Rede:
ID1024305900

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 10243

  • date_rangeDatum: 6. November 1986

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/243 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 243. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 6. November 1986 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundesminister a. D. Dr. Elisabeth Schwarzhaupt . . . . 18737 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Petersen und Dr. Czaja 18737 C Ausscheiden des Abg. Eickmeyer aus der Fraktion der SPD 18737 C Wahl der Abg. Dr. Czaja, Glos, Rapp (Göppingen), Roth und Dr. Solms zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank 18737 D Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 18737 D Absetzung des Punktes 16 von der Tagesordnung 18738 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Zusammenarbeit im Bündnis — zu den Ergebnissen der Gespräche in den Vereinigten Staaten und der deutsch-französischen Konsultationen in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Kündigung des WHNS-Abkommens mit den USA — Drucksache 10/6122 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Borgmann und der Fraktion DIE GRÜNEN Sofortiger Abzug der Pershing II und Cruise Missile — Drucksache 10/6176 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schierholz, Lange und der Fraktion DIE GRÜNEN Beschaffung von Abstandsflugkörpern, neuen ballistischen Raketen und Cruise Missiles — Drucksache 10/5834 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Auslegung des Wartime Host Nation Support-Abkommens — Drucksache 10/6336 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Folgetreffen der KSZE in Wien — Drucksache 10/6259 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 243. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. November 1986 Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU und FDP KSZE-Folgetreffen in Wien — Drucksache 10/6355 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 18738 D Dr. Vogel SPD 18744 C Rühe CDU/CSU 18752 A Frau Borgmann GRÜNE 18755 D Schäfer (Mainz) FDP 18757 D Bahr SPD 18759 D Dr. Dregger CDU/CSU 18763 C Genscher, Bundesminister AA 18767 C Lange GRÜNE 18771 A Klein (München) CDU/CSU 18773C Stobbe SPD 18775C Ronneburger FDP 18777 D Dr. Ehmke (Bonn) SPD 18780 D Dr. Schierholz GRÜNE 18783 B Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . . 18784 D Namentliche Abstimmungen 18786 C Ergebnisse 18799C, 18801 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Ausprägung von Scheidemünzen — Drucksache 10/5861 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/6284 — 18802 C Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6292 — Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verlängerung einer vorläufigen Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten — Drucksache 10/5883 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/6206 — 18802 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. September 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Argentinien über die Wehrpflicht von Doppelstaatern — Drucksache 10/6114 — 18803 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. Oktober 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über die Wehrpflicht deutsch-dänischer Doppelstaater — Drucksache 10/6115 — 18803 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Europäischen Charta vom 15. Oktober 1985 der kommunalen Selbstverwaltung — Drucksache 10/6086 — 18803 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1986 bei Kap. 10 02 Tit. 652 06 (Zuweisungen nach dem Gesetz über die Verwendung von Gasöl durch Betriebe der Landwirtschaft) — Drucksachen 10/5731, 10/6109 — . . . 18803 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Außerplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1986 bei Kap. 10 02 Tit. apl. 656 57 — Zuschüsse zur Entlastung landwirtschaftlicher Unternehmer von Beiträgen zur landwirtschaftlichen Sozialversicherung — Drucksachen 10/5938, 10/6110 — . . . 18803 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Außerplanmäßige Ausgabe bei Kap. 06 27 apl. Tit. 68111 — Leistungen nach der Richtlinie für Entschädigungen unter Billigkeitsgesichtspunkten wegen Einbußen bei bestimmten Gemüsearten (Billigkeitsrichtlinie Gemüse) vom 2. Juni 1986 — Drucksachen 10/5806, 10/6202 — . . . 18803 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Außerplanmäßige Ausgabe bei Kap. 06 27 apl. Tit. 68111 — Leistungen nach der Richtlinie für Entschädigungen unter Billigkeitsgesichtspunkten wegen Einbußen bei bestimmten Gemüsearten (Billigkeitsrichtlinie Gemüse) vom 2. Juni 1986 — Drucksachen 10/5893, 10/6203 — . . . 18803 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 243. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. November 1986 III Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaften in Frankfurt/Main, Gallusanlage 2/Münchener Straße 4 bis 6, gemäß § 64 Abs. 2 BHO — Drucksachen 10/5967, 10/6188 — . . . 18804A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung von bundeseigenen Grundstücken in Berlin-Tiergarten gemäß § 64 Abs. 2 BHO — Drucksachen 10/5736, 10/6189 — . . . 18804A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Unterrichtung gemäß § 64 Abs. 2 Satz 2 BHO über die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in Lüneburg an die Stadt Luneburg — Drucksachen 10/6009, 10/6190 — . . . 18804 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 14 — Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung —— Drucksachen 10/4362, 10/5507 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 14 — Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung —— Drucksachen 10/4361, 10/5508 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu den Entschließungsanträgen der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 25 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau —— Drucksachen 10/4358, 10/4356, 10/4357, 10/4987 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu den Entschließungsanträgen der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 09 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft —— Drucksachen 10/4350, 10/4351, 10/4352, 10/4353, 10/5080 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 09 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft —— Drucksachen 10/4354, 10/5781 — . . . 18804 C Beratung der Sammelübersicht 175 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6246 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 176 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6247 — 18805 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Annahme gemeinsamer technischer Spezifikationen der MAC/PaketeNormenfamilie für die direkte Übertragung von Fernsehsendungen über Satelliten — KOM (86) 1 endg. —— Drucksachen 10/5239, 10/5729 — . . . 18805 C Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der MontanMitbestimmung — Drucksache 10/5341 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6272 — Urbaniak SPD 18805 D Scharrenbroich CDU/CSU 18807 B Bueb GRÜNE 18810A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 243. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. November 1986 Cronenberg (Arnsberg) FDP 18811A Dreßler SPD 18813 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 18815 D Namentliche Abstimmung 18818 B Zur Geschäftsordnung Dr. Bötsch CDU/CSU 18819 D Ströbele GRÜNE 18820 B Dr. de With SPD 18821A Wolfgramm (Göttingen) FDP 18821 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung des Terrorismus — Drucksache 10/6286 — Seiters CDU/CSU 18822 B Dr. Schnoor, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 18826 A Kleinert (Hannover) FDP 18829 B Dr. Schnoor, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen (Erklärung nach § 30 GO) 18832 A Mann GRÜNE 18832 B Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 18834 A Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 18836A Dr. Emmerlich SPD 18837 C Fellner CDU/CSU 18839 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Rechtsbereinigungsgesetzes — Drucksache 10/5532 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6356 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6357 — Clemens CDU/CSU 18840 D Dr. Hirsch FDP 18841 C Dr. Wernitz SPD 18841 D Ströbele GRÜNE 18842 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 18843 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag des Abgeordneten Horacek und der Fraktion DIE GRÜNEN Repräsentation der Bundesrepublik Deutschland im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz — Drucksachen 10/2680, 10/4468 — Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 18844 D Dr. Hornhues CDU/CSU 18845 C Frau Renger SPD 18846 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 18847 D Möllemann, Staatsminister AA 18848 C Ströbele GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 18849 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Eid, Frau Borgmann, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Namibia-Politik der Bundesregierung — Drucksachen 10/3568, 10/5312 — Frau Borgmann GRÜNE 18849 D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 18850 D Verheugen SPD 18851 C Dr. Rumpf FDP 18852 C Möllemann, Staatsminister AA 18854A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Übernahme der Südafrika-Sanktionen des US-Kongresses durch den Deutschen Bundestag — Drucksache 10/6165 — Verheugen SPD 18855 C Dr. Hornhues CDU/CSU 18856 C Frau Borgmann GRÜNE 18857 C Möllemann, Staatsminister AA 18858 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Apel, Amling, Bachmaier, Bernrath, Buckpesch, Büchner (Speyer), Dr. Corterier, Dreßler, Hansen (Hamburg), Frau Dr. Hartenstein, Huonker, Ibrügger, Kastning, Kirschner, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Dr. Kübler, Lambinus, Lennartz, Lohmann (Witten), Meininghaus, Dr. Mertens (Bottrop), Dr. Müller-Emmert, Dr. Nöbel, Frau Odendahl, Pauli, Dr. Penner, Purps, Frau Renger, Reschke, Schäfer (Offenburg), Schlatter, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Schmude, Dr. Schöfberger, Schröer (Mülheim), Dr. Soell, Dr. Spöri, Frau Steinhauer, Toetemeyer, Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Wernitz, Zander und der Fraktion der SPD Steuerliche Erleichterungen für die gemeinnützigen Sportvereine und andere gemeinnützige Vereine — Drucksachen 10/3094, 10/6298 — Klein (Dieburg) SPD 18860A Spilker CDU/CSU 18861 B Vogel (München) GRÜNE 18862 D Dr. Solms FDP 18863 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 243. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. November 1986 V Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die deutsche Sprache in der Welt — Drucksachen 10/3784, 10/6264 — Frau Geiger CDU/CSU 18865A Toetemeyer SPD 18866 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 18867 C Rusche GRÜNE 18868C Dr. Pohlmeier CDU/CSU 18869 D Fragestunde — Drucksache 10/6289 vom 31. Oktober 1986 — Wirksamslosigkeit gezielter Maßnahmen zum Abbau der Arbeitslosigkeit infolge fehlender Bereitschaft zur Annahme angebotener Arbeit MdlAnfr 11 31.10.86 Drs 10/6289 Amling SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18787 A ZusFr Amling SPD 18787 A ZusFr Grünbeck FDP 18787 B ZusFr Lutz SPD 18787 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 18787 C ZusFr Reimann SPD 18787 D ZusFr Schreiner SPD 18788 A Bewertung der Studie zur Arbeitslosigkeit von Frau Prof. Dr. Noelle-Neumann MdlAnfr 12, 13 31.10.86 Drs 10/6289 Reimann SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18788 C ZusFr Reimann SPD 18788 C ZusFr Lutz SPD 18789A ZusFr Schreiner SPD 18789 B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 18789 C Bewertung der Studie von Frau Prof. Dr Noelle-Neumann zur Arbeitslosigkeit MdlAnfr 14 31.10.86 Drs 10/6289 Schreiner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18789 D ZusFr Schreiner SPD 18790A Gleichbehandlung der einzelnen Frauengruppen bei der Anrechnung von Kindererziehungszeiten aus verfassungsrechtlichen Gründen MdlAnfr 15, 16 31.10.86 Drs 10/6289 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18790 C ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . 18790 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 18791 B ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . 18791 C ZusFr Frau Verhülsdonk CDU/CSU . . 18791 D ZusFr Urbaniak SPD 18792A ZusFr Müller (Wesseling) CDU/CSU . 18792 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 18792 C ZusFr Frau Steinhauer SPD 18792 C ZusFr Jagoda CDU/CSU 18792 D ZusFr Frau Blunck SPD 18793 B ZusFr Pöppl CDU/CSU 18793 C ZusFr Günther CDU/CSU 18795 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 18796 B ZusFr Kroll-Schlüter CDU/CSU 18796 C ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18796 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 18797 A ZusFr Reimann SPD 18797 B ZusFr Frau Weyel SPD 18797 B ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 18798 A Unterschiedliche Behandlung bei der Anrechnung von Kindererziehungszeiten MdlAnfr 17 31.10.86 Drs 10/6289 Frau Dr. Lepsius SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18798 B ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD 18798 C ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . 18799 B Nächste Sitzung 18871 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 18873*A Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 243. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. November 1986 18737 243. Sitzung Bonn, den 6. November 1986 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 7. 11. Dr. Ahrens * 7. 11. Auhagen 6. 11. Böhm (Melsungen) *+ 6. 11. Büchner (Speyer) ** 6. 11. Buschfort 7. 11. Dr. Dollinger 6. 11. Egert 7. 11. Ehrbar 7. 11. Dr. Enders ' 6. 11. Ertl 7. 11. Dr. Götz 7. 11. Grüner 6. 11. Haase (Fürth)* 7. 11. Hanz (Dahlen) 7. 11. Hauff 6. 11. Hettling 7. 11. Hiller (Lübeck) 7. 11. Dr. Hoffacker 6. 11. Hoffie 7. 11. Frau Huber 7. 11. Kittelmann * 6. 11. Dr. Kreile 7. 11. Frau Krone-Appuhn 7. 11. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lowack 7. 11. Milz 7. 11. Dr. Müller * 7. 11. Paintner 7. 11. Rapp (Göppingen) 7. 11. Reddemann * 7. 11. Reschke 6. 11. Reuschenbach 7. 11. Schlatter 6. 11. Schmidt (Hamburg) 7. 11. Dr. Schmude 7. 11. Dr. Schneider (Nürnberg) 6. 11. Dr. Spöri 6. 11. Stommel 6. 11. Tietjen 7. 11. Uldall 7. 11. Vahlberg 7. 11. Voigt (Frankfurt) 7. 11. Dr. Voigt (Northeim) 7. 11. Dr. Waigel 7. 11. Dr. Warnke 7. 11. Dr. von Wartenberg 7. 11. Frau Will-Feld 7. 11. Frau Zeitler 7. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Horst Ehmke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn man sich Reykjavik einmal genau anguckt, stellt man fest, daß das eigentlich dramatische Element das sowjetische Einschwenken auf westliche Positionen war. Das hat mit einer westlichen Politik der Stärke wenig zu tun; denn die Sowjets haben seit den 60er Jahren immer verhandelt, ob ein sogenannter schwacher Präsident wie Carter dran war — mit dem sie sogar



    Dr. Ehmke (Bonn)

    den SALT II-Vertrag paraphiert haben, der dann nicht an der Sowjetunion, sondern an Amerika gescheitert ist — oder ein sogenannter starker Präsident wie Reagan dran ist. Sie werden auch mit dem Nachfolger von Reagan verhandeln, obwohl dessen Rüstungsprogramm von der gestern gewählten neuen Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus stark reduziert werden wird.
    Die Sowjets verhandeln aus den gleichen Gründen wie die Vereinigten Staaten: weil die Alternative zum Verhandeln das Schießen wäre. Sie wissen, daß das keiner wollen kann.
    Das eigentlich bewegende Element ist die neue sowjetische Führung, wobei sie sich nicht wegen unserer blauen Augen so verhält, sondern weil sie so viele innere Probleme mit ihrem verkrusteten System hat, daß sie nach außen Ruhe braucht und an der Rüstungsfront Mittel sparen muß.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Bis jetzt einverstanden!)

    Außerdem scheint die neue sowjetische Führung inzwischen — was man offenbar nicht von allen hier im Saale behaupten kann — überzeugt zu sein, sie hat es sogar in ihr neues Programm geschrieben, dem Sie ja sonst so besondere Bedeutung im Kommunismus zusprechen, daß niemand Sieger eines Atomkrieges sein kann, daß es nur noch gemeinsame Sicherheit oder gemeinsame Unsicherheit gibt. Ich bin der Meinung, das Interesse des Westens ist es, diesen tiefen Wandel in der Auffassung der Sowjetunion zu nutzen, mit der neuen sowjetischen Führung Vertrauen zu bilden, sie für westliche Ideen zu öffnen und dabei gleichzeitig auch den Osteuropäern noch weiteren Spielraum zu verschaffen. Das heißt nicht, daß wir nicht skeptisch sein müssen und daß wir das, was wir abmachen, nicht auch kontrollieren müßten. Es wäre nett, wenn einer von Ihnen einmal zugäbe: Schrittmacher auf dem Gebiet der Kontrollen war meine Partei; die Regelung von Stockholm hatte ihren Vorgänger in unserem zusammen mit der DDR erarbeiteten Vorschlag betreffend chemische Waffen, und das, was wir jetzt im Zusammenhang mit einem atomwaffenfreien Korridor vorschlagen, geht noch weit über Stockholm hinaus.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Jetzt wird es unseriös!)

    Aber so kleinkariert, wie Sie sind, können Sie so etwas nicht anerkennen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich sage: Dies ist unser Interesse. Unser Interesse ist nicht, den neuen Generalsekretär so zu behandeln, daß er als „Schlappschwanz" dasteht und von Scharfmachern, die es auch in Moskau gibt, eines Tages abgelöst wird. Wir sollten mit ihm zusammen eine dauerhafte Zusammenarbeit suchen.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Wer ist „Schlappschwanz"?)

    Dagegen gibt es eine andere Vorstellung, die in Amerika ganz offen vertreten wird. Man nennt sie dort den Unilateralismus. Die Kollegen, die diese Theorie vertreten, sind der Meinung, Rüstungskontrolle sei im Grunde Quatsch, die Vereinigten Staaten sollten einseitig rüsten, mit einer Position der Stärke und Überlegenheit vorangehen und die Sowjetunion, ganz egal, wer dort an der Spitze ist, nachlaufen lassen. Ich halte diese Politik, eine Weltmacht, die im Grunde nur militärisch Großmacht ist, an die Wand rüsten zu wollen, für lebensgefährlich.

    (Berger [CDU/CSU]: Das will doch keiner!)

    Wer dieser Politik folgt oder ihr nicht entschieden widerspricht, gefährdet die Existenz unseres Volkes.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn das die Situation ist, verehrter Herr Kollege Mischnick, kann man nur sagen, daß die Entgleisung des Bundeskanzlers mit dem GoebbelsVergleich nicht nur bei der neuen Führung der Sowjetunion, sondern bei den Menschen in der Sowjetunion, die ihre 20 Millionen Toten des Hitler-Krieges nicht vergessen haben, wie eine Rückkehr zum Kalten Krieg erscheinen muß. Denn der Satz — das wird auch vom Bundespräsidenten und vom Bundesaußenminister immer wieder angesprochen, wofür ich dankbar bin —, daß nur im Erinnern und nicht im Vergessen Vergebung liegt, gilt für die Toten der Sowjetunion nicht weniger als für die Ermordeten des jüdischen Volkes.

    (Zuruf der Abg. Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP])

    — Ja, gnädige Frau. Aber Sie werden es dem Außenminister sicher nicht verbieten wollen, es zu gebrauchen, und dem Bundespräsidenten sicher auch nicht.
    Wenn das so ist, kann man sich leicht vorstellen, was dieses Theater, das wir heute nur verlängert gesehen haben, vor diesem Hintergrund draußen anrichtet.
    Ich muß noch einmal auf die Tatsache zurückkommen, daß der Fuchs-Brief, also nicht gerade ein sozialdemokratisches Organ, am 3. November schrieb: „Nicht wenige CDU-Kenner behaupten, die Kohlsche Gleichsetzung Gorbatschows mit Goebbels sei im Wahlkampfstab des Konrad-AdenauerHauses ausgebrütet worden, also nicht für die deutsche Außenpolitik, sondern für den Wahlkampfstil der Union bis zum 25. Januar symptomatisch." — So der Fuchs-Brief.

    (Rühe [CDU/CSU]: Sie wollen stören!)

    Ich frage mich: Wie kann ein solch ungeheuerlicher Eindruck im Ausland und im Inland entstehen? — Die Antwort ist:

    (Rühe [CDU/CSU]: Warum tragen Sie so einen Unsinn vor?)

    Er entsteht dadurch, daß der Herr Bundeskanzler, obwohl selbst kein Rechter, den zahlreichen rechten Entgleisungen aus den Reihen der Union in den letzten Jahren nicht entgegengetreten ist, daß er sie zum Teil ausdrücklich geduldet hat und sich selbst



    Dr. Ehmke (Bonn)

    solche Entgleisungen hat zuschulden kommen lassen.

    (Beifall bei der SPD)

    Sehen Sie: Das Ausland sieht ja all das, was hier passiert ist, vor dem Hintergrund der unverantwortlichen Äußerungen der „Stahlhelm-Fraktion" über die Grenzen in Europa,

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Hören Sie bitte damit auf, sonst reden wir von euch als der „Moskau-Fraktion"! — Dr. Vogel [SPD]: Sie sind der Erfinder davon! Genscheristen! — Weitere Zurufe von der SPD und der CDU/CSU)

    Vor dem Hintergrund der peinlichen Entgleisungen des Bundeskanzlers in Israel, die vom Bundespräsidenten zurechtgerückt werden mußten, vor dem Hintergrund von Bitburg, das in Amerika nicht vergessen ist, und der damit verbundenen Peinlichkeit

    (Zuruf des Abg. Klein [München] [CDU/CSU])

    — Sie sollten nicht immer schreien, wenn es um Grundsatzfragen geht, Johnny Klein —, daß in Bergen-Belsen eine Schau abgezogen wurde, bei der jüdische Ex-Häftlinge demonstrierten und der dort begrabenen toten russischen Kriegsgefangenen nicht gedacht wurde. Dann kam ausgerechnet auf dem Sudetendeutschen Tag die Entschädigungsforderung für die deutschen Bauern nach Tschernobyl; in Wirklichkeit hat die Regierung nie daran gedacht, auch nie einen Finger gerührt.
    Dies alles traf mit weiteren Entgleisungen zusammen: mit den antisemitischen Entgleisungen, die wir von den CDU-Kollegen Fellner und Spree erlebt haben, mit den antisowjetischen Äußerungen von Herrn Dregger in seinem Brief an den amerikanischen Senat, die er heute noch einmal mit seinem unglaublichen „Rot-Front"-Zuruf an den Kollegen Vogel unterstrichen hat, und mit dem peinlichen Spruch von Herrn Kohl, er würde in Österreich Waldheim wählen — was deutsche Kabaretts daran erinnern ließ, daß wir schon einmal einen Österreicher gewählt hatten.
    Vor diesem Hintergrund der rechten bundesrepublikanischen Szene, für die ich mich als Deutscher schäme, konnte dieser Eindruck

    (Rühe [CDU/CSU]: Zu so etwas sind Sie gar nicht mehr in der Lage!)

    — bis in die bürgerliche Presse hinein — entstehen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ihnen, die Sie das nicht hören wollen, sage ich folgendes:

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Ich halte ihn für unfähig, sich zu schämen!)

    Der Bundeskanzler hat in vier Jahren sehr viel von dem Vertrauen verspielt, das Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Schmidt für die Bundesrepublik angesammelt haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Was er hier zuläßt, stellt die Position der Bundesrepublik in der Welt in Frage, er setzt uns der Gefahr einer Isolierung aus.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Das tun nur Leute mit Ihrer Gesinnung!)

    Ich sage Ihnen: Wenn das der Geist und Ton deutscher Regierungspolitik wird,

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Den Sie drauf haben!)

    dann werden sich die beiden Großmächte, die gemeinsam Hitler und das KZ-Regime niedergekämpft haben, schneller auf Kosten unseres Volkes einigen, als die Betonköpfe in Ihrer Fraktion überhaupt zu denken vermögen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Wenn der Bundeskanzler daran Zweifel haben sollte, dann rate ich ihm, bei seinem nächsten Interview die Herren von „Newsweek" zu fragen, was sie und viele andere Amerikaner mit ihnen über diese Frage denken.

    (Ströbele [GRÜNE]: Er ist auch noch feige, der Kanzler! Er steht nicht zu seinem Wort!)

    Wir sind hier nicht bei einer Frage bloßer Meinungsunterschiede. Wir sind bei der Frage einer Richtung, die — ich sage es noch einmal — die Position der Bundesrepublik in der Welt gefährdet. Es paßt gut zu diesem Bild, in welch unglaublicher Weise der Bundespräsident, der aus Ihren Reihen kommt, und versucht, den Platz der Bundesrepublik in der politischen Mitte zu halten, von Ihrem rechten Flügel angegriffen wird. Das paßt gut zu dieser Entwicklung.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich halte dies für das Gravierendste an dem Vorgang.
    Das zweite, was mich stört, ist seine Doppelzüngigkeit. In Washington sagt Herr Kohl: Die Zugeständnisse von Gorbatschow in Reykjavik waren ein großer Erfolg für Reagan. — Kaum ist er fort, sagt er: Die Vorschläge Gorbatschows waren Propaganda, Reykjavik war München. — Was gilt denn nun, das eine oder das andere? Der Mann ist für mich unglaubwürdig.
    Dann sagt er: Wir sind für eine enge Auslegung des ABM-Vertrages. Aber er klatscht gleichzeitig dem amerikanischen Präsidenten Beifall, der diese enge Auslegung des ABM-Vertrages in Reykjavik abgelehnt hat.

    (Bohl [CDU/CSU]: Das sollte Herr Vogel auch einmal machen!)

    Dann sagt der Herr Kohl, er sei für eine Null-Lösung. Aber in allen Gazetten kann man lesen, von Herrn Wörner — den ich immer mehr als Adjutanten von Herrn Weinberger statt als deutschen Verteidigungsminister ansehe — eifrig verbreitet, eine Null-Lösung sei ganz gefährlich, denn die Pershing II habe mit der SS-20 gar nichts zu tun. Wir müßten eine Eskalationslücke füllen. Herr Brockdorff schrieb in der gestrigen Ausgabe der „Welt",



    Dr. Ehmke (Bonn)

    der Kanzler habe in Washington beim Präsidenten verhindert, daß es eine Null-Lösung gibt; diese Null-Lösung wäre eine Lösung, die Europa politisch erschüttern müßte.
    Was gilt denn nun: das Bekenntnis zur Null-Lösung hier oder das Herummäkeln an der Null-Lösung außerhalb der Öffentlichkeit und in einer Halböffentlichkeit? Der Bundeskanzler ist auch in diesem Punkt unglaubwürdig.

    (Rühe [CDU/CSU]: Sie sind die totale NullLösung!)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Wir wollen mit der Mittelstreckenlösung in Europa die Fragen der Kurzstreckenwaffen und der konventionellen Rüstung verbinden. Natürlich, das geht nicht in einem einzigen Schritt, aber man kann eine NullLösung als Impetus für die weiteren Verhandlungen benutzen. Das sagen wir schon lange.

(Zuruf von der CDU/CSU: Rückwärts!)

Wenn wir dann aber Vorschläge machen, die dazu führen würden, daß ein großer Teil der sowjetischen Raketen, die uns heute bedrohen, uns nicht mehr bedrohen könnten, weil sie außerhalb der Reichweite stünden, mit der sie die Bundesrepublik erreichen könnten, dann sagt der Bundeskanzler, er sei dagegen. Darum ist er unglaubwürdig.
Wenn wir sagen, es sollen zugleich über 2 700 Haubitzen des Ostblocks herausgezogen werden, so daß ein Überraschungsangriff der Roten Armee kaum noch möglich wäre, dann sagen Sie nicht, das sei ein geradezu genialer Einstieg in die konventionelle Abrüstung, sondern dann diffamieren Sie das. Darum sind Sie auch in diesem Punkt unglaubwürdig.

(Hauser [Krefeld] [CDU/CSU]: So? Fein!)

Mein Fazit daraus und aus dem, was der Bundeskanzler heute hier vorgetragen hat — und der gute Wille und das Bemühen von Herrn Genscher können das nicht ausgleichen bei dem Einfluß, den der rechte Flügel der Union inzwischen gewonnen hat —,

(Rühe [CDU/CSU]: Vergiftet!)

ist dies: Ihre Außen- und Sicherheitspolitik ist teils aus Unfähigkeit doppeldeutig und teils bewußt doppelzüngig. Dieser Bundeskanzler und Sie fügen mit dieser Außen- und Sicherheitspolitik dem deutschen Volk Schaden zu, statt Schaden von ihm zu wenden, was man auch so zusammenfassen kann: Helmut Kohl ist als Bundeskanzler eine Katastrophe für dieses Land.

(Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN — Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Müder Beifall bei der SPD!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Annemarie Renger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Schierholz.