Rede von
Dieter-Julius
Cronenberg
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Nein, Kollege Glombig. Erstens wissen Sie, daß mir Konsens Herzensanliegen ist. Zweitens: Ich habe dafür plädiert, die Neutralität der Bundesanstalt sicherzustellen, nicht mehr und nicht weniger. Und dies ist in meinen Augen nach den Urteilen bedauerlicherweise nicht der Fall. Diese meine Meinung kann doch nicht konsensschädigend sein.
Ich muß bedauerlicherweise auch noch auf einen weiteren Tiefschlag zurückkommen. Ich habe es, offen gestanden, nicht für möglich gehalten, daß demokratische Politiker in diesem Zusammenhang in die Nähe der Nazis gerückt werden.
Daß dies kein einmaliger Ausrutscher ist, wird mir dadurch bewiesen, daß der Kollege Professor Dr. Ehmke am Dienstag bei der Rede des Bundeskanzlers, der auf diesen Sachverhalt zu sprechen gekommen war, ausdrücklich gesagt hat — das Protokoll weist es aus —: „Das stimmt". Ich möchte in aller Form und mit allem Ernst — Professor Ehmke ist nicht hier, ich bitte die Kollegen, ihm das mitzuteilen — den Kollegen Professor Dr. Horst Ehmke von dieser Stelle aus auffordern, sich so vorbildlich zu verhalten, wie das Mitglied der IG Metall Janssen, der sich gestern in einer öffenlichen Diskussion mit Graf Lambsdorff für diese Fehlinterpretation — um es vorsichtig zu formulieren — entschuldigt hat; denn ich halte es für unerträglich, daß demokratische Politiker in dieser Form in die Nähe der Nazis gerückt werden.