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ID1016522200

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    Plenarprotokoll 10/165 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 165. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 Inhalt: Wahl des Abg. Rusche zum Schriftführer als Nachfolger der Abg. Frau Eid . . . . 12331A Erweiterung der Tagesordnung . 12364 D, 12406 C Begrüßung von Mitgliedern der Nationalversammlung der Republik Nicaragua . 12360A Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung der Republik Mali . . . . 12367 A Aktuelle Stunde betr. Waffenexport nach Saudi-Arabien Frau Renger SPD 12331 D Hauser (Krefeld) CDU/CSU 12332 C Frau Borgmann GRÜNE 12334A Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 12335 B Gansel SPD 12336 B Kittelmann CDU/CSU 12337 B Dr. Rumpf FDP 12338C Stobbe SPD 12339 C Dr. Schäuble, Bundesminister BK . . . 12340 C Graf Huyn CDU/CSU 12342 B Klose SPD 12343 B Repnik CDU/CSU 12344 A Dr. Unland CDU/CSU 12345 A Vizepräsident Westphal 12346 C Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Gemeindefinanzen — Drucksache 10/537 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3472 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3528 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Fortsetzung der Gemeindefinanzreform — Drucksachen 10/538, 10/3472 — Bernrath SPD 12365 B von Schmude CDU/CSU 12367 B Vogel (München) GRÜNE 12369A Gattermann FDP 12371 C Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 12374 C Dr. Struck SPD 12376 D Dr. Daniels CDU/CSU 12379 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 12381 B Dr. Mertens (Bottrop) SPD 12383 A Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . . 12384C Poß SPD 12386A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1985 II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1985 — Drucksachen 10/2974, 10/3090, 10/3542 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sofortprogramm des Bundes zur Erhöhung des Ausbildungsplatzangebotes und zur Verbesserung der Ausbildungssituation Jugendlicher — Drucksache 10/3634 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Ausbildungsplatzangebot — Drucksache 10/4019 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Programm zur finanziellen Absicherung des Rechts auf eine qualitativ sinnvolle berufliche Erstausbildung — Drucksache 10/4027 — Rossmanith CDU/CSU 12388 D Weisskirchen (Wiesloch) SPD 12390 A Neuhausen FDP 12391 D Tatge GRÜNE 12394A Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 12395 C Vogelsang SPD 12398 A Schemken CDU/CSU 12399 D Frau Odendahl SPD 12401 C Schultz (Wörrstadt) CDU/CSU 12403 B Namentliche Abstimmung 12404 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz — Drucksache 10/902 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/3958 — Dr. Stark (Nürtingen) CDU/CSU 12406D, 12407 D Dr. de With SPD 12406 D Mann GRÜNE 12409 B Beckmann FDP 12411 B Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 12412 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum Verbot der Aussperrung — Drucksachen 10/1635, 10/4013 — Tischer GRÜNE 12413 B Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU . . 12414 C Heyenn SPD 12415 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 12417 A Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Überstundenabbau — Drucksache 10/3947 — Tatge GRÜNE 12418 C Louven CDU/CSU 12420 A Weinhofer SPD 12422 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 12424 A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 10/3933 —Dr. Lippold CDU/CSU 12426 B Dr. Spöri SPD 12427 B Hoffie FDP 12428 B Senfft GRÜNE 12429 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 12430 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Untersuchung von Seeunfällen (Seeunfalluntersuchungsgesetz) — Drucksache 10/3312 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/3907 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3908 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Fraktion der SPD Standort des Seeamtes Flensburg — Drucksachen 10/2839, 10/3907 — . . . 12431 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sortenschutzgesetzes — Drucksache 10/816 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3665 — 12432 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gebrauchsmustergesetzes — Drucksache 10/3903 — 12432 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Verträgen vom 27. Juli 1984 des Weltpostvereins — Drucksache 10/3961 — 12432 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1986 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1986) — Drucksache 10/3997 — 12432 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Haltung der Bundesregierung zu dem Bericht der Sachverständigen-Kommission „Alterssicherungssysteme" — Drucksache 10/3720 — 12432 C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Versorgung psychisch Kranker (PsychKVVG) — Drucksache 10/3882 — 12432 C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Eingliederung Arbeitsloser im Arbeitsleben und zur Wiederherstellung eines ausreichenden Schutzes bei Arbeitslosigkeit — Drucksache 10/4016 — 12432 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Außerplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1985 bei Kap. 10 04 Tit. apl. 682 01 (Nachzahlung von Umsatzsteuer) — Drucksachen 10/3733, 10/3916 — . . . 12432 D Beratung des Antrages der Fraktion DIE GRÜNEN Stopp der Rüstungsexporte in die Länder des Nahen Ostens — Drucksache 10/4029 — 12433 A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 3626/82 des Rates zur Anwendung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft — Drucksache 10/4043 — 12433 A Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 3626/82 des Rates zur Anwendung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft — Drucksache 10/4041 — 12433 B Fragestunde — Drucksache 10/4004 vom 11. Oktober 1985 — Besuch des Bundesministers des Innern in Paraguay DringlAnfr 1 16.10.85 Drs 10/4030 Frau Eid GRÜNE DringlAnfr 2 16.10.85 Drs 10/4030 Frau Eid GRÜNE Antw PStSekr Dr. Waffenschmidt BMI . 12346 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 12346 D ZusFr Bindig SPD 12347 B ZusFr Ströbele GRÜNE 12347 C ZusFr Eigen CDU/CSU 12347 C Maßnahmen zur Verhinderung der Hinrichtung des schwarzen Südafrikaners Benjamin Moloise in Pretoria DringlAnfr 3 16.10.85 Drs 10/4024 Ströbele GRÜNE DringlAnfr 4 16.10.85 Drs 10/4024 Ströbele GRÜNE IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 Antw StMin Möllemann AA 12348 B ZusFr Ströbele GRÜNE 12348 C ZusFr Bindig SPD 12349A Gegenseitige Anerkennung strafrechtlicher Verurteilungen in der EG MdlAnfr 4 11.10.85 Drs 10/4004 Dr. Weng (Gerlingen) FDP Antw PStSekr Erhard BMJ 12349 C Rechtliche Grundlage für die Aufnahme des GLOMR-Satelliten in das SHUTTLE; Information der Astronauten MdlAnfr 110, 111 11.10.85 Drs 10/4004 Vosen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 12350 B ZusFr Vosen SPD 12350 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12350 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 12350 D ZusFr Vahlberg SPD 12351A Aussetzung eines Spionagesatelliten während des SHUTTLE-Flugs MdlAnfr 112, 113 11.10.85 Drs 10/4004 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 12352 A ZusFr Fischer (Homburg) SPD 12352 A ZusFr Vosen SPD 12352 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12352 C ZusFr Weinhofer SPD 12353A ZusFr Reuter SPD 12353 C Charakterisierung des sicherheitspolitischen Beraters des Bundeskanzlers durch den baden-württembergischen FDP-Vorsitzenden Döring MdlAnfr 8, 9 11.10.85 Drs 10/4004 Schily GRÜNE Antw StMin Vogel BK 12353 D ZusFr Schily GRÜNE 12354A ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 12354 C ZusFr Gansel SPD 12354 D Erhaltung des Schlosses und des Berghauses in Kryzowa (Kreisau), Polen, als historische Stätte der deutschen Widerstandsbewegung im Dritten Reich MdlAnfr 10, 11 11.10.85 Drs 10/4004 Bindig SPD Antw StMin Möllemann AA 12355 A ZusFr Bindig SPD 12355A ZusFr Broll CDU/CSU 12355 C Konzept für die Stationierung neuer chemischer Waffen MdlAnfr 14, 15 11.10.85 Drs 10/4004 Horn SPD Antw StMin Möllemann AA 12356 B ZusFr Horn SPD 12356 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12356 D ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 12357 A ZusFr Gansel SPD 12358 B Zusammenhang zwischen der Stationierung weiterer chemischer Waffen und der Freigabe von Mitteln für die Produktion neuer C-Waffen durch den US-Kongreß MdlAnfr 18, 19 11.10.85 Drs 10/4004 Kolbow SPD Antw StMin Möllemann AA 12358 C ZusFr Kolbow SPD 12358 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12358 D ZusFr Heistermann SPD 12359 B ZusFr Horn SPD 12359 C ZusFr Gansel SPD 12359 D ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 12359 D Ablehnung der Stationierung neuer chemischer Waffen in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 20, 21 11.10.85 Drs 10/4004 Heistermann SPD Antw StMin Möllemann AA 12360 A ZusFr Heistermann SPD 12360 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12361 B ZusFr Gansel SPD 12361 D ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 12362 B ZusFr Horn SPD 12362 C ZusFr Reuter SPD 12363A Ablehnung der Stationierung von Neutronen- und neutronenfähigen Gefechtsköpfen auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland gegenüber den USA und Frankreich MdlAnfr 25, 26 11.10.85 Drs 10/4004 Wiefel SPD Antw StMin Möllemann AA 12363 B ZusFr Wiefel SPD 12363 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 12363 C ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 12363 D Vorlage eines Berichts über die Erfüllung der KSZE-Vereinbarungen durch die DDR und die anderen Ostblockstaaten MdlAnfr 33 11.10.85 Drs 10/4004 Jäger (Wangen) CDU/CSU Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 V Antw StMin Möllemann AA 12364 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 12364 C Nächste Sitzung 12433 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12435* A Anlage 2 Verkauf des gemeinnützigen Wohnungsbestandes der Klöckner-Werke MdlAnfr 1, 2 11.10.85 Drs 10/4004 Menzel SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . 12435* C Anlage 3 Verhandlungsstand bezüglich der deutschsudanesischen Kooperation MdlAnfr 3 11.10.85 Drs 10/4004 Hedrich CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Köhler BMZ . . 12435* C Anlage 4 Teilnahme des früheren Chefs des Bundespresseamtes, Staatssekretär a. D. Peter Boenisch, an einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der INVESTOR TREUHAND Finanz- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH; Anrechnung des Honorars auf die Pensionsbezüge MdlAnfr 6, 7 11.10.85 Drs 10/4004 Nehm SPD SchrAntw StSekr Ost BPA 12436*A Anlage 5 Lage im Sudan MdlAnfr 27 11.10.85 Drs 10/4004 Hedrich CDU/CSU SchrAntw StMin Möllemann AA . . . 12436* B Anlage 6 Stand der Entwicklung von German Oil; Rolle der niedersächsischen Landesregierung; Beteiligung der norwegischen Staatsgesellschaft Statoil als Gesellschafter; administrativer Druck auf deutsche Mineralöl- und Handelsgesellschaften zwecks Abnahme MdlAnfr 36, 37 11.10.85 Drs 10/4004 Wolfram (Recklinghausen) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi . 12436* C Anlage 7 Warenwert aller nach Teil 1, Abschnitt A, B und C der Ausfuhrliste genehmigten Warenexporte nach Saudi-Arabien ab 1972 MdlAnfr 40, 41 11.10.85 Drs 10/4004 Suhr GRÜNE SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi . 12437* A Anlage 8 Verlagerung der auf dem Kaltwalzwerk Haidhofder Maxhütte liegenden Stahlquote durch die Klöckner-Werke AG MdlAnfr 42 11.10.85 Drs 10/4004 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi . 12437* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 12331 165. Sitzung Bonn, den 17. Oktober 1985 Beginn: 8.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 18. 10. Antretter 18. 10. Biehle *** 18. 10. Dr. Blüm 18. 10. Büchner (Speyer) * 17. 10. Dr. Corterier *** 18. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 17. 10. Funk 18. 10. Gerstein 18. 10. Gerstl (Passau) * 18. 10. Dr. Götz 18. 10. Haase (Fürth) * 18. 10. Dr.-Ing. Kansy *** 18. 10. Kolb 18. 10. Dr. Kreile 18. 10. Frau Krone-Appuhn 17. 10. Dr. Kunz (Weiden) *** 18. 10. Dr.-Ing. Laermann 18. 10. Lange *** 18. 10. Lemmrich * 17. 10. Frau Dr. Lepsius 18. 10. Frau Dr. Martiny-Glotz 18. 10. Dr. Müller * 18. 10. Müller (Remscheid) 18. 10. Neumann (Bramsche) 18. 10. Dr.-Ing. Oldenstädt 18. 10. Reddemann ** 18. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 18. 10. Roth 18. 10. Rühe 18. 10. Sander 17. 10. Sauer (Salzgitter) *** 18. 10. Schmidt (Hamburg) 18. 10. Schmidt (Wattenscheid) 18. 10. Dr. Schneider (Nürnberg) 18. 10. Schröder (Hannover) 18. 10. Schröer (Mülheim) 17. 10. Schulte (Unna) ** 18. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim** 18. 10. Stücklen 18. 10. Dr. Todenhöfer 18. 10. Uldall 17. 10. Verheugen 18. 10. Voigt (Frankfurt) 18. 10. Voigt (Sonthofen) 18. 10. Dr. Warnke 17. 10. Dr. von Wartenberg *** 18. 10. Weiß *** 18. 10. Dr. Wörner 18. 10. Frau Zeitler 18. 10. Dr. Zimmermann 18. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Fragen des Abgeordneten Menzel (SPD) (Drucksache 10/4004 Fragen 1 und 2): Ist der Bundesregierung nunmehr bekannt, ob die niedersächsische Landesregierung gegenüber dem Klöckner-Konzern Konsequenzen aus dem Verkauf des Besitzes seines gemeinnützigen Wohnungsbestandes gezogen hat, und wenn ja, welche Maßnahmen waren das? Ist damit der Anspruch des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes, daß bei Auflösung der Gesellschaft durch die Gemeinnützigkeit erlangte Vorteile abzuschöpfen sind, erfüllt? Der Bundesregierung ist bekannt, daß die zuständige Bezirksregierung Weser-Ems in Oldenburg der Klöckner-Georgsmarienwerke Wohnbau GmbH die Anerkennung als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen mit Wirkung vom 2. September 1982 entzogen hat. Im Anschluß daran ist dem Unternehmen im Einvernehmen mit der zuständigen Oberfinanzdirektion zur Abgeltung der durch die Anerkennung erfolgten Vorteile eine Geldleistung auferlegt worden. Nach erfolglosem Widerspruch gegen den Festsetzungsbescheid ist nunmehr das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht anhängig. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Köhler auf die Frage des Abgeordneten Hedrich (CDU/CSU) (Drucksache 10/4004 Frage 3): Wie stellt sich der gegenwärtige Verhandlungsstand bei der Überarbeitung der deutsch-sudanesischen Kooperation im Rahmen der bilateralen technischen und finanziellen Zusammenarbeit dar? Die Bundesregierung hat im März 1985 mit der sudanesischen Regierung über die Reprogrammierung alter, nicht genutzter Zusagen der Finanziellen Zusammenarbeit verhandelt. Sie hat vorgeschlagen, insgesamt 210,5 Millionen DM zur Finanzierung dringenden Einfuhrbedarfs und für Projekte zur Bekämpfung der Dürrefolgen einzusetzen. 157 Millionen DM dieser Mittel waren ursprünglich für den Bau eines Hafens in Suakin vorgesehen gewesen, 9,8 Millionen DM für eine Straße, 40 Millionen DM für städtische Wasserversorgung, 3,7 Millionen DM für gebrauchte Eisenbahnwaggons. Nach Einigung mit der sudanesischen Regierung und Programmprüfung wurden 130 Millionen DM für ein sektorales Einfuhrprogramm für die Bewässerungslandwirtschaft, also für landwirtschaftliche Produktionsmittel, eingesetzt. 12 Millionen DM wurden für die Einfuhr von Antibiotika und anderen wichtigen Medikamenten bereitgestellt, 38 Millionen DM für ländliche Wasserversorgungen, 10 Millionen DM für ein ländliches Entwicklungsvorhaben in der dürregeschädigten Provinz Darfur eingeplant. Die für das sektorale Einfuhrprogramm für die Bewässerungslandwirtschaft eingesetzten 130 Mil- 12436* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 lionen DM wurden vollständig verplant. Die Lieferungen von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln werden bereits durchgeführt. Vorübergehende Verzögerungen in der Abwicklung sind durch eine 20prozentige Einfuhrabgabe entstanden, die die sudanesische Regierung überraschend im Juli d. J. einführte. Der sudanesische Projektträger mußte daraufhin zunächst Mittel in sudanesischer Währung beschaffen, um die vorgeschriebenen Vorauszahlungen auf diese Abgabe zu leisten. Die 12 Millionen DM, die für Medikamente bereitgestellt wurden, stehen zur Auszahlung bereit. Die sudanesische Regierung hat davon noch nichts in Anspruch genommen. Die übrigen vereinbarten Vorhaben werden derzeit geprüft und vorbereitet. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ost auf die Fragen des Abgeordneten Nehm (SPD) (Drucksache 10/4004 Fragen 6 und 7): Hält die Bundesregierung es für ihr Ansehen zuträglich, daß der wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe aus dem Amt geschiedene Staatssekretär und Chef des Bundespresseamtes a. D., Peter Boenisch, neuerdings im Rahmen einer Informationsveranstaltung (am 14. Oktober 1985 in Köln) der Investor-Treuhand-Finanz- und Wirtschaftsberatungs-Gesellschaft mbH, die auf dem Gebiet steuerbegünstigter Kapitalanlagen tätig ist, unter dem Titel „Experten berichten aus der Wirtschaft" sein Wissen zur Verfügung stellt? Kann die Bundesregierung darüber Auskunft geben, ob die durch dieses Expertenwissen erzielten Nebeneinkünfte des Staatssekretärs a. D. auf die Pensionsbezüge Boenischs angerechnet werden? Staatssekretär a. D. Peter Boenisch ist auf seinen Antrag hin aus dem Beamtenverhältnis entlassen worden. Da er kein Ruhestandsbeamter ist, sind die beamtenrechtlichen Beziehungen zu ihm erloschen. Er erhält somit auch keine Pensionsbezüge. Daher kann sich weder die Frage evtl. Anrechnung von Einkünften noch die Frage einer Beurteilung beruflicher Aktivitäten stellen. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Möllemann auf die Frage des Abgeordneten Hedrich (CDU/CSU) (Drucksache 10/4004 Frage 27): Wie beurteilt die Bundesregierung die gegenwärtige Lage im Sudan, vor allem aber mögliche Ansätze zu einer Verständigung zwischen Nord und Süd? Der Bundesregierung ist bekannt, daß es trotz der militärischen Auseinandersetzungen im Süd-Sudan Bemühungen gibt, die Gespräche zwischen Nord und Süd auf verschiedenen Ebenen weiterzuführen. Ein Ergebnis zeichnet sich noch nicht ab, doch ist zu hoffen, daß bis zu den geplanten Wahlen für eine verfassungsgebende Versammlung im Frühjahr 1986 ein politischer Konsens über die Grundlagen einer allseits akzeptablen Neuordnung des Sudan erzielt werden kann. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Fragen des Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen) (SPD) (Drucksache 10/4004 Fragen 36 und 37): Wie ist der Stand der Entwicklung von German Oil, welche Rolle spielt dabei die niedersächsische Landesregierung, und stimmen Berichte, daß die norwegische Staatsgesellschaft „Statoil" Gesellschafter von German Oil werden will? Stimmt es, daß der Bundesminister für Wirtschaft mit Irak einen Vertrag über die deutsche Abnahme von irakischem Öl abgeschlossen hat und jetzt administrativer Druck auf deutsche Mineralöl- und Handelsgesellschaften ausübt, damit sie diese Mengen abnehmen; wie schaut dieser Vertrag aus, und wie beurteilt die Bundesregierung unter markt- und ordnungspolitischen Gesichtspunkten diese Minister-Aktivitäten? Zu Frage 36: Die German Oil GmbH ist inzwischen mit einem Stammkapital von 2 Millionen DM gegründet. Sie bemüht sich um die Wiederinbetriebnahme der Raffinerie Wilhelmshaven, die von der Mobil Oil AG zum 1. April 1985 stillgelegt worden ist. Die niedersächsische Landesregierung ist Gesellschafter der German Oil und flankiert die Anstrengungen des Unternehmens. In bezug auf das Raffineriegelände hat das Land Niedersachsen darüberhinaus als früherer Eigentümer vertraglich vereinbarte Rückkaufsrechte. Die German Oil bemüht sich — entsprechend der Zielsetzung der niedersächsischen Landesregierung — um die Beteiligung weiterer Unternehmen. Dafür kommen nicht zuletzt Gesellschaften aus Ölförderländern in Betracht. In diesem Zusammenhang werden auch Gespräche mit der norwegischen Statoil geführt. Zu den Aussichten für eine Beteiligung kann sich die Bundesregierung schon im Hinblick darauf nicht äußern, da die Gespräche noch nicht abgeschlossen sind. Zu Frage 37: Wie üblicherweise wurde auch auf der 3. Tagung der deutsch-irakischen Wirtschaftskommission in Bagdad über die wesentlichen Ergebnisse ein gemeinsames Protokoll unterzeichnet. In dem Abschnitt „Finanzielle Zusammenarbeit" wurde der irakischen Seite die Möglichkeit zugestanden, daß irakische Verbindlichkeiten in Höhe von 208 Millionen DM, die zum 1. Oktober 1985 fällig geworden wären, in drei unterschiedlichen Raten von 1985 bis 1987 zurückgezahlt werden können. Es soll versucht werden, daß die irakische staatliche Ölgesellschaft SOMO und auf dem deutschen Markt tätige Ölgesellschaften Rohölkaufverträge abschließen und dadurch Irak in die Lage versetzen, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Erkundigungen bei in Frage kommenden deutschen Unternehmen haben ergeben, daß diese Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1985 12437* grundsätzlich bereit sind, irakisches Rohöl in entsprechendem Umfang abzunehmen, wenn mit der SOMO Einigkeit über die Lieferbedingungen erzielt wird. Von seiten des Bundesministers für Wirtschaft ist in diesem Zusammenhang keinerlei Druck auf deutsche Unternehmen ausgeübt worden. Dieses Vorgehen ändert nichts an der Einschätzung des Bundesministers für Wirtschaft von Gegengeschäften aller Art. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Fragen des Abgeordneten Suhr (GRÜNE) (Drucksache 10/ 4004 Fragen 40 und 41): Wie hoch ist der Warenwert der seit 1983 von der Bundesregierung für den Export nach Saudi-Arabien genehmigten Waren gemäß Teil 1 der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung, aufgeschlüsselt nach den Abschnitten A, B und C und Jahren? Wie hoch ist der Warenwert der zwischen 1972 und 1982 von der Bundesregierung für den Export nach Saudi-Arabien genehmigten Waren gemäß Teil 1 der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung, aufgeschlüsselt nach den Abschnitten A, B und C? Was die Erteilung von Genehmigungen für die Ausfuhr von Waren der Abschnitte A, B und C der Ausfuhrliste, Teil I nach Saudi-Arabien angeht, so hält es die Bundesregierung nicht für nützlich, ein einzelnes Land durch nach Jahren und Abschnitten der AL aufgeschlüsselte Angaben herauszustellen. Im übrigen besagt der Warenwert erteilter Genehmigungen noch nicht, daß in allen Fällen auch entsprechende Exporte durchgeführt worden sind. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/4004 Frage 42): Sind die Klöckner Werke AG nach der Rechtslage nach europäischem Recht und nach nationalem Recht einschließlich des nationalen Subventionsrechts berechtigt, die auf dem Kaltwalzwerk Haidhof der Maxhütte liegende Stahlquote ohne weiteres zu verlagern, oder besteht auf Grund der gewährten Förderung die Verpflichtung, das Produktionsprogramm und die Quote in der Oberpfalz zu belassen? Nach den mit der Maxhütte abgeschlossenen Verträgen zur Gewährung von Strukturverbesserungshilfen bedürfen Änderungen der Programmstruktur und des Umstrukturierungskonzeptes der Maxhütte der Zustimmung des Bundes und des Landes Bayern. Die Maxhütte ist aufgefordert worden, nähere Angaben zu dem beabsichtigten Verkauf des Kaltwalzwerkes Haidhof zu machen. Eine Entscheidung, ob den geplanten Änderungen zugestimmt werden kann, ist erst nach Vorlage vollständiger Unterlagen möglich; sie wird in Abstimmung mit der Bayerischen Staatsregierung getroffen werden. Im Falle des mehrheitlichen Erwerbes des Kaltwalzwerkes Haidhof durch Klöckner fielen die Quoten Klöckner zu. Nach der Quotenentscheidung der EG wird die Quote dem Unternehmen und nicht einem bestimmten Werk zugeteilt. Das Unternehmen ist daher frei, seine Quote so zu nutzen, wie es ihm sinnvoll erscheint, d. h. die Quote ist nicht an ein bestimmtes Werk gebunden. Beim Erwerb eines Werkes könnten aber privatrechtliche Vereinbarungen über den Verbleib der Quote getroffen werden.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Nein, ich habe nicht so viel Zeit.
    Der vor uns liegende Gesetzentwurf schert jedoch alle Gemeinden im Bundesgebiet über einen Leisten. Auf die besondere Situation in Schwierigkeiten geratener Kommunen wird nämlich nicht eingegangen. Dieser Aufgabe müssen sich vor allem die Länder und die Landkreise im Rahmen ihrer kommunalen Ausgleichsfunktion stellen. Aber offensichtlich geschieht dies in unterschiedlichem Maße. Ein Blick auf die Pro-Kopf-Verschuldung zeigt das sehr deutlich: Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung haben wir in Hessen mit 2 268 DM und die niedrigste in Schleswig-Holstein mit 868 DM.

    (Reuschenbach [SPD]: Die höchste in Frankfurt bei Wallmann!)

    Wenn man die Stadtstaaten dazunimmt — wenn Sie das gerne hören möchten —, dann liegt Bremen mit 12 173 DM, gefolgt von Hamburg mit 6 966 DM mit großem Abstand vorn.

    (Dr. Apel [SPD]: Sie können doch einen Stadtstaat nicht mit einem Land vergleichen! Das ist doch unter Ihrem Niveau!)

    Meine Damen und Herren, wer für die Wünsche der Gemeinden ein offenes Ohr hat — wer hätte das nicht —, muß auch an die eigene Brieftasche denken. Bund, Länder und Kommunen sitzen in einem Boot, und die Haushaltskonsolidierung bei Bund und Ländern und der damit verbundene Abbau der Neuverschuldung erfordern nach wie vor alle Anstrengungen. Wer zusätzliche Finanzhilfen oder unbezahlbare Beschäftigungsprogramme fordert, gefährdet den Konsolidierungsprozeß und damit auch die bisher erreichten günstigen Rahmenbedingungen. Gerade das letztere wäre aber für die Kommunen ein großer und durch nichts auszugleichender Rückschlag.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Die Erhöhung des Gemeindeanteils an der Einkommensteuer um einen Punkt würde den Bundeshaushalt 1986 mit rund 1 Milliarde DM belasten. Ebenfalls rund 2,5 Milliarden DM wollen Sie mit Ihren Vorschlägen aus der Wirtschaft herausziehen, die nun nach vielen Jahren der Auszehrung wieder in der Lage ist, das für Sachinvestitionen notwendige Kapital zu bilden.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    16,8 % Zuwachs bei den Ausrüstungsinvestitionen im Jahre 1985 zeigen deutlich, daß die Wirtschaft wieder Vertrauen in die Verläßlichkeit politischer Rahmendaten setzt. Dieses Vertrauen werden wir nicht enttäuschen. Dies gilt vor allem auch für den Mittelstand, den Sie mit ihrem Gesetzentwurf in besonderer Weise treffen.
    Die Einbeziehung der Freiberufler in die Gewerbesteuerpflicht, wie von Ihnen vorgeschlagen, macht grundsätzlich eine steuerliche Neudefinition des Begriffs „Gewerbe" notwendig. Das zeigt schon, daß auch Sie die Gewerbesteuer herkömmlicher Art in Frage stellen. Hier gibt es in der Tat einen Regelungsbedarf, weil diese Steuer heute nur noch etwa von einem Drittel aller Betriebe getragen wird, zum anderen weil diese Steuer auch für die Gemeinden Probleme mit sich bringt. Für die Wirtschaft wirkt sich die ertragsunabhängige Besteuerung durch die Gewerbekapitalsteuer und die hälftige Einbeziehung der Dauerschuldzinsen und Dauerschulden in die Bemessungsgrundlage negativ aus. Die Fremdfinanzierung muß aber im Interesse wünschenswerter Investitionen auch in diesem Bereich entlastet werden.
    Mit Ihrem Antrag auf die Fortsetzung der Gemeindefinanzreform stimmen wir insoweit überein, als es sicher notwendig ist, die Gemeindefinanzen auf eine langfristig gesicherte Basis zu stellen.

    (Zurufe von der SPD)

    Die hier jedoch vorgesehene Einengung der Prüfung von Möglichkeiten wird diesen zu lösenden Problemen nicht gerecht. Wir wollen kein Flickwerk, sondern eine möglichst optimale Lösung, die den Interessen der Kommunen und der Länder entspricht, ohne daß der Wirtschaft neue unzumutbare Lasten aufgebürdet werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Länderfinanzministerkonferenz hat am 24. Januar 1985 angesichts der großen Konsolidierungserfolge der Gemeinden festgestellt, daß eine kommunale Steuerreform nicht unter Zeitdruck steht. Die Minister wollen selbst eine abgestimmte Beratungsvorlage erarbeiten. Auch insoweit gibt es keinen Anlaß zu einer einseitigen Festlegung seitens des Bundes.



    von Schmude
    Bei der für die nächste Legislaturperiode vorgesehenen Neuordnung der Gemeindefinanzen müssen alle Denkmodelle in die Überlegungen mit einbezogen werden, und sie sind nicht etwa durch vorzeitige Festlegung hier zu reduzieren. Es gibt deshalb heute überhaupt keine zwingende Notwendigkeit, dem SPD-Antrag nach Fortsetzung der Gemeindefinanzreform zuzustimmen. Ebensowenig rechtfertigt die Gesamtsituation der Gemeindefinanzen die Verabschiedung des von der Opposition eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Sofortmaßnahmen auf diesem Gebiet.
    Gestatten Sie mir eine Schlußbemerkung. Ich bedauere es außerordentlich, daß wie bei der ersten Lesung des Gesetzes auch diesmal die Bundesratsbank wieder leer geblieben ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Struck [SPD]: Das ist wieder richtig!)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Vogel (München).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Axel Vogel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Liebe Kollegin, liebe Kollegen! Herr von Schmude hat völlig zu Recht gesagt, man solle nicht alle Gemeinden über einen Leisten scheren. Aber in seinem Bemühen zu zeigen, daß es den Gemeinden finanziell blendend gehe und daß Handlungsbedarf für eine Reform der Gemeindefinanzierung nicht bestehe, macht er genau das, wenn er nämlich als Beweis dafür, daß es den Gemeinden besser gehe, anführt, daß die kommunalen Schulden letztes Jahr nur noch um 1,2 % angestiegen sind.
    Das ist eine völlig undifferenzierte Behauptung; denn erstens muß man sehen, daß es beträchtliche regionale Unterschiede gibt, große Unterschiede vor allem zwischen den kreisangehörigen Gemeinden und den kreisfreien Städten. So haben in Nordrhein-Westfalen die kreisfreien Städte auch im letzten Jahr ein Finanzierungsdefizit von 123 Millionen DM gehabt. Ein insgesamt positiver Abschluß auf der Gemeindeebene kam nur durch die Überschüsse der kreisangehörigen Gemeinden zustande. So ist der Schuldenstand immer noch beträchtlich.
    Da hilft es auch nichts, Länderdurchschnittszahlen heranzuziehen. Vielmehr muß man insoweit berücksichtigen, daß z. B. der Schuldenstand in Düsseldorf 3 985 DM je Einwohner betrug, in Bonn 2 827 DM und in Hannover, im schwarzen Niedersachsen, 4 266 DM.

    (Zuruf von der SPD: Noch!)

    Gerade für Großstädte hat sich die Situation also keineswegs rosig entwickelt, was in der Stoltenbergschen Art, andere Haushalte reichzurechnen, völlig untergeht.
    Zweitens geht dabei auch völlig unter, daß die Gemeinden in ihrem Verschuldungsverhalten nicht frei sind. Das finde ich auch richtig; ich sage das ausdrücklich. Aber die Gemeinden haben in den letzten Jahren ihre Schuldendienstgrenze erreicht. Sie befinden sich in der Situation eines Geschäftsmannes, der bis über die Halskrause verschuldet ist, zur Bank geht und sagt, ich brauche noch Kredit, sonst gehe ich völlig kaputt, sonst kann ich nicht einmal mehr die Butter für das Brot kaufen. Die Bank schmeißt ihn gleichwohl hinaus, und nachher sagt dann der Wirtschaftsminister oder der Finanzminister: Na, immerhin hat sich seine Nettoneuverschuldung dieses Jahr nicht erhöht, er ist also schon wieder auf dem Weg der Besserung.

    (Dr. Schroeder [Freiburg] [CDU/CSU]: Vielleicht hilft da die Ökobank weiter! Freiburg ist ja ein gutes Pflaster! — Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Die Nettokreditaufnahme der Gemeinden ist also beschränkt. Die Tatsache, daß sie abgenommen hat, ist noch lange kein Zeichen dafür, daß es den Gemeinden jetzt besser geht. In den letzten Jahren gab es nämlich kaum noch Überschüsse aus den Verwaltungshaushalten, die j a zur Berechnung der Schuldendienstgrenzen dienen. Das ist hauptsächlich auf die Bundespolitik zurückzuführen. Hier wurde eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik auf Kosten der Gemeinden betrieben, in dem die Besteuerungsgrundlage der Gewerbesteuer reduziert wurde. Anschließend wurde wegen der Erfolglosigkeit dieser Wirtschaftspolitik der Sozialabbau auf Kosten der Gemeinden betrieben.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)

    Es ist j a mittlerweile Allgemeinwissen, daß aus der steigenden Arbeitslosigkeit und den Kürzungen bei der Bundesanstalt für Arbeit steigende Sozialhilfeausgaben der Kommunen resultieren. Nur das Finanzministerium hat die Stirn — z. B. in einer Antwort vom 28. Mai 1985 —, von den finanziell entlastenden Wirkungen im Bereich der Sozialhilfe durch Maßnahmen des Bundes zu sprechen.
    Wie die Realität aussieht, läßt sich dem Gemeindefinanzbericht entnehmen. Danach sind die Leistungen der Sozialhilfe für Arbeitslose im Zeitraum von 1981 bis 1984 z. B. in Essen um 264 % gestiegen, in Dortmund um 197 %.

    (Hört! Hört! bei den GRÜNEN)

    In Oberhausen mußten im Jahr 1984 für Arbeitslose sogar 335 % mehr an Sozialhilfezahlungen geleistet werden als 1981. In Lübeck z. B. deckten die Gewerbesteuereinnahmen 1983 trotz eines gestiegenen Hebesatzes die Sozialausgaben nicht mehr ab. Eine Ausweitung der Kreditaufnahme wurde von der kommunalen Aufsicht unterbunden.
    Die Folgen dieser finanziellen Lage der Gemeinden sind sowohl sozial als auch ökologisch mehr als bedenklich. So wird bei den Personalausgaben gespart. Lübeck z. B. hat seinen Beitrag zur Erhöhung der Arbeitslosigkeit dadurch geleistet, daß im Personalhaushalt 400 Stellen abgebaut wurden.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Unerhört!)

    Duisburg hat heute 5,1 % weniger Vollzeitbeschäftigte als 1981. In Düren wurde die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten um 13 %, die der Teilzeitbeschäftigten um 20 % abgebaut usw. usw.
    Weil die Gemeinden, insbesondere die Städte, also mit den materiellen Folgen der Arbeitslosigkeit belastet werden, tragen sie selbst durch Perso-



    Vogel (München)

    nalabbau zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit bei. Fürwahr ein Teufelskreis.

    (Sehr richtig! bei den GRÜNEN)

    Gespart wird dann auf kommunaler Ebene vor allen Dingen bei den freiwilligen Sozialleistungen, so daß das reale Einkommen der Sozialhilfeempfänger nicht nur deshalb zurückgeht, weil die Anpassungen ausbleiben — also Bundesebene —,

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Die sind doch erhöht worden um 8 %! So ein Unsinn!)

    sondern auch deshalb, weil immer mehr Sachleistungen entfallen. Dabei hätten die Gemeinden gerade in diesem Bereich durchaus Möglichkeiten, den Sozialhilfeempfängern verstärkt unter die Arme zu greifen. So könnten z. B. Freifahrtscheine für die Benutzung der Straßenbahn zur Verfügung gestellt werden. Dies würde die Gemeinden praktisch nichts kosten, weil die Leute, da sie so wenig Geld haben, sowieso kaum mit der Straßenbahn fahren. Allerdings werden wegen des Sparzwangs solche Leistungen fast nicht gewährt. Es gibt zwar Ausnahmen — das gebe ich durchaus zu —, aber es wäre anstrebenswert, daß viel mehr Gemeinden einen derartigen Sozialpaß einrichten, der nicht nur für die Benutzung der Verkehrsbetriebe, sondern z. B. auch für eine kostenlose Benutzung des Schwimmbads, botanischer und zoologischer Gärten usw. dienen könnte.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Der Sparzwang der Städte führt dann aber zu solchen Forderungen, wie sie vom Städtetag jüngst an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen gerichtet worden sind.

    (Vorsitz : Vizepräsident Cronenberg)

    Es ist gefordert worden, die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten für Sozialhilfeempfänger finanziell zu unterstützen. Bei diesen gemeinnützigen und zusätzlichen Arbeitsgelegenheiten — kurz GZ-Arbeit genannt — wird ein Mehrbedarfszuschlag von zur Zeit nur 1 DM pro Stunde gewährt. Die Arbeitenden sind dabei nicht sozialversichert, so daß sie trotz ihrer Arbeit Klientel der Sozialhilfe bleiben. Es ist trotz der finanziellen Situation der Kommunen unverzeihlich, daß eine Ausweitung dieser Tätigkeiten statt ihrer völligen Streichung gefordert wird.
    Natürlich führt der Sparzwang der Kommunen auch zum Sparen bei den Investitionen. Ich teile hier nicht die pauschale Klage der SPD über den Investitionsrückgang. Allerdings zeigt sich, daß auch die Umweltschutzinvestitionen 1984 um gut ein Viertel unter dem Niveau des Jahres 1980 liegen. In Konstanz z. B. konnten Abwassermaßnahmen zur Reinhaltung des Bodensees nicht durchgeführt werden. Im Enz-Kreis im Schwarzwald fehlte das Geld für Regenwassersammler- und -rückhaltebecken. In Lüneburg konnte eine Mülldeponie nicht fachgerecht ausgebaut werden. Die Liste läßt sich beliebig verlängern, wie eine Umfrage des DGB nach den Defiziten öffentlicher Investitionspolitik zeigt.
    Wie in der Vergangenheit auf kommunaler Ebene Prestigebauten und Großprojekte mit verheerenden ökologischen Folgen getätigt wurden, so fehlt auch heute noch das ökologische Kriterium bei gemeindlichen Entscheidungen über Investitionsmaßnahmen. So sind z. B. in Straubing für den Ankauf und die Erschließung von Industrieansiedlungsgelände bereits 60 Millionen DM verausgabt worden, wobei das Hauptelement ein Donauhafen bei Straubing-Sand ist. Dabei ist klar, daß dadurch praktisch kaum Arbeitsplätze neu geschaffen bzw. gesichert werden. Die Zeit großer Industrieanlagen ist doch wahrhaftig vorbei. Hier sollten die Gemeinden einmal darauf hinwirken, daß — unter Inkaufnahme weiterer Umweltzerstörung — nicht völlig nutzlose Investitionen getätigt werden, die überhaupt keinen arbeitsmarktpolitischen Effekt haben.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Mann [GRÜNE]: Die lernen es nie!)

    Der finanzielle Bedarf der Gemeinden für notwendige Maßnahmen im Bereich des Umweltschutzes und zur Erhöhung der Lebensqualität der Bürger kann von Stoltenberg und auch von Herrn von Schmude nicht weggeredet werden. Deshalb stimmen die GRÜNEN den Anträgen der SPD zu. Diese stellen jedoch auch nur einen Anfang dar, um den Gemeinden mehr Finanzautonomie und mehr Mittel zu verleihen, damit sich diese von der unsozialen und unökologischen Politik des Bundes und vieler Länder besser abkoppeln können.
    Ich möchte nun noch etwas zu dem Antrag auf Drucksache 10/538 sagen: Ich finde es für den Finanzausschuß bzw. für die Mehrheit im Finanzausschuß wirklich beschämend, daß man nicht einmal bereit war, einem Prüfungsauftrag zuzustimmen, mit dem einmal untersucht werden soll, wie die Wertschöpfungssteuer funktionieren, wie sie ausgestaltet werden könnte. Wir sind zwar nicht unbedingt dafür, daß die Wertschöpfungssteuer zur Aufstockung der Gemeindefinanzen verwendet wird — wir halten sie z. B. durchaus für ein mögliches Finanzierungsinstrument für die Rentenversicherung

    (Zuruf von den GRÜNEN: Richtig!)

    aber daß man nicht einmal zustimmt, die Wertschöpfungssteuer überhaupt überprüfen zu lassen, ist beschämend.

    (Bueb [GRÜNE]: Das ist typisch, nur kapitalorientiert! — Abg. Mann [GRÜNE] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ja.