Rede:
ID1020001400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Kastning.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/200 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 200. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 26. Februar 1986 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Ausbildungsplatzsituation Weisskirchen (Wiesloch) SPD 15377 A Nelle CDU/CSU 15378 B Frau Wagner GRÜNE 15379 A Neuhausen FDP 15379 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 15380 D Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 15382 A Rossmanith CDU/CSU 15382 D Kastning SPD 15383 C Schemken CDU/CSU 15384 C Kuhlwein SPD 15385 C Pöppl CDU/CSU 15386 C Grünbeck FDP 15387 C Frau Pack CDU/CSU 15388 D Fragestunde — Drucksache 10/5081 vom 21. Februar 1986 — Anstieg des Anteils der Gebrauchtimmobilien an allen erworbenen Eigenheimen seit 1982 MdlAnfr 3 21.02.86 Drs 10/5081 Huonker SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . . 15390A ZusFr Huonker SPD 15390 A ZusFr Schlatter SPD 15390C ZusFr Dr. Sperling SPD 15390 C Baugenehmigungen für Wohnungen in neu errichteten Wohnungsbauten von 1983 bis 1990 MdlAnfr 4 21.02.86 Drs 10/5081 Schlatter SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . 15390 D ZusFr Schlatter SPD 15391A ZusFr Dr. Sperling SPD 15391 B ZusFr Huonker SPD 15391C Bestechungsaffäre in Ägypten mit bundesdeutscher Beteiligung MdlAnfr 7, 8 21.02.86 Drs 10/5081 Volmer GRÜNE Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 15391 D ZusFr Volmer GRÜNE 15391D Durchführung von Übungen durch Mitglieder des „Bundes Deutscher Legionäre" auf Bundeswehrschießplätzen MdlAnfr 11 21.02.86 Drs 10/5081 Rusche GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15392 C ZusFr Rusche GRÜNE 15392 C ZusFr Senfft GRÜNE 15392 D ZusFr Frau Hönes GRÜNE 15392 D ZusFr Mann GRÜNE 15393A ZusFr Volmer GRÜNE 15393A Veröffentlichungen über mutmaßliche strafbare Handlungen des Hauptabteilungsleiters Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 200. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Februar 1986 MdlAnfr 12, 13 21.02.86 Drs 10/5081 Pauli SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 15393 B ZusFr Pauli SPD 15393 C ZusFr Mann GRÜNE 15393 D Vereinbarungen zwischen der Bundesregierung und der Landesregierung BadenWürttemberg über Abänderungen des Bundesfernstraßenbedarfsplanes MdlAnfr 33, 34 21.02.86 Drs 10/5081 Antretter SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 15394 C ZusFr Antretter SPD 15394 C ZusFr Roth SPD 15395 B ZusFr Haungs CDU/CSU 15395 C ZusFr Schulte (Menden) GRÜNE . . . 15396 C Bereitstellung zusätzlicher Mittel für den Ausbau von Bundesstraßen im Bereich Pforzheim; Einwände der Bundesregierung bei ausschließlicher Verwendung der Mittel für eine Umwelttrasse MdlAnfr 35, 36 21.02.86 Drs 10/5081 Roth SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 15396 C ZusFr Roth SPD 15396 D ZusFr Antretter SPD 15397 A ZusFr Haungs CDU/CSU 15397 C Vorlage der Studie über die tatsächliche Flottenkapazität und die Schätzung des Tonnagebedarfs im Verkehrsausschuß MdlAnfr 40 21.02.86 Drs 10/5081 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 15398A ZusFr Hettling SPD 15398A Positiv-Negativ-Katalog für die Ablagerung von Sonderabfällen auf der Deponie Schönberg MdlAnfr 51, 52 21.02.86 Drs 10/5081 Schulte (Menden) GRÜNE Antw StSekr Kroppenstedt BMI . . . . 15398 C ZusFr Schulte (Menden) GRÜNE . . . . 15398 D Deutsch-deutscher Sondermüllverkehr; Erfordernis einer Novellierung des Abfallbeseitigungsgesetzes angesichts der vorgesehenen Änderung der EG-Richtlinie 84/631 über die Überwachung und Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle MdlAnfr 53, 54 21.02.86 Drs 10/5081 Frau Hönes GRÜNE Antw StSekr Kroppenstedt BMI . . . . 15399 B ZusFr Frau Hönes GRÜNE 15399 C ZusFr Schulte (Menden) GRÜNE . . . 15399 D Vereinbarkeit der Entscheidung des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge vom 2. September 1985 im Asylverfahren eines jungen Tamilen mit Art. 16 Abs. 2 Satz 2 GG MdlAnfr 56, 57 21.02.86 Drs 10/5081 Waltemathe SPD Antw StSekr Kroppenstedt BMI . . . 15400 C ZusFr Waltemathe SPD 15400 D Eindämmung der Asylanten-Welle in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere Verhinderung der Einreise asylsuchender Tamilen mit Hilfe kommerzieller Fluchthelfer über Ostblockstaaten nach Schirnding in Bayern MdlAnfr 58, 59 21.02.86 Drs 10/5081 Hinsken CDU/CSU Antw StSekr Kroppenstedt BMI . . . 15401 C ZusFr Hinsken CDU/CSU 15401C Anwerbung deutscher Söldner durch Vertreter der französischen Fremdenlegion MdlAnfr 61 21.02.86 Drs 10/5081 Frau Wagner GRÜNE Antw StSekr Kroppenstedt BMI . . . 15402 B ZusFr Frau Wagner GRÜNE 15402 C ZusFr Rusche GRÜNE 15402 C Sonderreise eines BKA-Beamten zu einer internationalen Konferenz nach Pretoria im Februar 1986; Gegeneinladung von Polizeibeamten aus Südafrika in die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 64, 65 21.02.86 Drs 10/5081 Frau Borgmann GRÜNE Antw StSekr Kroppenstedt BMI . . . 15402 D ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 15402 D Pensionszahlungen an Hansjoachim Tiedge MdlAnfr 66, 67 21.02.86 Drs 10/5081 Stockhausen CDU/CSU Antw StSekr Kroppenstedt BMI . . . 15403 B ZusFr Stockhausen CDU/CSU 15403 B Kriterien für ein erpressungsrelevantes Sexualverhalten MdlAnfr 73 21.02.86 Drs 10/5081 Rusche GRÜNE Antw StSekr Kroppenstedt BMI . . . 15403 C ZusFr Rusche GRÜNE 15403 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 200. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Februar 1986 III Untersuchung der steuerlichen Situation der Seeschiffahrt in verschiedenen Staaten MdlAnfr 74 21.02.86 Drs 10/5081 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 15404 A ZusFr Hettling SPD 15404 B Ablehnung einer Unterzeichnung der europäischen Tierversuchskonvention MdlAnfr 86 21.02.86 Drs 10/5081 Stutzer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 15405A ZusFr Stutzer CDU/CSU 15405 B Verweigerung von Genehmigungen gemäß § 8 des Tierschutzgesetzes in Nordrhein-Westfalen; Vereinbarkeit der Versuche mit Pavianen mit dem Tierschutzrecht MdlAnfr 87 21.02.86 Drs 10/5081 Stutzer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 15405 C ZusFr Stutzer CDU/CSU 15405 D Verkauf von Schlachttieren aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland und umgekehrt MdlAnfr 91 21.02.86 Drs 10/5081 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 15406 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 15406 C Gewährleistung der Grund- und Menschenrechte für in der Bundesrepublik Deutschland arbeitende DDR-Bürger MdlAnfr 96 21.02.86 Drs 10/5081 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . . 15407 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 15407 B ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 15407 C Nächste Sitzung 15407 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15409*A Anlage 2 Druckauftrag zur Herstellung eines fälschungssicheren und maschinenlesbaren Personalausweises MdlAnfr 2 21.02.86 Drs 10/5081 Mann GRÜNE SchrAntw PStSekr Rawe BMP . . . . 15409* B Anlage 3 Planung und Errichtung des Brutreaktors SNR 2; Grenze zwischen den von der Industrie zu tragenden und den durch die Bundesregierung finanziell zu unterstützenden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben MdlAnfr 5, 6 21.02.86 Drs 10/5081 Dr. Kübler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . 15409* C Anlage 4 Verlängerung der Startbahn des Flughafens Stuttgart-Echterdingen; Anwendung des Kollisionsrisikomodells zur Schonung der Weidacher Höhe MdlAnfr 30, 31 21.02.86 Drs 10/5081 Frau Dr. Hartenstein SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 15409* D Anlage 5 Modernisierung der Bundesbahnstrecke Au-Altenkirchen-Limburg MdlAnfr 32 21.02.86 Drs 10/5081 Immer (Altenkirchen) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 15410* C Anlage 6 Beteiligung des Bundes an der HapagLloyd AG MdlAnfr 41 21.02.86 Drs 10/5081 Dr. Weng (Gerlingen) FDP SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 15410* D Anlage 7 Einrichtung eines weiteren Grenzübergangs im Kreis Herzogtum Lauenburg für die Mülltransporte zur Deponie Schönberg/DDR; Einstellung der Transporte durch die Ortsmitte von Schlutup MdlAnfr 49, 50 21.02.86 Drs 10/5081 von Schmude CDU/CSU SchrAntw StSekr Kroppenstedt BMI . 15411*A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 200. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Februar 1986 Anlage 8 Aufhebung des Visumzwangs für in EGLändern beschäftigte türkische Gastarbeiter MdlAnfr 55 21.02.86 Drs 10/5081 Würtz SPD SchrAntw StSekr Kroppenstedt BMI . 15411*C Anlage 9 Zahl der in der Bundesrepublik Deutschland aufgenommenen Flüchtlinge aus Vietnam MdlAnfr 60 21.02.86 Drs 10/5081 Dr. Hupka CDU/CSU SchrAntw StSekr Kroppenstedt BMI . 15411*D Anlage 10 Kosten der Sperranlagen der DDR seit 1961; Umfang des in Anspruch genommenen Geländes MdlAnfr 68, 69 21.02.86 Drs 10/5081 Böhm (Melsungen) CDU/CSU SchrAntw StSekr Kroppenstedt BMI . 15412*A Anlage 11 Wiedereinführung der Weinsteuer angesichts der Erfahrungen von 1926 MdlAnfr 77, 78 21.02.86 Drs 10/5081 Frau Will-Feld CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . 15412* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 200. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Februar 1986 15377 200. Sitzung Bonn, den 26. Februar 1986 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 28. 2. Böhm (Melsungen) ** 28. 2. Clemens 28. 2. Dr. Corterier 28. 2. Gansel 28. 2. Dr. Geißler 26. 2. Hauck 27. 2. Kohn 28. 2. Dr. Kreile 27. 2. Lenzer ** 28. 2. Marschewski 28. 2. Dr. Mertens (Bottrop) 26. 2. Dr. Meyer zu Bentrup 26. 2. Müller (Düsseldorf) 26. 2. Penner 26. 2. Poß 27. 2. Schlaga 28. 2. Dr. Schmidt (Gellersen) 28. 2. Schmidt (Hamburg) 28. 2. Schmidt (Hamburg-Neustadt) 28. 2. Schmidt (München) ** 28. 2. Schröder (Hannover) 28. 2. Schulte (Unna) ** 26. 2. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 26. 2. Spilker 28. 2. Stockleben 28. 2. Toetemeyer 26. 2. Dr. Unland ** 26. 2. Voigt (Sonthofen) 26. 2. Dr. Wieczorek 26. 2. Wimmer (Neuss) 28. 2. Frau Zeitler 28. 2. Frau Zutt 28. 2. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Mann (GRÜNE) (Drucksache 10/ 5081 Frage 2): Wann hat die Bundesdruckerei in Berlin (West) den Auftrag zur Herstellung eines fälschungssicheren und maschinenlesbaren Personalausweises erteilt, und sind im Hinblick auf die geplante Herstellung des Ausweises Personaleinstellungen vorgenommen worden? Die Bundesdruckerei hat keinen Auftrag zur Herstellung eines fälschungssicheren und maschinenlesbaren Ausweises erteilt. Vielmehr hat der Bundesminister des Innern mit Schreiben vom 29. Mai 1979 die Bundesdruckerei gebeten, die organisatorischen und technischen Vorbereitungen für die Einführung der neuen Ausweise aufzunehmen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die dafür vorgenommenen Personalvermehrungen führten nach Anordnung des ersten Fertigungsstops zu einem gewissen Personalüberhang. Dieser konnte erst in den folgenden Jahren durch das Nichtersetzen ausscheidender Mitarbeiter ausgeglichen werden. Danach wurden Personaleinstellungen für die Herstellung der neuen Personalausweise nicht mehr vorgenommen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Kübler (SPD) (Drucksache 10/5081 Fragen 5 und 6): Sind Energieversorgungsunternehmen im vergangenen Jahr an die Bundesregierung herangetreten mit der Information, daß sie beabsichtigen, in absehbarer Zeit mit der Planung und Errichtung eines Brutreaktors SNR 2 zu beginnen? Wo sieht die Bundesregierung die Grenze zwischen der in der Verantwortung der Industrie liegenden Planung, für die es nach Auskunft der Bundesregierung keine staatlichen Subventionen geben soll und den die Planung begleitenden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im sicherheits- und genehmigungsrelevanten Bereich, die von der Bundesregierung unterstützt werden entsprechend ihrer Antwort in der Fragestunde vom 15. Januar 1986 (Plenarprotokoll 10/186)? Zu Frage 5: Wie ich Ihnen in der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 15. Januar dieses Jahres bereits mündlich auf eine entsprechende Anfrage von Ihnen mitgeteilt und schriftlich am 29. Januar bestätigt habe, ist der Bundesregierung bekannt, daß zur Zeit Vorbereitungen zum Planungsauftrag für den SNR 2 laufen. Diese Planung dient der Vorbereitung der Bauentscheidung. Zu Frage 6: Planungsarbeiten für den SNR 2, die von der Bundesregierung grundsätzlich nicht bezuschußt werden, sind alle Arbeiten, die direkt die Ausarbeitung des Auftrags zum Bau des SNR 2 betreffen. Bei Zuschußanträgen für Arbeiten, die außerhalb dieses Planungsbereichs liegen, muß von Fall zu Fall entschieden werden, ob sie formal und inhaltlich förderungswürdig sind. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein (SPD) (Drucksache 10/5081 Fragen 30 und 31): Auf Grund welcher veränderten Berechnungsmethoden kommt der Bundesminister für Verkehr heute zu dem Ergebnis, daß aus Sicherheitsgründen für den Flughafen StuttgartEchterdingen eine Verlängerung der Startbahn um 1 380 Meter nötig sei, während noch 1985 die über viele Jahre hinweg 15410* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 200. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Februar 1986 unveränderte Auffassung vertreten wurde, eine Verschiebung der S-L-Bahn um 885 Meter genüge, um den Sicherheitsanforderungen von seiten des Bundes zu entsprechen? Welches Ergebnis wäre zu erwarten, wenn das Kollisionsrisikomodell (CRM), dessen Anwendung die Schonung der Weidacher Höhe ermöglicht, auch für die Anflugsituation von Osten angewendet würde, entsprechend der Auffassung der ICAO und des Schweizer Gutachters Graf? Zu Frage 30: Der Ausbauplan des Landes Baden-Württemberg für den Flughafen Stuttgart sah ursprünglich neben der von Ihnen genannten Verlängerung der Start-und Landebahn um 1 380 m nach Osten auch eine großflächige Waldabholzung auf der im Westen gelegenen Weidacher Höhe vor. Das Land will nun diesen Waldbestand unter Beibehaltung der Planung im übrigen schonen. Mit der Abholzung hätte die Weidacher Höhe die internationale Standard-Hindernisfreiheit der westlichen An- und Abflugfläche lediglich um rd. 30 m überragt. Diesem Plan hat das Bundesverkehrsministerium 1979 ohne Hinweis auf die Bahnlänge zugestimmt. Mit dem Waldbestand ragt die Weidacher Höhe jedoch insgesamt um rd. 50 m über die An- und Abflugfläche. Damit wird die Überflughöhe über der Weidacher Höhe bei An- und Abflügen entscheidend verringert. Dies hat besondere Sicherheitsbedeutung für den Start nach Westen, bei dem auf ansteigender Bahn beschleunigt und der nahegelegene Höhenzug sicher überflogen werden muß. Auch bei Ausfall eines Triebwerks oder bei anderen technischen oder meteorologischen Störungen muß eine Kollision mit dem Höhenzug vermieden werden können. Die geplante Bahnverlängerung nach Osten ist ebenfalls in vollem Umfange für die Durchführung von Allwetteranflügen der Betriebsstufe III (Anflug ohne Entscheidungshöhe) aus Osten erforderlich, da der zugehörige Fehlanflugteil für das Durchstarten einen bestimmten Sicherheitsabstand von der Weidacher Höhe im Westen haben muß. Die Betriebsstufe III ist Voraussetzung für automatisch gesteuerte Landungen. Diese erhöhen sowohl die Bedienungszuverlässigkeit Stuttgarts im Luftverkehr als auch in besonderem Maße die Sicherheit der Anflüge (hohe Ausfallsicherheit der Systeme, Verbesserung der Anfluggenauigkeit, die wegen der örtlichen Hindernissituation notwendig ist). Nach eingehender Prüfung hält das Bundesverkehrsministerium die mit der Schonung des Waldes einhergehende Hindernisbeeinträchtigung unter der Bedingung für sicher und vertretbar, daß der Flughafenausbau mit einer Bahnverlängerung von 1 380 m verwirklicht wird. Eine auch nur teilweise Rücknahme der Bahnverlängerung würde dagegen den Abstand startender oder durchstartender Flugzeuge zur Weidacher Höhe weiter verringern und das Kollisionsrisiko erhöhen. Einem solchen Plan würde das Bundesverkehrsministerium deshalb nicht zustimmen. Das Problem reduziert sich letztlich auf folgende Kurzformel: In der Ausbauplanung kann entweder nur auf die Maßnahme „Abholzung des Waldes an der Weidacher Höhe" oder nur auf die Baumaßnahme „Verlängerung der Start- und Landebahn nach Osten" verzichtet werden, nicht aber auf beide Maßnahmen zusammen. Zu Frage 31: Das Kollisionsrisikomodell ist nur für die Beurteilung von Fehlanflugverfahren unter normalen Bedingungen geeignet; d. h. wenn alle Triebwerke für den Fehlanflug zur Verfügung stehen. Fehlanflüge mit Triebwerkausfall werden mit dem Kollisionsrisikomodell weder im höhenmäßigen noch im seitlichen Streubereich ausreichend berücksichtigt. Besondere meteorologische Bedingungen, wie sie im Leebereich der Weidacher Höhe gegeben sind, werden ebenfalls vom Kollisionsrisikomodell nicht erfaßt. Eine Beurteilung der Fehlanflugsituation in Richtung Westen nach dem Kollisionsrisikomodell ist daher nicht vertretbar. Die ICAO hat im übrigen zur Anwendung des Kollisionsrisikomodells ausgeführt, daß die Anwendung des Kollisionsrisikomodells stets der zusätzlichen flugbetrieblichen Beurteilung bedarf. Diese hat zu dem o. a. Ergebnis geführt. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Immer (Altenkirchen) (SPD) (Drucksache 10/5081 Frage 32): Inwieweit ist die Bundesregierung in der Lage und bereit, darauf hinzuwirken, daß im Rahmen des Programms „Modernisierung der Bundesbahnnebenstrecken" auch die DB-Strecke Au-Altenkirchen-Limburg-Frankfurt/Main modernisiert wird, wobei sowohl der Unterbau — zur Erhöhung der Reisegeschwindigkeit — als auch der Fahrzeugpark den heutigen Erfordernissen angepaßt werden muß, um ein attraktiveres Angebot zu gewährleisten? Die Deutsche Bundesbahn, in deren eigenverantwortlicher Kompetenz die Bestimmung der notwendigen Einzelmaßnahmen und die Festlegung der Prioritäten liegen, hat mitgeteilt, daß im Abschnitt Limburg-Frankfurt der Relation Au-AltenkirchenLimburg-Frankfurt voraussichtlich zum Winterfahrplan 1986/87 bereits entsprechende Modernisierungsmaßnahmen realisiert werden. Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung im Abschnitt Au-Limburg werden derzeit untersucht. Ergebnisse werden noch in diesem Jahr erwartet. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dr. Weng (Gerlingen) (FDP) (Drucksache 10/5081 Frage 41): Ist die Bundesregierung bereit zuzusichern, daß der Bund sich weder direkt noch indirekt (z. B. über Staatsunternehmen wie Deutsche Bundesbahn oder Lufthansa) an der Ham- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 200. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Februar 1986 15411* burger Reederei Hapag Lloyd beteiligen wird, die nach einer Meldung des „Spiegel" in den Anteilen der Deutschen Bank und der Dresdner Bank zum Verkauf anstehen soll? Die Bundesregierung ist aus grundsätzlichen Erwägungen nicht an der Übernahme von Beteiligungen an privaten Wirtschaftsunternehmen interessiert. Sie ist vielmehr bestrebt, die Privatisierung vorhandener staatlicher Beteiligungen zu fördern. Für eine andere Beurteilung im Falle der Reederei Hapag-Lloyd AG sieht die Bundesregierung keinen Anlaß. Auch eine indirekte Beteiligung des Bundes an der Reederei Hapag-Lloyd AG wird nicht angestrebt. Sollte ein Unternehmen, an dem der Bund beteiligt ist, von sich aus Interesse an einer solchen Beteiligung haben, wird die Bundesregierung dieses Anliegen unter Würdigung der dafür vorgebrachten Gründe nach dem üblichen Verfahren prüfen. Anlage 7 Antwort des Staatssekretärs Kroppenstedt auf die Fragen des Abgeordneten von Schmude (CDU/CSU) (Drucksache 10/5081 Fragen 49 und 50): Beabsichtigt die Bundesregierung, durch Verhandlungen mit der Regierung der DDR für die Mülltransporte zur Deponie Schönberg einen weiteren Grenzübergang in Wietingsbek oder an anderer Stelle im Kreis Herzogtum Lauenburg einzurichten, bzw. hat die DDR derartige Vorschläge von sich aus unterbreitet? Unterstützt die Bundesregierung die Bemühungen, die Mülltransporte nach Schönberg künftig nicht mehr durch die Ortsmitte von Schlutup zu führen, sondern statt dessen über einen neu zu schaffenden Übergang unweit der bisherigen Kontrollstelle abzuwickeln, und wie beurteilt die Bundesregierung die Erfolgsaussichten dieser Bestrebungen? Die Bundesregierung ist nicht daran interessiert, den „Abfalltourismus" zu fördern, sondern erwartet von den Ländern, daß sie durch geeignete Maßnahmen die Beseitigung der anfallenden Abfälle im Inland sicherstellen, wie dies auch das Abfallbeseitigungsgesetz seit seiner 3. Novellierung vorrangig fordert. Angesichts der bestehenden Engpässe bei den Abfalltransporten nach Schönberg durch den Lübecker Ortsteil Schlutup hat die Bundesregierung Verständnis für den Wunsch des Landes Schleswig-Holstein, einen besser geeigneten Grenzübergang für die Abfalltransporte in die DDR zu eröffnen. Bevor die Bundesregierung hierüber mit der DDR in Verhandlungen eintritt, müssen allerdings die Grundstücksfragen und andere Vorfragen geklärt werden. Entsprechende Kontakte mit dem Land Schleswig-Holstein sind aufgenommen und lassen ein positives Ergebnis erwarten. Inwieweit die DDR einem neuen Grenzübergang zustimmt, kann derzeit noch nicht beurteilt werden. Sie hat derartige Vorschläge von sich aus nicht unterbreitet. Anlage 8 Antwort des Staatssekretärs Kroppenstedt auf die Frage des Abgeordneten Würtz (SPD) (Drucksache 10/5081 Frage 55): Denkt die Bundesregierung daran, den Visumzwang für türkische Gastarbeiter, die in den EG-Ländern beschäftigt sind, aufzuheben und damit entsprechend der Entscheidung der Benelux-Länder zu verfahren? Die Bundesregierung hat in Abstimmung mit den Ländern für die in den anderen westeuropäischen Staaten ansässigen türkischen Arbeitnehmer und ihre Familienangehörigen bereits im Jahre 1982 Sichtvermerkserleichterung eingeführt. Danach können die Auslandsvertretungen diesem Personenkreis ohne Zustimmung der im Bundesgebiet zuständigen Ausländerbehörde Sichtvermerk und Durchreisesichtvermerke mit einer Gültigkeitsdauer bis zu 12 Monaten erteilen. Sie berechtigen zu einem Aufenthalt von insgesamt drei Monaten bzw. zu mehrmaligem Durchreisen durch das Bundesgebiet. Derzeit wird jedoch nicht erwogen, diesen Personenkreis gänzlich von der Sichtvermerkspflicht auszunehmen. Die Bundesregierung will zunächst das Ergebnis der in diesem Jahr anstehenden Verhandlungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Türkei über die Freizügigkeit der Arbeitnehmer im Rahmen der Assoziation EWG/ Türkei abwarten. Auch die Benelux-Staaten haben noch nicht abschließend über eine Sichtvermerksbefreiung entschieden. Nach ihrer Mitteilung handelt es sich bei der genannten Regelung zunächst nur um einen auf ein Jahr befristeten Probelauf. Anlage 9 Antwort des Staatssekretärs Kroppenstedt auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hupka (CDU/CSU) (Drucksache 10/5081 Frage 60): Wie viele Flüchtlinge aus Vietnam konnten bisher in der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen werden, und wie viele sind inzwischen weitergewandert oder zurückgekehrt? Bis zum 31. Januar 1986 hat die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen insgesamt 30 227 Flüchtlinge aus Südostasien aufgenommen. Es handelt sich dabei überwiegend um Flüchtlinge aus Vietnam, es sind darunter aber auch Flüchtlinge aus Laos und Kambodscha. Im Rahmen der bereitgestellten Kontingente können noch rd. 7 000 Vietnamflüchtlinge im Wege der Familienzusammenführung in die Bundesrepublik Deutschland einreisen. Seit 1979 sind etwa 450 dieser Flüchtlinge in Drittländer weitergewandert. Über Rückkehrer nach Vietnam, Laos und Kambodscha liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. 15412* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 200. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Februar 1986 Anlage 10 Antwort des Staatssekretärs Kroppenstedt auf die Fragen des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) (Drucksache 10/5081 Fragen 68 und 69): Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Kosten der Sperranlagen der DDR an der innerdeutschen Grenze seit 1961 sowohl im materiellen als auch im personellen Bereich? Wieviel Gelände wird schätzungsweise für die Sperranlagen der DDR entlang der innerdeutschen Grenze in Anspruch genommen und forst- oder landwirtschaftlicher Nutzung entzogen? Zu Frage 68: Der Bundesgrenzschutz verfügt zwar über detaillierte Erkenntnisse — sowohl zum technischen Aufbau der Sperranlagen an der 1 393 km langen innerdeutschen Grenze — als auch über den Einsatz der ca. 32 000 Mann starken DDR-Grenztruppe. Diese Erkenntnisse lassen jedoch eine zuverlässige Schätzung der der DDR seit 1961 im personellen und materiellen Bereich der Sperrmaßnahmen entstandenen Kosten nicht zu. Zu Frage 69: Die Sperranlagen der DDR entlang der innerdeutschen Grenze sind nahezu ausschließlich innerhalb des sogenannten Schutzstreifens installiert. Die durchschnittliche Tiefe des Schutzstreifens beträgt ca. 500 m. Die Durchführung von forst- und landwirtschaftlichen Arbeiten innerhalb dieses Schutzstreifens ist zwar grundsätzlich nicht untersagt, unterliegt jedoch einer Erlaubnispflicht und Einschränkungen. Der Umfang dieser Einschränkungen ist mir im einzelnen nicht bekannt. Daher ist eine zuverlässige Schätzung des geländemäßigen Umfangs der forst- und landwirtschaftlich ungenutzten Flächen innerhalb des Schutzstreifens nicht möglich. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Fragen der Abgeordneten Frau Will-Feld (CDU/CSU) (Drucksache 10/5081 Fragen 77 und 78): Kann die Bundesregierung eine Meldung der Zeitschrift „Der deutsche Weinbau" bestätigen, wonach die Verwaltung in den zuständigen Ministerien Beratungen und Berechnungen durchführt, wie im Rahmen der Harmonisierung der Verbrauchsteuern innerhalb der EG in der Bundesrepublik Deutschland die Weinsteuer eingeführt werden kann? Ist der Bundesregierung bekannt, daß vor genau BO Jahren, also 1926, beim Wein eine ähnliche Notsituation, nämlich der spanische Weinhandelsvertrag, kein Weinverkauf der deutschen Weine, dazu die Belastung durch die damals erhobene Weinsteuer, gegeben war, und die Winzerunruhen die damalige Reichsregierung zwangen, die Weinsteuer wieder abzuschaffen, und welche Folgerungen zieht sie aus dieser Parallele? Die EG-Kommission hat im Juli 1985 alle Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft gebeten, für die Sonderverbrauchsteuern, zu denen sie auch eine allgemeine Weinsteuer rechnet, bestimmte Untersuchungen durchzuführen. Dabei hat sie drei Steuersätze als Arbeitsannahmen genannt. Das Bundesministerium der Finanzen untersucht mit den Bundesministerien für Wirtschaft sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in einer Arbeitsgruppe, welche Auswirkungen sich daraus ergeben könnten. Die Prüfung der Arbeitsgruppe ist noch nicht abgeschlossen. Zur Meinungsbildung hat das Bundesministerium für Wirtschaft auf der Grundlage der von der EG-Kommission genannten drei Steuersätze einen Prüfungsauftrag an führende Wirtschaftsinstitute erteilt. Die Prüfungsergebnisse werden voraussichtlich erst im Sommer diesen Jahres vorliegen. Der Bundesregierung ist bekannt, daß die im Deutschen Reich 1918 eingeführte Reichsweinsteuer die in sie gesetzten Einnahmeerwartungen nicht erfüllt hat. Die Steuer wurde deshalb 1926 wieder aufgehoben. Der Bundesregierung ist auch bekannt, daß es seinerzeit wegen der wirtschaftlichen Notlage vieler Winzer, insbesondere an der Mosel, Unruhen gab, die 1925 zu einem Sturm auf das Finanzamt Bernkastel führten. Eine unmittelbare Parallele zu der damaligen Lage besteht heute nicht. Die Bundesregierung geht allerdings davon aus, daß die Vorstellungen der EG-Kommission zur Einführung einer EG-einheitlichen Weinsteuer sehr sorgfältig geprüft werden müssen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kurt J. Rossmanith


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf mich für die Teilnahme an diesem Morgen bedanken. Wir haben schon verschiedene Aktuelle Stunden zu diesem Thema erlebt. Die letzte Aktuelle Stunde fand im Oktober vergangenen Jahres statt. Wir werden in diesem hohen Hause demnächst den Berufsbildungsbericht 1986 diskutieren.
    Ich frage mich echt: Was bezwecken Sie mit diesen ständigen Aktuellen Stunden?

    (Kuhlwein [SPD]: Man kann gar nicht oft genug darüber reden!)




    Rossmanith
    — Herr Kuhlwein, das ist nichts anderes als politische Stimmungsmache und das Betreiben eines politischen Geschäfts; auf der einen Seite etwas sehr aggressiv von Herrn Weisskirchen, auf der anderen Seite sehr moderat und sehr gefühlvoll von Frau Schmidt.
    Es wurde vorhin von der Lehrstellennot gesprochen. Ich habe vorgestern in München mit über 200 Jugendlichen — Abiturienten, Realschülern und Berufsschülern, die schon im Leben stehen — diskutiert. Es war einer aus dem Publikum dabei, der ständig versuchte, diesen jungen Menschen zu suggerieren, sie hätten Angst vor der Ausbildungsplatzsituation, vor der Arbeitslosigkeit. Zu allem Ungemach des Moderators hatte keiner der Jugendlichen Angst vor diesen Positionen. Man hat vielmehr gesagt: Wir müssen eben Leistung bringen, dann werden wir uns auch durchsetzen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Wenn man von einer Lehrstellennot spricht, obwohl von 100 Jugendlichen 95 untergebracht werden, dann stimmt irgend etwas nicht. Es ist sehr unredlich von Ihnen, wenn Sie sagen, während Ihrer Regierungszeit seien Angebot und Nachfrage ausgeglichen gewesen. Sie wissen doch, daß in den letzten fünf Jahren Jahr für Jahr 120 000 Bewerber hinzugekommen sind und daß wir es trotzdem bewältigt haben.

    (Zuruf der Abg. Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD])

    Wir haben zwei Jahre hintereinander über 700 000 junge Menschen auf einer Lehrstelle untergebracht. Die Zahlen der Arbeitsämter für das Ausbildungsj ahr 1986 — darauf beziehen Sie sich j a immer — zeigen, daß bislang 6,7 % mehr Lehrstellen an die Arbeitsämter gemeldet wurden, während die Zahl der Bewerber etwa gleich hoch bleibt, ja sogar mit einer Rate von 0,6 % nach unten weist.
    Wenn Sie ständig neue Aktuelle Stunden zu diesem Thema fordern, sollten Sie erst einmal vor Ihrer eigenen Tür kehren, denn die meisten nicht vermittelten Lehrstellenbewerber kommen aus Nordrhein-Westfalen, aus Hamburg und Bremen. In diesen Bundesländern liegen die schlechtesten zehn Arbeitsamtsbezirke der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Betreiben Sie doch einmal in den Bundesländern, in denen Sie die Regierungsverantwortung tragen, eine vernünftige Wirtschaftspolitik, dann werden wir uns über dieses Thema in einer solchen Form gar nicht mehr unterhalten müssen. Sie sollten sich ein Beispiel an Bayern und Baden-Württemberg nehmen. Gehen Sie selbst einmal in Bayern und Baden-Württemberg in die Lehre! Herr Rau täte gut daran, sich Herrn Späth oder Herrn Strauß als Lehrmeister zu nehmen. Ich glaube, dann würde er auch eine vernünftige Wirtschaftspolitik betreiben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir haben gegenwärtig 1,8 Millionen Lehrstellen. Im vergangenen Jahr wurden allein 700 000 neue Lehrverträge abgeschlossen. Ich glaube, Sie können hinschauen, wohin Sie wollen: Ein derartiges positives Ergebnis werden Sie so leicht nirgends finden.
    Ich will abschließend noch sagen, wenn Sie ständig Aktuelle Stunden zu diesem Thema fordern, dann sollten Sie sich wenigstens auch einmal die Mühe machen, sich etwas Neues einfallen zu lassen, und nicht immer wieder auf Ihrem Uraltthema Umlagenfinanzierung herumreiten. Sie sind in der Zwischenzeit eine Abgaben- und Abnehmepartei im wahrsten Sinne des Wortes.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Kastning.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ernst Kastning


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe eben wieder mit Erstaunen bemerkt, wie Unionskollegen bei der Aufzählung von Fakten, wenn es Norddeutschland angeht, einen großen Bogen um Niedersachsen machen. Mögen Sie den Herrn Albrecht nicht, oder woran liegt das, daß da keine Zahlen genannt werden?

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU)

    Meine Damen und Herren, neben das schon ein paar Jahre bestehende Problem, überhaupt eine ausreichende Zahl von Ausbildungsplätzen zur Verfügung zu haben, schiebt sich zunehmend die Schwierigkeit für viele junge Ausgebildete, die sogenannte zweite Schwelle von der Ausbildung zur Beschäftigung zu überschreiten. Ich habe den Eindruck, manch einer möchte von der Ausbildungsproblematik ablenken, indem er auf die leicht steigende Zahl von Arbeitsplätzen verweist, um damit den Eindruck zu erwecken, das Problem der zweiten Schwelle löse sich bald von selbst. Ich darf aber hier darauf hinweisen, daß es sehr wohl enge Zusammenhänge, die sich nach aller Voraussicht noch verstärken werden, zwischen Qualität der Ausbildung und Vermittelbarkeit auf dem Arbeitsmarkt, zwischen Berufsausbildungschancen und anschließenden berufsadäquaten Chancen auf dem Arbeitsmarkt gibt.
    Frau Minister Dr. Wilms, diesen Zusammenhang können Sie wohl auch nicht mit Ihrer höchst eigenwilligen Interpretation einer Untersuchung bzw. Erhebung des Berufsbildungsinstituts verwischen. Nach dieser Erhebung heißt es: Sechs Monate nach Beendigung der Ausbildung hat nur die Hälfte der Ausgebildeten einen unbefristeten Arbeitsvertrag im erlernten Beruf. Weitere 4% befristet. Herr Schemken, Sie sehen mich erstaunt an; das ist eine Erhebung, die in der Mitteilung von Frau Wilms zum Berufsbildungsbericht genannt wird. Jeder elfte Jugendliche ist arbeitslos nach der Berufsausbildung; 28% mußten eine andere Tätigkeit aufnehmen oder befinden sich in anderer Aus- und Weiterbildung, was auch Umschulung in einen anderen Beruf bedeuten kann.
    Angesichts dieser Zahlen, Frau Wilms, meine ich, ist Ihre Behauptung schon recht anmaßend, 91 % der beruflich Ausgebildeten hätten im Anschluß an die Lehre — ich zitiere Sie — „keine schwerwiegenden Berufsstartprobleme".

    (Beifall bei der SPD)




    Kastning
    Übrigens verschweigen Sie dabei außerdem die Ihnen sehr wohl bekannten Unterschiede zwischen einzelnen Berufen. Z. B. sind bei kaufmännischen Berufen anschließend 60 % im erlernten Beruf, bei gewerblichen dagegen nur 39%. Oder ein anderes Beispiel: Bei Bankkaufleuten gibt es nur 2 % Arbeitslose, bei Verkäuferinnen und Verkäufern dagegen 18 % und im Kfz-Handwerk 17 %.

    (Nelle [CDU/CSU]: Geben Sie mal die Quelle an, wo die Zahlen her sind!)

    — Die kann ich Ihnen noch sagen, Herr Nelle. Ich werde sie Ihnen schriftlich zur Verfügung stellen. Frau Wilms hat sich in ihrer Pressemitteilung zu diesen Fragen geäußert.
    So richtig gegenwärtig die These von der „Ausbildung über Bedarf" ist, so können wir doch nicht zusehen, daß sie zu solchen strukturellen Problemen führt. Herr Neuhausen hat diese Probleme schon vor ein oder zwei Jahren — in weiser Voraussicht, wie ich ihm anerkennend sagen muß — ganz kurz angesprochen. Wir können wohl auch nicht zusehen, daß eine große Anzahl von Jugendlichen in die falschen Berufe gebracht wird.
    Unser gemeinsames Bemühen sollte es sein, die Programme von Bund und Ländern, die hier schon erwähnt wurden, auch unter qualitativen Gesichtspunkten anzulegen. Man kann sehr wohl ein klein wenig über diesen Weg steuern. Ich habe gewisse Zweifel, Herr Nelle, ob das, was Sie als großartige Leistung in Niedersachsen bezeichnet haben, unter diesem Gesichtspunkt ernsthaft geprüft und genutzt worden ist.

    (Nelle [CDU/CSU]: Da gibt es erste Ergebnisse!)

    Ich meine, die Arbeitsmarktchancen von Absolventen außerbetrieblicher Maßnahmen lassen sich nicht nur an der angeblichen Praxisferne der Ausbildung festmachen; entscheidender ist, in welchen Berufen ausgebildet wird.
    Ich stimme Frau Wilms hinsichtlich der Ausführungen in Ihrem Bericht zu, daß wir auch neue Ausbildungsordnungen brauchen, daß die Inhalte überprüft werden müssen. Wir wünschen uns allerdings, Frau Minister, daß der Erlaß der bereits vorliegenden Erarbeitungen für neue Ausbildungsordnungen seitens der Bundesregierung mit etwas mehr Nachdruck betrieben wird.

    (Zustimmung des Abg. Kuhlwein [SPD])

    Ich möchte mit Blick auf die neuen Technologien abschließend noch eine Anmerkung machen. Wer von der beruflichen Erstausbildung als Ergebnis den unmittelbar, perfekt und in allen denkbaren Technologiebereichen einsetzbaren Menschen erwartet, der überfordert dieselben.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich glaube, um so mehr kommt es darauf an, eine breite berufliche Grundbildung zu vermitteln und bereits in der Erstausbildung die Fähigkeit zur permanenten Weiterbildung zu fördern. In diesem Zusammenhang wären wir auch gut beraten, Frau Minister, die Berufsschule als zweite Säule des dualen Berufsausbildungssystems nicht nur als eine ergänzende Kann-Leistung zu betrachten, sondern voll anzuerkennen und weiterzuentwickeln.

    (Beifall bei der SPD)