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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/207 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 207. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Meininghaus 15821 A Verzicht des Abg. Schily auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . . 15821A Eintritt des Abg. Fritsch in den Deutschen Bundestag 15821A Wiedereintritt des Abg. Bastian in die Fraktion DIE GRÜNEN 15821 B Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfes an den Rechtsausschuß . . 15821 B Erweiterung der Tagesordnung 15821 B Absetzung des Punktes 7 von der Tagesordnung 15821 C Begrüßung einer Delegation des Repräsentantenhauses der Republik Indonesien 15858 C Begrüßung von Teilnehmern an dem Afghanistan- Hearing des Auswärtigen Ausschusses 15897 C Zur Geschäftsordnung Seiters CDU/CSU 15821 D Porzner SPD 15823 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 15824A Senfft GRÜNE 15824 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Neutralität der Bundesanstalt für Arbeit bei Arbeitskämpfen — Drucksache 10/4989 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sicherung der Tarifautonomie und Wahrung der Neutralität der Bundesanstalt für Arbeit in Arbeitskämpfen — Drucksache 10/4995 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Erhaltung der Streikfähigkeit der Gewerkschaften — Drucksache 10/5004 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/5214 — Tischer GRÜNE 15826A, 15861A Scharrenbroich CDU/CSU 15827 A Lutz SPD 15831 B Cronenberg (Arnsberg) FDP 15834 B Bueb GRÜNE 15837 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 15839 B Frau Fuchs (Köln) SPD 15845A Dr. Faltlhauser CDU/CSU 15847 D Reimann SPD 15850 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 15852 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 Schröder (Hannover) SPD 15855 C Müller (Remscheid) CDU/CSU 15858 C Dr. Kohl, Bundeskanzler 15863 B Dr. Vogel SPD 15867 B Zur Geschäftsordnung Senfft GRÜNE 15872 C Seiters CDU/CSU 15873A Porzner SPD 15873 C Vizepräsident Westphal 15894 B Namentliche Abstimmung 15874 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Lage in Afghanistan Genscher, Bundesminister AA 15894 C Schlaga SPD 15896 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 15897 D Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 15899A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 15900 C Neumann (Bramsche) SPD 15902 A Dr. Stercken CDU/CSU 15903 C Bindig SPD 15905 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und des Fahrlehrergesetzes — Drucksache 10/4490 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/5187 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/5188 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Verkehrssicherheitsprogramm 1984 der Bundesregierung — Drucksachen 10/1479, 10/2693 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bundesministers für Verkehr über Maßnahmen auf dem Gebiet der Un- fallverhütung im Straßenverkehr für die Jahre 1984 und 1985 — Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 1985 — Drucksache 10/5030 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Dr. Hauff, Roth, Antretter, Daubertshäuser, Duve, Müntefering, Amling, Bachmaier, Bamberg, Frau Blunck, Catenhusen, Conradi, Haar, Hettling, Frau Dr. Hartenstein, Ibrügger, Bernrath, Dr. Klejdzinski, Lennartz, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Müller (Schweinfurt), Pauli, Reschke, Reuter, Sielaff, Schäfer (Offenburg), Dr. Schmude, Stahl (Kempen), Vosen, Walthemathe und der Fraktion der SPD Förderung der Infrastruktur für den Fahrradverkehr — Drucksachen 10/2658, 10/4538 — Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 15906 B Daubertshäuser SPD 15909 A Kohn FDP 15910 D Senfft GRÜNE 15913 B Kretkowski SPD 15914 D Fischer (Hamburg) CDU/CSU 15916 B Berschkeit SPD 15918 B Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 15919 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Textilkennzeichnungsgesetzes — Drucksache 10/5151 — 15922 A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 1985 bei Kap. 15 02 Titelgruppe 07 (Leistungen nach dem Bundeskindergeldgesetz); hier: Zustimmung zu einer überplanmäßigen Ausgabe — Drucksachen 10/4722, 10/5109 — . . . 15922A Beratung der Sammelübersicht 139 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5172 — 15922 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 III zur Änderung des EntwicklungshelferGesetzes — Drucksache 10/4515 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksache 10/5173 — Repnik CDU/CSU 15922 C Brück SPD 15923 B Dr. Rumpf FDP 15923 D Suhr GRÜNE 15924 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 15925 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Schwenk (Stade), Bachmaier, Büchner (Speyer), Egert, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Frau Fuchs (Köln), Glombig, Jaunich, Klein (Dieburg), Lambinus, Reschke, Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (München), Dr. Schöfberger, Schröder (Hannover), Stiegler, Vogelsang, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Rechtliche Situation der geistig Behinderten und psychisch Kranken — Drucksache 10/4271 — Engelhard, Bundesminister BMJ . . . . 15926 D Dr. Schwenk (Stade) SPD 15928A Seesing CDU/CSU 15930 D Bueb GRÜNE 15932 B Beckmann FDP 15933 C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausweitung der Rechte der Jugendvertretungen und zur Weiterentwicklung in Jugend- und Auszubildendenvertretungen — Drucksache 10/4520 (neu) — Dreßler SPD 15934 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 15935 D Frau Zeitler GRÜNE 15936 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 15937 C Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 15938 B Fragestunde — Drucksache 10/5194 vom 14. März 1986 — Äußerung des Kommandeurs der 10. Panzerdivision über den Einsatz atomarer Waffen im Rahmen der NATO-Doktrin MdlAnfr 16, 17 14.03.86 Drs 10/5194 Kirschner SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15876 B ZusFr Kirschner SPD 15876 B ZusFr Jungmann SPD 15876 C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 15877 A Ablauf und Ursache der Tiefflugabstürze in der Pfalz MdlAnfr 18, 19 14.03.86 Drs 10/5194 Tatge DIE GRÜNEN Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15877 B ZusFr Tatge GRÜNE 15877 B ZusFr Jungmann SPD 15877 B Beschlüsse der Bundesregierung, des Bundessicherheitsrates und der NATO betr. taktische Raketenabwehr in Europa MdlAnfr 20, 21 14.03.86 Drs 10/5194 Voigt (Frankfurt) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15877 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 15877 D ZusFr Jungmann SPD 15878 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 15878 B ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 15878 D Information der Bundesregierung durch die USA über das ATM-Programm MdlAnfr 22 14.03.86 Drs 10/5194 Gerstl (Passau) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15879 A ZusFr Gerstl (Passau) SPD 15879A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 15879 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 15879 B ZusFr Jungmann SPD 15879 C ZusFr Dr. Scheer SPD 15879 D ZusFr Heistermann SPD 15879 D ZusFr Horn SPD 15880 A Bekämpfung sowjetischer Flugkörper durch das amerikanische ATM-Programm; Erkenntnisse aus dem Gutachten „Bewertung der Realisierbarkeit eines Systems zur Abwehr ballistischer, taktischer Raketen in Mitteleuropa einschließlich der Bewertung der Wirksamkeit eines solchen Systems" MdlAnfr 23, 24 14.03.86 Drs 10/5194 Heistermann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15880 B ZusFr Heistermann SPD 15880 B ZusFr Jungmann SPD 15880 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 15881A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 15881A ZusFr Dr. Scheer SPD 15881 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 ZusFr Horn SPD 15881 D ZusFr Bastian GRÜNE 15882 D ZusFr Mann GRÜNE 15883A Information der parlamentarischen Gremien über den Stand der Überlegungen der US-Regierung zur taktischen Raketenabwehr MdlAnfr 25 14.03.86 Drs 10/5194 Wiefel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15883 B ZusFr Wiefel SPD 15883 B ZusFr Jungmann SPD 15883 C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 15883 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 15884A Auffassung von Bundesverteidigungsminister Dr. Wörner in einem Artikel in der „ZEIT" vom 28. Februar 1986 zum ABM-Vertrag und zur Flugkörperabwehr in Europa; Notwendigkeit eines europäischen Verteidigungssystems im Falle des Abzugs der amerikanischen Mittel- und Kurzstrekkenwaffen aus Europa MdlAnfr 26, 27 14.03.86 Drs 10/5194 Dr. Scheer SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 15884A ZusFr Dr. Scheer SPD 15884 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 15884 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 15884 C ZusFr Jungmann SPD 15884 D ZusFr Heistermann SPD 15885 A Entwicklung von PATRIOT-Flugabwehrraketen bis zum Ende dieses Jahrzehnts MdlAnfr 28 14.03.86 Drs 10/5194 Jungmann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15886 C ZusFr Jungmann SPD 15886 C ZusFr Bastian GRÜNE 15886 D Anzahl der von Offizieren gestellten Anträge auf frühzeitige Entlassung nach dem Gesetz zur Verbesserung der Personalstruktur in den Streitkräften MdlAnfr 29 14.03.86 Drs 10/5194 Horn SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15887 A ZusFr Horn SPD 15887 A ZusFr Mann GRÜNE 15887 B Entwicklungsarbeiten im Rahmen des amerikanischen ATM-Programms MdlAnfr 30 14.03.86 Drs 10/5194 Horn SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15887 C ZusFr Horn SPD 15887 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 15887 C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 15887 D Widerspruch zwischen der Aussage des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Verteidigung in der Fragestunde des Parlaments am 12. März 1986 und der früheren Aussage des damaligen Leiters des ES-Referates (heute Hauptabteilungsleiter Rüstung) über die Zuständigkeit bei der Fachaufsicht der MAD-Gruppe S MdlAnfr 34, 35 14.03.86 Drs 10/5194 Pauli SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15888A ZusFr Pauli SPD 15888A ZusFr Mann GRÜNE 15888 D Einsatz von Sanitätspanzern der Bundeswehr zur Bergung Verletzter bei Gewaltkriminalität und Demonstrationen; Folgerungen für die Bundeswehr bei möglichen Einsätzen in Wackersdorf MdlAnfr 37, 38 14.03.86 Drs 10/5194 Vogel (München) DIE GRÜNEN Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 15889A ZusFr Vogel (München) GRÜNE . . . 15889 B ZusFr Mann GRÜNE 15889 D ZusFr Tatge GRÜNE 15890 A ZusFr Rusche GRÜNE 15890 A ZusFr Schulte (Menden) GRÜNE . . . 15890 B Sexuelles Verhalten, das nach Ansicht des Bundesministerium der Verteidigung zu einer Erpressung führen kann; Verhinderung von Nachforschungen wie im Falle des früheren Vier-Sterne-Generals Kießling durch Änderung der Sicherheitsbestimmungen des Bundesministeriums der Verteidigung MdlAnfr 39, 40 14.03.86 Drs 10/5194 Rusche DIE GRÜNEN Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15891 D ZusFr Rusche GRÜNE 15891 D ZusFr Mann GRÜNE 15892 D ZusFr Tatge GRÜNE 15893 A Zahl der in der Republik Südafrika lebenden Weißen, die die Staatsangehörigkeit eines EG-Mitgliedstaates besitzen; Wehrpflicht für die deutschen Staatsangehörigen Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 V MdlAnfr 72, 73 14.03.86 Drs 10/5194 Verheugen SPD Antw StMin Dr. Stavenhagen AA . . . 15893 C ZusFr Verheugen SPD 15893 C Vizepräsident Frau Renger . . . 15883A, 15883 B Nächste Sitzung 15939 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15941*A Anlage 2 Haushaltsmittel 1987 für die Entwicklung eines Systems zur Abwehr taktischer, ballistischer und anderer Flugkörper MdlAnfr 31 14.03.86 Drs 10/5194 Steiner SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 15941* B Anlage 3 Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an einer „erweiterten Luftabwehr" zur Bekämpfung der durch das SDI-Programm nicht abgedeckten Bedrohung MdlAnfr 32, 33 14.03.86 Drs 10/5194 Frau Fuchs (Verl) SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 15941* B Anlage 4 Einsatz von Sanitätspanzern der Bundeswehr bei Demonstrationen „im Wege der Amtshilfe" MdlAnfr 36 14.03.86 Drs 10/5194 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 15941* D Anlage 5 Weitere Zwangsumsiedlungen in Homelands gegen den Willen der schwarzen Bevölkerung in Südafrika, insbesondere der Gemeinde Machakaneng MdlAnfr 74, 75 14.03.86 Drs 10/5194 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 15942* A Anlage 6 Abschluß eines neuen Kulturabkommens mit Südafrika MdlAnfr 76, 77 14.03.86 Drs 10/5194 Frau Borgmann DIE GRÜNEN SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 15942* B Anlage 7 Ermordung tamilischer Zivilisten unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung durch die Sicherheitskräfte Sri Lankas MdlAnfr 78, 79 14.03.86 Drs 10/5194 Volmer DIE GRÜNEN SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 15942* D Anlage 8 Einbeziehung des Abzugs der seit 1983 zusätzlich in der DDR und der CSSR aufgestellten sowjetischen Raketen kürzerer Reichweite in die amerikanische Antwort auf die Abrüstungsvorschläge von Generalsekretär Gorbatschow; Regelung der Verifikation von Rüstungskontrollvereinbarungen bei den Wiener MBFR-Verhandlungen MdlAnfr 80, 81 14.03.86 Drs 10/5194 Dr. Ehmke (Bonn) SPD SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 15943* B Anlage 9 Behandlung deutscher Fernfahrer durch streikende Transportarbeiter in Griechenland MdlAnfr 82, 83 14.03.86 Drs 10/5194 Jäger (Wangen) CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 15944*A Anlage 10 Berücksichtigung der deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen in Polen MdlAnfr 84 14.03.86 Drs 10/5194 Dr. Hupka CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 15944* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 15821 207. Sitzung Bonn, den 20. März 1986 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 21. 3. Antretter * 21. 3. Dr. Barzel 21. 3. Curdt 21. 3. Dr. Dregger 21. 3. Frau Eid 21. 3. Dr. Emmerlich 21. 3. Frau Fischer 21. 3. Frau Fuchs (Verl) 21. 3. Frau Huber 21. 3. Huonker 20. 3. Kittelmann 21. 3. Frau Krone-Appuhn 21. 3. Lenzer 21. 3. Milz 21. 3. Dr. Müller * 21. 3. Frau Pack * 20. 3. Petersen 20. 3. Pohlmann 21. 3. Roth 21. 3. Schlatter 21. 3. Stommel 21. 3. Voigt (Sonthofen) 21. 3. Dr. Wörner 21. 3. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Steiner (SPD) (Drucksache 10/5194 Frage 31): In welcher Höhe beabsichtigt die Bundesregierung, Haushaltsmittel für die Entwicklung eines Systems zur Abwehr taktischer, ballistischer und anderer Flugkörper in den Bundeshaushalt 1987 einzustellen? Der Bundeshaushalt 1987 befindet sich derzeit in einem sehr frühen Stadium der Erarbeitung. Ober die Aufnahme von Einzelvorhaben ist noch nicht entschieden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen der Abgeordneten Frau Fuchs (Verl) (SPD) (Drucksache 10/5194 Fragen 32 und 33): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, die Bundesrepublik Deutschland solle sich die Ergänzung des SDI-Programms der Amerikaner zur Aufgabe machen und Abwehrsysteme gegen all diejenigen Bedrohungen aus der Luft entwickeln, die von der Strategischen Verteidigungsinitiative nicht abgedeckt werden, dies gelte insbesondere für Kurz- und Mittelstreckenraketen und Cruise-Missiles? Anlagen zum Stenographischen Bericht Welche sowjetischen ballistischen und anderen Flugkörper sind es im einzelnen, die nach Auffassung der Bundesregierung im Rahmen der von Bundesminister Dr. Wörner vorgeschlagenen „erweiterten Luftabwehr" abgewehrt werden sollen? Zu Frage 32: Diese Frage wurde bereits vollinhaltlich in der Fragestunde am 12. März beantwortet. Die Auffassung der Bundesregierung hat sich seit der vergangenen Woche nicht geändert. Zu Frage 33: Ballistische Raketen: 441 SS-20 (Mittelstreckenraketen mit 1 323 Gefechtsköpfen, Reichweite ca. 5 000 km) ca. 700 FROG 7 bzw. SS-21 Reichweite ca. 150 km; ca. 550 SS-23 Reichweite ca. 350-500 km; ca. 100 SS-12/22 Reichweite ca. 1 000 km Aerodynamische Flugkörper: Die Zahl moderner Marschflugkörper steigt beständig und dürfte noch in diesem Jahrzehnt mehr als 2 000 betragen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/5194 Frage 36): Nach welcher Vorschrift des Grundgesetzes rechtfertigt die Bundesregierung die Gestellung von Sanitätspanzern M 113 (SPz 10) einschließlich von Soldaten als Kraftfahrer „im Wege der Amtshilfe" bei Demonstrationen auf Anforderung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, und wird sie den entsprechenden Standortbefehl 1/83 des Verteidigungskreiskommandos 621 in der Fassung vom 10. Januar 1983 trotz der einschränkenden Bestimmungen der Artikel 35 und 91 des Grundgesetzes so aufrechterhalten? Eine rein humanitäre Hilfeleistung zur Rettung von Menschenleben ist ebenso wenig ein „Einsatz" der Streitkräfte im Sinne der Art. 87 a Abs. 2 bis 4 und 35 Abs. 2 und 3 des Grundgesetzes wie ein Transport von Unfallverletzten im Wege der Nothilfe. Eine Gestellung von Sanitätspanzern würde im Rahmen der Amtshilfe nach Art. 35 Abs. 1 des Grundgesetzes unter Beachtung der Vorschriften des Verwaltungsverfahrensgesetzes erfolgen. Der Standortbefehl 1/83 des Verteidigungskreiskommandos 621 weist in Verbindung mit dem Standortbefehl 36 aus dem Jahre 1981 auf das hier zu beachtende Verfahren hin. Es besteht daher kein Anlaß, diese Befehle aufzuheben. Anforderungsberechtigt ist - in diesem Fall - dennoch nur das Bayerische Staatsministerium des Innern. Die Genehmigung für jedes einzelne Ersuchen erfolgt nur durch das Bundesministerium der Verteidigung. 15942* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 Anlage 5 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher (FDP) (Drucksache 10/5194 Fragen 74 und 75): Gibt es Erkenntnisse, daß — entgegen der Zusage von Staatspräsident Botha — in Südafrika weiter Zwangsumsiedlungen gegen den Willen der schwarzen Bevölkerung in „Homelands" durchgeführt werden? Trifft es zu, daß die Gemeinde Machakaneng, die sich wiederholt und einstimmig gegen die Zwangsumsiedlung nach Bophuthatswanathat ausgesprochen hat, nun doch entgegen der Zusage von Staatspräsident Botha zwangsumgesiedelt wird? Zu Frage 74: Der Bundesregierung liegen Informationen vor, daß die Zwangsumsiedlungen in Südafrika weiter durchgeführt werden. Gegenwärtig werden Bewohner einer Township bei Brits (Transvaal) nach Bophuthatswana und einer Township bei Louis Trichardt (Nordtransvaal) in verschiedene in der Nähe befindliche Homelands umgesiedelt. Behauptungen der südafrikanischen Regierung, das dies auf freiwilliger Basis geschehe, werden von den Betroffenen zurückgewiesen. Von Umsiedlungen bedroht sind weiterhin eine Reihe von „Black Spots" (Gebiete in für Weiße reservierten Regionen, in denen Schwarze Grundeigentum haben). Zu Frage 75: Dem „Black Spot" Machakaneng hat die südafrikanische Regierung den „Entzug der Grundstücksrechte und die Eingliederung nach Bophuthatswana" angedroht. Dies bedeutet für die Betroffenen de facto ein Verbot, ihre Eigentums- und Besitzrechte an ihnen gehörenden Grundstücken auszuüben und zwangsweise Umsiedlung in das Homeland Bophuthatswana. Eine entsprechende Gesetzesvorlage, mit der diese Maßnahmen formalisiert werden sollen, liegt dem Parlament vor. Wiederholte Versuche der Bewohner von Machakaneng, diese — ihr Eigentum und ihre Lebensverhältnisse unmittelbar berührende — Angelegenheit mit Regierungsvertretern zu erörtern, um eine Rücknahme zu erreichen, blieben bisher ohne Erfolg. Zur Zeit ist ungewiß, ob die von den Bewohnern strikt abgelehnte Eingliederung noch abgewendet werden kann. Anlage 6 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Frage der Abgeordneten Frau Borgmann (DIE GRÜNEN) (Drucksache 10/5194 Fragen 76 und 77): Hat die Bundesregierung inzwischen ein neues Kulturabkommen mit Südafrika ausgehandelt, oder wird nach Ablauf der Kündigungsfrist des alten Abkommens am 17. März 1986 ein vertragsloser Zustand eintreten? Wie kann die Bundesregierung vor der internationalen und bundesdeutschen Öffentlichkeit ihren Wunsch rechtfertigen, gerade jetzt mit dem Apartheid-Staat ein neues Kulturabkommen auszuhandeln, wo die Unterdrückung der schwarzen Mehrheit in Südafrika ein bisher nicht bekanntes Maß angenommen hat? Zu Frage 76: Die Bundesregierung hat am 18. September 1985 die Änderungskündigung des Kulturabkommens mit Südafrika ausgesprochen. Das Abkommen ist damit gemäß Artikel 10 Absatz 3 nach Ablauf von sechs Monaten am 18. März 1986 außer Kraft getreten. Ein neues Abkommen wurde bisher nicht ausgehandelt, weil die hierfür erforderlichen Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen sind. Mit der südafrikanischen Seite ist vereinbart, die Verhandlungen so bald wie möglich aufzunehmen. Zu Frage 77: Die Bundesregierung hat die Änderungskündigung des Kulturabkommens ausdrücklich mit der Absicht ausgesprochen, durch Verhandlungen zum Abschluß eines geänderten Kulturabkommens zu gelangen, in dem die kulturelle Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten dergestalt geregelt ist, daß alle Bevölkerungsgruppen in Südafrika gleichberechtigt an ihr teilnehmen. Verhandlungen mit der Republik Südafrika über ein neues Kulturabkommen sind noch nicht aufgenommen worden. Die Bundesregierung hält jedoch an ihrer Absicht fest, in Verhandlungen über ein neues Kulturabkommen, die gleichberechtigte Teilnahme aller Südafrikaner, ungeachtet ihrer Rasse und Hautfarbe, am Kulturaustausch völkervertraglich zu verankern und damit einen konkreten Beitrag zur Überwindung der Apartheid zu leisten. Ein neues Kulturabkommen mit Südafrika ist für die Bundesregierung nur akzeptabel, wenn für die Teilnahme der schwarzen Bevölkerungsmehrheit am Kulturaustausch völkerrechtlich verbindliche und praktisch befriedigende Regelungen gefunden werden. Anlage 7 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Volmer (DIE GRÜNEN) (Drucksache 10/5194 Fragen 78 und 79): Wie verhält sich die Bundesregierung angesichts der seit Januar 1986 zunehmenden Attacken der srilankischen Sicherheitskräfte, bei denen unter dem Vorwand der Terroristenbekämpfung seit dieser Zeit Informationen des Südasien-Büros zufolge mehrere hundert tamilische Zivilisten ums Leben kamen? Verfügt die Bundesregierung über Informationen eines angeblich von srilankischen Regierungstruppen begangenen Massakers im Gebiet des Luhugala-Nationalparks am 19. Februar 1986, bei denen nach Informationen des SüdasienBüros 68 tamilische Bauern auf brutalste Weise ermordet wurden sowie über Informationen, über die seit Anfang 1986 fast täglich stattfindenden Luftangriffe auf tamilische Gebiete des Nordens von Sri Lanka? Zu Frage 78: Die Bundesregierung verurteilt die Anwendung von Gewalt, von welcher Seite auch immer sie ausgehen mag. Sie ist auch weiterhin der Auffassung, daß Verhandlungen zwischen den srilankischen Bevölkerungsgruppen der beste Weg sind, zu einem gerechten Interessenausgleich zu kommen. Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 15943* Sie hat die „Versöhnungskonferenz" des Jahres 1984 und die indischen Vermittlungsbemühungen unterstützt, die im August 1985 in Bhutan mit einem Waffenstillstand endeten. Bei verschiedenen bilateralen Kontakten hat sich die Bundesregierung eindeutig in diesem Sinne geäußert. Gemeinsam mit ihren Partnern in der EG hat sie jüngst erneut zu einer Fortsetzung der Vermittlungsbemühungen aufgerufen. Zu Frage 79: Die Bundesregierung ist sowohl über die blutigen Auseinandersetzungen im Gebiet des Lunugala-Nationalparks als auch über Luftangriffe auf tamilisches Gebiet im Norden Sri Lankas informiert. Die Angaben zu jedem einzelnen Zwischenfall differieren, je nachdem, von welcher Seite sie veröffentlicht werden. Während die skrilankischen Sicherheitskräfte von Abwehr terroristischer Angriffe sprechen, berichtet die tamilische Seite von Übergriffen auf die Zivilbevölkerung unter dem Vorwand der Terroristenbekämpfung. Die Bundesregierung informiert sich aus verschiedenen Quellen über die Entwicklung; sie beobachtet mit Aufmerksamkeit und Sorge, daß die gewalttätigen Auseinandersetzungen sich auch 1986 fortsetzen. Sie versucht bei jeder passenden Gelegenheit, sowohl bilateral als auch über internationale Kanäle mäßigend auf die Parteien einzuwirken und sie zum gewaltlosen Ausgleich zu bewegen. Anlage 8 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ehmke (Bonn) (SPD) (Drucksache 10/5194 Fragen 80 und 81): Trifft es zu, daß die Bundesregierung in Washington vorstellig geworden ist, um die amerikanische Antwort auf die Abrüstungsvorschläge von Generalsekretär Gorbartschow mit Bedingungen über den Abbau der sowjetischen Mittelstreckenraketen im asiatischen Teil der Sowjetunion zu verknüpfen, und trifft es ferner zu, daß es die Bundesregierung versäumt hat, ihrerseits auf den Abzug der seit 1983 zusätzlich in der DDR und der CSSR aufgestellten sowjetischen Raketen kürzerer Reichweite zu drängen, obwohl sowohl der sowjetische Außenminister wie der Staatsratsvorsitzende der DDR, Honecker, in Interviews eine Rücknahme auch dieser Raketen aus der DDR in Aussicht gestellt haben? Trifft es zu, daß die Bundesregierung mit dem Argument, man wolle für die Bundesrepublik Deutschland keine an Besatzungsrecht erinnernden Regelungen schaffen, eine Einigung über eine angemessene Verifikation der WarschauerPakt- wie der NATO-Streitkräfte bei den Wiener MBFR-Verhandlungen erschwert? Zu Frage 80: Was den ersten Teil Ihrer Frage betrifft, so ist bekannt, daß zu den Vorschlägen Generalsekretär Gorbatschows vom 15. Januar 1986 in der Allianz und zwischen den Bündnispartnern umfangreiche Konsultationen stattgefunden haben, an denen sich die Bundesregierung aktiv beteiligt hat. Hierbei bestand Einvernehmen darüber, daß sich die westliche Antwort im INF-Bereich an den bereits während der INF-Verhandlungen in der Allianz festgelegten Kriterien orientieren muß: — Notwendigkeit gleicher Rechte und globaler Begrenzungen für beide Seiten, — keine Einbeziehung von Systemen dritter Staaten, — Erfordernis gleichzeitiger Beschränkungen für Mittelstreckenflugkörper kürzerer Reichweite und — Notwendigkeit wirksamer Verifikation. Ein westlicher Vorschlag, der abweichend vom Kriterium gleicher globaler Obergrenzen die im asiatischen Teil der Sowjetunion stationierten SS 20 unberücksichtigt gelassen hätte, stand dementsprechend nicht zur Diskussion. Die Bundesregierung sieht keinen Anlaß für ein Abgehen von den im Bündnis vereinbarten Kriterien. Was den zweiten Teil Ihrer Frage betrifft, so hat die Sowjetunion bereits bei der öffentlichen Bekanntgabe ihrer Gegenmaßnahmen im November 1983, als sie die INF-Verhandlungen abgebrochen hatte, erklärt, im Zuge der Gegenmaßnahmen in der DDR und der CSSR stationierte SS 12/22 würden bei Abzug der amerikanischen LRINF aus Westeuropa in die Sowjetunion zurückverlegt. Diese Haltung haben Generalsekretär Honecker und Außenminister Schewardnadse bekräftigt. Bei dieser klaren Sachlage geht die Bundesregierung davon aus, daß die Rückverlegung der SS 12/22 die notwendige Folge der vom Westen angestrebten Null-Lösung ist, die eine vollständige Beseitigung amerikanischer und sowjetischer Mittelstreckenflugkörper vorsieht. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, daß die Rückverlegung der SS 12/22 das Problem der Mittelstreckensysteme kürzerer Reichweite (SRINF) noch nicht löst. Wichtig ist daß in einem LRINFAbkommen globale Obergrenzen auch für SRINF festgelegt werden, durch die die Entstehung neuer Grauzonen verhindert wird. Zu Frage 81: Einigung über eine angemessene, wirksame Verifikationsregelung wird nicht durch eine „restriktive" Haltung der Bundesregierung erschwert, sondern durch die bisherige Ablehnung der westlichen Verifikationsvorschläge als zu weitgehend durch die östlichen Verhandlungsteilnehmer und ihre Weigerung, in eine vertiefte Sachdiskussion über Verifikationsmaßnahmen einzutreten. Der jüngste östliche Abkommensentwurf vom 20. Februar hat dies — wie eine Delegation des Unterausschusses für Rüstungskontrolle und Abrüstung in Wien selbst feststellen konnte — erneut deutlich gezeigt: Der Bericht des Vorsitzenden des Unterausschusses, MdB Bahr, sagt hierzu: „Inhaltlich ist allerdings festzuhalten, daß ein erstes MBFR-Abkommen bis heute vor allem deshalb nicht zustande kommt, weil 15944* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 die östliche Seite einen wechselseitigen Rechtsanspruch auf Inspektionen nicht akzeptiert." Die Bundesregierung hat maßgeblich auf die Gestaltung der westlichen MBFR-Initiative vom 5. Dezember 1985 Einfluß genommen, insbesondere auch auf die Vorschläge für eine ausgewogene und wirksame Verifikationsregelung: Ihr Zweck ist es, durch kooperative Klärung der Streitkräfteumfänge sowohl die Einhaltung eines ersten Abkommens zu gewährleisten, als auch die Grundlage für ein MBFR-Folge-Abkommen kooperativ herzustellen. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Jäger (Wangen) (CDU/CSU) (Drucksache 10/5194 Fragen 82 und 83): Trifft es zu, daß eine große Zahl von Fernlastkraftfahrern, darunter zahlreiche Deutsche, mit ihren Kraftfahrzeugen in Griechenland festgehalten und von streikenden Transportarbeitern bedroht und teilweise angegriffen worden sind, und wie beurteilt die Bundesregierung bejahendenfalls diese Vorgänge in einem dem Europarat und der EG angehörenden europäischen Staat? Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen und wird sie noch ergreifen, um dafür zu sorgen, daß die deutschen Fernfahrer, die in Griechenland mit ihren Lastzügen festgehalten werden, ihre Aufträge ordnungsgemäß erfüllen und ungefährdet in die Bundesrepublik Deutschland zurückkehren können? Zu Frage 82: 1. Der fast 4 Wochen dauernde Streik griechischer Transportunternehmer ist am vergangenen Wochenende beendet worden. Er richtete sich gegen die Anhebung der Unternehmerbesteuerung und die Erhöhung der griechischen Binnentarife. Die Streikenden forderten darüber hinaus auch die Reduzierung von Sozialabgaben. Der Streik konzentrierte sich in Nordgriechenland auf der Schnellstraße Saloniki-Athen im Raum von Katerini und im Süden auf die Zufahrtstraßen nach Athen. Insgesamt waren durch den Streik ca. 40 bis 50 LKWs aus der Bundesrepublik Deutschland in Griechenland festgehalten, bzw. gehindert ihren Zielort anzufahren. Besonders in der Anfangsphase des Streikes kam es zu Gewalttätigkeiten auch gegenüber deutschen LKW-Fahrern, die versucht hatten, aus der Streikkolonne auszubrechen und auf eigene Faust ihre Fahrt fortzusetzen. Die Botschaft Athen berichtete von zwei leichteren, einer schwereren Körperverletzung sowie Sachbeschädigung an Fahrzeugen in mehreren Fällen. 2. Bei dem Streik handelte es sich um ein innergriechisches Problem, das die griechische Regierung selbst zu lösen hatte. Dabei oblag es jedoch der griechischen Regierung, für die Sicherheit und freie Weiterfahrt der LKW-Fahrer aus Ländern der EG und des Europarates zu sorgen. Entsprechenden Bitten der Bundesregierung ist die griechische Regierung nachgekommen. Sie veranlaßte Polizeischutz für unsere LKWs und ihre Fahrer im Rahmen des ihr Möglichen. Ich lege Wert auf die Feststellung, daß der griechischen Regierung Dank gebührt. Zu Frage 83: 1. Die Bundesregierung war durch kontinuierliche Berichterstattung der Botschaft Athen und des Generalkonsulats Saloniki über Lage und Entwicklung des Streikes laufend informiert. Die Bundesregierung hielt ständigen Kontakt mit dem Bundesverband des deutschen Güterfernverkehrs, auch mit Angehörigen von LKW-Fahrern, die in Griechenland festgehalten waren und der Presse. Es wies die Botschaft Athen und das Generalkonsulat Saloniki an, für die Fahrer unbürokratisch und großzügig konsularische Hilfe zu leisten. Eine solche Hilfe ist auch erfolgt. Angehörige der Botschaft und des Generalkonsulats Saloniki waren laufend im Einsatz, um deutsche LKW-Fahrer vor Ort zu betreuen und mit den regionalen Behörden, Polizeidienststellen und selbst der Streikführung zu verhandeln. Sie konnten erreichen, daß es, abgesehen von Einzelfällen ganz zu Anfang des Streiks, zu Ausschreitungen gegen deutsche LKW-Fahrer nicht mehr gekommen ist. Deutsche LKW-Fahrer sind auch in Athen von der Botschaft umfassend betreut worden. 2. Die Botschaft Athen hat sich gegenüber der griechischen Regierung laufend für die persönliche Sicherheit und ungehinderte Weiterfahrt der deutschen LKW-Fahrer, ihrer Fahrzeuge und Ladungen eingesetzt. Das Auswärtige Amt brachte dem Griechischen Geschäftsträger gegenüber die Sorge der Bundesregierung über die persönliche Sicherheit deutscher LKW-Fahrer zum Ausdruck und bat dringend um Polizeischutz und freie Ausfahrt. Es machte gleichzeitig auf die schädlichen Folgen aufmerksam, die durch den Streik für das gütertransportierende Gewerbe zwischen beiden Ländern und damit für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen entstünden. Bundesminister Dollinger trug deren Anliegen auch dem griechischen Verkehrsminister anläßlich des EG-Verkehrsministerrates in Brüssel (14. März 1986) vor. Das Auswärtige Amt wies darüber hinaus die deutsche Botschaft Athen an, bei den zuständigen Behörden des Gastlandes vorab auf eventuell durch den Streik entstandene Schadensersatzansprüche hinzuweisen. Anlage 10 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hupka (CDU/CSU) (Drucksache 10/5194 Frage 84): Welche Informationen liegen der Bundesregierung darüber vor, daß die deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen in der Volksrepublik Polen „nur teilweise umgesetzt worden sind"? Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 207. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1986 15945* Der polnische Vorsitzende der Deutsch-polnischen Schulbuchkommission, Prof. Markiewicz, hat im Mai 1981 bei einer Fernsehdiskussion im ZDF auf Schwierigkeiten auf polnischer Seite bei der Umsetzung der Empfehlungen hingewiesen, ohne die Schwierigkeiten im einzelnen zu benennen. In einem Artikel in der Zeitschrift „Polityka" vom 17. Mai 1983 hat sich Markiewicz kritisch mit Defiziten der deutschen Schulbücher befaßt, aber auch festgestellt, es gebe ebenfalls in den polnischen Schulbüchern noch viel im Sinne der Empfehlungen zu tun.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erich Berschkeit


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Fischer, ich hätte mich nicht so mit dem von uns allen begrüßten Rückgang der Verkehrstoten gebrüstet und damit, daß es dieser Bundesregierung gelungen sei, die Autofahrer zu verantwortungsbewußtem Verhalten zu veranlassen. Auch tinter Ihrer Regierung, und zwar noch vor einigen Monaten, hat es eine Menge Karambolagen gegeben, bei denen diese so „verantwortungsbewußten" Lkw-Fahrer mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h in die Baustellen gefahren und dabei einige Menschen verunglückt sind.
    Ich würde viel eher darüber nachdenken, ob nicht gerade in den letzten Jahren auch Städte und Gemeinden einen bedeutenden Anteil an der Verminderung der Zahl der Verkehrstoten haben, weil sie in ihren Städten die Verkehrsgestaltung mit verkehrsberuhigten Zonen usw. umgestellt haben. Das sollte man an dieser Stelle nicht vergessen.

    (Beifall bei der SPD)

    Der Unfallverhütungsbericht der Bundesregierung belegt sehr deutlich, daß Deutschlands Fahrradfahrer nach wie vor sehr gefährdet leben. Mit fast 70 000 verunglückten Fahrradfahrern mit einem Schaden von jeweils mehr als 1 000 DM im Jahre 1983 ist dies seit 1956 der höchste Stand. 1974 waren es 40 000 verunglückte Fahrradfahrer. Über den Anstieg von 1980 bis 1983 ist hier schon ausführlich gesprochen worden. Dieser Anstieg könnte mit dem stetigen Anstieg der Benutzung von Fahrrädern als Verkehrsmittel begründet werden. Das hätte allerdings konsequenterweise zur Folge, daß die Zahl der Verunglückten auch in Zukunft stetig ansteigen würde und wir es tatenlos hinnehmen wollen.
    Besonders gefährdet sind bekanntlich Kinder zwischen dem fünften und 15. Lebensjahr. Hier liegt die Bundesrepublik gemeinsam mit Belgien in Europa an der Spitze — ein trauriger Rekord, der uns nicht nur nachdenklich stimmen sollte, sondern auch zum Handeln treiben muß.

    (Beifall bei der SPD)

    Der einzige erfreuliche Lichtblick ist, daß die Gesamtzahl der getöteten Fahrradfahrer erstmals unter 1 000 gesunken ist.
    Wenn die im Unfallverhütungsbericht vorgesehenen vielfältigen Maßnahmen, die ich ausdrücklich begrüße und unterstreiche, verwirklicht sind, wird es sicher eine Verbesserung der Situation der Fahrradfahrer geben. Diese Maßnahmen werden aber sicher nicht ausreichen, um die Gefahren für Fahrradbenutzer deutlich zu verringern, vor allem für Kinder und ältere Menschen. Wir müssen daher alle gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, um dem immer bedeutsamer werdenden Verkehrsmittel Fahrrad eine Infrastruktur zu schaffen, die der der Kraftfahrzeuge wenigstens annähernd gleichkommt. Eine völlig Gleichstellung ist aus vielerlei Gründen, auf die ich hier nicht einzugehen brauche, sicherlich nicht erreichbar. An einem darf es aber überhaupt keinen Zweifel geben: daß wir alle, gleich welcher Partei wir angehören, verpflichtet sind, den Menschen, vor allen den Kindern, die ein Fahrrad benutzen, oftmals auch benutzen müssen, die Möglichkeit zu geben, ihr von ihnen gewähltes Verkehrsmittel zu benutzen, ohne in einem weitaus stärkeren Maße Gefahren ausgesetzt zu sein als die Benutzer anderer Verkehrsmittel.

    (Beifall des Abg. Senfft [GRÜNE])

    Auch das gehört zu unserem Sozialverständnis und zu unserer Auffassung von Freiheit.
    Wenn auch die Sicherheit das Allerwichtigste ist und diese durch die nachhaltige Verbesserung der Infrastruktur erreicht werden soll, gehört zur Schaffung einer fahrradgerechten Umwelt doch einiges mehr, so u. a. ein struktureller Umbau unse-



    Berschkeit
    rer Städte, der gleichzeitig auch die Umwelt verbessert. Auch das beinhaltet der Antrag der SPD auf Drucksache 10/2658, ja, das ist gerade der zentrale Punkt unseres Antrages, den Sie, meine Damen und Herren von der Koalition, in der Ausschußberatung herausgestimmt haben. Damit haben Sie unseren Antrag so verwässert, daß wir ihm nicht mehr zustimmen können.

    (Eigen [CDU/CSU]: Oh!)

    Wir brauchen eine gemeinsame große Kraftanstrengung von Bund, Ländern und Gemeinden, um ein Dringlichkeitsprogramm zur Erstellung von Fahrradverkehrsplänen und ihre Finanzierung in den nächsten zehn Jahren aufzustellen bzw. zu gewährleisten. Herr Kollege Kohn, die Ablehnung dieser unserer Forderung mit der Notwendigkeit ortsnaher Planung zu begründen, ist doch geradezu abwegig. Auch die A 94 von München nach Simbach wird ja im Detail nicht in Bonn, sondern vor Ort geplant, und dann könnte das andere ja genauso geschehen.
    Hierbei taucht — nicht ganz zu Unrecht — natürlich die Frage der Zuständigkeit des Bundes und der Bereitstellung der finanziellen Mittel auf. Natürlich sind solche Fragen, vordergründig gesehen, berechtigt. Wenn wir aber nach nahezu drei Jahrzehnten der ungezügelten und hier und da sicher auch überzogenen Verhätschelung des Autos mit all den negativen Folgen, z. B. mit einer manches Mal in dieser Form nicht nötig gewesenen Zerstörung der Landschaft, der Belastung der Umwelt, der fast ruinösen Behandlung der Bundesbahn, der teilweisen Enthumanisierung unserer Städte, eine bedeutsame Umkehr und Wiedergutmachung aufgetretener Schäden wollen, dann müssen wir neue Wege suchen und auch finden. Das gilt sowohl für die Zuständigkeit als auch für die Finanzierung.
    In ihrem Antrag bemüht sich die SPD-Fraktion, eine Reihe von Maßnahmen vorzuschlagen, um diesem Anliegen gerecht zu werden. In der jetzigen Beschlußvorlage finden wir fast nichts mehr davon vor. Ich komme sicher nicht in den Verdacht, den Autofahrern das Auto vermiesen zu wollen. Ich bin auch nicht grundsätzlich gegen den Bau von nötigen Autobahnen und Straßen, weil ich weiß, daß wir den Menschen unseres Landes die Freiheit der Wahl ihres Verkehrsmittels belassen sollten. Daher ist es dummes Zeug, bei diesem Antrag von „ideologischen Motiven" zu reden. Diese Formulierung wird immer dann gebraucht, wenn es keine Sachargumente gibt, weil unsere Forderungen sinnvoll und notwendig sind.
    Was wir erreichen wollen, ist, daß auch die Minderheit der Verkehrsteilnehmer, also die Fahrradfahrer, die gleiche Freiheit der Wahl des Verkehrsmittels erhalten, ohne um Leib und Leben fürchten zu müssen.
    Die Verwirklichung dieses Antrags allein kann dies sicher auch nicht bewältigen. Das soziale Umfeld, das Klima gegenüber den Benutzern von Fahrrädern muß sich auch ändern. Es ist doch nicht zu bestreiten, daß manche Autofahrer gegenüber den Fahrradfahrern geradezu feindselig reagieren, weil
    sie sich von ihnen behindert fühlen. Eine solche Einstellung kann sicher nicht per Gesetz verändert werden. Wir wollen aber mit einem Teil der im Antrag geforderten Maßnahmen Zeichen setzen und Anstöße zur Bewußtseinsänderung geben.
    Mit Ihrem jetzt vorliegenden Machwerk werden Sie nichts bewegen oder gar verbessern. Sie haben in dieser Beschlußempfehlung ganze zwei Forderungen an die Bundesregierung — ganze zwei! Die erste lautet, durch eine Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung eine Batterie von sechs Volt für die Fahrräder zuzulassen — eine tolle Sache! Die zweite Forderung lautet, durch Verhandlungen mit der Fahrradindustrie eine Verbesserung der Bremsen und der Beleuchtungseinrichtungen zu erreichen, und das auch noch freiwillig. Das ist eine ebenso tolle Sache. Mit zwei simplen, lächerlichen Forderungen, zwei Anregungen und sechs Prüfaufträgen können und werden Sie nicht den Notwendigkeiten dieser Gruppe von Verkehrsteilnehmern gerecht. Deshalb lehnen wir diese Beschlußempfehlung auf Drucksache 10/4538 ab und votieren nach wie vor für unseren Antrag auf Drucksache 10/2658.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Eigen [CDU/CSU]: Vorhin haben Sie gesagt, den wollten Sie auch nicht mehr!)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, das Wort hat der Bundesminister für Verkehr.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Dollinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das Verkehrssicherheitsprogramm der Bundesregierung wird stufenweise durchgeführt, wobei die Beschlußempfehlungen des Verkehrsausschusses wertvolle Ergänzungen darstellen. Ein Ursprung dieser ganzen Entwicklung liegt — das möchte ich hier erwähnen — in der Kommission für Verkehrssicherheit, die unser früherer Kollege Höcherl geleitet hat.
    Ich möchte hier aber auch herzlich dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses und allen Kollegen in diesem Ausschuß herzlich für die Arbeit danken, die sie geleistet haben.
    Ich danke auch dem Kollegen Daubertshäuser als Sprecher der Opposition für das, was er gesagt hat. In vielen Bereichen sind keine wesentlichen Unterschiede festzustellen. Ich glaube, dort, wo Differenzen vorhanden sind, können wir uns bei gutem Willen, wenn er vorhanden ist — ich glaube, daß er vorhanden ist —, verständigen.
    Ich will zur Verwirklichung des Programms einige Punkte sagen, und zwar zunächst zum Führerschein auf Probe. Ich rechne damit, daß die Verabschiedung bis zur Sommerpause erfolgt und im Frühjahr 1987 das Inkrafttreten möglich ist. Man kann zum Führerschein auf Probe dieses und jenes sagen. Ich glaube aber, eines ist klar: Wenn wir montags die Zeitungen aufschlagen, lesen wir unendlich viele Unfallberichte mit dem Zusatz „Vor kurzem den Führerschein gemacht und verun-



    Bundesminister Dr. Dollinger
    glückt". Wir wollen mit dem Führerschein auf Probe den Fahranfängern — das sind im wesentlichen junge Leute — helfen, daß sie besonnen fahren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, das hat nichts mit einer Rohrstockideologie zu tun, Herr Kollege Kretkowski.

    (Zuruf von der SPD: -pädagogik!)

    — Rohrstockpädagogik oder wie Sie wollen. Nach meiner Überzeugung sind zwei Jahre Probe gut, weil sich der junge Fahrer, der Anfänger, in dieser Zeit anders verhält, wenn er weiß, daß er unter Umständen noch einmal eine Prüfung machen muß. Das ist für mich der entscheidende Punkt. Wenn jeder nach zwei Jahren eine Prüfung machen muß, dann werden alle gleich behandelt, so daß derjenige, der gewissenhaft fährt, keinen Vorteil hat und der, der sich schlecht verhält, allen anderen gleichgestellt ist. Das wäre nach meiner Meinung falsch. Der Nachschulungskurs, den wir wollen, ist ein zentraler Punkt, und dort sollen vor allem die Gefahrensituationen dargestellt und deren Erkennbarkeit verbessert werden. Er soll dazu verhelfen, die Risiken besser einzuschätzen und letzten Endes eine rücksichtsvolle Einstellung zum Verkehr erreichen. Ich bedaure, daß die sozialdemokratische Fraktion in diesem Punkt nicht zustimmen konnte.
    Zweitens. Verbesserung der Fahrschul- und der Fahrlehrerausbildung: Die gerade in den zurückliegenden Jahren erzielten Erfolge auf dem Gebiet der Verkehrssicherheit sind mit ein wesentlicher Verdienst der deutschen Fahrlehrerschaft. Das muß hier auch einmal ausgesprochen werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Bei allen bisherigen Bemühungen und Verdiensten der Fahrlehrerschaft darf jedoch nicht verkannt werden, daß die immer noch steigende Verkehrsdichte nicht nur für den Fahrschüler, sondern auch für den Fahrlehrer neue Aufgaben stellt. Daher müssen auch von Fahrschulen und Fahrlehrern zusätzliche Anstrengungen und Bemühungen verlangt werden. Hier war ein komplexes Bündel aus verschiedenen Gesetzen und Verordnungen zu bewältigen. Entsprechende Maßnahmen mit strengeren Anforderungen an den Fahrlehrerberuf, der Verbesserung der Fahrschülerausbildung, der Verlängerung der Fahrlehrerausbildung und zu Änderungen der Fahrlehrer-Ausbildungsordnung mit neuen Inhalten und Schwerpunktverschiebungen liegen dem Bundestag teilweise bereits vor oder werden ihm in Kürze zugeleitet.
    Notwendige gründlichere Ausbildung der Fahrschüler läßt eine sogenannte „Laienausbildung" nicht mehr zu. Sie zwingt zu einer Verlängerung der Ausbildung der Fahrlehrer, und hinzu kommen auch stärkere Anforderungen an fahrpraktische Vorerfahrungen der Fahrlehrer-Anwärter. Dies alles wird von verbesserten Ausbildungsvorschriften begleitet, die im Verordnungswege bereits erlassen sind bzw. demnächst erlassen werden. Unterricht an Fahrschulen soll qualifizierter, praxisnäher, attraktiver werden. Man kann auch sagen: Wir wollen die Qualität im Interesse der zukünftigen Fahrer verbessern.
    Diese Maßnahmen können naturgemäß nur langfristig wirksam werden, sind aber dennoch auch heute schon eine wichtige Grundlage für eine langfristige Verkehrssicherheitsarbeit.
    Punkt 3: Stufenführerschein für Motorradfahrer. Bei uns sind zur Zeit 1 Million Motorräder und rund 1,5 Millionen Mofas zugelassen. Am 1. April 1986 tritt der Stufenführerschein für Motorradfahrer in Kraft. Ich glaube, daß dies ein erheblicher Sicherheitsgewinn für den vergleichsweise ungeschützten Anfänger auf motorisierten Zweirädern sein wird. Wir haben in den ersten zwei Jahren eine Begrenzung auf 20 kW gleich 27 PS, und ich glaube, daß damit die notwendige Erfahrung ermöglicht wird, um leistungsstärkere Maschinen fahren zu können.
    Viertens Schutzhelmpflicht für Mofafahrer, mit Wirkung vom 1. Oktober 1985 vorgeschrieben: Eine Stichprobenerhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen zwei Wochen nach Einführung der Helmtragepflicht ergab einen Anstieg auf 93 %. Ich gehe davon aus, daß deshalb die Zahl der Todesfälle bei Mofafahrern wesentlich sinken wird.
    Fünftens Sehtest für ältere Verkehrsteilnehmer: Wir konnten uns nicht zu einer generellen Einführung entschließen; er wird auf freiwilliger Basis angeboten. Vorschriften für eine obligatorische Einführung halten wir nicht für zweckmäßig.
    Sechstens Verwarnungsgeld bei Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes: Für Vordersitze — von den Vorrednern wurde schon darauf hingewiesen — ist das Verwarnungsgeld seit dem 1. August 1984 in Kraft, für Rücksitze ist eine solche Regelung in Vorbereitung. Aufklärungsarbeit und Verwarnungsgeld für Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes auf den Vordersitzen haben zu dem erfreulichen Anstieg der Anlegequote auf über 90 % geführt. Die Erfahrungen bestärken mich, die Einführung eines Verwarnungsgeldes für Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes auf Rücksitzen vorzubereiten.
    Siebtens zum Verkehrszentralregister: Die Neuordnung der Bußgelder liegt dem Verkehrsausschuß inzwischen als Bußgeldkatalog-Verordnung im Entwurf vor. Ich bitte um zügige Beratung.
    Der 8. Punkt — ich halte ihn für wichtig — ist die Verkehrserziehung in den Schulen. Mit dem Verkehrssicherheitsprogramm 1984 ist ein Anstoß gegeben, der zu einer Verbesserung der Verkehrserziehung in den Schulen führen wird. Unbestritten ist, daß das Verkehrssicherheitsprogramm 1984 der Bundesregierung positive Wirkungen und positive Ergebnisse zeigt. In der nur kurzen Zeit von nicht einmal zwei Jahren konnten viele Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden. Verdienst gebührt den gesetzgeberischen Körperschaften, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat, der Verkehrswacht, der Polizei und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern,



    Bundesminister Dr. Dollinger
    die sich mit großem Engagement für diese Arbeit einsetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    In erster Linie ist aber den Verkehrsteilnehmern selbst zu danken, die sich um Verkehrssicherheit bemühen. Ich spreche hier die Bitte aus, sich überall gegenseitig zu helfen: die Älteren den Jüngeren, und die Jungen den Alten. Ich möchte die Automobilindustrie nicht vergessen, die zukunftsweisende Fortschritte und Verbesserungen in der Kfz-Sicherheitstechnik herbeigeführt hat. Ich nenne nur die Stichworte Knautschzone und Antiblockiersystem.
    Der Unfallverhütungsbericht 1984 ist der erste nach Vorlage des Verkehrssicherheitsprogramms 1984 der Bundesregierung. Er gibt Anlaß und Gelegenheit, die Unfallentwicklung im Straßenverkehr im Berichtszeitraum zu bewerten. Ich wiederhole nicht all die Zahlen, die schon genannt worden sind. Wir sollten für diesen Rückgang der Zahl der Verkehrstoten dankbar sein. Wir sollten dabei nicht selbstzufrieden sein, sondern aus diesen Zahlen Mut schöpfen, die Arbeit fortzusetzen, um menschliches Leid zu mildern.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Auf das Thema Tempolimit gehe ich nicht weiter ein. Die Haltung der Bundesregierung ist klar. Wir haben angesichts der eigenen Ergebnisse und des internationalen Vergleichs keine Veranlassung, die Gegebenheiten zu ändern.
    Ich sage nun etwas zu den Radfahrern. Ich meine nicht die, die nach oben sich bücken und nach unten treten, sondern die echten Radfahrer. Das Fahrrad hat eine Renaissance erfahren. Man spricht über Kfz-Zahlen, aber wenig über die 43 Millionen Fahrräder, die es in der Bundesrepublik gibt. Praktisch zwei Drittel unserer Bevölkerung verfügen über ein Fahrrad. Die Vorteile des Fahrrads für viele sind klar. Ich möchte das nicht im einzelnen ausführen. Auch wir wollen eine Förderung des Fahrrads. Die Bundesregierung hält das Fahrrad für wichtig im Interesse einer Umweltentlastung. 70% aller Wege betragen, wie wir wissen, bis zu 3 km und können deshalb eigentlich mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
    Was tun wir? Wir betreiben verstärkten Ausbau der Radwege an Bundesstraßen. Bis 1990 soll es etwa 2 000 km neue Radwege geben. Jährlich wenden wir dafür rd. 70 Millionen DM auf. An den 32 000 km Bundesstraßen haben wir heute bereits 10 000 km Radwege. Wir wollen die Einbeziehung von land- und forstwirtschaftlichen Wegen in das Radwegenetz. Der BMV fördert außerdem im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes den Bau bestimmter Radwege auch in den Gemeinden.
    Alle Verkehrsteilnehmer — Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer — haben in unserem Verkehrssystem ihren eigenen Bereich. Jeder Bürger weiß, welches Verkehrsmittel er will. Die Frage bleibt: Wie verhält man sich richtig? Hier muß jeder auf den anderen Rücksicht nehmen: Autofahrer, Motorradfahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger. Alle Maßnahmen, alle Aufklärung, brauchen den verantwortungsbewußten Bürger. Daher wird es eine ständige Aufgabe sein, alle Bürger, besonders junge, auf ihre Verantwortung hinzuweisen. Das Europäische Jahr der Verkehrssicherheit gibt uns Gelegenheit, alles zu tun, damit wir für Europa zu möglichst einheitlichen Bestimmungen im Interesse der guten Verkehrssicherheit kommen.
    Aber alle Gesetze, Verordnungen und Schilder nützen nichts, wenn sie nicht beachtet werden. Unsere Verantwortung bleibt. Der Staat muß seine Verantwortung wahrnehmen; und wir müssen den Bürger bitten, auch seine eigene Verantwortung wahrzunehmen. Dann wird es uns gelingen, weitere Fortschritte zu erzielen.
    Ich danke sehr.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)