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    Plenarprotokoll 10/191 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 191. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Menzel 14392 B Eintritt des Abg. Dr. Berners in den Deutschen Bundestag 14392 B Erweiterung der Tagesordnung 14392 C Fortsetzung der Aktuellen Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Atomtestverbot Möllemann, Staatsminister AA 14385 B Berger CDU/CSU 14387 B Dr. Soell SPD 14388 B Frau Geiger CDU/CSU 14389 A Kolbow SPD 14390 A Dr. Abelein CDU/CSU 14390 D Petersen CDU/CSU 14391 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Gerstein, Dr. Bugl, Carstensen (Nordstrand), Dr. George, Jagoda, Dr. Jobst, Keller, Seesing, Fellner, Ruf, Weiß, Dr. Hoffacker, Schulhoff, Schmitz (Baesweiler), Dr. Lammert, Clemens, Frau Roitzsch (Quickborn), Pfeffermann, Schreiber, Schwarz, Brunner, Dr. Friedmann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Pöppl und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, Frau Seiler-Albring, Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Baum, Eimer (Fürth) und der Fraktion der FDP Humanisierung des Arbeitslebens — Drucksachen 10/3639, 10/4196 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Gerstein, Dr. Bugl, Boroffka, Carstensen (Nordstrand), Engelsberger, Keller, Maaß, Frau Dr. Neumeister, Schneider (Idar-Oberstein), Seesing, Dr. Warrikoff und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Neuhausen, Kohn, Dr. Rumpf, Frau Seiler-Albring, Dr. Hirsch, Baum, Beckmann und der Fraktion der FDP Forschungen zu Ursachen der Waldschäden — Drucksachen 10/3704, 10/4286 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Dr. Bugl, Dr. Warrikoff und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Neuhausen, Kohn und der Fraktion der FDP Weltraumpolitik — Drucksache 10/2865 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schierholz, Schmidt (Hamburg-Neustadt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Ökologische Zukunft der Kernforschungsanlage Jülich — Drucksache 10/3766 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zur Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung 1984 — Drucksachen 10/1543, 10/3410 — Lenzer CDU/CSU 14393 B Vosen SPD 14395C, 14417 B Dr.-Ing. Laermann FDP 14397 D Dr. Schierholz GRÜNE 14400 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 14401A, 14416 D Stahl (Kempen) SPD 14404A Keller CDU/CSU 14406 C Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 14408 A Kohn FDP 14409 D Fischer (Homburg) SPD 14411 D Boroffka CDU/CSU 14414 B Schneider (Idar-Oberstein) CDU/CSU . 14415 D Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Landbeschaffungsgesetzes — Drucksache 10/4587 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lange, Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Verzicht auf den Bau des geplanten NATO-Munitionsdepots im Kröninger Forst bei Landshut — Drucksache 10/4579 — Dr. Schierholz GRÜNE 14418 D Frau Krone-Appuhn CDU/CSU 14420 C Dr. Klejdzinski SPD 14421 D Dr. Feldmann FDP 14423 D Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 14425A Dr. Schierholz GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 14426 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Sicherung der Zukunftschancen der Jugend in Ausbildung und Beruf — Drucksachen 10/1716, 10/4494 — Kuhlwein SPD 14427 B Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 14429 B Frau Zeitler GRÜNE 14430 C Neuhausen FDP 14431 B Weisskirchen (Wiesloch) SPD 14432 D Götzer CDU/CSU 14434 C Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 14435 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und des Fahrlehrergesetzes — Drucksache 10/4490 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Postverwaltungsgesetzes — Drucksache 10/4491 — 14437 D Beratung der Sammelübersicht 126 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4664 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 127 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4665 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 128 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4666 — 14438 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2681/74 über die Gemeinschaftsfinanzierung der Ausgaben für die Lieferung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Rahmen der Nahrungsmittelhilfe — Drucksachen 10/3788 Nr. 33, 10/4585 — 14438 A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/4687 — 14438 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 III Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Ernährungssituation in Afrika — Drucksache 10/4707 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Ankauf von afrikanischen Nahrungsgütern für Hilfsprogramme in Hungerregionen — Drucksache 10/4708 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu einer Vorlage der Europäischen Gemeinschaft — Drucksache 10/4663 — Hedrich CDU/CSU 14438 C Toetemeyer SPD 14439 C Dr. Rumpf FDP 14440 B Frau Eid GRÜNE 14441A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 14442 A Fragestunde — Drucksache 10/4696 vom 17. Januar 1986 — Verweigerung der Durchführung einer Konferenz des UNO-Rats für Namibia in Bonn MdlAnfr 35 17.01.86 Drs 10/4696 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen AA . . . 14443 A ZusFr Frau Eid GRÜNE 14443 B ZusFr Toetemeyer SPD 14443 C Verzögerung der Unterrichtung der Bundesregierung über den Tod des asylberechtigten Ahn Sang-Kun durch die koreanischen Behörden; Aufklärung der Umstände seines Todes MdlAnfr 38, 39 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Müller (Bremen) GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen AA . . . . 14443 D ZusFr Dr. Müller (Bremen) GRÜNE . . . 14444 A Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Einrichtung von Arbeitsplätzen mit flexibler Teilzeitbeschäftigung MdlAnfr 52, 53 17.01.86 Drs 10/4696 Eylmann CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 14444 D ZusFr Eylmann CDU/CSU 14445 A Anzahl der Zugangsrenten in der gesetzlichen Rentenversicherung wegen Erreichens des 60. Lebensjahres und bei einjähriger Arbeitslosigkeit im Jahre 1985 MdlAntr 58 17.01.86 Drs 10/4696 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 14445 D ZusFr Kirschner SPD 14445 D Durchschnittliche Anzahl der Behandlungstage je Behandlungsfall in Krankenhäusern seit 1970 MdlAnfr 59 17.01.86 Drs 10/4696 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 14446 B ZusFr Kirschner SPD 14446 D ZusFr Scharrenbroich CDU/CSU . . . 14446 D Deutschkenntnisse der 1985 in die Bundesrepublik Deutschland gekommenen Aussiedler MdlAnfr 60 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 14447 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14447 B Nächste Sitzung 14447 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14449* A Anlage 2 Zusätzliche Ausbildungsplätze bei Bundesbahn, Bundespost und anderen Bundesbehörden MdlAnfr 1 17.01.86 Drs 10/4696 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . 14449* B Anlage 3 Nebentätigkeiten von Staatssekretär Ost MdlAnfr 2, 3 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Nöbel SPD SchrAntw MinDir Dr. Liebrecht BPA . 14449* C Anlage 4 Aufklärung des Schicksals des nach Sierra Leone abgeschobenen Asylbewerbers Smart Alpha Kargbo MdlAnfr 36, 37 17.01.86 Drs 10/4696 Ströbele GRÜNE SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 14449* D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 Anlage 5 Freier Zugang zu den deutschen Botschaften in den osteuropäischen Staaten ohne nachteilige Folgen für die Petenten MdlAnfr 40 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Hupka CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 14450* B Anlage 6 Übertragung der Leitung der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung an den früheren Leiter des Ministerbüros sowie dessen Berufung in die Aufsichtsräte der Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, und Delvag Rückversicherungs-Aktiengesellschaft, Köln MdlAnfr 54, 55 17.01.86 Drs 10/4696 Lutz SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 14450* C Anlage 7 Ausnutzung der Begünstigung nach § 2 Nr. 5 des Vorruhestandsgeldgesetzes durch Unternehmen der Firmengruppe Hoechst bei neu einzustellenden Arbeitnehmern MdlAnfr 56, 57 17.01.86 Drs 10/4696 Dr. Wieczorek SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 14451* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 14385 191. Sitzung Bonn, den 23. Januar 1986 Beginn: 9.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 24. 1. Borchert 24. 1. Büchner (Speyer) 24. 1. Buschbom 24. 1. Collet 24. 1. Ertl 24. 1. Frau Fischer 24. 1. Funk 24. 1. Gallus 24. 1. Glos 24. 1. Dr. Häfele 23. 1. Dr. Hauff 23. 1. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 24. 1. Junghans 24. 1. Kiechle 24. 1. Dr. Kreile 24. 1. Dr. Kübler 23. 1. Dr. Graf Lambsdorff 23. 1. Linsmeier 24. 1. Lintner 24. 1. Marschewski 24. 1. Müller (Düsseldorf) 23. 1. Frau Renger 23. 1. Schmidt (Hamburg) 24. 1. Frau Schmidt (Nürnberg) 24. 1. Dr. Schmude 24. 1. von Schmude 24. 1. Schröder (Hannover) 24. 1. Frau Simonis 24. 1. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 24. 1. Stiegler 23. 1. Tischer 23. 1. Dr. Todenhöfer 24. 1. Verheugen 24. 1. Vogt (Düren) 23. 1. Wieczorek (Duisburg) 23. 1. Witek 23. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/4696 Frage 1): Wird die Bundesregierung 1986 erneut ein Sonderausbildungsplatzangebot bei der Deutschen Bundesbahn, der Deutschen Bundespost und anderen Bundesbehörden auflegen, und mit welcher Größenordnung an zusätzlichen Ausbildungsplätzen kann gerechnet werden? Da auch in diesem Jahr mit einer großen Nachfrage nach Ausbildungsplätzen gerechnet wird, müssen von allen für die Berufsausbildung Verantwortlichen in Wirtschaft und Verwaltung Anstrengungen unternommen werden, um 1986 wiederum Anlagen zum Stenographischen Bericht eine ausreichende Zahl von Ausbildungsplätzen bereitzustellen. Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft wird sich wiederum mit Nachdruck dafür einsetzen, daß die Betriebe, Forschungsstätten, Behörden und Einrichtungen des Bundes ihre Ausbildungskapazitäten in vollem Umfang nutzen und wie im Vorjahr mindestens 31 500 Ausbildungsplätze angeboten werden. In diesen 31 500 Ausbildungsangeboten sind auch 2 600 Ausbildungsplätze für Berufe nach dem Berufsbildungsgesetz im Bereich der Deutschen Bundesbahn enthalten, die für deren eigenen Nachwuchsbedarf nicht benötigt und die durch den Bund finanziert werden. Anlage 3 Antwort des Stellvertretenden Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Min.Dir. Dr. Liebrecht auf die Frage des Abgeordneten Dr. Nöbel (SPD) (Drucksache 10/4696 Fragen 2 und 3): Ist der Bundesregierung bekannt, daß Staatssekretär Ost vor seiner Berufung in dieses Amt eine Reihe von Nebentätigkeiten neben seinem Beruf als Redakteur bei einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ausgeübt hat? Hat Staatssekretär Ost auch derzeit eine Genehmigung für Nebentätigkeiten beantragt oder erhalten? Zu Frage 2: Der Bundesregierung ist auf Grund der Mitteilung von Staatssekretär Ost bekannt, daß er während seiner früheren Tätigkeit beim Zweiten Deutschen Fernsehen schriftstellerisch-journalistische und Vortrags-Nebentätigkeiten ausgeübt, dafür die erforderlichen Genehmigungen erhalten und die Honorare selbstverständlich versteuert hat. Zu Frage 3: Staatssekretär Ost hat seit seinem Amtsantritt eine Genehmigung für Nebentätigkeiten weder beantragt noch erhalten. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Ströbele (GRÜNE) (Drucksache 10/4696 Frage 36 und 37): Haben die in der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag zur Abschiebepraxis von Asylbewerbern auf dem Luftwege (Drucksache 10/3299) angeführten Bemühungen des Auswärtigen Amtes zwischenzeitlich zu einer restlosen Aufklärung in der Angelegenheit des am 21. Juni 1984 nach Sierra Leone abgeschobenen Asylbewerbers Smart Alfa Kargbo geführt, der nach Angaben des Direktors des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschland nach 14450* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 seiner Ankunft in Freetown/Sierra Leone mit hoher Wahrscheinlichkeit aus politischen Gründen eines gewaltsamen Todes gestorben sein soll? Wenn nein, werden die Bemühungen seitens der Bundesregierung fortgesetzt, diesen Fall restlos aufzuklären, und wie schätzt die Bundesregierung die mehrmals von Sierra Leone angebotene Hilfeleistung bei der Aufklärung dieses Falles ein? Zu Frage 36: Die Nachforschungen des Auswärtigen Amtes haben im Oktober 1985 ernstzunehmende Hinweise erbracht, daß Herr Smart Alfa Kargbo tatsächlich nach seiner Rückkehr nach Sierra Leone im Gefängnis verstorben ist. Die deutschen Behörden, die in der Asylsache der Halbschwester Kargbos zuständig sind, wurden unverzüglich unterrichtet, um ihr eine Beurteilung des Asylantrages in Kenntnis dieser Information zu ermöglichen. Zu Frage 37: Die bisherigen Nachforschungen haben den Verdacht des Todes von Smart Alfa Kargbo im Gefängnis in Sierra Leone erhärtet. Der neue Präsident von Sierra Leone, Dr. Momoh, tritt sein Amt am 26. Januar 1986 an. Unter seiner Amtsführung ist zu erwarten, daß die Zusage der dortigen Behörden, sich weiter um umfassende Aufklärung des Falles zu bemühen, eingehalten wird. Das Auswärtige Amt wird über seine Botschaft in Freetown die Sache auch nach der jetzigen Regierungsumbildung weiterverfolgen und auf eine abschließende Aufklärung der Hintergründe des Todes von Smart Alfa Kargbo dringen. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hupka (CDU/CSU) (Drucksache 10/4696 Frage 40): Ist es der Bundesregierung möglich, unter Berufung auf die Madrider KSZE-Nachfolgekonferenz bei den osteuropäischen Staaten darauf zu drängen, daß jeder Petent ungehindert und ohne Angst vor einer Registrierung mit nachteiligen Folgen die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland betreten kann, und wo ist der Zugang immer noch mit Gefahren für die Petenten verbunden? Es ist in allen osteuropäischen Staaten damit zu rechnen, daß Besucher von Botschaften registriert werden. Die Praxis der Kontrolle von Besuchern der Botschaften der Bundesrepublik Deutschland weist allerdings in den einzelnen Staaten große Unterschiede auf. So kommt es in Moskau zu Festnahmen und Bestrafungen von Besuchern der Botschaft. Andererseits werden einige unserer Botschaften in der Region von zahlreichen Staatsbürgern des Gastlandes aufgesucht, die offensichtlich keine Nachteile infolge ihres Besuchs befürchten. Dies schließt jedoch Maßregelungen in einzelnen Fällen nicht aus. Die Bundesregierung mahnt in ihren Gesprächen mit osteuropäischen Regierungen immer wieder die Einhaltung der in der Schlußakte von Helsinki und dem Abschließenden Dokument von Madrid eingegangenen Verpflichtungen an, darunter auch die Gewährleistung des Zugangs von Besuchern zu unseren Botschaften. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Lutz (SPD) (Drucksache 10/4696 Fragen 54 und 55): Welche beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen des früheren Leiters des Ministerbüros von Bundesminister Dr. Blüm waren maßgebend für die Entscheidung des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung, dem früheren Leiter des Ministerbüros die Leitung der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung zu übertragen, und welche Haltung hat der Personalrat des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung dazu eingenommen? Welche beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen waren maßgebend für die Entscheidung, den früheren Leiter des Ministerbüros von Bundesminister Dr. Blüm und jetzigen Leiter der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" in den Aufsichtsrat der Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, und in den Aufsichtsrat der Delvag Rückversicherungs-Aktiengesellschaft Köln zu berufen? Der Leiter der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung ist Diplom-Volkswirt sozialwissenschaftlicher Richtung mit hervorragenden Examina (einschließlich Abitur). Er hat in seinem bisherigen beruflichen Werdegang in leitenden und verantwortungsvollen Positionen insbesondere beim Senator für Bundesangelegenheiten des Landes Berlin und im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung bewiesen, daß er in hohem Maße über Fähigkeiten und Kenntnisse verfügt, die ihn für den Dienstposten eines Abteilungsleiters befähigen. Die besondere Eignung ergibt sich darüber hinaus aus den umfassenden Erfahrungen, die der Dienstposteninhaber durch mehrjährige, erfolgreiche Tätigkeit in auch den internationalen Bereich erfassenden und meist weitgreifenden Funktionen erwerben konnte. Die Personalvertretung des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung ist von der Personalmaßnahme unterrichtet worden. Sie hat mitgeteilt, kein Verständnis dafür zu haben. Dabei entspricht eine solche Personalmaßnahme der Übung früherer Jahre. Auch die frühere Bundesregierung hielt es gelegentlich für angezeigt, hochqualifizierte Persönlichkeiten außerhalb der üblichen Beamtenkarriere für herausgehobene und verantwortungsvolle Positionen bei obersten Bundesbehörden einzusetzen. So wurde 1977 ein früherer Leiter des Ministerbüros innerhalb von 2 Jahren von A 15 nach B 6 befördert, 1977 ein siebenunddreißigjähriger Abteilungsleiter zum Ministerialdirektor (B 9) ernannt, der mit 33 Jahren bereits nach B 6 besoldet wurde. Ein anderer Bediensteter des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung wurde 1979 ebenfalls als Abteilungsleiter eingesetzt und zum Ministerialdirektor befördert, obwohl er nur eine 6jährige mi- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Januar 1986 14451* nisterielle Tätigkeit aufweisen konnte und bereits nach 3jähriger ministerieller Tätigkeit nach B 6 besoldet worden war. Einer Mitwirkung des Personalrats bedurfte es im übrigen nicht. Zu Ihrer zweiten Frage bemerke ich folgendes: Die Bundesregierung ist davon überzeugt, daß der Leiter der Abteilung „Internationale Sozialpolitik" des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung aufgrund seiner beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen, die in der vorhergehenden Antwort ausführlich dargelegt wurden, geeignet ist, die Aufsichtsratssitze bei der Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, und bei der Delvag Rückversicherungs-Aktiengesellschaft, Köln, wahrzunehmen. Er kann dort seine vielseitigen Kenntnisse verwerten und neue, seiner Verwendung im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung dienende Erkenntnisse erwerben. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Wieczorek (SPD) (Drucksache 10/4696 Fragen 56 und 57): Ist der Bundesregierung bekannt, daß nach Presseberichten Unternehmen der Firmengruppe Hoechst neu einzustellende Arbeitnehmer auffordern, sich vorher zumindest einen Tag arbeitslos zu melden, damit durch das Unternehmen die Begünstigung nach § 2 Ziffer 5 Vorruhestandsgesetz ausgenutzt werden kann? Was gedenkt die Bundesregierung, falls sie ein solches Vorgehen als Mißbrauch betrachtet, zu tun, um ein solches Vorgehen zu verhindern? Der Bundesregierung ist nicht bekannt, daß Unternehmen der Konzerngruppe Hoechst neu einzustellende Arbeitnehmer auffordern, sich vor der Einstellung arbeitslos zu melden, um dadurch die Voraussetzungen des § 2 Abs. 1 Nr. 5 des Vorruhestandsgesetzes zu erfüllen. Da das Vorruhestandsgesetz einen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit leisten soll, entspricht es nicht dem Ziel dieses Gesetzes, wenn in seiner Anwendung Arbeitslosigkeit erst geschaffen würde. Durch ein solches Verhalten würde — wenn auch nicht gegen den Buchstaben — so doch gegen den Geist des Gesetzes verstoßen. Nach einem Bericht des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit ist ein solches Verhalten von Unternehmen bisher nur in Einzelfällen bekannt geworden. Ich werde Ihre Frage dem Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit zur Kenntnis geben mit der Bitte, dem Hinweis nachzugehen.
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    Rede von Christian Lenzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir diskutieren heute über fünf verschiedene Punkte aus dem Forschungsbereich, aber aus verschiedenen Fachgebieten. Wir haben wenig Zeit, wir müssen uns alle konzentrieren. Deswegen Beginn nur eine kurze Bemerkung zu diesem Änderungsantrag der SPD-Fraktion zur Beschlußempfehlung des Forschungsausschusses.
    Verehrte Kollegen der SPD-Fraktion, wir haben uns nun wirklich sehr ausführlich mit der Materie beschäftigt. Sie wollen eine noch erweiterte Berichterstattung haben. Ich habe hier den Bundesforschungsbericht extra mitgebracht, nicht etwa um ihn vorzulesen; er umfaßt 430 Seiten. Hinzuzufügen ist noch ein Faktenbericht in der gleichen Größenordnung. Ich kann wirklich sagen: Die Bundesregierung hat ihrer Berichterstattungspflicht voll Genüge getan, und wir sollten jetzt den Betrieb nicht durch eine erweiterte Berichtspflicht aufhalten. Wir können dem deswegen nicht zustimmen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, die Politik der Bundesregierung ist erfolgreich. Hierzu leistet auch die Forschungs- und Technologiepolitik dieses Ministers ihren Beitrag. Sie ist erfolgreich, sie ist sachkompetent, und sie ist realitätsbezogen. Wir danken Bundesminister Riesenhuber dafür, daß er auch in seiner Person die Qualität dieser Politik durch Sachkompetenz, Fleiß und Engagement immer wieder in besonderer Weise herausstellt.
    In der Regierungserklärung am 4. Mai 1983 ist den Fragen der Forschungs- und Technologiepolitik ein breiter Raum gewidmet worden. Ich kann mich nicht erinnern, daß das jemals zuvor in diesem Ausmaß der Fall gewesen ist. Es ist ganz klar — wir unterstreichen das — darauf verwiesen worden, daß Forschung den Menschen zu dienen hat. Die Bundesregierung will in ihrer Politik dazu beitragen, daß Forschung und Technologie zum Kampf gegen die Sorgen die den Menschen bedrücken — wie Hunger, Elend, Krankheiten, Bewahrung einer lebenswerten Umwelt usw. —, eingesetzt werden. Sie trägt dem auch, wie ein Blick in den Haushalt beweist, in vollem Umfang Rechnung, wenn dort z. B. für Ökologie, für Gesundheit, für Umweltschutztechnologie und das Programm „Humanisierung des Arbeitslebens" etwa 670 Millionen DM vorgesehen sind.
    Aber wir haben auch nie einen Zweifel daran gelassen, daß wir vor Technikeuphorie, vor unkritischer Begeisterung warnen. Der Mensch bleibt Herr der Technik.
    Wenn ich die Gentechnik als klassisches Beispiel anführen darf, dann gilt für uns alle auf die Frage „Darf der Mensch alles das tun, was er technisch kann?" ein eindeutiges Bekenntnis zu der Prämisse, daß dort die Grenzen sind, wo andere Grundrechte berührt werden und wo der Mensch keinen verantwortlichen Gebrauch mehr von der Technik macht. Wir wollen — dem dienen auch im übrigen die Enquetekommissionen Gentechnik und Technologiefolgenabschätzung — eine moderne Industriegesellschaft mit menschlichem Gesicht.
    Meine Damen und Herren, nun einige Gründe für diese erfolgreiche Forschungs- und Technologiepolitik. Sie ist deswegen erfolgreich — ich wiederhole es —, weil sie die Leistungsfähigkeit der Wissenschaft durch gezielte Förderung der Grundlagenforschung stützt und stärkt. Es sind mit Ausnahme der Spallations-Neutronenquelle quasi alle Empfehlungen der sogenannten Pinkau-Kommission — die Insider wissen, worum es sich handelt; wir sind hier j a quasi unter uns — umgesetzt. Die Grundlagenforschung hat im Haushalt 1986 mittlerweile einen Anteil von 35 % am Gesamtplan erreicht. Wohl niemand kann unter diesen Umständen sagen, die Grundlagenforschung sei vernachlässigt worden. Sie hat nichts zu befürchten. Wir fördern auch die wissenschaftlichen und technischen Spitzenleistungen. Ich meine, die Nobelpreise an die Wissenschaftler Köhler und von Klitzing



    Lenzer
    sind ein Beweis dafür, wie auch ein forschungsfreundliches Klima dort Dinge bewirken kann, obwohl ich weit davon entfernt bin, dies alles nun auf dem Konto der Bundesregierung zu verbuchen. Das möchte ich ausdrücklich betonen.

    (Zurufe von der SPD: Seit zwei Jahren? — Die Erfindungen sind doch schon früher gemacht worden! — Ihr seid ein bißchen überheblich!)

    — Sie sollten vielleicht Ihre Lautstärke etwas dämpfen; Sie kommen ja alle zu Wort.
    Meine Damen und Herren, die Forschungspolitik ist ebenfalls deswegen erfolgreich, weil sie die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in der internationalen Auseinandersetzung stärkt. Es ist ein offenes Geheimnis, daß weite Bereiche der Wirtschaft unter starkem Wettbewerbsdruck und Anpassungszwang stehen. Hier gibt es neben den direkten, projektgebundenen Maßnahmen, die wir von der Union ausdrücklich begrüßen, eine ganze Fülle, einen bunten Strauß von indirekten Maßnahmen: Personalkostenzuschußprogramm, Zuwachsförderung — ich rede jetzt nicht allein vom Einzelplan 30 —, industrielle Gemeinschaftsforschung, Verbundforschung, Förderung des Technologietransfers

    (Zuruf von der SPD: Alles sozialliberale Leistungen!)

    bis hin zu der Förderung der Technologie und der
    technologieorientierten Unternehmensgründungen.

    (Zuruf von der SPD: Alles sozialliberale Leistungen!)

    10 095 Anträge auf Personalkostenzuschuß wurden 1985 gestellt, beim Zuwachsprogramm waren es 1 353 Anträge. Wir können daraus sehen, daß diese Programme wirklich angenommen werden.

    (Zuruf von der SPD: Jetzt müssen sie alle warten!)

    Ich will keinen Streit über direkte oder indirekte Forschungsförderung. Aber jeder soll doch wissen: Die kerntechnische Forschung und Entwicklung genauso wie etwa auch der Airbus, eine erfolgreiche Flugzeugfamilie,

    (Zuruf von der SPD: Richtig! Wer hat die angefangen?)

    wären ohne massive Unterstützung durch den Staat in dieser Form überhaupt nicht denkbar gewesen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD: Richtig! — Diese Einsicht ist neu! Das müßten Sie dem Riesenhuber mal sagen!)

    — Sie sollten mal gemeinsam singen. Vielleicht gibt das dann auch so eine Kakophonie. Aber bitte, hören Sie zu.

    (Zuruf von der SPD: Endlich kommen Sie dahinter!)

    Die Forschungspolitik der Bundesregierung ist auch erfolgreich, weil sie sich am Ordnungsrahmen der Sozialen Marktwirtschaft orientiert. Sie betont ganz bewußt gerade auch in der Kerntechnik — denken Sie an die beiden fortgeschrittenen Reaktortypen — eine stärkere Verantwortung der Wirtschaft. Bundesminister Riesenhuber hat keinen Zweifel daran gelassen, daß die Wirtschaft in Zukunft stärker in die Verantwortung genommen wird. Lassen Sie mich deswegen auch davor warnen, eine fruchtlose akademische Diskussion darüber,

    (Zuruf von der SPD: Da lassen wir uns überraschen!)

    wieweit der Staat zu gehen hat, ob er hier überhaupt eine Aufgabe hat, vom Zaun zu brechen. Ich denke jetzt an die teilweise heftig geführten Diskussionen über die Förderung der neuen Submikrontechnik, wo zwei große Firmen mit erheblichen Geldern unterstützt worden sind. Das alles ist mit sehr strengen Auflagen verbunden. Ich habe Verständnis dafür, daß aus der Wirtschaft, daß aus der politischen Gemeinschaft durchaus kritisch gefragt wird. Auch wir als Union werden sehr darauf achten, wie sich die Bewegung auf den internationalen Märkten gestalten wird. Wenn beispielsweise dort Durchbrüche erzielt werden, hat sich ja die Landschaft verändert. Das wird alles zu beachten sein.

    (Zuruf von der SPD: Wird das Geld denn anschließend zurückgezahlt?)

    Aber insgesamt ist das Geld gut angelegt, und die Politik dokumentiert auch hier ihre Leistungsfähigkeit.
    Sie leistet ihren Beitrag auch zur Verbesserung der menschlichen Arbeitsbedingungen. Das wird der Kollege Keller hier noch näher ausführen, wenn er sich mit HdA beschäftigt. Sie wird konkret in den Dienst des Menschen am Arbeitsplatz gestellt. Denn auch hier gilt: Technik, Forschung sind kein Selbstzweck; sie sollen dem Menschen dienen, sie sollen ihm persönlich nutzbar sein.

    (Zuruf von der SPD: Das sind ja Allgemeinheiten! — Da stimmen wir überein!)

    Die Forschungspolitik ist auch deshalb erfolgreich, weil sie letztlich — in der Konsequenz und als Ergebnis — neue Arbeitsplätze schafft und in Unternehmen, die sich in besonderem Maße struktureller Anpassung unterworfen sehen und sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten haben, bestehende Arbeitsplätze sichert. Alle Studien und Gutachten weisen aus, daß die Probleme am Arbeitsmarkt dort entstehen, wo über Jahre hinweg der Anschluß verpaßt worden ist, wo über Jahre hinweg die technische Entwicklung eher behindert worden ist. Wir wollen hier den Konsens aller Betroffenen; hier soll niemand ausgekegelt werden. Alle Sozialpartner müssen hier mitwirken.
    Die Forschungspolitik ist letztlich erfolgreich, weil sie durch eine Bündelung der Kräfte die internationale Zusammenarbeit sicherstellt. Als Beispiel nenne ich nur die ESA-Programme. Weltraumforschung und Weltraumtechnik sind ja ein besonderer Schwerpunkt dieses Einzelplans. Hier haben wir durch die D-1-Mission auch nach außen spektakuläre Erfolge zu verzeichnen. Lassen Sie mich dazu auch sagen: Ich bekenne mich zu einem Ge-



    Lenzer
    Samtsystem, das auch ein rückflugfähiges Raumtransportsystem beinhaltet. Ich habe aus meiner Befürwortung von „Hermes", die nie eine unkritische und unkonditionierte Befürwortung gewesen ist,

    (Zustimmung des Abg. Vosen [SPD]) nie ein Hehl gemacht.


    (Stahl [Kempen] [SPD]: Da klatschen wir Beifall!)

    — Meine Damen und Herren, ich bin dankbar für diesen Beifall, aber lassen Sie uns genau hinschauen: Es ist nicht auszuschließen, daß auch andere technische Möglichkeiten bestehen, und nicht mehr und nicht weniger wollen wir. Man kann nicht nach der Devise „Augen zu und durch" vorgehen, obwohl ich es auch im Interesse der deutsch-französischen Zusammenarbeit begrüßen würde, wenn wir auch auf diesem Gebiet weiterkämen.
    Zum Schluß noch ein Wort zu Eureka und SDI: Wir unterstützen aus voller Überzeugung die Eureka-Bemühungen. Hier hat uns die Konferenz am 5. und 6. November 1985 in Hannover weitergebracht. Wir unterstützen aber auch den Kurs der Regierung, wie er im Kabinettsauftrag vom 18. Dezember in Sachen SDI dokumentiert worden ist. Nehmen wir bitte davon Abstand, diese beiden Dinge miteinander zu vermengen; sie haben nichts miteinander zu tun. Stecken wir auch nicht beide in verschiedene „Schubladen", als da etwa wären: Eureka zivil
    — gut, SDI-Beteiligung eventuell, auf der anderen Seite aber militärisch — das ist in der Tat in erster Linie ein abrüstungspolitisches militärstrategisches Programm —

    (Widerspruch bei der SPD) und deswegen schlecht.


    (Stahl [Kempen] [SPD]: Da lachen doch die Hühner!)

    — Meine Damen und Herren, da bitte ich Sie um eine Erklärung! Herr Kollege Vosen, ich erinnere mich an Ihren Beitrag im Ausschuß. Wenn Sie sich zum Verteidigungsauftrag bekennen, müssen Sie konsequenterweise auch Forschung und Technologie in den Dienst dieser Sache stellen!

    (Widerspruch bei der SPD und den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, ich muß zum Schluß kommen: Die Forschungs- und Technologiepolitik ist — ich sagte es — erfolgreich, weil sie kompetent ist und weil sie sich an den Realitäten orientiert. Wir tragen diese Politik, die auch ideologiefrei ist, aus voller Überzeugung.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Schmidt [Hamburg-Neustadt] [GRÜNE]: Eine Sprechblase war das, eine ganz große Sprechblase!)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Vosen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Vosen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Forschungsminister hat die Amtszeit von drei Jahren überschritten. Da hat man das Recht, die Handschrift der CDU/CSU und der FDP und auch die persönliche Handschrift des Ministers in der deutschen Forschungslandschaft wiederzufinden. Dieses Recht hat man insbesondere vor dem Hintergrund der allgemein hohen Ansprüche dieser Bundesregierung bei ihrem Amtsantritt.
    Wenn man die Leistungen des Forschungsministers untersucht und hinterfragt, kann man nur feststellen: Es gibt keine positive CDU/CSU-Prägung der Forschungspolitik. Herr Riesenhuber hat über drei Jahre lang große Worte geführt, aber das Forschungsministerium hat im Grunde so weitergearbeitet wir bisher.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Sehr richtig!) Herr Riesenhuber ist ein Verpackungskünstler,


    (Boroffka [CDU/CSU]: Das ist doch schlicht Unsinn, Herr Kollege Vosen!)

    der seine Forschungspakete in hochfliegende Worte einkleidet, ja, sogar noch mit Schleifen als leere Geschenkpackungen unters Volk bringt. Man kann heute, nach drei Jahren, sagen: Der Lack bröckelt ab.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Wer hat das denn aufgeschrieben?)

    Mit dieser Feststellung befinde ich mich in allerbester Gesellschaft. Ich beginne mit Herrn Laermann von der FDP, meinem verehrten Kollegen im Forschungsausschuß, der inzwischen auch, was die Forschungspolitik angeht, „zwischen dem Minister und dem Ministerium unterscheidet", wobei seine Unterstützung offensichtlich dem Ministerium gilt. Das war ein Zitat aus der Glanzzeitschrift „Report" vom Januar.
    Otto Wolff von Amerongen hat den Eureka-Ansatz der Bundesregierung als für die deutsche Wirtschaft verfehlt abgelehnt.

    (Catenhusen [SPD]: So ist es!)

    Der Vorstandssprecher des High-Tech-Unternehmens Zeiss, Herr Skoludek, bezeichnet die EurekaInitiative der Bundesregierung in der jüngsten „Wirtschaftswoche" mit den Worten: „Das ist doch geradezu ein Witz." Und die SDI-Begeisterung der Bundesregierung kritisiert er mit den Worten, daß man heute immer noch nicht wisse, was SDI eigentlich sei. In diesem Zusammenhang wirft er die besorgte Frage auf, ob mit den USA kooperierende deutsche Firmen nicht gezwungen sein könnten, ihr Know-how komplett abzuliefern.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Das spricht nicht für diesen Herrn!)

    Zu Eureka haben wir Sozialdemokraten einen klaren Standpunkt formuliert und gefordert, daß die prinzipiell richtige Idee einer beschleunigten Integration Europas auch durch forschungspolitische Ziele, durch eine klare Organisation und durch genügend Finanzmittel unterstützt wird. An all diesem fehlt es in der jetzt aufs Gleis gesetzten amtli-



    Vosen
    chen Eureka-Initiative. Herr Skoludek und Herr Amerongen haben recht.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — Zu SDI komme ich noch. Im übrigen sagen Sie doch immer, die Wirtschaftsführer wüßten das und verstünden davon etwas. Dann sollten Sie deren Aussage in diesem Fall vielleicht auch einmal akzeptieren.

    (Lenzer [CDU/CSU]: In diesem Fall verstehen sie offensichtlich nichts!)

    Der Bundesaußenminister und der forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion — das sind Sie, lieber Herr Lenzer — machen mit dem Hermes-Projekt Politik gegen den Forschungsminister. Der französische Forschungsminister, der Herrn Riesenhuber als seinen guten Freund bezeichnet, wird von Mal zu Mal tiefer enttäuscht,

    (Stahl [Kempen] [SPD]: So ist es!)

    wenn er mit der Bundesrepublik über die deutschfranzösische Zusammenarbeit spricht.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Ja, ja, Herr Riesenhuber!)

    Jetzt am Samstag ist ja wieder Gelegenheit dazu. Daß sich ausgerechnet die Forschungs- und Technologiepolitik zu einem brisanten Sprengstoff in den deutsch- französischen Beziehungen zu entwikkeln droht, muß uns große Warnung sein. Ich frage mich, wie lange Herr Curlen der gute Freund des Bundesforschungsministers sein wird.
    Zu der Unterstützung, die wir Sozialdemokraten für Hermes fordern, wird mein Kollege Lothar Fischer gleich noch Näheres sagen.
    Der frühere Wirtschaftsminister Graf Lambsdorff hat im Zusammenhang mit dem Mega-ChipProjekt bei der Firma Siemens geschrieben, daß das zur Verteidigung der Förderung vorgebrachte Argument der internationalen Konkurrenzfähigkeit „für viel Unsinn als Rechtfertigung hat herhalten müssen". Herr Bangemann täuscht im Zusammenhang mit SDI vor, das für die Technologiepolitik und die deutsche High-Tech-Industrie ständig bedrohlicher werdende Technologietransferembargo der USA in Verhandlungen aufknacken zu können.
    Es war ein schwerer Fehler, daß der Forschungsminister einen Kabinettbeschluß mitträgt, der der Bundesrepublik bei diesem Problem keine substantiellen Ergebnisse bringen wird. Das Junktim, das hierbei geknüpft wurde, ist künstlich und wird zur Verärgerung der USA führen, anstatt das Klima der Kooperation zu verbessern.
    Der Beteiligungsdruck der USA hinsichtlich SDI auf die Bundesrepublik ist angesichts der euphorischen Stimmung des Bundeskanzlers inzwischen so groß geworden, daß die Zeit fehlen wird, das Technologietransferproblem bis März wirklich ernsthaft in Angriff zu nehmen. Es ist im übrigen auch nicht Sache der US-Administration, hier wirkliche Verhandlungen zu führen. Die Technologietransferembargosituation ist durch die amerikanische Gesetzeslage entstanden, die man nicht in einem kleinen „SDI-Galopp" vom Tisch bringen kann. Hier hat sich die Bundesregierung vollständig verkalkuliert und übernommen.
    Die USA werden also nur schöne Worte gegen eine SDI-Beteiligung geben. Damit sind die Sicherheitsinteressen und die technologischen Interessen der Bundesrepublik verspielt. Ihr Fehler, Herr Riesenhuber, ist es, daß Sie das nicht gesehen haben oder, falls Sie es gesehen haben, sich aus vordergründigen Erwägungen dazu haben hinreißen lassen, der FDP mit einem Technologietransferalibi durch schöne Worte der USA das Umfallen in Sachen SDI in Bonn zu erleichtern. Umfallen ist ja übrigens keine neue Sache bei der FDP; darin hat sie ja Übung.

    (Lachen und Widerspruch bei der FDP — Zuruf von der FDP: Sehr originell!)

    Jetzt komme ich noch zum Bundesfinanzminister Stoltenberg, der durch seine Diktate den Forschungsminister inzwischen schon hinsichtlich des Inhalts seiner Politik bevormundet. Die Finanzdecke des Forschungsetats ist inzwischen an allen Ecken und Enden zu kurz, weil Sie, Herr Riesenhuber, wie wild Programme aufgelegt haben, insgesamt für 18 Milliarden DM. Sie haben sich zuviel vor die Brust genommen — schreibt die „Wirtschaftswoche" Nr. 29 am 13. Juli 1984, wo es heißt: „Wenn Heinz Riesenhuber nicht aufpaßt, könnte sein Budget mittelfristig zum Sprengsatz werden." Mittlerweile ist es so weit. Sie sind praktisch pleite, d. h. neue Programme sind nicht möglich. Herr Stoltenberg diktiert Ihnen die Forschungspolitik.
    Wenn ich das alles zusammenrechne, muß ich fragen, wer in diesem Land eigentlich Forschungsminister ist: Bangemann, Genscher, Kohl, Teltschik, Stoltenberg, Strauß?

    (Zuruf von der FDP: Vogel! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Der Satz „viel Feind', viel Ehr'" gilt nur für Zeitgenossen, die sich auch wehren und durchsetzen können. Dies ist bei Ihnen offensichtlich nicht mehr der Fall. Finanzminister, Außenminister und Wirtschaftsminister machen hier die Forschungspolitik, während Sie, Herr Riesenhuber, die Pressemitteilungen machen.

    (Beifall bei der SPD)

    Selbst das kleine Technologiekabinett versagt. Jeder macht, was er will, und jeder macht es anders. Die Forschungspolitik ist ein einziges Chaos geworden.

    (Beifall bei der SPD — Lachen bei der CDU/CSU — Lenzer [CDU/CSU]: Wer hat denn diesen Unsinn aufgeschrieben?)

    Meine Damen und Herren, in dieser unseligen Lage befindet sich die Forschungspolitik. Was hat der Forschungsminister nun angekündigt, was hat er getan? Lassen Sie mich einige wesentliche Beispiele geben. Geredet hat er schon 1981 von einer Wende in der Forschungspolitik, und er hat sie mit den Worten charakterisiert: eigene Verantwortlichkeit, Mut und Fähigkeit zum Risiko der Wirtschaft, stärken staatliche Rahmenbedingungen langfristig,



    Vosen
    sachgerecht, verläßlich setzen. Der Staat muß Grundlagenforschung sichern, Marktkräfte ermutigen, eigene Eingriffe in die Märkte mit größter Behutsamkeit ansetzen, Ziele und Bedingungen von Großprojekten möglichst frühzeitig und gültig definieren. Das sind alles große Worte. Getan hat er etwas völlig anderes. Ich stelle fest: Wer Siemens 15 bis 20 Millionen DM an liquiden Mitteln, insgesamt 80 Millionen DM pro Jahr spendiert, wer beim Projekt Schneller Brüter noch Geld nachschießt, der schwächt die Verantwortlichkeit,

    (Boroffka [CDU/CSU]: Das muß ausgerechnet ein SPD-Mann sagen!)

    den Mut und die Fähigkeit zum Risiko in der Wirtschaft. Das sind Subventionen. Wer bei den gut erforschten Umweltproblemen immer nur über Forschungsergebnisse publiziert und keine staatlichen Rahmenbedingungen setzt, wer bei der Technischen Anleitung Luft dies bis zur Unkenntlichkeit verwässert und hinschleppt, wer ein Tempolimit für unnötig hält, wer bei Formaldehyd und Dioxin durch Philibusterkampagnen glaubt, den Handlungsdruck beseitigen zu können, straft seine eigenen Forderungen Lügen. Wer in der Grundlagenforschung von uns begonnene Projekte fortsetzt, hat keine Wende eingeleitet. Wer sich scheut, wirklich Großprojekte mit neuem europäischen Know-howGewinn anzugehen — ich darf z. B. Hermes nennen —, der verunsichert die Wirtschaft, statt sie zu unterstützen. Der Forschungsminister hat also keine Wende vollzogen, sondern mit täglichen Pressemeldungen nur davon geredet.
    Ich begrüße ausdrücklich, daß er unsere Politik seit 1982 auf vielen Gebieten uneingeschränkt fortsetzt. Ich nenne Personalkostenzuwachsförderung, technologieorientierte Unternehmensgründungen, indexspezifische Forschungsförderung, Wissenschaftler-Nachwuchsprogramm, Großprojekte in der Grundlagenforschung, HERA bei DESY in Hamburg, Schwerionenforschung in Darmstadt, Forschungsschiff Meteor, Tiefbauprogramm usw. auch die Fortsetzung von Ariane IV ist zu nennen. Das sind alles Programme, die bereits in der sozialliberalen Koalition auf die Schiene gesetzt worden sind.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Deswegen müssen sie doch nicht alle Mist sein! — Zurufe von den GRÜNEN)

    Das hat mit der Wende nichts zu tun, das ist die Fortsetzung einer sozialdemokratischen Forschungspolitik. Das ist die Situation.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Genau das ist der Punkt! — Schmidt [Hamburg-Neustadt] [GRÜNE]: Was kritisiert er dann?)

    Meine Damen und Herren, die direkte Projektforschung — 5 873 Vorhaben 1982 — wollte man ändern. Man hat sie auf 5 469 Vorhaben im Jahre 1984 heruntergefahren. Der Unterschied sind nur etwa 400 Vorhaben, so daß sich im Prinzip nichts geändert hat.
    Meine Damen und Herren, mein Kollege Stahl wird zum Bundesbericht Forschung auf unsere Forderung eingehen, die wir zu diesem Bericht stellen. Deswegen möchte ich da nur zwei Dinge skizzieren.
    Hinsichtlich der Sozialverträglichkeit tun Sie praktisch nichts. Sie geben 4,5 Milliarden DM für Innovationsförderung aus, vor allen Dingen im Bereich der Mikroelektronik, aber nur 10 Millionen DM für die Technikfolgenabschätzung. Das ist im Grunde genommen Unsozialverträglichkeit und zuwenig für diesen wichtigen Bereich.
    Auch in der Militärtechnik reden Sie nicht klar genug gegen die SDI-Beteiligung. Sie sagen: Es geht mich nichts an, es ist Sache des Verteidigungsministers, aber Sie verschweigen, daß Bangemann zur Zeit mit Technologietransfer, was Ihr Ressort ist, SDI an Land ziehen will. Das ist die Situation. Ich glaube, daß wir in der Bundesrepublik in der Tat gut beraten sind, wenn wir auf SDI verzichten, wenn wir für eine friedliche europäische Zusammenarbeit eintreten, wenn wir aufhören, die Verpackungskünste, die Sie als progressive Forschungspolitik verkaufen, endlich mit Inhalten zu füllen.
    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD — Boroffka [CDU/ CSU]: Mein Gott, war das ein Rundumschlag mit der Babyrassel!)