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ID1018715900

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    Vokabeln: 9
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    9. Schily?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/187 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 187. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Januar 1986 Inhalt: Nachruf auf die Abg. Frau Dr. Wex und Mattick 14171 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Brandt und Schmidt (Hamburg) 14171 D Erweiterung der Tagesordnung 14171 D Aktuelle Stunde betr. vorgezogener Beginn der Stationierung amerikanischer Atomraketen des Typs Cruise Missile im Hunsrück Lange GRÜNE 14157 B Graf Huyn CDU/CSU 14158 C Dr. von Bülow SPD 14159 B Ronneburger FDP 14160 B Dr. Wörner, Bundesminister BMVg 14161A Dr. Scheer SPD 14162 B Berger CDU/CSU 14163 B Dr. Rumpf FDP 14164A Lamers CDU/CSU 14164 D Frau Fuchs (Verl) SPD 14165 D Petersen CDU/CSU 14166 D Bastian fraktionslos 14167 D Dr. Abelein CDU/CSU 14169 B Horn SPD 14170 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Wehrgerechtigkeit und Verlängerung der Dauer des Grundwehrdienstes — Drucksache 10/4591 — Dr. Wörner, Bundesminister BMVg 14172 A Jungmann SPD 14175 B Hauser (Esslingen) CDU/CSU 14177 D Dr. Schierholz GRÜNE 14180A Ronneburger FDP 14182 A Heistermann SPD 14184 B Dr. Wittmann CDU/CSU 14188 A Jungmann SPD (Erklärung nach § 30 GO) 14190A Dr. Wittmann CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 14190 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Kriegsdienstverweigerungs- Neuordnungsgesetzes — Drucksache 10/4489 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lambinus, Bachmaier, Bamberg, Buschfort, Delorme, Dreßler, Egert, Dr. Emmerlich, Fiebig, Fischer (Osthofen), Gilges, Glombig, Hauck, Heyenn, Jaunich, Kastning, Kirschner, Klein (Dieburg), Lutz, Müller (Düsseldorf), Peter (Kassel), Reimann, Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (München), Dr. Schöfberger, Schreiner, Schröder (Hannover), Dr. Schwenk (Stade), Sielaff, Frau Steinhauer, Stiegler, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche, Witek, Dr. de With und der Fraktion der SPD Erfahrungen mit dem Kriegsdienstverweigerungs- Neuordnungsgesetz — Drucksachen 10/3646, 10/4419 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 187. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Januar 1986 in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schierholz, Lange, Mann, Frau Wagner und der Fraktion DIE GRÜNEN Realisierung des Grundrechts der Gewissensfreiheit gegenüber den Anforderungen der allgemeinen Wehrpflicht — Drucksache 10/4294 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Erfahrungen mit der Durchführung des Kriegsdienstverweigerungs- Neuordnungsgesetzes (KDVNG) — Drucksache 10/3936 — Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFG 14191A Gilges SPD 14193 D Sauer (Stuttgart) CDU/CSU 14196 B Dr. Schierholz GRÜNE 14198 C Eimer (Fürth) FDP 14200 B Lambinus SPD 14202 B Breuer CDU/CSU 14204 A Sielaff SPD 14206 D Dr. Schierholz GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 14208 C Vizepräsident Cronenberg 14200 B Beratung des Antrags des Abgeordneten Ströbele und der Fraktion DIE GRÜNEN Gesetzentwurf zur Regelung einer angemessenen Versorgung für alle Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in der Zeit von 1933 bis 1945 — Drucksache 10/4040 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Bestandsaufnahme, Bericht und Prüfung von verbesserten Leistungen an Opfer nationalsozialistischer Verfolgung von 1933 bis 1945 — Drucksache 10/4638 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Schily, Ströbele und der Fraktion DIE GRÜNEN Entschädigung für Zwangsarbeit während der Nazi-Zeit — Drucksache 10/4640 — Fellner CDU/CSU 14209 C Ströbele GRÜNE 14209 C Dr. Bötsch CDU/CSU 14211A Westphal SPD 14212 C Baum FDP 14215 D Dr. Laufs CDU/CSU 14217 C Duve SPD (Erklärung nach § 30 GO) 14219 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dann und der Fraktion DIE GRÜNEN Richtlinien der Zentralen Kommission für biologische Sicherheit zum Schutz vor Gefahren durch in vitro neukombinierte Nukleinsäuren — Drucksache 10/3531 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie (18. Ausschuß) zu dem Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel und der Fraktion DIE GRÜNEN Gentechnik — Drucksachen 10/2740, 10/3943 — Frau Dann GRÜNE 14232 B Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 14233 B Catenhusen SPD 14234 A Kohn FDP 14235 A Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 14236A Namentliche Abstimmung 14236 D Ergebnis 14238 B Beratung der Sammelübersicht 113 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4136 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 116 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4249 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 117 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4250 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 187. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Januar 1986 III Beratung der Sammelübersicht 125 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4546 — Vahlberg SPD 14237C, 14246 C Dr. Göhner CDU/CSU 14239 D, 14246 B Volmer GRÜNE 14241 A Dr. Rumpf FDP 14241 D Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 14242 D Ströbele GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 14243 C Hiller (Lübeck) SPD 14244 A Ronneburger FDP 14244 D Dr. Schierholz GRÜNE 14245 D Götzer CDU/CSU 14247 C Schulte (Menden) GRÜNE 14248 C Hoffie FDP 14249 B Mann GRÜNE 14251 B Haungs CDU/CSU 14252 C Meininghaus SPD 14253A Eimer (Fürth) FDP 14254A Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Sechsunddreißigsten Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes — Drucksache 10/990 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4636 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Bachmaier, Antretter, Bernrath, Frau Blunck, Buckpesch, Catenhusen, Daubertshäuser, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Duve, Egert, Dr. Ehmke (Bonn), Dr. Emmerlich, Fischer (Homburg), Fischer (Osthofen), Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Dr. Hauff, Immer (Altenkirchen), Jansen, Kiehm, Kißlinger, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Dr. Kübler, Lambinus, Lennartz, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Menzel, Müller (Düsseldorf), Müller (Schweinfurt), Müntefering, Dr. Nöbel, Oostergetelo, Dr. Penner, Reuter, Roth, Schäfer (Offenburg), Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (München), Dr. Schmude, Schreiner, Schröder (Hannover), Schröer (Mülheim), Dr. Schwenk (Stade), Stahl (Kempen), Stiegler, Tietj en, Toetemeyer, Wartenberg (Berlin), Dr. Wernitz, Dr. de With, Wolfram (Recklinghausen), Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Sechsunddreißigsten Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes — Drucksache 10/1502 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4636 — Bachmaier SPD 14255 A Saurin CDU/CSU 14256 B Mann GRÜNE 14259 C Baum FDP 14261 A Dr. Schmude SPD 14263 A Dr. Blens CDU/CSU 14264 C Dr. Hauff SPD 14267 B Namentliche Abstimmung 14269 A Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen (100 km/h) und Landstraßen (80 km/h) — Drucksachen 10/3183, 10/4287 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Großversuch Tempolimit — Drucksache 10/4385 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Minderung der Schadstoffemissionen bei Nutzfahrzeugen — Drucksache 10/4234 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu den Entschließungsanträgen der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Maßnahmen zur Förderung des schadstoffarmen Personenkraftwagens des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Maßnahmen zur Förderung des schadstoffarmen Personenkraftwagens — Drucksachen 10/3006, 10/3025, 10/4096 — Duve SPD 14271 B Schmidbauer CDU/CSU 14273 D Schulte (Menden) GRÜNE 14275 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 187. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Januar 1986 Hoffie FDP 14277 B Daubertshäuser SPD 14280 B Fischer (Hamburg) CDU/CSU 14283 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV 14286 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1983 — Einzelplan 20 — und zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1984 — Einzelplan 20 —— Drucksachen 10/1355, 10/3304, 10/4482 — 14289C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung der bundeseigenen Wohnsiedlung in Neu-Ulm an die Neu-Ulmer Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH — Drucksachen 10/4118, 10/4484 — 14289 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1985 bei Kap. 1412 Tit. 632 01 — Erstattungen von Verwaltungsausgaben an die Länder —— Drucksachen 10/4117, 10/4485 — 14289 D Fragestunde — Drucksache 10/4633 vom 10. Januar 1986 — Äußerungen von Staatssekretär Friedhelm Ost in der Tageszeitung „Die Welt" vom 6. Januar 1986 zur Wirtschaftspolitik der SPD MdlAnfr 5, 6 10.01.86 Drs 10/4633 Dr. Nöbel SPD Antw StMin Vogel BK 14220 A ZusFr Dr. Nöbel SPD 14220 A ZusFr Stockhausen CDU/CSU 14221 A ZusFr Dr. Penner SPD 14221 B ZusFr Duve SPD 14221 C ZusFr Gansel SPD 14222 A ZusFr Leonhart SPD 14222 B ZusFr Bernrath SPD 14222 D ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 14223 B ZusFr Jungmann SPD 14223 C ZusFr Dr. de With SPD 14223 D Aussage des Parlamentarischen Staatssekretärs Würzbach vom 4. April 1984 zu den Auswirkungen eines Einsatzes veränderter Patriot-Systeme in der Bundesrepublik Deutschland; Form der deutschen Beteiligung bei der US-Entscheidung über die Abwehr taktischer Kurzstreckenraketen MdlAnfr 10, 11 10.01.86 Drs 10/4633 Jungmann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 14224 A ZusFr Jungmann SPD 14224 B ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 14224 B ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 14225 B Entwicklung von Patriot-Luftabwehrraketen mit ATM-Eigenschaft gegen sowjetische SS 21 und SS 23 MdlAnfr 12, 13 10.01.86 Drs 10/4633 Frau Fuchs (Verl) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 14225 B ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 14225 C ZusFr Jungmann SPD 14226 B ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 14226 C Intervention wegen der sinkenden Zahl von Ausreisegenehmigungen für Rußlanddeutsche MdlAnfr 26 10.01.86 Drs 10/4633 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 14226 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14227 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 14227 B Finanzielle Hilfe für die Demokratisierung Kambodschas 1985 MdlAnfr 27 10.01.86 Drs 10/4633 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 14227 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14228 A ZusFr Vogel (München) GRÜNE 14228 C Äußerungen des amerikanischen Außenministers in Berlin zu Fragen der OstWest-Beziehungen und des Abbaus der Spannungen in der deutschen Frage MdlAnfr 28, 29 10.01.86 Drs 10/4633 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 14228 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 14228 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14229 B Zahl der Menschenopfer und der Vertriebenen durch den Krieg der Sowjetunion in Afghanistan Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 187. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Januar 1986 V MdlAnfr 30, 31 10.01.86 Drs 10/4633 Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 14230 A ZusFr Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU 14230 B ZusFr Gansel SPD 14231 A Verwicklung Libyens in die Terroranschläge von Rom und Wien MdlAnfr 32 10.01.86 Drs 10/4633 Dr. de With SPD Antw StMin Möllemann AA 14231 B ZusFr Dr. de With SPD 14231 B Nächste Sitzung 14290 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14291* A Anlage 2 Jährliche Mehrausgaben durch das Überschreiten der Milchquoten zu Lasten des EG-Haushalts und des Bundeshaushalts MdlAnfr 43, 44 10.01.86 Drs 10/4633 Poß SPD SchrAntw PStSekr Dr. von Geldern BML 14291* B Anlage 3 Genehmigung der Einfuhr von Ozelot-Fellen und Kaiman-Häuten durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten MdlAnfr 45 10.01.86 Drs 10/4633 Dr. Weng (Gerlingen) FDP SchrAntw PStSekr Dr. von Geldern BML 14291* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 187. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Januar 1986 14157 187. Sitzung Bonn, den 16. Januar 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter * 17. 1. Bahr 17. 1. Bredehorn 17. 1. Büchner (Speyer) * 17. 1. Buschbom 17. 1. Frau Fischer 17. 1. Fischer (Osthofen) 17. 1. Grünbeck 17. 1. Handlos 17. 1. Jansen 17. 1. Junghans 17. 1. Kittelmann * 16. 1. Dr. Kreile 17. 1. Dr. Müller * 17. 1. Rawe 17. 1. Reddemann * 16. 1. Schmidt (Hamburg) 17. 1. Schulte (Unna) * 16. 1. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim 17. 1. Dr. Stoltenberg 16. 1. Verheugen 17. 1. Voigt (Sonthofen) 17. 1. Dr. Warnke 17. 1. Wieczorek (Duisburg) 17. 1. Frau Zeitler 17. 1. Frau Zutt 17. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. von Geldern auf die Fragen des Abgeordneten Poß (SPD) (Drucksache 10/4633 Fragen 43 und 44): Wie hoch sind die jährlichen Mehrausgaben zu Lasten des EG-Haushalts, die durch das Überschreiten der EG-Milchquoten entstehen? Anlagen zum Stenographischen Bericht Wie hoch sind die Mehrkosten aus der Überschreitung der deutschen Quote, die von der EG-Kommission dem Bundeshaushalt angelastet werden sollen? Zu Frage 43: Die EG-Kommission schätzt die Mehraufwendungen für den Absatz von 1 Million t Milch auf rund 230 Millionen ECU, das sind rund 630 Millionen DM. Sofern die Milchgaratiemengen überschritten werden, belasten diese Kosten nicht den EG-Haushalt, weil nach dem System der Garantiemengenregelung Milch die finanziellen Mittel von den Milcherzeugern aufgebracht werden. Zu Frage 44: Nach heutigen Schätzungen könnte es zwar so sein, daß die deutsche nationale Garantiemenge überschritten wird. Eine Bilanz über das zweite Jahr der Milchgarantiemengenregelung kann aber erst nach Abschluß des Milchwirtschaftsjahres 1985/86 aufgestellt werden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. von Geldern auf die Frage des Abgeordneten Dr. Weng (Gerlingen) (FDP) (Drucksache 10/4633 Frage 45): Ist es richtig, daß das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vor wenigen Wochen die Einfuhr von Tausenden Ozelot-Fellen und über 200 000 KaimanHäuten genehmigt hat, obwohl bei sorgfältiger Prüfung der südamerikanischen, indonesischen und aus anderen Ursprungsländern stammenden Ausfuhrpapiere einerseits, des tatsächlichen Vorkommens von Zuchteinrichtungen andererseits, klar sein mußte, daß es sich bei den Produkten um Wildfänge unter Bruch des Washingtoner Artenschutz-Abkommens handelte? Die Antwort ist nein. Das BML ist für die Genehmigung von Einfuhren von geschützten Arten nicht zuständig und das zuständige Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft hat keine Genehmigungen für die Einfuhr von Ozelot- und Kaymanhäuten aus den genannten Ländern bzw. Regionen zu kommerziellen Zwecken erteilt.
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    Rede von Heinz Westphal


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich wende mich zunächst an Herrn Abgeordneten Fellner. Ich fühle mich — das möchte ich für mich sagen; ich glaube, das ist auch der Eindruck vieler meiner Kollegen — erleichtert nach dem, was Sie sagten, Herr Fellner. Es ist für dieses Haus, für die Menschen draußen, die uns kritisch beobachten, wichtig, daß Sie eingesehen haben, etwas gesagt zu haben, was insbesondere für ein Mitglied des Deutschen Bundestages, aber eigentlich auch für jeden anderen, unvertretbar ist.
    Das, was Sie gesagt haben, kommt spät. Aber es kam nun wenigstens am richtigen Ort.
    Die Lektüre der schlimmen Briefe, die Heinz Galinski in Berlin bekam, von denen Sie aber, Herr Fellner, sicher auch ähnliche bekommen haben, zeigt, was mit antisemitischen Äußerungen angerichtet werden kann. Und so haben Ihre Äußerungen gewirkt.
    Meine Damen und Herren, ich möchte ein Zitat an den Anfang meiner Rede setzen:
    Im Namen des deutschen Volkes sind unsagbare Verbrechen begangen worden, die zur moralischen und materiellen Wiedergutmachung verpflichten, sowohl hinsichtlich der individuellen Schäden, die Juden erlitten haben, als auch des jüdischen Eigentums, für das heute individuell Berechtigte nicht mehr vorhanden sind. Auf diesem Gebiet sind erste Schritte getan. Sehr vieles bleibt aber noch zu tun.
    Das erklärte der damalige Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer von dieser Stelle am 27. September 1951. Er schloß — wie das Protokoll vermerkt, unter lebhaftem Beifall des ganzen Hauses außer bei der KPD und der äußersten Rechten — seine Rede mit dem Bekenntnis:
    Die Bundesregierung ist tief davon durchdrungen, daß der Geist wahrer Menschlichkeit wieder lebendig und fruchtbar werden muß. Diesem Geist mit aller Kraft zu dienen betrachtet die Bundesregierung als die vornehmste Pflicht des deutschen Volkes.
    Soweit das Zitat.
    Ich füge hinzu: So sollte es auch heute noch sein.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Das gilt für die grundlegende Gesinnung, die hinter diesen Ausführungen stand und um deren rechtliche und politische Umsetzung sich Männer wie Franz Böhm, wie Heinrich von Brentano, Josef



    Westphal
    Mick und Adolf Arndt, Alex Möller und Martin Hirsch und andere verdient gemacht haben. Das gilt aber auch für die angefügte Erkenntnis, daß auch heute noch manches auf diesem Gebiet zu tun bleibt.
    Bei der Diskussion um Entschädigungsleistungen für die Sklavenarbeiter in deutschen Rüstungsfabriken während des Krieges, zu denen sowohl jüdische Mitbürger als auch ausländische Zivilpersonen, Kriegsgefangene, Roma und Sinti gehörten, entstand der Eindruck, als sei bei manchem in unserem Land dieses moralische Bewußtsein abhanden gekommen, als sei vergessen worden, daß wir an den Opfern des Nationalsozialismus wiedergutzumachen haben, was überhaupt wiedergutgemacht werden kann.
    Eine Wiedergutmachung im eigentlichen Sinne des Wortes konnte es ohnehin nicht geben und wird es auch nicht geben können;

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    denn Massenvernichtung, Morde, Verstümmelungen, seelische Grausamkeiten und Ängste — und was es an Greueltaten unvorstellbaren Ausmaßes noch gegeben hat — können nicht mit Geld ausgeglichen werden. Darum sollten die Entschädigungsgesetzgebung und die Vereinbarungen mit anderen Staaten über pauschale Leistungen das begangene Unrecht so gut, wie das mit materiellen Mitteln überhaupt möglich ist, ausgleichen. Damit konnte auch kein Loskaufen von Schuld, die auf unserem Volk lastet, gemeint sein oder das Einhandeln eines entlasteten Gewissens. Nichts, aber auch gar nichts berechtigt uns daher heute, die Moral für uns zu bemühen oder gar Ansprüchen von Opfern zu entgegnen, sie seien moralisch nicht begründet, wie es in diesen Tagen leider geschehen ist.
    Wer so argumentiert, hat den Sinn der Wiedergutmachung und ihre moralische Kategorie nicht erfaßt. Wer so denkt, gibt zu erkennen, daß er auch das Wesen des Nationalsozialismus und die unter ihm begangenen Verbrechen in ihrer historischen Einmaligkeit nicht begriffen und für sein Verhalten nicht verarbeitet hat.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Heinz Galinski hat wegen seiner — notwendigen — Stellungnahme zu den nicht hinnehmbaren, eindeutig antisemitisch wirkenden Äußerungen des Abgeordneten Fellner viele schlimme Briefe bekommen, aus denen Haß und Antisemitismus in seiner reinsten Form sprechen. Sie zeigen in bedrückender Weise, daß Antisemitismus bei uns nach wie vor latent vorhanden ist, daß er nicht nur ein Bazillus ist, mit dem einige rechtsradikale Randgruppen infiziert sind. Solche Ansichten und Verhaltensweisen werden geweckt und melden sich sofort zu Wort, meist feige anonym, wenn so etwas geschieht, wie wir es in diesen Tagen miterleben mußten.
    Wenn es wirklich so sein sollte, daß man mit Äußerungen dieser Art in unserem Lande wieder Stimmen für eine Partei gewinnen kann oder gar glaubt, es darauf anlegen zu sollen, dann, meine
    Damen und Herren, haben wir alle unsere Aufgabe, die doch wohl politische Bildung einschließt, nicht ausreichend erfüllt. Wir alle müssen antisemitischen Äußerungen mit Entschlossenheit entgegentreten. Ein Abwiegeln oder gar beschönigende Äußerungen, die nur die Wortwahl kritisieren, wo sofortige Distanzierung und Aufforderung zur Rücknahme geboten sind, schaden unserer Gesellschaft und schädigen auch das Ansehen unseres Staates.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und der FDP)

    Eigentlich wollte ich an dieser Stelle den Bundeskanzler direkt ansprechen. Er ist nicht hier.

    (Seiters [CDU/CSU]: Er kann nicht hier sein!)

    — Er kann nicht hier sein. — Es wird ihm nicht entgangen und nicht verborgen geblieben sein, daß wir das, was er zu den Fellner-Äußerungen erst auf Fragen hin sagte, als zu dünn und unzureichend angesehen haben.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Dr. Schierholz [GRÜNE]: Sehr vornehm ausgedrückt! — Dr. Dregger [CDU/CSU]: Bei uns macht man das selbst als Betroffener! Das ist ja wohl besser!)

    Ich muß noch einmal ein Zitat bemühen:
    Wer ... vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird ... anfällig für neue Ansteckungsgefahren.
    Dies hat Bundespräsident von Weizsäcker in seiner Rede zum 8. Mai 1945 für uns alle gesagt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir Sozialdemokraten bekennen uns dazu. An gleicher Stelle hat von Weizsäcker gefordert:
    Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung, müssen die Vergangenheit annehmen. Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen.
    So ist es.


Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Schily?

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    Rede von Heinz Westphal


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich würde ganz gern hier in diesem Kontext weiterfahren, Herr Schily. Ich komme zu dem, was die Initiative Ihrer Fraktion betrifft, gleich zu sprechen. Vielleicht ist dort eine bessere Gelegenheit für eine Rückfrage.
    Wir müssen diesen Gedanken, dieses Bekenntnis des Bundespräsidenten tief in unserem Volk verwurzeln.
    Unsere umfassende Haftung ist auch das Ziel des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN vom 17. Oktober 1985, der uns heute hier vorliegt. Mein Eindruck bei der Lektüre des Textes und auch seiner Begründung war, daß diese Aussage von dem kritischen Blick einer jüngeren Generation geprägt ist, die



    Westphal
    mehr als ein Vierteljahrhundert nach der grundlegenden Entschädigungsgesetzgebung unseres Landes Inhalt und Ergebnis dieses damaligen Bemühens um materielle Wiedergutmachung aus ihrer Sicht beurteilt und sich dabei mit dem damaligen Ansatz nicht einverstanden erklären will.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Und dieser Ansatz war, eine möglichst große Einzelfallgerechtigkeit bei Entschädigungsleistungen zu bewirken.
    Auch mancher aus unseren Reihen, der sich in seiner Parlamentarierlaufbahn immer und immer wieder mit dieser schwierigen Thematik befaßt hat, sieht ein wenig wehmütig darauf, wie in diesem Antrag ein ganz anderer Denkansatz für die Behebung materieller Not niedergeschrieben wird, der sich bewußt abhebt von der mehr oder weniger gerecht feststellbaren Größenordnung des materiell Verlorenen. Mancher von uns erinnert sich an eigene Unzufriedenheit mit der damaligen Gesetzgebung. Aber dem steht entgegen, daß die rechtliche Konstruktion der geltenden Gesetzgebung in mühevoller Arbeit von vielen der Fähigsten und Besten in Ministerien und im Parlament gestaltet worden ist und nicht einfach umgedreht oder beiseite getan werden kann.
    Dem steht aber auch entgegen, daß wir nicht zweierlei unterschiedliches Recht sich gegenseitig überlappen lassen dürfen mit der Gefahr, daß daraus neue Ungerechtigkeiten erwachsen könnten. Man kann und darf nicht so tun, als wäre bisher überhaupt keine Wiedergutmachung geleistet worden.
    Das grundlegende Bundesentschädigungsgesetz ist im September 1953 vom Deutschen Bundestag verabschiedet worden und wurde danach mehrfach in seinen Leistungen verbessert. Mit diesem Gesetz konnte einer Vielzahl von Opfern geholfen werden. Und viele würden es nicht verstehen, wenn hier der Versuch gemacht würde, noch einmal ganz von vorn anzufangen.
    Unser Problem liegt woanders. Es ergibt sich aus der Tatsache, daß dieses Parlament 1965 ein Schlußgesetz zum Bundesentschädigungsgesetz verabschiedet hat, nach dem Anträge auf Leistungen nach dem 31. Dezember 1969 nicht mehr gestellt werden können, sich aber andererseits nach diesem abschließenden Stichtag in sehr vielfältiger Weise zeigte, daß in einzelnen Fällen und Bereichen Ungerechtigkeiten auftraten oder ganze Problemgruppen aus dem unglaublich weiten Feld nationalsozialistischer Verfolgung noch gar nicht in Entschädigungsleistungen einbezogen waren.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: So ist es!)

    Und es gab und gibt eine breite Übereinstimmung darin, daß Stichtagsregelungen immer problematisch sind. Es hat eine gewisse Logik in sich, daraus zu folgern, daß die Aufhebung von Stichtagen und deren Neufestsetzung zu einem späteren Termin eben auch nicht zu voller Gerechtigkeit führen.
    Insofern wurden in den dann folgenden Jahren, in denen eine sozialliberale Koalition die Regierungsverantwortung trug, andere Wege versucht, um mit neu aufgetretenen Problemen oder Härtefällen fertig zu werden. Ich will Ihnen nur einige Beispiele in Erinnerung rufen, die uns bewegten.
    Nach dem Bundesentschädigungsschlußgesetz fielen auch die Härtebestimmungen des § 172 weg. Dies hatte zur Folge, daß ein NS-Verfolgter, der aus der DDR zu uns gekommen war und dort vorher eine Verfolgtenrente bezogen hatte, hier weder eine Kapitalentschädigung noch eine Rente nach dem Bundesentschädigungsgesetz erhalten konnte.
    Das gleiche galt und gilt für alle Deutschen, die seit 1970 aus den Staaten Osteuropas in die Bundesrepublik übersiedelten. Die aberwitzigste Konsequenz zeigte sich, wenn z. B. die Witwe eines hohen NS-Funktionärs als Aussiedlerin in die Bundesrepublik kam und Rentenansprüche durchsetzen oder eine Pension beziehen konnte, während ein Aussiedler, der Verfolgter des Hitlerregimes gewesen ist, leer ausgehen mußte.
    Oder denken Sie an die Zwangssterilisierten, die wegen der rechtlich umstrittenen Beurteilung des sogenannten Erbgesundheitsgesetzes von 1933 nicht in die Entschädigungsregelung einbezogen waren.
    Auch die Gruppe der Euthanasie-Geschädigten, die doch offensichtlich erkennbare Opfer des Nationalsozialismus gewesen sind, hat keine Entschädigungsregelung erhalten.
    Gerade nachdem der Herr Bundespräsident auf diese weitere Gruppe von Betroffenen im vergangenen Jahr aufmerksam gemacht hatte, sind hier auch die Homosexuellen zu erwähnen. Die Strafbarkeit dieses Verhaltens einer Menschengruppe wurde erst in den 70er Jahren endlich aus unserem Gesetzbuch gestrichen. Das hieß aber, daß sich ein Homosexueller der Strafverfolgung aussetzte, wenn er vor dem Schlußdatum des Bundesentschädigungsgesetzes wegen einer Verfolgung in der Hitlerzeit einen Antrag auf Entschädigung einreichen wollte.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Das wird von der Bundesregierung bestritten!)

    1979 wollte die sozialdemokratische Bundestagsfraktion deshalb mit einer Stiftung Wiedergutmachung für NS-Verfolgte diejenigen erreichen, denen bisher noch nicht geholfen werden konnte. Unser Kollege Gerhard Jahn hat sich damals bei der Vorbereitung einer entsprechenden Gesetzgebung besonders verdient gemacht. Aber dieses Projekt scheiterte. Der Partner unserer Koalition wollte dies mit Mehrleistungen für die sogenannten 131er verbinden, und die damalige Opposition dachte an Aufstockung bei den Lastenausgleichsleistungen.
    Immerhin ist es dann gelungen, mit breiter Zustimmung 1980 eine doch recht groß angelegte sogenannte Abschlußgeste zustande zu bringen. Damals wurden 400 Millionen DM aus Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt zur Abgeltung von Härten in Einzelfällen im Rahmen der Wiedergutmachung für jüdische Verfolgte. Im August 1981 folgten dann



    Westphal
    Richtlinien der Bundesregierung für die Vergabe von Mitteln an Verfolgte nicht-jüdischer Abstammung zur Abgeltung von Härten in Einzelfällen, für die bis zu 100 Millionen DM bereitgestellt wurden.
    Meine Damen und Herren, heute wissen wir, daß damit zwar durch Kapitalzahlung im Einzelfall bis zur Höhe von 5 000 DM geholfen werden konnte, aber daß dies problematisch ist, wissen wir auch. Bürokratischen Auslegungen unterliegt es, und es reicht nicht aus, weil immer noch Fälle oder Verfolgtengruppierungen nicht in richtiger oder gleichbehandelter Weise in Entschädigungsleistungen einbezogen sind.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und der FDP)

    Dies ist auch bei der großen Debatte des Hauses über die Probleme der Roma und Sinti deutlich geworden.
    Meine Fraktion hat dazu einen Antrag eingebracht, in dem wir die Bundesregierung u. a. aufforderten, dem Bundestag Vorschläge zu unterbreiten, in welcher Weise Wiedergutmachungsleistungen tatsächlich den Betroffenen zugute kommen können, ohne andere staatliche Leistungen zu kürzen und damit begangenes Unrecht tatsächlich gemindert wird. Ich gehe davon aus, daß die Bundesregierung in absehbarer Zeit dazu Stellung nehmen wird.
    Schließlich hat uns nun die Diskussion um die Entschädigung der Sklavenarbeiter — „Vernichtung durch Arbeit" als Programmziel — und das uns in diesem Zusammenhang erneut vor Augen geführte Ausmaß ihrer Leiden, besonders aber die entwürdigende Art, wie man auf ihre Ansprüche reagierte, deutlich gemacht: Wir sind noch nicht am Ende dieses Themenfeldes der Entschädigung von Opfern nationalsozialistischen Unrechts.
    Bevor wir die zeitlich vielleicht letzte gegebene Möglichkeit nutzen, unsere eigene Gesetzgebung zu verbessern, brauchen wir — dahin zielt der sozialdemokratische Antrag — eine umfassende Bestandsaufnahme.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wir brauchen einen Bericht über alle Leistungen, die auf Grund der verschiedenen und teilweise von mir genannten gesetzlichen oder anderweitigen Regelungen zur Wiedergutmachung national-sozialistischen Unrechts gewährt worden sind. Dies können wir dann zur Voraussetzung unserer Entscheidungen machen. Nach den Erfahrungen, die wir mit den Richtlinien über den Härtefonds gesammelt haben, ist es wohl erlaubt anzuregen, bei Härtefallregelungen den Gedanken aufzugreifen, der im Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN enthalten ist und darauf abzielt, die Beweispflicht nicht dem Antragsteller zuzumuten, sondern einen Anspruch als begründet anzusehen, wenn der Antragsteller seine Angaben glaubhaft machen kann.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Bleibt noch das Problem der Entschädigung für das Unrecht der Zwangsarbeit für deutsche Firmen während des Krieges. Der Flick-Fall hat deutlich gemacht, wie unterschiedlich und auch beschämend dieses Problem bisher behandelt wurde. Die sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament hat dies in einem Antrag sehr eindrucksvoll dargestellt. Wir meinen, daß die Bundesregierung insofern gefordert ist, als sie etwas tun muß, um die in Frage kommenden Wirtschaftsunternehmen unseres Landes zu Entschädigungsleistungen zu bewegen.
    Meine Damen und Herren, wir besprechen heute erneut ein bitteres Kapitel miteinander. Lassen Sie uns dafür sorgen, daß die Chance nicht ungenutzt verstreicht und in ruhiger Ausschußarbeit an Hand der heute zu überweisenden Vorlagen konkrete Aufträge an die Regierung erarbeitet werden, die uns allen ein besseres Gefühl geben, unserer Verantwortung gegenüber den Opfern des Hitler-Regimes besser als bisher gerecht zu werden.
    Um an den Anfang meiner Rede zurückzukehren: Es geht nicht allein um die Bemühung bestmöglicher materieller Wiedergutmachungen. Die geistige Auseinandersetzung mit dem, was die NS-Zeit war und was sie uns hinterlassen, aufgeladen hat, bleibt unsere gewichtige Aufgabe. In diesen Tagen sah ich, daß die Theodor-Heuss-Stiftung die Absicht hat, die Initiative junger Leute aus Dachau, den Förderverein Internationale Jugendbegegnungsstätte Dachau e. V., lobend hervorzuheben. Ich habe mich darüber gefreut. Ich habe die Bemühung dieser Gruppe, die aus Jugendleitern unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Richtung zusammengesetzt ist, im vergangenen Jahr kennengelernt, als ich aus Anlaß des 40. Jahrestages der Befreiung der überlebenden Dachauer Häftlinge dort sprach.
    Gewiß, mir ist bekannt, daß die gewählten Repräsentanten der Stadt und des Landkreises Bedenken gegen eine immer neue dauerhafte Verbindung des Namens ihrer Stadt mit dem schrecklichen Geschehen im dortigen Konzentrationslager haben. Es ist richtig, daß Dachau nicht nur KZ bedeutet. Wer den Bürgerfleiß dort und das demokratische Leben Dachaus kennengelernt hat und wer die großartigen Bildbände der Dachauer Malerschule gesehen hat, wird dies gern bestätigen.
    Doch die Aufgabe bleibt. Wir müssen uns mit Entschiedenheit gegen alle diejenigen wenden, die demokratische Freiheiten mißbrauchen, um Haß zu predigen, die den nicht berechtigten Versuch machen, von anderen begangenes Unrecht gegen die unvergleichlichen Schandtaten des Hitlerregimes aufzurechnen oder die die Vergangenheit aus anderen Gründen vertuschen oder verdrängen wollen. Dies und unseren Willen zu Freiheit und Demokratie müssen wir jeder nachwachsenden jungen Generation nüchtern und eindeutig vermitteln.
    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei allen Fraktionen)