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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/249 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 249. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 Inhalt: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsj ahr 1987 (Haushaltsgesetz 1987) — Drucksachen 10/5900, 10/6209 —Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — Drucksachen 10/6304, 10/6331 — Dr. Vogel SPD 19281 B Dr. Waigel CDU/CSU 19292 B Frau Hönes GRÜNE 19300 D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 19304A Dr. Kohl, Bundeskanzler 19310A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 19323A Dr. Dregger CDU/CSU 19326 B Reimann SPD 19332 B Ertl FDP 19334 D Suhr GRÜNE 19340 B Gansel SPD 19342 D Genscher, Bundesminister AA 19347 D Volmer GRÜNE 19351 A Voigt (Frankfurt) SPD 19352 B Dr. Waigel CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 19354 B Dr. Vogel SPD (Erklärung nach § 30 GO) 19354 D Genscher, Bundesminister AA (Erklärung nach § 30 GO) 19355 B Namentliche Abstimmung 19355 D Vizepräsident Stücklen 19300 C Vizepräsident Frau Renger 19323A Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts — Drucksachen 10/6305, 10/6331 — Würtz SPD 19357 D Dr. Rose CDU/CSU 19359A Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 19361 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 19364A Stobbe SPD 19366 D Dr. Stercken CDU/CSU 19369 D Genscher, Bundesminister AA 19372 A Frau Huber SPD 19374 B Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksachen 10/6314, 10/6331 — in Verbindung mit Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — Drucksache 10/6326 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 Frau Traupe SPD 19376 D Dr. Friedmann CDU/CSU 19379 B Bastian GRÜNE 19383 B Frau Seiler-Albring FDP 19385 B Horn SPD 19387 D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 19390 B Frau Traupe SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19393 B Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksachen 10/6319, 10/6331 — Brück SPD 19394 B Borchert CDU/CSU 19395 C Frau Eid GRÜNE 19397 A Dr. Rumpf FDP 19399 A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 19401A Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksachen 10/6321, 10/6331 — Dr. Diederich (Berlin) SPD 19403 C Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 19407 B Dr. Schierholz GRÜNE 19409 A Ronneburger FDP 19411 B Windelen, Bundesminister BMB . . . 19412 D Nächste Sitzung 19415 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19417*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 19417* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 19281 249. Sitzung Bonn, den 26. November 1986 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Augustin 28. 11. Braun 26. 11. Dr. Dollinger 26. 11. Dr. Ehrenberg 26. 11. Feilcke 28. 11. Fischer (Homburg) 28. 11. Dr. Haack 27. 11. Haar 26. 11. Haase (Fürth) 28. 11. Heimann 26. 11. Heyenn 28. 11. Hoffie 28. 11. Huonker 26. 11. Jung (Düsseldorf) 27. 11. Milz 28. 11. Dr. Müller * 28. 11. Schmidt (Hamburg) 28. 11. Frau Will-Feld 28. 11. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion DIE GRÜNEN hat den Änderungsantrag der Abgeordneten Suhr, Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 - Drucksache 10/6489 - zurückgezogen. Die Fraktion der SPD hat ihren Antrag betr. Einheitliche Europäische Akte - Drucksache 10/6013 - zurückgezogen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1986 bis 1989 (Drucksache 10/5364) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Lage von Presse und Rundfunk in der Bundesrepublik Deutschland (1978) Medienbericht (Drucksachen 8/2264, 10/358 Nr. 4) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Lage der Medien in der Bundesrepublik Deutschland (1985) - Medienbericht '85 - (Drucksache 10/5663) Der Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Anlagen zum Stenographischen Bericht Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Stand der immunbiologischen und virologischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 10/5932) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Antwort Europas auf die technologische Herausforderung der modernen Zeit (Drucksache 10/4086 [neu]) Der Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Verordnung des Rates über ein gemeinschaftliches Rahmenprogramm im Bereich der Forschung und technologischen Entwicklung 1987-1991 - KOM (86) 430 endg. - (Drucksache 10/6065 Nr. 3.4) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Tafelkirschen, mit Ausnahme von Weichseln der Tarifstelle ex 08.07 C des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in der Schweiz (1987) - KOM (86) 414 endg. - RatsDok. Nr. 9098/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.3) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für einige tierische Fette und Öle von Fischen und Meeressäugetieren der Tarifstelle 15.12 B des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Norwegen (1987) - KOM (86) 427 endg. - Rats-Dok. Nr. 9099/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.4) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für einige Fischereierzeugnisse mit Ursprung in Schweden (1987) - KOM (86) 436 endg. - Rats-Dok. Nr. 8981/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.5) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Aufstokkung des durch die Verordnung (EWG) Nr. 1726/86 eröffneten Gemeinschaftszollkontingents für Färsen und Kühe bestimmter Höhenrassen - KOM (86) 426 endg. - Rats-Dok. Nr. 9105/86 (Drucksache 10/6111 Nr. 2.6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2169/81 zur Festlegung der allgemeinen Vorschriften der Beihilferegelung für Baumwolle - KOM (86) 459 endg. - Rats-Dok. Nr. 8879/86 (Drucksache 10/6111 Nr.2.7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Abweichung von der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 hinsichtlich der auf bestimmte Mais- und Sorghummengen zu erhebenden Einfuhrabschöpfung - KOM (86) 443 endg. - Rats-Dok. Nr. 8713/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.5) Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Verlängerung einer der Fristen für die obligatorische Destillation von Tafelwein nach Artikel 41 der Verordnung (EWG) Nr. 337/79 im Wirtschaftsjahr 1985/86 - KOM (86) 411 endg. - Rats-Dok. Nr. 8731/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Heringe, frisch oder gekühlt, mit Ursprung in Schweden der Tarifstelle ex 03.01 B I a) 2 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs - KOM (86) 417 endg. - Rats-Dok. Nr. 8701/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.7) Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über eine finanzielle Maßnahme der Gemeinschaft zur Tilgung der afrikanischen Schweinepest in Portugal - KOM (86) 392 endg. - Rats-Dok. Nr. 8535/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Wein - KOM (86) 408 endg. - Rats-Dok. Nr. 8732/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1465/86 vom 13. Mai 1986 zur Festlegung der monatlichen Zuschläge zum Auslösungsschwellenpreis, zum Zielpreis und zum Mindestpreis für Erb- 19418* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 sen, Puffbohnen und Ackerbohnen für das Wirtschaftsjahr 1986/87 — KOM (86) 452 endg. — Rats-Dok. Nr.8621/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3667/83 über die weitere Einfuhr neuseeländischer Butter zu Sonderbedingungen — KOM (86) 451 endg. — Rats-Dok. Nr. 8464/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2179/83 zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Destillation von Wein und Nebenerzeugnissen der Weinbereitung — KOM (86) 398 endg. — Rats-Dok. Nr. 8733/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3783/85 zur Aufteilung der Fangquoten der Gemeinschaft in den grönländischen Gewässern im Jahr 1986 — KOM (86) 439 endg. — Rats-Dok. Nr. 8774/86 (Drucksache 10/6065 Nr. 3.13) Bericht der Kommission an den Rat über die Verwendung bebrüteter Eier in den Mitgliedstaaten und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2772/75 über Vermarktungsnormen für Eier und der Verordnung (EWG) Nr. 2782/75 über die Erzeugung von und den Verkehr mit Bruteiern und Küken von Hausgeflügel — KOM (86) 449 endg. — Rats-Dok. Nr. 9270/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über Gemeinschaftsmaßnahmen zur Verbesserung und Anpassung der Strukturen im Bereich der Fischerei und der Aquakultur — KOM (86) 446 endg. — Rats-Dok. Nr. 9223/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Marokko (1987) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Tunesien (1987) — KOM (86) 440 endg. — Rats-Dok. Nr. 9239/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Israel (1987) — KOM (86) 442 endg. — Rats-Dok. Nr. 9240/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über den in der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung vom 31. Dezember 1985 gegenüber Spanien und Portugal anzuwendenden Zollsatz auf Hybridsorghum zur Aussaat der Tarifstelle 10.07 C I des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 461 endg. — Rats-Dok. Nr. 9309/86 (Drucksache 10/6261 Nr. 2.10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1700/85 über die für 1986 geltende Einfuhrregelung für Erzeugnisse der Tarifstelle 07.06 A des Gemeinsamen Zolltarifs aus nicht dem GATT angehörenden Drittländern — KOM (86) 287 endg. — Rats-Dok. Nr. 7192/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 3) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 339/79 zur Definition bestimmter aus Drittländern stammender Erzeugnisse der Nummern 20.07, 22.04 und 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 220 endg. — Rats-Dok. Nr. 7043/86 (Drucksache 10/5706 Nr.4) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 79/117/EWG über das Verbot des Inverkehrbringens und der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, die bestimmte Wirkstoffe enthalten — KOM (86) 237 endg. — Rats-Dok. Nr. 6750/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröff- nung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszoll- kontingents für Kabeljau, getrocknet, nicht gesalzen (Stock- fisch), der Tarifstelle ex 03.02 A I b) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Norwegen — KOM (86) 229 endg. — Rats-Dok. Nr. 6714/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 6) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur zeitweiligen Aussetzung der autonomen Zollsätze des Gemeinsamen Zolltarifs für einige landwirtschaftliche Waren — KOM (86) 195 endg. — Rats-Dok. Nr. 6711/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des Grundpreises und des Ankaufpreises für Blumenkohl für die Zeit vom 1. bis 11. Mai 1986 — KOM (86) 252 endg. — Rats-Dok. Nr. 6935/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 8) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse — KOM (86) 254 endg. — Rats-Dok. Nr. 6938/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Einfuhren der Reissorte „aromatisierter langkörniger Basmati" der Tarifstelle ex 10.06 B I und II des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 182 endg. — Rats-Dok. Nr. 6881/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Rum, Arrak und Taffia der Tarifstelle 22.09 C I des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in den mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft assoziierten überseeischen Ländern und Gebieten (1986/87) — KOM (86) 246 endg. — Rats-Dok. Nr. 7155/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2990/82 über den verbilligten Absatz von Butter an Empfänger sozialer Hilfen — KOM (86) 218 endg. — Rats-Dok. Nr. 7185/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2245/85 über technische Maßnahmen zur Erhaltung der Fischbestände in der Antarktis — KOM (86) 259 endg. — Rats-Dok. Nr. 7195/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 477/86 zum Erlaß geeigneter Maßnahmen für den Handel mit Ölverarbeitungserzeugnissen mit Spanien und Portugal — KOM (86) 274 endg. — Rats-Dok. Nr. 7170/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 14) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Rum, Arrak und Taffia der Tarifstelle 22.09 C I des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in den Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKPStaaten) (1986 bis 1987) — KOM (86) 247 endg. — Rats-Dok. Nr. 7268/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 15) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anpassung der Verordnungen (EWG) Nr. 797/85, (EWG) Nr. 355/77 und (EWG) Nr. 1360/78 im Bereich der Agrarstrukturen infolge des Beitritts Spaniens — KOM (86) 286 endg. — Rats-Dok. Nr. 7126/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 16) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend das Gemeinschaftsverzeichnis der benachteiligten landwirtschaftlichen Gebiete im Sinne der Richtlinie 75/268/EWG (Portugal) — KOM (86) 280 endg. — Rats-Dok. Nr. 7124/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 17) Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Kabeljau, gesalzen, jedoch nicht getrocknet, der Tarifstelle ex 03.02 A I b) des Gemeinsamen Zolltarifs und Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Köhler (Pollachius virens) ganz und Filets von Köhler, gesalzen, der Tarifstellen ex 03.02 A I f) und ex 03.02 A II d) des Gemeinsamen Zolltarifs und Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für tiefgefrorene Filets und tiefgefrorene Fischmusblöcke vom Pazifischen Pollack (Theragra Chalgogramma) der Tarifstellen ex 03.01 B II b) 17 und ex 03.01 B I n) 2 des Gemeinsamen Zolltarifs und Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 19419* Entwurf für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für tiefgefrorene Filets und tiefgefrorene Fischmusblöcke vom Seehecht (Merluccius Hubbsi) der Tarifstellen 03.01 B II b) 9 und ex 03.01 B I t) 2 des Gemeinsamen Zolltarifs KOM — (86) 258 endg. — Rats-Dok. Nr. 7134/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 18) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für Sherry-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Malaga-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Jumilla-, Priorato-, Rioja- und Valdepenas-Weine der Tarifnummer ex 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1986/87) — KOM (86) 256 endg. — Rats-Dok. Nr. 6923/86 (Drucksache 10/5706 Nr. 19)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Jochen Vogel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Damen und Herren, ich will das alles wiederholen, weil die Reaktion zeigt, daß Ihnen das besonders unangenehm ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich füge für die steuerliche Ungerechtigkeit ein weiteres Beispiel hinzu:

    (Seiters [CDU/CSU]: Weiter so, Vogel!)

    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 249. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1986 19289
    Dr. Vogel
    Ein Verheirateter mit einem Jahreseinkommen von 260 000 DM spart auf Grund Ihrer Entscheidung

    (Bohl [CDU/CSU]: Aber Lappas meine Sie nicht?)

    — ich will ja die Ersparnis gar nicht, Sie können doch nicht mich als Beispiel anführen; ich kämpfe ja dagegen, daß ich diese Entlastung bekomme —(Beifall bei der SPD — Bohl [CDU/CSU]:
    Sie geben kein gutes Beispiel! — von
    Schmude [CDU/CSU]: Ein schlechtes Beispiel! — Lachen und weitere Zurufe von
    der CDU/CSU)
    7 330 DM jährlich. Der verheiratete Durchschnittsverdiener mit 36 000 DM im Jahr, also mit 3 000 DM im Monat, spart auf Grund Ihrer Entscheidungen ganze 144 DM im Jahr. 7 330 DM zu 144 DM — das ist Ihre Gerechtigkeit.

    (Beifall bei der SPD)

    Verglichen mit Ihren Maßnahmen ist die große Steuerreform in den Vereinigten Staaten geradezu eine soziale Großtat. Was Sie hingegen den normalen Arbeitnehmern auf steuerlichem Gebiet zumuten, das würde man gegenwärtig noch nicht einmal in Großbritannien wagen, und dort ist man weiß Gott nicht zimperlich, wenn es um die Wiederherstellung alter Klassenunterschiede geht.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Och!)

    Dem konservativen britischen Beispiel sind Sie hingegen auf anderem Gebiet gefolgt, nämlich in Ihrer Politik der Konfrontation mit den Gewerkschaften. Die Änderung des § 116 AFG, das sogenannte Beschäftigungsförderungsgesetz,

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Ein Riesenrenner bei Versammlungen heutzutage! — Zuruf des Abg. Klein [München] [CDU/CSU])

    und der Entwurf eines neuen Betriebsverfassungsgesetzes sind ebenso Kampfansagen an die Gewerkschaften wie die Ablehnung des von uns eingebrachten Gesetzentwurfs zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung.

    (Beifall bei der SPD)

    Jetzt eröffnen Ihnen das Desaster der Neuen Heimat und die Krise der Gemeinwirtschaft neue Möglichkeiten. Nicht wenige von Ihnen — das zeigt auch der heutige Vormittag — haben diese Möglichkeiten zur Schwächung der Gewerkschaften bisher weidlich, einige sogar genüßlich wahrgenommen.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Ist so eine Unterstellung fies!)

    Das Gemeinwohl gebietet jedoch, die Dinge nicht auf die Spitze zu treiben. Wer den sozialen Frieden will, muß auch funktionsfähige Gewerkschaften wollen. Wer versucht, die deutschen Gewerkschaften auf die Knie zu zwingen, der zerstört die Grundlagen unserer sozialen Stabilität,

    (Beifall bei der SPD)

    der braucht sich nicht zu wundern — und die Klügeren im Unternehmerlager wissen es und sagen es auch —, wenn auch bei uns Arbeitskämpfe künftig mit der Erbitterung ausgetragen werden, die bisher
    nur aus dem konservativ regierten Großbritannien bekannt war.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Zu Labour-Zeiten!)

    Damit gar kein Zweifel entsteht: Wer so mit den Gewerkschaften umspringen will, der hat auch die deutschen Sozialdemokraten geschlossen gegen sich.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir haben von Anfang an gefordert, daß die Gewerkschaften, die Banken und die öffentlichen Hände die Probleme der Neuen Heimat gemeinsam so lösen, daß die Mieter, die Arbeitnehmer und die Steuerzahler so wenig wie möglich Schaden nehmen.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Die Sozialmieter!)

    Die Gewerkschaften sind nach der Beendigung eines nicht leicht verständlichen Zwischenspiels heute bereit,

    (von Schmude [CDU/CSU]: „Nicht leicht verständlich"! — Seiters [CDU/CSU]: Das ist aber sehr milde!)

    sich zu diesem Zweck auch finanziell zu engagieren. Bereitschaft zur Mithilfe haben inzwischen auch die Banken erkennen lassen. Ich appelliere an die Länder und den Bund, nunmehr auch das ihrerseits Erforderliche zu tun. Ein Bundesland, nämlich Hessen, hat dafür ein Beispiel gegeben. Andere sollten diesem Beispiel direkt oder auf dem Weg der Zusammenarbeit mit der jetzt gegründeten Auffanggesellschaft folgen.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Hessen mit Joschka Fischer vorn!)

    Nach der Sicherung des äußeren Friedens, der Überwindung der Arbeitslosigkeit und der Wiederherstellung der sozialen Gerechtigkeit und des sozialen Friedens bleibt als viertes zentrales Thema die Bewahrung der Umwelt, konkreter noch: die Neuordnung unseres Umgangs mit der Natur. Sie sagen auch hier: „Weiter so!", wobei ich Herrn Wallmann gern konzediere, daß er das „Weiter so!" klüger und geschickter verpackt als sein glückloser und deswegen von Ihnen abgelöster Vorgänger.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Ich sehe ihn immer noch auf der Regierungsbank!)

    Demgegenüber frage ich: Ist die Erhaltung der Umwelt nur ein Kriterium neben anderen für unseren Standard an Lebensqualität? Meine Antwort lautet: Über solche Relativierung geht die Entwicklung mit Macht hinweg. Die Frage lautet nicht mehr, ob wir uns aus Qualitätsbewußtsein eine mehr oder weniger schöne oder saubere Umwelt schaffen oder auch zugunsten anderer Ziele darauf verzichten wollen. Die Umweltfrage ist selber zur Überlebensfrage der Menschheit geworden. Das grundlegende Ziel ist es, die Schöpfung zu bewahren. Nur wenn wir die Natur um ihrer selbst willen



    Dr. Vogel
    schützen, wird sie uns Menschen erlauben, weiterhin zu leben und menschenwürdig zu leben.

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Werner [Dierstorf] [GRÜNE])

    Das ist übrigens nicht meine Frage und meine Antwort. Es ist die Frage und die Antwort des Mannes, der auch hier von dem banalen „Weiter so!" meilenweit entfernt ist. Es ist wiederum die Frage und die Antwort Richard von Weizsäckers.
    Dieser Antwort hält Ihre Umweltpolitik nicht stand. Spätestens seit den Rhein-Katastrophen spüren Sie das doch auch selber. Natürlich sind Sie nicht als Person für die Rhein-Katastrophen, für das Sterben des Flusses, der draußen vorbeifließt, verantwortlich. Aber die Substanz Ihrer Umweltpolitik ist mit diesen Katastrophen endgültig widerlegt. Die Formel vom Restrisiko, das man hinnehmen müsse, ist endgültig als das entlarvt, was sie in Wahrheit ist, nämlich als eine fatale Formel der Beschwichtigung, der Ablenkung, j a der Täuschung.

    (Beifall bei der SPD)

    Erinnern wir uns: Ebenso wie die Atomindustrie hat die chemische Industrie immer wieder die Sicherheit und die Ungefährlichkeit der von ihr angewandten Technologien und Verfahren bekräftigt. Zuletzt hat sie uns in einer Public-Relations-Kampagne, in einer großen Anzeigenaktion, deren Kosten auf viele Millionen Mark geschätzt werden, die Sicherheit und Zuverlässigkeit ihrer Produktionsverfahren versichert. So hieß es noch nach der Katastrophe, als im Oberrhein kaum mehr ein lebendiger Fisch anzutreffen war, unter der Überschrift „Lieber Fisch": „Es wird Dir guttun, daß die chemische Industrie die organische Belastung der Gewässer in den letzten zwanzig Jahren um mehr als 90% gesenkt hat."
    Dem lieben Fisch hat es gar nicht mehr gutgetan; er war nämlich schon tot.
    In einer weiteren Anzeige, die dem „lieben Fluß" gewidmet war, brüstete man sich damit, daß das Wasser aus den chemischen Fabriken in der Regel sauberer in den Rhein zurückfließe, als es aus dem Rhein dorthin gekommen sei.
    Meine Damen und Herren, das klingt wie blanker Hohn, so als ob man den Fluß und die Fische noch im nachhinein verhöhnen wollte und die Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu.

    (Beifall bei der SPD)

    Dazwischen liegen nicht nur die Ereignisse vom 1. November 1986. Dazwischen liegt nicht nur die Vergiftung eines ganzen Stroms. Dazwischen liegt nicht nur das Sterben des Oberrheins und die Schädigung des übrigen Flußlaufs. Dazwischen liegt auch die Erkenntnis, daß andere in der Nachbarschaft die Brandkatastrophe dazu benutzt haben, selbst heimlich Gifte in den Rhein zu leiten. Schon wenige Tage nach der Katastrophe erklärte der gewählte Sprecher derselben Industrie, die vorher das Restrisiko als minimal, als kaum gegeben bezeichnet und jeden Zweifel als Panikmache denunziert hat — wie Sie das heute noch tun —, ein Null-Risiko gebe es eben nicht.
    Wohl wahr! Und das wird ja seitdem fast täglich mit immer neuen Giftschüben und Giftwellen demonstriert. Ein Massenblatt, das die Nutzung der Atomkraft mit besonderem Engagement befürwortet, schrieb denn auch acht Tage nach der ersten Katastrophe: „Wohlstand ist nicht ungefährlich. Das ist die Formel, nach der wir leben, leben müssen. Die Formel geht nur auf, wenn wir ehrlich zu uns selber sind, schonungslos ehrlich."
    In diesem kleinen Kommentar sind die Dinge auf den Punkt gebracht, nicht nur für die Großchemie, sondern eher noch stärker für die Atomkraft. Bei ihr liegen die Dinge doch um kein Haar anders. Auch hier wird uns von der Industrie und von Ihnen, Herr Bundeskanzler, in Anzeigen und in Reden täglich die völlige Ungefährlichkeit versichert. Wenn das angeblich Unmögliche dann eines Tages doch geschieht, wird man uns genauso kaltschnäuzig wie im Falle der jüngsten Katastrophen sagen, ein Null-Risiko gebe es eben nicht, Wohlstand sei halt nicht ungefährlich, Wohlstand habe eben seinen Preis. Wer etwas anderes geglaubt habe, sei nicht ehrlich mit sich, sei eben selber schuld.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Können Sie das widerlegen?)

    Wir haben inzwischen gelernt, daß es kein NullRisiko gibt. Wir wollen den Preis einer Katastrophe unabsehbaren Ausmaßes für eine weitere Steigerung des Wohlstands nicht zahlen.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Die Behauptung, wir müßten nach dieser Formel leben, ist nicht nur falsch; diese Behauptung ist blasphemisch, genauso blasphemisch wie die Behauptung, der Mensch sei — jedenfalls wenn er Kernkraftwerke konstruiere und betreibe — unfehlbar und werde keine Fehler begehen.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Wer sagt denn so einen Quatsch? — Zuruf des Abg. Dr. Dregger [CDU/CSU])

    Ja, wir müssen schonungslos ehrlich sein. Und diese Ehrlichkeit besagt: Dem Menschen sind Grenzen gesetzt, die er nicht überschreiten darf. Tut er es trotzdem, dann wird ihn die Natur in seine Schranken verweisen. Die Vorgänge um den Rhein sind eine weitere dringende Mahnung, wie dies dann aussehen wird.
    Sie sagen „Sei's drum!" und propagieren Ihre Formel „Weiter so". Wir sagen: Diese Formel geht nicht auf. Wir wollen nicht nach dieser Formel leben. Wir wollen zurückfinden zu einer menschengemäßen Entwicklung der Technologie. Dafür haben wir konkrete Vorschläge gemacht. Sie sind bisher leider noch nicht einmal zu ernsthafter Diskussion dieser Vorschläge bereit.
    Herr Bundeskanzler, Sie sind einmal mit dem Anspruch angetreten, von Ihnen würde eine geistigmoralische Erneuerung der Politik ausgehen.

    (Lachen bei der SPD)




    Dr. Vogel
    In Ihrer Rede vom 9. September 1982 haben Sie im Bundestag dazu gesagt, Sie wollten die geistig-moralische Kraft unseres Volkes mobilisieren,

    (Frau Hürland [CDU/CSU]: Ist bei Ihnen nicht gelungen!)

    und Sie fuhren fort, dabei seien nicht nur Appelle und Reden erforderlich, sondern auch das ganz persönliche Beispiel. Es ist nicht unfair, Sie heute an Ihren eigenen Worten zu messen und danach zu fragen, was Sie eigentlich in den vergangenen vier Jahren zur moralischen Erneuerung der Politik und zur geistigen Erneuerung des politischen Klimas konkret getan haben. Ich fürchte, die Antwort dürfte Ihnen schwerfallen.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Sie geben die Wähler!)

    Gewiß, Sie haben das moralische und das geistige Klima der deutschen Politik verändert, aber nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren.

    (Beifall bei der SPD — Klein [München] [CDU/CSU]: Für euch!)

    Viele Ihrer Handlungen waren und sind mit den Prinzipien, die Sie selbst aufgestellt haben, schwerlich vereinbar, nein: unvereinbar, z. B. der Amnestieversuch, die Vielzahl der Affären, von denen ich nur die Affäre Wörner/Kießling nenne, weil sie der Bundeswehr bis heute zu schaffen macht, oder die Tatsache, daß Sie dem Parlament von dieser Stelle aus vor drei Wochen die Unwahrheit gesagt haben,

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Klein [München] [CDU/CSU]: Unglaublich! Eine Frechheit ist das!)

    oder Ihre Absicht, an der Sie jetzt noch festhalten, trotz des inzwischen bei Ihrem Koalitionspartner gewachsenen Widerstandes Mörder unter gewissen Voraussetzungen straffrei zu lassen.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Ganz billig, Herr Vogel!)

    Das ist schlimm genug.
    Schlimmer aber ist die Entwicklung, die das geistige Klima unseres Landes unter Ihrer Kanzlerschaft genommen hat.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Als erster hat das ein Sozialdemokrat gefordert!)

    Unter Ihrer Schirmherrschaft haben sich Schlagworte aus dem Vokabular derer, die der Republik von Weimar den Todesstoß gaben, allmählich wieder im politischen Sprachgebrauch eingebürgert. Da ist wieder vom Verzichtpolitiker, von den Agenten Moskaus, von den Parasiten am Volkskörper, ja sogar von Rotfront die Rede. Da wird mit Hilfe einer konzertierten, kühl geplanten Kampagne eine Stimmung erzeugt, die den Ausländern mancherorts derart als Haß entgegenschlägt, daß die Kirchen Sie und Ihre Freunde an die einfachsten Gebote der christlichen Nächstenliebe erinnern müssen.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Da folgen antisemitische Ausfälle in immer kürzeren Abständen aufeinander.

    (Bohl [CDU/CSU]: Ihre Zeit ist abgelaufen, Herr Vogel!)

    Sicher, Herr Bundeskanzler — ich unterstreiche das ausdrücklich —, Sie sind kein Antisemit. Sie haben selbst sicherlich auch keine Sympathie für den Rechtsradikalismus. Aber Sie haben durch viele Äußerungen daran mitgewirkt, daß unter dem Stichwort der Normalisierung die Hemmschwelle — und ich sage auch: die Schamschwelle — gegenüber den Gedanken und dem Vokabular, gegenüber der Sprache niedriger geworden ist, die seinerzeit dem Verderben vorausgingen.

    (Beifall bei der SPD)

    Hier, meine Damen und Herren, zeigen sich Symptome einer geistigen Immunschwäche auf einem außerordentlich sensiblen Gebiet.

    (Beifall bei der SPD)

    Ihr Satz, Herr Bundeskanzler, von der Gnade der späten Geburt spielt hier ebenso eine verhängnisvolle Rolle wie Ihre Parteinahme für Herrn Waldheim oder der Goebbels-Vergleich, der — und Sie wissen es doch ganz genau — nirgends so umjubelt worden ist wie unter der Anhängerschaft des Herrn Schönhuber und unter der Leserschaft der „Deutsche National Zeitung".

    (Beifall bei der SPD)

    Die Warnung und Mahnung eines Verfolgten, der nur mit Mühe überlebt hat, der Gnade der späten Geburt könne der Fluch des frühen Rückfalls folgen, galt sicherlich auch Ihnen.
    Es ist ja auch kein Zufall, daß sich in jüngster Zeit immer ungenierter Stimmen erheben, die sich von der historischen Rede des Bundespräsidenten vom 8. Mai 1985 distanzieren, ja sie als würdelos kritisieren. Es ist doch schon lange nicht mehr allein Herr Niegel aus Ihrer Fraktion, der sich so äußert. Wen meint Herr Strauß eigentlich, Herr Bundeskanzler, wenn er vor wenigen Tagen öffentlich sagt, er habe die Akte der Demütigung und der Selbsterniedrigung satt, die aus allerhöchstem Munde kämen? Wir haben etwas ganz anderes satt. Wir haben es satt, daß das Vertrauen und das Ansehen, das die Bundesrepublik unter allen Ihren Vorgängern, von Adenauer über den Friedensnobelpreisträger Willy Brandt

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    und Helmut Schmidt, erworben hat, auf so schlimme Weise verspielt wird.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD)

    In den letzten Wochen sind wir immer wieder gefragt worden, was wir Sozialdemokraten erreichen wollen. Auch aus Ihren Reihen kamen dazu interessierte Fragen. Ich will diese Frage beantworten: Wir wollen, daß Sie, Herr Bundeskanzler, am 25. Januar 1987 abtreten. Wir wollen, daß Sie nicht vier weitere Jahre die Richtlinien einer Politik bestimmen, die wir für rücksichtslos, für oberflächlich



    Dr. Vogel
    und für gefährlich halten. Wir wollen, daß Johannes Rau an Ihre Stelle tritt.

    (Beifall bei der SPD — Lachen bei der CDU/CSU — Zurufe von der CDU/CSU: Wo ist er denn?)

    — Regen Sie sich nicht auf! Um sich mit Ihnen auseinanderzusetzen, reicht schon der Fraktionsvorsitzende der SPD, und zwar völlig.

    (Beifall bei der SPD)

    Dafür werden wir bis zum 25. Januar 1987

    (Zurufe von der CDU/CSU: Wo ist Rau?)

    innerhalb und außerhalb des Parlaments mit allem Nachdruck eintreten.

    (Anhaltende lebhafte Zurufe von der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Meine Damen und Herren! — Herr Dr. Vogel, der Beifall stört Sie in der Fortführung Ihrer Rede genauso wie die Unruhe.

(Lachen bei der SPD) Fahren Sie bitte fort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Jochen Vogel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident, ich danke Ihnen für diese diffizile Bewertung meines Gefühlslebens. Die Geschäftsordnung verbietet mir zu widersprechen.

    (Heiterkeit bei der SPD: — Lachen und Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, Ihre Heiterkeit gönne ich Ihnen von Herzen. Sie werden sich täuschen, wenn Sie meinen, daß Sie die deutsche Sozialdemokratie in die Ecke drängen können.
    Ich danke Ihnen.

    (Anhaltender lebhafter Beifall bei der SPD)