Rede:
ID1016408800

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Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 59
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    58. Krokodilstränen: 1
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/164 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 164. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 16. Oktober 1985 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Dr. George . . . . 12261 A Begrüßung von 520 jugendlichen Mitbürgern 12269 C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu Preisstabilität, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung Dr. Kohl, Bundeskanzler 12261 D Dr. Vogel SPD 12269 D Dr. Dregger CDU/CSU 12279 D Schmidt (Hamburg-Neustadt) GRÜNE 12283 D Dr. Graf Lambsdorff FDP 12285 D Dr. Waigel CDU/CSU 12289C, 12291 C Roth SPD 12289 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 12295 D Kleinert (Marburg) GRÜNE 12301 B Bueb GRÜNE (zur GO) 12305 A Seiters CDU/CSU (zur GO) 12305 B Frau Fuchs (Köln) SPD 12305 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 12307 D Dr. Hauff SPD 12312 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 12314 B Dr. Ehrenberg SPD 12321 C Urbaniak SPD 12324 B Oostergetelo SPD 12325 C Vizepräsident Frau Renger 12321 C Namentliche Abstimmung 12327 D Nächste Sitzung 12329 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 12330* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. Oktober 1985 12261 164. Sitzung Bonn, den 16. Oktober 1985 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 164. Sitzung, Seite W A; Vier mal ist statt „Dr. Florian BML" „Dr. Florian BMP" zu lesen. Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein *** 18. 10. Dr. Ahrens * 18. 10. Antretter 18. 10. Bahr 16. 10. Dr. Bangemann 16. 10. Biehle *** 17. 10. Brandt 16. 10. Büchner (Speyer) * 17. 10. Dr. Corterier *** 17. 10. Egert 16. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 17. 10. Ertl 16. 10. Francke (Hamburg) *** 16. 10. Funk 18. 10. Gansel *** 16. 10. Dr. von Geldern 16. 10. Gerstein 18. 10. Glos 16. 10. Haase (Fürth) * 18. 10. von Hammerstein 16. 10. Horn *** 16. 10. Dr. Hüsch 16. 10. Dr. Hupka *** 16. 10. Ibrügger *** 16. 10. Jungmann *** 16. 10. Dr.-Ing. Kansy *** 17. 10. Kolbow *** 16. 10. Dr. Kreile 18. 10. Frau Krone-Appuhn *** 16. 10. Kühbacher 18. 10. Dr. Kunz (Weiden) *** 17. 10. Dr.-Ing. Laermann 18. 10. Lange *** 17. 10. Lattmann *** 16. 10. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lemmrich * 17. 10. Frau Dr. Lepsius 18. 10. Frau Dr. Martiny-Glotz 18. 10. Dr. Mertens (Bottrop) 16. 10. Dr. Müller * 18. 10. Müller (Remscheid) 16. 10. Neumann (Bramsche) 18. 10. Dr.-Ing. Oldenstädt 18. 10. Pfeffermann 16. 10. Reddemann ** 18. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 18. 10. Ronneburger *** 16. 10. Roth 18. 10. Sander 17. 10. Sauer (Salzgitter) *** 17. 10. Dr. Schneider (Nürnberg) 18. 10. Schröer (Mülheim) 17. 10. Schulte (Unna) ** 18. 10. Frau Simonis *** 16. 10. Dr. Todenhöfer 18. 10. Frau Traupe *** 17. 10. Verheugen 18. 10. Voigt (Frankfurt) 18. 10. Dr. Warnke 17. 10. Dr. von Wartenberg *** 18. 10. Weiß *** 17. 10. Frau Dr. Wex 16. 10. Dr. Wörner 18. 10. Würtz *** 16. 10. Zierer *** 16. 10. Dr. Zimmermann 18. 10. *für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Annemarie Renger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Graf Lambsdorff, bitte.


Rede von Dr. Graf Otto Lambsdorff
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege, können Sie ein gewisses Maß an Verständnis dafür aufbringen, — —

(Zurufe von der SPD: Nein!)

— Ich frage ja den Kollegen Oostergetelo. Daß die gesamte Sozialdemokratische Partei immer schon weiß, was ich fragen will und deshalb kein Verständnis aufbringen kann, begreife ich ja.
Ich frage Sie, Herr Kollege: Können Sie ein gewisses Maß an Verständnis dafür aufbringen,

(Zuruf von der SPD: Fragen Sie mal im Gerichtssaal!)

daß ich bei den Einzelhandelstränen, die der Vertreter einer Partei hier verströmt, der früher die Aktion „Gelber Punkt" unterstützt hat, von Krokodilstränen spreche?

(Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jan Oostergetelo


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Lambsdorff, ich kenne Ihre Argumentation mit der Aktion „Gelber Punkt". Aber wenn ich richtig sehe, haben Sie damals Regierungsverantwortung getragen. Es würde Ihnen genausogut anstehen, einmal über Erblast im anderen Sinne nachzudenken.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich darf an die „mittelstandsfreundliche" Vermögenssteuersenkung erinnern, die doch tatsächlich — Herr Posser hat das exakt dargelegt — in Wirklichkeit in die Kassen der Großunternehmen und Konzerne gerutscht ist.
    Geradezu abenteuerlich wirkt es, wenn sich dieser Bundeskanzler hinstellt und verspricht, sich nachdrücklich für Entbürokratisierung im Interesse kleiner und mittlerer Unternehmen einsetzen zu wollen. Die Zeitschrift „Impulse" hat ermittelt, daß sich beispielsweise der Aufwand kleiner und mittlerer Unternehmen, ausgedrückt in Mark und Pfennig, für die Erledigung bürokratischer Arbeiten seit 1982 um sage und schreibe 70 % erhöht hat. So sehen die „bürokratischen Entlastungen" konkret aus, die der Bundeskanzler und Sie alle bei Amtsantritt versprochen haben. Ich halte eine solche Politik für verhängnisvoll. Die kleinen und mittleren Unternehmen, die den Löwenanteil der Arbeitsplätze in unserem Land stellen, brauchen keine unverbindliche Lobhudelei, sondern konkrete Hilfe.
    Meine Damen und Herren, auch nichts von all dem, was die Opposition in einem weiteren wichtigen Bereich, nämlich im Agrarbereich, versprochen hat, ist eingetreten. Hunderttausende Menschen kämpfen um ihre nackte Existenz, und Sie wissen das. Die markigen Forderungen nach höheren Preisen, Herr Bundesminister, haben Sie als Landwirtschaftsminister selbst gestellt und dann als Wolkenkuckucksheime entlarvt, und das, obwohl Sie ein Veto entgegen unserem europäischen Interesse eingelegt und die Getreidebauern in die Irre geführt



    Oostergetelo
    haben. Die Bürokratie hat Hochkonjunktur. — Sie wissen es doch. — Mit unsinnigen planwirtschaftlichen Instrumenten und extrem ungerechtem Instrumentarium haben Sie einer Quotierung, einer Planwirtschaft das Wort geredet. Das kostet Sie, Herr Bundesfinanzminister, am Ende 22 Milliarden Deutsche Mark, die Sie im Subventionsbericht nur als Fußnote anmerken, damit das nicht so auffällt. Dieses sind nicht europäische Mittel, sondern es sind Mittel, die für desolate Verhandlungsführung in Europa vom nationalen Haushalt zu zahlen waren.

    (Beifall bei der SPD)

    Wer bekommt das Geld? Doch nicht der, der Überschüsse abbaut, sondern der, der sie macht. Ich wundere mich j a nicht, meine Damen und Herren. Selbst der Bundeskanzler weiß nicht, was eigentlich Grenzausgleich ist, wenn er hier dem Oppositionsführer die Frage stellt: „Warum greifen Sie uns an? Sie sind es doch, die den Grenzausgleich nicht abbauen wollen; das müssen wir doch machen." So in der Europadebatte in derselben Woche, als der Landwirtschaftsminister im Blätterwald verkündet, es sei gelungen, 1,8 % zu erhalten. Es ist schrecklich, daß ein Kanzler, der die Richtlinien bestimmt, nicht einmal weiß, daß es hier um 22 Milliarden DM geht
    — nicht zum Nutzen der Bauern. Ich sagte das schon. Sie wissen von den Protestversammlungen, was das bedeutet.
    Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluß.

    (Demonstrative Zustimmung bei der CDU/ CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Das war bis jetzt der beste Satz!)

    — Sie hätten ruhig am Anfang klatschen sollen, nicht erst jetzt!
    Es bleibt festzustellen: Die Gruppe der kleinen Betriebe, der Handwerker, der Selbständigen wird sträflich vernachlässigt. Die besorgniserregende Situation auf dem Arbeitsmarkt ist Beweis dafür, in welch grandiosem Maßstab hier versagt worden ist.
    Meine Damen und Herren von der rechten Seite des Hauses, Ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit. Denken Sie daran, daß Wahlzettel in der Hand besonders enttäuschter Liebhaber leicht zu Denkzetteln werden können.

    (Beifall bei der SPD)