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ID1019903000

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    Plenarprotokoll 10/199 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 199. Sitzung Bonn, Freitag, den 21. Februar 1986 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 15349 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 15361 C Fortsetzung der Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag des Abgeordneten Schwenninger und der Fraktion DIE GRÜNEN Rüstungsexportstatistiken - Drucksachen 10/2959, 10/4281 — . . . 15349 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 29. März 1982 über die Errichtung einer Europäischen Stiftung — Drucksache 10/488 —Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 10/4691 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4692 — Dr. Hornhues CDU/CSU 15349 D Brück SPD 15351A Schäfer (Mainz) FDP 15351 D Möllemann, Staatsminister AA 15352 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet der Binnenschiffahrt — Drucksache 10/3661 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/4706 — Bohlsen CDU/CSU 15352 D Buckpesch SPD 15353 D Kohn FDP 15354 C Senfft GRÜNE 15355 B Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV . 15355 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Eisenbahnkonzept für den Schienenverkehr von und nach Berlin — Drucksache 10/3901 — Schulze (Berlin) CDU/CSU 15356 D Heimann SPD 15358 B Kohn FDP 15359 D Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einschränkung des Mißbrauchs des Gemeinnützigkeitsrechts — Drucksache 10/4045 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. Februar 1986 Vorschriften der gesetzlichen Rentenversicherung (Sechstes RentenversicherungsÄnderungsgesetz) — Drucksache 10/5053 — 15360 D Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Europäischer Rat in Athen am 6. Dezember 1983 — Drucksachen 10/663, 10/4505 — . . . 15361 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über Maßnahmen gegen die Überführung nachgeahmter Waren in den zollrechtlich freien Verkehr — Drucksachen 10/2849 Nr. 2, 10/4713 — 15361A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Einreihung von Waren in die Tarifstelle 16.02 B III b) ex 1 ex aa) (33) des im Anhang der Verordnung (EWG) Nr. 2672/85 der Kommission zur Festsetzung der Ausfuhrerstattungen auf dem Rindfleischsektor enthaltenen Schemas — Drucksachen 10/4400 Nr. 14, 10/4714 — 15361 B Beratung der Sammelübersicht 134 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 29. März 1983 bis 31. Dezember 1985 eingegangenen Petitionen — Drucksache 10/4755 — 15361 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/5025 — Frau Odendahl SPD 15361 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 15363 B Frau Wagner GRÜNE 15365A Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 15366 D Neuhausen FDP 15368 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Fuchs (Köln), Lutz, Buschfort, Delorme, Dreßler, Egert, Fiebig, Gilges, Glombig, Hauck, Heyenn, Jaunich, Kirschner, Frau Dr. Lepsius, Müller (Düsseldorf), Peter (Kassel), Reimann, Frau Schmidt (Nürnberg), Schreiner, Sielaff, Sieler, Frau Steinhauer, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche, Witek, Wolfram (Recklinghausen), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten (Zweites Arbeitsrechtsbereinigungsgesetz) — Drucksache 10/3983 — Frau Steinhauer SPD 15369 A Louven CDU/CSU 15370 D Tischer GRÜNE 15371 D Frau Dr. Segall FDP 15372 D Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 15373 C Nächste Sitzung 15374 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15375*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 15375* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. Februar 1986 15349 199. Sitzung Bonn, den 21. Februar 1986 Beginn: 10.20 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 21. 2. Dr. Ahrens ** 21. 2. Dr. Apel 21. 2. Bahr 21. 2. Böhm (Melsungen) 21. 2. Dr. Dollinger 21. 2. Dr. Enders * 21. 2. Erhard (Bad Schwalbach) 21. 2. Ertl 21. 2. Dr. Faltlhauser 21. 2. Feilcke 21. 2. Fischer (Hamburg) 21. 2. Gansel 21. 2. Gattermann 21. 2. Frau Geiger 21. 2. Dr. Glotz 21. 2. Haar 21. 2. Hoppe 21. 2. Jaunich 21. 2. Dr. Jens 21. 2. Jung (Düsseldorf) 21. 2. Jungmann 21. 2. Kalisch 21. 2. Kiechle 21. 2. Klose 21. 2. Dr. Kreile 21. 2. Lamers 21. 2. Frau Dr. Lepsius 21. 2. Marschewski 21. 2. Dr. Meyer zu Bentrup 21. 2. Müller (Düsseldorf) 21. 2. Repnik 21. 2. Reuschenbach 21. 2. Dr. Schmidt (Gellersen) 21. 2. Schmidt (Hamburg-Neustadt) 21. 2. Schmidt (Hamburg) 21. 2. Schulhoff 21.2. Seesing 21. 2. Spranger 21. 2. Stockleben 21. 2. Dr. Voss 21. 2. Werner (Dierstorf) 21. 2. Dr. Wieczorek 21. 2. Frau Zeitler 21. 2. Zink 21. 2. Frau Zutt 21. 2. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 31. Januar 1986 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Erstes Gesetz zur Bereinigung des Verwaltungsverfahrensrechts Erstes Gesetz zur Änderung des Sprengstoffgesetzes Neuntes Gesetz zur Änderung des Häftlingshilfegesetzes (9. HHÄndG) Gesetz zur Änderung unterhaltsrechtlicher, verfahrensrechtlicher und anderer Vorschriften (UÄndG) Gesetz über eine Wiedereingliederungshilfe im Wohnungsbau für rückkehrende Ausländer Gesetz zur Verbesserung der ambulanten und teilstationären Versorgung psychisch Kranker Gesetz zu dem Abkommen vom 25. März 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Marokko über Soziale Sicherheit und zu der Vereinbarung vom 19. April 1984 zur Durchführung dieses Abkommens Gesetz zu dem Abkommen vom 16. April 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tunesischen Republik über Soziale Sicherheit, dem Zusatzprotokoll zu diesem Abkommen und der Vereinbarung zur Durchführung des Abkommens Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 31. Januar 1986 ferner beschlossen, zu den nachstehenden Gesetzen zu verlangen, daß der Vermittlungsausschuß gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes einberufen wird: Erstes Rechtsbereinigungsgesetz Strafrechtsänderungsgesetz - Strafaussetzung zur Bewährung - (... StrÄndG) Gesetz zur Änderung des Fleischbeschaugesetzes Die Schreiben des Präsidenten des Bundesrates sind als Drucksachen 10/4999, 10/5000 und 10/5001 verteilt. Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 1 der Geschäftordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über den zweiten Teil der 31. ordentlichen Sitzungsperiode der Versammlung der Westeuropäischen Union vom 2. bis 5. Dezember 1985 in Paris (Drucksache 10/4698) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Verteidigungsausschuß Ausschuß für Forschung und Technologie Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Thema: „Öffentliche Vorverurteilung" und „faires Verfahren" (Drucksache 10/4608) zuständig: Rechtsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 25 02 Tit. 642 01 - Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz - im Haushaltsjahr 1985 - (Drucksache 10/4948) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes über das Baugesetzbuch hier: Stellungnahme des Bundesrates (Drucksache 10/5027) zuständig: Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (federführend) Innenausschuß Rechtsausschuß Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ausschuß für Verkehr Haushaltsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu Entschädigungsleistungen für ehemalige Sklavenarbeiter der deutschen Industrie (Drucksache 10/4996) zuständig: Finanzausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu einem europäischen Patentübereinkommen (Drucksache 10/4997) zuständig: Rechtsausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Forschung und Technologie Nichtaufhebbare Fünfundneunzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste - Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz - (Drucksache 10/5040) zuständig: Ausschuß für Wirtschaft 15376* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. Januar 1986 Der Präsident hat gemäß § 92 der Geschäftsordnung die nachstehende Vorlage überwiesen: Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 7/85 — Zweite Erhöhung des Zollkontingents 1985 für Bananen) (Drucksache 10/5024) Überweisung an den Ausschuß für Wirtschaft mit der Bitte, den Bericht dem Plenum möglichst bis zum 5. Juni 1986 vorzulegen Die Unterzeichner des Antrages betr. Ankauf der Majdanek-Prozeß-Dokumentation — Drucksache 10/3153 — haben mitgeteilt, daß sie ihren Antrag zurückziehen. Die Fraktion DIE GRÜNEN hat mit Schreiben vom 19. Februar 1986 mitgeteilt, daß sie ihren Antrag betr. Großversuch Tempolimit — Drucksache 10/4385 — zurückziehen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Reaktion der Gemeinschaft auf das Versäumnis einiger Mitglieder der Internationalen Walfangkommission, den Beschluß der IWC über die Beendigung des kommerziellen Walfangs Folge zu leisten (Drucksache 10/3428) Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur politischen Situation in Sri Lanka (Drucksache 10/3605) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Exekution von Mohammad Munir und der drohenden Hinrichtung weiterer Oppositionspolitiker in Indonesien (Drucksache 10/3606) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Schicksal der politischen Gefangenen in Indonesien (Drucksache 10/3937) Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Abschluß der Konsultation des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Entscheidung über die koordinierte Entwicklung von automatisierten Verwaltungsverfahren (C.D.-Projekt) (Drucksache 10/4464) Der Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EGVorlage zur Kenntnis genommen hat: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag einer Entscheidung des Rates zur Festlegung allgemeiner Leitlinien für die finanzielle und technische Hilfe zugunsten der nichtassoziierten Entwicklungsländer für das Jahr 1986 — KOM (85) 559 endg. — Rats-Dok. Nr. 9966/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 19) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernähung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur zeitweiligen Aussetzung der autonomen Zollsätze des Gemeinsamen Zolltarifs für einige landwirtschaftliche Waren — KOM (85) 555 endg. — Rats-Dok. Nr. 9827/85 (Drucksache 10/4260 Nr. 7) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur vollständigen oder teilweisen Aussetzung der Zollsätze des Gemeinsamen Zolltarifs für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in der Türkei (1986) — KOM (85) 539 endg. — Rats-Dok. Nr. 9790/85 (Drucksache 10/4260 Nr. 8) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über den Wiederverkauf in Irland und in Nordirland von Getreide aus Beständen der britischen und der irischen Interventionsstelle zur Verwendung in der Viehfütterung — KOM (85) 571 endg. — RatsDok. Nr. 9463/85 (Drucksache 10/4260 Nr. 9) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG zur Bildung eines Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen über die Einkommenslage und die betriebswirtschaftlichen Verhältnisse landwirtschaftlicher Betriebe in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft — KOM (85) 564 endg. — Rats-Dok. Nr. 10105/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 7) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über Strukturbeihilfen für die Umstellung von Sardinenkonservenfabriken — KOM (85) 609 endg. — Rats-Dok. Nr. 10084/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 8) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2908/83 über eine gemeinsame Maßnahme zur Umstrukturierung, Modernisierung und Entwicklung der Fischwirtschaft und zur Entwicklung der Aquakultur — KOM (85) 592 endg. — Rats-Dok. Nr. 10138/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 9) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1594/83 über die Beihilfe für Ölsaaten — KOM (85) 538 endg. — Rats-Dok. Nr. 9831/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 10) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des repräsentativen Marktpreises und des Schwellenpreises für Olivenöl sowie der gemäß Artikel 11 Absätze 5 und 6 der Verordnung Nr. 136/66/EWG vom Betrag der Verbrauchsbeihilfe einzuhaltenden Prozentsätze für das Wirtschaftsjahr 1985/86 — KOM (85) 557 endg. — Rats-Dok. Nr. 9832/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 11) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der Orientierungspreise für die in Anhang I Abschnitte A und D der Verordnung (EWG) Nr. 3796/81 aufgeführten Fischereierzeugnisse für das Fischwirtschaftsjahr 1986 und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der Orientierungspreise für die in Anhang II der Verordnung (EWG) Nr. 3796/81 aufgeführten Fischereierzeugnisse für das Fischwirtschaftsjahr 1986 und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des gemeinschaftlichen Produktionspreises für Thunfische, die für die Konservenindustrie bestimmt sind, für das Fischwirtschaftsjahr 1986 — KOM (85) 597 endg. — RatsDok. Nr. 10047/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 12) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten von Sardinen, Thunfischen und Makrelen, zubereitet oder haltbar gemacht, der Tarifnummer ex 16.04 des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Herkunft aus Portugal (1986) — KOM (85) 581 endg. — Rats-Dok. Nr. 10104/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 13) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Kommission an den Rat über die Durchführung von Maßnahmen zum Schutz vor der enzootischen Leukose der Rinder und Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 64/432/EWG mit dem Ziel, eine endgültige Regelung hinsichtlich der enzootischen Leukose der Rinder zu treffen, wie in Richtlinie 80/1102/EWG vorgesehen — KOM (85) 578 endg. — Rats-Dok. Nr. 10185/85 (Drucksache 10/4400 Nr. 15)
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    Rede von Doris Odendahl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Freundinnen und Freunde der Bildungspolitik! In der Debatte im Januar über den Bericht der Bundesregierung betreffend Zukunftschancen hat Frau Minister Wilms festgestellt: In der Ausbildungsförderung wurde der Zusammenhang mit der Familienpolitik wiederhergestellt und auf die finanzpolitischen Möglichkeiten abgestimmt. Das BAföG steht finanziell auf festen Füßen. — Das klingt wie eine gute Nachricht; dennoch stehen die Studentinnen und Studenten, die nach BAföG gefördert werden, und die wenigen Schüler, die noch BAföG erhalten, finanziell auf immer schwächeren Füßen oder — bildlicher gesprochen — schlichtweg im Hemd da.
    Ihre sogenannten „finanzpolitischen Möglichkeiten" haben dazu geführt, daß die Förderung seit 1982 dramatisch zurückgegangen ist. Während damals nämlich noch gut 37 % der Studenten BAföG erhielten, waren es im Jahre 1985 nur noch 27 %.



    Frau Odendahl
    Der Rückgang der BAföG-Leistungen wird noch deutlicher, wenn man die von der Bundesregierung eingeführte sogenannte bereinigte Statistik zugrunde legt, die nur noch Studenten berücksichtigt, die im Grunde bei entsprechender Einkommenssituation Anspruch auf BAföG hätten. Die Förderungsquote ist danach um 13 % gesunken, nämlich von 48 % im Jahre 1982 auf nur noch 35 % im Jahre 1985.
    Unbestreitbar ist auch, daß der Anteil der Studentinnen und Studenten aus Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenfamilien mit kleineren Einkommen insgesamt und besonders auffällig in der Gruppe der nach BAföG Geförderten gesunken ist. Diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahren verstärken, wenn sich Ihr BAföG-Kahlschlag im Schülerbereich voll auswirkt und immer weniger Kinder aus einkommensschwachen Familien allein aus finanziellen Gründen das Abitur machen können.
    Der Abschreckungseffekt durch die Umstellung des BAföG auf Volldarlehen hat gewirkt. Sie hat gerade auf Studentinnen und Studenten aus einkommensschwachen Familien abschreckend gewirkt, die nach dem Studium bei höchst unsicheren Berufsaussichten mit 40 000 DM Schulden aus BAföG-Leistungen dastünden.
    Nach Untersuchungen des Deutschen Studentenwerks müssen immer mehr Studenten regelmäßig während des Studiums arbeiten. Gespart wird hauptsächlich am Essen; die Ausgaben dafür sind auf 6,50 DM pro Tag zurückgegangen. Gespart werden muß auch an Büchern, während sich die Studenten gegen Mieterhöhungen, die in den letzten vier Jahren über 12 % betrugen, nicht wehren können, sondern zahlen müssen.
    Weil auch in der Öffentlichkeit noch falsche Vorstellungen über den Alltag der Studenten bestehen, will ich an dieser Stelle noch einmal betonen, daß im Augenblick nur etwa ein Drittel aller geförderten Studenten die Höchstförderung von 690 DM bekommt. Die große Gruppe, die etwa nur 300 DM aus BAföG erhält, ist meist in einer besonders schwierigen Lage, weil ihre Familien oft nicht in der Lage sind, die andere Hälfte des zum Leben unbedingt Notwendigen beizusteuern. So sieht Ihre Politik der Chancengleichheit aus: Es gibt ein Zwei-KlassenRecht für Studierende. Die einen können dank des finanziellen Hintergrundes der Eltern relativ sorglos studieren, während die anderen um ihre tägliche Existenz kämpfen müssen. Das sind die Auswirkungen des kahlgeschlagenen BAföG im Rahmen der von Ihnen so genannten „finanzpolitischen Möglichkeiten" und der „finanziell festen Füße".
    Nun hatten Sie j a versprochen, daß Sie wenn schon nicht der Chancengleichheit, dann doch den durch den BAföG-Kahlschlag betroffenen Familien durch den Familienlastenausgleich wieder auf die Füße helfen wollten. Den Offenbarungseid, Frau Ministerin Wilms, haben Sie mit der Regelung der Kinderfreibeträge im Rahmen Ihrer Steuerreform zum 1. Januar dieses Jahres geleistet.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Kinder der Familien mit niedrigeren Einkommen sind Ihnen ganze 46 DM im Monat wert, die Kinder der Familien mit hohem Einkommen 116 DM.

    (Frau Dr. Timm [SPD]: So ist es!)

    Der Skandal der steuerlichen Kinderfreibeträge wiederholt sich — getreu Ihrer Grundphilosophie — selbstverständlich auch bei den Ausbildungsfreibeträgen in ganz ähnlichen Abstufungen. Wie trickreich Sie auch immer argumentieren mögen: Sie können nicht widerlegen, daß der Entlastungseffekt durch die Steuertarifreform sowohl in diesem Jahr als auch in der zweiten Stufe 1988 die finanziell bessergestellten Familien begünstigt, während Ihnen die einkommenschwächeren Familien ganze 46 DM monatlich wert sind. Den Zusammenhang zwischen Ausbildungsförderung und Familienpolitik haben Sie in der Tat hergestellt, nur auf eine Art und Weise, die jeden Sinn für soziale Gerechtigkeit vermissen läßt und jeden gerecht Denkenden mit Empörung erfüllt.

    (Beifall des Abg. Kuhlwein [SPD])

    Vor diesem Hintergrund bekräftigt die SPD-Bundestagsfraktion ihre schon anläßlich des BAföGKahlschlags im Dezember 1982 eingenommene Grundsatzposition auf Wiederherstellung des Schüler-BAföG und auf Abkehr vom Volldarlehen in der Studentenförderung. Wer es mit der Verpflichtung, der jungen Generation Bildungschancen einzuräumen, wirklich ernst nimmt, wird kein besseres Instrument als die Förderung nach BAföG entwickeln können. Vor zehn Jahren war dies ja auch einhellige Meinung in diesem Haus.

    (Beifall des Abg. Kuhlwein [SPD])

    Unsere Grundsatzposition wird uns nicht hindern, innerhalb des von Ihnen gesetzten Rahmens, den wir derzeit noch nicht ändern können, bei der Beratung der 10. BAföG-Novelle den Versuch zu machen, wenigstens einige Verbesserungen zu erreichen. Im Vorfeld waren wir ja auch erfolgreich, wenn ich nur an die August-Regelung denke.
    Ohne jetzt Einzelheiten vorgreifen zu wollen, kündige ich für die Beratungen folgende Positionen der SPD an: erstens die Erhöhung der Förderungsbeträge und Elternfreibeträge über die von der Regierung vorgeschlagenen Sätze hinaus. Die Quote der Geförderten darf nicht weiter absinken.

    (Beifall bei der SPD)

    Und wenn Sie sich damit herausreden, der starke Rückgang der Gefördertenquote sei auf eine noch von der sozialliberalen Regierung verantwortete Novellierung zurückzuführen, was wir bestreiten, so hindert Sie ja gar niemand daran, daß bei heute besserer Kassenlage zu korrigieren.

    (Beifall bei der SPD)

    Zweitens. Die Förderungshöchstdauer entspricht in vielen Studiengängen nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten. Das Parlament darf sich hier nicht drücken, sondern muß handeln.
    Drittens. Nicht nur die Auszubildenden mit Kindern, sondern auch die, die ohne Kind mit ihren



    Frau Odendahl
    Ehepartnern im eigenen Haushalt zusammenleben, sollen in die BAföG-Förderung einbezogen werden. Es ist unerträglich, daß verheiratete Studentinnen und Studenten deshalb wieder in eine Kinderrolle gezwungen werden, weil die Nichtförderung durch BAföG sie zwingt, wieder zu ihren Eltern zu ziehen, die ihrerseits vielfach gar nicht mehr in der Lage sind, ihre 30jährigen Kinder aufzunehmen.

    (Günther [CDU/CSU]: Was, so lange studieren die?)

    Viertens. Zu überlegen ist auch, welche Möglichkeiten es gibt, die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschulen ab Klasse 11 und der Berufsaufbauschulen in die Förderung generell einzubeziehen.
    Fünftens. Ausländische Jugendliche, die hier die Schule besucht haben, sollen auch dann gefördert werden, wenn ihre Eltern in ihr Ursprungsland zurückgekehrt sind. Angesichts der Tatsache, daß sich viele Jugendliche, die hier aufgewachsen sind, in der Heimat ihrer Eltern nicht mehr integrieren können, haben wir als Folge der früheren Anwerbepolitik eine, wie ich betonen möchte, gemeinsame soziale Verpflichtung,

    (Beifall des Abg. Kuhlwein [SPD])

    Sechstens. Für ein Studium im Ausland sollen nur diejenigen Studierenden Leistungen nach dem BAföG erhalten, die auch in der Bundesrepublik gefördert werden. Dabei muß es eine strikte Begrenzung der Erstattung von Studiengebühren geben. Sonst schaffen wir vor dem Hintergrund weitgehender BAföG-Streichungen hier ein BAföG de Luxe. Wenn ich mir vorstelle, wie sich hier z. B. die Studiengebühren der Stanford University auf den ständig schrumpfendn BAföG-Topf auswirken, wird mir speiübel, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD)

    Zu überlegen sind des weiteren die besonderen Belange behinderter Studenten. Schließlich ist die Überlegung anzustellen, ob nicht für alle BAföGGeförderten, die ihr Studium erfolgreich beenden, ein Abschlag auf die Darlehensleistung gewährt werden soll, weil wohl niemand mehr behaupten kann, der Darlehensteilerlaß sei sinnvoll oder gar das Gelbe vom Ei.
    Zum Schluß und zusammenfassend: Die SPDBundestagsfraktion lehnt Ihre BAföG-Politik insgesamt ab. Wo dennoch konkrete Verbesserungen erreicht werden können, soll es an unserer Mitwirkung nicht fehlen. Wir wollen damit verhindern, daß es während Ihrer Regierung beim BAföG zur totalen Nullösung kommt.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Dr. Wilms, Bundesminister für Bildung und Wissenschaft.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dorothee Wilms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bitte um Entschuldigung, daß ich nicht sofort mitbekommen habe, daß die Debatte verschoben worden war. Ich möchte ein paar Worte zur Einbringung dieses Zehnten Änderungsgesetzes zum Bundesausbildungsförderungsgesetz sagen. Nach den notwendigen strukturellen Veränderungen des BAföG in den Jahren 1982 und 1983 ist nunmehr die finanzielle Basis für das BAföG heute so abgesichert, daß durch dieses Zehnte Änderungsgesetz eine Reihe von Ausbildungsförderungen spürbar verbessert werden können.
    Ich nenne vier Punkte:
    Erstens. Die Förderungsparameter werden um gut 4 % erhöht.
    Zweitens. Das Studium im außereuropäischen Ausland wird künftig in gleichem Umfang wie das Studium in Europa gefördert.
    Drittens. Die Förderung der Auslandspraktika wird erweitert.
    Viertens. Beim Darlehenseinzug wird die Gewährung des Teilerlasses, der für die Betreuung von Kindern eingeräumt wird, erleichtert. Diese Maßnahme kommt insbesondere jungen Frauen zugute, was ich hier besonders unterstreichen möchte.
    Diese vier Verbesserungen als gezielte Hilfen für Studenten und Schüler sind sozialpolitisch angemessen und bildungspolitisch äußerst wichtig. Die vorgesehenen Anhebungen schaffen für die Schüler und die Studenten in dem zweijährigen Anpassungszeitraum angesichts der wiedergewonnenen Preisstabilität in der Bundesrepublik Deutschland einen vollen Ausgleich für die Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten seit der letzten Anpassung. Für den Studenten, der nicht bei seinen Eltern wohnt, wird der Bedarfssatz ab Herbst 1986 einschließlich des Beitrags zur studentischen Krankenversicherung insgesamt 823 DM monatlich betragen. Die wirtschaftliche Situation der Studierenden wird also angemessen verbessert.
    Lassen Sie mich hier auch ein Wort zu den, wie mir scheint, überzogenen Forderungen des Deutschen Studentenwerks sagen. Sie sind in meinen Augen ein Zeichen von Realitätsferne; denn das Studentenwerk verkennt die Relation der BAföGLeistungen zu anderen Sozialleistungen, die der Staat, d. h. der Steuerzahler auch zu finanzieren hat. Immerhin darf ich hier erwähnen, daß die durchschnittliche Witwenrente aus der Arbeiterrentenversicherung 1985 nur 700 DM monatlich betrug. Ich denke, daß die größtenteils wirklich überzogenen Forderungen des Studentenwerks auch im Widerspruch zu der festgestellten Selbsteinschätzung der Studenten stehen.
    Im übrigen: Um die BAföG-Leistungen richtig beurteilen zu können, sind ihnen auch die Leistungen des Familienlastenausgleichs zuzurechnen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Gemeinsam verbessern sie beide die wirtschaftliche Lage der Familien mit Kindern in Ausbildung und damit auch die Situation von Schülern und Studenten. Seit ihrer Regierungsübernahme im Oktober 1982 hat die Bundesregierung stets den engen Zusammenhang von Ausbildungsförderung und Familienlastenausgleich als wesentliches Element ih-



    Bundesminister Frau Dr. Wilms
    rer Politik herausgestellt. Man muß die Leistungen BAföG und Familienlastenausgleich zusammen sehen. Es ist auch keineswegs so — das möchte ich hier ausdrücklich sagen —, daß die Verbesserung des Familieneinkommens durch den Familienlastenausgleich im Wege der Kürzung der Förderungsleistungen wieder aufgezehrt wird. Es ist sichergestellt, daß das nicht geschieht; darauf möchte ich ausdrücklich hinweisen.
    Das Studium deutscher Studenten im Ausland, der Wissenschaftleraustausch und die internationale Zusammenarbeit der Hochschulen sind ein wesentliches Element der internationalen Hochschulbeziehungen und auch der Bildungspolitik dieser Bundesregierung. Im Regierungsentwurf wird deshalb vorgeschlagen, das Studium im außereuropäischen Bereich künftig mit den gleichen Zuschlägen zu fördern wie das Studium in Europa.

    (Frau Odendahl [SPD]: 15 000-Dollar-Studium!)

    Gleichzeitig soll die Förderung von Auslandspraktika erleichtert werden. Wir werden die mit einer Ausbildung außerhalb Europas verbundenen Mehrkosten bei der staatlichen Ausbildungsförderung so berücksichtigen, daß diese Förderung in das vorhandene Instrumentarium eingepaßt wird.
    Ich möchte noch einmal bekräftigen — das wird Sie nicht verwundern —, daß die Bundesregierung auch weiterhin an der Darlehensförderung für Studenten festhält. Zugleich aber halten wir an den zahlreichen leistungsabhängigen Erlaßmöglichkeiten fest. Die sozialen Rückzahlungsmodalitäten wie z. B. die Zinslosigkeit des Darlehens, die Rückzahlung innerhalb eines Zeitraums von 20 Jahren und der Aufschub der Rückzahlungsverpflichtung bei geringem Einkommen sollen durch das Änderungsgesetz jetzt noch einmal verbessert werden. Die Einkommensgrenzen für die Rückzahlung werden erhöht. Zudem wird es künftig leichter möglich sein, einen Darlehenserlaß für die Zeit der Kinderbetreuung zu erhalten. Das ist für viele junge Frauen ein wichtiger Punkt.
    Der Bundesrat hat dem Regierungsentwurf grundsätzlich zugestimmt. Von zwei rechtlichen Erweiterungen, die er vorgeschlagen hat, hat die Bundesregierung einer bereits zugestimmt. Auch die Bundesregierung will die in der Bundesrepublik integrierten Kinder von Ausländern — die sogenannten Bildungsinländer —, deren Eltern in ihr Heimatland zurückgekehrt sind, im notwendigen Umfang in die Förderung einbeziehen. Zu dem Beschluß des Bundesrates, neben den bereits einbezogenen Auszubildenden, die mit mindestens einem Kind im eigenen Haushalt leben, auch die verheirateten Auszubildenden grundsätzlich zu fördern, wird sich die Bundesregierung im Laufe des Gesetzgebungsvorhabens noch äußern. Die finanziellen Auswirkungen dieses Vorschlages müssen noch einmal gründlich überprüft werden.
    Lassen Sie mich in dem Zusammenhang sagen, daß sicherlich manche Wünsche, die allenthalben zur strukturellen Verbesserung des BAföG geäußert werden, sehr sinnvoll sind. Angesichts der finanziellen Möglichkeiten und angesichts der Einbeziehung des BAFÖG auch in unser Gesamtsozialleistungssystem, das insgesamt vom Steuerzahler finanziert werden muß, ist manches wünschbar, aber jetzt nicht verbesserbar.
    Eine Forderung allerdings halte ich nicht für sinnvoll — das möchte ich betonen —: Die Westdeutsche Rektorenkonferenz hat gefordert, die Förderungshöchstdauer zu verlängern. Das halte ich nicht für gut. Die Bundesregierung ist vielmehr der Auffassung — ich hoffe, daß wir hier mit der Opposition eine gemeinsame Linie finden —, daß alles unternommen werden muß, um die Studienzeit zu verkürzen.

    (Zustimmung bei der FDP — Kuhlwein [SPD]: Aber doch nicht über diesen Hebel!)

    Die Novellierung des Hochschulrahmengesetzes, die wir vor kurzem im Parlament beschlossen haben, dient auch dem Zweck, die Studienzeiten zu verkürzen. Eine Verlängerung der Förderungshöchstdauer würde diesem bildungspolitischen Ziel der Verkürzung der Studienzeiten geradezu entgegenwirken, würde die Hochschulen und möglicherweise die Studenten geradezu ermuntern, ihr Studium weiter zu verlängern.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU und der FDP)