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    Plenarprotokoll 10/247 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 247. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. November 1986 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verlängerung des Umrüstungszeitraums für das Kohlekraftwerk Ibbenbüren Dr. Graf Lambsdorff FDP 19115 B Einert, Minister des Landes NordrheinWestfalen 19116 B Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . 19118 B Fritsch GRÜNE 19120 A Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/CSU 19120 D Wolfram (Recklinghausen) SPD. . . 19122 A Beckmann FDP 19123A Stahl (Kempen) SPD 19124A Schmidbauer CDU/CSU 19125A Becker (Nienberge) SPD 19126C Dr. Göhner CDU/CSU 19127 C Lennartz SPD 19128C Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU 19130 A Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 19131 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Jahre 1987 — Drucksache 10/6213, 10/6449 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6420 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6421 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzlichen Rentenversicherungen, insbesondere über deren Finanzlage in den künftigen 15 Kalenderjahren, gemäß §§ 1273 und 579 der Reichsversicherungsordnung, § 50 des Angestelltenversicherungsgesetzes und § 71 des Reichsknappschaftsgesetzes (Rentenanpassungsbericht 1986) Bericht der Bundesregierung zur Frage einer Anpassung der Einkommensgrenzen bei den Waisenrenten in der Sozialversicherung an volljährige Waisen in Ausbildung Bericht der Bundesregierung zur Frage der Notwendigkeit einer Anpassung der im Gesetz bestimmten Höhe der Zahlungen der gesetzlichen Rentenversicherung für die Krankenversicherung der Rentner an den durchschnittlichen Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung Gutachten des Sozialbeirats zur Anpassung der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung zum 1. Juli 1987 und zu den Vorausberechnungen der Bundesre- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 gierung über die Entwicklung der Finanzlage der Rentenversicherung bis zum Jahre 2000 — Drucksachen 10/6074, 10/6420 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der gesetzlichen Rentenversicherung und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (Siebtes RentenversicherungsÄnderungsgesetz — 7. RVÄndG) — Drucksache 10/5957 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6430 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Frau Fuchs (Köln), Frau Dr. Däubler-Gmelin, Bachmaier, Frau Blunck, Buschfort, Catenhusen, Delorme, Dr. Diederich (Berlin), Dreßler, Egert, Fiebig, Frau Fuchs (Verl), Glombig, Gilges, Frau Dr. Hartenstein, Hauck, Heyenn, Frau Huber, Ibrügger, Immer (Altenkirchen), Jaunich, Kirschner, Dr. Klejdzinski, Dr. Kübler, Kuhlwein, Frau Dr. Lepsius, Frau Luuk, Lutz, Frau Dr. Martiny-Glotz, Frau Matthäus-Maier, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Peter (Kassel), Reimann, Frau Renger, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schreiner, Sielaff, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Urbaniak, Frau Weyel, Weinhofer, von der Wiesche, Witek, Wolfram (Recklinghausen), Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anerkennung eines Kindererziehungsjahres in der gesetzlichen Rentenversicherung für ältere Frauen (Trümmerfrauen-Babyjahrgesetz) — Drucksache 10/5571 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6431 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6432 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD Strukturreform der Alterssicherung — Drucksachen 10/5857, 10/6294 — Glombig SPD 19133A Pohlmann CDU/CSU 19138 A Bueb GRÜNE 19139 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 19141 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19143 D Frau Fuchs (Köln) SPD 19146 C Pöppl CDU/CSU 19149A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung — Drucksachen 10/5630, 10/5886 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6444 — Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 19152 C Schreiner SPD 19153 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 19155 C Frau Wagner GRÜNE 19157A Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19157 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer durch Kapitalbeteiligungen (Zweites Vermögensbeteiligungsgesetz) — Drucksachen 10/5981, 10/6280 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6438, 10/6462 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6439 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung von Arbeitnehmerbeteiligungen am Produktivvermögen — Drucksache 10/3955 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6438, 10/6462 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Huonker, Jung (Düsseldorf), Kirschner, Rapp (Göppingen), Rappe (Hildesheim), Urbaniak, Weinhofer, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 III Dr. Wieczorek, Dr. Apel, Duve, Frau Fuchs (Köln), Roth, Dr. Spöri, Meininghaus, Reimann, Sieler, Stahl (Kempen), Frau Traupe, Westphal, Wolfram (Recklinghausen), Würtz, Reuschenbach, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivvermögen — Drucksachen 10/4747, 10/6443 — Dr. Faltlhauser CDU/CSU 19159 C Huonker SPD 19161 D Dr. Solms FDP 19164 B Vogel (München) GRÜNE 19165 C Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 19167 A Nächste Sitzung 19169 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19171*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 19171* D Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede des Parl. Staatssekretärs Rawe zu Punkt 36 der Tagesordnung (vgl. Plenarprotokoll 10/246 S. 19102) Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt 19173* D Anlage 4 Erklärung des Abg. Dr. Faltlhauser (CDU/CSU) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung 19174* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19115 247. Sitzung Bonn, den 14. November 1986 Beginn: 8.01 Uhr
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    Berichtigung 246. Sitzung, Seite 19021 C, 4. Zeile: Statt „201" muß es „102" heißen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein *** 14. 11. Dr. Apel 14. 11. Bredehorn 14. 11. Dr. Bugl 14. 11. Catenhusen 14. 11. Clemens 14. 11. Dr. Corterier *** 14. 11. Frau Dr. Däubler-Gmelin 14. 11. Frau Dann 14. 11. Daweke 14. 11. Dr. Dollinger 14. 11. Doss 14. 11. Duve 14. 11. Dr. Ehrenberg 14. 11. Eigen 14. 11. Dr. Enders ** 14. 11. Ertl 14. 11. Fischer (Bad Hersfeld) 14. 11. Francke (Hamburg) *** 14. 11. Frau Fuchs (Verl) 14. 11. Gansel * 14. 11. Dr. Geißler 14. 11. Dr. Götz 14. 11. Haar 14. 11. Haase (Fürth) * 14. 11. von Hammerstein 14. 11. Hauff 14. 11. Heimann 14. 11. Hiller (Lübeck) 14. 11. Hoffie 14. 11. Horn *** 14. 11. Dr. Hupka *** 14. 11. Ibrügger *** 14. 11. Jung (Düsseldorf) 14. 11. Jungmann * 14. 11. Dr. Kansy *** 14. 11. Kiechle 14. 11. Kirschner 14. 11. Kittelmann ** 14. 11. Kolbow *** 14. 11. Kroll-Schlüter 14. 11. Frau Krone-Appuhn 14. 11. Dr. Kunz (Weiden) *** 14. 11. Lange *** 14. 11. Lattmann *** 14. 11. Matthöfer 14. 11. Dr. Mertens (Bottrop) 14. 11. Milz 14. 11. Müller (Remscheid) 14. 11. Dr. Müller * 14. 11. Petersen 14. 11. Dr. Probst 14. 11. Frau Roitzsch (Quickborn) 14. 11. Ronneburger *** 14. 11. Dr. Rumpf 14. 11. Sauer (Salzgitter) *** 14. 11. Schartz (Trier) 14. 11. Dr. Scheer 14. 11. Dr. Schierholz 14. 11. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schmidt (Hamburg) 14. 11. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 11. Schreiber *** 14. 11. Schröer (Mülheim) 14. 11. Dr. Schulte 14. 11. Frau Simonis *** 14. 11. Dr. Soell ** 14. 11. Dr. Spöri 14. 11. Steiner 14. 11. Frau Steinhauer 14. 11. Dr. Stoltenberg 14. 11. Stutzer 14. 11. Tatge 14. 11. Frau Traupe *** 14. 11. Uldall 14. 11. Voigt (Sonthofen) 14. 11. Vosen 14. 11. Dr. Waigel 14. 11. Dr. von Wartenberg ** 14. 11. Weiß *** 14. 11. Werner (Westerland) 14. 11. Wiefel 14. 11. Frau Will-Feld 14. 11. Wissmann 14. 11. Wittmann (Tännesberg) 14. 11. Dr. Wörner 14. 11. Würtz * 14. 11. Zierer * 14. 11. Dr. Zimmermann 14. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. November 1986 beschlossen, zu den nachstehenden Gesetzen keinen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes Gesetz zur Änderung des Geschmacksmustergesetzes Erstes Gesetz zur Änderung des Filmförderungsgesetzes Dem Antrag der Abgeordneten Dr. Weng (Gerlingen), Dr. Laufs, Kühbacher, Dr. Hirsch, Dr. Müller (Bremen), Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Baum, Bredehorn, Broll, Dr. Feldmann, Dr. Friedmann, Gattermann, Grünbeck, Grüner, Dr. Haussmann, Hoffie, Kleinert (Hannover), Kohn, Dr. Graf Lambsdorff, Möllemann, Nehm, Neuhausen, Purps, Schäfer (Mainz), Frau Dr. Segall, Sieler, Frau Simonis, Dr. Solms, Suhr Neubauten des Deutschen Bundestages (Drucksache 10/5357) sind folgende Mitglieder des Deutschen Bundestages beigetreten: Abgeordnete Lowack, Clemens, Dr. Schöfberger, Frau Dr. Hamm-Brücher, Immer (Altenkirchen), Borchert, Frau Eid, Frau Zutt, von Hammerstein, Pauli, Voigt (Sonthofen), Frau Weyel. 19172* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Fünfter Bericht und Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der rechtzeitigen Einführung des Europa-Passes (Drucksache 10/2400) Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über die Entwicklung der mit den Verkaufserlösen und Betriebsausgaben in der Land- und Forstwirtschaft anfallenden Umsatzsteuer (Vorsteuerbelastung) (Drucksache 10/5631) Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Preisauszeichnung im Großhandel (Drucksache 10/5815) Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über den ersten Teil der 32. ordentlichen Sitzungsperiode der Versammlung der Westeuropäischen Union vom 2. bis 5. Juni 1986 in Paris (Drucksache 10/5807 [neu]) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Halbjahresbericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarats und der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Oktober 1985 bis 31. März 1986 (Drucksache 10/5421) Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 21. bis 25. April 1986 in Straßburg (Drucksache 10/5540) Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 27. bis 31. Januar 1986 in Straßburg (Drucksache 10/5138) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu Initiativen zur Rettung des Atomsperrvertrags (Drucksache 10/3964) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Rettungsschiff Cap Anamur II und zur Unterbringung der Geretteten in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft (Drucksache 10/5894) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum April bis September 1985) (Drucksache 10/4374) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum Oktober 1985 bis März 1986) (Drucksache 10/5566) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung im Anschluß an die Aussprache über die Erklärungen des Rates und der Kommission zur Tagung des Europäischen Rates vom 2. und 3. Dezember 1985 in Luxemburg (Drucksache 10/4556) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Stellungnahme des Europäischen Parlaments zur einzigen Akte, die von der Regierungskonferenz am 16. und 17. Dezember 1985 gebilligt wurde (Drucksache 10/5014) Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern, und der Verordnung (EWG) Nr. 574/72 über die Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 — KOM (86) 166 endg. — Rats-Dok. Nr. 5938/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 3) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung einer Stichprobenerhebung über Arbeitskräfte im Frühjahr 1987 — KOM (86) 329 endg. — Rats-Dok. Nr. 7839/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.43) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über das Einbringen von Abfällen ins Meer — KOM (85) 373 endg. — EG-Dok. Nr. 8805/85 (Drucksache 10/3957 Nr. 2) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) 357/79 über statistische Erhebungen der Rebflächen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (86) 807 endg. — Rats-Dok. Nr. 4097/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 7) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 76/625/EWG über die von den Mitgliedstaaten durchzuführenden statistischen Erhebungen zur Ermittlung des Produktionspotentials bestimmter Baumobstanlagen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 808 endg. — Rats-Dok. Nr. 4096/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Definition der Schiffsangaben und über die Art ihrer Anwendung auf Fischereifahrzeuge — KOM (85) 846 endg. — Rats-Dok. Nr. 4676/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 9) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Grundregeln für die Beitrittsausgleichsbeträge für Reis aufgrund des Beitritts Spaniens — KOM (85) 822 endg. — Rats-Dok. Nr. 4139/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Anfangskontingente, die Portugal 1986 bei der Einfuhr von bestimmten Erzeugnissen der Sektoren Eier und Geflügelfleisch aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 21 endg. — Rats-Dok. Nr. 4638/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 11) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 991/84 zur Begrenzung der Gewährung der Produktionsbeihilfe für bestimmtes Obst in Sirup — KOM (86) 65 endg. — Rats-Dok. Nr. 4886/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 2915/79 und (EWG) Nr. 1473/84 hinsichtlich der Anwendung der für Österreich, Finnland und Norwegen vorgesehenen Zollkontingente für bestimmte Käsesorten — KOM (86) 39 endg. — Rats-Dok. Nr. 4947/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Anfangskontingente, die Portugal 1986 bei der Einfuhr von bestimmten Schweinefleischerzeugnissen aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 18 endg. — Rats-Dok. Nr. 4469/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 14) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Einzelheiten der Anpassung der Erstattung und der Beihilfe für in Spanien und Portugal erzeugte oder verarbeitete Ölsaaten — KOM (86) 48 endg. — Rats-Dok. Nr. 4766/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 15) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die finanzielle Beteiligung der Gemeinschaft an den Rücknahmen in Spanien während der ersten Stufe der Übergangsregelung für Obst und Gemüse — KOM (85) 840 endg. — Rats-Dok. Nr. 4149/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 16) Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19173* Diskussionspapier über eine forstwirtschaftliche Aktion der Gemeinschaft — KOM (86) 86 endg. — Rats-Dok. Nr. 4859/86 — Ergänzendes Memorandum zu dem Diskussionspapier — KOM (85) 792 endg. — Rats-Dok. Nr. 4500/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 17) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Karotten und Speisemöhren der Tarifstelle ex 07.01 G II des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern (1986) — KOM (86) 68 endg. — Rats-Dok. Nr. 5111/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 18) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zum Erlaß geeigneter Maßnahmen für den Handel mit Ölverarbeitungserzeugnissen mit Spanien und Portugal — KOM (86) 43 endg. — Rats-Dok. Nr. 4765/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 19) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des Anfangskontingents für 1986, das Portugal für bestimmte Weine mit Herkunft aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 61 endg. — Rats-Dok. Nr. 4878/86 (Drucksache 10/5189 Nr.20) Vorschläge der Kommission an den Rat — betreffend die Festsetzung der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und flankierende Maßnahmen (1986/1987) — zur Anpassung der gemeinsamen Marktorganisationen für Getreide und Rindfleisch — KOM (86) 20 endg., 30 endg., und 31 endg. — Rats-Dok. Nr. 4963/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 21) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Anpassung des für jeden repräsentativen spanischen Markt ermittelten Durchschnittspreises für Tafelwein während des für die Anwendung von Ausgleichsbeträgen geltenden Zeitraums — KOM (86) 57 endg. — Rats-Dok. Nr. 4879/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 22) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung spezifischer Maßnahmen für die Gewährung der Produktionsbeihilfe für Baumwolle in Spanien in der Zeit vom 1. März bis 31. August 1986 — KOM (86) 64 endg. — Rats-Dok. Nr. 4872/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 23) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1117/78 über die gemeinsame Marktorganisation für Trockenfutter — KOM (86) 162 endg. — Rats-Dok. Nr. 6211/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der anfänglichen mengenmäßigen Beschränkungen bei der Einfuhr bestimmter Verarbeitungserzeugnisse aus Obst und Gemüse aus Drittländern nach Portugal — KOM (86) 46 endg. — Rats-Dok. Nr. 4774/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 1815/85 und Nr. 1816/85 betreffend die Gemeinschaftszollkontingente für Rum, Arrak und Taffia mit Ursprung in den Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean einerseits und in den mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft assoziierten überseeischen Ländern und Gebieten andererseits (1985/86) — KOM (86) 152 endg. — Rats-Dok. Nr. 6048/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Verlängerung des Milchwirtschaftsjahres 1985/86 und zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 866/84 — KOM (86) 189 endg. — und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Verlängerung des Wirtschaftsjahres 1985/86 für Rindfleisch — KOM (86) 190 endg. — und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der pauschalen Produktionsbeihilfe sowie des Zielpreises für bestimmte Trockenfuttererzeugnisse für die Zeit vom 1. bis 27. April 1986 — KOM (86) 191 endg. — Rats-Dok. Nr. 6121/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 8) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1322/85 hinsichtlich des Zeitpunkts der Übernahme des Magermilchpulvers durch die griechische Interventionsstelle — KOM (86) 158 endg. — Rats-Dok. Nr. 6122/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der allgemeinen Regeln für das System der Kontrolle der Preise und der in Spanien zum freien Verkehr abgefertigten Mengen bei bestimmten Erzeugnissen des Fettsektors — KOM (86) 56 endg. — Rats-Dok. Nr. 4880/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1311/85 und der Verordnung (EWG) Nr. 1310/85 hinsichtlich der Fristen für die Gewährung bestimmter Prämien im Rindfleischsektor — KOM (86) 188 endg. — Rats-Dok. Nr. 6193/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung des Anfangskontingents, das Portugal 1986 bei der Einfuhr von Maisstärke aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung vom 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 58 endg. — Rats-Dok. Nr. 4873/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für einige Fischereierzeugnisse mit Ursprung in Schweden — KOM (86) 164 endg. — Rats-Dok. Nr. 6214/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 13) Vorschlag für eine Richtlinie (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3626/82 zur Durchführung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft — KOM (86) 167 endg. — Rats-Dok. Nr. 6287/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 14) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 66/403/EWG über den Verkehr mit Pflanzkartoffeln — KOM (86) 176 endg. — Rats-Dok. Nr. 6283/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 15) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Erbsen, gefroren, mit Ursprung in Schweden der Tarifstelle ex 07.02 B des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 174 endg. — Rats-Dok. Nr. 6384/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 16) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 3542/85, Nr. 3543/85 und Nr. 3544/85 zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von vertraglichen Gemeinschaftszollkontingenten für bestimmte Fische und Fischfilets — KOM (86) 160 endg. — Rats-Dok. Nr. 6047/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 17) Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 36 der Tagesordnung Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt Rawe, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen: Ich freue mich über die Gelegenheit, vor diesem Hohen Hause vortragen zu können, warum die Bundesregierung die Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes in der Europäischen Gemeinschaft unterstützt. Gleichzeitig bietet mir dies die Möglichkeit, darzustellen, wie zukunftsorientiert das Konzept der Deutschen Bundespost gestaltet ist. Denn die EG-Empfehlungen bestätigen, daß 19174* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 die Deutsche Bundespost schon frühzeitig den richtigen Weg eingeschlagen hat. Mit der vorliegenden Empfehlung des Rates werden folgende Ziele verfolgt: Schnelle, koordinierte Einführung des ISDN als Basis für einen gemeinschaftsweiten Telematikmarkt, Planungssicherheit für die Fernmeldeverwaltungen, für die europäische Industrie und selbstverständlich auch für die Nutzer, Konsolidierung des europäischen Industriepotentials als Gegengewicht zu USA und Japan, Schritt zu offener Kommunikation durch die Anwendung international abgestimmter Standards. Die Bundesregierung setzt sich nachdrücklich dafür ein, diese Ziele gemeinschaftsweit zu realisieren. Denn offene Kommunikation über Landesgrenzen hinweg stellt eine wesentliche Voraussetzung dafür dar, daß Europa zu einer homogenen Einheit zusammenwachsen kann. Die EG-Strategie ist im wesentlichen identisch mit der ISDN-Einführungsstrategie der Deutschen Bundespost. Bereits im Jahre 1984 konnte der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen ein umfassendes Konzept zur Weiterentwicklung der Fernmeldeinfrastruktur vorstellen. Das ISDN nimmt hierin eine wesentliche Schlüsselfunktion ein. Aus diesem Grunde hat sich die Deutsche Bundespost als eine der ersten Fernmeldeverwaltungen der Welt sehr intensiv für die Normung und Standardisierung der neuen Kommunikationsdienste eingesetzt. Die von den GRÜNEN geübte Kritik verkennt die Bedeutung eines europaweiten abgestimmten ISDN-Konzeptes und übersieht die erheblichen Vorteile für den Kunden und damit auch für den einzelnen Menschen. Mit dem ISDN wird eine neue Generation von Fernmeldediensten geschaffen, die vielfältige Möglichkeiten bieten. Neben dem wesentlich schnelleren Informationstransport werden die Telekommunikationsdienste im ISDN durch neue und verbesserte Dienstmerkmale auch leistungsfähiger und komfortabler gestaltet. Gestatten Sie mir, einige Beispiele aufzuführen: Der ISDN-Telefondienst bietet gegenüber dem heutigen Telefondienst bessere Sprachqualität und eine Reihe zusätzlicher Annehmlichkeiten. Mit dem ISDN-Telefaxdienst werden künftig zur Übermittlung von Vorlagen nur noch wenige Sekunden gebraucht. Daneben wird die Qualität der Kopie spürbar verbessert. Der ISDN-Bildschirmtextdienst ermöglicht schnellere Bildaufbauzeiten und läßt auch die Übermittlung von Bildern in fotografischer Qualität zu. Es ist mir ein besonderes Anliegen, darauf hinzuweisen, daß bei der Entwicklung des ISDN-Systems den Belangen des Datenschutzes besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. In die Telekommunikationsordnung, die die Benutzungsbedingungen für das ISDN regelt, sind deshalb bereichsspezifische Datenschutzvorschriften aufgenommen worden. Sie regeln den Datenschutz sehr umfassend und, wie ich meine, für die Teilnehmer transparent. Sie sind im übrigen so ausgestaltet, daß sie auch den zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Das wird auch der Grund dafür sein, daß der Bundesbeauftragte für den Datenschutz gegen die Datenschutzvorschriften der Telekommunikationsordnung keine grundsätzlichen Einwendungen erhoben hat. Einzelne Datenschutzfragen, wie z. B. die Eintragung der Teilnehmer in das Telefonbuch oder auch die Datenregistrierung beim Funktelefonanschluß, werden mit dem Bundesbeauftragten noch weiter beraten. Es ist für mich keine Frage, daß auch hier gute Ergebnisse erreicht werden. Ich bin überzeugt davon, daß die geschäftlichen Nutzer sehr schnell die Vorteile des ISDN erkennen und in konkrete Anwendungen umsetzen werden. Dies gilt insbesondere für die mittelständischen Unternehmen und Betriebe. Ich bin aber genauso überzeugt davon, daß auch die privaten Nutzer, d. h. die Bürger in Europa, vom ISDN profitieren werden. Lassen Sie mich zusammenfassen: ISDN ist ein modernes Fernmeldenetz, das die Telekommunikationsdienste in einem Netz zusammenfaßt. Es bietet durch das Angebot von mehr und besseren Diensten Vorteile für jeden Nutzer. Mit ISDN wird die europäische Telematikindustrie in die Lage versetzt, sich wettbewerbsfähig auf den Weltmärkten zu behaupten. Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Dr. Faltlhauser (CDU/CSU) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung: Ich habe dem vorliegenden Gesetzentwurf zur „Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung" nicht zugestimmt. Ich gebe dabei folgende Erklärung zu meinem Abstimmungsverhalten: Erstens. Ich erkenne an, daß der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung mit diesem Gesetz einen konstruktiven Beitrag zur Bewältigung der Probleme im Zusammenhang mit der sogenannten Ärzteschwemme leisten will. Ich erkenne auch an, daß durch dieses Gesetz die kassenärztliche Bundesvereinigung bestärkt wurde, eine stabilitätsorientierte Gebührenvereinbarung mit den Kassen abzuschließen. Zweitens. Gleichwohl sehe ich in dem Gesetz keinerlei Ansatzpunkt, wie die übergroße Zahl nachdrängender Ärzte gesteuert werden könnte. Die Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19175* überhöhte Zahl von Ärzten wird durch diese Maßnahme bestenfalls schneller in der Fläche verteilt. Drittens. Ich bezweifele auch, daß dieses Gesetz durch die möglicherweise schnellere Ausbreitung der „Ärzteschwemme" einen kostendämpfende Wirkung haben wird. Gerade zu dieser Frage hat die Expertenanhörung vor dem Bundestag keine positiven Erkenntnisse gebracht. Viertens. Es ist vorauszusehen, daß die Anwendung der gesetzlichen Möglichkeiten des Bedarfsplanungsgesetzes erheblichen bürokratischen Aufwand erfordert, gleichwohl aber Schlupflöcher und Umgehungsmöglichkeiten schafft, die zu Ungerechtigkeiten und Spannungen führen müssen. Fünftens. Vor allem sehe ich in diesem Gesetz ein Signal für die jüngeren, nachdrängenden Mediziner, daß diejenigen, die „drinnen sind im System" die Hürden gegenüber der nachrückenden Konkurrenz erhöhen wollen. So kann dieses Gesetz — bei aller vermeintlichen Unschuld des Vorhabens — zum Signal für die Entsolidarisierung gegenüber den Jüngeren und zum Symbol für die Erstarrung unserer Gesellschaftsstrukturen überhaupt werden. Die Summe dieser Erwägungen macht es mir nicht möglich, dem Gesetz im Plenum meine Zustimmung zu geben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kurt Faltlhauser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Erfolgreiche Politik beweist sich nicht durch Reden und Ankündigungen. Erfolgreiche Politik ist an Taten zu messen.

    (Lutz [SPD]: Aber nicht an diesen!)

    Weil dies so ist, ist diese Koalition und ist diese Bundesregierung so erfolgreich. Wir versprechen nicht nur, wir tun, was wir angekündigt haben. Wir halten Wort, auch bei der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand.
    Vor dem 6. März 1983 haben wir das Vermögensbeteiligungsgesetz angekündigt. Am 1. Januar 1984 ist dieses Gesetz bereits in Kraft getreten.

    (Scharrenbroich [CDU/CSU]: Also wieder Wort gehalten!)

    Im Vorblatt dieses Ersten Vermögensbeteiligungsgesetzes haben wir wiederum angekündigt, daß wir noch in dieser Legislaturperiode eine zweite Stufe zum Vermögensbeteiligungsgesetz vorlegen. Am 1. Januar 1987 wird dieses zweite Gesetz in Kraft treten. Wir halten Wort.



    Dr. Faltlhauser
    Wir setzen damit den erfolgreichen vermögenspolitischen Weg der Union aus den 50er und 60er Jahren fort.

    (Lutz [SPD]: Das ist ein Illusionsakt, aber kein Gesetz!)

    Von 1952 bis 1969 haben wir neun Vermögensbildungsgesetze verabschiedet. Von 1969 bis 1982 hat die SPD dagegen neun offizielle und dokumentier-bare Anläufe für eine vermögenspolitische Initiative gemacht. Neunmal ist nichts geschehen, neunmal gab es nur Rohrkrepierer.

    (Scharrenbroich [CDU/CSU]: Neunmal kein Wort gehalten!)

    Da die SPD den Arbeitnehmern nur immer Versprechungen gemacht hat, darf sie sich nicht wundern, daß ihr die Arbeitnehmer scharenweise davonlaufen. Das haben sie jetzt in Bayern und in Hamburg getan, und sie werden es am 25. Januar bei der Bundestagswahl wiederum tun, meine Damen und Herren.


Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Huonker?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kurt Faltlhauser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Nein, danke schön. Ich habe keine Zeit.
    Ihr Kandidat läßt auf allen Straßen der Bundesrepublik plakatieren: Mehr für soziale Gerechtigkeit.

    (Huonker [SPD]: Bildungsgesetz! Walter Arendt! Das hat er vergessen!)

    Die SPD, Herr Huonker, kann etwas für praktische soziale Gerechtigkeit tun, wenn sie heute hier in diesem Hause dem Zweiten Vermögensbeteiligungsgesetz ihre Zustimmung gibt.
    Meine Damen und Herren von der Opposition, Ihr Nein zu diesem Gesetz wäre ein Nein zu den fundamentalen Interessen der Arbeitnehmerschaft in diesem Lande.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die beiden Vermögensbeteiligungsgesetze dieser Legislaturperiode sind als Paket zu sehen. Das Zweite Vermögensbeteiligungsgesetz ist nur eine notwendige Abrundung des ersten. Das Grundanliegen dieses zweiten Gesetzes ist sehr einfach: Durch eine außerbetriebliche Anlageform — wir haben Sondervermögen nach dem Kapitalanlagengesetz gewählt — wird sichergestellt, daß Lohnanteile, die investiv als Produktivkapital angelegt werden sollen, nicht ausschließlich in die Aktiengesellschaften, in Großunternehmen fließen, sondern auch den mittelständischen Unternehmen zugute kommen können. Wenn z. B. in Zukunft in der Textilindustrie ein Tarifvertrag über Vermögensbildung abgeschlossen wird, dann zahlt die kleine Krawattenfabrik Garn und Zwirn OHG ihren Investivlohnanteil nicht zur Stärkung der Kapitalbasis von Mercedes, sondern vielleicht auch zur Investitionsfinanzierung des benachbarten mittelständischen Metallunternehmens.
    Nun weist die Opposition immer darauf hin — ich erwarte die entsprechende Kritik auch von meinem Nachredner, Herrn Huonker —, daß die Sondervermögen mit technischen Problemen belastet sind, die nur schwer überwindbar sind.

    (Huonker [SPD]: Das trifft wohl zu!)

    Darauf hat die SPD auch in den 70er Jahren immer wieder hingewiesen. Ich sage Ihnen: Diese technischen Probleme waren bereits in den 70er Jahren eine willkommene Ausrede für die SPD, eine unwillkommene Vermögensbildung nicht durchsetzen zu müssen. Auch heute sind diese technischen Probleme für die SPD nur eine Ausrede, um nicht mit uns gemeinsam konstruktiv an der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand mitarbeiten zu müssen.

    (Scharrenbroich [CDU/CSU]: Das werden wir gleich wieder erleben!)

    Die Experten, die wir im Bundestag gehört haben, haben uns überwiegend bestätigt, daß die Beteiligungssondervermögen, die außer Wertpapieren auch stille Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen erwerben können, ein geeignetes Instrument sind,

    (Huonker [SPD]: Waren wir in demselben Hearing?)

    tarifvertraglich vereinbarte Investivlohnanteile an die mittelständische Wirtschaft zurückzuführen. Die Experten bestätigen auch, daß das Ertragswertverfahren bei der Bewertung der stillen Beteiligung als gelöst und praktikabel anzusehen ist. Ein Professor sagte wörtlich: Für die Bewertung bedarf es keines Diplommathematikers; das übersieht und beherrscht ein Student der Betriebswirtschaft im ersten Semester.
    Wir glauben auch, daß die Liquiditätsproblematik dieser Investmentfonds zufriedenstellend gelöst ist. Dadurch, daß diese Fonds 70 % Aktien als Liqiditätspuffer führen müssen, haben sie genug Liquiditätsspielraum, um auch einem Rückzahlungsbegehren in einem großen Umfang gerecht zu werden. Deshalb haben die Koalitionsfraktionen in den Beratungen auch diejenigen Regelungen ersatzlos gestrichen, die eine Aussetzung der Rückzahlbarkeit dann vorsahen, wenn der Wert der stillen Beteiligungen am Gesamtvermögen des Fonds von 30 auf 40 % gestiegen ist.
    Die Experten der Anhörung bestätigen uns hierbei. Durch eine Rückzahlungsaussetzung — so sagten sie — würden die Anteilsscheine dieser Investmentfonds am Markt diskriminiert. Wir wollen aber Arbeitnehmerinvestmentanteile erster Wahl und nicht zweiter Wahl.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Durch unsere Entscheidung im federführenden Ausschuß haben wir diese Investmentpapiere voll wettbewerbsfähig am Markt gemacht.
    Unsere beiden Gesetze sind ein Beitrag zu mehr Partnerschaft in dieser Gesellschaft. Wir wollen mit diesen Gesetzen Kapital und Arbeit versöhnen. Das Gegenkonzept heißt Klassenkampf. Klassenkampf heißt spalten. Ich frage den Kandidaten am Tag der



    Dr. Faltlhauser
    Verabschiedung dieses zweiten Vermögensbeteiligungsgesetzes:

    (Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Warum er nicht da ist!)

    Wer ist in dieser Gesellschaft für Versöhnen, und wer ist für Spalten? Wer für Versöhnen ist, muß heute für das Vermögensbeteiligungsgesetz stimmen.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Wir stimmen dagegen!)

    Wir wollen mit diesem Gesetz erreichen, daß die immer teurer werdenden Arbeitsplätze nicht von wenigen Großaktionären, von anonymen Banken oder gar von Ölscheichs finanziert werden. Wir wollen, daß die einzelnen Arbeitnehmer am Firmenbesitz teilhaben.
    Daß bereits die erste Stufe unseres Gesetzes sehr erfolgreich war, zeigt eine Untersuchung, die in dieser Woche von Professor Schneider und Hans-Günter Guski veröffentlicht wurde. Diese Untersuchung belegt, daß erstens der Zuwachs an betrieblicher Mitarbeiterbeteiligung seit dem 1. Januar 1984 — dem Termin des Inkrafttretens des ersten Gesetzes — viermal größer ist als vorher; daß sich zweitens das Produktivkapital in Arbeitnehmerhand innerhalb von drei Jahren auf 8,7 Milliarden DM versechsfacht hat; daß drittens seit dem 1. Januar 1984 21 Tarifverträge für mehr als 400 000 Arbeitnehmer abgeschlossen wurden. Diese großen Erfolge werden sich noch verstärken, wenn wir in dieser zweiten Stufe den Freibetrag nach § 19a des Einkommensteuergesetzes von 300 DM auf 500 DM anheben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Opposition will diese Erfolge nicht zur Kenntnis nehmen. Verlassen Sie sich darauf, die Arbeitnehmer draußen im Land nehmen das zur Kenntnis. Allerdings müssen wir auch darauf achten, daß wir die Befragung, die die ABM unter freien Kreditinstituten durchgeführt hat, berücksichtigen, wonach die Unternehmer vielfach über die Möglichkeiten dieser Gesetze noch nicht ausreichend informiert sind.
    Wir müssen hier aber auch etwas zu den Plänen und den Alternativen der Opposition sagen. Das einzige, was Sie hier vorzulegen haben als Alternative, ist die alte Idee vom Tariffonds, die Sie aus der Mottenkiste des SPD-Parteitages in Hannover von 1973 herausgekramt haben. Auf diesem Parteitag wurde deutlicher als in dem vorliegenden Antrag auf der Drucksache 10/4747, was mit dem Tariffonds eigentlich gewollt ist: die tarifvertraglich vereinbarte zwangsweise Festlegung von Arbeitnehmerkapital in einem Fonds, der dann in wenigen Jahren bedeutender Gesellschafter an 6 000 Kapitalgesellschaften sowie an vielen Personengesellschaften wäre. Bei dieser SPD-Idee, den Tariffonds, geht es also zum einen wieder ums große Geld und zum anderen um die ungestörte Verwaltung dieses großen Geldes durch Gewerkschaftsfunktionäre.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unerhört!) Ich glaube, daß es der deutsche Arbeitnehmer endgültig satt hat, sein mühsam erarbeitetes Geld von Gewerkschaftsbonzen selbstherrlich verwaltet zu sehen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das kann man wohl sagen! — Lutz [SPD]: Jetzt muß noch „Neue Heimat" kommen!)

    Berichterstatter zum Thema „Vermögensbildung" auf dem damaligen Tariffonds-Parteitag der SPD war kein geringerer als Walter Hesselbach. Ich zitiere aus seinen Ausführungen auf dem Hannoveraner SPD-Parteitag:
    Die Forderung nach einer Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivmittelvermögen ist ein revolutionärer Akt. Es geht bei uns im speziellen Vorhaben der Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivvermögen nicht in erster Linie um die Schaffung individuellen Reichtums für jedermann. Es geht um die Einleitung eines gesellschaftlichen und ökonomischen Prozesses.
    Da spricht der kundige Lenker großer Arbeitnehmervermögen, da spricht einer der Hauptverantwortlichen des Neue-Heimat-Skandals.

    (Zuruf von der SPD: Da haben wir es! Habe ich es nicht gesagt!)

    Solchen Leuten sollen und wollen wir über Tariffonds nicht wiederum Arbeitnehmergroschen anvertrauen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir wollen ganz im Gegensatz dazu den individuellen Reichtum für jedermann, wir wollen Vermögen für alle und Produktivkapital für alle. Die Tarifpartner sind ebenso wie die vielen tausend florierenden Unternehmen unserer Gesellschaft aufgefordert, unser gesetzgeberisches Angebot anzunehmen; denn wir bauen nicht auf Klassenkampf, sondern auf eine partnerschaftliche Zukunftsgestaltung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)