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ID1020112000

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    Plenarprotokoll 10/201 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 201. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Verantwortung aller demokratischen Parteien gegenüber Anfängen antisemitischer Tendenzen Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 15413 B Klein (München) CDU/CSU 15414 C Frau Renger SPD 15415 B Gerster (Mainz) CDU/CSU 15416 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 15417 B Dr. de With SPD 15418A Dr. Kohl, Bundeskanzler 15418 D Weirich CDU/CSU 15419 D Duve SPD 15421 B Lowack CDU/CSU 15422 B Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 15423 B Waltemathe SPD 15423 D Schäfer (Mainz) FDP 15424 C Reddemann CDU/CSU 15425 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten und anderer Gesetze — Drucksache 10/2652 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/5083 — Saurin CDU/CSU 15426 B Bachmaier SPD 15427 D Beckmann FDP 15429 C Mann GRÜNE 15430 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 15432 D Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Schmidt (München), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schröder (Hannover), Stiegler, Dr. de With, Dr. Schwenk (Stade) und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität — Drucksache 10/119 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/5058 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität — Drucksache 10/318 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/5058 — Dr. Götz CDU/CSU 15434 B Schmidt (München) SPD 15437 B Kleinert (Hannover) FDP 15440 C Tatge GRÜNE 15442 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 15443 D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) — Drucksache 10/1262 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/4618 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4718 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Verbot von Lindan — Maßnahmen gegen den Borkenkäfer — Drucksachen 10/1578 (neu), 10/4472 — Bayha CDU/CSU 15445 C Frau Weyel SPD 15447 B Bredehorn FDP 15448 D Werner (Dierstorf) GRÜNE 15449 D Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 15451A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes — Drucksache 10/5064 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) — Drucksache 10/3628 — Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 15453 B Frau Blunck SPD 15455 B Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 15457 A Werner (Dierstorf) GRÜNE 15458 D Paintner FDP 15460 D Schulte (Menden) GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 15462 A Dr. Rumpf FDP (Erklärung nach § 30 GO) 15462 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Kastning, Kuhlwein, Bernrath, Frau Odendahl, Peter (Kassel), Weisskirchen (Wiesloch), Vogelsang, Dr. Penner, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Neue Informations- und Kommunikationstechnologien und Bildung — Drucksache 10/4580 — Kastning SPD 15462 D Schemken CDU/CSU 15464 B Frau Dann GRÜNE 15465 D Dr.-Ing. Laermann FDP 15466 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMBW . . 15467 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel, Vogt (Kaiserslautern) und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltschutz und Bundeswehr — Drucksachen 10/2090, 10/3529 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel, Vogt (Kaiserslautern) und der Fraktion DIE GRÜNEN Naturbeeinträchtigung durch Rüstung und Militär in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 10/2221, 10/3530 — Frau Hönes GRÜNE 15469A Dr.-Ing. Oldenstädt CDU/CSU 15471A Dr. Klejdzinski SPD 15472 D Ronneburger FDP 15475 B Kolbow SPD 15477 C Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 15479 D Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 15481 D Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Fischer (Frankfurt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Zentrales Verkehrs-Informations-System (ZEVIS) beim Kraftfahrt-Bundesamt — Drucksachen 10/2226, 10/3761 — Mann GRÜNE 15484 D Broll CDU/CSU 15486 C Wartenberg (Berlin) SPD 15488 C Baum FDP 15490 C Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV . 15492 A Beratung der Ubersicht 13 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/4725 — Mann GRÜNE 15493 D Helmrich CDU/CSU 15494 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 III Dr. de With SPD 15495 D Kleinert (Hannover) FDP 15496 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem ... Strafrechtsänderungsgesetz — Strafaussetzung zur Bewährung — Drucksache 10/5061 — 15497 A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Ersten Rechtsbereinigungsgesetz — Drucksache 10/5062 — 15497 B Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung des Fleischbeschaugesetzes — Drucksache 10/5063 — 15497 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung — Drucksache 10/3559 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/4748 — Frau Augustin CDU/CSU 15497 D Delorme SPD 15498 D Eimer (Fürth) FDP 15500A Frau Wagner GRÜNE 15501A Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 15502 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über den rechtlichen Status der Main- Donau-Wasserstraße — Drucksache 10/4632 — 15502 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" —Wirtschaftsjahr 1983 — Drucksachen 10/2666, 10/3511 — . . . 15502 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung der ca. 26,6 ha großen bundeseigenen Liegenschaft in RheinstettenForchheim, Kutschenweg 10, an das Land Baden-Württemberg — Drucksache 10/4947 — 15502 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem von der Fraktion der SPD eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksache 10/4363, 10/4724 — . . . . 15503A Beratung der Sammelübersicht 136 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5056 — 15503 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Großversuch Tempo 100 — Drucksache 10/5050 (neu) — 15503 C Nächste Sitzung 15503 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15505* A Anlage 2 Privatisierung des Reinigungsdienstes und der Kfz-Werkstätten der Bundespost; Kostenersparnis MdlAnfr 1 21.02.86 Drs 10/5081 Müller (Wesseling) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rawe BMP . . . . 15505* B Anlage 3 Anteil von Firmengründungen an den Konkursen 1984 und 1985 MdlAnfr 83 21.02.86 Drs 10/5081 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . 15506*A Anlage 4 Vereinbarkeit der allgemeinen Auftragsbestimmungen für Messebeteiligungen des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit den Bestimmungen des AGB-Gesetzes MdlAnfr 88 21.02.86 Drs 10/5081 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. von Geldern BML 15506* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 15413 201. Sitzung Bonn, den 27. Februar 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 28. 2. Böhm (Melsungen) ** 28. 2. Clemens 28. 2. Dr. Corterier 28. 2. Ertl 27. 2. Gansel 28. 2. Gallus 27. 2. Gattermann 27. 2. Genscher 28. 2. Hauck 27. 2. Graf Huyn 28. 2. Dr. Jahn (Münster) 27. 2. Kohn 28. 2. Dr. Kreile 27. 2. Dr. Langner 28. 2. Lenzer ** 28. 2. Marschewski 28. 2. Dr. Meyer zu Bentrup 27. 2. Dr. Penner 28. 2. Poß 27. 2. Schlaga 28. 2. Dr. Schmidt (Gellersen) 28. 2. Schmidt (Hamburg) 28. 2. Schmidt (Hamburg-Neustadt) 28. 2. Schmidt (München) ** 28. 2. Schröder (Hannover) 28. 2. Schröer (Mülheim) 27. 2. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 28. 2. Spilker 28. 2. Stockleben 28. 2. Dr. Stoltenberg 28. 2. Weisskirchen (Wiesloch) 27. 2. Dr. Wieczorek 28. 2. Wimmer (Neuss) 28. 2. Frau Zeitler 28. 2. Frau Zutt 28. 2. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Müller (Wesseling) (CDU/CSU) (Drucksache 10/5081 Frage 1): Trifft es zu, daß die Deutsche Bundespost den Reinigungsdienst und die Kraftfahrzeugwerkstätten privatisiert, und wenn ja, welche Kostenersparnis wird hierdurch erzielt? Im Bereich der Deutschen Bundespost werden viele Dienstgebäude schon seit Jahren durch Unternehmen gereinigt. Der Anteil der Fremdreinigung betrug am 1. Januar 1986 fast die Hälfte, nämlich 47 v. H. der Gesamtreinigungsfläche von rund 17 Millionen m2 in den Postobjekten. Die Deutsche Bundespost gibt jährlich mehr als eine halbe Milliarde DM für die Reinigung ihrer Gebäude aus. Der Grundsatz einer wirtschaftlichen und sparsamen Haushaltsführung zwingt zu Überlegungen, wie diese Dienstleistung für die Deutsche Bundespost am wirtschaftlichsten erbracht werden kann. In den letzten Jahren haben Landesrechnungshöfe und der Bundesrechnungshof übereinstimmend die Unwirtschaftlichkeit der Eigenreinigung festgestellt. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im Bereich der Deutschen Bundespost in zahlreichen Objekten unterschiedlicher Größe und Nutzung haben ergeben, daß die Eigenreinigung mehr als doppelt so teuer ist wie die Fremdreinigung. Die Postdienststellen sind daher mit Verfügung vom 28. Dezember 1984 angehalten worden, die Fremdreinigung in den Nichtsicherheitsbereichen im Rahmen des Möglichen auszuweiten. Die Sicherheitsbereiche - etwa 25 v. H. der Gesamtfläche - bleiben in Eigenreinigung. Aus Anlaß der im letzten Jahr begonnenen Umstellung wird keine Post-Reinigungskraft entlassen; auch die Wochenarbeitszeit wird nicht gekürzt. Deshalb können keine sozialen Härten aufkommen. Durch diese Maßnahme in der Gebäudereinigung wird die Deutsche Bundespost in dem vorgesehenen Umstellungszeitraum von 10 Jahren etwa 500 Millionen DM und in den Folgejahren nach Abschluß der Umstellung jährlich etwa 200 Millionen DM einsparen können. Anfang 1984 hat der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen die Unternehmensberatung Knight Wendling AG (KW) beauftragt, ein Strategisches Konzept für das Postwesen zu erstellen. Ein Teilbereich davon ist das Betriebskonzept Logistik und Werkstätten, in welchem unter anderem die Instandhaltung der Kfz und Anhängerfahrzeuge der Deutschen Bundespost begutachtet worden ist. Dieses Gutachten der Unternehmensberatung ist intern von einer Projektgruppe Werkstättendienst geprüft worden. In der Beurteilung des Gutachtens wird zusammenfassend festgestellt, daß die im Gutachten ausgewiesenen Rationalisierungspotentiale zwar nicht schlüssig nachvollziehbar sind, daß das Gutachten jedoch eine Reihe von Hinweisen und Anregungen enthält, die es wert sind, auch im Detail untersucht zu werden. Diese Prüfungen haben noch nicht stattgefunden. Weiterhin hat die Unternehmensberatung festgestellt, daß in den vergangenen Jahren schon eine beachtliche Steigerung der Produktivität erreicht werden konnte und dieser Anpassungsprozeß noch nicht abgeschlossen ist. Ausgehend vom Ist-Zustand und auf Grundlage des Gutachtens KW, sowie ergänzt durch gezielte Untersuchungen, wird das langfristige Konzept für die Fahrzeug-Instandhaltung fortentwickelt. Ungeachtet dessen ist in geeigneten Fällen eine Steigerung des vergabefähigen Anteils der Kfz-In- 15506* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 standhaltung an Privatwerkstätten künftig vorgesehen. Wesentlich dabei ist, daß außer dem selbstverständlich zu fordernden Gebot der Wirtschaftlichkeit und betrieblichen Zweckmäßigkeit auch Gesichtspunkte der Ordnungspolitik, des Arbeitsmarktes und der Sozialverträglichkeit angemessen zu berücksichtigen sind. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/5081 Frage 83): Können von der Bundesregierung Auskünfte darüber gegeben werden, wie hoch der Anteil von neuen Firmengründungen an den Firmenpleiten der Jahre 1984 und 1985 gewesen ist? Die amtliche Statistik unterscheidet bei den Insolvenzen nur zwischen Unternehmen, die jünger bzw. die älter als 8 Jahre sind; neugegründete Unternehmen werden nicht gesondert erhoben. Der Anteil von Unternehmen, die jünger als 8 Jahre waren, an den Insolvenzen lag 1980 mit 81,1 % am höchsten und ist seitdem kontinuierlich gesunken; 1984 betrug der Anteil junger Unternehmen an den Insolvenzen 75,4 %, 1985 lag er bei 74,8 %. Hier sollte aber beachtet werden, daß zwar 1985 rd. 10 200 junge Unternehmen durch Insolvenz aus dem Markt ausgeschieden sind, dies aber bezogen auf die Zahl der gleichzeitig neu gegründeten Unternehmen, nämlich 318 000 in 1985, nur rd. 3% ausmacht. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. von Geldern auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/5081 Frage 88): Sind die allgemeinen Auftragsbestimmungen für Messebeteiligungen des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AAB-BML) mit dem Bundesminister der Justiz im Hinblick auf ihre Vereinbarkeit mit den Bestimmungen des AGB-Gesetzes abgestimmt worden, und hält es die Bundesregierung z. B. mit dem AGB-Gesetz vereinbar, in allgemeinen Auftragsbestimmungen Vertragsstrafenversprechen abzufordern (vgl. AAB-BML XIII Nr. 4)? Die „Allgemeinen Auftragsbestimmungen für Messebeteiligungen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AABBML)" sind vom BML im Rahmen seiner eigenen Ressortkompetenz getroffen worden (Art. 65 Satz 2 GG). Der Bundesminister der Justiz wurde nicht eingeschaltet, weil eine rechtsförmliche Prüfung nicht in Betracht kam (§§ 38 und 67 Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien, Besonderer Teil — GGO II). Das Bundesjustizministerium hat dieses Vorgehen als richtig bestätigt. II. Die AAB-BML sind rechtlich nicht zu beanstanden. Sie sind insbesondere auch mit dem „Gesetz zur Regelung des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB-Gesetz)" vereinbar. Die AAB dienen der zielgerechten, effizienten Durchführung einer staatlichen Aufgabe, die im Haushalt des BML wie folgt festgelegt ist: „Im Interesse der deutschen Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft (Agrarwirtschaft) beteiligt sich der Bund an Messen, Ausstellungen und Lehrschauen dieser Wirtschaftszweige mit eigenen Beiträgen." Seine eigene Verpflichtung, die öffentlichen Mittel zum größtmöglichen Nutzen der Agrarwirtschaft einzusetzen, hat der Bund in jedem Falle sicherzustellen, auch soweit er sich zur Durchführung seiner Messebeteiligungen privater Messegesellschaften bedient. Allein die Tatsache, daß das BML zur Einschaltung von Messegesellschaften das zivilrechtliche Institut eines Geschäftsbesorgungsvertrags (kurz Auftrag genannt) anwendet, führt nicht dazu, daß die AAB-BML an den Maßstäben privatrechtlicher Geschäftsbedingungen von Unternehmen zu messen seien. Selbst für diesen Fall enthalten die AABBML jedoch nichts, was dem AGB-Gesetz zuwiderlaufen könnte. Eine zutreffende Würdigung aller Bestimmungen der AAB-BML läßt deutlich erkennen, daß den Auftragnehmern Vorgehensregeln gegeben werden, — die dem ziel- und zweckgerechten sowie effizienten Einsatz der öffentlichen Mittel (Nutzen der Agrarwirtschaft) dienen — und die dem verantwortlichen BML die notwendige Mitwirkung bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Messebeteiligungen ermöglichen. Auch Bestimmungen und Hinweise über Folgen nicht gehöriger Wahrnehmung der übernommenen Aufgaben gehören zum Wesen einer sachgerechten Verwendung der öffentlichen Mittel. Dies gilt auch für die in Ziffer XIII. Nr. 4 vorgesehene Vertragsstrafe. Hier handelt es sich um folgendes: Ein wesentliches Element der Messebeteiligungen des Bundes ist das gemeinsame Auftreten des Bundes mit „seiner Wirtschaft". Damit wird gegenüber dem Ausland die gemeinsame Verantwortung von Staat und Wirtschaft — das Einstehen des Staates für die Leistungsfähigkeit der Unternehmen — bewußt herausgestellt. Dies gilt insbesondere für Länder mit staatlich orientierter Wirtschaft, die im Staat ihren „richtigen Partner" sehen. Im Sinne der Zweckbestimmung der Messebeteiligung (Bund beteiligt sich im Interesse der Agrarwirtschaft) ist es deshalb geboten, daß der Bund als Träger der Ausstellung auftritt (entsprechende Be- Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 15507* schriftung des Messestandes und in Informationsschriften). Es gab Fälle, in denen Auftragnehmer sich trotz wiederholter Abmahnungen als Träger der Ausstellung deklarierten (vgl. Seite 11 oben AAB-BML). Um solchen Vorfällen nicht durch Ausschluß des betreffenden Auftragnehmers begegnen zu müssen, wurde das weniger einschneidende Mittel der Androhung einer Vertragsstrafe vorgesehen. Dieser Ausnahmefall kann korrekt handelnde Auftragnehmer nicht stören. Die gewählte Art der Sicherung der öffentlich-rechtlichen Ziele der staatlichen Messebeteiligungen ist keineswegs vergleichbar mit einer gemäß § 11 Nr. 6 AGB-Gesetz unzulässigen Vertragsstrafe. Dort sind völlig andere Fälle betroffen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ernst Kastning


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich zudem vorliegenden Antrag einige grundsätzliche Anmerkungen machen.
    Wir gehen davon aus, daß die fortschreitende Entwicklung und Anwendung der neuen Informations-
    und Kommunikationstechnologien hohe Anforderungen an das gesamte Bildungssystem stellen, und wir möchten deshalb mit diesem Antrag einige Bereiche und auch ein paar wichtige Fragen ansprechen.
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986 15463
    Kastning
    In der Diskussion wird seit geraumer Zeit von manchen forschen Technologiegläubigen z. B. die Frage aufgeworfen, ob die Schule nicht bereits hinter der Entwicklung herhinke. In der Tat besteht bei vielen Schülern ein großes persönliches Interesse an Computerbildung der verschiedensten Art in der Schule, und erste Ergebnisse von Untersuchungen deuten ebenfalls in diese Richtung. Die Ursachen dürften unter anderem darin zu suchen sein, daß der Computermarkt bereits weit in den Privat- und Freizeitbereich vorgedrungen ist und daß durch vorhandene Geräte im Elternhaus wie auch in vielen Schulen bereits nachträglich schwer zu beeinflussende Fakten geschaffen wurden. Das deutet auf eine Seite des gegenwärtigen Systems der Bildungspolitik hin.
    Die Industrie hat es — auch mit Unterstützung der Bundesregierung geschafft, das allgemeinbildende Schulwesen mit Computern anzureichern. Da taucht die Frage auf, ob denn nicht in den Augen mancher die Schule zuallererst als Teil eines Marktes gesehen und ökonomischen Gesichtspunkten untergeordnet wird, ohne ausreichend schul-
    und bildungsspezifische Elemente zu berücksichtigen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Zukunftsorientierte Bildung, meine Damen und Herren, darf sich aber unter keinen Umständen auf den Umgang mit zur Zeit marktgängigen Geräten beschränken oder vorrangig eine bestimmte Markttreue später einmal erwachsener Gerätebenutzer bewirken.

    (Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

    Deshalb weise ich noch einmal darauf hin: Eine zwar zügige, aber dennoch gründliche Pädagogisierung der gesamten Problematik muß Vorrang vor einer unbedachten technischen Überfrachtung unserer Bildungsstätten haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Unser Antrag ist Ergebnis einer längeren Beobachtung der Entwicklung, aber auch einer im vorigen Jahr durchgeführten Expertenanhörung. In dieser Anhörung hat sich ergeben, daß sich alle Experten damals von denjenigen distanziert haben, die dem Bildungssystem kurzfristig die neuen Technologien aufpfropfen wollen, ohne über Voraussetzungen und Folgen ausreichend nachzudenken. Die Schule dürfe nicht zum Spielball von ungesteuerten Entwicklungen werden, hieß es damals unter dem Strich.
    Ich freue mich darüber, daß in der öffentlichen Diskussion weitgehend Übereinstimmung darin herrscht, daß auch in Zukunft die traditionellen Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen nicht an Bedeutung verlieren sondern zunehmen. Ich wünsche mir, solche Übereinstimmung herrschte auch im Hinblick auf die Bildungsziele; denn zum Bildungsauftrag muß angesichts der neuen Entwicklung nach wie vor gehören, zum Ausgleich von Bildungs- und Lebenschancen beizutragen, die persönliche Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu fördern und die Verhältnisse
    mindestens so weit durchschaubar zu machen, daß für junge Menschen Chancen zur Mitgestaltung eröffnet werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir müssen wohl auch zur Kenntnis nehmen, daß Chancengleichheit im Sozialzusammenhang wie auch unter den Geschlechtern in Zukunft erheblich durch den gleichen Zugang zu Information und Informationstechnologien bestimmt wird. Deswegen darf die Schule die Augen vor dieser Entwicklung selbstverständlich nicht verschließen.
    Ich warne aber davor, Schule und Bildung darauf zu begrenzen, nur die Akzeptanz neuer Technologien zu sichern. Die bloße Vermittlung einer Art von Computerführerschein, wie dies mitunter anklingt, ist kein bildungspolitischer Beitrag für die Gestaltung der Zukunft.

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist grundsätzlich zu begrüßen, daß sich im vergangenen Jahr Bund und Länder auf ein gemeinsames Rahmenkonzept für die informationstechnische Bildung in Schule und Ausbildung verständigt haben. Wenngleich ein Rahmenkonzept erfahrungsgemäß unterschiedliche Entwicklungen zuläßt, müßte es dennoch möglich sein, in einer Reihe von Punkten übereinstimmend weiter vorzugehen. Auf Grund der begrenzten Redezeit will ich nur einige andeuten, die j a auch schon in Beratungen des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft eine Rolle gespielt haben.
    Erstens. Wenn Bildung auf die vielfältige und zunehmend durch den Einsatz der neuen Technologien geprägte außerschulische Wirklichkeit vorbereiten soll, darf sie nicht zu früh spezialisiert werden.

    (Zustimmung bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Sie darf nicht auf den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich oder etwa gar ausschließlich auf ein Fach Informatik beschränkt werden. Sie müßte wohl auch für alle Schüler stattfinden, wenn nicht neue Differenzierungen im Blick auf Chancen erfolgen sollen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Zweitens. Wir denken auch, daß es die Schwierigkeit der Materie gebietet, Kriterien bzw. ein staatliches Zulassungsverfahren für Hard- und Software einzuführen. Es geht ja um Unterrichtsmaterial und nicht nur um ein technisches Gerät.
    Drittens. Das dürfte eigentlich auch unumstritten sein: Die Lehreraus- und fortbildung muß mit Nachdruck vorangetrieben werden.
    Viertens. Berufliche Bildung, die junge Menschen dazu befähigen soll, sich auf immer neue Anforderungen im Berufs- und Arbeitsleben einzustellen und an der Gestaltung der Arbeitswelt mitzuwirken — darauf legen wir Wert —, muß eine breite Grundbildung vermitteln. Spezialwissen gehört wohl immer stärker in die Weiterbildung.
    15464 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Februar 1986
    Kastning
    Weiterbildung aber — und das als fünfter Punkt — wird zunehmend als integraler Bestandteil beruflicher Qualifikation angesehen werden müssen; denn sie beginnt häufig unmittelbar nach dem Übergang aus der beruflichen Erstausbildung in das erste Arbeitsverhältnis. Daraus folgt für uns, daß bei der Neubestimmung von Inhalten und Zielen der Erstausbildung dem Aspekt der Grundlegung für Weiterbildungsaktivitäten besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muß.
    Ich freue mich darüber, daß der erste und der letztgenannte Punkt bereits in einer Stellungnahme des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zum Bericht der Bundesregierung zur Informationstechnik die Zustimmung auch der Kolleginnen und Kollegen von der Koalition gefunden haben. Wir unterstützen auch ausdrücklich — wir haben das ja auch in diesen Beratungen als Forderung aufgestellt — die in derselben Stellungnahme enthaltene Aufforderung an die Bundesregierung, im Hinblick auf den unterschiedlichen Planungsstand und Ausbau der informationstechnischen Bildung in den Schulen darauf hinzuwirken, daß es zu einer gleichmäßigeren Entwicklung im Bundesgebiet kommt. Wir sind allerdings — das möchte ich unterstreichen — nicht bereit, von bestimmten bildungspolitischen und pädagogischen Mindestkriterien abzuweichen. Die Einheitlichkeit bzw. die Gleichwertigkeit der Maßnahmen darf nicht dazu dienen, etwa das, was ich mit dem Stichwort Computerführerschein skizziert habe, gewissermaßen unter dieser umfassenden Decke anzustreben.
    Wir möchten mit unserer Initiative für einen Bericht der Bundesregierung dazu beitragen, den gegenwärtigen Entwicklungsstand durchschaubarer zu machen, um einmal eine zusätzliche Diskussionsgrundlage für alle am Bildungswesen Beteiligten — von den Eltern bis hin zu den kommunalen Schulträgern — zu schaffen. Wir möchten dann auch an Hand der Fakten eine Meßlatte haben, um mit Hilfe dieser Meßlatte feststellen zu können, wie die Wirklichkeit tatsächlich aussieht. Schule und Bildung dürfen jedenfalls nicht zur Hilfsinstitution für die Ausfüllung rein ökonomischer Vorgaben verkümmern.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    In diesem Sinne bitte ich Sie um Unterstützung unserer Initiative. Angesichts der — nach dem Vorschlag des Ältestenrates — Vielzahl zu beteiligender Ausschüsse gestatten Sie mir auch die Bitte um eine zügige weitere Beratung, damit die Bundesregierung die Fakten zusammentragen kann.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schemken.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinz Schemken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kastning, mit Ihrem Einstieg bei der Begründung Ihres Antrags schränken Sie den Bereich wieder etwas ein. Ich meine, unsere Gesellschaft muß begreifen, daß die Informations- und Kommunikationstechnologie die Chance gewährt, eine Reihe von Problemen
    menschlicher, wirtschaftlicher, aber auch sozialer Natur zu lösen.
    Die bisherige Diskussion hat sich vielfach an dem Glaubensbekenntnis des Für und Wider orientiert. Eine Ideologisierung hilft gerade auf diesem Gebiet nicht weiter. Durch neue Kommunikationstechnologien kann z. B. das Bildungsangebot an jedem Ort gesteigert werden; denn wer auf dem Lande lebt, muß nicht mehr unbedingt die bekannten Nachteile in Kauf nehmen. Zum Beispiel kann das StadtLand-Gefälle abgebaut werden, große Verwaltungseinrichtungen werden überflüssig, die Einheit zwischen Wohnen und Arbeitsplatz kann in vielen Fällen wiederhergestellt werden.

    (Tatge [GRÜNE]: Was für Arbeitsplätze werden geschaffen?)

    — Gerade auch Arbeitsplätze für Frauen, weil die Aufgaben mit moderner Technologie ganz anders bewältigt werden kann, und sicherlich bietet sich auf diesem Gebiet die Möglichkeit, daß wir Arbeitsplätze für Frauen erschließen.

    (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Wir begrüßen deshalb, daß sich der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung vom 4. Mai ausdrücklich, entgegen anderen Bundeskanzlern — da hilft auch kein Kongreß mit Technikern und Ingenieuren —,

    (Kuhlwein [SPD]: Darauf sind Sie wohl neidisch, Herr Schemken!)

    mit der Kommunikationstechnologie auseinandergesetzt hat.

    (Abg. Frau Blunck [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Auch ich habe nur eine beschränkte Redezeit; ich möchte keine Zwischenfragen zulassen.
    Die Bundesregierung hat Wort gehalten und mit Bericht über Unterrichtungs- und Informationstechnik am 11. April 1984 eine umfassende Darstellung der Problematik und der Zukunftsperspektiven gegeben. Nun steht eine Fortschreibung dieses Berichtes an. Dazu ist festzuhalten, daß uns ein fortgeschriebener Bericht noch vor den Sommerferien vorgelegt wird, und wir können daran weiterarbeiten. Wir haben das auch schon im Ausschuß für Bildung und Wissenschaft getan.
    Nun bezieht sich dieser SPD-Antrag, meine Damen und Herren, in weiten Teilen auf die Schulpolitik, und das ist Ländersache. Es bietet sich hier in der Konsequenz an, einmal zu vergleichen, wie es dort aussieht. Da stelle ich fest, daß zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine große Lücke klafft, was z. B. das Land Nordrhein-Westfalen und die dortigen Bildungschancen angeht. Die Bildungspolitiker im Lande Nordrhein-Westfalen haben es in der Vergangenheit offenbar nicht verstanden, die Menschen an Rhein und Ruhr ausreichend auf diese Herausforderung — Herr Kastning, Sie möchten ja die Vorbereitung — durch die modernen Technologien vorzubereiten.

    (Kastning [SPD]: Sie drücken sich doch!)




    Schemken
    Ich will das einmal in Zahlen ausdrücken: Gerade das Land Nordhrein-Westfalen hinkt hier nach. In den Jahren 1982 und 1983 wurden dort 20 000 Schüler mit diesen modernen Technologien befaßt, haben an Arbeitsgemeinschaften mit Bezug auf Informatik, Datenverarbeitung, Informations- und Nachrichtentechnik teilgenommen.

    (Tatge [GRÜNE]: Wie ist es mit RheinlandPfalz?)

    In Baden-Württemberg waren es zum gleichen Zeitpunkt 70 000 Schüler und in Bayern sogar 91 000 Schüler.

    (Zurufe von der SPD)

    Nun werden Sie sagen: Das ist die Hörigkeit gegenüber der Ökonomie.

    (Zurufe von der SPD)

    — Ich komme gleich zur Qualität, gerade was das Land Nordrhein-Westfalen angeht.
    Das Land Nordrhein-Westfalen hat es versäumt, mit den Unternehmen in den richtigen Takt zu kommen und hochqualifiziertes Personal auszubilden, damit hier auch die Forschungs- und Entwicklungsintensität gefördert werden kann. Schließlich besteht — das werden Sie feststellen — hinsichtlich Arbeitsmarkt- und Ausbildungsplatzangebot eine schicksalhafte Verknüpfung. Es ist dies zwischen diesen modernen Technologien, dem Arbeitsmarkt und seiner Entwicklung zu sehen. Gerade in diesem Bereich der Technologien haben wir Wachstumsraten bis zu 30 %. Eine alte Industrielandschaft wie das Land Nordrhein-Westfalen hätte es längst verdient gehabt, sich ähnlich wie die südlichen Bundesländer mit diesen Technologien, diesen Medien und vor allen Dingen mit diesen Wachstumsmöglichkeiten zu befassen. Es ist deshalb ein großes Versäumnis gerade der Landesregierung Rau festzustellen. Da die Kulturhoheit und die Bildungspolitik in den Ländern angesiedelt sind, müssen wir dies hier in besonderem Maße herausstellen.
    Meine Damen und Herren, die modernen Technologien und die daraus — —

    (Zurufe von der SPD)

    — Leichtsinnig handeln sie weiß Gott nicht. Wieso ist es sonst zu erklären, daß junge Menschen in Scharen nach Baden-Württemberg und Bayern ziehen? Die letzten statistischen Erkenntnisse aus dem Land Nordrhein-Westfalen machen das deutlich. In jenen Bundesländern sind die modernen Arbeitsplätze, die Zukunftsarbeitsplätze, wo junge Menschen die Möglichkeit finden, eine Perspektive für ihre berufliche Weiterbildung zu erhalten.

    (Kuhlwein [SPD]: Die japanische Konkurrenz!)

    — Gerade in dem Bereich stehen wir in der Tat in Konkurrenz zu Japan. Meine Damen und Herren, es geht hier um Arbeitsplätze. Wir sind bereit, im Bereich der Bildung das Mögliche zu tun, damit die jungen Menschen, die Schüler an diese Technologie möglichst breit angelegt herangeführt werden. Wir lehnen es ab, daß hier aus ideologischen Gründen
    Zurückhaltung geübt wird; das schadet den Menschen.

    (Widerspruch bei der SPD)

    — Ja, wenn aus ideologischen Gründen Zurückhaltung geübt wird, schadet dies den Menschen. —
    Wir sollten deshalb die Initiativen der Bundesregierung begrüßen. Die SPD springt hier auf einen Zug, der längst abgefahren ist. Da hilft auch, wie gesagt, der Kongreß mit Technikern nicht weiter. In den zuständigen Ausschüssen werden wir das noch verdeutlichen.

    (Kuhlwein [SPD]: Sie sind so richtig neidisch! So etwas hätten Sie auch gern gemacht! — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Ja, Sie hatten einen großen Nachholbedarf. Das ist auch ein Stück Erblast, das Sie noch mit bewältigen müssen. —

    (Beifall des Abg. Nelle [CDU/CSU])

    Meine Damen und Herren, wir werden die Regierung ermuntern, weiter alles zu tun, damit wir hier fortschrittlich handeln und die Chancengleichheit im Lande gewahrt bleibt — das ist sehr entscheidend — und vor allen Dingen dort wiederhergestellt wird, wo sie nicht vorhanden ist.
    Und jetzt komme ich wieder auf das Land Nordrhein-Westfalen, meine Damen und Herren: 1 500 Lehrerstellen werden eingespart, werden gestrichen. Da frage ich Sie, Herr Kastning, wie es mit Anspruch und Wirklichkeit aussieht, wenn man moderne Technologien an Schulen so behutsam wie Sie, pädagogisch begleitet, einführen will. Das steht in Widerspruch zueinander, meine Damen und Herren. Ich sage deshalb: Wer den Arbeitsmarkt in Zukunft in den Griff bekommen will, wer gerade auch der Jugend und den Frauen, bezogen auf den Arbeitsmarkt, auf den Ausbildungsplatz Perspektiven geben will, muß hier in diesem Bereich ein unumschränktes Ja sagen. Wir sind bereit, dies für die 90er Jahre zu tun. Wir sind bereit, diese Technologien im Bildungsbereich, also im Bereich der Schulen, der Hochschulen/Universitäten und der Weiterbildung, aber auch in der beruflichen Ausbildung, einzuführen. Wir sind auch bereit, dies mit der Wirtschaft, mit Mittelstand und Wissenschaft zu tun.
    Wir freuen uns deshalb darauf, daß der nächste Bericht der Bundesregierung noch vor den Sommerferien vorgelegt wird. Wir laden Sie ein, mitzuberaten, mitzuwirken. Ich bin fest davon überzeugt, daß wir Sie angesichts dieses Antrags, den Sie nachgeschoben haben, überzeugen.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Kuhlwein [SPD]: Chip, Chip, hurra! — Weitere Zurufe von der SPD)