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ID1020501800

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    6. Grünbeck.: 1
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    Plenarprotokoll 10/205 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 205. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. März 1986 Inhalt: Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung der Portugiesischen Republik unter Leitung ihres Präsidenten, Dr Fernando Monteiro do Amaral 15777 B Aktuelle Stunde betr. Möglichkeiten, die Neue Heimat Wohnungsbau und deren Eigentümer daran zu hindern, Sozialwohnungen an Dritte zu verkaufen, ohne die betreffenden Mieter darüber zu unterrichten Dr. Graf Lambsdorff FDP 15741 B Müntefering SPD 15742 C Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . 15743 C Werner (Westerland) GRÜNE 15745 A Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 15746 A Menzel SPD 15747 A Niegel CDU/CSU 15748 B Dr. Sperling SPD 15749 A Dr. Möller CDU/CSU 15750 B Grünbeck FDP 15751 C Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 15752 D Schmitt (Wiesbaden) SPD 15754 C Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland und zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland — Drucksachen 10/2935, 10/2927, 10/4560 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 15755 D Dr. Vogel SPD 15764 B Dr. Waigel CDU/CSU 15769 C Dr. Schierholz GRÜNE . . . . 15773D, 15791C Ronneburger FDP 15777 C Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 15781A Löffler SPD 15783 C Windelen, Bundesminister BMB . . . 15785 D Büchler (Hof) SPD 15787 C Voigt (Sonthofen) fraktionslos 15789 B Frau Terborg SPD 15790 B Heimann SPD 15792 C Namentliche Abstimmung 15794 D Nächste Sitzung 15796 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15797* A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. März 1986 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 15797* B Anlage 3 Äußerungen des Parl. Staatssekretärs Erhard im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den Bundeskanzler wegen Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuß MdlAnfr 74, 75 07.03.86 Drs 10/5156 Bachmaier SPD SchrAntw StSekr Dr. Kinkel BMJ . . 15798* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. März 1986 15741 205. Sitzung Bonn, den 14. März 1986 Beginn: 8.01 Uhr
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    Berichtigung 204. Sitzung, Titelseite linke Spalte: Statt „Oostergetelo FDP" ist „Oostergetelo SPD" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 14. 3. Dr. Ahrens * 14. 3. Amling 14. 3. Bindig 14. 3. Böhm (Melsungen) * 14. 3. Dr. Corterier ** 14. 3. Cronenberg 14. 3. Dr. Dollinger 14. 3. Duve 14. 3. Dr. Enders * 14. 3. Ertl 14. 3. Dr. Geißler 14. 3. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 14. 3. Franke (Hannover) 14. 3. Ganz (St. Wendel) 14. 3. Dr. Götz 14. 3. Haase (Fürth) * 14. 3. Jung (Düsseldorf) 14. 3. Dr. Kreile 14. 3. Frau Krone-Appuhn 14. 3. Landré 14. 3. Lemmrich * 14. 3. Link (Diepholz) 14. 3. Dr. Müller * 14. 3. Neumann (Bramsche) 14. 3. Petersen 14. 3. Pfeifer 14. 3. Pohlmann 14. 3. Reuschenbach 14. 3. Dr. Riesenhuber 14. 3. Rühe 14. 3. Rusche 14. 3. Schlaga 14. 3. Schmidt (Hamburg) 14. 3. Schröder (Hannover) 14. 3. Schulte (Unna) 14. 3. Dr. Schwenk (Stade) 14. 3. Sieler (Amberg) 14. 3. Stommel 14. 3. Vosen 14. 3. Dr. Voss 14. 3. Witek 14. 3. Dr. Wittmann 14. 3. Wittmann (Tännesberg) 14. 3. Zander 14. 3. Zierer * 14. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 1 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die Bundesregierung: 7. Bericht des Ausschusses für die Hochschulstatistik für den Berichtszeitraum 1984/85 (Drucksache 10/5114) zuständig: Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Verordnung der Bundesregierung: Nichtaufhebbare Sechsundneunzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste -Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz - (Drucksache 10/5136) zuständig: Ausschuß für Wirtschaft Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes über das Baugesetzbuch; hier: Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrates (Drucksache 10/5111) zuständig: Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (federführend) Innenausschuß Rechtsausschuß Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ausschuß für Verkehr Haushaltsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Abschluß des Verfahrens der Konsultation des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinie 83/643/EWG zur Erleichterung der Kontrollen und Verwaltungsformalitäten im Güterverkehr zwischen Mitgliedstaaten (Drucksache 10/4685) zuständig: Ausschuß für Verkehr Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Nachweis der Übereinstimmung von Fahrzeugen mit der Richtlinie 85/3/EWG - KOM (85) 147 endg. - EG-Dok. Nr. 6164/85 (Drucksache 10/3352 Nr. 18) Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie Nr. 83/643/EWG zur Erleichterung der Kontrollen und Verwaltungsformalitäten im Güterverkehr zwischen Mitgliedstaaten - KOM (85) 436 endg. - Rats-Dok. Nr. 8800/85 (Drucksache 10/3957 Nr. 4) Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Jahreswirtschaftsbericht 1985 bis 1986 Eine Kooperative Wachstumsstrategie für mehr Beschäftigung - KOM (85) 570 endg. - Rats-Dok. Nr. 9792/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 2) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls auf die Einfuhren von basischem Chromsulfat mit Ursprung in Jugoslawien - KOM (85) 629 endg. - Rats-Dok. Nr. 10393/85 (Drucksache 10/4495 Nr. 1) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Verpflichtungen bestimmter Ausfuhrkreditversicherungsinstitute der Mitgliedstaaten im Falle der Versicherung bestimmter Ausfuhrgeschäfte - KOM (85) 595 endg. - Rats-Dok. Nr. 10366/ 85 (Drucksache 10/4495 Nr. 2) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmte handgearbeitete Waren (1986) - KOM (85) 600 endg. - Rats-Dok. Nr. 10515/85 (Drucksache 10/4583 Nr. 1) 15798* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. März 1986 Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 950/68 über den Gemeinsamen Zolltarif — KOM (85) 656 endg. — Rats-Dok. Nr. 10489/85 (Drucksache 10/4583 Nr. 2) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmte Güteklassen von Ferrochrom der Tarifstelle ex 73.02 E I des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (85) 618 endg. — Rats-Dok. Nr. 10517/85 (Drucksache 10/4583 Nr. 3) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 71/316/EWG des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend gemeinsame Vorschriften über Meßgeräte sowie über Meß- und Prüfverfahren — KOM (85) 627 endg. — Rats-Dok. Nr. 10738/ 85 (Drucksache 10/4681 Nr. 1) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls auf Einfuhren von Rollenketten mit Ursprung in der Volksrepublik China und zur endgültigen Vereinnahmung der auf Einfuhren von Rollenketten für Fahrräder mit Ursprung in der UdSSR und der Volksrepublik China erhobenen vorläufigen Antidumpingzölle — KOM (85) 679 endg. — Rats-Dok. Nr. 10696/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 2) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Boysenbeeren, gefroren, ohne Zusatz von Zucker, für jegliche Verarbeitung, ausgenommen zum Herstellen von vollständig aus Boysenbeeren bestehender Konfitüre, der Tarifstelle ex 08.10 D des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (85) 653 endg. — Rats-Dok. Nr. 10519/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 3) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmtes Sperrholz aus Nadelholz der Tarifnummer ex 44.15 des Gemeinsamen Zolltarifs (1986) — KOM (85) 662 endg. — Rats-Dok. Nr. 10970/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 4) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für Zeitungsdruckpapier der Tarifstelle 48.01 A des Gemeinsamen Zolltarifs (1986) und zur Ausdehnung dieses Kontingents auf bestimmte andere Papiere — KOM (85) 672 endg. — Rats-Dok. Nr. 10971/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung der Gemeinschaftszollkontingente für bestimmte Gewebe und bestimmten Samt und Plüsch, auf Handwebstühlen hergestellt, Tarifnummern ex 50.09, ex 55.09 und ex 58.04 des Gemeinsamen Zolltarifs (1986) — KOM (85) 596 endg. — Rats-Dok. Nr. 10516/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 6) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Süßkirschen, in Alkohol eingelegt, zur Herstellung von Schokoladenwaren, der Tarifstelle ex 20.06 B I e) 2 bb) des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (85) 631 endg. — RatsDok. Nr. 10518/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 7) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung des Anhangs der Verordnung (EWG) Nr. 288/82 aufgrund des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 769 endg. — Rats-Dok. Nr. 11624/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 8) Vorschlag einer Verordnung EWG des Rates betreffend den Abschluß einer Vereinbarung zur Verlängerung und Änderung der Vereinbarung vom 21. Oktober 1982 über den Handel mit Stahlerzeugnissen Vorschlag einer Verordnung EWG des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 2870/82/EWG über Beschränkungen für die Ausfuhr von Stahlerzeugnissen in die Vereinigten Staaten von Amerika Vorschlag einer Verordnung EWG des Rates über den Abschluß einer Vereinbarung vom 10. Januar 1985 über den Handel mit Stahlrohren - Vorschlag einer Verordnung EWG des Rates zur Änderung einer Verordnung (EWG) Nr. 60/85 über die Beschränkung der Ausfuhr von Stahlrohren nach den Vereinigten Staaten von Amerika Entwurf einer Entscheidung der Kommission betreffend den Abschluß einer Vereinbarung zur Verlängerung und Änderung der Vereinbarung vom 21. Oktober 1982 über den Handel mit Stahlerzeugnissen Entwurf einer Entscheidung der Kommission zur Änderung der Entscheidung Nr. 2872/82/EGKS über Beschränkungen für die Aufruhr von Stahlerzeugnissen in die Vereinigten Staaten von Amerika — KOM (85) 635 endg. — Rats-Dok. Nr. 10281/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 9) Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Dr. Kinkel auf die Fragen des Abgeordneten Bachmaier (SPD) (Drucksache 10/ 5156 Fragen 74 und 75): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß sich Äußerungen wie diejenigen des Parlamentarischen Staatssekretärs Erhard in der Bild-Zeitung vom 3. März 1986 zum Ermittlungsverfahren gegen den Bundeskanzler nach den bisherigen Gepflogenheiten aller Bundesregierungen verbieten? Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung wegen dieser Äußerungen des Parlamentarischen Staatssekretärs ergreifen? Zu Frage 74: Nein. Parlamentarische Staatssekretäre sind nicht gehindert, persönliche Auffassungen zu äußern. Zu Frage 75: Die Bundesregierung hält Maßnahmen irgendwelcher Art nicht für erforderlich.
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    Rede von Dr. Franz Möller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Dr. Sperling, durch Ihre verbalen Kraftakte und durch Ihr aufgeregtes
    Getue hier können Sie von dem Verschulden der SPD überhaupt nicht ablenken.

    (Zurufe von der SPD)

    Der Zerfall der Neuen Heimat erreicht gerade in Nordrhein-Westfalen astronomische Geschwindigkeit. Der Zusammenhang von Neuer Heimat — DGB — SPD wird durch die Namen Zöpel und Rau komplettiert. Ich frage: Wo sind sie hier heute bei dieser Diskussion?

    (Beifall bei der CDU/CSU — Müntefering [SPD]: Das sind gute Namen! Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Rau meidet den Plenarsaal wie der Teufel das Weihwasser!)

    Meine Damen und Herren, von der gemeinen Mißwirtschaft der Neuen Heimat und des DGB geht es jetzt zur gemeingefährlichen Staatsmißwirtschaft à la Rau in Nordrhein-Westfalen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Der neue Pleitekandidat! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Angesichts der Darlehen, der Zuschüsse, der Finanzierungshilfen, die das Land Nordrhein-Westfalen in der Vergangenheit der Neuen Heimat geschenkt und gepumpt hat und die jetzt vervielfältigt werden sollen, ist der Vorwurf im Landtag von Nordrhein-Westfalen durchaus berechtigt, hier würden Sozialismus hoch zwölf und sozialistische Mißwirtschaft in Reinkultur getrieben, und dies, meine Damen und Herren, auf Kosten der Mieter und auch auf Kosten der Arbeitnehmer dieses Gewerkschaftsunternehmens.
    Meine Damen und Herren, wir haben es schon gehört: Die Landesentwicklungsgesellschaft hat für 142,5 Millionen DM Wohnungen gekauft. Besitzer der LEG ist mit 56 % das Land Nordrhein-Westfalen; weiterer Besitzer ist die Westdeutsche Landesbank, die zur Zeit übrigens um viele hundert Millionen DM, die in Gefahr sind, bangen muß.

    (Müntefering [SPD]: Die CDU hat in Nordrhein-Westfalen nur 36 %!)

    Die Landesentwicklungsgesellschaft ist — hören wir uns das einmal an — gegründet worden, um die industrielle Entwicklung zu fördern, mittelständische Wirtschaft anzusiedeln und Investitionen und Innovationen voranzutreiben. Ich kann nur fragen: Was hat das mit dem Ankauf von Wohnungen der Neuen Heimat zu tun?

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, an der Spitze Ihr Ministerpräsident, ist nicht nur Eigentümer der Landesentwicklungsgesellschaft, sondern auch Eigentümer der Wohnungsbauförderungsanstalt, und beide sind in diese Sache sehr verquickt. Gerade die Wohnungsbauförderungsanstalt hat der Neuen Heimat 1 Milliarde DM verpfändet.

    (Müntefering [SPD]: Die Mieter werden das mit Interesse hören!)




    Dr. Möller
    Ich finde, das alles ist eine Art der Selbst- und Eigenfinanzierung, die sehr stark nach Kumpanei riecht.

    (Niegel [CDU/CSU]: Stinkt!)

    Wichtigster Akteur in diesem Schauerspiel ist in dieser Situation die SPD mit dem Ministerpräsidenten. Rau redet immer von Sauberkeit und Anstand in der Politik — koste es, was es wolle. Aber was macht die Regierung? Die OFD in Düsseldorf fordert seit anderthalb Jahren die Überprüfung der Gemeinnützigkeit der Neuen Heimat. Die Aberkennung der Gemeinnützigkeit ist wegen der Spenden an Genossen und andere Institutionen längst überfällig, aber die Regierung Rau zögert die Entscheidung hinaus und verschleppt sie; j a, sie kauft die Wohnungen noch schnell über die Landesentwicklungsgesellschaft an.
    Noch Ende Februar hat Minister Zöpel vor dem Wohnungsbauausschuß des Landtages behauptet, es sei keine Beteiligung an und kein Erwerb von Wohnungen der Neuen Heimat durch das Land beabsichtigt. Jetzt, kaum zwei Wochen später, setzt Zöpel Steuergelder zur Sanierung der Neuen Heimat ein.

    (Müntefering [SPD]: Das ist ja nicht wahr! Im Interesse der Mieter macht er das, nicht zur Sanierung der Neuen Heimat!)

    Im Jahre 1985, vor den Landtagswahlen, hatte Zöpel ein Gutachten des Landesrechnungshofes angefordert und erhalten. Dieses Landesrechnungshof-gutachten hat die Machenschaften beim Verkauf von Wohnungen sehr negativ beurteilt. Zöpel aber hat dem ein anderes Gutachen der Firma Baurevision entgegengehalten, die die Wohnungsverkäufe positiv beurteilte. Bemerkenswerterweise ist die Baurevision die gleiche Prüfungsgesellschaft, die gleiche Firma, die seit vielen Jahren die Wohnungsbauförderungsanstalt des Landes Nordrhein-Westfalen prüft. Hier sind Verquickung und Verschleierung erkennbar.

    (Zuruf von der FDP: Übelster Filz!)

    Meine Damen und Herren, bevor die Neue Heimat und der DGB das versprochene Sanierungskonzept vorlegen, bevor die Finanz- und Vermögenslage und auch die Schuldfrage von neutralen Prüfern untersucht sind, verscherbelt die Neue Heimat in Komplizenschaft mit Zöpel und der Landesregierung ihre Wohnungen.
    Der Versuch der Landesregierung, die Neue Heimat auf Kosten der Steuerzahler zu sanieren, geht zu Lasten des Wohnungsbauprogramms. Die Summen, die für die Rettung der Neuen Heimat aufzubringen sind, überschreiten beträchtlich das Fördervolumen für den sozialen Wohnungsbau. Ich meine, hier wird es bedenklich. Es ist ein ganz trübes Geschäft, das da in Nordrhein-Westfalen abläuft. Der DGB hat Geld und Vermögen genug, um den Neue-Heimat-Konzern zu retten, aber er hat keine soziale Verantwortung für seine Mieter; sonst hätte er andere Wege gesucht.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Ich glaube, daß sich Rau hier durch Steuergelder selbst rettet; nur riskert er damit Kopf und Kragen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Grünbeck.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Grünbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich kann der SPD sicher nicht bescheinigen, daß sie besonderes Feingefühl entwickelt, wenn solche Debatten geführt werden,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Auch sonst nicht!)

    aber in Anbetracht des Verlaufs des Prozesses, den Graf Lambsdorff zu führen hat, hätten Sie, meine Damen und Herren, eigentlich klüger sein und diese Sache ausklammern müssen; denn die könnte auch für Sie peinlich werden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Man deckt mit einem Schmutz nicht das zu, was Sie wollten.
    Herr Kollege Sperling, wenn Sie von den letzten Liberalen reden, dann kann ich Sie beruhigen:

    (Tatge [GRÜNE]: Sogenannte Liberale!)

    Sie sagen ja immer, daß es auch bei Ihnen Liberale gibt, aber die Liberalen haben bei uns in der FDP die Mehrheit; da dürfen Sie sicher sein.

    (Beifall bei der FDP — Lachen bei der SPD und den GRÜNEN — Tatge [GRÜNE]: Das glaubt Ihnen nicht mal der Wähler!)

    Ich darf folgende Bemerkungen machen, meine Damen und Herren. Herr Breit hat bei dem Gespräch mit dem Bundesbauminister erklärt, die Neue Heimat sei keine originäre Aufgabe des DGB. Man muß sich mal überlegen, was das bedeutet: Erst nimmt der DGB die Subventionen in Anspruch, dann stellt er sich öffentlich als der soziale Wohltäter dar, und wenn dann die ganze Geschichte im Keller gelandet ist, verabschiedet er sich vornehm mit der Bemerkung, es sei keine originäre Aufgabe des DGB.
    Da hat man auch mit SPD-Landesministern vereinbart, Herr Kollege, daß man in drei Monaten eine Treuhandprüfung macht. Und als Sie das mit unterzeichneten, hatte der Herr Zöpel in Düsseldorf die Verträge zum Verkauf von Wohnungen der Neuen Heimat schon unterschrieben. Das nennen Sie ehrlichen Umgang mit der Bundesregierung für eine Sanierung der Neuen Heimat? Nein, danke!
    Ich darf aber eines bemerken, meine Damen und Herren, worum es mir heute geht, Herr Bundesbauminister. Ich bitte Sie, einmal zu überprüfen, ob die Informationen aus der Öffentlichkeit stimmen, wonach die Neue Heimat die Wohnungen an die BGI zum Preis von 500 DM bis 750 DM pro Quadratmeter verkauft hat, während die Wohnungen den Mietern der Neuen Heimat zu Preisen von 1 200 DM



    Grünbeck
    und 1 400 DM pro Quadratmeter angeboten wer. den.

    (Hört! Hört! bei der FDP — Zuruf von der FDP: Unglaublich!)

    Da muß man sich doch einmal fragen, welche Sozialpolitik der Deutsche Gewerkschaftsbund als der Eigentümer betreibt und welcher Gesetzesbruch hier vorliegt; denn nach dem Wohnunggemeinnützigkeitsgesetz muß entweder zum Verkaufswert höchstens aber zum Wiederbeschaffungswert veräußert werden. Deshalb muß ich Sie einmal fragen ob die Nachrichten stimmen, daß die BGI als Verwalter dieser Wohnungen auf begrenzte Zeit zum Schluß beauftragt wird, wieder zum Verkehrswert zu verkaufen,

    (Zurufe von der SPD)

    und ob es richtig ist, daß der Deutsche Gewerkschaftsbund beim Verkauf der Wohnungen vom BGI an die letztlichen Besitzer aus den Verkaufserlösen wieder kassiert. Das wäre dann die dritte Sozialisierung der Verluste mit der gleichzeitigen Bereicherung der deutschen Gewerkschaftskasse.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Dr. Möller [CDU/CSU]: So ist es!)

    Wenn das Ihre Politik ist, dann gute Nacht!

    (Waltemathe [SPD]: Guten Morgen!)

    Ich möchte Ihnen nur noch eines sagen: Was Sie zur Ordnungspolitik gesagt haben, Herr Müntefering, läßt einen kalt erschauern. Ich glaube, wir werden uns jetzt mit der Besteuerung der Spitzensportler der Bundesrepublik beschäftigen müssen, die Sie wie eine Neidhammelfraktion verfolgen, weil sie Spitzenleistungen vollbringen und dafür zeitweilig, nur kurze Zeit, Spitzenverdienste kassieren können,

    (Waltemathe [SPD]: Leistungen müssen sich lohnen!)

    Während Ihre Funktionäre eigentlich auf Dauer Spitzenverdiener sind, ohne Spitzenleistungen zu erbringen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Dies muß man einmal sehen. Ich bin sehr gespannt auf die ordnungspolitische Antwort aus Ihren Reihen,

    (Zurufe von der SPD)

    wenn die Neue Heimat Städtebau in Monaco Luxusappartements erstellt und dann Boris Becker dort einzieht, dann beschimpfen Sie ihn als Steuerflüchtling. Das ist SPD-Ordnungspolitik ersten Ranges.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich habe noch eine Tatsache vorzutragen, die mich befremdet. Es ist schade, daß der Herr Kollege Rappe nicht da ist. Etwa vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle den Herrn Kollegen Rappe gelobt, daß er in Niedersachsen, in der „Hildesheimer Zeitung" und in Hannover öffentliche Briefe schreibt, und den DGB beschimpft und kritisiert, daß er die Wohnungen hinter dem Rücken und über die Köpfe der Mieter der Neuen Heimat verkauft. Heute erfahre ich aus dem Geschäftsbericht der Neuen Heimat, daß Herr Rappe in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsmitglied diesen Veräußerungen zugestimmt hat. Was ist denn das für eine Politik, wenn ich öffentlich beschimpfe, was ich selbst mit beschlossen habe?!

    (Tatge [GRÜNE]: Das hat er von Ihnen gelernt!)

    Das ist nicht nur die Wählertäuschung, das ist die Mietertäuschung in der höchsten Potenz. Das darf ich Ihnen einmal vorhalten.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich wundere mich — das muß ich Ihnen zum Schluß noch einmal sagen —,

    (Müntefering [SPD]: Wir wundern uns noch mehr!)

    gegen was und gegen wen in dieser Republik im Augenblick überall durch Staatsanwälte ermittelt wird. Ich glaube, daß in dieser Frage der Neuen Heimat allmählich auch Staatsanwälte an der richtigen Stelle und bei den richtigen Leuten ermitteln sollten.

    (Tatge [GRÜNE]: Die haben mit Lambsdorff zu tun!)

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)