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ID1020114000

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    Plenarprotokoll 10/201 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 201. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Verantwortung aller demokratischen Parteien gegenüber Anfängen antisemitischer Tendenzen Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 15413 B Klein (München) CDU/CSU 15414 C Frau Renger SPD 15415 B Gerster (Mainz) CDU/CSU 15416 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 15417 B Dr. de With SPD 15418A Dr. Kohl, Bundeskanzler 15418 D Weirich CDU/CSU 15419 D Duve SPD 15421 B Lowack CDU/CSU 15422 B Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 15423 B Waltemathe SPD 15423 D Schäfer (Mainz) FDP 15424 C Reddemann CDU/CSU 15425 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten und anderer Gesetze — Drucksache 10/2652 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/5083 — Saurin CDU/CSU 15426 B Bachmaier SPD 15427 D Beckmann FDP 15429 C Mann GRÜNE 15430 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 15432 D Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Schmidt (München), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schröder (Hannover), Stiegler, Dr. de With, Dr. Schwenk (Stade) und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität — Drucksache 10/119 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/5058 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität — Drucksache 10/318 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/5058 — Dr. Götz CDU/CSU 15434 B Schmidt (München) SPD 15437 B Kleinert (Hannover) FDP 15440 C Tatge GRÜNE 15442 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 15443 D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) — Drucksache 10/1262 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/4618 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4718 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Verbot von Lindan — Maßnahmen gegen den Borkenkäfer — Drucksachen 10/1578 (neu), 10/4472 — Bayha CDU/CSU 15445 C Frau Weyel SPD 15447 B Bredehorn FDP 15448 D Werner (Dierstorf) GRÜNE 15449 D Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 15451A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes — Drucksache 10/5064 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) — Drucksache 10/3628 — Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 15453 B Frau Blunck SPD 15455 B Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 15457 A Werner (Dierstorf) GRÜNE 15458 D Paintner FDP 15460 D Schulte (Menden) GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 15462 A Dr. Rumpf FDP (Erklärung nach § 30 GO) 15462 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Kastning, Kuhlwein, Bernrath, Frau Odendahl, Peter (Kassel), Weisskirchen (Wiesloch), Vogelsang, Dr. Penner, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Neue Informations- und Kommunikationstechnologien und Bildung — Drucksache 10/4580 — Kastning SPD 15462 D Schemken CDU/CSU 15464 B Frau Dann GRÜNE 15465 D Dr.-Ing. Laermann FDP 15466 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMBW . . 15467 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel, Vogt (Kaiserslautern) und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltschutz und Bundeswehr — Drucksachen 10/2090, 10/3529 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel, Vogt (Kaiserslautern) und der Fraktion DIE GRÜNEN Naturbeeinträchtigung durch Rüstung und Militär in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 10/2221, 10/3530 — Frau Hönes GRÜNE 15469A Dr.-Ing. Oldenstädt CDU/CSU 15471A Dr. Klejdzinski SPD 15472 D Ronneburger FDP 15475 B Kolbow SPD 15477 C Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 15479 D Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 15481 D Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Fischer (Frankfurt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Zentrales Verkehrs-Informations-System (ZEVIS) beim Kraftfahrt-Bundesamt — Drucksachen 10/2226, 10/3761 — Mann GRÜNE 15484 D Broll CDU/CSU 15486 C Wartenberg (Berlin) SPD 15488 C Baum FDP 15490 C Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV . 15492 A Beratung der Ubersicht 13 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/4725 — Mann GRÜNE 15493 D Helmrich CDU/CSU 15494 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 III Dr. de With SPD 15495 D Kleinert (Hannover) FDP 15496 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem ... Strafrechtsänderungsgesetz — Strafaussetzung zur Bewährung — Drucksache 10/5061 — 15497 A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Ersten Rechtsbereinigungsgesetz — Drucksache 10/5062 — 15497 B Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung des Fleischbeschaugesetzes — Drucksache 10/5063 — 15497 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung — Drucksache 10/3559 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/4748 — Frau Augustin CDU/CSU 15497 D Delorme SPD 15498 D Eimer (Fürth) FDP 15500A Frau Wagner GRÜNE 15501A Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 15502 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über den rechtlichen Status der Main- Donau-Wasserstraße — Drucksache 10/4632 — 15502 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" —Wirtschaftsjahr 1983 — Drucksachen 10/2666, 10/3511 — . . . 15502 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung der ca. 26,6 ha großen bundeseigenen Liegenschaft in RheinstettenForchheim, Kutschenweg 10, an das Land Baden-Württemberg — Drucksache 10/4947 — 15502 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem von der Fraktion der SPD eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksache 10/4363, 10/4724 — . . . . 15503A Beratung der Sammelübersicht 136 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5056 — 15503 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Großversuch Tempo 100 — Drucksache 10/5050 (neu) — 15503 C Nächste Sitzung 15503 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15505* A Anlage 2 Privatisierung des Reinigungsdienstes und der Kfz-Werkstätten der Bundespost; Kostenersparnis MdlAnfr 1 21.02.86 Drs 10/5081 Müller (Wesseling) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rawe BMP . . . . 15505* B Anlage 3 Anteil von Firmengründungen an den Konkursen 1984 und 1985 MdlAnfr 83 21.02.86 Drs 10/5081 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . 15506*A Anlage 4 Vereinbarkeit der allgemeinen Auftragsbestimmungen für Messebeteiligungen des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit den Bestimmungen des AGB-Gesetzes MdlAnfr 88 21.02.86 Drs 10/5081 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. von Geldern BML 15506* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 15413 201. Sitzung Bonn, den 27. Februar 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 28. 2. Böhm (Melsungen) ** 28. 2. Clemens 28. 2. Dr. Corterier 28. 2. Ertl 27. 2. Gansel 28. 2. Gallus 27. 2. Gattermann 27. 2. Genscher 28. 2. Hauck 27. 2. Graf Huyn 28. 2. Dr. Jahn (Münster) 27. 2. Kohn 28. 2. Dr. Kreile 27. 2. Dr. Langner 28. 2. Lenzer ** 28. 2. Marschewski 28. 2. Dr. Meyer zu Bentrup 27. 2. Dr. Penner 28. 2. Poß 27. 2. Schlaga 28. 2. Dr. Schmidt (Gellersen) 28. 2. Schmidt (Hamburg) 28. 2. Schmidt (Hamburg-Neustadt) 28. 2. Schmidt (München) ** 28. 2. Schröder (Hannover) 28. 2. Schröer (Mülheim) 27. 2. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 28. 2. Spilker 28. 2. Stockleben 28. 2. Dr. Stoltenberg 28. 2. Weisskirchen (Wiesloch) 27. 2. Dr. Wieczorek 28. 2. Wimmer (Neuss) 28. 2. Frau Zeitler 28. 2. Frau Zutt 28. 2. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Müller (Wesseling) (CDU/CSU) (Drucksache 10/5081 Frage 1): Trifft es zu, daß die Deutsche Bundespost den Reinigungsdienst und die Kraftfahrzeugwerkstätten privatisiert, und wenn ja, welche Kostenersparnis wird hierdurch erzielt? Im Bereich der Deutschen Bundespost werden viele Dienstgebäude schon seit Jahren durch Unternehmen gereinigt. Der Anteil der Fremdreinigung betrug am 1. Januar 1986 fast die Hälfte, nämlich 47 v. H. der Gesamtreinigungsfläche von rund 17 Millionen m2 in den Postobjekten. Die Deutsche Bundespost gibt jährlich mehr als eine halbe Milliarde DM für die Reinigung ihrer Gebäude aus. Der Grundsatz einer wirtschaftlichen und sparsamen Haushaltsführung zwingt zu Überlegungen, wie diese Dienstleistung für die Deutsche Bundespost am wirtschaftlichsten erbracht werden kann. In den letzten Jahren haben Landesrechnungshöfe und der Bundesrechnungshof übereinstimmend die Unwirtschaftlichkeit der Eigenreinigung festgestellt. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im Bereich der Deutschen Bundespost in zahlreichen Objekten unterschiedlicher Größe und Nutzung haben ergeben, daß die Eigenreinigung mehr als doppelt so teuer ist wie die Fremdreinigung. Die Postdienststellen sind daher mit Verfügung vom 28. Dezember 1984 angehalten worden, die Fremdreinigung in den Nichtsicherheitsbereichen im Rahmen des Möglichen auszuweiten. Die Sicherheitsbereiche - etwa 25 v. H. der Gesamtfläche - bleiben in Eigenreinigung. Aus Anlaß der im letzten Jahr begonnenen Umstellung wird keine Post-Reinigungskraft entlassen; auch die Wochenarbeitszeit wird nicht gekürzt. Deshalb können keine sozialen Härten aufkommen. Durch diese Maßnahme in der Gebäudereinigung wird die Deutsche Bundespost in dem vorgesehenen Umstellungszeitraum von 10 Jahren etwa 500 Millionen DM und in den Folgejahren nach Abschluß der Umstellung jährlich etwa 200 Millionen DM einsparen können. Anfang 1984 hat der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen die Unternehmensberatung Knight Wendling AG (KW) beauftragt, ein Strategisches Konzept für das Postwesen zu erstellen. Ein Teilbereich davon ist das Betriebskonzept Logistik und Werkstätten, in welchem unter anderem die Instandhaltung der Kfz und Anhängerfahrzeuge der Deutschen Bundespost begutachtet worden ist. Dieses Gutachten der Unternehmensberatung ist intern von einer Projektgruppe Werkstättendienst geprüft worden. In der Beurteilung des Gutachtens wird zusammenfassend festgestellt, daß die im Gutachten ausgewiesenen Rationalisierungspotentiale zwar nicht schlüssig nachvollziehbar sind, daß das Gutachten jedoch eine Reihe von Hinweisen und Anregungen enthält, die es wert sind, auch im Detail untersucht zu werden. Diese Prüfungen haben noch nicht stattgefunden. Weiterhin hat die Unternehmensberatung festgestellt, daß in den vergangenen Jahren schon eine beachtliche Steigerung der Produktivität erreicht werden konnte und dieser Anpassungsprozeß noch nicht abgeschlossen ist. Ausgehend vom Ist-Zustand und auf Grundlage des Gutachtens KW, sowie ergänzt durch gezielte Untersuchungen, wird das langfristige Konzept für die Fahrzeug-Instandhaltung fortentwickelt. Ungeachtet dessen ist in geeigneten Fällen eine Steigerung des vergabefähigen Anteils der Kfz-In- 15506* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 standhaltung an Privatwerkstätten künftig vorgesehen. Wesentlich dabei ist, daß außer dem selbstverständlich zu fordernden Gebot der Wirtschaftlichkeit und betrieblichen Zweckmäßigkeit auch Gesichtspunkte der Ordnungspolitik, des Arbeitsmarktes und der Sozialverträglichkeit angemessen zu berücksichtigen sind. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/5081 Frage 83): Können von der Bundesregierung Auskünfte darüber gegeben werden, wie hoch der Anteil von neuen Firmengründungen an den Firmenpleiten der Jahre 1984 und 1985 gewesen ist? Die amtliche Statistik unterscheidet bei den Insolvenzen nur zwischen Unternehmen, die jünger bzw. die älter als 8 Jahre sind; neugegründete Unternehmen werden nicht gesondert erhoben. Der Anteil von Unternehmen, die jünger als 8 Jahre waren, an den Insolvenzen lag 1980 mit 81,1 % am höchsten und ist seitdem kontinuierlich gesunken; 1984 betrug der Anteil junger Unternehmen an den Insolvenzen 75,4 %, 1985 lag er bei 74,8 %. Hier sollte aber beachtet werden, daß zwar 1985 rd. 10 200 junge Unternehmen durch Insolvenz aus dem Markt ausgeschieden sind, dies aber bezogen auf die Zahl der gleichzeitig neu gegründeten Unternehmen, nämlich 318 000 in 1985, nur rd. 3% ausmacht. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. von Geldern auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/5081 Frage 88): Sind die allgemeinen Auftragsbestimmungen für Messebeteiligungen des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AAB-BML) mit dem Bundesminister der Justiz im Hinblick auf ihre Vereinbarkeit mit den Bestimmungen des AGB-Gesetzes abgestimmt worden, und hält es die Bundesregierung z. B. mit dem AGB-Gesetz vereinbar, in allgemeinen Auftragsbestimmungen Vertragsstrafenversprechen abzufordern (vgl. AAB-BML XIII Nr. 4)? Die „Allgemeinen Auftragsbestimmungen für Messebeteiligungen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AABBML)" sind vom BML im Rahmen seiner eigenen Ressortkompetenz getroffen worden (Art. 65 Satz 2 GG). Der Bundesminister der Justiz wurde nicht eingeschaltet, weil eine rechtsförmliche Prüfung nicht in Betracht kam (§§ 38 und 67 Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien, Besonderer Teil — GGO II). Das Bundesjustizministerium hat dieses Vorgehen als richtig bestätigt. II. Die AAB-BML sind rechtlich nicht zu beanstanden. Sie sind insbesondere auch mit dem „Gesetz zur Regelung des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB-Gesetz)" vereinbar. Die AAB dienen der zielgerechten, effizienten Durchführung einer staatlichen Aufgabe, die im Haushalt des BML wie folgt festgelegt ist: „Im Interesse der deutschen Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft (Agrarwirtschaft) beteiligt sich der Bund an Messen, Ausstellungen und Lehrschauen dieser Wirtschaftszweige mit eigenen Beiträgen." Seine eigene Verpflichtung, die öffentlichen Mittel zum größtmöglichen Nutzen der Agrarwirtschaft einzusetzen, hat der Bund in jedem Falle sicherzustellen, auch soweit er sich zur Durchführung seiner Messebeteiligungen privater Messegesellschaften bedient. Allein die Tatsache, daß das BML zur Einschaltung von Messegesellschaften das zivilrechtliche Institut eines Geschäftsbesorgungsvertrags (kurz Auftrag genannt) anwendet, führt nicht dazu, daß die AAB-BML an den Maßstäben privatrechtlicher Geschäftsbedingungen von Unternehmen zu messen seien. Selbst für diesen Fall enthalten die AABBML jedoch nichts, was dem AGB-Gesetz zuwiderlaufen könnte. Eine zutreffende Würdigung aller Bestimmungen der AAB-BML läßt deutlich erkennen, daß den Auftragnehmern Vorgehensregeln gegeben werden, — die dem ziel- und zweckgerechten sowie effizienten Einsatz der öffentlichen Mittel (Nutzen der Agrarwirtschaft) dienen — und die dem verantwortlichen BML die notwendige Mitwirkung bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Messebeteiligungen ermöglichen. Auch Bestimmungen und Hinweise über Folgen nicht gehöriger Wahrnehmung der übernommenen Aufgaben gehören zum Wesen einer sachgerechten Verwendung der öffentlichen Mittel. Dies gilt auch für die in Ziffer XIII. Nr. 4 vorgesehene Vertragsstrafe. Hier handelt es sich um folgendes: Ein wesentliches Element der Messebeteiligungen des Bundes ist das gemeinsame Auftreten des Bundes mit „seiner Wirtschaft". Damit wird gegenüber dem Ausland die gemeinsame Verantwortung von Staat und Wirtschaft — das Einstehen des Staates für die Leistungsfähigkeit der Unternehmen — bewußt herausgestellt. Dies gilt insbesondere für Länder mit staatlich orientierter Wirtschaft, die im Staat ihren „richtigen Partner" sehen. Im Sinne der Zweckbestimmung der Messebeteiligung (Bund beteiligt sich im Interesse der Agrarwirtschaft) ist es deshalb geboten, daß der Bund als Träger der Ausstellung auftritt (entsprechende Be- Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 15507* schriftung des Messestandes und in Informationsschriften). Es gab Fälle, in denen Auftragnehmer sich trotz wiederholter Abmahnungen als Träger der Ausstellung deklarierten (vgl. Seite 11 oben AAB-BML). Um solchen Vorfällen nicht durch Ausschluß des betreffenden Auftragnehmers begegnen zu müssen, wurde das weniger einschneidende Mittel der Androhung einer Vertragsstrafe vorgesehen. Dieser Ausnahmefall kann korrekt handelnde Auftragnehmer nicht stören. Die gewählte Art der Sicherung der öffentlich-rechtlichen Ziele der staatlichen Messebeteiligungen ist keineswegs vergleichbar mit einer gemäß § 11 Nr. 6 AGB-Gesetz unzulässigen Vertragsstrafe. Dort sind völlig andere Fälle betroffen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Oldenstädt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zur Diskussion steht heute die Antwort, die die Bundesregierung auf zwei Große Anfragen der ehemaligen Abgeordneten Frau Dr. Hickel und Vogt (Kaiserslautern) sowie der Fraktion DIE GRÜNEN gegeben hat. Die Verfasser der Anfragen sind nicht mehr im Deutschen Bundestag. Sie haben sich durch Rotation dem Dialog entzogen.
    Abgesehen davon möchte ich den Fragestellern jedoch bescheinigen, daß ihre 71 Fragen ein hohes Maß an Kenntnissen offenbaren und zumindest eine beachtliche Fleißarbeit kurz vor ihrem Abgang darstellen. Zugleich ist unverkennbar und wurde durch Sie, Frau Kollegin Hönes, entlarvend und eindrucksvoll bestätigt, daß die Fragen nicht so sehr ein echtes Bedürfnis nach Information bestätigen, sondern vielmehr die Bundeswehr als Umweltzerstörer brandmarken wollen.
    Das wird besonders deutlich in einer Reihe von Fragen der Drucksache 10/3530. So geht z. B. die Frage 34 davon aus, daß den Umweltschutzbedürfnissen die Notwendigkeiten der Verteidigung grundsätzlich unterzuordnen sind. Die gleiche Tendenz wird in der Frage 5 b dann offensichtlich, wenn man sie in Verbindung mit dem Gesetzentwurf der GRÜNEN auf Drucksache 10/4587 zur Aufhebung des Landbeschaffungsgesetzes sieht.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Ein sehr guter Gesetzentwurf!)

    In der Begründung zu diesem im Verteidigungsausschuß gestern einmütig abgelehnten Gesetzentwurf heißt es unter anderem, es sei nunmehr ein Zustand erreicht, der es verbiete, dem Bund für Zwecke der Verteidigung weitere Flächen zur Verfügung zu stellen. Dann wird als Beispiel für Landforderungen in großem Maße der Bau einer Panzerverladerampe in Osterholz-Scharmbeck genannt. Als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises, in dem die Stadt Osterholz-Scharmbeck liegt, stelle ich dazu fest:

    (Frau Hönes [GRÜNE]: Das macht die Antwort nicht besser!)

    Erstens. Die Verladerampe liegt innerhalb des Truppenübungsplatzes Karlstädt. Dafür wird also zusätzliches Land überhaupt nicht benötigt.
    Zweitens. Das Anschlußgleis ist militärisch nicht erforderlich. Es dient ausschließlich der Entlastung von Mensch und Umwelt.
    Drittens. Das für das Anschlußgleis benötigte Gelände konnte ohne Enteignung beschafft werden.
    Viertens. Zum Ausgleich von 2,5 ha Waldfläche, die auch zu meinem Bedauern der Gleistrasse geopfert werden müssen, wird eine Fläche von 13 ha neu aufgeforstet.
    Ich habe übrigens ebenso aufmerksam wie befriedigt zur Kenntnis genommen, daß in der gestrigen Ausschußberatung der Berichterstatter der SPD-Fraktion zu diesem Teil der Gesetzesbegründung erklärt hat: Auch wir wenden uns nicht dagegen, daß z. B. in Osterholz-Scharmbeck eine Panzerverladerampe gebaut wird.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Hört! Hört!)

    Auch in der Frage 33 wird das wirkliche Anliegen der GRÜNEN klar. Dort wird allen Ernstes indirekt gefordert, die Bundesregierung möge eine Umweltkonzeption vorlegen, mit der im Falle eines konventionellen Krieges auf deutschem Boden dessen ökologische Folgen begrenzt werden sollen. Naiver geht es nicht, Verteidigung gewissermaßen nicht vorne und in flexibler Reaktion, sondern mit einer Umweltkonzeption unter dem Arm.
    Und dennoch: Die Bundesregierung wird die Großen Anfragen begrüßt haben. Wir, die Verteidigungspolitiker der Koalition und, so hoffe ich, auch der SPD, deren Minister 13 Jahre lang Verantwortung in diesem Bereich getragen haben, freuen uns ebenfalls. Wir nehmen gern die Chance wahr, die großen Anstrengungen und beachtlichen Erfolge der Bundeswehr auf dem Gebiete des Umweltschutzes der Öffentlichkeit bekannter zu machen.
    Zunächst eine Klarstellung: Grundsätzlich gelten alle Umweltgesetze auch für die Bundeswehr. Einige von ihnen enthalten jedoch Sonderregelungen für den Verteidigungsbereich. Es würde zu weit führen, wollte man diese Sonderregelungen im Detail nennen. Im wesentlichen eröffnen sie zwei Möglichkeiten.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Zwei zuviel!)

    Erstens. Der Bundesminister der Verteidigung erläßt innerhalb der Bundeswehr in eigener Kompetenz die Durchführungsbestimmungen zur Umsetzung der gesetzlichen Normen und legt damit fest, welche praktischen Maßnahmen zu ergreifen sind.
    Zweitens. Der Bundesminister der Verteidigung kann Ausnahmen von den einschränkenden Vorschriften der Umweltgesetze dann zulassen, wenn es die Sicherheitsinteressen unseres Landes erfordern.
    Ich wiederhole: Sowohl die Administrationskompetenz als auch die Dispensmöglichkeit entheben den Bundesminister nicht der Pflicht, den materiellen Erfordernissen der Umweltgesetze so weit zu entsprechen, wie dies der Verteidigungsauftrag zuläßt.
    Die finanziellen Aufwendungen der Bundeswehr für den Umweltschutz sind erheblich. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes haben Industrie und öffentliche Hand zwischen 1971 und 1983 durchschnittlich etwa 8,5 Milliarden DM jährlich für laufende Umweltschutzmaßnahmen ausgegeben. Die Bundeswehr allein, ausweislich des Einzelplans 14, hat im Jahre 1983 mehr als eine halbe Mil-



    Dr.-Ing. Oldenstädt
    liarde DM dafür aufgewendet. Dabei handelte es sich im wesentlichen um Ausgaben für die Verlagerung militärischer Ausbildungen und Übungen in das Ausland, wobei nur der Differenzbetrag zwischen den Kosten im Inland zu denen im Ausland angesetzt wurde, für den liegenschaftsbezogenen Umweltschutz wie z. B. Maßnahmen der Geländebetreuung, für die Verlagerung von Marschbewegungen gepanzerter Verbände von der Straße auf die Schiene und um Entschädigungen für Fluglärm-
    und Straßenschäden.
    Trotz dieser Aktivitäten bleibt der Zielkonflikt zwischen Verteidigungsnotwendigkeit und Umweltschutz natürlich bestehen

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Ah!)

    und ist in manchen Fällen unauflösbar. So werden sich der Flug- und Schießbetrieb beim gegenwärtigen Stande der Technik nur noch verringern lassen, wenn man die militärischen Forderungen einschränkt. Das jedoch würde die Glaubwürdigkeit der Abschreckung in Frage stellen und damit den Frieden gefährden. Das würde im übrigen auch verantwortungslos gegenüber jenen Soldaten sein, die ihre Waffensysteme nur durch Übung beherrschen lernen können.


Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten Frau Hönes.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Oldenstädt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, Herr Präsident.
    Bevor ich mich nunmehr einzelnen Umweltschutzmaßnahmen in der Bundeswehr zuwende, gebe ich Ihnen noch das abschließende Urteil über die Umweltlage im Verteidigungsbereich zur Kenntnis, wie es nach mehrjährigen Erhebungen im Auftrage des Bundesministers der Verteidigung von der Industrieanlagen- und Betriebsgesellschaft formuliert wurde. Dieses Urteil lautet: Die Bundeswehr ist der größte Bereich der Exekutive, in dem seit Jahren planmäßig Umweltschutz betrieben wird. Verzerrende Behauptungen über den Einfluß der Streitkräfte auf die Umwelt müssen korrigiert werden. Die Belastung der Umwelt durch die Bundeswehr ist gering.
    Bei der angekündigten Darstellung konkreter Umweltschutzmaßnahmen beschränke ich mich nunmehr auf die Teilstreitkraft Marine. Meine Fraktionskollegin Frau Roitzsch und — davon gehe ich aus — auch der Parlamentarische Staatssekretär werden andere Schwerpunkte wählen.
    Um Lärm und Abgase, produziert durch Schiffe unserer Bundesmarine zu beschränken, finden Schießübungen ausschließlich in besonderen, der internationalen Seeschiffahrt bekannt gegebenen Seegebieten statt. In den Häfen werden für den Betrieb an Bord landfeste Einrichtungen benutzt, um den Betrieb bordeigener die Luft belastender und lärmerzeugender Anlagen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Zum Schutz der maritimen Umwelt gelten für Marinefahrzeuge die gleichen Bestimmungen wie für Handelsschiffe. Zu diesem Zweck werden die Schiffsneubauten seit Jahren mit technisch leistungsfähigen Umwelteinrichtungen versehen, gibt es materiell wie personell ausreichend ausgestattete schwimmende und landfeste Entsorgungsorganisationen, werden Besatzungen in den Umwelttechniken ausgebildet und zu umweltfreundlichem Verhalten ermuntert.
    Auch für den großen Altschiffbestand ist ein kompliziertes und kostspieliges Nachrüstprogramm eingeleitet worden. Die einzelnen Maßnahmen werden dabei nicht zuletzt wegen der begrenzten finanziellen Mittel mit der folgenden Priorität behandelt: An erster Stelle steht der Schutz vor Ölverschmutzung; dann folgen Müllaufbereitung und -lagerung und schließlich die Beseitigung von Müllabfällen. Die neugefaßte Marinedienstvorschrift 160/1 gibt unter der Überschrift „Beseitigen von Abfällen im Hafen, vor Anker, an der Boje und in See" der Schiffsführung jene Regeln an die Hand, die die Einhaltung der Umweltschutzgesetze in nationalen Gewässern wie auf der hohen See gewährleisten.
    Herr Präsident, meine Damen und Herren, wenn meine Annahme richtig ist — ich bin sicher, daß sie richtig ist —, daß das Thema Umweltschutz und Bundeswehr ein weiteres Vehikel sein soll, mit dem die GRÜNEN gegen Verteidigungsfähigkeit und Verteidigungsbereitschaft mobil machen,

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Die alte Platte!)

    dann ist dieser Versuch gründlich gescheitert. Ich wiederhole das Ergebnis der IABG-Studie: Die Bundeswehr ist der größte Bereich der Exekutive, in dem seit Jahren planmäßig Umweltschutz betrieben wird. Die ohnehin geringe Belastung der Umwelt durch die Bundeswehr wird ständig weiter reduziert. Wir schulden der Bundeswehr nicht nur als Garant unserer Freiheit und des Friedens, sondern auch als Umweltschützer Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)