Rede:
ID1017415600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Gestatten: 1
    2. Sie: 1
    3. eine: 1
    4. Zwischenfrage,: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordneter?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/174 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 174. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 14. November 1985 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 13004 C, 13041B, 13041 C Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Rohde (Hannover) und Frau Berger 13003 D Bestimmung der Abg. Suhr und Dr. Penner als stellvertretende Mitglieder des Vermittlungsausschusses an Stelle der ausgeschiedenen Abg. Vogt (Kaiserslautern) und Dr Schmude 13004 A Erweiterung der Tagesordnung . 13004A, 13077 B Absetzung der Punkte 9 a und 15 von der Tagesordnung 13004 C Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und den Richtlinien für Aussprachen zu Themen von allgemeinem aktuellen Interesse für die Sitzungswoche vom 25. bis 29. November 1985 13127 C Aktuelle Stunde betr. Verhalten der Bundesregierung gegenüber der ständig zunehmenden Arbeitslosigkeit bei Frauen Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 12989 B Frau Verhülsdonk CDU/CSU 12990 A Frau Wagner GRÜNE 12991 A Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 12992 B Frau Blunck SPD 12993 B Frau Männle CDU/CSU 12994 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 12995 C Frau Fuchs (Verl) SPD 12997 B Feilcke CDU/CSU 12998 A Eimer (Fürth) FDP 12999 B Peter (Kassel) SPD 13000A Frau Hürland CDU/CSU 13001A Frau Steinhauer SPD 13001 D Dr. Lammert CDU/CSU 13002 D Zur Geschäftsordnung Bueb GRÜNE 13004 C Seiters CDU/CSU 13005 B Porzner SPD 13005C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung 30 Jahre Bundeswehr Dr. Kohl, Bundeskanzler 13006 B Dr. Vogel SPD 13010 D Dr.-Ing. Oldenstädt CDU/CSU 13015 D Frau Hönes GRÜNE 13017 B Ronneburger FDP 13019A Kolbow SPD 13021 D Biehle CDU/CSU 13023 D Lange GRÜNE 13026 B Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 13028 A Bastian fraktionslos 13029 D Steiner SPD 13031A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 13033 B Erklärungen nach § 31 GO Werner (Westerland) GRÜNE 13036 A Vogel (München) GRÜNE 13037 A Frau Hönes GRÜNE 13038 A Dr. Schierholz GRÜNE 13039 A Mann GRÜNE 13040 A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 174. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1985 Frau Dann GRÜNE 13040 D Rusche GRÜNE 13041A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Gewährung von Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub (Bundeserziehungsgeldgesetz) — Drucksachen 10/3792, 10/3926 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksachen 10/4148, 10/4212 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4240 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Elternurlaubsgesetz) — Drucksache 10/3806 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksachen 10/4148, 10/4212 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4240 — Kroll-Schlüter CDU/CSU 13042 A Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 13043 D Eimer (Fürth) FDP 13047 B Frau Wagner GRÜNE 13049 D Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFG 13052 B Frau Männle CDU/CSU 13055 B Frau Fuchs (Köln) SPD 13057 C Frau Verhülsdonk CDU/CSU 13061 D Hauck SPD 13065 C Namentliche Abstimmung 13066 C Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Finanzierung einer besseren Pflege (Bundespflegegesetz) — Drucksache 10/2609 — Bueb GRÜNE 13068 B Link (Diepholz) CDU/CSU 13069 D Delorme SPD 13072 A Frau Dr. Segall FDP 13073 D Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 13075 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. Juni 1985 und dem Beschluß vom 11. Juni 1985 über den Beitritt des Königreichs Spanien und der Portugiesischen Republik zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, zur Europäischen Atomgemeinschaft und zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl — Drucksachen 10/3790, 10/3803, 10/3927, 10/4100 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 10/4199 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4202 — Brück SPD 13077 D Dr. Wulff CDU/CSU 13080 A Auhagen GRÜNE 13081A Beckmann FDP 13082 A Möllemann, Staatsminister AA 13083 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erhebung der Künstlersozialabgabe in den Jahren 1986 und 1987 — Drucksache 10/4064 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/4226 — Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 13085 C Lutz SPD 13086A Eimer (Fürth) FDP 13086 C Bueb GRÜNE 13086 D Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen für die Jahre 1983 bis 1986 gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft vom 8. Juni 1967 (zehnter Subventionsbericht) — Drucksache 10/3821 — Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 13088 B Frau Simonis SPD 13090 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 13092 D Vogel (München) GRÜNE 13094A Roth (Gießen) CDU/CSU 13095 C Dr. Struck SPD 13097 B Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 174. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1985 III Beratung des Antrags des Abgeordneten Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Rücknahme der steuerlichen Benachteiligung ausländischer Arbeitnehmer durch das Steuersenkungsgesetz 1986/1988 — Drucksache 10/4137 — Vogel (München) GRÜNE 13099 B Frau Will-Feld CDU/CSU 13100 B Dr. Struck SPD 13101A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/3789 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/4225 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4241 — Regenspurger CDU/CSU 13101 D Bernrath SPD 13103 B Dr. Hirsch FDP 13105 A Ströbele GRÜNE 13106A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 13107C Gerster (Mainz) CDU/CSU 13108C Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Kübler, Bachmaier, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Klein (Die-burg), Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover), Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Widerruf von Haustürgeschäften und ähnlichen Geschäften — Drucksache 10/584 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4210 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Widerruf von Haustürgeschäften und ähnlichen Geschäften — Drucksache 10/2876 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4210 — Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 13110D, 13117 D Dr. Stark (Nürtingen) CDU/CSU . . . 13111 C Mann GRÜNE 13112 D Kleinert (Hannover) FDP 13113 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 13116A Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU . . . 13116 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 10. September 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Zusammenarbeit im Bereich von Ems und Dollart sowie in den angrenzenden Gebieten (Kooperationsvertrag Ems- Dollart) — Drucksache 10/3917 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 10/4200 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4242 — Ewen SPD 13121C Bredehorn FDP 13122 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 13123 B Bohlsen CDU/CSU 13124 B Gallus, Parl. Staatssekretär BML . . . 13125C Senfft GRÜNE (zur GO) 13126 A Namentliche Abstimmung 13127 A Ergebnis 13130 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Verträgen vom 27. Juli 1984 des Weltpostvereins — Drucksache 10/3961 — 13127 B Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/4140 — 13127 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesentschädigungs- und des RechtsträgerAbwicklungsgesetzes — Drucksache 10/3651 — 13127 C Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/4194 — 13127 C Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4195 — 13127 C IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 174. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1985 Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Änderung der Postzeitungsordnung — Drucksache 10/3642 — 13127 D Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/4143 — 13128A Beratung der Sammelübersicht 112 des Petitionsausschuses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4135 — 13128A Beratung der Sammelübersicht 114 des Petitionsausschuses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4247 — 13128 B Beratung der Sammelübersicht 115 des Petitionsausschuses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4248 — 13128 B Beratung der Übersicht 12 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/3904 — Mann GRÜNE 13128 C Erhard, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 13129 B Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung der bundeseigenen Wohnsiedlung in Neu-Ulm an die Neu-Ulmer Gemeinnnützige Wohnungsgesellschaft mbH — Drucksache 10/4118 — 13129 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der ambulanten und teilstationären Versorgung psychisch Kranker — Drucksache 10/4219 — 13130A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Häftlingshilfegesetzes — Drucksache 10/4220 — 13130A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Fortschritte auf dem Wege zu einer gemeinsamen Verkehrspolitik — Seeverkehr —— Drucksachen 10/3228 Nr. 11, 10/4099 — 13130A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Kommission über die Anwendung der Verordnungen (EWG, EURATOM, EGKS) Nr. 2891/77 und Nr. 2892/77 des Rates vom 19. Dezember 1977 zur Durchführung des Beschlusses vom 21. April 1970 über die Ersetzung der Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten durch eigene Mittel der Gemeinschaften Vorschlag für eine Verordnung (EGKS, EWG, EURATOM) des Rates zur Verlängerung der Verordnung (EWG, EURATOM, EGKS) Nr. 2892/77 über die Anwendung des Beschlusses vom 21. April 1970 über die Ersetzung der Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten durch eigene Mittel der Gemeinschaften auf die Mehrwertsteuereigenmittel — Drucksachen 10/3592 Nr. 6, 10/4107 — 13130C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung einer Entleiherhaftung für Lohnsteuer der Leiharbeitnehmer — Drucksache 10/4119 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes — AÜG — sowie über die Auswirkungen des Gesetzes zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung — Drucksache 10/1934 — Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . 13132 B Peter (Kassel) SPD 13132 D Schulhoff CDU/CSU 13133 C Tatge GRÜNE 13134 C Grünbeck FDP 13135 B Nächste Sitzung 13136C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13136 B Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 174. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1985 12989 174. Sitzung Bonn, den 14. November 1985 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 15. 11. Becker (Nienberge) 15. 11. Brandt 14. 11. Frau Dr. Däubler-Gmelin 15. 11. Egert 15. 11. Dr. Ehmke (Bonn) 15. 11. Dr. Glotz 15. 11. Dr. Häfele 15. 11. Hauser (Krefeld) 15. 11. Dr. Haussmann 15. 11. Herterich 15. 11. Hiller (Lübeck) 15. 11. Lenzer ** 15. 11. Dr. Mertens (Bottrop) 14. 11. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Paterna 15. 11. Poß 14. 11. Reddemann ** 15. 11. Dr. Schmude 15. 11. Schröder (Hannover) 15. 11. Schulte (Unna) * 15. 11. Seehofer 15. 11. Stockleben 15. 11. Suhr 15. 11. Dr. Unland * 15. 11. Weißkirchen (Wiesloch) 15. 11. Dr. Wieczorek 15. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alwin Brück


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn in der Silvesternacht die Glocken von den Kirchtürmen das neue Jahr einläuten werden, läuten sie auch einen neuen Abschnitt in der Geschichte Europas ein. Die Europäische Gemeinschaft wird um ein gutes Stück europäischer. Dafür sorgt der Beitritt Spaniens und Portugals, der am 1. Januar 1986 Wirklichkeit werden wird, wenn nicht in letzter Minute ein Parlament irgendeines
    13078 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 174. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1985
    Brück
    Mitgliedstaates der EG die Ratifikation der Beitrittsverträge verweigern sollte.
    Daß Spanien und Portugal Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft werden, ist gut. Wir Sozialdemokraten begrüßen das und werden deshalb dem Ratifikationsgesetz auch in zweiter und dritter Lesung zustimmen.
    Ich habe es bereits bei der ersten Lesung gesagt, und ich wiederhole es bei der zweiten und dritten Lesung: Wir Sozialdemokraten sind stolz darauf, daß die heute von uns zu ratifizierenden Verträge auf spanischer Seite die Unterschrift unseres Freundes Felipe González und auf portugiesischer Seite unseres Freundes Mário Soares tragen. Wir Sozialdemokraten sind auch stolz darauf, daß es vor allem die spanischen und portugiesischen Sozialisten waren, die in ihren Ländern über viele Jahre hinweg gegen die Diktatur gekämpft haben.

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Schily [GRÜNE])

    Wenn hier gerufen wird, „andere auch", will ich gleich hinzufügen, daß ich an dieser Stelle noch einmal den vielen Demokraten in Spanien und Portugal danken möchte, die ihre Freiheit und manchmal auch ihr Leben geopfert haben im Kampf für Freiheit und Demokratie in Spanien und Portugal.

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Schily [GRÜNE] und des Abg. Beckmann [FDP])

    Wir alle haben die Entwicklung zur Demokratie auf der iberischen Halbinsel mit großer Genugtuung zur Kenntnis genommen. Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, daß wir heute im Deutschen Bundestag dem Beitritt Spaniens und Portugals zustimmen. Wir machen damit ein Versprechen wahr, daß wir den jungen Demokratien jenseits der Pyrenäen gegeben haben. Wir hoffen, daß der Beitritt dieser Länder zur EG die demokratische Entwicklung dort fördern und stützen wird.
    Die Erwartungen in Spanien und Portugal an die Europäische Gemeinschaft sind groß. Man verspricht sich vom Beitritt auf lange Sicht eine Modernisierung der eigenen Wirtschaft, eine Verbesserung der Strukturen und eine Steigerung des Lebensstandards der Menschen. Als sich am 31. März dieses Jahres die jetzigen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft und Spanien nach sieben Jahren Beitrittsverhandlungen auf den 1. Januar 1986 als definitives Datum für den Beginn der spanischen Mitgliedschaft geeinigt hatten, überschrieb am anderen Tag die angesehene Madrider Tageszeitung „El País" ihren Leitartikel: „Halleluja auf Europa".
    Wir müssen aufpassen, daß aus dem Halleluja auf Europa nicht eine bittere Enttäuschung wird, denn die Fachleute sind sich einig: Der Beitritt der beiden iberischen Staaten wird zuerst einmal einen Schock in den Volkswirtschaften dieser Länder auslösen. War die EG der Sechs noch eine Vereinigung von hochentwickelten Industrieländern und hatte auch die EG der Neun, abgesehen von einigen Randregionen, diesen Charakter beibehalten, so wird die Erweiterung um Spanien und Portugal eine Entwicklung fortsetzen, die schon mit dem Beitritt Griechenlands begonnen hat: Es werden Volkswirtschaften in die Gemeinschaft aufgenommen, die insgesamt eine schwächere Position haben.
    Dazu einige Fakten: Das Pro-Kopf-Einkommen liegt in Portugal bei einem Viertel und in Spanien bei der Hälfte des EG-Durchschnitts.
    Bei einem hohen Anteil der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft hat Portugal gegenwärtig eine Arbeitslosenquote von fast 29 % und Spanien von rund 20% — bei steigender Tendenz — im Vergleich zum EG-Durchschnitt von 11 %.
    Die Inflationsrate von Portugal liegt bei fast 30 %, in Spanien liegt sie bei 11 %, verglichen mit einem EG-Durchschnitt von 5,1 %.
    Die Branchenstrukturen der spanischen und auch der portugiesischen Industrie sind weit einseitiger gewichtet als die der bisherigen Mitgliedstaaten der EG. So haben jene Wirtschaftszweige, die in der EG von Strukturkrisen besonders betroffen sind, etwa Stahl, Schiffbau, Textil- und Schuhindustrie, in Spanien mit 28 % einen wesentlich höheren Anteil an der Gesamtindustrieproduktion als in anderen EG-Ländern.
    In Spanien und Portugal sind — stärker als sonstwo — die eher arbeitsintensiven als die kapitalintensiven Branchen vertreten. Die Produktivität der Industrie ist geringer als im übrigen Europa.
    Wir dürfen nicht vergessen, daß Spanien bis vor einigen Jahren noch auf der Liste der Entwicklungsländer stand, Portugal noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres darauf stehen wird und von der Bundesrepublik ja auch noch Entwicklungshilfe erhält.
    Deshalb kann einen nur in Erstaunen versetzen, was man aus Brüssel und Straßburg über den Haushaltsentwurf der EG für 1986 hört. Der Ministerrat hat in diesem Haushaltsplan zwar auf der Einnahmenseite schon die Einnahmen eingesetzt, die man aus Spanien und Portugal erwartet, aber auf der Ausgabenseite keine Konsequenzen aus dem Beitritt der beiden Länder gezogen. Das heißt: Es fehlen die Etatposten, die Spanien und Portugal helfen werden, den Schock der Eingliederung leichter zu überwinden.
    Bleibt der Haushalt so, wie er jetzt ist, dann werden Spanien und Portugal, die ja, wie ich vorhin schon deutlich machte, zu den ärmeren Mitgliedstaaten der Gemeinschaft zählen, Nettozahler in der Gemeinschaft werden. Das wird dann in Spanien und Portugal niemand verstehen, wenn sie, die Ärmeren in Europa, die Reicheren im Norden Europas mitfinanzieren müssen, und das ist ja auch nur sehr schwer zu verstehen.
    Ich habe auf dieses Problem schon während der Beratungen im Auswärtigen Ausschuß aufmerksam gemacht. Die Bundesregierung hat dort zugesagt, daß der Haushaltsentwurf in den kommenden Wochen dahingehend geändert werden soll, daß sichergestellt ist, daß Spanien und Portugal Nettoempfänger-Länder sein werden. Ich fordere die Bundesre-
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 174. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1985 13079
    Brück
    gierung auf, dies auch heute im Plenum des Deutschen Bundestages noch einmal klarzustellen.
    Ich wollte mit diesen Ausführungen zur wirtschaftlichen Lage deutlich machen, daß auch wir Sozialdemokraten die Probleme sehen, die für Spanien und Portugal durch den Beitritt zur Gemeinschaft entstehen.
    Trotzdem haben wir kein Verständnis für die Haltung der Fraktion DIE GRÜNEN. Die GRÜNEN werden -- dies wurde durch die Beratungen im Auswärtigen Ausschuß deutlich — dem Beitritt dieser beiden Länder nicht zustimmen, angeblich weil sie es mit den Spaniern und den Portugiesen gut meinen. Vielleicht ist diese Haltung für die GRÜNEN typisch; sie wissen es wieder einmal besser, besser als die anderen, sie wissen besser als die Spanier und die Portugiesen, was für sie gut ist und was für sie schlecht ist. Vielleicht fragen sich die Kolleginnen und Kollegen in der Fraktion DIE GRÜNEN, ob dahinter nicht doch ein gutes Stück deutscher Hochnäsigkeit steckt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Denn bekanntlich meinen j a immer noch viele, am deutschen Wesen müßte die Welt genesen.

    (Stockhausen [CDU/CSU]: Holger Börner einmal sagen!)

    Die Spanier und Portugiesen können am ehesten entscheiden, was langfristig für sie und für ihre Länder gut ist.
    Die beiden Staaten, die jetzt Mitglieder der Gemeinschaft werden, zählten in der Geschichte einmal zu den Großen in dieser Welt.


Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Gestatten Sie eine Zwischenfrage, Herr Abgeordneter?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alwin Brück


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Aber gern, Herr Präsident. Vizepräsident Stücklen: Bitte schön.