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ID1017817900

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    Plenarprotokoll 10/178 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 178. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. November 1985 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13524 B Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1986 (Haushaltsgesetz 1986) — Drucksachen 10/3700, 10/4101 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksachen 10/4151 bis 10/4180 — Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/4161, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksachen 10/4165, 10/4180 — Sieler SPD 13476 C Strube CDU/CSU 13479 A Tischer GRÜNE 13483 B Cronenberg (Arnsberg) FDP 13486 B Frau Fuchs (Köln) SPD 13489 B Roth (Gießen) CDU/CSU 13493 B Frau Kelly GRÜNE 13495 D Handlos fraktionslos 13496 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 13497 D Rappe (Hildesheim) SPD 13503 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 13505 C Waltemathe SPD 13507 B Rossmanith CDU/CSU 13511 B Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFG 13514 B Jaunich SPD 13518A Eimer (Fürth) FDP 13520 B Deres CDU/CSU 13521 D Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 13523A Frau Kelly GRÜNE (Erklärung nach §31 GO) 13526 A Vizepräsident Stücklen 13483 C Namentliche Abstimmung 13524 C Ergebnis 13524 B Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern — Drucksachen 10/4156, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung — Drucksachen 10/4176, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung — Drucksachen 10/4174, 10/4180 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 178. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. November 1985 Kühbacher SPD 13526 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 13533 D Schulte (Menden) GRÜNE 13537 C Frau Seiler-Albring FDP 13541A Dr. Nöbel SPD 13543 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 13547 C Klein (Dieburg) SPD 13550 C von Hammerstein CDU/CSU 13553A Baum FDP 13554 B Dr. Laufs CDU/CSU 13556A Dr. Hirsch FDP 13557 D Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 13558 D Vizepräsident Stücklen 13552 D Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksachen 10/4169, 10/4180 — Nehm SPD 13563 A Echternach CDU/CSU 13565A Werner (Westerland) GRÜNE 13567 A Grünbeck FDP 13569A Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 13571A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz — Drucksachen 10/4157, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksachen 10/4166, 10/4180 — Frau Zutt SPD 13574A Deres CDU/CSU 13575 D Mann GRÜNE 13577 D Kleinert (Hannover) FDP 13580A Handlos fraktionslos 13581 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 13582 D Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen 10/4162, 10/4180 — Purps SPD 13584 C Metz CDU/CSU 13586 D Senfft GRÜNE 13588 D Hoffie FDP 13590 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 13592 C Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 10/4160, 10/4180 — Frau Zutt SPD 13594 C Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 13596A Suhr GRÜNE 13598 D Bredehorn FDP 13600 A Müller (Schweinfurt) SPD 13602 B Kiechle, Bundesminister BML 13604 B Oostergetelo SPD (Erklärung nach § 30 GO) 13606 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 13606 C Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/4163 — Walther SPD 13607 B Echternach CDU/CSU 13609 B Frau Dann GRÜNE 13611C Hoffie FDP 13614 A Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 13616C Präsident Dr. Jenninger 13612C, 13613A, 13619 B Haushaltsgesetz 1986 — Drucksachen 10/4178, 10/4179 — Wieczorek (Duisburg) SPD 13619 D Roth (Gießen) CDU/CSU 13620 D Vogel (München) GRÜNE 13621 D Dr. Weng (Gerlingen) FDP 13622 A Beratung der Beschlußempfehlung des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Lastenausgleichsbank — Drucksache 10/4392 — Schmidhuber, Minister des Freistaates Bayern 13622 C Nächste Sitzung 13623 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 13624*A Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 178. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. November 1985 13475 178. Sitzung Bonn, den 28. November 1985 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 28. 11. Antretter * 29. 11. Bahr 29. 11. Bueb 29. 11. Büchner (Speyer) * 29. 11. Clemens 29. 11. Collet 29. 11. Dr. Daniels 28. 11. Frau Eid 29. 11. Ertl 29. 11. Frau Fischer * 29. 11. Franke (Hannover) 29. 11. Dr. Götz 29. 11. Haase (Fürth) * 29. 11. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 28. 11. Ibrügger 29. 11. Jäger (Wangen) * 29. 11. Junghans 29. 11. Kittelmann * 29. 11. Klose 29. 11. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Kreile 29. 11. Lamers 28. 11. Leonhart 29. 11. Lemmrich * 29. 11. Lenzer 28. 11. Dr. Mertens (Bottrop) 28. 11. Dr. Müller * 29. 11. Nagel 29. 11. Dr. Olderog 29. 11. Schlaga 29. 11. Frau Schmidt (Nürnberg) 29. 11. Schmidt (Wattenscheid) 29. 11. Dr. Todenhöfer 29. 11. Voigt (Sonthofen) 29. 11. Vosen 28. 11. Frau Wagner 28. 11. Werner (Dierstorf) 29. 11. Frau Dr. Wex 29. 11. Zierer 29. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Seiler-Albring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Nachdem die langwierige und sicherlich nicht glücklich verlaufene Diskussion um die Einführung von Steuererleichterungen für abgasverminderte Fahrzeuge nun endlich beendet ist, gehen die Verkaufszahlen ganz eindeutig in die Höhe. Der Anteil schadstoffarmer Autos an den Zulassungen betrug im Oktober über 26 %.

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    Das es auch galt, einen Rückschlag für die Automobilindustrie zu vermeiden, die zu einem Motor der wirtschaftlichen Entwicklung geworden ist und in den vergangenen Monaten Tausende neuer Arbeitsplätze geschaffen hat, ist für uns jedenfalls ein wichtiges Argument.

    (Beifall bei der FDP)

    Dies gilt sicherlich nicht für Sie, meine Damen und Herren von den GRÜNEN, da Sie sich, zumindest offiziell, der Förderung des Zweirades verschrieben haben.

    (Mann [GRÜNE]: Nein, vor allen Dingen der Bundesbahn!)

    Dennoch ist mit Abschluß des Großversuchs für uns Freie Demokraten die Diskussion um die Autoabgase nicht abgeschlossen, natürlich nicht.

    (Beifall bei der FDP)

    Wir werden uns weiter für den verstärkten Absatz von bleifreiem Benzin einsetzen. Was die Mineralölindustrie bisher für die Verbreitung des bleifreien Benzins geleistet hat, muß man anerkennen. Man muß sie aber auch auffordern, hier nicht nachzulassen.

    (Beifall bei der FDP)

    Unsere Forderung, verbleites Benzin zu verbieten, ist nicht vom Tisch. In Österreich und in der Schweiz hat sich eben diese Maßnahme als sehr wirksamer Beitrag zur Verminderung der Schadstoffbelastung erwiesen.
    Meine Damen und Herren, heute hat jeder Bürger, der sich einen Neuwagen anschafft, die Gelegenheit, sein Umweltbewußtsein unter Beweis zu stellen, indem er sich ein solches Auto zulegt. Wir haben massive Steuererleichterungen. Das gilt doch auch für die allgemein abgasentgifteten Autos. Die Kaufentscheidung wird durch die nochmalige Verbilligung von bleifreiem Benzin ab dem 1. Januar 1986 weiter erleichtert.
    Wir wollen auch die Automobilindustrie nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Sie hat in einer freiwilligen Selbstverpflichtung angekündigt, im nächsten Jahr bereits 50% aller auf dem deutschen Markt angebotenen Neuwagen, im Jahre 1987 mehr als drei Viertel und 1988 sämtliche Neuwagen als schadstoffarm anzubieten.

    (Vors i t z : Vizepräsident Stücklen)

    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auch noch eine Anmerkung zum SPD-Kanzlerkandidaten machen. Bei seinem Besuch in England hat er sich u. a. als Großmeister der Entschwefelung der Kraftwerke im Rhein-Ruhr-Gebiet dargestellt. Leider hat der Herr Ministerpräsident vergessen, darauf hinzuweisen, daß er morgen in Ibbenbüren ein Kraftwerk einweihen wird, für das ein weit höherer Schadstoffausstoß genehmigt worden ist,

    (Hört! Hört! bei den GRÜNEN)




    Frau Seiler-Albring
    als das nach den Vorschlägen Nordrhein-Westfalens im Bundesrat jemals hätte geschehen dürfen.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der GRÜNEN — Mann [GRÜNE]: Das ist ein guter Hinweis!)

    Es ist ja wohl ein schlechter Witz, daß die nordrhein-westfälische Landesregierung zumindest erwogen hat, verfassungswidrig einen Alleingang in Sachen Tempolimit zu unternehmen, aber in einem Bereich, wo sie hätte handeln können, kläglich versagt hat.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der GRÜNEN — Zuruf von der CDU/CSU: Ganz jämmerlich!)

    Stichwort Glaubwürdigkeit: In dieser Woche verhandelt die EG-Kommission über die Anregung der Bundesregierung, eine Halbierung des Schwefelgehaltes beim Heizöl EG-weit einzuführen.
    Lassen Sie mich nun noch ein anderes umweltpolitisches Thema ansprechen, den Schutz der Nordsee. Wir alle wissen, daß das nach wie vor ein äußerst trübes Kapitel ist. Unsererseits wird nicht bestritten, daß seitens der Bundesrepublik schon eine Menge im Bereich Abfallbeseitigung auf See getan worden ist. Zum Beispiel ist die Einbringung organischer Dünnsäure, von Klärschlamm und von Grünsalz bis zum letzten Jahr zumindest offiziell eingestellt worden. Auch international wird der Schutz der Nordsee vorangetrieben. In diesem Jahr sind EG-Richtlinien zur Begrenzung von Cadmium und Quecksilber, von HCH in Gewässern verabschiedet worden. Im Juni wurde eine EG-Richtlinie zum Verbot der Verwendung von PCB und PCT beschlossen. Weitere EG-Richtlinien sind in Planung.
    Aber alle diese lobenswerten Initiativen — die Nordseekonferenzen und Regierungserklärungen zum Thema Nordseeschutz — können nicht verhindern,

    (Zuruf von den GRÜNEN: Das sind Schaumschläger!)

    daß Umweltkriminelle nach wie vor üble Verstöße gegen den Gewässerschutz begehen. Es wird nach wie vor munter vor sich hin verklappt. Es wird 01 abgelassen, und es werden Bunker auf hoher See gereinigt. Kurz, es stinkt zum Himmel.

    (Walther [SPD]: Jawohl! Unerhört!)

    Diesen Umweltkriminellen muß endlich das Handwerk gelegt werden.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD — Mann [GRÜNE]: Das ist wirklich liberale Politik, Frau Kollegin!)

    Es darf doch wohl nicht wahr sein — ich glaube, da sind wir uns alle einig; zumindest die Kollegen der SPD stimmen mir hier zu —, daß vor lauter Uneinigkeit darüber, wer denn hier nun zuständig ist — und es gibt unglaublich viele, die sich hier berufen fühlen —, nicht gehandelt wird. Der Handlungsbedarf besteht darin, Boote zu beschaffen, die den widrigen Witterungsverhältnissen in der Nordsee angepaßt sind.
    Ich kann aus Zeitgründen nicht vertiefen, weshalb nach unserer Ansicht hier der Bundesgrenzschutz zuständig ist, die Polizei des Bundes.

    (Walther [SPD]: Jawohl!)

    Aber wie auch immer: Zur Durchführung der polizeilichen Aufgaben muß die hohe See einschließlich des Festlandsockels ohne hohes Risiko für Besatzung und Schiff erreichbar sein. Eine Polizei, deren Einsatzerfolg vom Wetter abhängig ist, ist ein Papiertiger; um beim Element zu bleiben: ist eine lahme Ente.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Walther [SPD]: Richtig!)

    Wir haben deshalb in diesen Haushalt 300 000 DM Planungsmittel für die Erstellung eines entsprechenden Konzeptes eingestellt und erwarten von der Bundesregierung einen Bericht zum 30. April, damit dann die Beschaffungsmaßnahmen unverzüglich in Angriff genommen werden können. Diese Boote werden nicht wie der Fliegende Holländer als Geisterboote über die Meere huschen. Wir werden sie eines Tages höchst real vom Stapel lassen, damit sie uns helfen, mit dem Schutz der Nordsee vor kriminellen Verschmutzern ernst zu machen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Weng [Gerlingen] [FDP])

    Auch ich möchte zum Schluß meiner Rede dem Haus und allen Beamten, die sich im Bereich der inneren Sicherheit vom Bundesgrenzschutz bis zum Bundeskriminalamt für die Bürger der Bundesrepublik einsetzen, sehr herzlich danken.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Mann [GRÜNE]: Das war eine wirklich wirtschaftsliberale Rede! Was ist aus der FDP geworden!)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Nöbel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wilhelm Nöbel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will zur Vorrednerin eine Bemerkung machen. Vielleicht weiß sie das nicht: In Ibbenbüren, hinter dem größten Schmelzkammerkessel der Welt, wird die modernste Entstickungsanlage gebaut. Das will ich Ihnen nur zur Kenntnis geben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Na und? — von Hammerstein [CDU/CSU]: Wer baut die? — Gegenruf von der CDU/CSU: Der Bund!)

    Die ist in zwei Jahren fertig.
    Heute auf den Tag vor einem Jahr haben wir uns, wenn ich mich richtig entsinne, am 28. November über den Haushalt des laufenden Jahres unterhalten. Da stand die Innenpolitik an. Ich kann nur empfehlen, die Reden, die damals von unserer Seite gehalten worden sind, dem Protokoll beizufügen. Sie gelten nach wie vor wie auf den Tag genau vor einem Jahr.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Dann können Sie jetzt abschließen!)




    Dr. Nöbel
    Innenpolitik hat nicht stattgefunden. Ich glaube, es hat damit zu tun, daß der Minister genug mit sich selber zu tun hatte.

    (Beifall bei der SPD)

    Herr Gerster, einen Satz zu Ihrem Vorwurf, wir seien in der Medienpolitik hinterhergelaufen. Ich bezweifle, daß Sie genug Kenntnis dieser Thematik haben.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Sie irren auch hier, junger Mann!)

    Aber was Ihre Freunde, besonders in den Ländern, geschaffen haben, ist nicht nur ein medienpolitisches Albanien, wo keiner mehr durchschaut.

    (Mann [GRÜNE]: Machen Sie Albanien nicht schlecht!)

    Sie machen eine brutale Personalpolitik in den Rundfunkanstalten;

    (Mann [GRÜNE]: Sehr richtig!)

    Sie richten wie im Deutschlandfunk so etwas wie Politbüros als Aufsichtsgremien ein.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Ach, das ist doch dummes Zeug!)

    Sie kontrollieren die freien Journalisten; Sie haben einen Postminister, der Milliarden in den Sand setzt.

    (Mann [GRÜNE]: Sehr wahr!)

    Da sitzt der Innenminister, der Journalisten kontrolliert — wir hatten hier vor nicht allzu langer Zeit eine Aktuelle Stunde —; und das Bundespresseamt kontrolliert sogar die eigenen Kontrolleure, nämlich auch Herrn Zimmermann. Das weiß er nur nicht. Aber darüber werden wir uns sehr bald in diesem Raum zu unterhalten haben.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Herr Nöbel, Sie sind doch sonst ein so vernünftiger Mann!)

    Sie haben, meine Damen und Herren von der Regierung und den Regierungsfraktionen, in dieser Debatte ziemlich viel geblufft.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Nöbel, Ihr Blutdruck ist zu hoch!)

    Wer nichts zu bieten hat — hören Sie zu! —, braucht dies nicht einmal zu beabsichtigen; ihm bleibt j a gar nichts anderes übrig.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Nur lassen Sie mich an einem Punkt festmachen, daß es noch viel schlimmer ist im Hinblick sowohl auf das, was Sie tun, als auch auf das, was Sie unterlassen. Sie haben in Sachen Zivilschutz großen Klamauk gemacht. Ich rede jetzt zum Einzelplan 36.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Ach so!)

    Dabei kann ich aus Zeitgründen noch nicht mal auf Herrn Geißlers Affront gegenüber einer Gruppe von Ärzten eingehen. Aber ich denke, er hat wieder einmal so gegen sich selbst gesprochen, daß er keiner fremden Nachhilfe bedarf. Die Regierung hat mittlerweile,

    (Dr. Miltner [CDU/CSU]: Wer unterstützt die Ärzte denn?)

    Herr Kollege Miltner, hat mittlerweile den Geheimplan ZV 2000, also Zivilschutz 2000. Warum? Weil sie das, was sie angekündigt — böswillig würde ich sagen: angedroht — hat, jetzt doch nicht machen will, weil bald gewählt oder — bleiben wir dabei — abgewählt wird.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Na, warten Sie mal ab!)

    — Das werden wir alle müssen, Sie in erster Linie.
    — Ich sage heute unseren Bürgerinnen und Bürgern, was ihnen nach der Wahl bevorsteht, wenn die jetzige Konstellation — mehr ist es ja nicht — bleiben sollte, und das in nur einem einzigen Punkt.
    Ich berufe mich dabei auf eine große Gefolgschaft: Feuerwehren, Deutsches Rotes Kreuz, Malteser-Hilfsdienst, Johanniter-Unfallhilfe,

    (Dr. Miltner [CDU/CSU]: THW!)

    Arbeiter-Samariter-Bund, Technisches Hilfswerk, Bundesverband für den Selbstschutz — den Sie abschaffen wollen. Ich berufe mich, Herr Kollege Miltner, auch auf den einstimmigen Beschluß des Bundestages vom Juli 1980,

    (Dr. Miltner [CDU/CSU]: Zu dem stehen wir noch!)

    wonach u. a. die Zivilschutzgesetzgebung zu vereinfachen und zu verbessern ist — ein einstimmiger Auftrag.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Und was haben Sie gemacht?)

    Statt zu vereinfachen, haben Sie alle verunsichert. Und nicht nur das: Durch die großen Scheinaktivitäten des Bundesinnenministers haben Sie den Organisationen und Behörden viel Zeit gestohlen. Sie haben drei Gesetzentwürfe unter die Leute gebracht und dann — dann haben Sie gekniffen. Seit März dieses Jahres herrscht absoluter Stillstand. Die Organisationen können Ihre Entwürfe, Herr Zimmermann, nicht mittragen. Die festgelegte Zielsetzung, daß der Bund einen auf dem Katastrophenschutz der Länder aufbauenden einheitlichen Zivilschutz anstreben soll, wird ebenfalls nicht erreicht. Die Schwierigkeiten werden ausgeklammert — man höre! —, damit der Bundesminister des Innern sie auf dem Verordnungswege ohne parlamentarische Kontrolle oder sonstige Kontrolle dann so oder so regeln kann. Das ist der Hintergrund — eine ganz gefährliche Geschichte. Es ist unglaublich, meine Damen und Herren, wie das Parlament hier behandelt wird; Entschuldigung, behandeln kann man sich ja lassen, nein, es ist unglaublich, wie mit ihm in dieser Sache hier umgesprungen wird.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Es ist auch nicht wahr, daß Sie die Länder auf Ihrer Seite haben, auch nicht die kommunalen Spitzenverbände. Das behaupten Sie zwar, aber das stimmt nicht. Die Regierung muß sich endlich er-



    Dr. Nöbel
    klären, und sie muß auch erklären, ob sie die Meinung des CDU-Präsidiums vom 5. November übernimmt oder nicht. Es ist doch der Bundeskanzler selbst — in seiner Eigenschaft als Parteivorsitzender ist er vorgeprescht —, der die Freistellung von der Wehrpflicht für den Dienst im Katastrophenschutz abschaffen will.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht!)

    Meine Damen und Herren, ich bitte Sie: Unter den 53 000 Helfern des Technischen Hilfswerks,

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: 55 000! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Herr Miltner, sind 35 000 vom Wehrdienst freigestellte. Und von 1 650 männlichen Helfern im Warndienst — da geht es, wie Sie wissen, um die Sirenen —

    (Dr. Miltner [CDU/CSU]: Das wissen wir genauso gut wie Sie auch!)

    sind 1 574 Helfer freigestellt. Es ist unfaßbar, was sich diese Regierung alles erlaubt.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    — Das tut Ihnen weh, ich weiß das. — Die Freistellung von der Wehrpflicht ist für die Organisationen unverzichtbar. Es handelt sich doch um den Grundstock im Verteidigungsfall. Wenn Sie Ihre Linie durchspielen, müssen Sie doch wenigstens das anerkennen.
    Sie haben offenbar die Absicht, Frauen nicht nur im Sanitätsbereich, sondern auch im Einsatzbereich — ich weiß nicht, woher Sie die Leute sonst nehmen wollen — rund um die Uhr einzusetzen.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Nöbels Märchenstunde!)

    Mittlerweile sind ja für die Feuerwehr Pumpen mit einem speziellen Zündmagneten entwickelt worden, der das Anwerfen — so das Bundesamt für Zivilschutz — auch für Laien einfach gestaltet. Für Laien! Die Laien werden Frauen sein. Warum, Herr Innenminister, versuchen Sie es über diese Umschreibung? Sagen Sie den Frauen doch direkt, was Sie mit ihnen vorhaben!

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Vergießen Sie doch keine Tränen über den Zivilschutz! Draußen machen Sie den Zivilschutz madig, und hier vergießen Sie darüber Tränen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Sagen Sie doch den Leuten, wie Sie denken. Oder handeln Sie nach der alten Weisheit: Den Menschen sei die Sprache gegeben, um die Gedanken zu verbergen oder gar zu verbergen, daß sie keine Gedanken haben? Das wäre ja noch schlimmer!

    (Beifall bei der SPD)

    Am 4. April 1984 erklärten die Kollegen Laufs und Kalisch für die CDU/CSU wortwörtlich:
    Wir registrieren mit Aufmerksamkeit Überlegungen im Bundesinnenministerium, den Zivilschutz mit neuen Impulsen aus dem Schattendasein zu holen.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Das habe ich nicht gesagt, Herr Nöbel!)

    Meine Damen und Herren, tiefer als heute ist der Zivilschutz nie im Keller gewesen, nie.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Das haben wir nicht gesagt, Herr Nöbel!)

    — Das ist aus dem Fraktionsdienst von Ihnen wörtlich zitiert, das haben Sie wortwörtlich gesagt. Herr Laufs, unterstellen Sie bitte nicht, daß es nicht stimmt. Es stimmt, ich werde es Ihnen zeigen.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Das ist nicht meine Wortwahl!)

    Einen Tag vorher hieß es bei der FDP vom Kollegen Hirsch — auch wortwörtlich —:
    Die FDP lehnt sowohl eine Pflicht zum Schutzraumbau wie auch eine neue Zivilschutzdienstpflicht ab.
    Ich habe mir das doch herausgeschrieben, das kann man j a kontrollieren. — Es heißt da weiter:
    Für einen modernen Zivilschutz ist die freiwillige Mitwirkung jedes Bürgers unverzichtbar; staatliche Planungen und Vorbereitungen können die Eigeninitiative des Bürgers und seine freiwillige Mitarbeit nicht ersetzen.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Nichts dagegen. — Ich freue mich, daß Sie zustimmen. — Nur keiner weiß Bescheid.
    Selbst der frühere Kollege, Mitglied der CDU/CSU-Fraktion, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Prinz zu Sayn-Wittgenstein — ich will ihn hier nicht mißbrauchen, aber hier geht es ja um die Sache — versteht diese Regierung nicht. Er hat dem Kanzler, er hat dem Innenminister knallharte Briefe geschrieben und ihnen klargemacht, was er von ihnen hält, von ihrer Politik in diesem Punkt. Da kann ich nur sagen, Herr Zimmermann, Ihre Zukunft kann schwärzer nicht werden.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD — Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Also, rot wird sie nicht!)

    — Ich kann ja noch lauter. — 1977 wurden Zusatzprotokolle zum Genfer Rot-Kreuz-Abkommen unterzeichnet, die bis heute nicht ratifiziert sind.

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Ein Skandal!)

    — Das habe ich noch in meinem Text drin, es kommt noch, nicht so stürmisch. — Dabei geht es um eine bedeutende Weiterentwicklung des humanitären Kriegsvölkerrechts. Wir Sozialdemokraten möchten diese Abkommen rechtsverbindlich machen, und zwar schnell, so schnell wie möglich, noch in dieser Legislaturperiode.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die Haltung der Bundesregierung — was heißt Haltung? —, das Ignorieren bzw., um mit Zille aus Berlin zu sprechen, das Noch-nicht-mal-Ignorieren die-



    Dr. Nöbel
    ser Bundesregierung ist schlichtweg ein Skandal, Frau Kollegin.

    (Beifall bei der SPD)

    Für 1984 hatten Sie, Herr Minister, die Einleitung des parlamentarischen Zustimmungsverfahrens angekündigt. Gekniffen hat er, gekniffen. Bisher haben 51 Staaten das Zusatzprotokoll I und 44 Staaten das Zusatzprotokoll II ratifiziert, darunter auch NATO-Verbündete wie Norwegen und Dänemark, auch Jugoslawien, Österreich, Schweden, die Schweiz, selbst die Volksrepublik China.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Was haben Sie denn damals gemacht?)

    — Ja, wenn wir hier über Zivilschutz reden, dann muß das auf den Tisch des Hauses. Es geht nämlich um den Schutz der Opfer von Konflikten internationaler und nichtinternationaler Art. Die von der SPD geführte Bundesregierung verfolgte das Ziel, mehr für die zivile Bevölkerung zu tun, auch deshalb, weil sie wußte,

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Aber hat fünf Jahre nichts getan!)

    daß heute noch viel mehr als früher die Last der Leiden im Konfliktfall auf die zivile Bevölkerung fallen würde. Das war unsere Politik, und sie ist es nach wie vor.
    Ich betone ausdrücklich: Wenn ich den Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes und das Deutsche Rote Kreuz zitiere, darf die Mehrheit dieses Hauses bitte nicht dem Deutschen Roten Kreuz daraus einen Strick ziehen. Das möchte ich also hier nicht. Nur, die Bundesrepublik Deutschland ist Vertragspartner der vier Genfer Abkommen vom 12. August 1949. Im Zusatzprotokoll I heißt es u. a. — ich zitiere —:
    Weder die Zivilbevölkerung als solche noch einzelne Zivilpersonen dürfen das Ziel von Angriffen sein.
    So weit das Zitat. Angriffe auf zivile Objekte, Nahrungsmittel, landwirtschaftliche Gebiete, Ernte-und Viehbestände, Trinkwasserversorgungsanlagen und -vorräte, Bewässerungsanlagen, Kulturgut, Staudämme, Deiche, Kernkraftwerke — das ist alles enthalten — sind verboten. Strenge Vorsichtsmaßnahmen, die Abgrenzung von unverteidigten Orten bzw. von entmilitarisierten Zonen sind enthalten, wie überhaupt die dringend notwendigen völkerrechtlichen Grundlagen für die Arbeit des Zivilschutzes. Die Möglichkeiten von Hilfsmaßnahmen für die Zivilbevölkerung werden beträchtlich erweitert.
    Kurz gesagt, meine Damen und Herren, es geht um den Schutz der Würde des Menschen und seiner elementaren Rechte. Für mich ist es unfaßbar, daß wir uns in diesen Tagen in diesem unserem Hohen Hause über Genf, Reagan, Gorbatschow, die beiden Weltmächte freuen oder uns auch den Kopf zerbrechen, aber das, was wir selbst tun können und tun müssen, von dieser Regierung unterlassen wird,

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    nämlich eine empfindliche Lücke im humanitären Völkerrecht zu schließen. Von 1974 bis 1977 haben wir auf der diplomatischen Konferenz entscheidend mitgewirkt, und heute frage ich Sie: Was ist Ihnen eigentlich die eigene Bevölkerung wert?
    Jetzt zitiere ich:
    Wenn die Ansicht zutrifft, alle noch so großen Anstrengungen im Zivilschutz könnten im Ernstfall, insbesondere im nuklearen Holocaust, nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, dann muß eben durch die Verbesserung des Kriegsvölkerrechts der Schutz der Zivilbevölkerung herbeigeführt werden.
    So Prinz zu Sayn-Wittgenstein. Ich habe dem nichts hinzuzufügen.
    Er sagt weiter:

    (Zuruf von der CDU/CSU: Also doch!)

    Im Golfkrieg beispielsweise wäre der Einsatz von Kindern und Jugendlichen, wie er uns bekannt wurde, unter den Bestimmungen des Zusatzprotokolls I verboten, da Kinder unter 15 Jahren nicht unmittelbar an Feindseligkeiten teilnehmen dürfen.
    So weit Ihr früherer Kollege.
    Meine Damen und Herren, ich weiß, warum sich diese Regierung so schwertut. Auch hier lasse ich den Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes selbst zu Wort kommen:
    Nicht nachvollziehen kann das Deutsche Rote Kreuz die Auffassung, wonach das Zusatzprotokoll I auf den Einsatz von Kernwaffen
    — das ist nämlich der Punkt: der Einsatz von Kernwaffen —
    nicht anwendbar sein soll. Ich kann eine Privilegierung der Kernwaffen im Rahmen des I. Zusatzprotokolls weder nach Wortlaut noch nach Sinn und Entstehungsgeschichte erkennen.
    Das sagte er auf einer Anhörung der SPD-Fraktion vor kurzem hier in diesem Hause. — Weiter sagte er:
    Selbst wenn Völkerrechtsexperten das Gegenteil beweisen sollten, so könnte ein solcher Standpunkt dem humanitären Auftrag des Roten Kreuzes niemals entsprechen. Wenn es z. B. einen rechtsfreien Raum für Nuklearwaffen geben würde, dann würde diese Ansicht, wenn man sie heute bekräftigen wollte, auch die vier Genfer Abkommen von 1949, also auch die bereits ratifizierten Abkommen, tangieren.
    Ich füge hinzu: Nuklearwaffen gab es 1949 auch schon.
    Meine Damen und Herren, die SPD-Fraktion bekräftigt ihre Auffassung, daß der Ausbau des Zivilschutzes im Sinne der Bestimmungen des Genfer Abkommens von 1949 zum Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte sowie des I. Zusatzprotokolls zu diesem Abkommen unverzichtbar ist.
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 178. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. November 1985 13547
    Dr. Nöbel
    Die Einführung einer Schutzraumbaupflicht für Wohnbauten, wie Sie sie wollen, wird von uns abgelehnt.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: So?) — Das haben wir immer schon gesagt!


    (Dr. Miltner [CDU/CSU]: Dann ist Ihre ganze Rede faul!)

    Wenn wir Genf — sowohl 1949 als auch 1977 als auch jetzt — ernst nehmen, Herr Kollege Miltner, bedarf es einer Klärung seitens der Regierung — nicht unsererseits —, einer Klärung der Frage, wie sie es überhaupt mit der Förderung des Schutzraumbaus hält. Ich will hier den Sinn des Schutzraumbaus, ob unter der Bedingung atomarer oder unter der Bedingung konventioneller Waffen, in Frage stellen. Ich tue das, und deshalb habe ich über diese Rot-Kreuz-Abkommen gesprochen.
    Um zum Schluß noch einen anderen Punkt zu nennen: Ab 1. Januar 1986 plant die Bundesregierung eine Änderung der Jahresbeträge. Das sind die Mittel, die dem Hauptverwaltungsbeamten für Ausbildung, Verpflegung, Reparaturen an Fahrzeugen usw. zur Verfügung stehen. Das ist völlig undurchsichtig! Kein Mensch weiß, wo es langgeht! Wegen der unklaren Unterlagen befürchten die Länder, die Gemeinden und die Organisationen Auswirkungen, die zu enormen Verschiebungen innerhalb der einzelnen Fachdienste führen, ganz abgesehen davon, daß die Beträge real immer geringer werden. Es wird nicht mehr, sondern weniger!
    Meine Damen und Herren, Sie müssen sagen, was Sie vorhaben, sonst laufen Ihnen und uns auch noch die letzten Idealisten, auf die dieses Staatswesen angewiesen ist, davon. Wir möchten auch wissen — ebenso wie die genannten Organisationen und auch die Länder —, wie es denn mit dem von uns initiierten Konsolidierungsprogramm weitergeht. 1990 ist Schluß, oder? Da muß doch in die mittelfristige Finanzplanung etwas hinein, oder wie denken Sie sich das eigentlich? Die Leute z. B. bei der Feuerwehr müssen doch wissen, ob sie ein neues Fahrzeug bekommen oder nicht.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    Die sind doch auch bereit, das Fahrzeug zu pflegen. Es gibt doch keine besser gepflegten Fahrzeuge als Feuerwehrautos!

    (Beifall bei der SPD — Abg. Dr. Hirsch [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)