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ID1020500800

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    Plenarprotokoll 10/205 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 205. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. März 1986 Inhalt: Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung der Portugiesischen Republik unter Leitung ihres Präsidenten, Dr Fernando Monteiro do Amaral 15777 B Aktuelle Stunde betr. Möglichkeiten, die Neue Heimat Wohnungsbau und deren Eigentümer daran zu hindern, Sozialwohnungen an Dritte zu verkaufen, ohne die betreffenden Mieter darüber zu unterrichten Dr. Graf Lambsdorff FDP 15741 B Müntefering SPD 15742 C Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . 15743 C Werner (Westerland) GRÜNE 15745 A Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 15746 A Menzel SPD 15747 A Niegel CDU/CSU 15748 B Dr. Sperling SPD 15749 A Dr. Möller CDU/CSU 15750 B Grünbeck FDP 15751 C Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 15752 D Schmitt (Wiesbaden) SPD 15754 C Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland und zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland — Drucksachen 10/2935, 10/2927, 10/4560 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 15755 D Dr. Vogel SPD 15764 B Dr. Waigel CDU/CSU 15769 C Dr. Schierholz GRÜNE . . . . 15773D, 15791C Ronneburger FDP 15777 C Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 15781A Löffler SPD 15783 C Windelen, Bundesminister BMB . . . 15785 D Büchler (Hof) SPD 15787 C Voigt (Sonthofen) fraktionslos 15789 B Frau Terborg SPD 15790 B Heimann SPD 15792 C Namentliche Abstimmung 15794 D Nächste Sitzung 15796 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15797* A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. März 1986 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 15797* B Anlage 3 Äußerungen des Parl. Staatssekretärs Erhard im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den Bundeskanzler wegen Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuß MdlAnfr 74, 75 07.03.86 Drs 10/5156 Bachmaier SPD SchrAntw StSekr Dr. Kinkel BMJ . . 15798* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. März 1986 15741 205. Sitzung Bonn, den 14. März 1986 Beginn: 8.01 Uhr
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    Berichtigung 204. Sitzung, Titelseite linke Spalte: Statt „Oostergetelo FDP" ist „Oostergetelo SPD" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 14. 3. Dr. Ahrens * 14. 3. Amling 14. 3. Bindig 14. 3. Böhm (Melsungen) * 14. 3. Dr. Corterier ** 14. 3. Cronenberg 14. 3. Dr. Dollinger 14. 3. Duve 14. 3. Dr. Enders * 14. 3. Ertl 14. 3. Dr. Geißler 14. 3. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 14. 3. Franke (Hannover) 14. 3. Ganz (St. Wendel) 14. 3. Dr. Götz 14. 3. Haase (Fürth) * 14. 3. Jung (Düsseldorf) 14. 3. Dr. Kreile 14. 3. Frau Krone-Appuhn 14. 3. Landré 14. 3. Lemmrich * 14. 3. Link (Diepholz) 14. 3. Dr. Müller * 14. 3. Neumann (Bramsche) 14. 3. Petersen 14. 3. Pfeifer 14. 3. Pohlmann 14. 3. Reuschenbach 14. 3. Dr. Riesenhuber 14. 3. Rühe 14. 3. Rusche 14. 3. Schlaga 14. 3. Schmidt (Hamburg) 14. 3. Schröder (Hannover) 14. 3. Schulte (Unna) 14. 3. Dr. Schwenk (Stade) 14. 3. Sieler (Amberg) 14. 3. Stommel 14. 3. Vosen 14. 3. Dr. Voss 14. 3. Witek 14. 3. Dr. Wittmann 14. 3. Wittmann (Tännesberg) 14. 3. Zander 14. 3. Zierer * 14. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 1 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die Bundesregierung: 7. Bericht des Ausschusses für die Hochschulstatistik für den Berichtszeitraum 1984/85 (Drucksache 10/5114) zuständig: Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Verordnung der Bundesregierung: Nichtaufhebbare Sechsundneunzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste -Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz - (Drucksache 10/5136) zuständig: Ausschuß für Wirtschaft Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes über das Baugesetzbuch; hier: Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrates (Drucksache 10/5111) zuständig: Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (federführend) Innenausschuß Rechtsausschuß Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ausschuß für Verkehr Haushaltsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Abschluß des Verfahrens der Konsultation des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinie 83/643/EWG zur Erleichterung der Kontrollen und Verwaltungsformalitäten im Güterverkehr zwischen Mitgliedstaaten (Drucksache 10/4685) zuständig: Ausschuß für Verkehr Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Nachweis der Übereinstimmung von Fahrzeugen mit der Richtlinie 85/3/EWG - KOM (85) 147 endg. - EG-Dok. Nr. 6164/85 (Drucksache 10/3352 Nr. 18) Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie Nr. 83/643/EWG zur Erleichterung der Kontrollen und Verwaltungsformalitäten im Güterverkehr zwischen Mitgliedstaaten - KOM (85) 436 endg. - Rats-Dok. Nr. 8800/85 (Drucksache 10/3957 Nr. 4) Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Jahreswirtschaftsbericht 1985 bis 1986 Eine Kooperative Wachstumsstrategie für mehr Beschäftigung - KOM (85) 570 endg. - Rats-Dok. Nr. 9792/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 2) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls auf die Einfuhren von basischem Chromsulfat mit Ursprung in Jugoslawien - KOM (85) 629 endg. - Rats-Dok. Nr. 10393/85 (Drucksache 10/4495 Nr. 1) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Verpflichtungen bestimmter Ausfuhrkreditversicherungsinstitute der Mitgliedstaaten im Falle der Versicherung bestimmter Ausfuhrgeschäfte - KOM (85) 595 endg. - Rats-Dok. Nr. 10366/ 85 (Drucksache 10/4495 Nr. 2) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmte handgearbeitete Waren (1986) - KOM (85) 600 endg. - Rats-Dok. Nr. 10515/85 (Drucksache 10/4583 Nr. 1) 15798* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. März 1986 Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 950/68 über den Gemeinsamen Zolltarif — KOM (85) 656 endg. — Rats-Dok. Nr. 10489/85 (Drucksache 10/4583 Nr. 2) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmte Güteklassen von Ferrochrom der Tarifstelle ex 73.02 E I des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (85) 618 endg. — Rats-Dok. Nr. 10517/85 (Drucksache 10/4583 Nr. 3) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 71/316/EWG des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend gemeinsame Vorschriften über Meßgeräte sowie über Meß- und Prüfverfahren — KOM (85) 627 endg. — Rats-Dok. Nr. 10738/ 85 (Drucksache 10/4681 Nr. 1) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls auf Einfuhren von Rollenketten mit Ursprung in der Volksrepublik China und zur endgültigen Vereinnahmung der auf Einfuhren von Rollenketten für Fahrräder mit Ursprung in der UdSSR und der Volksrepublik China erhobenen vorläufigen Antidumpingzölle — KOM (85) 679 endg. — Rats-Dok. Nr. 10696/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 2) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Boysenbeeren, gefroren, ohne Zusatz von Zucker, für jegliche Verarbeitung, ausgenommen zum Herstellen von vollständig aus Boysenbeeren bestehender Konfitüre, der Tarifstelle ex 08.10 D des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (85) 653 endg. — Rats-Dok. Nr. 10519/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 3) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmtes Sperrholz aus Nadelholz der Tarifnummer ex 44.15 des Gemeinsamen Zolltarifs (1986) — KOM (85) 662 endg. — Rats-Dok. Nr. 10970/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 4) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für Zeitungsdruckpapier der Tarifstelle 48.01 A des Gemeinsamen Zolltarifs (1986) und zur Ausdehnung dieses Kontingents auf bestimmte andere Papiere — KOM (85) 672 endg. — Rats-Dok. Nr. 10971/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung der Gemeinschaftszollkontingente für bestimmte Gewebe und bestimmten Samt und Plüsch, auf Handwebstühlen hergestellt, Tarifnummern ex 50.09, ex 55.09 und ex 58.04 des Gemeinsamen Zolltarifs (1986) — KOM (85) 596 endg. — Rats-Dok. Nr. 10516/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 6) Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Süßkirschen, in Alkohol eingelegt, zur Herstellung von Schokoladenwaren, der Tarifstelle ex 20.06 B I e) 2 bb) des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (85) 631 endg. — RatsDok. Nr. 10518/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 7) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung des Anhangs der Verordnung (EWG) Nr. 288/82 aufgrund des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 769 endg. — Rats-Dok. Nr. 11624/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 8) Vorschlag einer Verordnung EWG des Rates betreffend den Abschluß einer Vereinbarung zur Verlängerung und Änderung der Vereinbarung vom 21. Oktober 1982 über den Handel mit Stahlerzeugnissen Vorschlag einer Verordnung EWG des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 2870/82/EWG über Beschränkungen für die Ausfuhr von Stahlerzeugnissen in die Vereinigten Staaten von Amerika Vorschlag einer Verordnung EWG des Rates über den Abschluß einer Vereinbarung vom 10. Januar 1985 über den Handel mit Stahlrohren - Vorschlag einer Verordnung EWG des Rates zur Änderung einer Verordnung (EWG) Nr. 60/85 über die Beschränkung der Ausfuhr von Stahlrohren nach den Vereinigten Staaten von Amerika Entwurf einer Entscheidung der Kommission betreffend den Abschluß einer Vereinbarung zur Verlängerung und Änderung der Vereinbarung vom 21. Oktober 1982 über den Handel mit Stahlerzeugnissen Entwurf einer Entscheidung der Kommission zur Änderung der Entscheidung Nr. 2872/82/EGKS über Beschränkungen für die Aufruhr von Stahlerzeugnissen in die Vereinigten Staaten von Amerika — KOM (85) 635 endg. — Rats-Dok. Nr. 10281/85 (Drucksache 10/4681 Nr. 9) Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Dr. Kinkel auf die Fragen des Abgeordneten Bachmaier (SPD) (Drucksache 10/ 5156 Fragen 74 und 75): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß sich Äußerungen wie diejenigen des Parlamentarischen Staatssekretärs Erhard in der Bild-Zeitung vom 3. März 1986 zum Ermittlungsverfahren gegen den Bundeskanzler nach den bisherigen Gepflogenheiten aller Bundesregierungen verbieten? Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung wegen dieser Äußerungen des Parlamentarischen Staatssekretärs ergreifen? Zu Frage 74: Nein. Parlamentarische Staatssekretäre sind nicht gehindert, persönliche Auffassungen zu äußern. Zu Frage 75: Die Bundesregierung hält Maßnahmen irgendwelcher Art nicht für erforderlich.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerd Peter Werner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zum dritten Mal bemüht die FDP das Thema Neue Heimat,

    (Zuruf des Abg. Jung [Lörrach] [CDU/ CSU])

    um eine Aktuelle Stunde zu beantragen. Offenbar möchte die FDP den Eindruck erwecken, daß gerade ihr die Mieter der Sozialwohnungen der Neuen Heimat besonders am Herzen liegen.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    Und in jedem Fall will der Kollege Graf Lambsdorff hier den Eindruck erwecken, daß er als aktiver Politiker hier präsent ist, um damit seine Rolle als Angeklagter vergessen zu machen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Oh-Rufe bei der FDP und der CDU/CSU)

    Gestern abend habe ich im Fernsehen eine Sendung von allergnädigster Hofberichterstattung gesehen, in der der Kollege Lambsdorff seinen Rücktritt als Minister allein damit begründete,

    (Zuruf des Abg. Dr.-Ing. Kansy [CDU/ CSU])

    daß man schlecht Gerichtstermine und Kabinettstermine gleichzeitig wahrnehmen könne.
    So, wie da mit politischer Moral als Faktor hinwegkomplimentiert wurde, wird heute morgen mit der Angst von Mietern Schindluder getrieben.

    (Zuruf des Abg. Hornung [CDU/CSU])

    Die Mieter -der Neuen Heimat werden bisher von der Regierungskoalition völlig im Stich gelassen. Es wird da nur parteipolitisch auf den Großkopfeten der Neuen Heimat herumgehackt,

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD) die freilich der SPD nahestehen.

    Nun: Was könnte getan werden? Was müßte getan werden? Ich möchte das Thema dieser Aktuellen Stunde einmal so formulieren, daß es der Sache gerecht wird und daß es vor allem den betroffenen Menschen gerecht wird. Dann müßte das Thema so lauten: Welche Möglichkeiten muß der Bundestag nutzen, um für die Bewohner von Sozialmietwohnungen der Neuen Heimat zu gewährleisten, daß die Sozialbindung und die Mietpreisbindung ihrer Wohnungen in jedem Fall erhalten bleiben?
    Die Antwort auf diese Frage versuchen wir GRÜNEN mit einem Entschließungsantrag zu geben, den unsere Fraktion in dieser Woche abschließend behandelt hat und der in der kommenden Woche im Parlament eingebracht wird.
    Ich versuche, den Inhalt ganz kurz in fünf Punkten darzustellen.

    (Zuruf des Abg. Hornung [CDU/CSU])

    Erstens. Zur Sanierung der Finanzen wird eine Dreierlösung angestrebt: a) Bund, Länder und Gemeinden;

    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

    b) die Gewerkschaften; c) die Gläubigerbanken haben jeweils ihren Teil beizutragen, wobei der Beitrag des Bundes nach unserer Vorstellung 1,25 Milliarden DM betragen sollte.

    (Zuruf des Abg. Jung [Lörrach] [CDU/ CSU])

    Wir begrüßen insofern die Denkspiele in Nordrhein-Westfalen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Zweitens. Ein Stopp des Ausverkaufs der NeueHeimat-Wohnungen muß sofort erreicht werden, z. B. durch Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes, das heißt Verbot des Verkaufs an nichtgemeinnützige Unternehmen.
    Drittens. Bildung von Auffanggesellschaften in Form von kommunalen Sondervermögen, die den Erhalt der bestehenden Preis- und Sozialbindungen garantieren und die die langfristige Entschuldung leisten.
    Viertens. Dezentralisierung des Wohnungsbestandes der Neuen Heimat, d. h. Entflechtung und Auflösung der Neuen Heimat als Voraussetzung für:
    Fünftens. Demokratisierung und Bildung von verschiedenen Arten der Selbstverwaltung der Wohnungsbestände, allein durch die Bewohner oder unter Beteiligung der Bewohner in verschiedenen Abstufungen je nach Bedürfnis der betroffenen Mieter. Die verschiedenen denkbaren Arten sind z. B. Eigentümergenossenschaften, d. h. Bewohner erwerben ihre Wohnungen, der Boden bleibt im Besitz von kommunalem Sondervermögen, oder Verwaltungsgenossenschaften: Häuser und Boden bleiben im Besitz der kommunalen Sondervermögen, nur die Verwaltung wird von den Bewohnern selbst besorgt. Eine noch weiter abgeschwächte Form wäre z. B. die paritätische Mieterbeteiligung an der Verwaltung, die durch ein gemeinnütziges Verwaltungsunternehmen im Auftrag durchgeführt wird.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zuruf von der CDU/CSU: Da sieht man, was ihr für einen Staat wollt!)

    Diese geschilderten fünf Schritte sind möglich, sind realistisch, und sie würden den sozialpolitischen Zweck der Wohnungsbestände der Neuen Heimat dauerhaft sichern; sie würden damit einen Grundsatz sozialer Wohnungspolitik verwirklichen, von dem wir GRÜNEN uns leiten lassen und der lautet: „Einmal öffentlich gefördert — dauerhaft sozial gebunden."

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Wohnen ist ein Grundbedürfnis, das aus unserer Sicht eher als Grundrecht gesehen und auch als Grundrecht organisiert werden muß und das daher nicht so wie andere Konsumbedürfnisse einfach dem sogenannten Markt überlassen werden kann.



    Werner (Westerland)

    Der vorhandene große Bestand bietet sich für eine solche politische Zielsetzung geradezu an, wie ich sie hier beschrieben habe.
    An dieser Stelle muß ich noch einmal darauf hinweisen, was die Antragsteller dieser Aktuellen Stunde mit den Wohnungsbeständen vorhaben. Sie wollen mit ihrem Herumhacken auf den zugegeben groben Fehlleistungen der Neue-Heimat-Manager begründen, daß die ganze Wohnungsgemeinnützigkeit aufgehoben werden sollte;

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Sie wollen alle Bewohner von Wohnungen gemeinnütziger Wohnungsgenossenschaften in die Ängste und Unsicherheiten stürzen, in denen heute die Mieter der Neuen Heimat schon sind. Darum sprach ich anfangs davon, daß hier Schindluder mit der Angst von Mietern getrieben wird.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Kansy.

(Zuruf von den GRÜNEN: Noch ein Mieterfreund!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr.-Ing. Dietmar Kansy


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der massive Druck der öffentlichen Meinung, nicht zuletzt auch der CDU/CSUBundestagsfraktion in den letzten Wochen, hat nun die Führungsspitze der Neuen Heimat wenigstens dazu veranlaßt, den Bundesbauminister und den Ministern der Länder eine seriöse Bestandsaufnahme und ein Sanierungskonzept innerhalb der nächsten drei Monate — vom Februar an gerechnet — zuzusagen. Nach diesen Ankündigungen und Zusagen konnte die Öffentlichkeit eigentlich davon ausgehen, in diesen Wochen keine neuen Meldungen über unsoziales Verhalten des Eigentümers DGB und der Geschäftsführung Neue Heimat zu hören.

    (Zurufe von der SPD)

    Was die Mieter betrifft — das ist eben von meiner Kollegin Rönsch dargelegt worden —, geht dies offensichtlich in alter Manier weiter.
    Die Verbitterung, Herr Kollege Müntefering, über ihr Verhalten reicht mittlerweile weit in die Mitgliedschaft des DGB und der sozialdemokratischen Partei hinein.

    (Zurufe von der SPD)

    Wenn Sie es interessiert, meine Damen und Herren: da ist ein Brief des SPD-Unterbezirks Düsseldorf an die CDU/CSU-Bundestagsfraktion vom 26. Februar dieses Jahres. Hier wird von wachsender Verbitterung und Enttäuschung geredet und festgestellt — ich zitiere —: „Hier sollen Mieter für die Mißwirtschaft ihrer Vermieter haften."

    (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, das ist aber nur die halbe Wahrheit, und jetzt komme ich zu den scheinbar generösen Vorschlägen der SPD und der GRÜNEN, der Staat solle doch wieder einmal einspringen.

    (Müntefering [SPD]: Nicht allein! Lesen Sie doch mal richtig!)

    Eine tolle Masche! Zunächst behauptet man, die Schwierigkeiten der Neuen Heimat könnten durch weitere massive Wohnungsverkäufe und Auflösung von stillen Reserven behoben werden. Dann werden mit Krokodilstränen in den Augen Drohungen in die Öffentlichkeit lanciert, der nun ja leider erforderliche Verkauf von Zehntausenden von Wohnungen gefährde die Sozialbindung dieser Wohnungen, was übrigens nur zum Teil stimmt, und müsse deswegen verhindert werden.
    Dann kommt als Dritter Akt als Dank dafür, daß sich die ehemalige Einheitsgewerkschaft DGB zunehmend in eine Wahlkampftruppe der SPD umfunktionieren läßt, daß SPD-Regierungen den Eigentümer der Neuen Heimat, den DGB, aus Steuermitteln sanieren.
    Das ist das Konzept, mit dem SPD und DGB antreten. Das ist auch nicht verwunderlich. Wir haben ja schon oft über die Verbindung zwischen DGB-Spitze, Neuer Heimat und SPD und über die Tatsache gesprochen, daß Führungspersonen gleichzeitig sowohl prominente SPD-Genossen als auch Gewerkschaftsfunktionäre sind. Ich erwähne hier DGB-Chef Breit, Monika Wulf-Mathies und IG Metall-Vize Steinkühler, der sich in diesen Tagen besonders hervortut.

    (Müntefering [SPD]: Und Müller [Remscheid] und Fehrenbach usw.!)

    Diese Helden werfen der Bundesregierung ständig unsoziales Verhalten vor, wenn sie nicht gerade über den Verkauf von Sozialwohnungen nachdenken.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nein, meine Damen und Herren, die CDU/CSU besteht darauf, daß die gemeinnützigkeitsrechtlichen Bindungen zugunsten der Mieter erhalten bleiben,

    (Müntefering [SPD]: Gucken Sie dabei den Lambsdorff an!)

    ohne daß für die Mißwirtschaft des DGB Mittel der Steuerzahler in Anspruch genommen werden. Im Normalfall ist der Mieter gleichzeitig auch Steuerzahler. Nach Ihren Vorstellungen müßte er im Grunde für die Sanierung doppelt bezahlen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir erwarten, daß der DGB aus seinem Wirtschaftsimperium Eigenkapital zuführt. Wir erwarten auch, daß er dabei von den Banken unterstützt wird, bei denen er in der Kreide steht. Die Banken würden durch einen Konkurs wesentlich mehr Geld verlieren, als wenn sie sich in einer solchen Situation an einer Sanierung beteiligen.
    Meine Damen und Herren, ich möchte hier in aller Deutlichkeit folgendes ankündigen: Wenn DGB und Management der Neuen Heimat in dieser Weise weitermachen, Öffentlichkeit, Parlament und



    Dr.-Ing. Kansy
    Bundesregierung an der Nase herumzuführen, dann möchte ich nicht ausschließen, daß wir als CDU/CSU auch hier in Bonn einen Untersuchungsausschuß beantragen, um Fragen, die zwischenzeitlich Millionen von Menschen in diesem Lande bewegen, auch vor den Augen von Millionen von Menschen hier in Bonn zu untersuchen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)