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ID1019111000

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    Vokabeln: 6
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    6. Zeitler.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/191 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 191. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Menzel 14392 B Eintritt des Abg. Dr. Berners in den Deutschen Bundestag 14392 B Erweiterung der Tagesordnung 14392 C Fortsetzung der Aktuellen Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Atomtestverbot Möllemann, Staatsminister AA 14385 B Berger CDU/CSU 14387 B Dr. Soell SPD 14388 B Frau Geiger CDU/CSU 14389 A Kolbow SPD 14390 A Dr. Abelein CDU/CSU 14390 D Petersen CDU/CSU 14391 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Gerstein, Dr. Bugl, Carstensen (Nordstrand), Dr. George, Jagoda, Dr. Jobst, Keller, Seesing, Fellner, Ruf, Weiß, Dr. Hoffacker, Schulhoff, Schmitz (Baesweiler), Dr. Lammert, Clemens, Frau Roitzsch (Quickborn), Pfeffermann, Schreiber, Schwarz, Brunner, Dr. Friedmann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Pöppl und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, Frau Seiler-Albring, Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Baum, Eimer (Fürth) und der Fraktion der FDP Humanisierung des Arbeitslebens — Drucksachen 10/3639, 10/4196 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Gerstein, Dr. Bugl, Boroffka, Carstensen (Nordstrand), Engelsberger, Keller, Maaß, Frau Dr. Neumeister, Schneider (Idar-Oberstein), Seesing, Dr. Warrikoff und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Neuhausen, Kohn, Dr. Rumpf, Frau Seiler-Albring, Dr. Hirsch, Baum, Beckmann und der Fraktion der FDP Forschungen zu Ursachen der Waldschäden — Drucksachen 10/3704, 10/4286 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Dr. Bugl, Dr. Warrikoff und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Neuhausen, Kohn und der Fraktion der FDP Weltraumpolitik — Drucksache 10/2865 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schierholz, Schmidt (Hamburg-Neustadt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Ökologische Zukunft der Kernforschungsanlage Jülich — Drucksache 10/3766 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zur Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung 1984 — Drucksachen 10/1543, 10/3410 — Lenzer CDU/CSU 14393 B Vosen SPD 14395C, 14417 B Dr.-Ing. Laermann FDP 14397 D Dr. Schierholz GRÜNE 14400 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 14401A, 14416 D Stahl (Kempen) SPD 14404A Keller CDU/CSU 14406 C Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 14408 A Kohn FDP 14409 D Fischer (Homburg) SPD 14411 D Boroffka CDU/CSU 14414 B Schneider (Idar-Oberstein) CDU/CSU . 14415 D Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Landbeschaffungsgesetzes — Drucksache 10/4587 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lange, Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Verzicht auf den Bau des geplanten NATO-Munitionsdepots im Kröninger Forst bei Landshut — Drucksache 10/4579 — Dr. Schierholz GRÜNE 14418 D Frau Krone-Appuhn CDU/CSU 14420 C Dr. Klejdzinski SPD 14421 D Dr. Feldmann FDP 14423 D Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 14425A Dr. Schierholz GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 14426 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Sicherung der Zukunftschancen der Jugend in Ausbildung und Beruf — Drucksachen 10/1716, 10/4494 — Kuhlwein SPD 14427 B Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 14429 B Frau Zeitler GRÜNE 14430 C Neuhausen FDP 14431 B Weisskirchen (Wiesloch) SPD 14432 D Götzer CDU/CSU 14434 C Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 14435 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und des Fahrlehrergesetzes — Drucksache 10/4490 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Postverwaltungsgesetzes — Drucksache 10/4491 — 14437 D Beratung der Sammelübersicht 126 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4664 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 127 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4665 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 128 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4666 — 14438 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2681/74 über die Gemeinschaftsfinanzierung der Ausgaben für die Lieferung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Rahmen der Nahrungsmittelhilfe — Drucksachen 10/3788 Nr. 33, 10/4585 — 14438 A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/4687 — 14438 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 III Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Ernährungssituation in Afrika — Drucksache 10/4707 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Ankauf von afrikanischen Nahrungsgütern für Hilfsprogramme in Hungerregionen — Drucksache 10/4708 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu einer Vorlage der Europäischen Gemeinschaft — Drucksache 10/4663 — Hedrich CDU/CSU 14438 C Toetemeyer SPD 14439 C Dr. Rumpf FDP 14440 B Frau Eid GRÜNE 14441A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 14442 A Fragestunde — Drucksache 10/4696 vom 17. Januar 1986 — Verweigerung der Durchführung einer Konferenz des UNO-Rats für Namibia in Bonn MdlAnfr 35 17.01.86 Drs 10/4696 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen AA . . . 14443 A ZusFr Frau Eid GRÜNE 14443 B ZusFr Toetemeyer SPD 14443 C Verzögerung der Unterrichtung der Bundesregierung über den Tod des asylberechtigten Ahn Sang-Kun durch die koreanischen Behörden; Aufklärung der Umstände seines Todes MdlAnfr 38, 39 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Müller (Bremen) GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen AA . . . . 14443 D ZusFr Dr. Müller (Bremen) GRÜNE . . . 14444 A Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Einrichtung von Arbeitsplätzen mit flexibler Teilzeitbeschäftigung MdlAnfr 52, 53 17.01.86 Drs 10/4696 Eylmann CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 14444 D ZusFr Eylmann CDU/CSU 14445 A Anzahl der Zugangsrenten in der gesetzlichen Rentenversicherung wegen Erreichens des 60. Lebensjahres und bei einjähriger Arbeitslosigkeit im Jahre 1985 MdlAntr 58 17.01.86 Drs 10/4696 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 14445 D ZusFr Kirschner SPD 14445 D Durchschnittliche Anzahl der Behandlungstage je Behandlungsfall in Krankenhäusern seit 1970 MdlAnfr 59 17.01.86 Drs 10/4696 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 14446 B ZusFr Kirschner SPD 14446 D ZusFr Scharrenbroich CDU/CSU . . . 14446 D Deutschkenntnisse der 1985 in die Bundesrepublik Deutschland gekommenen Aussiedler MdlAnfr 60 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 14447 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14447 B Nächste Sitzung 14447 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14449* A Anlage 2 Zusätzliche Ausbildungsplätze bei Bundesbahn, Bundespost und anderen Bundesbehörden MdlAnfr 1 17.01.86 Drs 10/4696 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . 14449* B Anlage 3 Nebentätigkeiten von Staatssekretär Ost MdlAnfr 2, 3 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Nöbel SPD SchrAntw MinDir Dr. Liebrecht BPA . 14449* C Anlage 4 Aufklärung des Schicksals des nach Sierra Leone abgeschobenen Asylbewerbers Smart Alpha Kargbo MdlAnfr 36, 37 17.01.86 Drs 10/4696 Ströbele GRÜNE SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 14449* D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 Anlage 5 Freier Zugang zu den deutschen Botschaften in den osteuropäischen Staaten ohne nachteilige Folgen für die Petenten MdlAnfr 40 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Hupka CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 14450* B Anlage 6 Übertragung der Leitung der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung an den früheren Leiter des Ministerbüros sowie dessen Berufung in die Aufsichtsräte der Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, und Delvag Rückversicherungs-Aktiengesellschaft, Köln MdlAnfr 54, 55 17.01.86 Drs 10/4696 Lutz SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 14450* C Anlage 7 Ausnutzung der Begünstigung nach § 2 Nr. 5 des Vorruhestandsgeldgesetzes durch Unternehmen der Firmengruppe Hoechst bei neu einzustellenden Arbeitnehmern MdlAnfr 56, 57 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Wieczorek SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 14451* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 14385 191. Sitzung Bonn, den 23. Januar 1986 Beginn: 9.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 24. 1. Borchert 24. 1. Büchner (Speyer) 24. 1. Buschbom 24. 1. Collet 24. 1. Ertl 24. 1. Frau Fischer 24. 1. Funk 24. 1. Gallus 24. 1. Glos 24. 1. Dr. Häfele 23. 1. Dr. Hauff 23. 1. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 24. 1. Junghans 24. 1. Kiechle 24. 1. Dr. Kreile 24. 1. Dr. Kübler 23. 1. Dr. Graf Lambsdorff 23. 1. Linsmeier 24. 1. Lintner 24. 1. Marschewski 24. 1. Müller (Düsseldorf) 23. 1. Frau Renger 23. 1. Schmidt (Hamburg) 24. 1. Frau Schmidt (Nürnberg) 24. 1. Dr. Schmude 24. 1. von Schmude 24. 1. Schröder (Hannover) 24. 1. Frau Simonis 24. 1. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 24. 1. Stiegler 23. 1. Tischer 23. 1. Dr. Todenhöfer 24. 1. Verheugen 24. 1. Vogt (Düren) 23. 1. Wieczorek (Duisburg) 23. 1. Witek 23. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/4696 Frage 1): Wird die Bundesregierung 1986 erneut ein Sonderausbildungsplatzangebot bei der Deutschen Bundesbahn, der Deutschen Bundespost und anderen Bundesbehörden auflegen, und mit welcher Größenordnung an zusätzlichen Ausbildungsplätzen kann gerechnet werden? Da auch in diesem Jahr mit einer großen Nachfrage nach Ausbildungsplätzen gerechnet wird, müssen von allen für die Berufsausbildung Verantwortlichen in Wirtschaft und Verwaltung Anstrengungen unternommen werden, um 1986 wiederum Anlagen zum Stenographischen Bericht eine ausreichende Zahl von Ausbildungsplätzen bereitzustellen. Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft wird sich wiederum mit Nachdruck dafür einsetzen, daß die Betriebe, Forschungsstätten, Behörden und Einrichtungen des Bundes ihre Ausbildungskapazitäten in vollem Umfang nutzen und wie im Vorjahr mindestens 31 500 Ausbildungsplätze angeboten werden. In diesen 31 500 Ausbildungsangeboten sind auch 2 600 Ausbildungsplätze für Berufe nach dem Berufsbildungsgesetz im Bereich der Deutschen Bundesbahn enthalten, die für deren eigenen Nachwuchsbedarf nicht benötigt und die durch den Bund finanziert werden. Anlage 3 Antwort des Stellvertretenden Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Min.Dir. Dr. Liebrecht auf die Frage des Abgeordneten Dr. Nöbel (SPD) (Drucksache 10/4696 Fragen 2 und 3): Ist der Bundesregierung bekannt, daß Staatssekretär Ost vor seiner Berufung in dieses Amt eine Reihe von Nebentätigkeiten neben seinem Beruf als Redakteur bei einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ausgeübt hat? Hat Staatssekretär Ost auch derzeit eine Genehmigung für Nebentätigkeiten beantragt oder erhalten? Zu Frage 2: Der Bundesregierung ist auf Grund der Mitteilung von Staatssekretär Ost bekannt, daß er während seiner früheren Tätigkeit beim Zweiten Deutschen Fernsehen schriftstellerisch-journalistische und Vortrags-Nebentätigkeiten ausgeübt, dafür die erforderlichen Genehmigungen erhalten und die Honorare selbstverständlich versteuert hat. Zu Frage 3: Staatssekretär Ost hat seit seinem Amtsantritt eine Genehmigung für Nebentätigkeiten weder beantragt noch erhalten. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Ströbele (GRÜNE) (Drucksache 10/4696 Frage 36 und 37): Haben die in der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag zur Abschiebepraxis von Asylbewerbern auf dem Luftwege (Drucksache 10/3299) angeführten Bemühungen des Auswärtigen Amtes zwischenzeitlich zu einer restlosen Aufklärung in der Angelegenheit des am 21. Juni 1984 nach Sierra Leone abgeschobenen Asylbewerbers Smart Alfa Kargbo geführt, der nach Angaben des Direktors des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschland nach 14450* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 seiner Ankunft in Freetown/Sierra Leone mit hoher Wahrscheinlichkeit aus politischen Gründen eines gewaltsamen Todes gestorben sein soll? Wenn nein, werden die Bemühungen seitens der Bundesregierung fortgesetzt, diesen Fall restlos aufzuklären, und wie schätzt die Bundesregierung die mehrmals von Sierra Leone angebotene Hilfeleistung bei der Aufklärung dieses Falles ein? Zu Frage 36: Die Nachforschungen des Auswärtigen Amtes haben im Oktober 1985 ernstzunehmende Hinweise erbracht, daß Herr Smart Alfa Kargbo tatsächlich nach seiner Rückkehr nach Sierra Leone im Gefängnis verstorben ist. Die deutschen Behörden, die in der Asylsache der Halbschwester Kargbos zuständig sind, wurden unverzüglich unterrichtet, um ihr eine Beurteilung des Asylantrages in Kenntnis dieser Information zu ermöglichen. Zu Frage 37: Die bisherigen Nachforschungen haben den Verdacht des Todes von Smart Alfa Kargbo im Gefängnis in Sierra Leone erhärtet. Der neue Präsident von Sierra Leone, Dr. Momoh, tritt sein Amt am 26. Januar 1986 an. Unter seiner Amtsführung ist zu erwarten, daß die Zusage der dortigen Behörden, sich weiter um umfassende Aufklärung des Falles zu bemühen, eingehalten wird. Das Auswärtige Amt wird über seine Botschaft in Freetown die Sache auch nach der jetzigen Regierungsumbildung weiterverfolgen und auf eine abschließende Aufklärung der Hintergründe des Todes von Smart Alfa Kargbo dringen. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hupka (CDU/CSU) (Drucksache 10/4696 Frage 40): Ist es der Bundesregierung möglich, unter Berufung auf die Madrider KSZE-Nachfolgekonferenz bei den osteuropäischen Staaten darauf zu drängen, daß jeder Petent ungehindert und ohne Angst vor einer Registrierung mit nachteiligen Folgen die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland betreten kann, und wo ist der Zugang immer noch mit Gefahren für die Petenten verbunden? Es ist in allen osteuropäischen Staaten damit zu rechnen, daß Besucher von Botschaften registriert werden. Die Praxis der Kontrolle von Besuchern der Botschaften der Bundesrepublik Deutschland weist allerdings in den einzelnen Staaten große Unterschiede auf. So kommt es in Moskau zu Festnahmen und Bestrafungen von Besuchern der Botschaft. Andererseits werden einige unserer Botschaften in der Region von zahlreichen Staatsbürgern des Gastlandes aufgesucht, die offensichtlich keine Nachteile infolge ihres Besuchs befürchten. Dies schließt jedoch Maßregelungen in einzelnen Fällen nicht aus. Die Bundesregierung mahnt in ihren Gesprächen mit osteuropäischen Regierungen immer wieder die Einhaltung der in der Schlußakte von Helsinki und dem Abschließenden Dokument von Madrid eingegangenen Verpflichtungen an, darunter auch die Gewährleistung des Zugangs von Besuchern zu unseren Botschaften. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Lutz (SPD) (Drucksache 10/4696 Fragen 54 und 55): Welche beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen des früheren Leiters des Ministerbüros von Bundesminister Dr. Blüm waren maßgebend für die Entscheidung des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung, dem früheren Leiter des Ministerbüros die Leitung der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung zu übertragen, und welche Haltung hat der Personalrat des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung dazu eingenommen? Welche beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen waren maßgebend für die Entscheidung, den früheren Leiter des Ministerbüros von Bundesminister Dr. Blüm und jetzigen Leiter der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" in den Aufsichtsrat der Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, und in den Aufsichtsrat der Delvag Rückversicherungs-Aktiengesellschaft Köln zu berufen? Der Leiter der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung ist Diplom-Volkswirt sozialwissenschaftlicher Richtung mit hervorragenden Examina (einschließlich Abitur). Er hat in seinem bisherigen beruflichen Werdegang in leitenden und verantwortungsvollen Positionen insbesondere beim Senator für Bundesangelegenheiten des Landes Berlin und im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung bewiesen, daß er in hohem Maße über Fähigkeiten und Kenntnisse verfügt, die ihn für den Dienstposten eines Abteilungsleiters befähigen. Die besondere Eignung ergibt sich darüber hinaus aus den umfassenden Erfahrungen, die der Dienstposteninhaber durch mehrjährige, erfolgreiche Tätigkeit in auch den internationalen Bereich erfassenden und meist weitgreifenden Funktionen erwerben konnte. Die Personalvertretung des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung ist von der Personalmaßnahme unterrichtet worden. Sie hat mitgeteilt, kein Verständnis dafür zu haben. Dabei entspricht eine solche Personalmaßnahme der Übung früherer Jahre. Auch die frühere Bundesregierung hielt es gelegentlich für angezeigt, hochqualifizierte Persönlichkeiten außerhalb der üblichen Beamtenkarriere für herausgehobene und verantwortungsvolle Positionen bei obersten Bundesbehörden einzusetzen. So wurde 1977 ein früherer Leiter des Ministerbüros innerhalb von 2 Jahren von A 15 nach B 6 befördert, 1977 ein siebenunddreißigjähriger Abteilungsleiter zum Ministerialdirektor (B 9) ernannt, der mit 33 Jahren bereits nach B 6 besoldet wurde. Ein anderer Bediensteter des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung wurde 1979 ebenfalls als Abteilungsleiter eingesetzt und zum Ministerialdirektor befördert, obwohl er nur eine 6jährige mi- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 14451* nisterielle Tätigkeit aufweisen konnte und bereits nach 3jähriger ministerieller Tätigkeit nach B 6 besoldet worden war. Einer Mitwirkung des Personalrats bedurfte es im übrigen nicht. Zu Ihrer zweiten Frage bemerke ich folgendes: Die Bundesregierung ist davon überzeugt, daß der Leiter der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung aufgrund seiner beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen, die in der vorhergehenden Antwort ausführlich dargelegt wurden, geeignet ist, die Aufsichtsratssitze bei der Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, und bei der Delvag Rückversicherungs-Aktiengesellschaft, Köln, wahrzunehmen. Er kann dort seine vielseitigen Kenntnisse verwerten und neue, seiner Verwendung im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung dienende Erkenntnisse erwerben. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Wieczorek (SPD) (Drucksache 10/4696 Fragen 56 und 57): Ist der Bundesregierung bekannt, daß nach Presseberichten Unternehmen der Firmengruppe Hoechst neu einzustellende Arbeitnehmer auffordern, sich vorher zumindest einen Tag arbeitslos zu melden, damit durch das Unternehmen die Begünstigung nach § 2 Ziffer 5 Vorruhestandsgesetz ausgenutzt werden kann? Was gedenkt die Bundesregierung, falls sie ein solches Vorgehen als Mißbrauch betrachtet, zu tun, um ein solches Vorgehen zu verhindern? Der Bundesregierung ist nicht bekannt, daß Unternehmen der Konzerngruppe Hoechst neu einzustellende Arbeitnehmer auffordern, sich vor der Einstellung arbeitslos zu melden, um dadurch die Voraussetzungen des § 2 Abs. 1 Nr. 5 des Vorruhestandsgesetzes zu erfüllen. Da das Vorruhestandsgesetz einen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit leisten soll, entspricht es nicht dem Ziel dieses Gesetzes, wenn in seiner Anwendung Arbeitslosigkeit erst geschaffen würde. Durch ein solches Verhalten würde — wenn auch nicht gegen den Buchstaben — so doch gegen den Geist des Gesetzes verstoßen. Nach einem Bericht des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit ist ein solches Verhalten von Unternehmen bisher nur in Einzelfällen bekannt geworden. Ich werde Ihre Frage dem Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit zur Kenntnis geben mit der Bitte, dem Hinweis nachzugehen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Graf Alois von Waldburg-Zeil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ihr schönes Bild, Herr Kuhlwein, von den passenden bildungspolitischen Schuhen, meine ich, ist umgekehrt richtig: Die Schuhe passen jetzt zur Realität, während sie vorher zu groß waren und zur Realität nicht gepaßt haben.
    Die Bemühungen um Ausgewogenheit, Realitätssinn und Vorsorge kennzeichnen gerade die in der Regierungserklärung des Bundeskanzlers angekündigte und von der Bundesregierung im Sommer 1984 vorgelegte Konzeption zur Sicherung der Zukunftschancen der Jugend in Ausbildung und Beruf. Deshalb hat Herr Daweke im Ausschuß — das darf ich berichten — nicht etwa gesagt, das sei dilatorisch behandelt worden, sondern er hat gesagt: Der Bericht ist so gut, daß er besser an die Öffentlichkeit gelangen sollte. Das war das, was er im Ausschuß gesagt hat.

    (Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Aber die Regierung hat er gerügt!)

    Ausgewogenheit zwischen den Pendelausschlägen der Bildungspolitik: Abrücken vom Glauben an eine durch Bildungsplanung formbare Zukunft, aber auch keine bildungspolitische Resignation. Der Bericht unterstreicht die Bedeutung, die Bildung für die Lebenschancen junger Menschen besitzt. Er fügt aber klar hinzu, daß junge Menschen nicht einfach begabt werden können, sondern daß die eigene Leistung dazugehört; daß Gesellschaft und Staat nicht in der Lage sind, für jeden Bildungswunsch die möglichst beamtete Stelle bereitzuhalten, sondern daß Wunsch und Wirklichkeit in Übereinstimmung gebracht werden müssen. So wenig natürlich das Beschäftigungssystem nach dem Bildungssystem konzipiert werden kann, so wenig darf das andere Extrem Platz greifen: Bildungsströme nach der Beschäftigungslage zu kanalisieren. Die Konzeption der Mitte stellt auf die Durchschaubarkeit, auf die Beratung, auf das Angebot für freie und mündige Bürger ab.
    Ausgewogenheit zeigen der Bericht und die Beschlußempfehlung des Ausschusses auch in der Frage unseres Bildungsföderalismus. Sein Verfassungsrang wird nicht angetastet. Aber es wird auch auf die Verflochtenheit der Politikbereiche im Hinblick auf die Zukunftschancen verwiesen, die eine vernünftige und ständige Abstimmung zwischen Bund und Ländern erfordert. Das Bekenntnis zur Bedeutung der Bund-Länder-Kommission möchte ich in diesem Zusammenhang unterstreichen.
    Ausgewogenheit wird schließlich deutlich in der gleichwertigen Einstufung beruflicher und allgemeiner Bildung. Hier möchte ich gerne ganz kurz die Diskussion um die neuen Perspektiven für die Beschäftigung von Hochschulabsolventen streifen, die in dem Gutachten Baethge, Hartung und Teichler für die GEW behandelt wurden. Sie folgen ja wieder dem alten Pendelschlag, die beste Chance sei eben doch mit der längsten und höchsten, nämlich der akademischen Bildung verbunden. Schrekkensbilder von bevorstehender Akademikerarbeitslosigkeit seien falsch.
    Die Studie belegt, was sicher nicht zu bezweifeln ist: daß ausgebildete Lehrer gute Chancen — bei entsprechender Nachbildung — auch in anderen Bereichen haben. Nur, lohnt der Umweg, der über Studium plus Ausbildung zu einem Beruf führt, den man auch mit der Ausbildung allein sehr viel schneller hätte erreichen können? Wäre die individuelle Lernzeitverkürzung dann nicht sinnvoller, vor allem wenn die Nachbildungschance gegeben ist?
    Im Grunde ist der Streit müßig. Die Entscheidung liegt bei dem, der Bildungsgüter nachfrägt. Hunderttausend Abiturienten unter den Auszubildenden: Warum soll der Politiker über die Erwünschtheit diskutieren? Er soll die Bildungsentscheidung respektieren.
    Realitätssinn kennzeichnet den Bericht, wenn er die abstrakte, von der Verfassung vorgegebene Zielsetzung der Persönlichkeitsentfaltung durch Bildung und Ausbildung in den Zusammenhang der Eingebundenheit des Menschen in soziale Bezüge stellt. Die Einsicht, daß die Fundamente für die Erziehung und das Lernen der Kinder und Jugendlichen in der Familie gelegt werden, daß eine gute Familienpolitik somit Voraussetzung für eine gute Bildungspolitik ist, die Folgerung, daß die Eltern deshalb auch stärker in das Bildungs- und Ausbildungsgeschehen einzubeziehen seien, entspricht



    Graf von Waldburg-Zeil
    der Realität gleichermaßen wie der Verfassungsnorm.
    Realitätssinn zeichnet den Bericht aus, wenn er an der genetisch und milieubedingten Begabungsvielfalt anknüpft und Breitenförderung ebenso als Notwendigkeit sieht wie die Sonderförderung des Benachteiligten oder des Hochbegabten dann, wenn seinem Anspruch auf Persönlichkeitsentfaltung sonst nicht Genüge getan werden kann.

    (Dr. Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Realitätssinn zeigt der Bericht schließlich in der Beurteilung der Notwendigkeit von beruflicher Flexibilität und Mobilität, auf die das Bildungswesen vorbereiten muß.
    Damit bin ich bei der Vorsorge, die der Bericht nicht als Prognose oder Planung, sondern zu dem Zwecke trifft, aus der Analyse gegenwärtiger Entwicklungen auf mögliche Tendenzen und Entscheidungen bei den zu Bildenden gewappnet zu sein. Ich nenne das Offenhalten der Bildungswege, bildungspolitische Beiträge zur Bewältigung neuer Technologien, Vorbereitung auf die rasant voranschreitenden Wechselbeziehungen zwischen den Menschen und Staaten dieser Erde durch Lernen und Forschen im Ausland, vor allem aber Weiterbildungskonzeptionen, Möglichkeit des Nacherwerbs von Qualifikationen, Präzisierung des Begriffs vom lebenslangen Lernen auf konkrete, auch die Möglichkeiten der neuen Medien einbegreifende Fortbildung.
    Zwei Probleme sind im Bericht genannt, deren aufgezeigte Lösungsmöglichkeiten noch weiter überdacht werden müssen. Dies ist zum einen die Verbesserung der Bildungschancen von Mädchen und Frauen, wobei das eigentliche Problem in der Verbesserung der Ausbildungs- und Berufschancen liegt. Eine an Lebensentwurfswünschen — ich denke etwa an die Shell-Studie — orientierte Bildungspolitik müßte z. B. dem 80%igen Familien-und Kinderwunsch sowie Teilzeitarbeitswünschen stärker entgegenkommen, wobei wiederum die Weiterbildung als Wiederanknüpfung an die Erstausbildung entscheidend wichtig ist.
    Der zweite Problembereich betrifft die Ausländer. Neben dem Integrationskonzept, das die Politikbereiche von Bildungs- und Innenpolitik besser verbinden müßte, ist die Befähigung zur Rückkehr, wenn diese angestrebt wird, in der Bildungspolitik bisher unterentwickelt.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist verständlich, daß sich in der Diskussion eines solchen Bildungsberichtes das Für und Wider zwischen Koalition und Opposition widerspiegelt. Ich finde es natürlich schade, daß es nur Zustimmung oder Ablehnung geben kann: denn es gibt Zwischentöne und weite Bereiche, bei denen Sie vermutlich auch zustimmen könnten. Es gibt Kontroverspunkte, die wir hier immer wieder austragen, aber die langsam veraltet wirken. Herr Kuhlwein, Sie haben z. B. wieder darauf hingewiesen, die Chancen der Jugendlichen hätten sich etwa durch Änderungen im BAföG-Bereich verschlechtert. Ich meine, daß zu der Gleichwertigkeit beruflicher und allgemeiner Bildung absolut folgendes gehört: Wenn ein Geselle, der Meister werden will und dafür eine Förderung erhält, diese als Darlehen bekommt und zurückzahlen muß, kann es keine Ungerechtigkeit sein, wenn ein Student, der ein Darlehen bekommt, das dann ebenfalls zurückzahlen muß. Ich persönlich habe den Eindruck, daß das an den Universitäten mittlerweile so als gerecht angesehen wird. Ich meine, diese Nachzugsgefechte sollten wir im Grunde gar nicht mehr führen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Kuhlwein [SPD]: Sie werden den BAföGKahlschlag nicht los!)

    Für die Hinwendung des Berichts zu Ausgewogenheit, Realitätssinn und Vorsorge sowie zur Beschlußfassung des Ausschusses bitte ich deshalb um Ihre Zustimmung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Zeitler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karin Zeitler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe die schwierige Aufgabe, mich in fünf Minuten mit einem 70seitigen Bericht auseinanderzusetzen, der mehr oder weniger die bildungspolitischen Ziele der Bundesregierung enthält. Ich stehe dieser Aufgabe etwas hilflos gegenüber. Aber eines kann ich vorweg und als Ergebnis schon sagen: Der Titel dieses Berichts: „Sicherung der Zukunftschancen der Jugend" ärgert mich maßlos.

    (Rusche [GRÜNE]: Er ist ein Hohn!)

    Der ganze Bericht ist nämlich in der bekannten Manier der Bundesregierung abgefaßt. Sie versucht, ihre Ziele als Chance für die Jugendlichen herauszustellen. Wir erinnern uns bestimmt alle noch an den Abbau von Jugendschutzbestimmungen, den man den Jugendlichen als Eröffnung neuer Ausbildungsmöglichkeiten zu verkaufen versuchte. Das gleiche läuft im Hochschulbereich ab. Statt Begabten- und Eliteförderung als Ausleseverfahren zu bezeichnen, mit dessen Hilfe technisch und naturwissenschaftlich begabte, sozial angepaßte und ehrgeizige junge Menschen für ihren Einsatz im Hochtechnologiebereich fitgemacht werden, spricht man in konservativen Kreisen

    (Daweke [CDU/CSU]: Verkehren Sie da? Ich weiß ja nicht, wo Sie verkehren!)

    lieber von den Schulsorgen der Begabten und hofft, daß sich Leistung wieder lohnen soll. Damit hofft man auf die Zustimmung einer Mehrheit, die nicht genauer hinschaut. Unter diesem Motto werden auch die Mittel der Begabtenförderungswerke aufgestockt, während auf der anderen Seite die BAföG-Förderung, d. h. die Förderung für die breite Mehrheit, drastisch zurückgeht: von 1981 bis 1984 um 25 %.
    Die wirklichen Zukunftsfragen, etwa wie eine qualifizierte Ausbildung mit sinnvoller Zukunftsperspektive anzubieten ist, oder wie mit allen gesellschaftlichen Kräften an der Lösung der ökologi-



    Frau Zeitler
    sehen und friedenspolitischen Überlebensfragen zu arbeiten ist, werden von der Bundesregierung nicht diskutiert.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Eine andere bekannte Masche der Bundesregierung besteht darin, bei gegebenen Anlässen nur auf die Steigerungsraten hinzuweisen und die Realität zu vernachlässigen. Sie wissen alle, daß ich von der Ausbildungsplatzsituation spreche, von den unvermittelten Bewerbern und Bewerberinnen und von den vielen Jugendlichen, die in Maßnahmen und ungewollten Ausbildungsstellen versteckt sind.
    Genauso unehrlich finde ich es, wenn in einem willkürlich herausgegriffenen Monat die sinkende Zahl arbeitsloser Jugendlicher hervorgehoben wird und damit die Tendenz, daß immer mehr Jugendlichen der Einstieg ins Berufsleben verbaut ist, einfach unterschlagen wird.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wie die Bundesregierung dieses Problem angehen will, sagt sie natürlich nicht.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Sie hat ja auch keine Lösung!)

    Von den Problemen unserer Wachstumsgesellschaft, von Arbeitszeitverkürzung, Abkoppelung vom Weltmarkt, sinnvoller ökologischer und selbstbestimmter Arbeit ist in dem Bericht nichts zu lesen.
    Aber genau an diesem Punkt ist von uns allen ein Umdenken gefordert. Mir müssen nämlich den Menschen in den Mittelpunkt unserer Politik und unseres Wirtschaftens stellen, nicht aber rasante Entwicklungen, technische Notwendigkeiten o. ä.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Ökonomische Interessen!)

    Das ist es, was die Jugendlichen spüren und was sie in Gesprächen und auch in Umfragen immer wieder klarmachen.
    In diesem Sinn sind auch die wichtigen Fragen der nächsten Jahrzehnte anzugehen: Abbau der Arbeitslosigkeit, Umweltschutz, Sicherung des Friedens, Abbau von Jugendarbeitslosigkeit. Diese Begriffe kennen Sie sehr wohl aus den Untersuchungen, die die Bundesregierung selber hat durchführen lassen.
    Daran werden Jugendliche messen, wer hier die Zukunftschancen sichert. Die Bundesregierung ist es nicht.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zuruf von der CDU/CSU: Na!)