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    Plenarprotokoll 10/247 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 247. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. November 1986 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verlängerung des Umrüstungszeitraums für das Kohlekraftwerk Ibbenbüren Dr. Graf Lambsdorff FDP 19115 B Einert, Minister des Landes NordrheinWestfalen 19116 B Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . 19118 B Fritsch GRÜNE 19120 A Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/CSU 19120 D Wolfram (Recklinghausen) SPD. . . 19122 A Beckmann FDP 19123A Stahl (Kempen) SPD 19124A Schmidbauer CDU/CSU 19125A Becker (Nienberge) SPD 19126C Dr. Göhner CDU/CSU 19127 C Lennartz SPD 19128C Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU 19130 A Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 19131 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Jahre 1987 — Drucksache 10/6213, 10/6449 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6420 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6421 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzlichen Rentenversicherungen, insbesondere über deren Finanzlage in den künftigen 15 Kalenderjahren, gemäß §§ 1273 und 579 der Reichsversicherungsordnung, § 50 des Angestelltenversicherungsgesetzes und § 71 des Reichsknappschaftsgesetzes (Rentenanpassungsbericht 1986) Bericht der Bundesregierung zur Frage einer Anpassung der Einkommensgrenzen bei den Waisenrenten in der Sozialversicherung an volljährige Waisen in Ausbildung Bericht der Bundesregierung zur Frage der Notwendigkeit einer Anpassung der im Gesetz bestimmten Höhe der Zahlungen der gesetzlichen Rentenversicherung für die Krankenversicherung der Rentner an den durchschnittlichen Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung Gutachten des Sozialbeirats zur Anpassung der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung zum 1. Juli 1987 und zu den Vorausberechnungen der Bundesre- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 gierung über die Entwicklung der Finanzlage der Rentenversicherung bis zum Jahre 2000 — Drucksachen 10/6074, 10/6420 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der gesetzlichen Rentenversicherung und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (Siebtes RentenversicherungsÄnderungsgesetz — 7. RVÄndG) — Drucksache 10/5957 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6430 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Frau Fuchs (Köln), Frau Dr. Däubler-Gmelin, Bachmaier, Frau Blunck, Buschfort, Catenhusen, Delorme, Dr. Diederich (Berlin), Dreßler, Egert, Fiebig, Frau Fuchs (Verl), Glombig, Gilges, Frau Dr. Hartenstein, Hauck, Heyenn, Frau Huber, Ibrügger, Immer (Altenkirchen), Jaunich, Kirschner, Dr. Klejdzinski, Dr. Kübler, Kuhlwein, Frau Dr. Lepsius, Frau Luuk, Lutz, Frau Dr. Martiny-Glotz, Frau Matthäus-Maier, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Peter (Kassel), Reimann, Frau Renger, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schreiner, Sielaff, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Urbaniak, Frau Weyel, Weinhofer, von der Wiesche, Witek, Wolfram (Recklinghausen), Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anerkennung eines Kindererziehungsjahres in der gesetzlichen Rentenversicherung für ältere Frauen (Trümmerfrauen-Babyjahrgesetz) — Drucksache 10/5571 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6431 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6432 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD Strukturreform der Alterssicherung — Drucksachen 10/5857, 10/6294 — Glombig SPD 19133A Pohlmann CDU/CSU 19138 A Bueb GRÜNE 19139 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 19141 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19143 D Frau Fuchs (Köln) SPD 19146 C Pöppl CDU/CSU 19149A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung — Drucksachen 10/5630, 10/5886 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6444 — Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 19152 C Schreiner SPD 19153 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 19155 C Frau Wagner GRÜNE 19157A Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19157 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer durch Kapitalbeteiligungen (Zweites Vermögensbeteiligungsgesetz) — Drucksachen 10/5981, 10/6280 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6438, 10/6462 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6439 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung von Arbeitnehmerbeteiligungen am Produktivvermögen — Drucksache 10/3955 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6438, 10/6462 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Huonker, Jung (Düsseldorf), Kirschner, Rapp (Göppingen), Rappe (Hildesheim), Urbaniak, Weinhofer, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 III Dr. Wieczorek, Dr. Apel, Duve, Frau Fuchs (Köln), Roth, Dr. Spöri, Meininghaus, Reimann, Sieler, Stahl (Kempen), Frau Traupe, Westphal, Wolfram (Recklinghausen), Würtz, Reuschenbach, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivvermögen — Drucksachen 10/4747, 10/6443 — Dr. Faltlhauser CDU/CSU 19159 C Huonker SPD 19161 D Dr. Solms FDP 19164 B Vogel (München) GRÜNE 19165 C Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 19167 A Nächste Sitzung 19169 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19171*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 19171* D Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede des Parl. Staatssekretärs Rawe zu Punkt 36 der Tagesordnung (vgl. Plenarprotokoll 10/246 S. 19102) Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt 19173* D Anlage 4 Erklärung des Abg. Dr. Faltlhauser (CDU/CSU) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung 19174* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19115 247. Sitzung Bonn, den 14. November 1986 Beginn: 8.01 Uhr
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    Berichtigung 246. Sitzung, Seite 19021 C, 4. Zeile: Statt „201" muß es „102" heißen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein *** 14. 11. Dr. Apel 14. 11. Bredehorn 14. 11. Dr. Bugl 14. 11. Catenhusen 14. 11. Clemens 14. 11. Dr. Corterier *** 14. 11. Frau Dr. Däubler-Gmelin 14. 11. Frau Dann 14. 11. Daweke 14. 11. Dr. Dollinger 14. 11. Doss 14. 11. Duve 14. 11. Dr. Ehrenberg 14. 11. Eigen 14. 11. Dr. Enders ** 14. 11. Ertl 14. 11. Fischer (Bad Hersfeld) 14. 11. Francke (Hamburg) *** 14. 11. Frau Fuchs (Verl) 14. 11. Gansel * 14. 11. Dr. Geißler 14. 11. Dr. Götz 14. 11. Haar 14. 11. Haase (Fürth) * 14. 11. von Hammerstein 14. 11. Hauff 14. 11. Heimann 14. 11. Hiller (Lübeck) 14. 11. Hoffie 14. 11. Horn *** 14. 11. Dr. Hupka *** 14. 11. Ibrügger *** 14. 11. Jung (Düsseldorf) 14. 11. Jungmann * 14. 11. Dr. Kansy *** 14. 11. Kiechle 14. 11. Kirschner 14. 11. Kittelmann ** 14. 11. Kolbow *** 14. 11. Kroll-Schlüter 14. 11. Frau Krone-Appuhn 14. 11. Dr. Kunz (Weiden) *** 14. 11. Lange *** 14. 11. Lattmann *** 14. 11. Matthöfer 14. 11. Dr. Mertens (Bottrop) 14. 11. Milz 14. 11. Müller (Remscheid) 14. 11. Dr. Müller * 14. 11. Petersen 14. 11. Dr. Probst 14. 11. Frau Roitzsch (Quickborn) 14. 11. Ronneburger *** 14. 11. Dr. Rumpf 14. 11. Sauer (Salzgitter) *** 14. 11. Schartz (Trier) 14. 11. Dr. Scheer 14. 11. Dr. Schierholz 14. 11. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schmidt (Hamburg) 14. 11. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 11. Schreiber *** 14. 11. Schröer (Mülheim) 14. 11. Dr. Schulte 14. 11. Frau Simonis *** 14. 11. Dr. Soell ** 14. 11. Dr. Spöri 14. 11. Steiner 14. 11. Frau Steinhauer 14. 11. Dr. Stoltenberg 14. 11. Stutzer 14. 11. Tatge 14. 11. Frau Traupe *** 14. 11. Uldall 14. 11. Voigt (Sonthofen) 14. 11. Vosen 14. 11. Dr. Waigel 14. 11. Dr. von Wartenberg ** 14. 11. Weiß *** 14. 11. Werner (Westerland) 14. 11. Wiefel 14. 11. Frau Will-Feld 14. 11. Wissmann 14. 11. Wittmann (Tännesberg) 14. 11. Dr. Wörner 14. 11. Würtz * 14. 11. Zierer * 14. 11. Dr. Zimmermann 14. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. November 1986 beschlossen, zu den nachstehenden Gesetzen keinen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes Gesetz zur Änderung des Geschmacksmustergesetzes Erstes Gesetz zur Änderung des Filmförderungsgesetzes Dem Antrag der Abgeordneten Dr. Weng (Gerlingen), Dr. Laufs, Kühbacher, Dr. Hirsch, Dr. Müller (Bremen), Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Baum, Bredehorn, Broll, Dr. Feldmann, Dr. Friedmann, Gattermann, Grünbeck, Grüner, Dr. Haussmann, Hoffie, Kleinert (Hannover), Kohn, Dr. Graf Lambsdorff, Möllemann, Nehm, Neuhausen, Purps, Schäfer (Mainz), Frau Dr. Segall, Sieler, Frau Simonis, Dr. Solms, Suhr Neubauten des Deutschen Bundestages (Drucksache 10/5357) sind folgende Mitglieder des Deutschen Bundestages beigetreten: Abgeordnete Lowack, Clemens, Dr. Schöfberger, Frau Dr. Hamm-Brücher, Immer (Altenkirchen), Borchert, Frau Eid, Frau Zutt, von Hammerstein, Pauli, Voigt (Sonthofen), Frau Weyel. 19172* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Fünfter Bericht und Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der rechtzeitigen Einführung des Europa-Passes (Drucksache 10/2400) Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über die Entwicklung der mit den Verkaufserlösen und Betriebsausgaben in der Land- und Forstwirtschaft anfallenden Umsatzsteuer (Vorsteuerbelastung) (Drucksache 10/5631) Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Preisauszeichnung im Großhandel (Drucksache 10/5815) Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über den ersten Teil der 32. ordentlichen Sitzungsperiode der Versammlung der Westeuropäischen Union vom 2. bis 5. Juni 1986 in Paris (Drucksache 10/5807 [neu]) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Halbjahresbericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarats und der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Oktober 1985 bis 31. März 1986 (Drucksache 10/5421) Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 21. bis 25. April 1986 in Straßburg (Drucksache 10/5540) Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 27. bis 31. Januar 1986 in Straßburg (Drucksache 10/5138) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu Initiativen zur Rettung des Atomsperrvertrags (Drucksache 10/3964) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Rettungsschiff Cap Anamur II und zur Unterbringung der Geretteten in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft (Drucksache 10/5894) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum April bis September 1985) (Drucksache 10/4374) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum Oktober 1985 bis März 1986) (Drucksache 10/5566) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung im Anschluß an die Aussprache über die Erklärungen des Rates und der Kommission zur Tagung des Europäischen Rates vom 2. und 3. Dezember 1985 in Luxemburg (Drucksache 10/4556) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Stellungnahme des Europäischen Parlaments zur einzigen Akte, die von der Regierungskonferenz am 16. und 17. Dezember 1985 gebilligt wurde (Drucksache 10/5014) Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern, und der Verordnung (EWG) Nr. 574/72 über die Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 — KOM (86) 166 endg. — Rats-Dok. Nr. 5938/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 3) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung einer Stichprobenerhebung über Arbeitskräfte im Frühjahr 1987 — KOM (86) 329 endg. — Rats-Dok. Nr. 7839/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.43) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über das Einbringen von Abfällen ins Meer — KOM (85) 373 endg. — EG-Dok. Nr. 8805/85 (Drucksache 10/3957 Nr. 2) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) 357/79 über statistische Erhebungen der Rebflächen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (86) 807 endg. — Rats-Dok. Nr. 4097/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 7) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 76/625/EWG über die von den Mitgliedstaaten durchzuführenden statistischen Erhebungen zur Ermittlung des Produktionspotentials bestimmter Baumobstanlagen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 808 endg. — Rats-Dok. Nr. 4096/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Definition der Schiffsangaben und über die Art ihrer Anwendung auf Fischereifahrzeuge — KOM (85) 846 endg. — Rats-Dok. Nr. 4676/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 9) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Grundregeln für die Beitrittsausgleichsbeträge für Reis aufgrund des Beitritts Spaniens — KOM (85) 822 endg. — Rats-Dok. Nr. 4139/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Anfangskontingente, die Portugal 1986 bei der Einfuhr von bestimmten Erzeugnissen der Sektoren Eier und Geflügelfleisch aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 21 endg. — Rats-Dok. Nr. 4638/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 11) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 991/84 zur Begrenzung der Gewährung der Produktionsbeihilfe für bestimmtes Obst in Sirup — KOM (86) 65 endg. — Rats-Dok. Nr. 4886/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 2915/79 und (EWG) Nr. 1473/84 hinsichtlich der Anwendung der für Österreich, Finnland und Norwegen vorgesehenen Zollkontingente für bestimmte Käsesorten — KOM (86) 39 endg. — Rats-Dok. Nr. 4947/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Anfangskontingente, die Portugal 1986 bei der Einfuhr von bestimmten Schweinefleischerzeugnissen aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 18 endg. — Rats-Dok. Nr. 4469/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 14) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Einzelheiten der Anpassung der Erstattung und der Beihilfe für in Spanien und Portugal erzeugte oder verarbeitete Ölsaaten — KOM (86) 48 endg. — Rats-Dok. Nr. 4766/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 15) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die finanzielle Beteiligung der Gemeinschaft an den Rücknahmen in Spanien während der ersten Stufe der Übergangsregelung für Obst und Gemüse — KOM (85) 840 endg. — Rats-Dok. Nr. 4149/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 16) Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19173* Diskussionspapier über eine forstwirtschaftliche Aktion der Gemeinschaft — KOM (86) 86 endg. — Rats-Dok. Nr. 4859/86 — Ergänzendes Memorandum zu dem Diskussionspapier — KOM (85) 792 endg. — Rats-Dok. Nr. 4500/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 17) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Karotten und Speisemöhren der Tarifstelle ex 07.01 G II des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern (1986) — KOM (86) 68 endg. — Rats-Dok. Nr. 5111/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 18) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zum Erlaß geeigneter Maßnahmen für den Handel mit Ölverarbeitungserzeugnissen mit Spanien und Portugal — KOM (86) 43 endg. — Rats-Dok. Nr. 4765/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 19) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des Anfangskontingents für 1986, das Portugal für bestimmte Weine mit Herkunft aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 61 endg. — Rats-Dok. Nr. 4878/86 (Drucksache 10/5189 Nr.20) Vorschläge der Kommission an den Rat — betreffend die Festsetzung der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und flankierende Maßnahmen (1986/1987) — zur Anpassung der gemeinsamen Marktorganisationen für Getreide und Rindfleisch — KOM (86) 20 endg., 30 endg., und 31 endg. — Rats-Dok. Nr. 4963/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 21) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Anpassung des für jeden repräsentativen spanischen Markt ermittelten Durchschnittspreises für Tafelwein während des für die Anwendung von Ausgleichsbeträgen geltenden Zeitraums — KOM (86) 57 endg. — Rats-Dok. Nr. 4879/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 22) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung spezifischer Maßnahmen für die Gewährung der Produktionsbeihilfe für Baumwolle in Spanien in der Zeit vom 1. März bis 31. August 1986 — KOM (86) 64 endg. — Rats-Dok. Nr. 4872/86 (Drucksache 10/5189 Nr. 23) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1117/78 über die gemeinsame Marktorganisation für Trockenfutter — KOM (86) 162 endg. — Rats-Dok. Nr. 6211/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der anfänglichen mengenmäßigen Beschränkungen bei der Einfuhr bestimmter Verarbeitungserzeugnisse aus Obst und Gemüse aus Drittländern nach Portugal — KOM (86) 46 endg. — Rats-Dok. Nr. 4774/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 1815/85 und Nr. 1816/85 betreffend die Gemeinschaftszollkontingente für Rum, Arrak und Taffia mit Ursprung in den Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean einerseits und in den mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft assoziierten überseeischen Ländern und Gebieten andererseits (1985/86) — KOM (86) 152 endg. — Rats-Dok. Nr. 6048/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Verlängerung des Milchwirtschaftsjahres 1985/86 und zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 866/84 — KOM (86) 189 endg. — und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Verlängerung des Wirtschaftsjahres 1985/86 für Rindfleisch — KOM (86) 190 endg. — und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der pauschalen Produktionsbeihilfe sowie des Zielpreises für bestimmte Trockenfuttererzeugnisse für die Zeit vom 1. bis 27. April 1986 — KOM (86) 191 endg. — Rats-Dok. Nr. 6121/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 8) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1322/85 hinsichtlich des Zeitpunkts der Übernahme des Magermilchpulvers durch die griechische Interventionsstelle — KOM (86) 158 endg. — Rats-Dok. Nr. 6122/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der allgemeinen Regeln für das System der Kontrolle der Preise und der in Spanien zum freien Verkehr abgefertigten Mengen bei bestimmten Erzeugnissen des Fettsektors — KOM (86) 56 endg. — Rats-Dok. Nr. 4880/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 10) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1311/85 und der Verordnung (EWG) Nr. 1310/85 hinsichtlich der Fristen für die Gewährung bestimmter Prämien im Rindfleischsektor — KOM (86) 188 endg. — Rats-Dok. Nr. 6193/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung des Anfangskontingents, das Portugal 1986 bei der Einfuhr von Maisstärke aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung vom 31. Dezember 1985 anwenden kann — KOM (86) 58 endg. — Rats-Dok. Nr. 4873/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für einige Fischereierzeugnisse mit Ursprung in Schweden — KOM (86) 164 endg. — Rats-Dok. Nr. 6214/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 13) Vorschlag für eine Richtlinie (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3626/82 zur Durchführung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft — KOM (86) 167 endg. — Rats-Dok. Nr. 6287/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 14) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 66/403/EWG über den Verkehr mit Pflanzkartoffeln — KOM (86) 176 endg. — Rats-Dok. Nr. 6283/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 15) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Erbsen, gefroren, mit Ursprung in Schweden der Tarifstelle ex 07.02 B des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 174 endg. — Rats-Dok. Nr. 6384/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 16) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 3542/85, Nr. 3543/85 und Nr. 3544/85 zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von vertraglichen Gemeinschaftszollkontingenten für bestimmte Fische und Fischfilets — KOM (86) 160 endg. — Rats-Dok. Nr. 6047/86 (Drucksache 10/5518 Nr. 17) Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 36 der Tagesordnung Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt Rawe, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen: Ich freue mich über die Gelegenheit, vor diesem Hohen Hause vortragen zu können, warum die Bundesregierung die Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes in der Europäischen Gemeinschaft unterstützt. Gleichzeitig bietet mir dies die Möglichkeit, darzustellen, wie zukunftsorientiert das Konzept der Deutschen Bundespost gestaltet ist. Denn die EG-Empfehlungen bestätigen, daß 19174* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 die Deutsche Bundespost schon frühzeitig den richtigen Weg eingeschlagen hat. Mit der vorliegenden Empfehlung des Rates werden folgende Ziele verfolgt: Schnelle, koordinierte Einführung des ISDN als Basis für einen gemeinschaftsweiten Telematikmarkt, Planungssicherheit für die Fernmeldeverwaltungen, für die europäische Industrie und selbstverständlich auch für die Nutzer, Konsolidierung des europäischen Industriepotentials als Gegengewicht zu USA und Japan, Schritt zu offener Kommunikation durch die Anwendung international abgestimmter Standards. Die Bundesregierung setzt sich nachdrücklich dafür ein, diese Ziele gemeinschaftsweit zu realisieren. Denn offene Kommunikation über Landesgrenzen hinweg stellt eine wesentliche Voraussetzung dafür dar, daß Europa zu einer homogenen Einheit zusammenwachsen kann. Die EG-Strategie ist im wesentlichen identisch mit der ISDN-Einführungsstrategie der Deutschen Bundespost. Bereits im Jahre 1984 konnte der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen ein umfassendes Konzept zur Weiterentwicklung der Fernmeldeinfrastruktur vorstellen. Das ISDN nimmt hierin eine wesentliche Schlüsselfunktion ein. Aus diesem Grunde hat sich die Deutsche Bundespost als eine der ersten Fernmeldeverwaltungen der Welt sehr intensiv für die Normung und Standardisierung der neuen Kommunikationsdienste eingesetzt. Die von den GRÜNEN geübte Kritik verkennt die Bedeutung eines europaweiten abgestimmten ISDN-Konzeptes und übersieht die erheblichen Vorteile für den Kunden und damit auch für den einzelnen Menschen. Mit dem ISDN wird eine neue Generation von Fernmeldediensten geschaffen, die vielfältige Möglichkeiten bieten. Neben dem wesentlich schnelleren Informationstransport werden die Telekommunikationsdienste im ISDN durch neue und verbesserte Dienstmerkmale auch leistungsfähiger und komfortabler gestaltet. Gestatten Sie mir, einige Beispiele aufzuführen: Der ISDN-Telefondienst bietet gegenüber dem heutigen Telefondienst bessere Sprachqualität und eine Reihe zusätzlicher Annehmlichkeiten. Mit dem ISDN-Telefaxdienst werden künftig zur Übermittlung von Vorlagen nur noch wenige Sekunden gebraucht. Daneben wird die Qualität der Kopie spürbar verbessert. Der ISDN-Bildschirmtextdienst ermöglicht schnellere Bildaufbauzeiten und läßt auch die Übermittlung von Bildern in fotografischer Qualität zu. Es ist mir ein besonderes Anliegen, darauf hinzuweisen, daß bei der Entwicklung des ISDN-Systems den Belangen des Datenschutzes besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. In die Telekommunikationsordnung, die die Benutzungsbedingungen für das ISDN regelt, sind deshalb bereichsspezifische Datenschutzvorschriften aufgenommen worden. Sie regeln den Datenschutz sehr umfassend und, wie ich meine, für die Teilnehmer transparent. Sie sind im übrigen so ausgestaltet, daß sie auch den zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Das wird auch der Grund dafür sein, daß der Bundesbeauftragte für den Datenschutz gegen die Datenschutzvorschriften der Telekommunikationsordnung keine grundsätzlichen Einwendungen erhoben hat. Einzelne Datenschutzfragen, wie z. B. die Eintragung der Teilnehmer in das Telefonbuch oder auch die Datenregistrierung beim Funktelefonanschluß, werden mit dem Bundesbeauftragten noch weiter beraten. Es ist für mich keine Frage, daß auch hier gute Ergebnisse erreicht werden. Ich bin überzeugt davon, daß die geschäftlichen Nutzer sehr schnell die Vorteile des ISDN erkennen und in konkrete Anwendungen umsetzen werden. Dies gilt insbesondere für die mittelständischen Unternehmen und Betriebe. Ich bin aber genauso überzeugt davon, daß auch die privaten Nutzer, d. h. die Bürger in Europa, vom ISDN profitieren werden. Lassen Sie mich zusammenfassen: ISDN ist ein modernes Fernmeldenetz, das die Telekommunikationsdienste in einem Netz zusammenfaßt. Es bietet durch das Angebot von mehr und besseren Diensten Vorteile für jeden Nutzer. Mit ISDN wird die europäische Telematikindustrie in die Lage versetzt, sich wettbewerbsfähig auf den Weltmärkten zu behaupten. Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Dr. Faltlhauser (CDU/CSU) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung: Ich habe dem vorliegenden Gesetzentwurf zur „Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung" nicht zugestimmt. Ich gebe dabei folgende Erklärung zu meinem Abstimmungsverhalten: Erstens. Ich erkenne an, daß der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung mit diesem Gesetz einen konstruktiven Beitrag zur Bewältigung der Probleme im Zusammenhang mit der sogenannten Ärzteschwemme leisten will. Ich erkenne auch an, daß durch dieses Gesetz die kassenärztliche Bundesvereinigung bestärkt wurde, eine stabilitätsorientierte Gebührenvereinbarung mit den Kassen abzuschließen. Zweitens. Gleichwohl sehe ich in dem Gesetz keinerlei Ansatzpunkt, wie die übergroße Zahl nachdrängender Ärzte gesteuert werden könnte. Die Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19175* überhöhte Zahl von Ärzten wird durch diese Maßnahme bestenfalls schneller in der Fläche verteilt. Drittens. Ich bezweifele auch, daß dieses Gesetz durch die möglicherweise schnellere Ausbreitung der „Ärzteschwemme" einen kostendämpfende Wirkung haben wird. Gerade zu dieser Frage hat die Expertenanhörung vor dem Bundestag keine positiven Erkenntnisse gebracht. Viertens. Es ist vorauszusehen, daß die Anwendung der gesetzlichen Möglichkeiten des Bedarfsplanungsgesetzes erheblichen bürokratischen Aufwand erfordert, gleichwohl aber Schlupflöcher und Umgehungsmöglichkeiten schafft, die zu Ungerechtigkeiten und Spannungen führen müssen. Fünftens. Vor allem sehe ich in diesem Gesetz ein Signal für die jüngeren, nachdrängenden Mediziner, daß diejenigen, die „drinnen sind im System" die Hürden gegenüber der nachrückenden Konkurrenz erhöhen wollen. So kann dieses Gesetz — bei aller vermeintlichen Unschuld des Vorhabens — zum Signal für die Entsolidarisierung gegenüber den Jüngeren und zum Symbol für die Erstarrung unserer Gesellschaftsstrukturen überhaupt werden. Die Summe dieser Erwägungen macht es mir nicht möglich, dem Gesetz im Plenum meine Zustimmung zu geben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eugen Glombig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist an sich nicht meine Gewohnheit, eine Rede zu halten, die schnell und möglichst ohne Störungen vorgetragen werden soll. Heute geht es aber nicht anders, weil ich nur 20 Minuten Zeit habe, um ein Konzept vorzutragen, und weil mir daran liegt, daß das Konzept in der mir zur Verfügung stehenden Zeit möglichst vollständig vorgetragen wird.
    Neben den Gesetzesvorlagen, über die hier zu entscheiden sind und denen wir zustimmen werden, haben Bundesregierung und Parlament heute vor allem den Bürgerinnen und Bürgern zu den mittel-und längerfristigen Zukunftsproblemen unserer Alterssicherung Rede und Antwort zu stehen. Eine solche Parlamentsdebatte zu führen, ist der Sinn der Großen Anfrage, die meine Fraktion eingebracht hat. Hier ist eine verbundene Debatte mit unzureichender Zeit vorgesehen,

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: So ist es!)

    offensichtlich mit der Absicht, daß zum Schluß keiner mehr weiß, was hinten und vorne ist.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Richtig!)

    Es sollen Nebelkerzen geworfen werden. Für meinen Teil jedenfalls werde ich versuchen, das zu verhindern.
    Es trifft zwar zu, daß im Augenblick die Löcher in den Rentenkassen gestopft sind. Es war ja nach insgesamt vier Spargesetzen auf Kosten der Rentner und zu Lasten der Versicherten nun auch Zeit. Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger hat erst jüngst verdeutlicht, daß es sich bei der Besserung der Finanzlage lediglich um ein Zwischenhoch handelt. Die von Herrn Minister Blüm vielgerühmte Sicherheit der Renten dauert nur bis 1990. Bis dahin ist eine Strukturreform der Rentenversicherung unabweisbar. Das heißt, diese Reform muß in der nächsten Wahlperiode beschlossen werden. Die eigenen Berechnungen der Bundesregierung zeigen den unabweisbaren Handlungsbedarf. In keiner einzigen der 15 Varianten des Rentenanpassungsberichts, von denen einige von völlig unrealistischen Arbeitsmarkthypothesen ausgehen, reicht die finanzielle Deckung weiter als bis in die Mitte der neunziger Jahre.

    (Lutz [SPD]: Hört! Hört!)

    Für das Ende des 15-Jahres-Zeitraumes fehlen in der Rechnung der Bundesregierung zur Erfüllung der vorgeschriebenen Mindestschwankungsreserve im günstigsten Falle rund 139 Milliarden DM, im ungünstigsten Falle sogar sage und schreibe 276 Milliarden DM. Die Vorausberechnungen bis zum Jahre 2030, die die Bundesregierung auf die Große Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion hin angestellt hat, zeigen, daß das nur der Anfang der finanziellen Probleme ist. Nach der Jahrtausendwende ist mit einer kontinuierlich und stark steigenden finanziellen Belastung der Alterssicherungssysteme zu rechnen.
    Deshalb, meine Damen und Herren, haben die Wähler, die ja meistens auch Beitragszahler oder Rentner sind,

    (Zuruf von der CDU/CSU: So wie in Hamburg!)




    Glombig
    das Recht, vor der Bundestagswahl 1987 zu erfahren, wie es auf Dauer weitergehen soll.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/CSU: Wie in Ihrer Heimatstadt Hamburg!)

    — Was hat das mit meiner Heimatstadt Hamburg zu tun? Auch die Hamburger möchten gerne wissen, wen sie am 25. Januar wählen sollen, und zwar gilt das für die SPD genauso wie für die CDU/CSU. Ich meine, Sie würden nie in Hamburg gewählt werden.

    (Beifall der Abg. Frau Fuchs [Köln] [SPD] — Lutz [SPD]: Das ist allerdings wahr!)

    Die Parteien, die sich um das Vertrauen der Wähler bemühen, und die Bundesregierung, die im Amt bestätigt werden möchte, müssen vor der Wahl Klarheit schaffen, wie sie die Renten langfristig sichern wollen. Leider müssen wir feststellen, daß die Bundesregierung die öffentliche Diskussion scheut. Entweder ist sie unfähig zu einem Konzept, oder sie hat etwas zu verbergen, nämlich fertige Pläne für eine neue Welle des Sozialabbaus in der nächsten Wahlperiode.

    (Lutz [SPD]: Wahrscheinlich! — Frau Hürland [CDU/CSU]: Wie in Nordrhein-Westfalen!)

    Sie, Herr Bundesarbeitsminister, haben vor dreieinhalb Jahren, am 5. Mai 1983, hier im Bundestag erklärt: „Ich will die Rente nicht nur für 1984 sicher machen, sondern ich will sie bis ins Jahr 2000 sicher machen." Was ist daraus geworden? Dreieinhalb Jahre Flickschusterei und Finanzschieberei. Sie hatten dreieinhalb Jahre Zeit, Sie hatten komfortable Mehrheiten im Bundestag und vor allem im Bundesrat. Sie hatten kooperationsbereite Sozialpartner und eine Opposition, die zur Zusammenarbeit bereit war und mit einem eigenen Gesetzentwurf konzeptionelle Pionierarbeit und damit eine politische Vorleistung erbracht hat. Sie hatten die Chance, die Strukturreform durchzubringen, und haben sie nicht genutzt.
    Jetzt stehen Sie, wie die Antwort der Bundesregierung auf unsere Große Anfrage zeigt, mit leeren Händen da. Die Bundesregierung weiß praktisch auf keine unserer konkreten Fragen eine einzige konkrete Antwort.

    (Lutz [SPD]: Bedauerlicherweise ist es so!)

    Statt dessen hat die Bundesregierung lediglich Seite um Seite der Bundestagsdrucksache auf Kosten des Steuerzahlers mit Parteipropaganda gefüllt.

    (Lutz [SPD]: Mit Platitüden!)

    Ich kann aus Zeitgründen nur einige besonders wichtige Fragen aufzählen, die die Bundesregierung unbeantwortet gelassen hat. Es gibt keine konkrete Antwort auf die Fragen nach der künftigen Rentenformel. Es ist offen, ob die Bundesregierung von der bruttolohnbezogenen Rente nun endgültig Abschied nehmen will, ob und wie sie diese bruttolohnbezogene Rente modifizieren will, ob sie eine Nettoanpassung will oder ob sie weiterhin die Rentenanpassungen und die Rentenhöhe wie in den letzten Jahren mit Hilfe aller möglichen Tricks je nach Kassenlage manipulieren will.

    (Lutz [SPD]: Netto minus x!)

    Die Bundesregierung sagt nicht, welches Rentenniveau sie anstrebt. Es ist offen, ob sie das Rentenniveau angesichts wachsender demographischer Belastungen absinken lassen will oder ob die Rentner damit rechnen können, auch künftig an der Einkommensentwicklung angemessen beteiligt zu werden.
    Die Bundesregierung schafft keinerlei Klarheit in der Frage des Bundeszuschusses. Offenbar lehnt der Bundesfinanzminister eine Beteiligung des Bundeshaushalts am demographischen Risiko der Rentenversicherung weiterhin kategorisch ab. Der Bundesarbeitsminister hat im Streit der Ressorts bei dieser zentralen Frage den kürzeren gezogen. Damit aber wäre das Bekenntnis der Bundesregierung zum Grundsatz der sozialen Ausgewogenheit als hohle Phrase entlarvt. Wir müssen feststellen, daß nach dem Willen der Bundesregierung die Rentner und Arbeitnehmer offensichtlich die Sicherung der Finanzierung ihrer Altersversorgung alleine bezahlen sollen, während diejenigen mit höherem Einkommen, das nicht der Beitragspflicht unterworfen ist, von zusätzlichen Belastungen freibleiben sollen.

    (Lutz [SPD]: Das ist eine miserable Politik!)

    Mit ihrer ausweichenden Antwort zur Frage des Bundeszuschusses setzt sich die Bundesregierung sogar dem Verdacht aus, daß sie mit Hilfe des Konzepts der Erstattung sogenannter versicherungsfremder Leistungen auf einen Rückzug des Bundes aus der Rentenfinanzierung spekuliert; denn es ist ein offenes Geheimnis, daß diese sogenannten versicherungsfremden Leistungen — was immer man darunter im einzelnen verstehen mag — schon allein wegen der allmählich auslaufenden Kriegsfolgelasten langfristig relativ an Gewicht verlieren.
    Die Bundesregierung gibt keine Antwort auf die Frage nach ihren Absichten zur Rentenbesteuerung. Sie hält sich das Hintertürchen offen, daß die Rentner künftig vom Finanzamt verstärkt zur Kasse gebeten werden, um damit auch weiterhin, wie sie es in den vergangenen Jahren vielfach praktiziert hat, die Steuerentlastungen für Spitzenverdiener und Wahlgeschenke für die Klientel der Koalitionsparteien mit finanzieren zu können.
    Die Bundesregierung weigert sich, ihre Pläne zur Reform der beitragslosen Zeiten zu verdeutlichen. Dadurch wird der Verdacht bestätigt, daß sie vor allem den Arbeitnehmern, deren Versicherungsbiographie z. B. durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit unterbrochen wird, die Kosten der Neuregelung der Rentenversicherung aufbürden will; denn es fehlt eine klare Aussage darüber, daß die Bewertung der Ausbildungsausfallzeiten auf das sozialpolitisch vertretbare Maß, nämlich 75 % des Durchschnittseinkommens, zurückgeführt werden soll.
    Die Bundesregierung schafft keine Klarheit in der Frage der Altersgrenzen. Sie weigert sich, eine



    Glombig
    Erhöhung der Altersgrenzen zumindest so lange auszuschließen, wie weiterhin hohe Arbeitslosigkeit besteht. Dieses Versteckspiel bestätigt außerdem den Verdacht, daß sich die Bundesregierung — auch unabhängig von einem positiven Ausgang des Verfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht — weiterhin die Option offenhält, das vorgezogene Altersruhegeld mit dem 60. Lebensjahr für Frauen abzuschaffen, so wie es ausweislich eines uns vorliegenden schriftlichen Ergebnisprotokolls eines Gespräches vom 13. Juni 1983 zwischen den Bundesministern Blüm, Stoltenberg und Graf Lambsdorff verabredet worden ist. Daß die Bundesregierung in ihrer Antwort auf unsere Große Anfrage nicht zu einem klärenden Wort bereit ist, beweist, daß dieser Plan nach der Bundestagswahl erneut aus der Schublade gezogen wird, wenn sich eine CDU/CSUFDP-Bundesregierung wieder im Amt befinden sollte, was wir verhindern mögen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Möchten!) — Wollen.


    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Werden!)

    Die Bundesregierung vermeidet jede Stellungnahme zur Problematik der Harmonisierung der Alterssicherungssysteme. Sie weigert sich, endlich zu den Vorschlägen der Sachverständigenkommission „Alterssicherungssysteme" Stellung zu nehmen. Bei ihr scheint immer noch nicht die Einsicht durchgedrungen zu sein, daß die wachsende Alterslast nicht allein ein Problem der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern ein Problem aller Systeme der Alterssicherung ist. Ganz offensichtlich stellt sich der Bundesarbeitsminister darauf ein, daß die Alterssicherung der Arbeitnehmer durch Beitragserhöhungen und Abflachung der Rentenanpassung einseitig immer weiter verschlechtert wird,

    (Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Schwarzmalerei!)

    während die ohnehin viel besser ausgestalteten Sonder- und Zusatzversorgungssysteme, beispielsweise des öffentlichen Dienstes, tabu bleiben sollen. Wenn die Bundesregierung auf unsere Große Anfrage eine vernünftige Antwort gegeben hätte, dann bedürfte es dieser sogenannten Schwarzmalerei nicht.

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    Auf Grund dieser Tatsache sind wir geradezu verpflichtet, auf diese Gefahren hinzuweisen.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: So geht er mit dem Parlament um, der Arbeitsminister!)

    Sie sollten sich mehr mit diesen Problemen beschäftigen, damit Sie wissen, welche Zwischenrufe Sie machen.
    Sogar unsere Frage, ob es nach Auffassung der Bundesregierung überhaupt eine in einem Gesetzespaket zusammengefaßte umfassende Strukturreform geben soll, bleibt ohne klare Antwort.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Es ist unglaublich!)

    Das heißt im Klartext: Wenn eine CDU/CSU-FDPBundesregierung nach der Bundestagswahl wieder amtieren sollte — ich sage noch einmal: was wir verhindern wollen —,

    (Zurufe von der SPD: Werden!)

    dann wird sie sich überhaupt nicht um eine langfristig tragfähige und sozial ausgewogene Reform aus einem Guß bemühen. Vielmehr möchte sie nach bewährter Salamitaktik von Fall zu Fall dort am sozialen Netz herumschnippeln, wo sie am ehesten und mit dem geringsten politischen Widerstand Geld einsammeln kann.

    (Scharrenbroich [CDU/CSU]: Deshalb wählen uns die Rentner und die Arbeitnehmer!)

    Dies heißt nach allen bisherigen Erfahrungen, daß die Sicherung der Renten nach wie vor einseitig zu Lasten der sozial Schwachen gehen soll.

    (Beifall bei der SPD)

    Präzise und eindeutig ist die Antwort der Bundesregierung leider nur dort, wo sie sozialpolitisch sinnvolle Reformansätze ablehnt. Das gilt z. B. für die Wiedereinführung von Rentenversicherungsbeiträgen der Bundesanstalt für Arbeit für die Arbeitslosen;

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    eine Forderung, die bekanntlich von der Selbstverwaltung der Rentenversicherung, den Gewerkschaften und den Arbeitgebern, einmütig getragen wird.
    Ganz besonders kennzeichnend ist, daß Sie, Herr Bundesarbeitsminister, dort besonders eindeutig und klar werden, wo es darum geht, Verbesserungen für Rentner mit niedrigem Einkommen abzulehnen.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Richtig!)

    Sei es bei der Rente nach Mindesteinkommen, sei es bei der Einführung einer sozialen Grundsicherung, unbarmherzig, und ich sage: kaltschnäuzig,

    (Lutz [SPD]: Kaltherzig!)

    benutzen Sie die gleichen rechtssystematischen Einwände der Rentenversicherung als Instrument zur sozialen Ausgrenzung und Altersarmut, gegen die Sie selber bei anderer Gelegenheit bedenkenlos verstoßen haben,

    (Beifall bei der SPD)

    z. B. als Sie bei anderer Gelegenheit mit einem Federstrich Ansprüche auf Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrenten insbesondere für Frauen beseitigt haben oder als sie die Bedürftigkeitsprüfung bei den beitragsfinanzierten und lohnbezogen berechneten Witwenrenten eingeführt haben.
    Die Antwort auf unsere Große Anfrage zeigt: Bundesregierung und Koalitionsparteien haben nicht nur in den vier Jahren seit der Wende keine langfristig tragfähige und sozial ausgewogene Reform zustande gebracht, sie würden sie auch nach der Bundestagswahl nicht zustande bringen. Dazu
    19136 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986
    Glombig
    fehlen ihnen der politische Wille und der innere Konsens.

    (Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Erst mußten wir einen Trümmerhaufen beseitigen!)

    — Sie haben doch noch einen Koalitionspartner. Mit dem wollen Sie doch weiterregieren.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Selbstverständlich! — Beifall des Abg. Cronenberg [Arnsberg] [FDP] — Zuruf von der CDU/CSU: Unsere Politik wird fortgesetzt! — Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Die FDP kommt nicht wieder!)

    Die SPD ist nach wie vor die einzige politische Kraft, die über ein klares und realistisches Reformkonzept verfügt. Hoffentlich bestreiten Sie das zumindest nicht.
    Nach unserer Auffassung muß eine Strukturreform der Alterssicherung folgende Eckwerte enthalten:
    Erstens die Wiederherstellung voller Rentenversicherungsbeiträge der Bundesanstalt für Arbeit für Arbeitslose;

    (Zuruf von der SPD: Sehr gut!)

    denn ohne eine bessere Absicherung der Rentenversicherung gegenüber Konjunkturschwankungen und ohne risikogerechte Finanzierung der durch Arbeitslosigkeit bedingten Beitragsausfälle kann das Rentenversicherungssystem nicht dauerhaft stabilisiert werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Zweitens eine neue Rentenformel, die gewährleistet, daß auch die Rentner an der demographisch bedingten Steigerung des Beitragssatzes durch eine entsprechende Absenkung des Anpassungsgesetzes beteiligt werden.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: D'accord!)

    — Ja, Sie sind immer nur im Negativen mit uns d'accord! Das ist mir völlig klar. Immer nur dann!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist doch positiv! — Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Typischer FDP-Beifall!)

    Drittens die Beteiligung des Bundes am demographischen Risiko. Wenn der Beitragssatz steigt, soll auch der Bundeszuschuß gegenüber dem geltenden Recht entsprechend erhöht werden. — Ich warte auf Ihren Beifall!

    (Zustimmung bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Viertens die Schaffung eines automatischen Regelmechanismus, der sicherstellt, daß die vom Gesetzgeber einmal getroffene Grundsatzentscheidung über die sozial ausgewogene Lastenverteilung langfristig Bestand hat. Dazu sollen Beitragssatz, Bundeszuschuß und Rentenanpassung auf Grund genauer gesetzlicher Vorgaben durch Rechtsverordnungen der Bundesregierung so aufeinander abgestimmt werden, daß ständige Reparatureingriffe des Gesetzgebers überflüssig werden.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: D'accord!)

    — Na, gut!
    Fünftens Ausbau der Rente nach Mindesteinkommen zur Dauerlösung. Auch da hoffe ich auf Ihr „D'accord"; denn die langfristig aus finanziellen Gründen notwendige Abflachung des Rentenanstiegs gegenüber der früheren reinen Bruttolohndynamik erfordert eine soziale Flankierung zugunsten der Kleinrentner.

    (Beifall bei der SPD) Nun, bitte, Beifall!

    Sechstens die schrittweise Harmonisierung der verschiedenen Alterssicherungssysteme — auch da erwarte ich Ihren Beifall; denn ohne Angleichung der verschiedenen Systeme ist es nicht möglich, die Generationensolidarität langfristig zu sichern. Wir hätten darüber längst reden können. Sie sind diesem Gespräch ausgewichen.

    (Zuruf von der SPD: So ist es! — Zuruf von der CDU/CSU: Sie hatten 13 Jahre Zeit!)

    — Seit 1983, praktisch seit diese Wende-Regierung im Amt ist, liegt das Gutachten der Kommission „Alterssicherungssysteme" vor, die doch eigens dafür eingesetzt worden ist und in der Ihr Kollege Günther mitgearbeitet hat.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Das Ergebnis liegt seit 1983 vor. Nun reden Sie doch nicht so etwas!
    Diese Notwendigkeit ergibt sich schon aus der Tatsache, daß die ungünstiger werdende Altersstruktur keineswegs allein die Rentenversicherung der Arbeiter und der Angestellten betrifft, sondern ebenso z. B. die Beamtenversorgung,

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    die Altershilfe der Landwirte und die Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes.
    Zur Harmonisierung gehört auch die ernsthafte Prüfung des Vorschlages der Kommission „Alterssicherungssysteme", einen Altersversorgungsbeitrag für Beamte einzuführen, allerdings nur bei Gewährung eines sozialen Ausgleichs für die Beamten der unteren Besoldungsgruppen.

    (Zustimmung bei der SPD — Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Ich erwähne die Harmonisierung, ohne auf weitere Details einzugehen, damit nicht der Eindruck entsteht, ich hätte diese wichtige und nahezu einstimmig beschlossene Empfehlung der Sachverständigenkommission „Alterssicherungssysteme" unter dem Eindruck des Wahlkampfes vergessen. Meine Damen und Herren, Ehrlichkeit tut not, und zwar für uns alle. Sie wird von den Wählern erwartet.
    Siebentens den Wertschöpfungsbeitrag. Damit sollen die für die Finanzierung der Alterssicherung
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 247. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. November 1986 19137
    Glombig
    notwendigen Konsequenzen aus dem technologischen Wandel gezogen werden. Im Prinzip kommt es darauf an, die Rentner und die Beitragszahler am Ertrag des technischen Fortschritts, in dessen Folge Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt werden, teilhaben zu lassen.

    (Beifall bei der SPD)

    Achtens die Einführung einer sozialen Grundsicherung bei Alter und Invalidität. Damit wollen wir das Versicherungsprinzip keinesfalls aufheben. Dies ist etwas anderes als die Forderung einer Grundrente von seiten der GRÜNEN, von seiten Herrn Bangemanns oder von seiten Herrn Biedenkopfs.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Eine eigenartige Koalition!)

    Dies ist etwas anderes! Wir schlagen vor, nur in den Fällen, in denen die Rente für eine angemessene und bescheidene Lebenshaltung nicht ausreicht oder in denen überhaupt kein Rentenanspruch erworben werden konnte, in Ergänzung oder an Stelle der Versichertenrente eine soziale Grundsicherung durch die Rentenversicherung zahlen zu lassen, ich betone: zahlen zu lassen.

    (Widerspruch des Abg. Bueb [GRÜNE] — Pöppl [CDU/CSU]: Also Aufhebung des Versicherungsprinzips!)

    — Nun reden Sie doch nicht so etwas, Herr Bueb! Ich kann doch hier nicht mit Rentenhöhen kommen, die gar nicht bezahlbar sind. Das werde ich den Wählern nicht vorgaukeln. —

    (Bueb [GRÜNE]: Die Sozialhilfe wollen Sie festschreiben in der Rente!)

    Dabei soll sonstiges Einkommen auf die Leistung der sozialen Grundsicherung angerechnet werden. Die Aufwendungen für die soziale Grundsicherung sollen nicht von den Beitragszahlern getragen werden, sondern aus Mitteln des Bundeshaushalts kommen.
    Meine Damen und Herren, ich kann feststellen: Die Antwort der Bundesregierung auf unsere Große Anfrage zeigt ebenso wie die Rentenpolitik der CDU/CSU-FDP-Koalition, die wir in der Vergangenheit über uns haben ergehen lassen müssen, daß es zum sozialdemokratischen Konzept einer Reform der Alterssicherung keinerlei vernünftige und sozial vertretbare Alternative gibt.
    Das gilt übrigens auch für die GRÜNEN. Die Bundesregierung steht mit leeren Händen da, und die GRÜNEN bieten dauernd wechselnde Konzepte zur Grundsicherung an.

    (Bueb [GRÜNE]: Was?)

    Da weiß zum Schluß ohnehin kein Mensch mehr, was die GRÜNEN nun eigentlich wollen.

    (Scharrenbroich [CDU/CSU]: Die rotieren j a auch!)

    Den begründeten Verdacht, daß im Falle eines konservativ-wirtschaftsliberalen Wahlsieges — den wir, das sage ich noch einmal, verhindern möchten und hoffentlich

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Verhindern werden!) — ja, hoffentlich auch verhindern werden — —



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Kollegin, die endgültige Formulierung müssen Sie dem Redner überlassen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eugen Glombig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich bin ja für jeden freundlichen Zuspruch dankbar.
    Ich habe gesagt, den begründeten Verdacht, daß im Falle eines konservativ-wirtschaftsliberalen Wahlsieges neue soziale Einschnitte wie z. B. verschärfte Rentenbesteuerung, Anhebung der Altersgrenzen oder Verschlechterung des Rentenniveaus bevorstehen, hat die Bundesregierung nicht ausräumen können. Wer wirklich sichere Renten haben will, darf den Sirenengesängen,

    (Zuruf des Abg. Cronenberg [Arnsberg] [FDP])

    Herr Kollege Cronenberg, des Herrn Blüm nicht folgen, der — dies ist auch ein kontinuierlicher Vorgang der letzten Jahre — den Wählern Sand in die Augen streut, den Wählern etwas vormacht,

    (Beifall bei der SPD)

    d. h. den Wählern sagt, wir tun alles, um die sozialen Leistungen zu verbessern und die Stellung der Arbeitnehmer zu verbessern,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    obwohl dies alles nur dem Sozialabbau und dem Abbau von Arbeitnehmerschutzrechten dient.

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    — Ja, das ist wahr. — Die Wähler dürfen also den Sirenengesängen des Herrn Blüm nicht folgen,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sondern dem Prediger Rau!)

    sondern müssen dieser Bundesregierung das Vertrauen entziehen.
    Mir tut es außerordentlich leid, und ich bitte dafür um mildernde Umstände, daß ich keine andere Wahl hatte, als dies in diesem Tempo und ohne hier Zwischenfragen zuzulassen

    (Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Es sind gar keine gekommen!)

    — die gar nicht erbeten worden sind; ich hatte gleich darum gebeten, es nicht zu tun —, in dieser Weise hier ablaufen zu lassen.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — Sonst hätte ich ja wohl damit rechnen müssen. — Ich finde das — ich muß es ganz offen sagen — skandalös, daß eine Große Anfrage einer Fraktion der Opposition unter diesem Zeitdruck mit allen anderen Gesetzentwürfen zusammengewürfelt in dieser Weise hier behandelt werden muß.

    (Beifall bei der SPD — Bueb [GRÜNE]: Das ist richtig! — Gegenruf von der CDU/CSU: Interfraktionell vereinbart! — Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Beifall für die Person von Eugen Glombig!)