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ID1020301800

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    7. Seesing.: 1
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    Plenarprotokoll 10/203 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 203. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 12. März 1986 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den unangemeldeten gentechnologischen Versuchen der Industrie Frau Dann GRÜNE 15579 B Lenzer CDU/CSU 15580 C Dr. Kübler SPD 15581 B Kohn FDP 15582 B Haunschild, Staatssekretär BMFT . . 15583 B Catenhusen SPD 15584 C Frau Dr. Neumeister CDU/CSU 15585 D Stahl (Kempen) SPD 15586 C Seesing CDU/CSU 15587 C Stiegler SPD 15588 B Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 15589 A Fellner CDU/CSU 15590 A Fragestunde — Drucksache 10/5156 vom 7. März 1986 — Ansicht der Bundesministerin Dr. Süssmuth über die Bedeutung der Gesamtschule und über die Haltung der Bundesregierung zur Verschränkung von allgemeiner und beruflicher Bildung MdlAnfr 3, 4 07.03.86 Drs 10/5156 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW 15591 B ZusFr Kuhlwein SPD 15591 C Auffassung der Bundesregierung zur Resolution des Landesausschusses der SPD Schleswig-Holstein vom 18. Januar 1986 betr. Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag mit der DDR MdlAnfr 5, 6 07.03.86 Drs 10/5156 Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . . 15592 C ZusFr Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU . 15592 D ZusFr Kuhlwein SPD 15593A Äußerungen von Bundesverteidigungsminister Dr. Wörner in der „ZEIT" vom 28. Februar 1986 und in der amerikanischen Zeitschrift „Strategic Review" zur Luftverteidigung der NATO und insbesondere zur Flugkörperabwehr MdlAnfr 9, 10 07.03.86 Drs 10/5156 Frau Fuchs (Verl) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15594A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 15594 A ZusFr Horn SPD 15594 D ZusFr Mann GRÜNE 15595A ZusFr Frau Blunck SPD 15595A ZusFr Catenhusen SPD 15595 C ZusFr Lambinus SPD 15595 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 15595 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 15596A ZusFr Berger CDU/CSU 15596 B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 203. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1986 Aufgaben des früheren Leiters des Referats ES (heute Hauptabteilungsleiter Rüstung) und der ihm unterstellten Bereiche bei der MAD-Gruppe S; Kontakte eines aus der Organisation Gehlen stammenden Agenten mit dem heutigen Hauptabteilungsleiter Rüstung, insbesondere Anlaß des Einschreibens vom 29. August 1978 MdlAnfr 11, 12 07.03.86 Drs 10/5156 Pauli SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15596 C ZusFr Pauli SPD 15596 C ZusFr Mann GRÜNE 15596 D Finanzierung von Frauenhäusern MdlAnfr 15, 16 07.03.86 Drs 10/5156 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG . 15597 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 15597 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 15598 A ZusFr Mann GRÜNE 15598 B ZusFr Frau Blunck SPD 15598 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 15599 B ZusFr Frau Weyel SPD 15599 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 15599 D ZusFr Dolata CDU/CSU 15600A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 15600 B Einsatz eines Gremiums zur Beratung des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit in der Frage der Finanzierung von Frauenhäusern; Zusammensetzung MdlAnfr 17, 18 07.03.86 Drs 10/5156 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 15600 C ZusFr Peter (Kassel) SPD 15600 C ZusFr Frau Weyel SPD 15600 D ZusFr Tatge GRÜNE 15601 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 15601A ZusFr Frau Blunck SPD 15601 B ZusFr Dolata CDU/CSU 15601 C Verstärkte Aufklärung der Bevölkerung über die Forderung des Bundesverfassungsgerichts vom 25. Februar 1975, Schwangerschaftsberatung primär als Beratung zur Fortsetzung der Schwangerschaft durchzuführen MdlAnfr 19, 20 07.03.86 Drs 10/5156 Werner (Ulm) CDU/CSU Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 15602 B ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU 15602 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 15603 A ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 15603 B ZusFr Dr. de With SPD 15603 B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 15603 C ZusFr Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 15603 C ZusFr Frau Blunck SPD 15603 D ZusFr Mann GRÜNE 15604 A ZusFr Peter (Kassel) SPD 15604 D ZusFr Catenhusen SPD 15605A Verhinderung des Rückgangs von Assistenzarzt-Stellen zugunsten von AiP-Stellen MdlAnfr 21 07.03.86 Drs 10/5156 Frau Augustin CDU/CSU Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG . 15605 D Abzug des sogenannten Zusatzkindergeldes bis zu 46 DM von den Sozialhilfeleistungen MdlAnfr 22 07.03.86 Drs 10/5156 Kirschner SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 15606 C ZusFr Kirschner SPD 15606 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 15607 A Vom Bundesminister für Forschung und Technologie geförderte Untersuchungen über den weiteren Einsatz von Robotern und dessen soziale Folgen; Förderung von Beratungsstellen für Betriebsräte MdlAnfr 31, 32 07.03.86 Drs 10/5156 Catenhusen SPD Antw StSekr Haunschild BMFT . . . 15607 B ZusFr Catenhusen SPD 15607 B ZusFr Fischer (Homburg) SPD 15608 C ZusFr Boroffka CDU/CSU 15608 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 15608 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 15609A ZusFr Urbaniak SPD 15609 B ZusFr Nagel SPD 15609 C Nächste Sitzung 15609 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 203. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1986 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15610* A Anlage 2 Anerkennungsquoten der ab 1. Februar 1986 weiterbeschäftigten Vorsitzenden von Ausschüssen und Kammern für Kriegsdienstverweigerung im Vergleich zu denen ihrer früheren, inzwischen ausgeschiedenen Kollegen; Kriterien für die Weiterbeschäftigung der Vorsitzenden MdlAnfr 13, 14 07.03.86 Drs 10/5156 Dr. Schierholz GRÜNE SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 15610* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 203. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1986 15579 203. Sitzung Bonn, den 12. März 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 14. 3. Brandt 12. 3. Büchner 12. 3. Cronenberg 12. 3. Dr. Enders * 13. 3. Franke (Hannover) 14. 3. Ganz (St. Wendel) 14. 3. Haase (Fürth) * 14. 3. Kittelmann * 12. 3. Klein (München) 12. 3. Frau Krone-Appuhn 14. 3. Lemmrich * 14. 3. Liedtke 12. 3. Mann 12. 3. Dr. Müller * 14. 3. Neumann (Bramsche) 14. 3. Petersen 14. 3. Rappe (Hildesheim) 12. 3. Dr. Riesenhuber 14. 3. Rühe 12. 3. Dr. Rumpf 12. 3. Schartz (Trier) 12. 3. Schlaga 14. 3. Schröder (Hannover) 12. 3. Schröer (Mülheim) 12. 3. Schulte (Unna) 12. 3. Dr. Schwenk 14. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 13. 3. Voigt (Sonthofen) 12. 3. Vosen 14. 3. Dr. Wittmann 14. 3. Zander 14. 3. Zierer * 14. 3. Frau Zutt 12. 3. * entschuldigt für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Schierholz (GRÜNE) (Drucksache 10/5156 Fragen 13 und 14): Wie hoch waren im Jahre 1985 die Anerkennungsquoten derjenigen Vorsitzenden von Ausschüssen und Kammern für Kriegsdienstverweigerer gemäß § 9 ff. KDVNG, die nach der Verkleinerung der Zahl der Ausschüsse zum 1. Februar 1986 in ihren Funktionen verblieben gegenüber denjenigen Vorsitzenden, die zum 31. Januar 1986 aus ihrer Funktion ausgeschieden sind? Nach welchen Kriterien erfolgte die Weiterbeschäftigung von Vorsitzenden bei Ausschüssen und Kammern für Kriegsdienstverweigerer gemäß § 9ff. KDVNG über den 1. Februar 1986 hinaus? Zu Frage 13: Eine Statistik über die Anerkennungsquoten der Ausschüsse und Kammern für Kriegsdienstverweigerung wird nicht geführt. Im übrigen entscheidet nicht der Vorsitzende, sondern der gesamte Spruchkörper (§ 9 Abs. 5 KDVNG). Zu Frage 14: Die personelle Besetzung der ab 1. Februar 1986 neu eingerichteten Dienstposten für Vorsitzende von Ausschüssen ist noch nicht abgeschlossen. Die Personalentscheidungen richten sich nach der fachlichen Qualifikation unter Berücksichtigung der persönlichen Situation und der örtlichen Bindungen der einzelnen Bediensteten.
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    Rede von Erwin Stahl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, daß es gut ist, daß sich der Deutsche Bundestag heute mit einem wichtigen Thema der Biotechnologie, hier speziell der Gentechnik, einmal befaßt. Nur glaube ich, es wäre sinnvoller, dies nicht an einem solchen Anlaß aufzuhängen und nicht in einer Aktuellen Stunde zu behandeln;

    (Fellner [CDU/CSU]: Dann hätten wir jetzt etwas Sinnvolles arbeiten können!)

    denn der Tatbestand Ihrer Aktuellen Stunde, verehrte Kollegen von den GRÜNEN, ist seit November letzten Jahres hier im Deutschen Bundestag protokollarisch mit einer Anfrage aufgezeigt.

    (Frau Dann Es wäre richtig gewesen, die Regierung zu fragen und die Regierung, wo es notwendig ist, auch zu kritisieren, daß sie in dem einen oder anderen Punkt nichts unternommen hat, was derzeitig festgestellt wurde und was der Staatssekretär wohl auch bestätigt hat. Ich glaube, es ist nicht richtig, daß damit die ganze Forschung und Entwicklung, die in den Betrieben und in den Labors von Universitäten und Großforschungseinrichtungen stattfindet, insgesamt in Frage gestellt wird. Ich finde, dies ist nicht der richtige Weg, da wir dieses neue notwendige Gebiet der Forschung und Entwicklung weiter fördern. Nun ist unbestritten, daß Kollegen des Deutschen Bundestages nach Japan und nach USA gefahren sind, um sich im besonderen zu informieren, weil bei uns im Lande die Erkenntnis da war, daß wir in der Bundesrepublik Deutschland hier eigentlich ein Stück zurück waren. Wir haben 1979 eingehend darüber diskutiert und Fachleute gehört, ob es notwendig ist, neben den Richtlinien ein Gesetz dafür einzubringen. Wir sind nach Abwägung und Anhörung vieler Fachleute, vor allen Dingen ausländischer Fachleute, damals der Meinung gewesen, dies ist nicht notwendig. Nun sind wir sechs Jahre weiter, und wir haben auch eine ganze Menge an praktischen Erfahrungen, nicht nur aus den Universitäten und aus den Forschungseinrichtungen, sondern Stahl jetzt zusätzlich auch aus der Industrie. Es wird notwendig sein, in Abwägung des Tatbestandes und nach Vorlage des Berichts der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages dieses Thema in diesem Hause noch einmal ernsthaft zu diskutieren, um dann die Vorschläge, die die Enquete-Kommission uns, dem Gesetzgeber, der Politik gemacht hat, zu prüfen und, wenn notwendig, auch in Richtlinien oder in Gesetze umzuwandeln. Wir haben von 1978 bis 1983, wenn ich die Zahl noch richtig im Gedächtnis habe, etwa 600 gentechnologische Experimente in der Bundesrepublik gehabt, die in 52 Einrichtungen durchgeführt worden sind und wo etwa 140 Arbeitsgruppen mit Forschern tätig waren. Auch dies ist eine Zahl, die hier im Bundestag einmal genannt werden muß. Unbestritten ist ja wohl, daß wir die Grundlagenforschung in diesem Bereich im letzten Jahrzehnt verstärkt gefördert haben und daß es uns in der Politik sehr am Herzen lag, die Umsetzung der Erkenntnisse auch in wirtschaftliche Notwendigkeiten verstärkt zu fördern. Dies haben beide Regierungen gemacht, und ich finde, daß dies auch in Ordnung war; denn es gibt ja eine Reihe von Möglichkeiten, im Bereich des Umweltschutzes, im Bereich der Wasserqualität, im Bereich der Pharmaindustrie, diese Erkenntnisse zu nutzen. Meine Damen und Herren, dabei steht außer Frage — das will ich auch sagen —, daß es notwendig ist, daß die Richtlinien der Zentralen Kommission auch wirklich angewandt und eingehalten werden. Wenn ein derartiger Verstoß sichtbar wird — dies ist hier ja wohl unbestritten —, dann muß die Regierung in dieser Sache natürlich auch handeln. Herr Staatssekretär Haunschild, es wäre notwendig gewesen, hier ein bißchen mehr darüber zu sagen, was man künftig eventuell über die Richtlinien oder über eine Rechtsverordnung von seiten der Regierung in diesem Bereich tun will, um Wiederholungen zu unterbinden. Wenn nötig, muß der Gesetzgeber dafür einstehen und in dieser Richtung etwas tun. Ich meine, verehrte Kollegen von den GRÜNEN, daß sich dieser Vorgang wenig eignet, dieses Thema heute in einer Aktuellen Stunde ernsthaft zu behandeln. Ich meine, daß es richtig gewesen wäre, in den Ausschüssen darüber zu sprechen und, wenn notwendig, in der Fragestunde des Deutschen Bundestages noch einmal nachzuhaken. Lassen Sie mich abschließend sagen: Wir Sozialdemokraten unterstützen die weitere Forschung auf diesem Gebiet, insbesondere die Chance, hier auch kleine und mittlere Unternehmen verstärkt einzusetzen. Es kann nicht sein, daß auf Grund eines vielleicht unwissenden schwarzen Schafes die Forschung in der Wirtschaft insgesamt und die Forschung in Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet in Frage gestellt werden soll. Schönen Dank. (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP — Frau Dann [GRÜNE]: Es gibt aber viele Schafe!)





    (Zuruf der Abg. Frau Dann [GRÜNE])



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Seesing.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinrich Seesing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Sachverhalt, über den wir heute debattieren, ist nun genügend dargestellt worden. Ich möchte die Frage angehen, ob sich jeder der Verantwortung bewußt ist, die er nicht nur für sich, sondern auch der Allgemeinheit gegenüber zu tragen hat.
    Da hat also jemand eine Zuwendung von 900 000 DM für eine Unternehmensgründung erhalten. Wer im gentechnischen Bereich arbeiten will, muß sich an die Richtlinien der Zentralen Kommission für Biologische Sicherheit halten

    (Zuruf der Abg. Frau Dann [GRÜNE])

    — ich will jetzt den Namen hier nicht wiederholen, ich will kurz von den Genrichtlinien sprechen —, die seit 1978 gelten und bisher dreimal angepaßt wurden.
    Ich gehe davon aus, daß ein Firmengründer die rechtlichen Voraussetzungen kennt oder sich deren Kenntnis aneignet, die er für seinen Fachbereich braucht. Er muß um die Forderungen wissen, die die Gesellschaft an ihn stellt. Diese Forderungen sind für die Arbeit im gentechnischen Bereich in den angesprochenen Richtlinien niedergelegt.
    Es ist bedauerlich, daß der Zuwendungsempfänger — hier der Firmeninhaber — auf die Verpflichtung zur Einhaltung dieser Richtlinien bei zwei Projekten nicht hingewiesen wurde. Aber auch ohne diesen Hinweis muß einem verantwortungsbewußten Menschen klar sein, was er zu tun hat und was er der Gesellschaft schuldet.
    Schwerwiegender scheint mir, daß der Firmenchef diese Richtlinien aus seiner früheren Tätigkeit her recht wohl kannte.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Noch schlimmer!)

    Er sei davon ausgegangen — so sein Einwand —, daß das Bundesministerium für Forschung und Technologie die zuständige Stelle des Bundesgesundheitsamts schon informiert habe. Vielleicht ist es eine Möglichkeit der Kontrolle — der Staatssekretär hat die Probleme gerade angesprochen —, daß man geförderte Vorhaben dieser Zulassungsstelle mitteilt.
    Aber im Grunde trifft das nicht den Kern. Die Frage ist mehr eine Frage nach der Moral, nach der von mir schon einige Male angesprochenen Verantwortung. Es wird notwendig sein, eine moralische Haltung durch Vorgaben abzustützen. Vielleicht läßt man noch einmal alle Institute, alle Forscher, die sich den Richtlinien unterwerfen müssen, und alle, die sich freiwillig dazu verpflichtet haben, die Kenntnis dieser Verpflichtung bestätigen. Es ist gut, daß nun eine eingehendere Anweisung des Forschungsministeriums an Zuwendungsempfänger



    Seesing
    ergeht, wenn sie öffentliche Mittel in Anspruch nehmen.
    Ich sehe auch die Notwendigkeit, die Zentrale Kommission für Biologische Sicherheit und die Genrichtlinien in irgendeiner Form gesetzlich anzubinden. Die Überprüfung dieser Richtlinien ist abgeschlossen. Ich gehe davon aus, daß sie in etwa zwei Monaten vom Bundeskabinett verabschiedet sein werden.
    Weitergehende Vorstellungen für den Bereich der Gentechnologie möchte ich heute nicht ansprechen. Die Enquete-Kommission „Chancen und Risiken der Gentechnologie" arbeitet sehr ernsthaft und wird ihren Bericht mit Vorschlägen für ein Handeln oder vielleicht auch ein Nichthandeln des Bundestages im Spätherbst vorlegen.
    Aber auch Gesetze, Verordnungen, Erlasse und Verfügungen können nicht die moralische Haltung aller Beteiligten ersetzen.
    Es geht darum, den Menschen und seine Umwelt zu schützen, aber auch darum, alle technischen Möglichkeiten, die verantwortbar sind, zu nutzen, um das Leben der Menschen zu erleichtern, eine gesunde Umwelt zu erhalten oder wiederherzustellen, neue Wege zu suchen, um Krankheiten zu bekämpfen und die Ernährung der Menschheit zu sichern.
    Ich sehe in der Gentechnologie einen solchen Weg.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Er ist aber nur zu begehen, wenn nicht durch Nachlässigkeit oder gar Vorsatz die von der Gesellschaft zu fordernden Sicherheitsbestimmungen verletzt werden. Deswegen wollen wir Richtlinien, die die Entfaltung von Forschung und Technik gewährleisten, aber auch die Sicherheit der Menschen garantieren. Dann wird auch kein Platz für eine Verunsicherung der Bürger bleiben, wie sie von den GRÜNEN ständig versucht wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)