Rede von
Heinz
Westphal
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich rufe die Frage 20 des Abgeordneten Werner auf:
Wie gedenkt die Bundesregierung durch verstärkte öffentliche Aufklärung, insbesondere in den Medien und in der Schule, die Sicherung des Lebensrechts des ungeborenen Kindes als Aufgabe von Verfassungsrang im Wertbewußtsein der Bevölkerung effektiver zu verankern, als dies bisher der Fall ist?
Bitte schön, Frau Staatssekretärin.
Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär: Herr Kollege Werner, wie Sie wissen, hat die Bundesregierung die Broschüre „Das Leben vor der Geburt" herausgegeben. Diese Veröffentlichung hat inzwischen eine Auflage von 900 000 Exemplaren erreicht.
Darüber hinaus hat die Bundesregierung ihre Möglichkeiten, durch die Förderung von Modellmaßnahmen zu einer Verbesserung der Rahmenbedingungen zum Schutz des ungeborenen Lebens beizutragen, in dem Umfang der zur Verfügung stehenden Finanzmittel voll ausgeschöpft.
Im einzelnen verweise ich auf folgende Modellprojekte: wissenschaftliche Überprüfung und kontrollierte Vermittlung der natürlichen Methoden der Empfängnisregelung; wissenschaftliche Untersuchung zur Erfassung und Verbesserung der sozialen und pädagogischen Arbeit in Mutter-Kind-Einrichtungen; Förderung von Aufklärungs- und Beratungsschriften zur Familienplanung; Entwicklung und Umsetzung sexualpädagogischer Arbeitshilfen für die Jugendarbeit; Entwicklung neuer Materialien zur Sexualaufklärung; Entwicklung eines neuen ärztlichen Fortbildungsprogramms zur Schwangerschaftskonfliktberatung und Familienplanung; Untersuchung über Adoption als mögliche Perspektive im Schwangerschaftskonflikt; Förderung von Bildungsmaßnahmen zur Stärkung des Wertbewußtseins in Ehe und Familie im Rahmen der verbandlichen Familienbildungsarbeit.
Wie weit die von der Bundesregierung geförderten Materialien auch in Schulen eingesetzt werden, unterliegt der Entscheidung der Kultusminister der Länder.