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    Plenarprotokoll 10/247 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 247. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. November 1986 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verlängerung des Umrüstungszeitraums für das Kohlekraftwerk Ibbenbüren Dr. Graf Lambsdorff FDP 19115 B Einert, Minister des Landes NordrheinWestfalen 19116 B Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . 19118 B Fritsch GRÜNE 19120 A Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/CSU 19120 D Wolfram (Recklinghausen) SPD. . . 19122 A Beckmann FDP 19123A Stahl (Kempen) SPD 19124A Schmidbauer CDU/CSU 19125A Becker (Nienberge) SPD 19126C Dr. Göhner CDU/CSU 19127 C Lennartz SPD 19128C Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU 19130 A Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 19131 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Jahre 1987 — Drucksache 10/6213, 10/6449 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6420 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6421 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzlichen Rentenversicherungen, insbesondere über deren Finanzlage in den künftigen 15 Kalenderjahren, gemäß §§ 1273 und 579 der Reichsversicherungsordnung, § 50 des Angestelltenversicherungsgesetzes und § 71 des Reichsknappschaftsgesetzes (Rentenanpassungsbericht 1986) Bericht der Bundesregierung zur Frage einer Anpassung der Einkommensgrenzen bei den Waisenrenten in der Sozialversicherung an volljährige Waisen in Ausbildung Bericht der Bundesregierung zur Frage der Notwendigkeit einer Anpassung der im Gesetz bestimmten Höhe der Zahlungen der gesetzlichen Rentenversicherung für die Krankenversicherung der Rentner an den durchschnittlichen Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung Gutachten des Sozialbeirats zur Anpassung der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung zum 1. Juli 1987 und zu den Vorausberechnungen der Bundesre- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 gierung über die Entwicklung der Finanzlage der Rentenversicherung bis zum Jahre 2000 — Drucksachen 10/6074, 10/6420 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der gesetzlichen Rentenversicherung und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (Siebtes RentenversicherungsÄnderungsgesetz — 7. RVÄndG) — Drucksache 10/5957 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6430 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Frau Fuchs (Köln), Frau Dr. Däubler-Gmelin, Bachmaier, Frau Blunck, Buschfort, Catenhusen, Delorme, Dr. Diederich (Berlin), Dreßler, Egert, Fiebig, Frau Fuchs (Verl), Glombig, Gilges, Frau Dr. Hartenstein, Hauck, Heyenn, Frau Huber, Ibrügger, Immer (Altenkirchen), Jaunich, Kirschner, Dr. Klejdzinski, Dr. Kübler, Kuhlwein, Frau Dr. Lepsius, Frau Luuk, Lutz, Frau Dr. Martiny-Glotz, Frau Matthäus-Maier, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Peter (Kassel), Reimann, Frau Renger, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schreiner, Sielaff, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Urbaniak, Frau Weyel, Weinhofer, von der Wiesche, Witek, Wolfram (Recklinghausen), Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anerkennung eines Kindererziehungsjahres in der gesetzlichen Rentenversicherung für ältere Frauen (Trümmerfrauen-Babyjahrgesetz) — Drucksache 10/5571 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6431 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6432 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD Strukturreform der Alterssicherung — Drucksachen 10/5857, 10/6294 — Glombig SPD 19133A Pohlmann CDU/CSU 19138 A Bueb GRÜNE 19139 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 19141 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19143 D Frau Fuchs (Köln) SPD 19146 C Pöppl CDU/CSU 19149A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung — Drucksachen 10/5630, 10/5886 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6444 — Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 19152 C Schreiner SPD 19153 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 19155 C Frau Wagner GRÜNE 19157A Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19157 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer durch Kapitalbeteiligungen (Zweites Vermögensbeteiligungsgesetz) — Drucksachen 10/5981, 10/6280 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6438, 10/6462 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6439 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung von Arbeitnehmerbeteiligungen am Produktivvermögen — Drucksache 10/3955 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6438, 10/6462 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Huonker, Jung (Düsseldorf), Kirschner, Rapp (Göppingen), Rappe (Hildesheim), Urbaniak, Weinhofer, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 III Dr. Wieczorek, Dr. Apel, Duve, Frau Fuchs (Köln), Roth, Dr. Spöri, Meininghaus, Reimann, Sieler, Stahl (Kempen), Frau Traupe, Westphal, Wolfram (Recklinghausen), Würtz, Reuschenbach, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivvermögen — Drucksachen 10/4747, 10/6443 — Dr. Faltlhauser CDU/CSU 19159 C Huonker SPD 19161 D Dr. Solms FDP 19164 B Vogel (München) GRÜNE 19165 C Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 19167 A Nächste Sitzung 19169 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19171*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 19171* D Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede des Parl. Staatssekretärs Rawe zu Punkt 36 der Tagesordnung (vgl. Plenarprotokoll 10/246 S. 19102) Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt 19173* D Anlage 4 Erklärung des Abg. Dr. Faltlhauser (CDU/CSU) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung 19174* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19115 247. Sitzung Bonn, den 14. November 1986 Beginn: 8.01 Uhr
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    Berichtigung 246. Sitzung, Seite 19021 C, 4. Zeile: Statt „201" muß es „102" heißen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein *** 14. 11. Dr. Apel 14. 11. Bredehorn 14. 11. Dr. Bugl 14. 11. Catenhusen 14. 11. Clemens 14. 11. Dr. Corterier *** 14. 11. Frau Dr. Däubler-Gmelin 14. 11. Frau Dann 14. 11. Daweke 14. 11. Dr. Dollinger 14. 11. Doss 14. 11. Duve 14. 11. Dr. Ehrenberg 14. 11. Eigen 14. 11. Dr. Enders ** 14. 11. Ertl 14. 11. Fischer (Bad Hersfeld) 14. 11. Francke (Hamburg) *** 14. 11. Frau Fuchs (Verl) 14. 11. Gansel * 14. 11. Dr. Geißler 14. 11. Dr. Götz 14. 11. Haar 14. 11. Haase (Fürth) * 14. 11. von Hammerstein 14. 11. Hauff 14. 11. Heimann 14. 11. Hiller (Lübeck) 14. 11. Hoffie 14. 11. Horn *** 14. 11. Dr. Hupka *** 14. 11. Ibrügger *** 14. 11. Jung (Düsseldorf) 14. 11. Jungmann * 14. 11. Dr. Kansy *** 14. 11. Kiechle 14. 11. Kirschner 14. 11. Kittelmann ** 14. 11. Kolbow *** 14. 11. Kroll-Schlüter 14. 11. Frau Krone-Appuhn 14. 11. Dr. Kunz (Weiden) *** 14. 11. Lange *** 14. 11. Lattmann *** 14. 11. Matthöfer 14. 11. Dr. Mertens (Bottrop) 14. 11. Milz 14. 11. Müller (Remscheid) 14. 11. Dr. Müller * 14. 11. Petersen 14. 11. Dr. Probst 14. 11. Frau Roitzsch (Quickborn) 14. 11. Ronneburger *** 14. 11. Dr. Rumpf 14. 11. Sauer (Salzgitter) *** 14. 11. Schartz (Trier) 14. 11. Dr. Scheer 14. 11. Dr. Schierholz 14. 11. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schmidt (Hamburg) 14. 11. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 11. Schreiber *** 14. 11. Schröer (Mülheim) 14. 11. Dr. Schulte 14. 11. Frau Simonis *** 14. 11. Dr. Soell ** 14. 11. Dr. Spöri 14. 11. Steiner 14. 11. Frau Steinhauer 14. 11. Dr. Stoltenberg 14. 11. Stutzer 14. 11. Tatge 14. 11. Frau Traupe *** 14. 11. Uldall 14. 11. Voigt (Sonthofen) 14. 11. Vosen 14. 11. Dr. Waigel 14. 11. Dr. von Wartenberg ** 14. 11. Weiß *** 14. 11. Werner (Westerland) 14. 11. Wiefel 14. 11. Frau Will-Feld 14. 11. Wissmann 14. 11. Wittmann (Tännesberg) 14. 11. Dr. Wörner 14. 11. Würtz * 14. 11. Zierer * 14. 11. Dr. Zimmermann 14. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. November 1986 beschlossen, zu den nachstehenden Gesetzen keinen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes Gesetz zur Änderung des Geschmacksmustergesetzes Erstes Gesetz zur Änderung des Filmförderungsgesetzes Dem Antrag der Abgeordneten Dr. Weng (Gerlingen), Dr. Laufs, Kühbacher, Dr. Hirsch, Dr. Müller (Bremen), Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Baum, Bredehorn, Broll, Dr. Feldmann, Dr. Friedmann, Gattermann, Grünbeck, Grüner, Dr. Haussmann, Hoffie, Kleinert (Hannover), Kohn, Dr. Graf Lambsdorff, Möllemann, Nehm, Neuhausen, Purps, Schäfer (Mainz), Frau Dr. Segall, Sieler, Frau Simonis, Dr. Solms, Suhr Neubauten des Deutschen Bundestages (Drucksache 10/5357) sind folgende Mitglieder des Deutschen Bundestages beigetreten: Abgeordnete Lowack, Clemens, Dr. Schöfberger, Frau Dr. Hamm-Brücher, Immer (Altenkirchen), Borchert, Frau Eid, Frau Zutt, von Hammerstein, Pauli, Voigt (Sonthofen), Frau Weyel. 19172* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Fünfter Bericht und Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der rechtzeitigen Einführung des Europa-Passes (Drucksache 10/2400) Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über die Entwicklung der mit den Verkaufserlösen und Betriebsausgaben in der Land- und Forstwirtschaft anfallenden Umsatzsteuer (Vorsteuerbelastung) (Drucksache 10/5631) Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Preisauszeichnung im Großhandel (Drucksache 10/5815) Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über den ersten Teil der 32. ordentlichen Sitzungsperiode der Versammlung der Westeuropäischen Union vom 2. bis 5. Juni 1986 in Paris (Drucksache 10/5807 [neu]) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Halbjahresbericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarats und der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Oktober 1985 bis 31. März 1986 (Drucksache 10/5421) Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 21. bis 25. April 1986 in Straßburg (Drucksache 10/5540) Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 27. bis 31. Januar 1986 in Straßburg (Drucksache 10/5138) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu Initiativen zur Rettung des Atomsperrvertrags (Drucksache 10/3964) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Rettungsschiff Cap Anamur II und zur Unterbringung der Geretteten in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft (Drucksache 10/5894) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum April bis September 1985) (Drucksache 10/4374) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum Oktober 1985 bis März 1986) (Drucksache 10/5566) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung im Anschluß an die Aussprache über die Erklärungen des Rates und der Kommission zur Tagung des Europäischen Rates vom 2. und 3. Dezember 1985 in Luxemburg (Drucksache 10/4556) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Stellungnahme des Europäischen Parlaments zur einzigen Akte, die von der Regierungskonferenz am 16. und 17. Dezember 1985 gebilligt wurde (Drucksache 10/5014) Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern, und der Verordnung (EWG) Nr. 574/72 über die Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 — KOM (86) 166 endg. — Rats-Dok. Nr. 5938/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 3) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung einer Stichprobenerhebung über Arbeitskräfte im Frühjahr 1987 — KOM (86) 329 endg. — Rats-Dok. Nr. 7839/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.43) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über das Einbringen von Abfällen ins Meer — KOM (85) 373 endg. — EG-Dok. Nr. 8805/85 (Drucksache 10/3957 Nr. 2) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) 357/79 über statistische Erhebungen der Rebflächen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (86) 807 endg. — Rats-Dok. Nr. 4097/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 7) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 76/625/EWG über die von den Mitgliedstaaten durchzuführenden statistischen Erhebungen zur Ermittlung des Produktionspotentials bestimmter Baumobstanlagen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 808 endg. — Rats-Dok. Nr. 4096/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Definition der Schiffsangaben und über die Art ihrer Anwendung auf Fischereifahrzeuge — KOM (85) 846 endg. — Rats-Dok. Nr. 4676/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 9) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Grundregeln für die Beitrittsausgleichsbeträge für Reis aufgrund des Beitritts Spaniens — KOM (85) 822 endg. — Rats-Dok. Nr. 4139/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Anfangskontingente, die Portugal 1986 bei der Einfuhr von bestimmten Erzeugnissen der Sektoren Eier und Geflügelfleisch aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 21 endg. — Rats-Dok. Nr. 4638/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 11) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 991/84 zur Begrenzung der Gewährung der Produktionsbeihilfe für bestimmtes Obst in Sirup — KOM (86) 65 endg. — Rats-Dok. Nr. 4886/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 2915/79 und (EWG) Nr. 1473/84 hinsichtlich der Anwendung der für Österreich, Finnland und Norwegen vorgesehenen Zollkontingente für bestimmte Käsesorten — KOM (86) 39 endg. — Rats-Dok. Nr. 4947/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Anfangskontingente, die Portugal 1986 bei der Einfuhr von bestimmten Schweinefleischerzeugnissen aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 18 endg. — Rats-Dok. Nr. 4469/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 14) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Einzelheiten der Anpassung der Erstattung und der Beihilfe für in Spanien und Portugal erzeugte oder verarbeitete Ölsaaten — KOM (86) 48 endg. — Rats-Dok. Nr. 4766/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 15) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die finanzielle Beteiligung der Gemeinschaft an den Rücknahmen in Spanien während der ersten Stufe der Übergangsregelung für Obst und Gemüse — KOM (85) 840 endg. — Rats-Dok. Nr. 4149/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 16) Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19173* Diskussionspapier über eine forstwirtschaftliche Aktion der Gemeinschaft — KOM (86) 86 endg. — Rats-Dok. Nr. 4859/86 — Ergänzendes Memorandum zu dem Diskussionspapier — KOM (85) 792 endg. — Rats-Dok. Nr. 4500/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 17) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Karotten und Speisemöhren der Tarifstelle ex 07.01 G II des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern (1986) — KOM (86) 68 endg. — Rats-Dok. Nr. 5111/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 18) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zum Erlaß geeigneter Maßnahmen für den Handel mit Ölverarbeitungserzeugnissen mit Spanien und Portugal — KOM (86) 43 endg. — Rats-Dok. Nr. 4765/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 19) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des Anfangskontingents für 1986, das Portugal für bestimmte Weine mit Herkunft aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 61 endg. — Rats-Dok. Nr. 4878/86 (Drucksache 10/5189 Nr.20) Vorschläge der Kommission an den Rat — betreffend die Festsetzung der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und flankierende Maßnahmen (1986/1987) — zur Anpassung der gemeinsamen Marktorganisationen für Getreide und Rindfleisch — KOM (86) 20 endg., 30 endg., und 31 endg. — Rats-Dok. Nr. 4963/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 21) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Anpassung des für jeden repräsentativen spanischen Markt ermittelten Durchschnittspreises für Tafelwein während des für die Anwendung von Ausgleichsbeträgen geltenden Zeitraums — KOM (86) 57 endg. — Rats-Dok. Nr. 4879/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 22) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung spezifischer Maßnahmen für die Gewährung der Produktionsbeihilfe für Baumwolle in Spanien in der Zeit vom 1. März bis 31. August 1986 — KOM (86) 64 endg. — Rats-Dok. Nr. 4872/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 23) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1117/78 über die gemeinsame Marktorganisation für Trockenfutter — KOM (86) 162 endg. — Rats-Dok. Nr. 6211/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der anfänglichen mengenmäßigen Beschränkungen bei der Einfuhr bestimmter Verarbeitungserzeugnisse aus Obst und Gemüse aus Drittländern nach Portugal — KOM (86) 46 endg. — Rats-Dok. Nr. 4774/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 1815/85 und Nr. 1816/85 betreffend die Gemeinschaftszollkontingente für Rum, Arrak und Taffia mit Ursprung in den Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean einerseits und in den mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft assoziierten überseeischen Ländern und Gebieten andererseits (1985/86) — KOM (86) 152 endg. — Rats-Dok. Nr. 6048/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Verlängerung des Milchwirtschaftsjahres 1985/86 und zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 866/84 — KOM (86) 189 endg. — und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Verlängerung des Wirtschaftsjahres 1985/86 für Rindfleisch — KOM (86) 190 endg. — und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der pauschalen Produktionsbeihilfe sowie des Zielpreises für bestimmte Trockenfuttererzeugnisse für die Zeit vom 1. bis 27. April 1986 — KOM (86) 191 endg. — Rats-Dok. Nr. 6121/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 8) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1322/85 hinsichtlich des Zeitpunkts der Übernahme des Magermilchpulvers durch die griechische Interventionsstelle — KOM (86) 158 endg. — Rats-Dok. Nr. 6122/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der allgemeinen Regeln für das System der Kontrolle der Preise und der in Spanien zum freien Verkehr abgefertigten Mengen bei bestimmten Erzeugnissen des Fettsektors — KOM (86) 56 endg. — Rats-Dok. Nr. 4880/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1311/85 und der Verordnung (EWG) Nr. 1310/85 hinsichtlich der Fristen für die Gewährung bestimmter Prämien im Rindfleischsektor — KOM (86) 188 endg. — Rats-Dok. Nr. 6193/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung des Anfangskontingents, das Portugal 1986 bei der Einfuhr von Maisstärke aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung vom 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 58 endg. — Rats-Dok. Nr. 4873/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für einige Fischereierzeugnisse mit Ursprung in Schweden — KOM (86) 164 endg. — Rats-Dok. Nr. 6214/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 13) Vorschlag für eine Richtlinie (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3626/82 zur Durchführung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft — KOM (86) 167 endg. — Rats-Dok. Nr. 6287/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 14) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 66/403/EWG über den Verkehr mit Pflanzkartoffeln — KOM (86) 176 endg. — Rats-Dok. Nr. 6283/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 15) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Erbsen, gefroren, mit Ursprung in Schweden der Tarifstelle ex 07.02 B des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 174 endg. — Rats-Dok. Nr. 6384/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 16) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 3542/85, Nr. 3543/85 und Nr. 3544/85 zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von vertraglichen Gemeinschaftszollkontingenten für bestimmte Fische und Fischfilets — KOM (86) 160 endg. — Rats-Dok. Nr. 6047/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 17) Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 36 der Tagesordnung Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt Rawe, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen: Ich freue mich über die Gelegenheit, vor diesem Hohen Hause vortragen zu können, warum die Bundesregierung die Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes in der Europäischen Gemeinschaft unterstützt. Gleichzeitig bietet mir dies die Möglichkeit, darzustellen, wie zukunftsorientiert das Konzept der Deutschen Bundespost gestaltet ist. Denn die EG-Empfehlungen bestätigen, daß 19174* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 die Deutsche Bundespost schon frühzeitig den richtigen Weg eingeschlagen hat. Mit der vorliegenden Empfehlung des Rates werden folgende Ziele verfolgt: Schnelle, koordinierte Einführung des ISDN als Basis für einen gemeinschaftsweiten Telematikmarkt, Planungssicherheit für die Fernmeldeverwaltungen, für die europäische Industrie und selbstverständlich auch für die Nutzer, Konsolidierung des europäischen Industriepotentials als Gegengewicht zu USA und Japan, Schritt zu offener Kommunikation durch die Anwendung international abgestimmter Standards. Die Bundesregierung setzt sich nachdrücklich dafür ein, diese Ziele gemeinschaftsweit zu realisieren. Denn offene Kommunikation über Landesgrenzen hinweg stellt eine wesentliche Voraussetzung dafür dar, daß Europa zu einer homogenen Einheit zusammenwachsen kann. Die EG-Strategie ist im wesentlichen identisch mit der ISDN-Einführungsstrategie der Deutschen Bundespost. Bereits im Jahre 1984 konnte der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen ein umfassendes Konzept zur Weiterentwicklung der Fernmeldeinfrastruktur vorstellen. Das ISDN nimmt hierin eine wesentliche Schlüsselfunktion ein. Aus diesem Grunde hat sich die Deutsche Bundespost als eine der ersten Fernmeldeverwaltungen der Welt sehr intensiv für die Normung und Standardisierung der neuen Kommunikationsdienste eingesetzt. Die von den GRÜNEN geübte Kritik verkennt die Bedeutung eines europaweiten abgestimmten ISDN-Konzeptes und übersieht die erheblichen Vorteile für den Kunden und damit auch für den einzelnen Menschen. Mit dem ISDN wird eine neue Generation von Fernmeldediensten geschaffen, die vielfältige Möglichkeiten bieten. Neben dem wesentlich schnelleren Informationstransport werden die Telekommunikationsdienste im ISDN durch neue und verbesserte Dienstmerkmale auch leistungsfähiger und komfortabler gestaltet. Gestatten Sie mir, einige Beispiele aufzuführen: Der ISDN-Telefondienst bietet gegenüber dem heutigen Telefondienst bessere Sprachqualität und eine Reihe zusätzlicher Annehmlichkeiten. Mit dem ISDN-Telefaxdienst werden künftig zur Übermittlung von Vorlagen nur noch wenige Sekunden gebraucht. Daneben wird die Qualität der Kopie spürbar verbessert. Der ISDN-Bildschirmtextdienst ermöglicht schnellere Bildaufbauzeiten und läßt auch die Übermittlung von Bildern in fotografischer Qualität zu. Es ist mir ein besonderes Anliegen, darauf hinzuweisen, daß bei der Entwicklung des ISDN-Systems den Belangen des Datenschutzes besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. In die Telekommunikationsordnung, die die Benutzungsbedingungen für das ISDN regelt, sind deshalb bereichsspezifische Datenschutzvorschriften aufgenommen worden. Sie regeln den Datenschutz sehr umfassend und, wie ich meine, für die Teilnehmer transparent. Sie sind im übrigen so ausgestaltet, daß sie auch den zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Das wird auch der Grund dafür sein, daß der Bundesbeauftragte für den Datenschutz gegen die Datenschutzvorschriften der Telekommunikationsordnung keine grundsätzlichen Einwendungen erhoben hat. Einzelne Datenschutzfragen, wie z. B. die Eintragung der Teilnehmer in das Telefonbuch oder auch die Datenregistrierung beim Funktelefonanschluß, werden mit dem Bundesbeauftragten noch weiter beraten. Es ist für mich keine Frage, daß auch hier gute Ergebnisse erreicht werden. Ich bin überzeugt davon, daß die geschäftlichen Nutzer sehr schnell die Vorteile des ISDN erkennen und in konkrete Anwendungen umsetzen werden. Dies gilt insbesondere für die mittelständischen Unternehmen und Betriebe. Ich bin aber genauso überzeugt davon, daß auch die privaten Nutzer, d. h. die Bürger in Europa, vom ISDN profitieren werden. Lassen Sie mich zusammenfassen: ISDN ist ein modernes Fernmeldenetz, das die Telekommunikationsdienste in einem Netz zusammenfaßt. Es bietet durch das Angebot von mehr und besseren Diensten Vorteile für jeden Nutzer. Mit ISDN wird die europäische Telematikindustrie in die Lage versetzt, sich wettbewerbsfähig auf den Weltmärkten zu behaupten. Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Dr. Faltlhauser (CDU/CSU) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung: Ich habe dem vorliegenden Gesetzentwurf zur „Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung" nicht zugestimmt. Ich gebe dabei folgende Erklärung zu meinem Abstimmungsverhalten: Erstens. Ich erkenne an, daß der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung mit diesem Gesetz einen konstruktiven Beitrag zur Bewältigung der Probleme im Zusammenhang mit der sogenannten Ärzteschwemme leisten will. Ich erkenne auch an, daß durch dieses Gesetz die kassenärztliche Bundesvereinigung bestärkt wurde, eine stabilitätsorientierte Gebührenvereinbarung mit den Kassen abzuschließen. Zweitens. Gleichwohl sehe ich in dem Gesetz keinerlei Ansatzpunkt, wie die übergroße Zahl nachdrängender Ärzte gesteuert werden könnte. Die Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19175* überhöhte Zahl von Ärzten wird durch diese Maßnahme bestenfalls schneller in der Fläche verteilt. Drittens. Ich bezweifele auch, daß dieses Gesetz durch die möglicherweise schnellere Ausbreitung der „Ärzteschwemme" einen kostendämpfende Wirkung haben wird. Gerade zu dieser Frage hat die Expertenanhörung vor dem Bundestag keine positiven Erkenntnisse gebracht. Viertens. Es ist vorauszusehen, daß die Anwendung der gesetzlichen Möglichkeiten des Bedarfsplanungsgesetzes erheblichen bürokratischen Aufwand erfordert, gleichwohl aber Schlupflöcher und Umgehungsmöglichkeiten schafft, die zu Ungerechtigkeiten und Spannungen führen müssen. Fünftens. Vor allem sehe ich in diesem Gesetz ein Signal für die jüngeren, nachdrängenden Mediziner, daß diejenigen, die „drinnen sind im System" die Hürden gegenüber der nachrückenden Konkurrenz erhöhen wollen. So kann dieses Gesetz — bei aller vermeintlichen Unschuld des Vorhabens — zum Signal für die Entsolidarisierung gegenüber den Jüngeren und zum Symbol für die Erstarrung unserer Gesellschaftsstrukturen überhaupt werden. Die Summe dieser Erwägungen macht es mir nicht möglich, dem Gesetz im Plenum meine Zustimmung zu geben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Becker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Verehrte Damen, meine Herren! Mit der heutigen Verabschiedung des Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung soll durch regional begrenzte, zeitlich befristete und arztgruppenbezogene Zulassungsbeschränkungen in überversorgten Gebieten eine gleichmäßige und wirtschaftliche kassenärztliche Versorgung erreicht werden.

    (Lutz [SPD]: Ein untauglicher Versuch übrigens!)

    Hierbei müssen über 50 % der Region zur Niederlassung frei bleiben.
    Durch steigende Arztzahlen wird insbesondere in Ballungsgebieten Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit der gesetzlichen Krankenversicherung gefährdet. Krankenkassen, Arbeitgeber und Gewerkschaften wie auch die kassenärztliche Bundesvereinigung befürchten bei überversorgten Gebieten einen erheblichen Anstieg des Belastungsvolumens für die Krankenkassen. Sie nehmen an, daß bei mehr Ärzten und weniger Patienten bei dem einzelnen Arzt durch vermehrten Konkurrenzdruck die Gefahr eines großzügigeren Umgangs mit den Leistungen besteht und die Kostenbelastung für die Krankenkassen dann vergrößert wird.

    (Frau Wagner [GRÜNE]: Aber das liegt am Vergütungssystem!)

    Denn entscheidend für die Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung sind nicht nur die Arzthonorare, Frau Wagner, sondern viel mehr die veranlaßten Leistungen, wie Verordnungen von Arzneimitteln, Heil- und Hilfsmitteln, Krankenhauspflege und die Feststellung der Arbeitsunfähigkeit mit den Folgen für Lohnfortzahlung und Krankengeldzahlung. Denn auf je 1 DM Arzthonorar kommen 4 bis 5 DM veranlaßte Leistungen.

    (Vorsitz: Vizeprädident Westphal)

    Auch eine Änderung des Honorarsystems, wie es die Opposition vorschlägt, würde deshalb für die gesetzliche Krankenversicherung keine Entlastung bringen, eher das Belastungsvolumen sogar noch vergrößern; es bringt außerdem die Gefahr einer Qualitätsminderung bei der kassenärzlichen Versorgung.
    Die Maßnahmen der begrenzten Zulassungsbeschränkung helfen andererseits in den bisher weniger gut versorgten Gebieten, die Qualität der ärztlichen Versorgung zu verbessern, ohne daß nach Ansicht der Krankenkassen dann sehr rasch auch eine wesentliche Kostensteigerung erfolgen würde.
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19153
    Dr. Becker (Frankfurt)

    Jedenfalls bleibt diese Lösung kostengünstiger als in überversorgten Gebieten.
    Es wurde kritisiert, die vorgeschlagene Gesetzesänderung sei zu bürokratisch und arbeitsaufwendig. Demgegenüber gibt es heute bereits bei der kassenärztlichen Vereinigung Zahlenbasen, die nach der bestehenden gesetzlichen Vorschrift bei kassenärztlicher Unterversorgung geschaffen worden sind, so daß der bürokratische Aufwand nur verhältnismäßig gering sein wird.
    Auch die verfassungsrechtlichen Bedenken, die es verschiedentlich gegeben hat, sehen wir als nicht mehr gegeben an, da sich gegenüber dem ÄrzteUrteil von 1960 die Situation erheblich verändert hat und jetzt der Gemeinwohlbelang für die gesetzliche Krankenversicherung mehr in den Vordergrund getreten ist; denn die Sicherstellung der finanziellen Stabilität in der gesetzlichen Krankenversicherung ist eine Gemeinwohlaufgabe. Die Berufsausübungsfreiheit findet ihre Grenzen in höherrangigen Gütern des Gemeinwohls.

    (Glombig [SPD]: Das ist doch eine Privatversicherung: Gemeinwohl!)

    — Nein, nein, Herr Glombig, so ist das nicht. Das Gemeinwohl ist das Wohl, das der Allgemeinheit dient.
    Die Forderung der Opposition,

    (Lutz [SPD]: Sind Sie auch für Gemeinwohl?)

    beim Kassenarzt Zulassungsgrenzen im Alter einzuführen, weisen wir zurück.

    (Heyenn [SPD]: Aber die ist vernünftig!)

    Demgegenüber unterstützen wir ein freiwilliges Aussteigen ab dem 62. Lebensjahr. Wir haben dafür die gesetzlichen Grundlagen geschaffen.

    (Heyenn [SPD]: Das ist für 80jährige Kassenärzte!)

    Von einzelnen Ärzteverbänden wurde kritisiert, das Gesetz sei ein Schritt in die falsche Richtung,

    (Heyenn [SPD]: Das stimmt!)

    da es nicht dazu beitrage, die Zunahme der Zahl der Ärzte zu begrenzen, sondern sie lediglich reglementierend verteile.

    (Heyenn [SPD]: Ja!)

    Nun, meine Herren von der Opposition, die Begrenzung der Arztzahl war hier keineswegs die Aufgabe. Insofern geht die Kritik in die falsche Richtung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Heyenn [SPD]: Das haben Sie doch behauptet!)

    Meine Fraktion betrachtet andererseits dieses Gesetz als einen Einstieg in die Problematik der kassenärztlichen Versorgung. Die se Problematik wird uns in der nächsten Legislaturperiode im Rahmen der geplanten Strukturreform weiterhin beschäftigen, einschließlich der Vorgaben durch die neuesten EG-Richtlinien. Wir werden eine Lösung suchen, um hier den Belangen der gesetzlichen Krankenversicherung, der Bevölkerung und der
    Ärzte gerecht zu werden. Das ist eine schwierige Aufgabe, jedoch des Schweißes der Abgeordneten durchaus wert. Dazu sind Sie alle herzlich eingeladen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Lutz [SPD]: Aber doch nicht mit dem Ding da!)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Schreiner.

(Lutz [SPD]: Wie immer: sanft! — Zuruf von der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ottmar Schreiner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Herr Kollege, also wenn Sie nur reden würden, wenn Sie Ahnung hätten, würden Sie vermutlich für den Rest Ihres Lebens ins Schweigekloster eingesperrt werden. Aber das ist eine ganz andere Problematik.

    (Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Dafür beißen Sie ins Mikrophon!)

    Es gibt vermutlich nur wenige Gesetzentwürfe der vergangenen Jahre, bei denen Ziel und Wirkung eines Gesetzes in einem so großen Maß auseinandergefallen sind, wie es bei dem vorliegenden Gesetzentwurf der Bundesregierung der Fall ist.
    Die Bundesregierung begründet ihren Gesetzentwurf u. a. folgendermaßen:
    Sicherung von Wirtschaftlichkeit und medizinischem Nutzen ist zur Begrenzung des Kostenanstiegs in der gesetzlichen Krankenversicherung und damit zur Erhaltung ihrer Finanzierbarkeit unerläßlich. Die finanzielle Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung ist besorgniserregend. Der durchschnittliche Beitragssatz ist von 11,44 v. H. Ende 1984 bis Anfang 1986 auf 12,15 v. H. gestiegen. Bei mehreren Kassen hat der Beitragssatz die 14 v. H.Grenze überschritten. Das Beitragsaufkommen der Versichertengemeinschaft ist nicht beliebig vermehrbar. Weiterer Kostenanstieg gefährdet die Finanzierbarkeit der gesetzlichen Krankenversicherung.
    Dieser Problembeschreibung seitens der Bundesregierung ist uneingeschränkt zuzustimmen.

    (Beifall des Abg. Scharrenbroich [CDU/CSU])

    — Das ist einer der seltenen Fälle,

    (Scharrenbroich [CDU/CSU]: In denen ich Ihnen Beifall spende!)

    in denen die Bundesregierung die Schärfe des Problemes immerhin erkennt. — Die durchschnittlichen Krankenversicherungsbeiträge sind die höchsten seit 1949. Zusammen mit den übrigen Sozialversicherungsabgaben — Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung — sowie der gegenwärtigen Lohnsteuersätze beläuft sich die Abgabenbelastung eines Arbeitnehmers mit Durchschnittsverdienst auf mehr als 42 %. Auch dies ist eine Höchstmarke seit 1949.

    (Scharrenbroich [CDU/CSU]: Das ist die Erblast!)




    Schreiner
    — Ja, das ist die Erblast der zukünftigen Regierungen.
    Um die Analyse der Lage zu vervollständigen, sei noch auf folgende Faktoren hingewiesen:
    Erstens. Selbst nach Auffassung der Bundesregierung treten ärztliche Unterversorgungssituationen in der Bundesrepublik im allgemeinen nicht mehr auf.

    (Heyenn [SPD]: Das sieht der Becker ganz anders!)

    Das Angebot an kassenärztlichen Leistungen deckt somit jetzt schon den gesellschaftlichen Bedarf mehr als ab.
    Zweitens. Die Bundesrepublik nimmt bezüglich der ärztlichen Versorgungsdichte mit einem Arzt pro 402 Einwohner jetzt schon eine weltweite Spitzenstellung ein.
    Drittens. Die Zahl der Versicherten nimmt ständig ab, die Zahl der Kassenärzte steigt ebenso beständig. Die Zahl der in der gesetzlichen Krankenversicherung tätigen Kassenärzte und Vertragsärzte betrug 1971 noch 47 000, 1984 bereits mehr als 62 000. Für 1991 ist nach äußerst zurückhaltenden Schätzungen — nach äußerst zurückhaltenden Schätzungen! — mit mindestens 77 000 Kassenärzten zu rechnen.

    (Senfft [GRÜNE]: Sehr gut!)

    Angesichts der hohen Zahl von Medizinstudenten wird der jährliche Nettozugang an Kassenärzten auf gut 2 500 veranschlagt.

    (Senfft [GRÜNE]: Das kann man nur begrüßen!)

    Viertens. Die Erfahrung zeigt, daß sich die von jedem Arzt veranlaßten jährlichen Kosten im Durchschnitt auf ca. 1 Million DM belaufen. Dieses Kostenvolumen ist unabhängig von der jeweiligen Gesamtsumme der Kassenärzte. Im Klartext: Mit jedem weiteren Kassenarzt steigen die Arztkosten pro Jahr und Arzt um ca. 1 Million DM. Mitursächlich dafür ist, daß der Kassenarzt Art und Umfang seiner Leistung sowie die Dauer der Behandlung und damit letztlich die Höhe seines Einkommens weitgehend autonom bestimmen kann.
    Angesichts der anskizzierten Problemfülle, die die Finanzierbarkeit der gesetzlichen Krankenversicherung in der Tat aufs schwerste gefährden wird, ist der Gesetzentwurf der Bundesregierung mit dem berühmten Berg vergleichbar, der kreißt und ein Mäuslein gebiert. Der Gesetzentwurf zeichnet sich durch mehrere Absurditäten zusätzlich aus:
    Erstens. Das Gesetz der Bundesregierung nimmt keinerlei Einfluß auf die rapide Zunahme der Zahl der Kassenärzte. Es wird in Zukunft nicht einen einzigen Kassenarzt weniger geben, sondern ganz erhebliche Zuwächse. Ich habe die Zahl soeben genannt.
    Zweitens. Der Zuwachs der von den zusätzlichen Kassenärzten verursachten Kosten wird durch den Gesetzentwurf nicht um eine einzige Mark abgebremst.
    Drittens. Es verbleibt als einzige Wirkung des Gesetzes, eine Zulassung neuer Kassenärzte in überversorgten Regionen zu verhindern, sie auf allerdings im Regelfall auch jetzt schon ausreichend versorgte Gebiete abzudrängen und damit neue Überversorgungsregionen mit neuen zusätzlichen Problemen zu schaffen.

    (Heyenn [SPD]: Ein absurdes Gesetz! — Lutz [SPD]: Ein kafkaeskes Gesetz!)

    Das ist in der Tat die einzige Wirkung. Das heißt: Das Gesetz steht von seiner Zielsetzung her in völligem Widerspruch zu seiner Wirkung, ist ein geradezu klassisches Beispiel einer absurden gesetzgeberischen Maßnahme. Es hat im übrigen selbst in den Koalitionsfraktionen, die ja, wie die Abstimmungen im Ausschuß gezeigt haben, über den Gesetzentwurf der Bundesregierung keineswegs besonders glücklich sind, Wirkungen hinterlassen.

    (Lutz [SPD]: Zustimmendes Kopfnicken! — Scharrenbroich [CDU/CSU]: Wir kämpfen halt gegen die Lobby! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Ja, der Chefideologe Pöppl hat zugestimmt, aber das ist kein Wichtigkeitskriterium für den Gesetzentwurf. —
    Fazit: Das erklärte Hauptziel des Gesetzes, die weitere Finanzierbarkeit und damit letztlich das System der gesetzlichen Krankenversicherung aus der tödlichen Umklammerung steigenden Kostendruckes herauszubringen, wird vollständig verfehlt. Dieser Gesetzentwurf der Bundesregierung ist nicht einmal seine eigenen Druckkosten wert.

    (Beifall des Abg. Heyenn [SPD])

    Es gibt wohl nur wenige Beispiele, bei denen Ziel und Wirkung eines Gesetzes in so eklatantem Widerspruch stehen wie bei diesem Gesetz.
    Das zentrale Dilemma der Bundesregierung besteht darin, einerseits die Schärfe des Problems deutlich erkannt zu haben — das ist, wie gesagt, selten genug —, andererseits aber nicht die geringste Kraft aufzubringen, versteinerte Lobby-Interessen aufzubrechen.

    (Lutz [SPD]: So ist das!)

    Die weitere Finanzierbarkeit der gesetzlichen Krankenversicherung und das berechtigte Berufsinteresse des ärztlichen Nachwuchs lassen nur einen gemeinsamen Nenner erkennen: Die berufliche Eingliederung der nachwachsenden Ärztegeneration verträgt angesichts weitestgehend erreichter gesellschaftlicher Bedarfssättigung nur eine kostenneutrale Lösung. Jede andere Lösung käme einer quasi-öffentlichen Subventionierung überflüssiger und gar mißbräuchlicher Leistungen gleich.
    Warum soll eigentlich eine verbindliche Festlegung der Altersgrenze bei den zur Kassenversorgung zugelassenen Ärzten — wie den allermeisten anderen Berufsgruppen in der Bundesrepublik Deutschland auch — nicht möglich sein? Während in manchen Berufsbereichen den Beschäftigten angesichts der Sättigung des Marktes zugemutet wird, mit dem 55. Lebensjahr oder gar noch wesentlich früher pensioniert zu werden, gibt es bei den



    Schreiner
    kassenärztlichen Vereinigungen Regionen, in denen bis zu 15% der praktizierenden Kassenärzte das 65. Lebensjahr teilweise weit überschritten haben. Ich denke, daß hier ein weites Feld von denkbaren gesetzlichen Regelungsmöglichkeiten besteht, die sich zu Recht auf eine wohlverstandene Generationensolidarität innerhalb der Ärzteschaft berufen könnten.
    Das außerordentlich hohe Durchschnittseinkommen der Ärzte — nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei ca. 200 000 DM pro Jahr vor Steuern — bietet einen ganz erheblichen gesetzlichen Regelungsspielraum. Als Nebenbemerkung: Bei den Zahnärzten liegt übrigens der jährliche Durchschnittsverdienst um vieles, vieles darüber. Der Hinweis auf diese Zahlen hat mit Sozialneid nichts zu tun. In Wirklichkeit geht es um sehr ernste Fragen.
    Erstens: Sind den bereits praktizierenden Ärzten angesichts des beschriebenen Einkommensniveaus finanzielle Zugeständnisse mit Blick auf die Berufs-und Zukunftschancen der nachwachsenden Ärztegeneration zumutbar? Meine Antwort ist ein uneingeschränktes Ja.
    Zweitens: Wie verhält es sich eigentlich mit unserem Leistungsbegriff? Erbringen diejenigen, denen wir eine Gesamtabgabenquote von inzwischen über 42 % des Bruttoeinkommens zumuten — wobei die steigenden Krankenversicherungsbeiträge eine erhebliche Rolle spielen — eigentlich keine auch vom Staat schätzenswerte Leistung? Und wer kann andererseits unter Leistungsgesichtspunkten das Jahreseinkommen der ärztlichen Anbieterseite, etwa der Zahnärzte, eigentlich noch begründen? Wobei zwischen beiden Gesichtspunkten ein ursächlicher Zusammenhang besteht: Was die ärztliche Anbieterseite zusätzlich erhält, fehlt auf der Seite der Versicherten beim verfügbaren Einkommen.
    Die Bundesregierung traut sich an diese Lösungen nicht heran, weil sie vor der geballten Lobby-macht kampflos in die Knie geht.

    (Lutz [SPD]: Zittert!)

    Das ist der eigentliche Punkt.
    Noch merkwürdiger verhält es sich mit dem von der Bundesregierung und den Koalitionsfraktionen häufig vorgetragenen Argument, eine gesetzliche Begrenzung der Arzthonorare führe zwangsläufig zu einer Minderung der ärztlichen Behandlungsqualität. Hier wird von seiten der Regierungsfraktionen ein Arztbild unterstellt, das den Arzt auf die Karikatur eines profitsüchtigen Geldraffers reduziert.

    (Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Das ist doch Ihr Lieblingsspiel!)

    — Ja, das ist merkwürdigerweise eine durchgehende Erfahrung bei Ihnen.
    Es gibt ja bei uns seit langem Berufe, die, ähnlich wie der Arztberuf, in hohem Maße durch menschliche Zuwendungsbereitschaft gekennzeichnet sind, z. B. der Lehrerberuf. Hier sind, wenn auch in ganz anderen gesetzlichen Zusammenhängen, die Verdienste pauschalisiert. Ich will das gar nicht oberflächlich vergleichen. Niemand ist bislang auf die Idee gekommen, nicht einmal einer Ihrer Chef ideologen — ich sehe ihn jetzt gar nicht; er scheint in Deckung gegangen zu sein; der sehr ehrenwerte Kollege Pöppl ist jetzt irgendwo in Deckung —,

    (Pöppl [CDU/CSU]: Ich bin hier!)

    besonders hervorragende oder — umgekehrt — besonders miserable Leistungen, etwa im Lehrerbereich, auf die Pauschalisierung der Einkommensstrukturen zurückzuführen. Sollte sich aber das Mißtrauen der Bundesregierung im Hinblick auf die Qualität der ärztlichen Versorgung bewahrheiten, wäre dies in der Tat ein Grund, auf neue Weise und sehr grundsätzlich über das System der kassenärztlichen Versorgung einschließlich der Preis-und Honorargestaltung nachzudenken.
    Ich danke Ihnen. — Ich sehe inzwischen auch wieder den Kollegen Pöppl. Schönes Wochenende!

    (Beifall bei der SPD)