Rede:
ID1014643600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Dr.: 1
    7. Marx.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/146 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 146. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Schmidt (Gellersen) und Dr. Barzel 10772 A Eintritt des Abg. Scharrenbroich in den Deutschen Bundestag 10772 A Absetzung der Punkte 9 — Volkszählungsgesetz 1986 — und 10 — Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — von der Tagesordnung 10772 B, 10902 B Erweiterung der Tagesordnung 10772 B Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung Senegals 10803 A Aktuelle Stunde betr. Äußerungen des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister des Innern, Carl-Dieter Spranger, zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Dr. Glotz SPD 10759A Weirich CDU/CSU 10760 B Mann GRÜNE 10761 C Dr. Hirsch FDP 10762C, 10766 D Dr. Nöbel SPD 10763 C Spranger CDU/CSU 10764 C Schäfer (Offenburg) SPD 10765 D Broll CDU/CSU 10767 C Duve SPD 10769A Lowack CDU/CSU 10770A Reddemann CDU/CSU 10771A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/3485 — 10772 B Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/3486 — 10772 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung wohnungsrechtlicher Vorschriften (Wohnungsrechtsvereinfachungsgesetz 1984) — Drucksache 10/2913 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3478 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen und weiterer wohnungsrechtlicher Bestimmungen (AFWoÄndG) -- Drucksache 10/3203 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3476 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes — Drucksache 10/3162 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3475 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3516 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 1985 — Drucksachen 10/3222, 10/3475 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Waltemathe, Müntefering, Conradi, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Reschke, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Frau Weyel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung von Wohngeldleistungen (Wohngeldsicherungsgesetz) — Drucksache 10/2140 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3215 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3263 — Schmitt (Wiesbaden) SPD 10773 D Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 10775 D Frau Weyel SPD 10778 A Grünbeck FDP 10779 D Frau Rönsch CDU/CSU 10783 C Werner (Westerland) GRÜNE 10786 B Link (Frankfurt) CDU/CSU 10788 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 10790 C Müntefering SPD 10794A Conradi SPD 10795C Dr. Faltlhauser CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 10798 D Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Waschmittelgesetzes — Drucksache 10/1434 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/3491 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Änderung der Verordnung über die Abbaubarkeit anionischer und nichtionischer grenzflächenaktiver Stoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln — Drucksachen 10/1436, 10/3491 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Wasser- und Bodenverbände — Drucksache 10/3038 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über notwendige Maßnahmen zur Vermeidung von Gewässerbelastungen durch schwer abbaubare und sonstige kritische Stoffe — Drucksache 10/2833 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Änderung der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser — Drucksachen 10/2201, 10/3030 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 III Zweite Fortschreibung des Berichtes der Bundesregierung über Maßnahmen zur Verhinderung von Tankerunfällen und zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen der Meere und Küsten vom 19. Dezember 1980 (Drucksachen 9/72, 9/2359) — Drucksachen 10/2690, 10/3298 — Frau Hönes GRÜNE 10799 D Dr. Göhner CDU/CSU 10801 C Kiehm SPD 10803 B Baum FDP 10804 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung einer Vergütung für die Aufgabe der Milcherzeugung für den Markt — Drucksache 10/3454 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3508 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3517 — Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 10807 B Pfuhl SPD 10808 A Bredehorn FDP 10810A Werner (Dierstorf) GRÜNE 10811 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Vogel, Dr. Apel, Frau Fuchs (Köln), Roth, Dr. Jens, Lutz, Dr. Spöri, Wieczorek (Duisburg) und der Fraktion der SPD Politik zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit und Überwindung der Wachstumsschwäche — Drucksache 10/3431 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Kleinert (Marburg), Dr. Müller (Bremen), Suhr und der Fraktion DIE GRÜNEN Ökologischer Nachtragshaushalt — Drucksache 10/3497 — Dr. Jens SPD 10830 D Dr. Dregger CDU/CSU 10833 D Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 10836 B Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 10838 C Reimann SPD 10841 C Wissmann CDU/CSU 10843 D Poß SPD 10845A Dr. Graf Lambsdorff FDP 10846 D Dr. Sperling SPD 10848 C Dr. Kreile CDU/CSU 10849 B Dr. George CDU/CSU 10851 B Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Weiterentwicklung des Schwerbehindertengesetzes (SchwbWG) — Drucksache 10/1731 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Schwerbehindertengesetzes — Drucksache 10/3138 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. George, Straßmeir, Lemmrich, Jagoda, Keller, Hinsken, Günther, Pfeffermann, Bühler (Bruchsal), Milz, Hanz (Dahlen) und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Hoffie, Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Kohn, Cronenberg (Arnsberg), Frau Dr. Segall, Eimer (Fürth) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erweiterung der unentgeltlichen Beförderung Schwerbehinderter im öffentlichen Personenverkehr — Drucksache 10/3218 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/3495 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3513 — Lutz SPD (zur GO) 10853 C Seiters CDU/CSU (zur GO) 10853 D Kirschner SPD 10854 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 10857 B Frau Wagner GRÜNE 10859 B Louven CDU/CSU 10861 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 10863 D Frau Wagner GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 10866 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Clemens, Gerstein, Maaß, Dr. George, Pohlmann, Keller, Dr. Faltlhauser, Berger, Seehofer, Kraus, Schulhoff, Biehle, Jäger (Wangen), Eylmann, Dr. Kunz (Weiden), Kolb, Louven, Rossmanith, Dr. Bugl, Schneider (Idar-Oberstein), Echternach, IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Pesch, Lintner, Seesing, Austermann, Schulze (Berlin), Höffkes, Frau Rönsch, Magin, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dr. Riedl (München), Müller (Wesseling), Lowack, Pfeffermann, Müller (Remscheid), Dr. Möller, Sauer (Stuttgart), Glos und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Cronenberg (Arnsberg), Frau Seiler-Albring, Frau Dr. Segall, Dr. Graf Lambsdorff, Dr. Haussmann, Beckmann, Dr. Feldmann, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verstärkung der Minderheitenrechte in den Betrieben und Verwaltungen (MindRG) — Drucksache 10/3384 — Müller (Remscheid) CDU/CSU 10867 C Dreßler SPD 10870 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 10873A Schmidt (Hamburg-Neustadt) GRÜNE 10875 C Pohlmann CDU/CSU 10876 C Schreiner SPD 10877 D Seehofer CDU/CSU 10880 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Huber, Wischnewski, Voigt (Frankfurt), Bahr, Dr. Corterier, Stobbe, Gansel, Haase (Fürth), Herterich, Würtz, Dr. Soell und der Fraktion der SPD Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/2068, 10/3316 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Klein (München), Dr. Marx, Rühe, Dr. Stercken, Schwarz, Graf Huyn, Frau Geiger, Dr. Czaja, Dr. Abelein, Dr. Hupka und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Schäfer (Mainz), Ertl, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/2656, 10/3317 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Bericht des Auswärtigen Amtes über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/882, 10/3308 — dazu Bericht des Haushaltsausschusses in entsprechender Anwendung des § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3471 — Frau Huber SPD 10882 C Dr. Marx CDU/CSU 10886 B Horacek GRÜNE 10889 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 10891 B Verheugen SPD 10894 A Dr. Stercken CDU/CSU 10895 D Gansel SPD 10896 D Lowack CDU/CSU 10898 C Repnik CDU/CSU 10899 D Genscher, Bundesminister AA 10900 D Becker (Nienberge) SPD 10902 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Wiener Übereinkommen vom 23. Mai 1969 über das Recht der Verträge — Drucksache 10/1004 —Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 10/3468 — 10902 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) — Drucksache 10/3425 — 10902 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/3433 — 10903A Beratung der Sammelübersicht 81 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3464 — 10903A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission an den Rat über die Verwendung bestimmter Stoffe mit hormonaler Wirkung in der tierischen Erzeugung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 81/602/EWG über ein Verbot von bestimmten Stoffen mit hormonaler Wirkung und von Stoffen mit thyreostatischer Wirkung — Drucksachen 10/1946 Nr. 17, 10/3060 — 10903 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 V Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung über die Integrierten Mittelmeerprogramme — Drucksachen 10/3352 Nr. 7, 10/3465 — 10903 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Zustimmungsbedürftige Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 3/85 — Zollpräferenzen 1985 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 10/3173, 10/3415 — . . . 10903C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 23 02 Tit. 686 08 und 686 24 (Förderung von Ernährungssicherungsprogrammen) — Drucksachen 10/3234, 10/3398 — . . . 10903 D Fragestunde — Drucksache 10/3487 vom 14. Juni 1985 — Intervention der Bundesregierung zugunsten politischer Häftlinge in Südafrika; Restriktionen MdlAnfr 5, 6 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 10812 C ZusFr Frau Eid GRÜNE 10812 D ZusFr Verheugen SPD 10813 D Erfüllung der Abrüstungsverpflichtung des Nichtverbreitungs-Vertrags; Staaten mit kernwaffenfähiger Technologie und Kernwaffen MdlAnfr 7, 8 14.06.85 Drs 10/3487 Bahr SPD Antw StMin Möllemann AA 10814 A ZusFr Bahr SPD 10814 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10814 C ZusFr Schulte (Unna) SPD 10815A ZusFr Verheugen SPD 10815A ZusFr Jungmann SPD 10815 B ZusFr Dr. Scheer SPD 10815C ZusFr Lamers CDU/CSU 10816A ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10817 B Politik der Nichtverbreitung von Kernwaffen MdlAnfr 9, 10 14.06.85 Drs 10/3487 Verheugen SPD Antw StMin Möllemann AA 10817 C ZusFr Verheugen SPD 10817 C ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10818 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10818 B ZusFr Bahr SPD 10818 C ZusFr Jungmann SPD 10818 D Entwicklung eines zweiten Kernenergiemarktes entgegen der Zielsetzung des Atomwaffensperrvertrages; Erhöhung der Zahl der Atomwaffen MdlAnfr 11, 12 14.06.85 Drs 10/3487 Dr. Scheer SPD Antw StMin Möllemann AA 10819A ZusFr Dr. Scheer SPD 10819 B ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10819 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10820C ZusFr Verheugen SPD 10820 D ZusFr Jungmann SPD 10821A Internationale Aufsicht über waffenfähige Kernbrennstoffe und Schaffung eines Zwischenlagers für Plutonium; Berücksichtigung des Beitritts von Partnerstaaten zum Atomwaffensperrvertrag bei der wissenschaftlich-technischen und ökonomischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kernenergie MdlAnfr 13, 14 14.06.85 Drs 10/3487 Horn SPD Antw StMin Möllemann AA 10821 C ZusFr Horn SPD 10821 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10822 A ZusFr Jungmann SPD 10822 B ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10823A ZusFr Verheugen SPD 10823 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 10823 B Erfüllung der Abrüstungsverpflichtung des Atomwaffensperrvertrags und Vertragsbeitritt aller Länder mit Kernwaffen und kernwaffenfähiger Technologie MdlAnfr 15, 16 14.06.85 Drs 10/3487 Dr. Soell SPD Antw StMin Möllemann AA 10823 C ZusFr Dr. Soell SPD 10823 C Erarbeitung einer gemeinsamen Position der Nichtkernwaffenstaaten vor der 3. Überprüfungskonferenz zum Atomwaffen-Sperrvertrag VI Deutscher Bundestag — 10. Wahiperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 MdlAnfr 17, 18 14.06.85 Drs 10/3487 Jungmann SPD Antw StMin Möllemann AA 10824 C ZusFr Jungmann SPD 10824 D Teststopp-Abkommen im nuklearen Bereich MdlAnfr 19, 20 14.06.85 Drs 10/3487 Voigt (Frankfurt) SPD Antw StMin Möllemann AA 10825A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10825 B ZusFr Dr. Scheer SPD 10825 D ZusFr Frau Kelly GRÜNE . ... . . . 10825 D ZusFr Bahr SPD 10826A Gewährleistung des Datenschutzes bei den Modellversuchen zur Abrechnungstransparenz der Kassenärzte; Unterrichtung der Versicherten über in Anspruch genommene kassenärztliche Leistungen MdlAnfr 47, 48 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10827 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 10827 C ZusFr Peter (Kassel) SPD 10827 D ZusFr Lutz SPD 10827 D Abrechnungs- und Verordnungsgebaren der Kassenärzte; Mitwirkung der Versicherten MdlAnfr 49, 50 14.06.85 Drs 10/3487 Meininghaus SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10828 C ZusFr Meininghaus SPD 10828 D ZusFr Lutz SPD 10829A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 10829 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 10829 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 10829 D Erfolg des Modellversuchs der AOK Dortmund „Effizienz und Wirtschaftlichkeit erbrachter und veranlaßter kassenärztlicher Leistungen" MdlAnfr 51 14.06.85 Drs 10/3487 Urbaniak SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10830A ZusFr Urbaniak SPD 10830A Nächste Sitzung 10904A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10905*A Anlage 2 Entlastung des Bundesarbeitsgerichts durch Initiative der Bundesregierung im Bereich des Arbeitskampfrechts MdlAnfr 45 14.06.85 Drs 10/3487 Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* B Anlage 3 Förderung eines Modellvorhabens für die kassenärztlichen Leistungen einschließlich der zahntechnischen Leistungen einschließlich der zahntechnischen Leistungen im Bereich der AOK Dortmund MdlAnfr 52 14.06.85 Drs 10/3487 Urbaniak SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905*C Anlage 4 Personalmangel beim Arbeitsamt Ludwigshafen; Nichtbesetzung von ca. 7 000 Stellen bei den Arbeitsverwaltungen angesichts des vorgesehenen Einsatzes von EDV; Auswirkungen auf die Arbeitslosenberatung MdlAnfr 53, 54 14.06.85 Drs 10/3487 Reimann SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* D Anlage 5 Zweifel des Bundeskanzlers an der Gültigkeit der Arbeitsmarktzahlen MdlAnfr 55, 56 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Fuchs (Köln) SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* B Anlage 6 Folgerungen aus der Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts über die Verfassungswidrigkeit der Fehlbelegungsabgabe MdlAnfr 85, 86 14.06.85 Drs 10/3487 Reschke SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . 10905* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 10759 146. Sitzung Bonn, den 20. Juni 1985 Beginn: 8.30 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens** 21. 6. Böhm (Melsungen) * 21. 6. Dr. Bötsch 21. 6. Egert 20. 6. Ertl 21. 6. Franke (Hannover) 21. 6. Dr. Glotz 20. 6. Dr. Götz 20. 6. Haase (Fürth) * 20. 6. Dr. Hauchler 21. 6. Hiller (Lübeck) 21. 6. Hoffie 21. 6. Horacek** 21. 6. Frau Hürland 21. 6. Ibrügger 20. 6. Keller 21. 6. Kittelmann** 21. 6. Dr. Kohl 20. 6. Dr. Müller** 21. 6. Frau Dr. Neumeister 20. 6. Pöppl 21. 6. Polkehn 21. 6. Reuschenbach 20. 6. Rossmanith 20. 6. Dr. Rumpf** 2L 6. Schlatter 21. 6. Schmidt (Hamburg) 21. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 21. 6. Schmidt (Wattenscheid) 21. 6. Sielaff 21. 6. Stobbe 21. 6. Stücklen 21. 6. Dr. Wulff 21. 6. Dr. Zimmermann 21. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/3487 Frage 45): Ist die Bundesregierung bereit, im Bereich des Arbeitskampfrechts eigene Initiativen zu entwickeln, um damit zu verhindern, daß dem Bundesarbeitsgericht die Rolle eines „Ersatzgesetzgebers" zukommt? In der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 ist ein Gesetzesvorhaben der Bundesregierung auf dem Gebiet des Arbeitskampfrechts nicht angekündigt worden. In bin mir allerdings bewußt, daß die Arbeitskämpfe des Jahres 1984 eine Anzahl von Fragen aufgeworfen haben. Im Anschluß daran sind Stimmen laut geworden, die sich für eine Kodifizierung Anlagen zum Stenographischen Bericht des Arbeitskampfrechts einsetzen. Dabei darf nicht übersehen werden, daß es sich um eine Materie handelt, in der nicht nur in der Wissenschaft sehr unterschiedliche Meinungen vertreten werden; auch die gesellschaftlichen Gruppen sind verschiedener Auffassungen. Im Auftrag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung untersucht der ehemalige Präsident des Bundesarbeitsgerichts, Prof. Dr. Gerhard Müller, die schwierige und vielgestaltige Problematik von gesetzlichen Arbeitskampfregelungen. Mit der Vorlage des Gutachtens ist im Laufe dieses Sommers zu rechnen. Die Bundesregierung wird die Ausarbeitung von Prof. Müller sorgfältig prüfen. Auch die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungsbeschwerde der Arbeitgeberseite gegen das letzte Urteil des Bundesarbeitsgerichts zu verhandlungsbegleitenden Arbeitskampfmaßnahmen bleibt abzuwarten. Erst danach wird eine politische Entscheidung getroffen werden können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Urbaniak (SPD) (Drucksache 10/3487 Frage 52): Hält die Bundesregierung es nach den bisherigen Erfahrungen mit dem Modellversuch „Effizienz und Wirtschaftlichkeit erbrachter und veranlaßter kassenärztlicher Leistungen" für sinnvoll, im Bereich der AOK Dortmund ein ähnliches Modellvorhaben für die kassenzahnärztlichen Leistungen unter Einschluß der zahntechnischen Leistungen anzuregen und zu fördern? Die Bundesregierung fördert zur Zeit ein Modellvorhaben zur Transparenz von Leistungen und Kosten im kassenzahnärztlichen Bereich bei der Betriebskrankenkasse Voith in Heidenheim. Weitere Modellversuche zu diesem Bereich sind gegenwärtig nicht vorgesehen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordenten Reimann (SPD) (Drucksache 10/3587 Fragen 53 und 54): Wieviel Personal fehlt speziell in der Arbeitsvermittlung und insgesamt im Arbeitsamt Ludwigshafen am Rhein, und welche Konsequenzen ergeben sich daraus insbesondere bezogen auf die Arbeitsbelastung des Personals? Ist es zutreffend, daß ca. 7 000 Stellen in der gesamten Arbeitsverwaltung unbesetzt bleiben sollen, weil der Einsatz von EDV vorgesehen sein soll, und wie beurteilt die Bundesregierung die betreffenden Auswirkungen in bezug auf die Notwendigkeit der Beratung von Arbeitslosen? 10906* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Zu Frage 53: Dem Arbeitsamt Ludwigshafen stehen im Haushalt 1985 insgesamt 308 Stellen für Plankräfte zur Verfügung; auf die Abteilung Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung entfallen 97 Stellen. Neben den Plankräften werden auch Angestellte mit befristetem Arbeitsvertrag sowie beamtete Hilfskräfte beschäftigt. Insgesamt wurden im April 1985 311,5 Kräfte beschäftigt; auf die Abteilung Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung entfielen davon 98,5 Kräfte. Damit entspricht die Personalsituation im Arbeitsamt Ludwigshafen der des Durchschnitts aller Arbeitsämter im Landesarbeitsamtsbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland. Der Bundeskanzler hat in einem Schreiben an die Personalversammlung im Arbeitsamt Ludwigshafen die starke Arbeitsbelastung der Mitarbeiter in den Arbeitsämtern ausdrücklich anerkannt. Ich schließe mich dieser besonderen Anerkennung an. Die Selbstverwaltung der Bundesanstalt für Arbeit und die Bundesregierung werden weiterhin bemüht bleiben, die zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um das Leistungsangebot der Arbeitsämter zu verbessern und gleichzeitig den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern. Zu Frage 54: Es trifft nicht zu, daß Stellen in der gesamten Arbeitsverwaltung unbesetzt bleiben sollen, weil der Einsatz von EDV vorgesehen ist. Wie schon in der Vergangenheit werden freiwerdende Stellen in allen Aufgabenbereichen der Bundesanstalt für Arbeit auch in Zukunft unverzüglich wieder besetzt. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen der Abgeordneten Frau Fuchs (Köln) (SPD) (Drucksache 10/3487 Fragen 55 und 56): Wie ist die Äußerung des Bundeskanzlers auf der Mitgliederversammlung des Markenverbandes in Bonn am 11. Juni 1985 zu verstehen, daß „die Fragen der Arbeitsmarktzahlen diskutiert werden müßten", und worauf stützt der Bundeskanzler seine Zweifel an der Gültigkeit der Arbeitsmarktzahlen? Ist das vom Bundeskanzler genannte Beispiel eines großen Konzerns aus einer Ruhrgebietsstadt mit hoher Arbeitslosigkeit, der 50 Polen einstellen mußte, weil er keine deutschen Fachkräfte fand, nach Auffassung der Bundesregierung ein aussagekräftiger Beleg für die angebliche Unzulänglichkeit der Arbeitslosenstatistik, und wie beurteilt die Bundesregierung unter dem Gesichtspunkt der Unzulänglichkeit der Arbeitsmarktstatistik die Tatsache, daß nach Schätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung die Zahl der nicht registrierten Arbeitslosen in der sogenannten „stillen Reserve" inzwischen auf schätzungsweise 1,3 Millionen angestiegen ist? Der Bundeskanzler hat auf das Problem aufmerksam gemacht, daß es selbst bei über zwei Millionen Arbeitslosen für Arbeitgeber schwierig sein kann, Arbeitskräfte bestimmter Qualifikation vermittelt zu bekommen. Er hat dabei keinesfalls die amtliche Statistik in Zweifel gezogen, er hat sie nicht einmal erwähnt. Fälle fehlender Arbeitskräfte bestimmter Qualifikation sind einerseits ein Hinweis darauf, daß die Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit etwa durch Ausbau der computerunterstützten Arbeitsverwaltung verbessert und effizienter gestaltet werden muß. Hier sind heute noch Effizienzreserven vorhanden. Andererseits sind diese Beispiele ein Beweis für die Richtigkeit der Politik der Bundesregierung, die Fortbildung und Umschulung weiter auszubauen: von 1982 bis 1984 ist die Zahl der Eintritte in Maßnahmen der Fortbildung, Umschulung und Einarbeitung um 33,0 % von 265 527 auf 353 140 angestiegen. Auf diese Weise werden sowohl die individuellen Beschäftigungschancen der Arbeitnehmer verbessert als auch den Betrieben Arbeitskräfte mit den benötigten Qualifikationen gesichert. Die Arbeitslosenstatistik, insbesondere die Struktur — Erhebung im September-, und die Zu- und Abgänge — Erhebung im Mai/Juni jeden Jahres —, macht deutlich, daß trotz der Ausweitung der Fortbildung und Umschulung immer noch erhebliche Diskrepanzen zwischen angebotenen und nachgefragten Qualifikationen bestehen. Deshalb wird die Weiterbildungsförderung entsprechend intensiviert werden. Personen aus der sogenannten stillen Reserve sind den statistisch ausgewiesenen Arbeitslosen nicht gleichzusetzen: 1. Wird diese Zahl nicht statistisch erfaßt, sondern nur geschätzt, und 2. ist der Wunsch nach Arbeit bei diesen Personen so wenig ausgeprägt, daß sie die formlos mögliche Meldung beim Arbeitsamt unterlassen. Eine Gleichsetzung der sogenannten stillen Reserve mit Arbeitslosigkeit ist somit weder sachlich noch politisch gerechtfertigt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Fragen des Abgeordneten Reschke (SPD) (Drucksache 10/3487 Fragen 85 und 86): Welche Folgerungen zieht die Bundesregierung aus der Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts, daß die Fehlbelegungsabgabe verfassungswidrig sei, im Hinblick auf das laufende Gesetzesverfahren bezogen auf Drucksache 10/3203? Hält die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Aufhebung der Investitionshilfeabgabe die Verfassungsmäßigkeit der Fehlbelegungsabgabe für gegeben? Von der Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen (AFWoG) sind bisher fünf Verwaltungsgerichte und ein Oberverwaltungsgericht in ihren Entscheidungen ausgegangen (VG Berlin, OVG Berlin, VG Gelsenkirchen, BayVG München, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 10907* VG Köln, VG Arnsberg). Von diesen Gerichten haben drei (VG Arnsberg, VG Berlin, VG Köln) ihre Entscheidungen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 6. November 1984 zum Investitionshilfegesetz getroffen. Der Beschluß des Verwaltungsgerichts Düsseldorf ist — soweit ersichtlich — bisher die einzige die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes verneinende gerichtliche Entscheidung. Die Begründung des Gerichtes liegt noch nicht vor. Die Bundesregierung sieht deshalb gegenwärtig keine Veranlassung, Folgerungen aus der Entscheidung des Verwaltungsgerichts zu ziehen; sie wird jedoch nach Vorliegen der Begründung dem Bundesverfassungsgericht ihre Rechtsauffassung darlegen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Antje Huber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Große Anfragen bezwecken häufig, ganz offenbar notleidend gewordene Felder der Politik vor dem Parlament und auch in der Öffentlichkeit auszubreiten, bei denen es die Bundesregierung nicht gerade zu Lösungen drängt. Dies trifft für den auswärtigen Dienst so, wie die Antworten hier ausgefallen sind und wie die Diskussion im Kabinett offensichtlich gelaufen ist, ganz sicher zu.
    Drei Jahre hat es gedauert, bis die von Bundesaußenminister Brandt eingesetzte Reformkommission ihr Gutachten vorgelegt hat. Seitdem hat es 14 Jahre gedauert, bis das Parlament, der seither viermal fortgeschriebenen dünnen Vollzugsberichte überdrüssig, heute die Reform des auswärtigen Dienstes auf die Tagesordnung gesetzt hat, wenngleich nur in Form zweier Anfragen, die die entscheidenden Mängel einmal mehr unterstreichen, ohne daß in den Antworten Abhilfe schon echt versprochen würde.
    Es bereitet nicht gerade Genugtuung, meine Damen und Herren, wenn im Parlament ein Thema zur Sprache kommt, das inzwischen 20 Jahre schwelt. Aber, wie gesagt, es handelt sich um eine Reform, die die Regierung über Jahre hinweg hätte betreiben können, ja betreiben müssen, damit es dort nicht zu einem so skandalösen Problem kommt, wie es jetzt vorliegt. Der Auswärtige Ausschuß empfand es jedenfalls zur Gänze als Zumutung, nach dem vierten Bericht über den Stand der Reform etwa noch einem fünften Bericht entgegensehen zu müssen, der, seinen Vorgängern ähnlich, eigentlich nichts weiter sagt, als daß die Reform weiterhin nicht in Sicht ist.
    Die SPD-Fraktion hat als erste den Vorstoß dieser heutigen Diskussion unternommen, nachdem bei den letzten Haushaltsberatungen deutlich wurde, daß trotz einiger kleiner Erfolge, die den Empfehlungen des Auswärtigen Ausschusses im Haushaltsausschuß beschieden waren, der Eindruck eines Problemberges verblieb, an den man statt mit



    Frau Huber
    dem Bagger mit dem Sandkastenschippchen herangeht.
    Die „Lust" der Regierung, hier wirklich einmal etwas Entscheidendes zu tun, wird nicht zuletzt dadurch illustriert, daß es sieben Monate gedauert hat, bis wir endlich die Antworten auf die Großen Anfragen erhielten. Die Schuld daran liegt wahrscheinlich weniger beim Auswärtigen Amt, sondern bei den mitbeteiligten Häusern, die keinerlei Formulierungen wünschten, mit denen unglückliche Kompetenzverteilung oder gar notwendigerweise kostenträchtige Reformbemühungen deutlich wurden. Für den auswärtigen Dienst sollte sich aber in der Tat die ganze Bundesregierung verantwortlich fühlen, auch für seine Misere. Schließlich ist dieser Dienst die Visitenkarte der Bundesrepublik in der Welt.
    Daß er trotz der seit Jahren bekannten und inzwischen noch vermehrten Engpässe und Nöte gerade noch funktioniert, sollte niemanden stolz machen außer den auswärtigen Dienst selbst. Dafür möchte ich ihm im Namen meiner Fraktion heute noch einmal ausdrücklich danken.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP)

    In einer dreitägigen Anhörung konnte sich der Auswärtige Ausschuß — leider ohne den Minister — Anfang des Jahres von der Situation dieses Dienstes ein gar nicht schönes Bild machen. Uneingeweihten stellt sich der auswärtige Dienst j a bekanntlich sehr wirklichkeitsfern und höchst unterschiedlich dar. Während die einen eine Diplomatenkarriere für einen Traumberuf halten, ohne seine täglichen Nöte vor Ort zu kennen, reden andere geringschätzig von Leuten, die ihr Geld hauptsächlich durch das Halten von Cocktailgläsern verdienen.
    Es ist an der Zeit, in aller Nüchternheit einmal öffentlich zu sagen, daß die große Zahl der Mitarbeiter auf wenig glanzvollen, dafür aber oft mühseligen Posten lebt, einen frustrierenden Alltag hat und dort Dienst zu leisten hat, oft auch unter Lebensgefahr.

    (Zustimmung des Abg. Horacek [GRÜNE])

    Beirut kann durchaus als aktuelles Beispiel dienen. Es gibt sicher viele solche Beispiele.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Das ist wahr!)

    Sowohl die von uns mit Recht erwarteten fundierten Berichte als auch die Repräsentation der Bundesrepublik, die Weitergabe von Informationen und das Knüpfen wichtiger Kontakte zu dem jeweils betroffenen Staat, seiner Wirtschaft und Kultur verlangen gut ausgebildete und sich ständig weiterbildende Mitarbeiter, die ein unstetes Leben für sich und ihre Familien in Kauf nehmen, meist an wenig komfortablen, isolierten Orten an gesundheitsgefährdenden Plätzen.
    Natürlich besteht kein Zweifel darüber, meine Damen und Herren, daß auch die Bundesrepublik ihren auswärtigen Dienst für unverzichtbar hält. Welche Wertschätzung er allerdings in den Augen der Bundesregierung erfährt, wird durch die Tatsache beleuchtet, daß dieser Dienst seit mehr als einem Jahrzehnt sträflich vernachlässigt wurde, auch — wie wir redlich zugeben müssen — in Zeiten der sozialliberalen Koalition. Wie in den beiden Großen Anfragen dargelegt und bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr hier schon einmal vorgetragen, haben sich die Aufgaben des auswärtigen Dienstes in den letzten anderthalb Jahrzehnten enorm vermehrt. Ich kann das heute nur in Stichworten noch einmal wiederholen: Neuaufnahme diplomatischer Beziehungen zu über 40 Staaten der Welt, insbesondere im Osten und in der Dritten Welt, Mitarbeit in vielen internationalen Organisationen auf Europa- und Weltebene, darunter allein neun ständige Vertretungen — UNO, NATO und EG sind nur die wichtigsten Namen —, Mitarbeit bei zahlreichen internationalen Konferenzen, die sich mit Wirtschaftsentwicklung, Rüstungskontrolle, Abrüstung, Entwicklungspolitik, Menschenrechten, Energie, Technologie, Seerecht, Terrorismusbekämpfung und vielen anderen Fragen befassen, Abkommen bilateraler und multilateraler Art mit allen Teilen der Welt und last, not least die Ausweitung der Konsulartätigkeit durch die steigende Zahl von Visaanträgen und die Betreuung von Touristen, Geschäftsleuten und Sportlern. Diese Entwicklung hat unserem auswärtigen Dienst eine globale Dimension gegeben.
    Dieser wurde während der letzten Jahre allerdings nicht etwa durch Stellenvermehrung, sondern durch Stellenkürzung Rechnung getragen. Insgesamt waren seit 1973 368 Stellen betroffen, die nur zum kleinsten Teil und mit sehr viel kw-Vermerken wieder ausgeglichen wurden, so daß das Auswärtige Amt sich jetzt mit einem Soll von 5 971 Stellen unter dem Stand von 1972 sieht und damit erheblich unter dem Niveau vergleichbarer Länder — Frankreich, England, Italien, Japan, ja selbst Holland und selbstverständlich Amerika —, die an allen wichtigen Plätzen der Welt mit Abstand stärker vertreten sind als die Bundesrepublik Deutschland. Auch diese Länder haben sich finanziellen Engpässen gegenübergesehen, aber sie haben in richtiger Abwägung ihrer Interessen an ihrem auswärtigen Dienst nicht so lange herumgespart, bis er fast zur Hälfte nur noch aus Kleinstvertretungen wie bei uns besteht. Bei Mehrfachakkreditierungen bis zu zwölf Ländern gleichzeitig kann man nur sagen: im Dutzend billiger. Doppelakkreditierungen gibt es im Verhältnis zu 33 Staaten der Welt.
    Andere Länder fördern z. B. ihre Wirtschafts- und Technologiebeziehungen sehr viel gezielter, was uns in Afrika und Asien kaum noch möglich ist. Das Auswärtige Amt hat, so lernen wir aus den Antworten zu unserer Anfrage, in den letzten zehn Jahren über 1 000 Stellen beantragt, davon 207 erhalten, aber gleichzeitig 404 aus dem Bestand verloren. Damit hat es nach dem Verteidigungsministerium am meisten eingespart, allerdings auf ganz anderer Breite und natürlich auf ganz anderer Grundlage. Der mittlere Dienst, dessen Ausbau schon von der Reformkommission, der Herwarth-Kommission, verlangt worden ist, wurde seit 1970 um 78 statt um die geforderten 200 Stellen ausgeweitet. Daß uns dies alles hier im Parlament nicht früher beschäf-



    Frau Huber
    tigt hat, kann man wohl nur mit einem Ausspruch von Talleyrand erklären, der einmal gesagt hat: Diplomaten regen sich nicht auf; sie schreiben nur Notizen. — Jedenfalls hat das Auswärtige Amt seine Notrufe erst spät an uns gerichtet.

    (Rühe [CDU/CSU]: Aufregende Notizen!)

    — Ja, vielleicht; aber dann müssen sie wahrscheinlich uns aufregen.
    Dem Amt ist nichts übriggeblieben, als umzudisponieren und zu improvisieren und offenen Auges zuzusehen, wie die Routinearbeit in unseren Vertretungen alles andere an den Rand drängt. Kein Ressort der Bundesrepublik kann seit 1974 eine solche personelle Kontinuität aufweisen wie das Auswärtige Amt, keines zugleich eine solche Aufgabenvermehrung bei nachlassender Effizienz. Denn anders kann man es nicht interpretieren, daß inzwischen auch die Länder angefangen haben, nicht nur auswärtige Kontakte zu knüpfen, sondern sogar eigene Vertretungen im Ausland zu installieren. Es fällt nicht nur Insidern auf, daß es hier Bonn offenbar schwerfällt, das Primat der Außenpolitik aufrechtzuerhalten und die Einheit der Außenpolitik auf Dauer zu wahren. Ich glaube, hier sollten wir glaubwürdiger werden und auch bleiben.
    Mangels genügender Personalstärke findet auch keine ausreichende Verzahnung zwischen bilateraler und multilateraler Berichterstattung statt. Die immer noch mangelhafte, wenn auch verbesserte technische Ausstattung, die Büropersonal vermindern und Sprachendienst entlasten half, ist nur ein schwacher Trost in einer zusammenrückenden Welt, wo Präsenz und fachkundiger Einsatz über freundschaftliche Beziehungen, wirtschaftliche Aussichten, technologische Zusammenarbeit und kulturellen Austausch von morgen entscheiden.

    (Beifall bei der SPD)

    Gewiß gibt es keine gesellschaftlichen oder staatlichen Organisationen, in denen keine Fehler gemacht werden. Einerseits gelingt es kaum, Ablösungen bei Auslandsvertretungen ohne Leerlauf zu vollziehen, andererseits ist es gelegentlich auch zu Fehl- und Überbesetzungen gekommen. Das wollen wir redlich zugeben. Hier hat der Bundesrechnungshof schon recht. Daß man allerdings den auswärtigen Dienst so einfach nach dem herkömmlichen REFA-System beurteilen kann, muß sehr bezweifelt werden.

    (Sehr wahr! bei der FDP)

    Das Auswärtige Amt hat begonnen, eine Personalbemessungsmethode zu entwickeln, die speziell für den auswärtigen Dienst geeignet ist. Dem Rechnungshof wäre ein im auswärtigen Dienst erfahrener Mitarbeiter zu wünschen, damit nicht einige wenige Beanstandungen in New York oder Washington verdunkeln, was wir z. B. in den Berichten der sechs Inspektionen in Mittelamerika gelernt haben.
    Das Auswärtige Amt ist wirklich zu schwach bestückt, meine Damen und Herren, und daher zu unflexibel in Einsatz, Fortbildung und Spezialisierung. Die so wichtige postenbezogene Fortbildung z. B. ist mehr als mangelhaft. Der auswärtige Dienst ist auch nicht mehr attraktiv. Besonders qualifizierte Bewerber gehen woandershin. So sagt es auch die Regierung in ihrer Antwort zu Frage 33 der Koalitionsfraktionen. Die Bewerber gehen woandershin, weil die Bezahlung besser ausfällt, die Gesundheitsgefährdung geringer ist, die Lebenssituation besser überschaubar ist und weil die Frauen ihren Beruf nicht aufgeben müssen. Die weite Welt ist heute für viele nur mehr als Urlaubsziel begehrt.
    Dann lesen wir noch, daß die Sprachenzulagen — das fand ich besonders beglückend — seit 1928 nicht verändert worden sind.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Hört! Hört! — Zurufe von der SPD: 1924!)

    Es ist schon ein merkwürdiger Zustand, daß der auswärtige Dienst, dessen ureigenste Aufgabe es ist, auswärtig zu sein, nicht im gleichen Stellenkegel ist wie die gerade im Inland tätigen Mitarbeiter, die vorübergehend nach Hause gekommen sind. Obwohl es vielerlei Widerwärtigkeiten gibt — schließlich arbeiten 47 % der Mitglieder des auswärtigen Dienstes an gesundheitsgefährdenden Plätzen und viele unter schlechten Arbeits- und Sicherheitsbedingungen —, wird die Arbeit der im Ausland Tätigen weniger hoch eingeschätzt als die der im Inland arbeitenden Beamten. Das versteht kein redlich denkender Mensch. Aber es ist sehr bequem, vor allen Dingen für den Finanzminister, weniger für den Außenminister, dem dadurch laufend Probleme bei der Rotation entstehen. Diese — so lernen wir aus den Antworten — erfolgt im Schnitt nach dreieinhalb bis viereinhalb Jahren je nach Dienstgrad. Sie könnte zwar im Interesse kontinuierlicher Arbeit im Auswärtigen Amt und auswärtigen Dienst sicher noch flexibler sein, effizienter und kostensparender. Auf jeden Fall aber ist der einheitliche Stellenkegel ein wichtiger Punkt der Reform, wenn man sie denn ernsthaft will.
    Es ist ziemlich unerträglich, daß die spezifischen Erfordernisse des auswärtigen Dienstes nicht nur durch die Brille des Innenministers betrachtet, sondern entsprechend diesem durch keine Information vor Ort getrübten Blick — das lernten wir in der Anhörung auch — auch entschieden werden. Alles wird über einen Leisten geschlagen. Die Sonderbestimmungen Ausland sind nach Inlandsvorstellungen gemacht und daher im Grunde völlig unpraktikabel. Das führt dazu, daß sie ständig umgangen werden — müssen. Konnte der Außenminister nach der Kompetenzänderung 1973 noch davon ausgehen, daß sein FDP-Kollege vom Innenressort offene Ohren haben wird, so zeigt sich jetzt der Mangel dieser Entscheidung.
    Aber selbst wenn es einmal Einigkeit unter den Ressorts gab, bedeutet das noch lange nicht, daß die gefaßten richtigen Beschlüsse auch durchgeführt werden. 1972 beschlossen Finanz-, Wirtschafts- und Außenministerium gemeinsam, eine Personalreserve — auch ein Hauptanliegen der Herwarth-Kommission — von 8 % zu schaffen. Allein ein ordnungsgemäßer Versetzungsrhythmus würde 6 % verlangen — ohne Fortbildung, ohne Krisenmanagement, ohne Rehabilitationslösungen, die man damit auch



    Frau Huber
    durchführen könnte, wenn man denn keine anderen Lösungen hat. Genehmigt wurden 54 Stellen. Das entspricht einer Steigerung von 2,3 %. Aufgeschoben wurde ein Nachholbedarf von 130 Stellen. So pflanzen sich die Sünden über Jahrzehnte fort und vermehren die Probleme.
    Was die Bundesregierung zu Frage 1 der Koalitionsfraktionen über den Vollzug der lange fälligen Reform vermeldet, sind hauptsächlich durch die Entwicklung notwendig gewordene organisatorische Maßnahmen: ein bißchen Informationstechnik, Datenverarbeitung, Verbesserung von Ausbildungs- und Beurteilungssystem, Veränderung von Arbeitsschwerpunkten und Verbesserung der Kulturpolitik.
    Keines der Hauptprobleme, welche die Reformkommission aufgezeigt hat, ist gelöst. Deshalb mußte die Bundesregierung auch eingestehen, daß die Empfehlungen der Herwarth-Kommission — immerhin 14 Jahre her — heute noch nicht erledigt sind, also noch gültig sind. Sie sind durch den gewachsenen Problemdruck, wie wir uns in der Anhörung überzeugen konnten, eher noch größer geworden.
    Die Betrachtung muß ergänzt werden, denn es haben sich ganz neue Probleme in den Vordergrund geschoben, die früher nicht wichtig waren. So läßt sich z. B. an einer ganzen Reihe sozialer Probleme der Mitarbeiter des auswärtigen Dienstes nicht mehr vorbeisehen. Das Zulage- und Beihilfenwesen ist über die vorjährigen Ansätze hinaus verbesserungsbedürftig.
    Es war geradezu schockierend, zu erleben, wie ein Mitarbeiter des einfachen Dienstes in unserer Anhörung seine durch das mangelhafte Umrechnungssystem bei Dollars ausgelöste soziale Notlage beschrieb. Noch schockierender ist aber, mit welch lächerlichen Zugaben unser Finanzminister seine Fürsorgepflicht einem Mitarbeiter gegenüber als erfüllt ansieht, wenn dieser Mitarbeiter weniger bekommt, als die Bundesregierung in ihrer Broschüre für Auswanderer für einen Ledigen als Minimum angibt, obwohl dieser Mann verheiratet ist.

    (Zustimmung bei der SPD und des Abg. Horacek [GRÜNE])

    Was wir da über die Situation von Mitarbeitern erfuhren, die im einfachen und im mittleren Dienst draußen in Hochlohnländern praktisch unter Sozialhilfeniveau arbeiten, ist ein solcher Skandal, daß der Außen-, der Finanz- und der Innenminister überhaupt keine Entschuldigung dafür finden können.
    Auf unsere Intervention hin kam es im vorigen Herbst zu befristeten Sofortmaßnahmen. Sie sollen nun durch eine Dauerregelung abgelöst werden — sie sollen nicht etwa ergänzt werden; in der Fragestunde ist eine falsche Auskunft gegeben worden —, die so mager ist, daß sich einem die Haare sträuben, wie leichtfertig doch die Regierung riskiert, hier an den Pranger gestellt zu werden. Aber das muß heute geschehen, wenn ein schwerarbeitender Mann mit Familie nicht mehr das Nötigste hat, um durchzukommen, und weniger bekommen soll, als der Minister durch die jährliche Anpassung verdient.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Es entsteht der Eindruck, daß die Herren Minister gar nicht richtig hinhören, wenn wir über die Nöte der kleinen Angestellten sprechen. Lieber läßt man fortlaufend die verarmten Mitarbeiter nach Hause transportieren und bezahlt statt dessen teurere Ortskräfte, die man vor Ort anwirbt. Es müssen vernünftige Regelungen her. Es gibt sie auch, aber in anderen Ländern, meine Damen und Herren.
    Die Wohnungsfürsorge muß verstärkt werden. Die schulischen Hilfen müssen verbessert werden. Der Versicherungsschutz für Angehörige und Mitarbeiter des auswärtigen Dienstes darf sich nicht länger auf die Formulierung beschränken, daß, wenn Krieg oder Aufruhr ausscheiden, eine Härteklausel helfen kann.
    Die baulichen Sicherheitsmaßnahmen sind aus dem Titel von 5,4 Millionen DM für alle Neu-, Um-und Erweiterungsbauten sicherlich nicht zu finanzieren. Auch die persönlichen Sicherheitsmaßnahmen sind noch dürftig, einschließlich der absoluten Unterversorgung mit Regionalärzten: ganze fünf für Asien und Afrika. So etwas kennt kein anderes Land. Da kann man immer nur von einem noch unterentwickelten Verständnis der normalen Fürsorgepflicht eines Dienstherrn sprechen.
    Ganz ernst zu nehmen ist die relativ neue, aber doch verständliche Unzufriedenheit der Ehefrauen, denen im auswärtigen Dienst Berufs-, Einkommens- und Rentenverzicht, zugleich aber unbezahlte Mitarbeit zugemutet wird. Auch mit diesem Problem hängt die fortschreitende Unattraktivität des auswärtigen Dienstes zusammen. Nicht nur die aus finanziellen Gründen begrenzten Möglichkeiten der Vorbereitung auf den Außenposten werden von den Frauen beklagt, sondern auch die mangelnden Arbeitsmöglichkeiten im Ausland, die beruflichen Anschlußschwierigkeiten bei Heimkehr. Nein, eigentlich kann ich nur sagen: Das ganze System ist von gestern.

    (Beifall bei der SPD und des Abg. Horacek [GRÜNE])

    Es vereinnahmt die Ehefrau und gibt dafür ihrem Ehemann — man höre — 17,50 DM oder je nach Land vielleicht 35 DM in die seit Jahren nicht erhöhte Aufwandsentschädigung. Für die Tätigkeit der Frau bekommt er also 17,50 DM. Das kann nicht so bleiben und wird nicht so bleiben. Wenn das Auswärtige Amt nicht für eine durchgreifende Regelung sorgt, werden die Ehefrauen über die Männer für die Ablehnung des auswärtigen Dienstes sorgen.
    Eine vernünftige Zukunftsbasis stellt die derzeitige Ausstattung des auswärtigen Dienstes also keinesfalls dar. Schon das Reform-Gutachten stellte 1971 erhebliche Mängel fest; die sind nur teilweise oder gar nicht gelöst worden. Inzwischen haben sich die Probleme mit der Arbeit ausgeweitet. Nur der Blick des Ministers dafür hat sich anscheinend



    Frau Huber
    verengt, sonst hätte man doch längst Alarm schlagen müssen, und man hätte auch Unterstützung bekommen.
    Die eingetretene Verschlechterung und der Eindruck, daß sich ohne das Parlament weiterhin nichts bewegen wird, veranlaßten uns zu der Großen Anfrage. Wir wollen im Kern wissen, ob sich die Regierung zu einem arbeitsfähigen, zeitgemäßen, sozial vernünftig abgesicherten Dienst bekennt. Es gibt hier keinen Parteienstreit, sondern nur die ernste Sorge um den auswärtigen Dienst.

    (Zustimmung bei allen Fraktionen)

    Selbst der Haushaltsausschuß hat j a unsere einstimmige Empfehlung gebilligt, wenn auch aus seiner Funktion heraus mit Prüfungsvermerk. Aber er hat sich doch sehr wohlwollend und allseitig schon seit Jahren zu Verbesserungen im auswärtigen Dienst geäußert.
    Deshalb bitten wir heute das Parlament, unsere Entschließung nicht nur zu billigen, sondern wir bitten, weiter mitzuhelfen, daß wir eine Verbesserung im Dienste bekommen, in Stufen selbstverständlich. Der auswärtige Dienst hat verdient, daß sich die Regierung hinter ihn stellt. Die Bundesrepublik hat einen guten auswärtigen Dienst verdient. So sollten wir heute die Bundesrepublik vor Schaden bewahren, indem wir die Reform endlich angreifen.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und der GRÜNEN)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Marx.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Marx


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren! Nach einigen Verzögerungen, aber, wie ich denke und hoffe, noch rechtzeitig vor den Erörterungen zum Haushalt 1986 kann dieses Haus heute eine längst überfällige Debatte zum Zustand des auswärtigen Dienstes führen. Ich sage „längst überfällig", weil sich im Laufe der letzten 15 Jahre der Deutsche Bundestag nur sehr sporadisch mit dem Instrument unserer Außenpolitik befaßt hat.
    Doch sind wir uns alle darüber einig, daß die Bundesrepublik Deutschland wegen ihrer geographischen Lage, ihrer politischen und wirtschaftlichen Bedeutung, auch wegen ihrer Geschichte und ihrer kulturellen Aufgaben einen fähigen, rasch und richtig agierenden und reagierenden auswärtigen Dienst braucht, j a daß ihr Ansehen davon abhängt, ob unsere Diplomaten, und zwar auf allen Stufen des Dienstes, in die Lage versetzt werden, ihre Aufgaben mit Hingabe, ja mit Passion und Könnerschaft zu erfüllen.
    Es ist jetzt bald 15 Jahre her, daß die von der Regierung der Großen Koalition eingesetzte Kommission zur schon damals notwendigen Reform des auswärtigen Dienstes ihren grundlegenden Bericht vorgelegt hat. Dieser ist damals auf, sagen wir: allgemeine Zustimmung gestoßen. Die Bundesregierung, das Parlament und auch die interessierte Offentlichkeit hatten verstanden, daß man nach den Jahren des Aufbaus jetzt zum Ausbau und der notwendigen Modernisierung schreiten müsse. Schon 1978 mußte man über die Konsequenzen nachdenken, die sich aus der gewachsenen Geltung der Bundesrepublik Deutschland in der Welt und aus den tiefgreifenden europäischen und auch aus den gesellschaftlichen Veränderungen ergaben. Der erste Zwischenbericht, den die Herwarth-Kommission vorlegte, war damals konsequenterweise auch überschrieben: „Der diplomatische Dienst in einer sich wandelnden Welt."
    Die Zustimmung — sagte ich — war allgemein, aber, meine Damen und Herren, mit der Durchführung haperte es von Anfang an. Zwar hat das Auswärtige Amt vieles sozusagen mit Bordmitteln selbst verändert, umgeschichtet, angepaßt und sich durch die ersten Rationalisierungen dort, wo es zu sehr zu drücken begann, Luft geschaffen; aber überall, wo nicht nur das Amt, sondern die gesamte Bundesregierung angesprochen war und auf die Besonderheiten der Inlands- und Auslandsarbeit hätte eingehen sollen, wo sie den mittleren Dienst, der in vielerlei Hinsicht das Rückgrat — insbesondere bei den Auslandsvertretungen — ist, hätte stärker ausbauen sollen, wo eine Personalreserve hätte bereitgehalten werden sollen und z. B. das Besoldungs-, Abrechnungs- und Umzugswesen hätte vereinfacht werden sollen — dies alles waren Empfehlungen in der damaligen Zeit, denen alle zugestimmt hatten —, gab es mannigfache Hemmnisse, Bedenken, ordnungssystematische Einwände, so daß der große Wurf, den man sich erhofft hatte, viel zu kurz und am Ende nicht wirkungsvoll geriet.
    Ich stelle das hier zu Anfang fest, weil in den drei dem Herwarth-Bericht folgenden Berichten des Auswärtigen Amtes, in denen der jeweilige Stand der Reform — Frau Huber ist darauf eingegangen — dargestellt wurde, allzuoft von seiten der Regierung die bisher erreichten Erfolge großgeschrieben und geschönt worden sind und nicht rechtzeitig auf jene Gefahren hingewiesen wurde, die dann drohen, wenn zwar viel von Reform geredet, aber wenig danach gehandelt wird. Aber auch die Abgeordneten dieses Hauses sollten sich an die eigene Brust klopfen, daß sie zwar 1974 und 1976, 1977 und 1979, 1980 und 1981 in den Ausschüssen die vorhin genannten Zwischenberichte mehr oder weniger — sage ich einmal — intensiv berieten, aber daß sie auch ihrerseits niemals eine Debatte anstrengten. Daher ist die Situation so prekär geworden, wie wir sie heute vorfinden.
    Ich sage: Die heutige Debatte halten wir für absolut notwendig. Wir hielten es auch für notwendig, Herr Bundesaußenminister, daß nicht nur Sie, sondern auch andere Mitglieder der Bundesregierung bei dieser Debatte dabei sind, zuhören

    (Zustimmung bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    und dann auch versuchen, unserem Anliegen durch Ihre eigene Tätigkeit aufzuhelfen.

    (Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Der Finanzminister ist gar nicht da!)




    Dr. Marx
    Meine Damen und Herren, die Situation des auswärtigen Dienstes, auf die wir aufmerksam machen, ist in der Tat schwierig. Fürchten Sie nicht, daß ich jetzt dramatisiere oder ungebührliche Formeln gebrauche! Das liegt mir fern. Was wir tun, ist auch keine Marotte von Fachidioten, die unkritisch in den auswärtigen Dienst verliebt wären. Es ist Einsicht in die Notwendigkeit, die uns veranlaßt, an dieses ganze Haus, an die deutsche Öffentlichkeit heranzutreten und sie für unsere Probleme, die wir hier vortragen, hellhörig und dünnhäutig zu machen. Wir werden auch nichts Unmögliches fordern, wir werden Augenmaß behalten, aber wir werden nicht nur in diesem Jahr — dies ist nicht die letzte Debatte —, sondern auch in den nachfolgenden Jahren Forderungen stellen, die wirklich dringend sind. Gut Ding hat nun Weile genug gehabt.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Meine Damen und Herren, wir stützen uns bei der heutigen Debatte und bei unseren Anträgen auf Vorarbeiten, die der Auswärtige Ausschuß — ich möchte uns nicht besonders loben — in, so möchte ich doch sagen, gründlichen und sachkundigen Diskussionen in Beratungen mit dem Auswärtigen Amt und in einer fast dreitägigen Anhörung mit 34 Sachverständigen geleistet hat. Erlauben Sie, daß ich sage: Seit ich selbst die Führung des Auswärtigen Ausschusses übernommen habe, drängte ich auf eine solche systematische Prüfung. Ich hatte dabei die Freude, daß sich die Mitglieder aller Fraktionen mit Interesse und Engagement an dieser Aufgabe beteiligten. Ich hoffe — trotz mancher Enttäuschungen —, daß wir dabei bleiben können.
    Fast jeder von uns, der öfters im Ausland sein muß und sich dabei nicht nur um die Verhältnisse und die politischen Absichten anderer Staaten, sondern auch um die Effektivität der eigenen Vertretungen und ihrer Mitarbeiter kümmert, kommt mit der Nachricht zurück, daß unsere Auslandsvertretungen mit den ständig anwachsenden Aufgaben bei schwindendem Personalbestand nicht mehr recht fertig werden. Ich füge hinzu, daß Ausnahmen natürlich die Regel bestätigen.
    Unser Eintritt in die Vereinten Nationen, unser gesteigertes Engagement dort und in ihren Sonderorganisationen, Ausschüssen und Kommissionen hatte natürlich zur Konsequenz, daß Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes an anderen Stellen abgezogen werden mußten. Es sind diplomatische Beziehungen zu den mittelost- und südosteuropäischen Staaten aufgenommen worden. Es wurde eben schon gesagt — aber man kann es nicht oft genug sagen, damit man die Dimension begreift —: Wir haben zu 40 weiteren Ländern, darunter die Volksrepublik China, die Vereinigten Arabischen Emirate, Angola, Simbabwe, mittlerweile diplomatische Beziehungen aufgenommen. Die konsularischen Tätigkeiten mußten vor allem in den zahlreichen Ländern mit Massentourismus enorm ausgedehnt werden. Die Rückführung vieler hunderttausend Deutscher, die Betreuung von Umsiedlern und Flüchtlingen, die Welle der Asylanten, dies alles ist mit demselben Personalumfang erledigt worden.
    Deshalb ist es, glaube ich, gerechtfertigt, wenn wir an dieser Stelle denjenigen, die ohne zu murren und ohne ihre tägliche Arbeitszeit so präzise einhalten zu können, wie viele Kollegen hier im Lande dies tun können, danke für diese Arbeit zu sagen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Meine Damen und Herren, Frau Huber hat auf ein Phänomen hingewiesen — ich will es noch ein wenig erhellen und verdeutlichen —: Wir haben heute trotz all der ausgreifenden neuen Maßnahmen 5969 Mitarbeiter im auswärtigen Dienst. Im Jahre 1975 waren es 6 203. Wir wollen auch nicht vergessen, daß z. B. die 1 %igen Stellenkürzungen Jahr um Jahr dem auswärtigen Dienst ebenfalls aufgedrückt worden sind, so wie einem Ressort, welches seine Mitarbeiter nur in der Bundesrepublik hat.
    Seit dem Ende der 70er Jahre mußten daher viele Botschaften wiederholt verkleinert und ausgekämmt werden, so daß man heute bei manchen Botschaften nur noch Skelette, kann man sagen, findet, die zurückgeblieben sind, die man verschämt „Kleinbotschaften" nennt. Fast 50 % aller unserer Botschaften haben gerade noch einen höheren Beamten, manche zwei. Was ist, wenn die z. B. in Urlaub gehen oder krank sind? Wie fähig, wie tätig kann dann die Botschaft noch sein?

    (Feilcke [CDU/CSU]: Der Oberamtsrat macht dann die auswärtige Politik!)

    — Ja, leider ist das manchmal so. Es gibt manchmal auch Leute, im mittleren und im gehobenen Dienst, wo man stolz sein kann, daß sie so viel an politischem und sachlichem Instinkt haben, daß sie draußen mitunter fast vergessen machen, daß der höchste Beamte, den man eigentlich da haben müßte, fehlt.
    Meine Damen und Herren, ich will nicht mehr auf die vielen neuen, zusätzlichen Aufgaben eingehen, die schon kurz beschrieben worden sind. Aber ich möchte doch sagen, daß sie alle wahrgenommen werden müssen — auch bei der Flut der Konferenzen, die es heute gibt. Vielleicht sagt mancher, es gebe zu viele dieser Konferenzen. Aber natürlich müssen wir, wenn es Fachkonferenzen gibt, mit unseren Leuten, unseren kenntnisreichen Leuten anwesend sein, unsere Flagge zeigen, unsere Bernerkungen machen, mit abstimmen, dort mithelfen, wo wir gefragt sind.
    Die Personaldecke ist heute bis zum Zerreißen gespannt, zum Nachteil fast aller Auslandsvertretungen, wo doch, wie einer der Sachverständigen bei unserer Anhörung formuliert hat, der Mutterstoff der Diplomatie eigentlich in den bilateralen Beziehungen liegt. Dort ist am meisten ausgedünnt worden.
    Was helfen uns z. B. Entschließungen hier in diesem Hause, hat ein anderer Sachverständiger gefragt, wo wir festlegen, daß wir z. B. unsere Beziehungen mit den Vereinigten Staaten auf allen Gebieten weiter ausbauen wollen, wenn wir zur gleichen Zeit in den Vereinigten Staaten fünf Konsulate schließen? Das kann im Grunde genommen niemand verstehen. Bei einem staatsbürgerlichen



    Dr. Marx
    Unterricht in der Schule können Sie das auch keinem Schüler und keiner Schülerin klarmachen, daß dies eine verantwortliche Haltung sei und man das auch in der Zukunft so weiter führen könne.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, wir sind — bleiben wir bei den USA —, was unsere konsularischen Vertretungen in diesem Land, über die ich gerade spreche, betrifft, hinter die Südkoreaner und die Japaner zurückgefallen. Die Südkoreaner haben in den Vereinigten Staaten elf Konsulate, die Japaner 15. Wir haben jetzt noch zehn.
    Staatssekretär Meyer-Landrut hat im Ausschuß zu unserer Bestürzung Zahlen aus den gehobenen und höheren Wirtschaftsdiensten der Bundesrepublik Deutschland, Japans und Frankreichs in den ASEAN-Staaten genannt, auf die wir mit Recht so großen Wert legen. Ich will Ihnen diese Zahlen nicht vorenthalten. Bei Indonesien lauten sie, was die Wirtschaftsdienste anlangt: Frankreich zehn, Japan 14,5, die Bundesrepublik Deutschland sechseinhalb. Bei den Philippinen: Frankreich sechs, Japan sieben, die Bundesrepublik zweieinhalb. Bei Singapur: sechs, drei, eineinhalb; bei Thailand 28 für Frankreich, acht für Japan, vier für uns; bei Hongkong 25 für Frankreich, 19 für Japan, zwei für uns. Ich denke, diese Hinweise sollten genügen, um deutlich zu machen, daß es dringend notwendig ist, Abhilfe zu schaffen.
    Es wäre aber — das will ich hinzufügen — ein arges Mißverständnis, wollte man glauben, unter auswärtigem Dienst dürfe man nur den höheren Dienst und dessen Probleme verstehen. Nur etwa ein Sechstel aller Mitarbeiter gehört dem höheren Dienst an, die anderen 5 000 arbeiten in Bereichen, die oft schwierig sind. Aber sie arbeiten dort effektiv. Man kann natürlich nicht immer sagen, daß ihre Arbeit ebenso faszinierend sei wie die der Botschafter. Auch für sie ist — das will ich wiederholen und betonen, weil uns dies ein wichtiges Anliegen ist — die Personalhaut noch straffer gespannt als in den höchsten Beamtenstufen.
    Ein sehr erfahrener früherer Botschafter hat bei der Anhörung bemerkt, man solle sich einmal darüber Rechenschaft ablegen, was den Leuten des einfachen Dienst alles an Werten in den Missionen draußen anvertraut werde, wo und was sie alles leisten müßten, und er hat scherzhaft, aber ich denke, zu Recht, hinzugefügt, er könne eher einen etwas schwächlichen Legationsrat in einer größeren Botschaft unterbringen als einen schwachen Hausmeister.
    In unserem Beschlußantrag mit dem Vermerk des Haushaltsausschusses, der eben zitiert worden ist — man solle prüfen, ob dies alles, das was wir dort gesagt haben, auch nötig und möglich ist —, steht erneut der dringende Hinweis auf den mittleren Dienst, der verstärkt werden müsse. Ich sage: Weil das eine alte Forderung ist, die bereits 1969 auftauchte und bei der wenig geschehen ist, müssen wir auf dieses Feld unsere besondere Aufmerksamkeit legen, denn jedes Versäumnis dort rächt sich an vielen anderen Stellen. Der Botschafter z. B. selbst darf nicht mit Arbeiten belastet werden, die dem mittleren oder gehobenen Dienst zukommen. Er muß die Hände und den Kopf frei haben für seine operativen Aufgaben. Er muß auch freier von den zahllosen bürokratischen Schreibarbeiten, Meldungen und Statistiken werden. Er muß die notwendigen Gelder, die nicht jeder so zur Verfügung hat, einsetzen können, um in seinem Gastland herumzufahren, möglichst viele Kontakte zu knüpfen, mit vielen Leuten zu sprechen, Kongresse der Gewerkschaften, der Parteien und der Verbände zu besuchen, sein Bild vom Gastland und dessen Problemen ständig zu überprüfen, so daß er seiner Zentrale zu Hause rechtzeitig die sich anbahnenden Veränderungen im Gastland melden und besser erklären kann, was sich dort eigentlich abspielt, so daß die Politik der eigenen Regierung mit möglichst guten und zutreffenden Analysen ihrer Beamten draußen rechnen kann und auf ihr beruht.
    Wir müssen also, meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, bei unseren Prüfungen und Überlegungen, wie wir am effektivsten helfen können und wo wir sofort helfen müssen, insbesondere an den Mittel- und Unterbau denken.
    Es ist mir auch wichtig, daß der 1967 eingerichtete Gesundheitsdienst verbessert wird. Wir haben mit einem der Ärzte des Auswärtigen Amtes — einem Regionalarzt — gesprochen, der gerade auf dem Weg nach Indien war. Fünf dieser Ärzte haben wir: In Lateinamerika haben wir gar keinen, fünf in ganz Asien und Afrika. Ich möchte Ihnen zur Abschätzung nur einige andere Zahlen vorlegen: Die Japaner haben dort 20, die Sowjets 20, die Kanadier 16, die DDR 20 — jene DDR, mit der wir im Ausland konkurrieren —, und wir haben fünf. Da kann doch nicht die Rede davon sein, daß die deutschen Angehörigen der Botschaften, der Konsulate usw. wirklich kontinuierlich, was ihre Gesundheit anlangt, auch in tropengefährdeten Gebieten, auch dort, wo die Seuchen mit verheerender Wirkung zurückkommen, dort noch ordentlich betreut werden können. Das ist also sicher eine wichtige Aufgabe. Und es ist keine Aufgabe, die sehr viel Geld kostet, wenn wir versuchen, einige wohlausgebildete Ärzte zu gewinnen. Es gibt j a schon zwei Anträge, 1970 und 1981. Damals hat man gesagt: Zwölf Ärzte brauchen wir. Jawohl, wir brauchen sie, damit wir für die Gesundheit unserer Leute draußen auch einstehen können. Ich hoffe, daß in diesem Hause alle der gleichen Meinung sind, daß wir dieses Thema nicht wieder einige Jahre hintröpfeln lassen, sondern uns darum kümmern und in jedem Jahr nicht nur in Form eines Berichtes, sondern in Form unserer parlamentarischen Verantwortung nachfragen: Ist das jetzt in Ordnung gebracht oder nicht? — Wir wünschen, daß es in Ordnung gebracht wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, es sind nicht nur die akuten körperlichen Krankheiten, die von Ärzten und Helfern behandelt werden müssen. Ich will einige Stichworte sagen: Umweltschutz, Smogbelastung, Auswirkungen bei manchen schlimmen tropischen Posten, Isolierung in bestimmten totalitären Staaten kommen hinzu, Gefährdungen für das



    Dr. Marx
    diplomatische Personal und seine Familien, besonders für die Frauen. Unsicherheit und bedrohliche Lebensumstände werden aus einer wachsenden Zahl von Ländern gemeldet, wo Bürgerkriege oder anarchische Zustände herrschen, wie heute im Libanon, Rechtsunsicherheit, Terroranschläge, Unterdrückung wie in Teheran, in Bogota, in Kampala, in Addis Abeba und in vielen anderen Städten. Ich darf vielleicht dabei auch noch an Stockholm und an den Überfall auf unsere dortige Botschaft erinnern. Dies alles müssen wir ebenfalls bedenken. Wir müssen auch daran denken und dürfen nicht verschweigen, daß es durch diese Situation z. B. verdeckten Alkoholismus bei manchen gibt, und wir müssen auch an die auffallend hohe Zahl an Selbstmorden im auswärtigen Dienst denken, an überdurchschnittlich viele Ehen, die unter diesem Druck der Verhältnisse zerbrochen sind, an Kinder, die durch die ständig wechselnden Schulen, Schulsysteme, Sprachen und ganz unterschiedlichen Arbeitsmethoden schlecht abschneiden, durchfallen, entmutigt werden und besonderen Gefährdungen, z. B. den Drogen, ausgesetzt sind.
    Der Ausschuß hat auch in den beiden Großen Anfragen, desgleichen in seinen vielen internen Diskussionen festgestellt: Der alte Glanz, von dem heute viele noch reden — es ist ziemlich geschmacklos, wenn man das öfters hört —, des diplomatischen Dienstes mag da oder dort in einem zurückgezogenen Refugium noch sein. Aber er ist nicht mehr typisch für diesen Dienst. Wir sollten uns nicht von solchen Bemerkungen, die man immer wieder hören kann, abhalten lassen.
    Der Ausschuß hat — das sage ich mit Betonung
    — für die Bundesregierung, wie er denkt und hofft
    — das war seine Absicht —, hilfreich gehandelt. Wir hatten die Regierung gebeten, bis 15. Juni dem Bundestag auf der Grundlage unserer Empfehlung, die wir natürlich nicht mit finanziellen Zahlen ausgestattet haben — wie sollten wir, das können wir so gar nicht machen —, zu berichten. Der Haushaltsausschuß hat diese Empfehlung zu einer Prüfungsforderung verändert. Wir hoffen, daß rechtzeitig noch darüber gesprochen werden kann, bevor der Haushalt 1986 unter Dach und Fach ist.
    Lassen Sie mich noch einige Punkte nennen: Wir wollen Maßnahmen für die Personalverstärkung, wir wollen, daß der Stellenkegel für Inland und Ausland vereinheitlicht wird, wir wollen auf eine verbesserte Stellung der Ehepartner und auf soziale Fürsorgemaßnahmen hinwirken und die Aus-und Fortbildung nach den Notwendigkeiten des technischen Fortschritts gestalten.
    Zum Schluß: Wir hoffen, daß die jetzt erreichten Verzögerungen nicht das Notwendige hindern. Es wäre grotesk, wenn die Bundesregierung der von uns als notwendig empfundenen Hilfe, die das Parlament ihr zur Verfügung stellt, die dem Nutzen der gleichen Regierung dienen soll, entgegenwirkte. Ich bitte Sie, daß Sie tatsächlich etwas tun, was wir leider bei der Fülle der Papiere, die uns überschwemmt, immer seltener tun: Sehen Sie sich bitte einmal die sehr sorgfältig ausgearbeiteten Anfragen und die Antworten auf die Großen Anfragen an, in denen wir auch definiert haben, wie wir in Zukunft den auswärtigen Dienst sehen und wir uns weiter bemühen wollen, ihn als ein handhabbares, praktisches, auch den Frieden sicherndes Instrument unserer Regierung, unseres Landes zu haben. Ich bitte Sie ganz dringend, weil es wirklich wichtig ist, dabei mitzuhelfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)