landwirtschaftliche Waren — KOM (86) 195 endg. — Rats-Dok. Nr. 6711/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des Grundpreises und des Ankaufpreises für Blumenkohl für die Zeit vom 1. bis 11. Mai 1986 — KOM (86) 252 endg. — Rats-Dok. Nr. 6935/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 8) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse — KOM (86) 254 endg. — Rats-Dok. Nr. 6938/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Einfuhren der Reissorte „aromatisierter langkörniger Basmati" der Tarifstelle ex 10.06 B I und II des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 182 endg. — Rats-Dok. Nr. 6881/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Rum, Arrak und Taffia der Tarifstelle 22.09 C I des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in den mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft assoziierten überseeischen Ländern und Gebieten (1986/87) — KOM (86) 246 endg. — Rats-Dok. Nr. 7155/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2990/82 über den verbilligten Absatz von Butter an Empfänger sozialer Hilfen — KOM (86) 218 endg. — Rats-Dok. Nr. 7185/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2245/85 über technische Maßnahmen zur Erhaltung der Fischbestände in der Antarktis — KOM (86) 259 endg. — Rats-Dok. Nr. 7195/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 477/86 zum Erlaß geeigneter Maßnahmen für den Handel mit Ölverarbeitungserzeugnissen mit Spanien und Portugal — KOM (86) 274 endg. — Rats-Dok. Nr. 7170/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 14) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Rum, Arrak und Taffia der Tarifstelle 22.09 C I des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in den Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKPStaaten) (1986 bis 1987) — KOM (86) 247 endg. — Rats-Dok. Nr. 7268/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 15) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anpassung der Verordnungen (EWG) Nr. 797/85, (EWG) Nr. 355/77 und (EWG) Nr. 1360/78 im Bereich der Agrarstrukturen infolge des Beitritts Spaniens — KOM (86) 286 endg. — Rats-Dok. Nr. 7126/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 16) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend das Gemeinschaftsverzeichnis der benachteiligten landwirtschaftlichen Gebiete im Sinne der Richtlinie 75/268/EWG (Portugal) — KOM (86) 280 endg. — Rats-Dok. Nr. 7124/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 17) Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Kabeljau, gesalzen, jedoch nicht getrocknet, der Tarifstelle ex 03.02 A I b) des Gemeinsamen Zolltarifs und Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Köhler (Pollachius virens) ganz und Filets von Köhler, gesalzen, der Tarifstellen ex 03.02 A I f) und ex 03.02 A II d) des Gemeinsamen Zolltarifs und Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für tiefgefrorene Filets und tiefgefrorene Fischmusblöcke vom Pazifischen Pollack (Theragra Chalgogramma) der Tarifstellen ex 03.01 B II b) 17 und ex 03.01 B I n) 2 des Gemeinsamen Zolltarifs und Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 19419* Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für tiefgefrorene Filets und tiefgefrorene Fischmusblöcke vom Seehecht (Merluccius Hubbsi) der Tarifstellen 03.01 B II b) 9 und ex 03.01 B I t) 2 des Gemeinsamen Zolltarifs KOM — (86) 258 endg. — Rats-Dok. Nr. 7134/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 18) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für Sherry-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Malaga-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Jumilla-, Priorato-, Rioja- und Valdepenas-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) — KOM (86) 256 endg. — Rats-Dok. Nr. 6923/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 19)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Theodor Waigel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Nein.

    (Zurufe von der SPD)

    — Nein. Ich bin nämlich der Meinung, Herr Präsident, daß solche sinnlosen Fragen bei richtigen Bemerkungen die Debatte nicht weiterführen.

    (Oostergetelo [SPD]: Woher weiß er das? — Weitere Zurufe von der SPD)




    Dr. Waigel
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wäre man der SPD gefolgt und hätte eine Lehrstellenabgabe eingeführt, dann wären mit Sicherheit weniger Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt worden.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Heute stellt sich wieder heraus — die Zeitungen zeigen das —, daß das Angebot an Lehrstellen und Facharbeitern in manchen Bereichen bereits größer als die Nachfrage ist.

    (Dr. Klejdzinski [SPD]: Ich welcher Welt leben Sie eigentlich?)

    — Lesen Sie doch nach, was in Teilen von Baden-Württemberg, von Bayern und auch woanders passiert! Sie wissen genau: Selbst in Gegenden, in denen eine Arbeitslosigkeit von 10% und 15% herrscht, gibt es offene Stellen; hier werden qualifizierte Kräfte gesucht, aber man findet keine. Das ist die Wirklichkeit der ökonomischen Situation und des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, der Bestand der offenen Stellen liegt um 40% über dem Vorjahreswert — das kann niemand bestreiten —, und trotz der sektoralen Probleme im Bereich von Stahl und Werften nimmt die Zahl der Arbeitslosen ab. Wer das leugnet, betreibt politischen Analphabetismus. Das ist allmächlich die Semantik und die Strategie der SPD. Nur, das glaubt Ihnen niemand mehr.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Erstmals seit Beginn der 80er Jahre können wir wieder einen realen Anstieg der Einkommen von Arbeitnehmern und Rentnern verzeichnen. Mit einem realen Plus von 4,5% bei den Arbeitnehmern haben wir die stärkste Zunahme seit 16 Jahren. Wann haben denn unter Ihrer Regierung die Arbeiter und die Rentner einen so realen Zuwachs ihrer Einkommen bekommen? Das ist soziale Politik im Gegensatz zu dem, was Sie sich geleistet haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Hinzu kommt: Der Geldwert ist stabil, Einkommenssteigerungen schlagen sich wieder in einer realen Erhöhung der Kaufkraft nieder, die kalte Enteignung der Sparer durch die Inflation hat aufgehört, und nicht nur bei den Verbraucherpreisen, sondern auch bei den Mieten haben wir mit einer Steigerungsrate von rund 1,5% den niedrigsten Wert seit 25 Jahren erreicht.
    Können Sie sich eigentlich noch an die Mietenlüge des Jahres 1983 erinnern? Wo ist denn der Herr Jahn, der hier die ganze Kampagne damals emporgeschaukelt hat? Die Leute, die Hunderttausende und Millionen mit Angst zu beeinflussen versucht haben, sollten sich schämen, sollten ihre Posten niederlegen, sich hinsetzen und eine Zeitlang ihren Mund halten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es wundert mich nicht, daß angesichts des neuen Jahresgutachtens des Sachverständigenrates bei der SPD Überraschung ausgelöst worden ist. In der Tat: Angesichts der Horrorprognosen müssen Sie von den vorliegenden Ergebnissen, nämlich: anhaltendes Wachstum, Anstieg der Erwerbstätigkeit um rund 600 000 sowie stabile Preise, weiß Gott überrascht sein. Wenn nun alle vorliegenden Gutachten von einem Anhalten der konjunkturellen Aufwärtsbewegung ausgehen, dann — dafür habe ich auch Verständnis — hat das der SPD die Sprache verschlagen.
    Eine treffende Beurteilung des Aufschwungs hat Franz Thoma von der Süddeutschen Zeitung, ein sicher über alle Lager hinweg geschätzter Kenner, gegeben.

    (Dr. Scheer [SPD]: Na, Na! — Weiterer Zuruf von der SPD: Sie meinen Ludwig Thoma!)

    — Also, jetzt würde ich einmal wirklich sagen: Fragen Sie einmal den Herrn Kollegen Vogel, der sich lange Zeit, als er noch Oberbürgermeister in München war, in sehr intensivem Kontakt mit der Süddeutschen Zeitung befand und dort auch nicht schlecht behandelt wurde, ob er sich Ihrer negativen Bewertung eines sehr geschätzten, hochqualifizierten Journalisten der Süddeutschen Zeitung anschließen würde. Sie haben keine Ahnung, Herr Scheer. Ich wollte nur einen Mann zitieren, aber ich weise Ihre Negativbewertung gegenüber jemandem, der sich hier nicht wehren kann, zurück, eindeutig zurück.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Vogel [München] [GRÜNE]: Er kann sich auch gegen Ihr Zitieren nicht wehren! Vielleicht will er gar nicht von Ihnen zitiert werden!)

    Sie wissen noch nicht einmal, was Herr Thoma gesagt hat. Aber die übergroße Dummheit derer, die sich heute bei der SPD schon in die erste Reihe trauen dürfen,

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    führt dazu, daß er Franz Thoma mit Ludwig Thoma verwechselt hat.

    (Erneute Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Diese geschichtsbezogene Ignoranz der Sozialdemokratie hat es mit sich gebracht, daß Sie in Bayern beim eisernen Bestand von 27 % angelangt sind. Ganz klar: Wer Ludwig Thoma von Franz Thoma — beides geschätzte Leute, aber unterschiedlichen Naturells — nicht unterscheiden kann, der gehört wirklich in der Bundesrepublik Deutschland unter 35% und in Bayern unter 30 %.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU) Zurück zu Franz Thoma. Er schreibt:

    Ein derart langer Zyklus ist selten. Seine Dauer ist auch nur dadurch zu erklären, daß dieser Aufschwung ungekünstelt und daß er maßvoll ist. Überdies hat solches Wachstum seine besondere Qualität. Es ist nämlich weder von einem Konjunkturprogramm, noch von einem inflationären Preisauftrieb getragen und damit auch nicht den damit verbundenen Gefahren ausgesetzt: daß sich alles als Strohfeuer er-
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 19295
    Dr. Waigel
    weist, sobald die Wirkung der Finanzspritzen nachläßt;
    daß man bremsen muß, weil die Volkswirtschaft ansonsten einer Inflation zutrudelt. Im Aufschwungzyklus 1983/86 wurden die Zunahme der öffentlichen Ausgaben sowie der Preisauftrieb sogar zurückgeführt. Das macht die Entwicklung so gesund.
    Dem habe ich überhaupt nichts hinzuzufügen!
    Wenn der Bundesfinanzminister heute Hans Apel hieße — man kann sich das nicht vorstellen; ich theoretisiere nur, aber einmal unterstellt — und wenn er dieses Ergebnis, das wir heute vortragen können, ebenfalls vorweisen könnte, würden von Kiel bis Berchtesgaden Freudenfeste unter dem Motto „Wir sind die Größten" veranstaltet. Die Losung wäre dann nicht mehr wie 1976 „Wir sind über den Berg", sondern es würde heißen: Wir stehen kurz vor dem Gipfel des Mount Everest. Doch während Herr Apel davon nur träumen kann, ist dieser Erfolg bei uns und für uns Realität.

    (Reuter [SPD]: Theo Filser!)

    — Das ist eine Ehrenbezeichnung, die ich gerne annehme!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Was hat er denn gesagt?)

    — Ich werde mit Filser verglichen, und ich sage Ihnen: Wenn Sie in Ihren Reihen nur fünf von der Klugheit dieses Mannes hätten, wären Sie nicht dort angelangt, wo Sie heute sind.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich bin j a ganz sicher: Wenn das Stück „Erster Klasse" von qualifizierten Leuten — nicht von Ihnen, von Herrn Schöfberger — aufgeführt würde, in der ersten Klasse dürfte bei Ihnen niemand mehr mitfahren. Das kann man wirklich nicht mehr verlangen.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Die Bundesregierung hat ihre Hausaufgaben erfolgreich bewältigt. Das Defizit im Bundeshaushalt wurde gegenüber 1982 halbiert. Wichtige Investitionsansätze bei der Städtebauförderung und beim Straßenbau, bei Bundespost und Bundesbahn wurden angehoben, und die begrenzten Maßnahmen zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktrechts haben sich als positiv erwiesen.

    (Zuruf von der SPD: Ach!)

    Die Rahmenbedingungen sind verbessert. Mit rund 6')/0 sind die Kapitalmarktzinsen so niedrig wie selten nach dem Krieg; sie sind rund 4 % unter dem Stand von 1982. Die Ertragslage der Wirtschaft hat sich spürbar verbessert, was übrigens Helmut Schmidt und die früheren Wirtschaftsexperten der SPD gefordert hatten. Erstmals seit über 25 Jahren ist wieder eine leichte Zunahme der Eigenkapitalquote unserer Unternehmen zu verzeichnen, und es ist — das ist eine ganz wichtige Sache — wieder rentabler, in Sachanlagen und damit in Arbeitsplätze zu investieren, als sein Geld in risikolosen Staatspapieren anzulegen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Dr. Dregger [CDU/CSU]: Das ist entscheidend!)

    Zu Ihrer Zeit war es um vier Punkte günstiger, sein Geld in risikolosen Staatspapieren anzulegen, als es in Arbeitsplätze zu investieren. Das war Ihre arbeitsplatzfeindliche, arbeitsplatzvernichtende Politik. Und Sie wollen heute antreten und uns, wo doch bei uns wieder Arbeitsplätze entstehen, Vorwürfe machen! Das ist schon eine Unverfrorenheit sondergleichen,

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    die Ihnen aber außer einem Teil der eigenen Anhängerschaft — selbst die nicht einmal mehr ganz — in ganz Deutschland niemand mehr abnimmt.

    (Beifall bei CDU/CSU und der FDP)

    Ihre Kritik ist ein Sammelsurium von Ladenhütern und ein ganzes Nest gedankenloser Widersprüche. Nichts ist in sich geschlossen und vernünftig. Bei Ihnen weiß die Linke nicht mehr, was die Rechte tut. Die einen reden noch von „Kaputtsparen"; die anderen lehnen es ab, die Verschuldung auszuweiten. Herr Rau kündigt an, er wolle keine höhere Neuverschuldung; Apel verlangt eine expansivere Finanzpolitik. Will die SPD eine Rückkehr zur ausufernden Schuldenpolitik, oder steht sie — wie alle Sachverständigen — auf der Seite derer, die eine Fortsetzung der Haushaltskonsolidierung, wie Gerhard Stoltenberg sie betreibt, für notwendig und für richtig halten?
    Sie beklagen mit Krokodilstränen die hohe Zahl von Unternehmenszusammenbrüchen. Mir kommen fast die Tränen! Ich erinnere mich an die 70er Jahre: Diffamierung des Gewinns, Gleichgültigkeit gegenüber dem Eigenkapitalschwund!

    (Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD])

    Nirgendwo haben Sie sich damals gerührt! Als damals die Umkehr kam, als die Einkommenseinbrüche bei den Unternehmen zu verzeichnen waren, als das Eigenkapital zurückging, haben Sie doch gesagt, die Wirtschaft müßte auf ihre Belastungsfähigkeit überprüft werden. Sie haben nur ein einziges Mal um ein Unternehmen wirkliche Sorge geäußert, und das war die Neue Heimat.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Da fordern Sie Hilfe für etwas, was die sehr souveräne ÖTV-Chefin Wulf-Mathies als Betrug, Selbstbereicherung und Mißmanagement bezeichnet hat. Die Dame hat mehr Mut, Herr Vogel, als Sie. Sie hat die Dinge klar beim Namen genannt und sich nicht gescheut. Respekt vor diesen Gewerkschaftlern, auch wenn sie in manchen anderen Dingen anderer Meinung sind als wir!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Kollege Vogel, Sie haben doch im Fall Lappas eine ganz miserable Figur abgegeben.

    (Zuruf des Abg. Vogel [SPD])




    Dr. Waigel
    Was soll denn das Gerede von Solidarität! Ich möchte wissen, ob Sie heute, nachdem Sie offensichtlich mehr erfahren haben, Ihren Händedruck mit dem Genossen Lappas auf dem dortigen Gewerkschaftskongreß noch so lange ausdehnen würden oder ob Ihre Hand nicht etwas schneller zurückzucken würde.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Ich möchte wissen, ob Sie ein Ordnungsgeld von 1 000 Mark gegenüber dem Herrn Lappas, der ja mehr verdient als Sie — wesentlich mehr; ob „verdient" oder nicht, will ich jetzt in diesem Zusammenhang nicht beurteilen —,

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    so herausziehen und übergeben würden. Es ist doch läppisch. Wir konnten uns doch diese Desavouierung eines Rechtsstaates und eines Parlaments nicht leisten. Zwischenzeitlich haben das die vernünftigen Kräfte im DGB durchaus eingesehen, daß Ihnen Herr Lappas keinen Gefallen getan hat. Wenn sich ein Herr Breit stellt und auch Verantwortung übernimmt, dann soll auch ein Herr Lappas das tun. Da brauchen Sie dann nicht mit einem großartigen Händedruck so zu tun, als ob Sie mit ihm solidarisch wären. Das hat nur in die Landschaft gepaßt. Und wo Beifall ist, da ist von Vogel auch ein Händedruck; das muß man wissen.

    (Beifall und Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, wir würden gern noch mehr für Städtebau, für Straßenbau, für Gemeinschaftsaufgaben und für andere Dinge tun

    (Ströbele [GRÜNE]: Noch mehr für Straßenbau?)

    — j a, auch Straßenbau —, wenn wir weniger Geld für Zinsen ausgeben müßten und mehr Geld für Investitionen zur Verfügung stellen könnten.
    Helmut Schmidt, den Sie manchmal noch für sich vereinnahmen — ich glaube, wenn er sich wehren könnte, würde er das tun —,

    (Zurufe von der SPD)

    gilt j a heute als out. Aber Herr Kollege Roth hat neulich Kohl-Aufschwung mit Schmidt-Aufschwung verglichen — ökonomisch, meinte er natürlich.

    (Zuruf des Abg. Gansel [SPD])

    Mir fällt da etwas ein. Helmut Schmidt hat einmal etwas gesagt, was die Beweglichkeit betrifft: daß er, wenn Rau auf 42 % käme, 42 Liegestütze machen würde. Nun halte ich Helmut Schmidt für geistig beweglich, aber die 42 Liegestütze täten ihm nicht gut. Er braucht sie auch nicht zu machen. Er braucht sie wirklich nicht zu machen. Die Marke wird weit, weit unterschritten werden.

    (Jung [Lörrach] [CDU/CSU]: Die dann notwendigen bringt er fertig! — Heiterkeit)

    Aber zurück zu den ökonomischen Daten! Herr Kollege Roth hat da einen ganz willkürlichen Vergleichszeitraum herangezogen. Von 1974 bis 1982, also Beginn und Ende des tatsächlichen Schmidt„Aufschwungs", wurden 17, weitgehend durch Schulden finanzierte Ankurbelungsprogramme mit einem Finanzvolumen in Milliardenhöhe verabschiedet. Als Ergebnis stieg die Zahl der Arbeitslosen von jahresdurchschnittlich 580 000 im Jahre 1974 auf saisonbereinigt rund 2 Millionen Ende 1982. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Erwerbstätigen in jahresdurchschnittlichen Werten um 850 000 ab. Wenn ich die Zahlen auf den Zeitpunkt der Regierungsübernahme der SPD im Jahre 1969 beziehe, dann sieht die Entwicklung noch viel schlimmer aus. Wenn man Kohl-Aufschwung und Schmidt-Aufschwung vergleicht, dann liegen wir weit vorn und sehen ausgezeichnet aus.
    Nun kritisieren Sie die Entwicklung der Subventionen. Ja, meine Damen und Herren, wer will denn die Subventionen? Johannes Rau will mehr Hilfen für die Kohle und das Ruhrgebiet. Herr Dohnanyi will mehr Hilfen für die Werften, und die SPD-Fraktion will einen neuen Subventionsstopp mit einem Finanzvolumen von mehreren Milliarden Mark, der durch eine saftige Erhöhung bestehender und die Einführung neuer Energieverbrauchsteuern finanziert werden soll. Von Hans-Jochen Vogels Forderung nach Schonung der Massenkaufkraft will ja heute überhaupt niemand mehr etwas hören.
    Und nun wollen Sie sich auf der einen Seite sicherheits- und außenpolitisch immer mehr von den Vereinigten Staaten distanzieren, wollen von ihnen abrücken. Sie versuchen aber auf der anderen Seite, sich dort Freunde durch die Befürwortung der sogenannten Lokomotivtheorie zu erwerben. Ich halte diesbezügliche Forderungen aus den Vereinigten Staaten für nicht begründet.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Die deutsche Wirtschaft ist von ihrem Leistungspotential her zu gering, um die Rolle einer Lokomotive spielen zu können. Mit der höchsten Wachstumsrate pro Kopf stehen wir an der Spitze des internationalen Konjunkturzuges. Wie die reale Entwicklung des Außenhandels seit rund einem Jahr deutlich zeigt, trägt die deutsche Wirtschaft sehr wohl zur konjunkturellen Erholung der anderen westlichen Staaten bei. Im übrigen scheinen einige SPD-Politiker zu glauben, die USA würden von uns neue schuldenfinanzierte Ausgabenprogramme verlangen. Genau das ist falsch. Die USA erwarten von uns in erster Linie weitere Lockerungen im Bereich des Arbeitsrechts und eine kräftige Entlastung bei der Unternehmensbesteuerung. Aber genau das bekämpfen Sie. Bei Ihnen stimmt in der Wertung, in der Zusammenfassung nichts mehr zusammen. Sie versuchen, sich da und dort etwas herauszuholen, ohne daß das Ganze ein geschlossenes Bild ergäbe.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Vogel [München] [GRÜNE]: Ich glaube, da haben Sie etwas verwechselt!)

    Meine Damen und Herren, Sie verlangen von der Bundesbank weitere monetäre Impulse. Sie wissen aber genau, daß Sie damit von der Stabilitätspolitik abweichen, daß Sie wieder eine Politik des leichten Geldes befürworten, daß es damit zu einem Wiederanstieg der Inflationsrate käme. Im Klartext heißt dies nichts anderes als: Die Sparer sollen wieder



    Dr. Waigel
    durch inflatorische Substanzverluste enteignet werden. Die Kaufkraft der Arbeitnehmer und Rentner würde ausgezehrt und die Einkommenszuwächse der Facharbeiter durch heimliche Steuererhöhungen abgeschöpft. So sieht Ihr Konzept für mehr soziale Gerechtigkeit aus. Unser Konzept ist das nicht. Und Sie werden auch keine Chance haben, das im nächsten Jahrzehnt zu verwirklichen.
    Meine Damen und Herren, die Erfahrungen zeigen: Die SPD hat in der Wirtschaftspolitik nichts dazugelernt. Inflation schafft keine Arbeitsplätze, und mit monetären Instrumenten können realwirtschaftliche Probleme nicht gelöst werden.
    Nachdem das alles nicht mehr trägt und die SPD mit leeren Händen dasteht, kommt nun wieder etwas, was eine Zeitlang ruhte: die Forderung nach mehr Mitbestimmung. Bei der Macht, mit der man es vorträgt, herrscht gedämpfter Trommelwirbel, weil das Ganze einen kleinen Haken hat.

    (Dr. Klejdzinski [SPD]: Was soll diese militärische Sprache?)

    Man kann nicht morgens die Ausweitung der Mitbestimmung verlangen und nachmittags um Verständnis für das totale Versagen der Mitbestimmung im Aufsichtsrat der Neuen Heimat bitten, wie dies etwa DGB-Chef Breit tut.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Gleiches gilt für die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich. Es ist doch merkwürdig, wenn IG-Metall-Chef Steinkühler die 35-Stunden-Woche, die er von der Privatwirtschaft verlangt, in der eigenen Organisation laut Zeitungsberichten nicht durchsetzen will und sich in völligem Einklang mit Selbständigen und Mittelständlern, deren Leistung die SPD durch eine Ergänzungsabgabe eigentlich bestrafen möchte, über die 60-Stunden-Woche der DGB-Funktionäre beklagt. Meine Damen und Herren, das ist eine völlig neue Konstellation. Wir kriegen eine neue Koalition von Leistungsträgern, die Funktionäre im DGB, die Mittelständler, die Unternehmer, die mit der 35-Stunden-Woche nicht arbeiten können. Nur sollten Sie dann einmal darüber nachdenken, ob die 35-Stunden-Woche der richtige Weg in die Zukunft ist, wenn sie für den eigenen Bereich nicht eingeführt werden kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, wir haben eine Belehrung von Ihnen in Sachen Umweltschutz nicht nötig. Der von Ihnen, Herr Kollege Vogel, angegriffene Innenminister, der früher für diesen Bereich zuständig war, hat in dreieinhalb Jahren mehr getan als Sie in 13 Jahren. Das müssen Sie einmal zur Kenntnis nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Warum habt ihr ihn denn abgelöst?)

    Sie haben alles verschlafen und als nicht machbar bezeichnet,

    (Dr. Klejdzinski [SPD]: Und Sie schlafen ständig!)

    was bei uns nunmehr in dreieinhalb Jahren und auch im letzten halben Jahr passiert ist.
    Sie haben ein miserables Bild abgegeben, was Buschhaus und Ibbenbüren betrifft. Der sehr geschätzte Kollege Adolf Schmidt hat seine Zustimmung zu Buschhaus gegeben, weil es um 4 000 Arbeitsplätze ging. Ich spreche hier mit großem Respekt von einem Kollegen und Gewerkschaftsführer, der bei zwei gleichen Sachverhalten das gleiche sagt.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Er hat sich nämlich zu Buschhaus genauso geäußert wie zu Ibbenbüren. Sie haben bei Buschhaus ein böses, schlimmes Theater entfacht und sich bei Ibbenbüren als Pharisäer gezeigt.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Stimmt doch gar nicht!)

    Dann mußte nämlich Herr Rau plötzlich zugeben: Jawohl, auch hier geht es um 4 000 Arbeitsplätze. Jetzt schiebt er die Dinge den Technikern und anderen zu. Nein, nein, meine Damen und Herren: Hier wurde ein Scheck ausgestellt, der nicht einlösbar ist. Da wurden Fehler gemacht, für die jetzt andere verantwortlich gemacht wurden. Da wurde geschwafelt statt entschwefelt.

    (Dr. Klejdzinski [SPD]: Sie können nicht Stickoxide von Schwefeldioxid unterscheiden!)

    Sie stehen mit einer miserablen Umweltbilanz da.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nun hat ein grüner Umweltminister für ein besonderes Stück gesorgt. Ich habe über den führenden Müllexporteur der Bundesrepublik Deutschland namens Joschka Fischer gehört,

    (Vogel [München] [GRÜNE]: Wer produziert denn den Müll? Doch nicht der Umweltminister! — Frau Hönes [GRÜNE]: Wer macht den Müll? Hoechst, Herr Waigel!)

    er wolle den Müll nach Österreich, in die Steiermark, exportieren.

    (Bueb [GRÜNE]: Den Waigel müssen wir auch exportieren!)

    Ich kann dazu nur sagen: Das ist ein Stück für den grünen Komödienstadl. In Hessen will er den Müll nicht. In die DDR will er ihn schaffen, aber das wollen seine eigene Partei und die Gerichte nicht. In Frankreich hat er sich einen Korb geholt. Nun will er das Ganze in die Steiermark hinbringen, wo sich allerdings die dortigen GRÜNEN gegen den Export der Mistkübel aus Hessen einigermaßen verwahren.

    (Vogel [München] [GRÜNE]: Und die CDU will es auf der Hausmülldeponie abladen! Sagen Sie etwas dazu!)

    Ich kann ihm nur raten, diese Transporte künftig
    selber mit Turnschuhen zu begleiten. Er wird aber



    Dr. Waigel
    einige Dutzend brauchen, damit die Gummisohlen bei dieser Gelegenheit nicht verqualmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Hönes [GRÜNE]: Herr Filser war besser!)

    Meine Damen und Herren, der SPD laufen die Facharbeiter davon, weil sich niemand mehr auf ihre Wirtschafts- und Umweltpolitik einen Reim machen kann. Zuerst heißt es in der Kernenergiepolitik: abschalten, dann: mittelfristig abschalten, dann: ein längerfristiger Ausstieg, dann: ein Einstieg in den Ausstieg, dann: ein Einstieg in den Umstieg. Was die wollen, weiß niemand, mit Ausnahme des Kollegen Vogel, der die Nutzung der Atomkraft in einem Zeitraum von zehn Jahren definitiv beenden will. Demgegenüber erklärt der bisherige Kanzlerkandidat gegenüber dem früheren und möglicherweise kommenden Kanzlerkandidaten im „Handelsblatt": „Ich habe noch nie gesagt, daß wir in zehn Jahren aus der Kernenergie herauskommen werden." Weiter meinte Herr Rau, mit einer Mehrheit von nur 51 % der Stimmen im Parlament — er hat immer noch daran geglaubt — könne man nicht aussteigen. Da hat er recht. Nur wird er in diese Versuchung nie kommen.
    Zum Verhältnis der SPD zu den GRÜNEN kann ich nur eines sagen: Ähnlich wie es mit Börner in Hessen ging, begann die Diskussion in Hamburg. Zunächst hat Herr von Dohnanyi klipp und klar erklärt: keine Zusammenarbeit mit den GRÜNEN. Der Innensenator Pawelczyk ist mit der Aussage bekanntgeworden: Wo die GAL ist, da ist auch Gewalt, und wo Gewalt ist, ist auch schnell die GAL. Damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Doch nach der Wahl gibt es sofort Kräfte, die an ihm vorbei die Zusammenarbeit versuchen und hier ähnlich wie in Hessen etwas Neues beginnen wollen.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Rot und Rot gesellt sich gern!)

    Wir sehen bei den Demonstrationen in Hanau schon wieder — wo die Polizei als Bewacher von gewalttätigen Elementen im Grunde mißbraucht wird —, daß die Polizei aus allen Teilen der Bundesrepublik Deutschland mißbraucht wird.

    (Reuter [SPD]: Das ist doch nicht wahr!) Das ist ein Mißbrauch der Polizei,


    (Vogel [München] [GRÜNE]: Der Mißbrauch geschieht in Wackersdorf!)

    eine Unverfrorenheit gegenüber denen, die eigentlich die freiheitliche Ordnung verteidigen sollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    In allen entscheidenden Grundsatzpositionen ist die SPD heute in zwei Lager gespalten. Die einen befürworten mit den GRÜNEN den Ausstieg aus der NATO, aus der Industriegesellschaft und aus der von CDU/CSU, SPD und FDP gestalteten Republik und wollen statt dessen hin zum Neutralismus, zu einer sozialistischen Wirtschaftsordnung, zu einer anderen Republik.

    (Ströbele [GRÜNE]: Das stimmt!)

    Der zweite Teil der SPD versteht sich demgegenüber in der Tradition der Arbeiterbewegung und des Godesberger Programms. Spätestens seit Helmut Schmidts erzwungenem Ausstieg ist dieser Teil der SPD in eine hoffnungslose Minderheit geraten und zeigt auch nicht gerade besonderen Mut.
    Ein Mann hat hier anders gehandelt: Der Kollege Eickmeyer hat mit und nach seinem Austritt aus der SPD

    (Dr. Vogel [SPD]: So wie der Kollege Handlos!)

    nach 18jähriger Parteizugehörigkeit alles zu dem Thema gesagt: Der Aufstieg der GRÜNEN war nur möglich durch das totale Versagen der SPD und das Abrücken von Ihren früheren Positionen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Jung [Lörrach] [CDU/CSU]: Das kann man nicht oft genug sagen! — Dr. Klejdzinski [SPD]: Habt ihr keinen besseren Redner? — Gansel [SPD]: Jetzt sind unsere beiden großen Fraktionen wirklich kopfund handlos!)

    Meine Damen und Herren, wie in nahezu allen Bereichen bietet die SPD auch in der Außen- und Sicherheitspolitik ein diffuses Bild,

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Ein gefährliches Bild!)

    ein Bild voller Widersprüche.

    (Dr. Vogel [SPD]: So wie Strauß und Genscher!)

    In den Sonntagsreden bekennt man sich zur NATO, in der Praxis werden fast ausschließlich die Vereinigten Staaten kritisiert, und alles, was aus der Sowjetunion kommt, wird gelobt.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Bejubelt!)

    Im Bereich der Rüstungskontrolle ist die SPD nach Helmut Schmidt dazu übergegangen, den Sowjets ein Monopol nicht nur im Bereich der atomaren Kurzstreckenraketen, sondern auch im Bereich der Mittelstreckenraketen einzuräumen. In der ganzen Rüstungs- und Abrüstungsdebatte ist überhaupt keine politische Kraft in Mitteleuropa so blamiert worden wie die SPD. Sie müssen heute zur Kenntnis nehmen, daß die Sowjets mehr anbieten, als Sie vor vier Jahren gefordert haben.

    (Dr. Vogel [SPD]: Dummes Zeug!)

    Das zeigt doch das ganze Elend und die Blamage Ihrer außen- und verteidigungspolitischen Vorstellungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Da paßt es sehr deutlich, daß ein so honoriger und erfahrener Mann wie Hans Koschnick nicht einmal mehr ins Präsidium Ihrer Partei gewählt wird.



    Dr. Waigel
    Auch in der Deutschlandpolitik entfernt sich die SPD durch die Übernahme der Geraer Forderungen Schritt für Schritt von der gemeinsamen Entschließung des Bundestages. Sie mißachtet damit offen das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag. Es wäre für die Menschen im geteilten Deutschland besser, wenn die SPD bei ihren merkwürdigen Sondergesprächen mit der SED das Augenmerk stärker auf den Schießbefehl an der Berliner Mauer richten würde;

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    denn so lange wir Vorgänge wie die im Kugelhagel endende Flucht am Montag dieser Woche zu beklagen haben, ist es absurd, von Normalisierung der Beziehungen oder gutnachbarschaftlichen Beziehungen und Verhältnissen zu sprechen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Klein [München] [CDU/CSU]: Parteikumpanei!)

    Was aus den Reihen der SPD zum Thema Rüstungskontrolle und Abrüstung angestrebt wird,

    (Dr. Klejdzinski [SPD]: Wir reden doch über den Haushalt!)

    ist mit deutschen Sicherheitsinteressen nicht in Einklang zu bringen. Unser Ziel heißt Sicherung des Friedens, und demgegenüber ist die Abrüstung kein Ziel an sich, sondern ein Mittel zur Erreichung des Ziels. Abrüstungsmaßnahmen, an deren Ende ein sowjetisches Monopol an Kurzstreckenraketen sowie das totale Übergewicht im konventionellen Bereich stehen, liegen nach meiner Überzeugung nicht im deutschen Interesse. Abrüstung j a, aber nicht Abrüstung zu Lasten der deutschen Sicherheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Verringerung der Kernwaffen j a — mit Gleichgewicht auf möglichst niedrigem Niveau im atomaren wie im konventionellen Bereich.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: So ist das!)

    Diese Gleichgewichtsidee lag auch der Grundphilosophie von Helmut Schmidt zugrunde, die wir nachdrücklich auch weiter verteidigen, von der Sie aber abgerückt sind.
    Jetzt noch ein Wort zu Ihnen, Herr Vogel, und Ihrer künstlichen Empörung. Sie haben einen gekünstelten Aufschrei wegen des Interviews des Bundeskanzlers in „Newsweek" versucht. Wo war eigentlich Ihr Aufschrei, Herr Kollege Vogel, als Oskar Lafontaine im Zusammenhang mit Cattenom französische Regierungsstellen mit der Mafia verglich?

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Unglaublich!)

    Was für einen Aufstand hätten Sie wohl veranstaltet, wenn ein CDU-Ministerpräsident den Kreml im Hinblick auf Tschernobyl mit der Mafia verglichen hätte?

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Da wäre er auf die Barrikaden gegangen! Das ist klar!)

    Wo blieb Ihr Aufschrei, da Sie immer so den Moralhüter und Oberlehrer in Sachen Moral spielen wollen, als Willi Brandt den CDU-Generalsekretär mit Goebbels verglichen hat?

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Unverschämt!)

    Ich will Ihnen noch etwas sagen. Am 22. November 1986 war in einer Zeitung zu lesen — ich zitiere —:
    „Bremens Senator wünscht Reagan frühen Tod".

    (Pfuirufe von der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Das hat er doch längst dementiert!)

    — Ich komme gleich darauf zu sprechen. — Ich zitiere:
    Skandal um Bremens Sozialsenator Scherf, der dem Linksregime von Nicaragua erst eine Chance gibt, wenn US-Präsident Reagan sein Amt 1988 aufgibt.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Wir wünschen Ihnen einen frühen Ruhestand, Herr Waigel!)

    Scherf wörtlich weiter:
    Es sei denn, er geht vorher mit seinem Krebs unter die Erde. Hoffentlich kommt der Wechsel vor zwei Jahren.

    (Anhaltende lebhafte Pfuirufe von der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Das hat er dementiert!)

    — Sie haben die Möglichkeit, das anschließend in Ordnung zu bringen.

    (Gansel [SPD]: Er hat das längst dementiert, das wissen Sie doch! Seien Sie doch nicht so verlogen! Warum lügen Sie?)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Abgeordneter Waigel, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Gansel?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Theodor Waigel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Nein, ich will das zu Ende bringen.