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    Plenarprotokoll 10/165 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 165. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 Inhalt: Wahl des Abg. Rusche zum Schriftführer als Nachfolger der Abg. Frau Eid . . . . 12331A Erweiterung der Tagesordnung . 12364 D, 12406 C Begrüßung von Mitgliedern der Nationalversammlung der Republik Nicaragua . 12360A Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung der Republik Mali . . . . 12367 A Aktuelle Stunde betr. Waffenexport nach Saudi-Arabien Frau Renger SPD 12331 D Hauser (Krefeld) CDU/CSU 12332 C Frau Borgmann GRÜNE 12334A Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 12335 B Gansel SPD 12336 B Kittelmann CDU/CSU 12337 B Dr. Rumpf FDP 12338C Stobbe SPD 12339 C Dr. Schäuble, Bundesminister BK . . . 12340 C Graf Huyn CDU/CSU 12342 B Klose SPD 12343 B Repnik CDU/CSU 12344 A Dr. Unland CDU/CSU 12345 A Vizepräsident Westphal 12346 C Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Gemeindefinanzen — Drucksache 10/537 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3472 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3528 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Fortsetzung der Gemeindefinanzreform — Drucksachen 10/538, 10/3472 — Bernrath SPD 12365 B von Schmude CDU/CSU 12367 B Vogel (München) GRÜNE 12369A Gattermann FDP 12371 C Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 12374 C Dr. Struck SPD 12376 D Dr. Daniels CDU/CSU 12379 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 12381 B Dr. Mertens (Bottrop) SPD 12383 A Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . . 12384C Poß SPD 12386A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1985 II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1985 — Drucksachen 10/2974, 10/3090, 10/3542 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sofortprogramm des Bundes zur Erhöhung des Ausbildungsplatzangebotes und zur Verbesserung der Ausbildungssituation Jugendlicher — Drucksache 10/3634 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Ausbildungsplatzangebot — Drucksache 10/4019 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Programm zur finanziellen Absicherung des Rechts auf eine qualitativ sinnvolle berufliche Erstausbildung — Drucksache 10/4027 — Rossmanith CDU/CSU 12388 D Weisskirchen (Wiesloch) SPD 12390 A Neuhausen FDP 12391 D Tatge GRÜNE 12394A Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 12395 C Vogelsang SPD 12398 A Schemken CDU/CSU 12399 D Frau Odendahl SPD 12401 C Schultz (Wörrstadt) CDU/CSU 12403 B Namentliche Abstimmung 12404 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz — Drucksache 10/902 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/3958 — Dr. Stark (Nürtingen) CDU/CSU 12406D, 12407 D Dr. de With SPD 12406 D Mann GRÜNE 12409 B Beckmann FDP 12411 B Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 12412 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum Verbot der Aussperrung — Drucksachen 10/1635, 10/4013 — Tischer GRÜNE 12413 B Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU . . 12414 C Heyenn SPD 12415 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 12417 A Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Überstundenabbau — Drucksache 10/3947 — Tatge GRÜNE 12418 C Louven CDU/CSU 12420 A Weinhofer SPD 12422 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 12424 A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 10/3933 —Dr. Lippold CDU/CSU 12426 B Dr. Spöri SPD 12427 B Hoffie FDP 12428 B Senfft GRÜNE 12429 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 12430 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Untersuchung von Seeunfällen (Seeunfalluntersuchungsgesetz) — Drucksache 10/3312 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/3907 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3908 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Fraktion der SPD Standort des Seeamtes Flensburg — Drucksachen 10/2839, 10/3907 — . . . 12431 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sortenschutzgesetzes — Drucksache 10/816 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3665 — 12432 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gebrauchsmustergesetzes — Drucksache 10/3903 — 12432 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Verträgen vom 27. Juli 1984 des Weltpostvereins — Drucksache 10/3961 — 12432 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1986 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1986) — Drucksache 10/3997 — 12432 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Haltung der Bundesregierung zu dem Bericht der Sachverständigen-Kommission „Alterssicherungssysteme" — Drucksache 10/3720 — 12432 C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Versorgung psychisch Kranker (PsychKVVG) — Drucksache 10/3882 — 12432 C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Eingliederung Arbeitsloser im Arbeitsleben und zur Wiederherstellung eines ausreichenden Schutzes bei Arbeitslosigkeit — Drucksache 10/4016 — 12432 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Außerplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1985 bei Kap. 10 04 Tit. apl. 682 01 (Nachzahlung von Umsatzsteuer) — Drucksachen 10/3733, 10/3916 — . . . 12432 D Beratung des Antrages der Fraktion DIE GRÜNEN Stopp der Rüstungsexporte in die Länder des Nahen Ostens — Drucksache 10/4029 — 12433 A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 3626/82 des Rates zur Anwendung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft — Drucksache 10/4043 — 12433 A Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 3626/82 des Rates zur Anwendung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft — Drucksache 10/4041 — 12433 B Fragestunde — Drucksache 10/4004 vom 11. Oktober 1985 — Besuch des Bundesministers des Innern in Paraguay DringlAnfr 1 16.10.85 Drs 10/4030 Frau Eid GRÜNE DringlAnfr 2 16.10.85 Drs 10/4030 Frau Eid GRÜNE Antw PStSekr Dr. Waffenschmidt BMI . 12346 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 12346 D ZusFr Bindig SPD 12347 B ZusFr Ströbele GRÜNE 12347 C ZusFr Eigen CDU/CSU 12347 C Maßnahmen zur Verhinderung der Hinrichtung des schwarzen Südafrikaners Benjamin Moloise in Pretoria DringlAnfr 3 16.10.85 Drs 10/4024 Ströbele GRÜNE DringlAnfr 4 16.10.85 Drs 10/4024 Ströbele GRÜNE IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 Antw StMin Möllemann AA 12348 B ZusFr Ströbele GRÜNE 12348 C ZusFr Bindig SPD 12349A Gegenseitige Anerkennung strafrechtlicher Verurteilungen in der EG MdlAnfr 4 11.10.85 Drs 10/4004 Dr. Weng (Gerlingen) FDP Antw PStSekr Erhard BMJ 12349 C Rechtliche Grundlage für die Aufnahme des GLOMR-Satelliten in das SHUTTLE; Information der Astronauten MdlAnfr 110, 111 11.10.85 Drs 10/4004 Vosen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 12350 B ZusFr Vosen SPD 12350 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12350 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 12350 D ZusFr Vahlberg SPD 12351A Aussetzung eines Spionagesatelliten während des SHUTTLE-Flugs MdlAnfr 112, 113 11.10.85 Drs 10/4004 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 12352 A ZusFr Fischer (Homburg) SPD 12352 A ZusFr Vosen SPD 12352 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12352 C ZusFr Weinhofer SPD 12353A ZusFr Reuter SPD 12353 C Charakterisierung des sicherheitspolitischen Beraters des Bundeskanzlers durch den baden-württembergischen FDP-Vorsitzenden Döring MdlAnfr 8, 9 11.10.85 Drs 10/4004 Schily GRÜNE Antw StMin Vogel BK 12353 D ZusFr Schily GRÜNE 12354A ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 12354 C ZusFr Gansel SPD 12354 D Erhaltung des Schlosses und des Berghauses in Kryzowa (Kreisau), Polen, als historische Stätte der deutschen Widerstandsbewegung im Dritten Reich MdlAnfr 10, 11 11.10.85 Drs 10/4004 Bindig SPD Antw StMin Möllemann AA 12355 A ZusFr Bindig SPD 12355A ZusFr Broll CDU/CSU 12355 C Konzept für die Stationierung neuer chemischer Waffen MdlAnfr 14, 15 11.10.85 Drs 10/4004 Horn SPD Antw StMin Möllemann AA 12356 B ZusFr Horn SPD 12356 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12356 D ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 12357 A ZusFr Gansel SPD 12358 B Zusammenhang zwischen der Stationierung weiterer chemischer Waffen und der Freigabe von Mitteln für die Produktion neuer C-Waffen durch den US-Kongreß MdlAnfr 18, 19 11.10.85 Drs 10/4004 Kolbow SPD Antw StMin Möllemann AA 12358 C ZusFr Kolbow SPD 12358 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12358 D ZusFr Heistermann SPD 12359 B ZusFr Horn SPD 12359 C ZusFr Gansel SPD 12359 D ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 12359 D Ablehnung der Stationierung neuer chemischer Waffen in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 20, 21 11.10.85 Drs 10/4004 Heistermann SPD Antw StMin Möllemann AA 12360 A ZusFr Heistermann SPD 12360 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12361 B ZusFr Gansel SPD 12361 D ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 12362 B ZusFr Horn SPD 12362 C ZusFr Reuter SPD 12363A Ablehnung der Stationierung von Neutronen- und neutronenfähigen Gefechtsköpfen auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland gegenüber den USA und Frankreich MdlAnfr 25, 26 11.10.85 Drs 10/4004 Wiefel SPD Antw StMin Möllemann AA 12363 B ZusFr Wiefel SPD 12363 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12363 C ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 12363 D Vorlage eines Berichts über die Erfüllung der KSZE-Vereinbarungen durch die DDR und die anderen Ostblockstaaten MdlAnfr 33 11.10.85 Drs 10/4004 Jäger (Wangen) CDU/CSU Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 V Antw StMin Möllemann AA 12364 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 12364 C Nächste Sitzung 12433 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12435* A Anlage 2 Verkauf des gemeinnützigen Wohnungsbestandes der Klöckner-Werke MdlAnfr 1, 2 11.10.85 Drs 10/4004 Menzel SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . 12435* C Anlage 3 Verhandlungsstand bezüglich der deutschsudanesischen Kooperation MdlAnfr 3 11.10.85 Drs 10/4004 Hedrich CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Köhler BMZ . . 12435* C Anlage 4 Teilnahme des früheren Chefs des Bundespresseamtes, Staatssekretär a. D. Peter Boenisch, an einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der INVESTOR TREUHAND Finanz- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH; Anrechnung des Honorars auf die Pensionsbezüge MdlAnfr 6, 7 11.10.85 Drs 10/4004 Nehm SPD SchrAntw StSekr Ost BPA 12436*A Anlage 5 Lage im Sudan MdlAnfr 27 11.10.85 Drs 10/4004 Hedrich CDU/CSU SchrAntw StMin Möllemann AA . . . 12436* B Anlage 6 Stand der Entwicklung von German Oil; Rolle der niedersächsischen Landesregierung; Beteiligung der norwegischen Staatsgesellschaft Statoil als Gesellschafter; administrativer Druck auf deutsche Mineralöl- und Handelsgesellschaften zwecks Abnahme MdlAnfr 36, 37 11.10.85 Drs 10/4004 Wolfram (Recklinghausen) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi . 12436* C Anlage 7 Warenwert aller nach Teil 1, Abschnitt A, B und C der Ausfuhrliste genehmigten Warenexporte nach Saudi-Arabien ab 1972 MdlAnfr 40, 41 11.10.85 Drs 10/4004 Suhr GRÜNE SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi . 12437* A Anlage 8 Verlagerung der auf dem Kaltwalzwerk Haidhofder Maxhütte liegenden Stahlquote durch die Klöckner-Werke AG MdlAnfr 42 11.10.85 Drs 10/4004 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi . 12437* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 12331 165. Sitzung Bonn, den 17. Oktober 1985 Beginn: 8.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 18. 10. Antretter 18. 10. Biehle *** 18. 10. Dr. Blüm 18. 10. Büchner (Speyer) * 17. 10. Dr. Corterier *** 18. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 17. 10. Funk 18. 10. Gerstein 18. 10. Gerstl (Passau) * 18. 10. Dr. Götz 18. 10. Haase (Fürth) * 18. 10. Dr.-Ing. Kansy *** 18. 10. Kolb 18. 10. Dr. Kreile 18. 10. Frau Krone-Appuhn 17. 10. Dr. Kunz (Weiden) *** 18. 10. Dr.-Ing. Laermann 18. 10. Lange *** 18. 10. Lemmrich * 17. 10. Frau Dr. Lepsius 18. 10. Frau Dr. Martiny-Glotz 18. 10. Dr. Müller * 18. 10. Müller (Remscheid) 18. 10. Neumann (Bramsche) 18. 10. Dr.-Ing. Oldenstädt 18. 10. Reddemann ** 18. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 18. 10. Roth 18. 10. Rühe 18. 10. Sander 17. 10. Sauer (Salzgitter) *** 18. 10. Schmidt (Hamburg) 18. 10. Schmidt (Wattenscheid) 18. 10. Dr. Schneider (Nürnberg) 18. 10. Schröder (Hannover) 18. 10. Schröer (Mülheim) 17. 10. Schulte (Unna) ** 18. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim** 18. 10. Stücklen 18. 10. Dr. Todenhöfer 18. 10. Uldall 17. 10. Verheugen 18. 10. Voigt (Frankfurt) 18. 10. Voigt (Sonthofen) 18. 10. Dr. Warnke 17. 10. Dr. von Wartenberg *** 18. 10. Weiß *** 18. 10. Dr. Wörner 18. 10. Frau Zeitler 18. 10. Dr. Zimmermann 18. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Fragen des Abgeordneten Menzel (SPD) (Drucksache 10/4004 Fragen 1 und 2): Ist der Bundesregierung nunmehr bekannt, ob die niedersächsische Landesregierung gegenüber dem Klöckner-Konzern Konsequenzen aus dem Verkauf des Besitzes seines gemeinnützigen Wohnungsbestandes gezogen hat, und wenn ja, welche Maßnahmen waren das? Ist damit der Anspruch des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes, daß bei Auflösung der Gesellschaft durch die Gemeinnützigkeit erlangte Vorteile abzuschöpfen sind, erfüllt? Der Bundesregierung ist bekannt, daß die zuständige Bezirksregierung Weser-Ems in Oldenburg der Klöckner-Georgsmarienwerke Wohnbau GmbH die Anerkennung als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen mit Wirkung vom 2. September 1982 entzogen hat. Im Anschluß daran ist dem Unternehmen im Einvernehmen mit der zuständigen Oberfinanzdirektion zur Abgeltung der durch die Anerkennung erfolgten Vorteile eine Geldleistung auferlegt worden. Nach erfolglosem Widerspruch gegen den Festsetzungsbescheid ist nunmehr das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht anhängig. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Köhler auf die Frage des Abgeordneten Hedrich (CDU/CSU) (Drucksache 10/4004 Frage 3): Wie stellt sich der gegenwärtige Verhandlungsstand bei der Überarbeitung der deutsch-sudanesischen Kooperation im Rahmen der bilateralen technischen und finanziellen Zusammenarbeit dar? Die Bundesregierung hat im März 1985 mit der sudanesischen Regierung über die Reprogrammierung alter, nicht genutzter Zusagen der Finanziellen Zusammenarbeit verhandelt. Sie hat vorgeschlagen, insgesamt 210,5 Millionen DM zur Finanzierung dringenden Einfuhrbedarfs und für Projekte zur Bekämpfung der Dürrefolgen einzusetzen. 157 Millionen DM dieser Mittel waren ursprünglich für den Bau eines Hafens in Suakin vorgesehen gewesen, 9,8 Millionen DM für eine Straße, 40 Millionen DM für städtische Wasserversorgung, 3,7 Millionen DM für gebrauchte Eisenbahnwaggons. Nach Einigung mit der sudanesischen Regierung und Programmprüfung wurden 130 Millionen DM für ein sektorales Einfuhrprogramm für die Bewässerungslandwirtschaft, also für landwirtschaftliche Produktionsmittel, eingesetzt. 12 Millionen DM wurden für die Einfuhr von Antibiotika und anderen wichtigen Medikamenten bereitgestellt, 38 Millionen DM für ländliche Wasserversorgungen, 10 Millionen DM für ein ländliches Entwicklungsvorhaben in der dürregeschädigten Provinz Darfur eingeplant. Die für das sektorale Einfuhrprogramm für die Bewässerungslandwirtschaft eingesetzten 130 Mil- 12436* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 lionen DM wurden vollständig verplant. Die Lieferungen von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln werden bereits durchgeführt. Vorübergehende Verzögerungen in der Abwicklung sind durch eine 20prozentige Einfuhrabgabe entstanden, die die sudanesische Regierung überraschend im Juli d. J. einführte. Der sudanesische Projektträger mußte daraufhin zunächst Mittel in sudanesischer Währung beschaffen, um die vorgeschriebenen Vorauszahlungen auf diese Abgabe zu leisten. Die 12 Millionen DM, die für Medikamente bereitgestellt wurden, stehen zur Auszahlung bereit. Die sudanesische Regierung hat davon noch nichts in Anspruch genommen. Die übrigen vereinbarten Vorhaben werden derzeit geprüft und vorbereitet. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ost auf die Fragen des Abgeordneten Nehm (SPD) (Drucksache 10/4004 Fragen 6 und 7): Hält die Bundesregierung es für ihr Ansehen zuträglich, daß der wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe aus dem Amt geschiedene Staatssekretär und Chef des Bundespresseamtes a. D., Peter Boenisch, neuerdings im Rahmen einer Informationsveranstaltung (am 14. Oktober 1985 in Köln) der Investor-Treuhand-Finanz- und Wirtschaftsberatungs-Gesellschaft mbH, die auf dem Gebiet steuerbegünstigter Kapitalanlagen tätig ist, unter dem Titel „Experten berichten aus der Wirtschaft" sein Wissen zur Verfügung stellt? Kann die Bundesregierung darüber Auskunft geben, ob die durch dieses Expertenwissen erzielten Nebeneinkünfte des Staatssekretärs a. D. auf die Pensionsbezüge Boenischs angerechnet werden? Staatssekretär a. D. Peter Boenisch ist auf seinen Antrag hin aus dem Beamtenverhältnis entlassen worden. Da er kein Ruhestandsbeamter ist, sind die beamtenrechtlichen Beziehungen zu ihm erloschen. Er erhält somit auch keine Pensionsbezüge. Daher kann sich weder die Frage evtl. Anrechnung von Einkünften noch die Frage einer Beurteilung beruflicher Aktivitäten stellen. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Möllemann auf die Frage des Abgeordneten Hedrich (CDU/CSU) (Drucksache 10/4004 Frage 27): Wie beurteilt die Bundesregierung die gegenwärtige Lage im Sudan, vor allem aber mögliche Ansätze zu einer Verständigung zwischen Nord und Süd? Der Bundesregierung ist bekannt, daß es trotz der militärischen Auseinandersetzungen im Süd-Sudan Bemühungen gibt, die Gespräche zwischen Nord und Süd auf verschiedenen Ebenen weiterzuführen. Ein Ergebnis zeichnet sich noch nicht ab, doch ist zu hoffen, daß bis zu den geplanten Wahlen für eine verfassungsgebende Versammlung im Frühjahr 1986 ein politischer Konsens über die Grundlagen einer allseits akzeptablen Neuordnung des Sudan erzielt werden kann. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Fragen des Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen) (SPD) (Drucksache 10/4004 Fragen 36 und 37): Wie ist der Stand der Entwicklung von German Oil, welche Rolle spielt dabei die niedersächsische Landesregierung, und stimmen Berichte, daß die norwegische Staatsgesellschaft „Statoil" Gesellschafter von German Oil werden will? Stimmt es, daß der Bundesminister für Wirtschaft mit Irak einen Vertrag über die deutsche Abnahme von irakischem Öl abgeschlossen hat und jetzt administrativer Druck auf deutsche Mineralöl- und Handelsgesellschaften ausübt, damit sie diese Mengen abnehmen; wie schaut dieser Vertrag aus, und wie beurteilt die Bundesregierung unter markt- und ordnungspolitischen Gesichtspunkten diese Minister-Aktivitäten? Zu Frage 36: Die German Oil GmbH ist inzwischen mit einem Stammkapital von 2 Millionen DM gegründet. Sie bemüht sich um die Wiederinbetriebnahme der Raffinerie Wilhelmshaven, die von der Mobil Oil AG zum 1. April 1985 stillgelegt worden ist. Die niedersächsische Landesregierung ist Gesellschafter der German Oil und flankiert die Anstrengungen des Unternehmens. In bezug auf das Raffineriegelände hat das Land Niedersachsen darüberhinaus als früherer Eigentümer vertraglich vereinbarte Rückkaufsrechte. Die German Oil bemüht sich — entsprechend der Zielsetzung der niedersächsischen Landesregierung — um die Beteiligung weiterer Unternehmen. Dafür kommen nicht zuletzt Gesellschaften aus Ölförderländern in Betracht. In diesem Zusammenhang werden auch Gespräche mit der norwegischen Statoil geführt. Zu den Aussichten für eine Beteiligung kann sich die Bundesregierung schon im Hinblick darauf nicht äußern, da die Gespräche noch nicht abgeschlossen sind. Zu Frage 37: Wie üblicherweise wurde auch auf der 3. Tagung der deutsch-irakischen Wirtschaftskommission in Bagdad über die wesentlichen Ergebnisse ein gemeinsames Protokoll unterzeichnet. In dem Abschnitt „Finanzielle Zusammenarbeit" wurde der irakischen Seite die Möglichkeit zugestanden, daß irakische Verbindlichkeiten in Höhe von 208 Millionen DM, die zum 1. Oktober 1985 fällig geworden wären, in drei unterschiedlichen Raten von 1985 bis 1987 zurückgezahlt werden können. Es soll versucht werden, daß die irakische staatliche Ölgesellschaft SOMO und auf dem deutschen Markt tätige Ölgesellschaften Rohölkaufverträge abschließen und dadurch Irak in die Lage versetzen, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Erkundigungen bei in Frage kommenden deutschen Unternehmen haben ergeben, daß diese Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 12437* grundsätzlich bereit sind, irakisches Rohöl in entsprechendem Umfang abzunehmen, wenn mit der SOMO Einigkeit über die Lieferbedingungen erzielt wird. Von seiten des Bundesministers für Wirtschaft ist in diesem Zusammenhang keinerlei Druck auf deutsche Unternehmen ausgeübt worden. Dieses Vorgehen ändert nichts an der Einschätzung des Bundesministers für Wirtschaft von Gegengeschäften aller Art. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Fragen des Abgeordneten Suhr (GRÜNE) (Drucksache 10/ 4004 Fragen 40 und 41): Wie hoch ist der Warenwert der seit 1983 von der Bundesregierung für den Export nach Saudi-Arabien genehmigten Waren gemäß Teil 1 der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung, aufgeschlüsselt nach den Abschnitten A, B und C und Jahren? Wie hoch ist der Warenwert der zwischen 1972 und 1982 von der Bundesregierung für den Export nach Saudi-Arabien genehmigten Waren gemäß Teil 1 der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung, aufgeschlüsselt nach den Abschnitten A, B und C? Was die Erteilung von Genehmigungen für die Ausfuhr von Waren der Abschnitte A, B und C der Ausfuhrliste, Teil I nach Saudi-Arabien angeht, so hält es die Bundesregierung nicht für nützlich, ein einzelnes Land durch nach Jahren und Abschnitten der AL aufgeschlüsselte Angaben herauszustellen. Im übrigen besagt der Warenwert erteilter Genehmigungen noch nicht, daß in allen Fällen auch entsprechende Exporte durchgeführt worden sind. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/4004 Frage 42): Sind die Klöckner Werke AG nach der Rechtslage nach europäischem Recht und nach nationalem Recht einschließlich des nationalen Subventionsrechts berechtigt, die auf dem Kaltwalzwerk Haidhof der Maxhütte liegende Stahlquote ohne weiteres zu verlagern, oder besteht auf Grund der gewährten Förderung die Verpflichtung, das Produktionsprogramm und die Quote in der Oberpfalz zu belassen? Nach den mit der Maxhütte abgeschlossenen Verträgen zur Gewährung von Strukturverbesserungshilfen bedürfen Änderungen der Programmstruktur und des Umstrukturierungskonzeptes der Maxhütte der Zustimmung des Bundes und des Landes Bayern. Die Maxhütte ist aufgefordert worden, nähere Angaben zu dem beabsichtigten Verkauf des Kaltwalzwerkes Haidhof zu machen. Eine Entscheidung, ob den geplanten Änderungen zugestimmt werden kann, ist erst nach Vorlage vollständiger Unterlagen möglich; sie wird in Abstimmung mit der Bayerischen Staatsregierung getroffen werden. Im Falle des mehrheitlichen Erwerbes des Kaltwalzwerkes Haidhof durch Klöckner fielen die Quoten Klöckner zu. Nach der Quotenentscheidung der EG wird die Quote dem Unternehmen und nicht einem bestimmten Werk zugeteilt. Das Unternehmen ist daher frei, seine Quote so zu nutzen, wie es ihm sinnvoll erscheint, d. h. die Quote ist nicht an ein bestimmtes Werk gebunden. Beim Erwerb eines Werkes könnten aber privatrechtliche Vereinbarungen über den Verbleib der Quote getroffen werden.
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    Rede von Dr. Franz-Josef Mertens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Staatssekretär Voss, Sie haben vorgetragen, die Konsolidierung der kommunalen Finanzen befinde sich in einem erfreulichen Zustand. Sie haben in einem Nebensatz regionale Ungleichgewichte eingeräumt. Diese regionalen Ungleichgewichte sehen im Ruhrgebiet so aus, daß sich die Entwicklung der Finanzen in vielen Ruhrgebietsstädten fast schon dramatisch darstellt. Ich finde es bedauerlich, daß Sie nur einen unverbindlichen Halbsatz zu der Situation in den Ruhrgebietsstädten gefunden haben. Ich kann Ihnen, meine Damen und Herren von der Union, prophezeien, daß der vor jeder Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen von Ihnen propagierte Sturm auf die roten Rathäuser angesichts dieses Interesses auch beim nächsten Mal leider ins Wasser fallen muß.

    (Beifall bei der SPD)

    Herr Gattermann und Herr Staatssekretär Voss haben davon gesprochen, wenn es regionale Ungleichgewichte gebe, sei nicht der Bund dafür zuständig, diese auszugleichen, sondern die Länder hätten die Aufgabe, diese Ungleichgewichte auszubalancieren. Ich sage Ihnen — und Sie wissen das sicher so gut wie jeder hier im Saal —, daß der Bund den Verfassungsauftrag hat, für einheitliche Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik zu sorgen und daß die Bundesregierung diese Verpflichtung durch steuerpolitische Entscheidungen konkret verletzt hat, z. B. mit der Ausgleichsregelung bei der letzten Änderung der Gewerbesteuer; denn diese Ausgleichsregelung hat zu Einnahmeverzerrungen insbesondere zu Lasten der steuerschwachen Städte im Ruhrgebiet geführt.
    Wie soll im übrigen Nordrhein-Westfalen angesichts der Sonderlasten im Kohle- und Stahlbereich und angesichts der permanenten Ungerechtigkeiten beim Länderfinanzausgleich Steuerkraftunterschiede zwischen seinen und etwa den Gemeinden in Baden-Württemberg ausgleichen? Ich halte das für schlechterdings unmöglich.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, ich stehe gar nicht an, zu sagen, daß diese Entwicklung, die in den letzten Jahren zu Lasten der Kommunen gegangen ist, ihren Anfang unter der sozialliberalen Regierung durch mehrfache Erhöhung der Freibeträge bei der Gewerbesteuer und vor allem durch die Abschaffung der Lohnsummensteuer genommen hat. Letzteres war aus kommunalpolitischer Sicht ein schwerer Fehler. Verlierer waren vor allem die Ruhrgebietsstädte. Während zahlreiche süddeutsche Gemeinden nicht nur nichts verloren, sondern über den Spitzenausgleich noch Geld obendrein bekommen haben, sind die Städte im Ruhrgebiet in zusätzliche Schwierigkeiten gebracht worden, ohne daß die Abschaffung beschäftigungspolitisch positive Effekte ausgelöst hätte. Unter dieser Regierung jedoch hat eine Verschiebebahnhofpolitik zu Lasten der Kommunen stattgefunden, die ohne Beispiel ist. Noch nie hat es eine so massive Kostenumwälzung vom Bund auf die Kommunen gegeben wie im Bereich der sozialen Sicherung.

    (Beifall bei der SPD)

    Verantwortlich dafür sind massive Einschnitte bei Leistungsgesetzen durch die Haushaltsbegleitgesetze 1983 und 1984, vor allem aber Leistungseinschränkungen im Bereich der Bundesanstalt für Arbeit. Kürzungen in diesem Bereich haben in den Städten und Kommunen, vor allem in denen mit überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquoten — die Städte im Ruhrgebiet gehören dazu —, zu unverhältnismäßig hohen Sozialhilfeausgaben geführt. Die Sozialhilfeausgaben im Ruhrgebiet haben im Jahre 1984 um 42,1 % über dem Bundesdurchschnitt gelegen. Meine Damen und Herren, so sieht es bei uns im Ruhrgebiet aus.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist die Arbeitslosigkeit des Herrn Rau!)

    Diese explodierenden Sozialhilfeausgaben sind allein schon geeignet, viele Gemeindehaushalte in die Luft zu sprengen. Hinzu kommen auf der Einnahmeseite die Senkung der Vermögensteuer, die Vorsteuerpauschale für Landwirte, die Abschaffung der sogenannten Zwölftelung bei der Gewerbesteuer. Alle diese Maßnahmen sind mit Mindereinnahmen für die Kommunen verbunden.

    (Beifall bei der SPD)

    Schließlich war die Kürzung der Hinzurechnung von Dauerschulden und Dauerschuldzinsen eine kommunalfeindliche Maßnahme.

    (Dr. Spöri [SPD]: Skrupellos!)

    Trotz der Ausgleichsregelungen ist es wieder zu Einnahmeverzerrungen gekommen, insbesondere zu Lasten der Kommunen im Ruhrgebiet, denn ihre oft einseitig strukturierten Wirtschaftsbetriebe haben in der Regel eine überdurchschnittlich hohe Fremdfinanzierung, während z. B. Frankfurt kaum betroffen ist, weil sich bekanntlich keine Bank fremdfinanziert.
    Die Bundesregierung beruft sich jetzt auf den positiven Konsolidierungsstand der Gemeinden im Vergleich zu Bund und Ländern. Dabei gibt es nicht die geringste Veranlassung, die Ergebnisse der rigorosen, von ihr veranlaßten, kommunalen Sparpolitik als finanzpolitischen Erfolg zu feiern.

    (Beifall bei der SPD)

    Es wird nämlich vernebelt, daß diese Konsolidierung durch massive Einschnitte bei den kommunalen Investitionen erkauft wurde. Schauen Sie einmal auf das Ruhrgebiet. Die Quoten sind dort in den



    Dr. Mertens (Bottrop)

    letzten vier Jahren bis zu 60 % zurückgegangen. Durch die Steuerreform, die die Kommunen in Milliardenhöhe zur Kasse bittet, wird sich die Situation weiter verschlechtern. Ähnliches gilt für die Vorschläge der Bundesregierung zur Belebung der Bautätigkeit. Angesichts dieser Tatsachen ist es ja verständlich, daß Herr Pützhofen gestern an die Bundesregierung die Forderung nach besserer Finanzausstattung der Gemeinden gestellt hat.
    Meine Damen und Herren, wir Sozialdemokraten sind uns seit langer Zeit klar darüber, daß nur mit einer umfassenden Gemeindefinanzreform eine wirkliche Gesundung der Kommunalfinanzen möglich ist. Von den diskutierten Modellen wird keines — mit Ausnahme der Wertschöpfungsteuer — auch nur annähernd den Anforderungen gerecht, die aus der Sicht der Kommunen an eine Neuordnung des Gemeindefinanzsystems gestellt werden müssen. Bezeichnend ist aber, daß die Bundesregierung trotz jetzt schon jahrelanger Forderungen der Kommunen und SPD-Bundestagsfraktion nicht bereit ist, die Auswirkungen der Wertschöpfungsteuer in Modellrechnungen überhaupt auch nur zu überprüfen. Deshalb ist unsere Position: Festhalten an der Gewerbesteuer als wichtigstem Teil des kommunalen Einnahmesystems, aber Änderungen im Gewerbesteuerrecht. Diese haben meine Kollegen bereits begründet.
    Ich will nur noch eine Anmerkung zur Einbindung der Selbständigen in die Gewerbesteuerpflicht machen. Mir ist in diesem Zusammenhang nicht erfindlich, warum z. B. Bundespost und Bundesbahn nicht gewerbesteuerpflichtig sind.
    Meine Damen und Herren, zum Schluß noch ein Wort zu den permanenten Forderungen aus den Reihen der FDP, die Gewerbesteuer abzuschaffen. Wie wollen Sie z. B. bei einer Beteiligung der Kommunen an der Umsatzsteuer an Stelle der Gewerbesteuer das Interesse der Gemeinden an der Industrieansiedlung aufrechterhalten?

    (Beifall bei der SPD)

    Es gibt doch ein Gleichgewicht zwischen den Gewerbesteuerzahlungen der örtlichen Betriebe auf der einen Seite und den Belastungen durch diese Betriebe — sprich: Kosten, Umwelt, Infrastruktur — auf der anderen Seite. Für die Wirtschaft ist es wichtig, Herr Gattermann, zu wissen, daß die Gemeinden bereit sind, von den Betrieben erzeugte Belastungen und Kosten hinzunehmen. Dazu sind sie aber doch nur dann noch bereit, wenn es für sie steuerlich weiterhin reizvoll bleibt, Unternehmen in ihren Grenzen zu fördern und neu anzusiedeln.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich sage Ihnen: Die Abschaffung der Gewerbesteuer wird die Kommunen zu bloßen Kostgängern von Bund und Ländern degradieren und die kommunale Selbstverwaltung zu einer Mogelpackung machen. Bürgernähe verlangt auch lokale finanzpolitische Entscheidungen. Es reicht nicht aus, nach Abschaffung der Gewerbesteuer hinterher den Saldo bei den Kommunen stimmend zu machen. Herr Gattermann, in diesem Zusammenhang ist Mark nicht gleich Mark. Entscheidend ist nicht der
    finanzpolitische, sondern der staatspolitische Aspekt. Die grundgesetzlich statuierte Selbstverwaltungsgarantie bedingt nicht nur eine quantitativ ausreichende Finanzausstattung der Gemeinden, sondern auch das qualitative Recht auf eigene Steuer- und Abgabenhoheit.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich komme zum Schluß. Das Prinzip der kommunalen Selbstverwaltung ist ebenso wie das Prinzip des Föderalismus bewußt im Grundgesetz abgesichert worden. Die Verfassungsväter haben sich von dem Gedanken leiten lassen, politische Macht auf möglichst viele Ebenen zu verteilen — aus den Erfahrungen der Vergangenheit. Deshalb ist unser Kampf um originäre kommunale Einnahmen, um eine gesunde kommunale Selbstverwaltung keineswegs provinzielle Eigenbrötelei, sondern nicht zuletzt auch ein Bollwerk gegen einen Obrigkeitsstaat alter Prägung, den wir alle gemeinsam nicht mehr erleben wollen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Schroeder.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Conrad Schroeder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren! Die SPD-Fraktion fordert Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Gemeindefinanzen und eine Fortsetzung der Gemeindefinanzreform. Die heutige Debatte hat wohl jedem deutlich gemacht, daß die gesamte Wirtschafts- und Finanzpolitik der Bundesregierung eine einzige laufende und wirkungsvolle Sofortmaßnahme zur Verbesserung der Gemeindefinanzen darstellt.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU — Lachen bei der SPD)

    Den Gemeinden in unserem Land ist mit einer gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die wirtschaftliches Wachstum in unserem Land kontinuierlich garantiert, besser als mit jedem Antrag geholfen, der heute hier von Ihnen vorgetragen worden ist.

    (Zuruf des Abg. Dr. Spöri [SPD])

    Das ist die hilfreichste Sofortmaßnahme, Herr Kollege Spöri, und die beste Gemeindefinanzreform für unsere Gemeinden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn Sie von der SPD nun die volle Wiedereinführung der Hinzurechnung von Dauerschulden und Dauerschuldzinsen bei der Gewerbesteuer fordern, dann ist das für meine Fraktion völlig indiskutabel. Gerade unsere mittelständischen Betriebe leiden seit Jahren unter einer zunehmenden Verschlechterung der Eigenkapitaldecke. Die Besteuerung ertragsunabhängiger Vorgänge ist für die Gewerbetreibenden ein Weg zurück in Richtung Substanzbesteuerung, ein Weg, der kein tragfähiges Fundament für die Kommunalfinanzen sein kann. Das wäre ein Schritt in die falsche Richtung.