Rede:
ID1014635700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Bundesminister: 1
    7. für: 1
    8. Arbeit: 1
    9. und: 1
    10. Sozialordnung.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/146 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 146. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Schmidt (Gellersen) und Dr. Barzel 10772 A Eintritt des Abg. Scharrenbroich in den Deutschen Bundestag 10772 A Absetzung der Punkte 9 — Volkszählungsgesetz 1986 — und 10 — Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — von der Tagesordnung 10772 B, 10902 B Erweiterung der Tagesordnung 10772 B Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung Senegals 10803 A Aktuelle Stunde betr. Äußerungen des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister des Innern, Carl-Dieter Spranger, zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Dr. Glotz SPD 10759A Weirich CDU/CSU 10760 B Mann GRÜNE 10761 C Dr. Hirsch FDP 10762C, 10766 D Dr. Nöbel SPD 10763 C Spranger CDU/CSU 10764 C Schäfer (Offenburg) SPD 10765 D Broll CDU/CSU 10767 C Duve SPD 10769A Lowack CDU/CSU 10770A Reddemann CDU/CSU 10771A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/3485 — 10772 B Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/3486 — 10772 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung wohnungsrechtlicher Vorschriften (Wohnungsrechtsvereinfachungsgesetz 1984) — Drucksache 10/2913 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3478 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen und weiterer wohnungsrechtlicher Bestimmungen (AFWoÄndG) -- Drucksache 10/3203 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3476 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes — Drucksache 10/3162 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3475 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3516 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 1985 — Drucksachen 10/3222, 10/3475 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Waltemathe, Müntefering, Conradi, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Reschke, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Frau Weyel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung von Wohngeldleistungen (Wohngeldsicherungsgesetz) — Drucksache 10/2140 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3215 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3263 — Schmitt (Wiesbaden) SPD 10773 D Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 10775 D Frau Weyel SPD 10778 A Grünbeck FDP 10779 D Frau Rönsch CDU/CSU 10783 C Werner (Westerland) GRÜNE 10786 B Link (Frankfurt) CDU/CSU 10788 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 10790 C Müntefering SPD 10794A Conradi SPD 10795C Dr. Faltlhauser CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 10798 D Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Waschmittelgesetzes — Drucksache 10/1434 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/3491 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Änderung der Verordnung über die Abbaubarkeit anionischer und nichtionischer grenzflächenaktiver Stoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln — Drucksachen 10/1436, 10/3491 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Wasser- und Bodenverbände — Drucksache 10/3038 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über notwendige Maßnahmen zur Vermeidung von Gewässerbelastungen durch schwer abbaubare und sonstige kritische Stoffe — Drucksache 10/2833 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Änderung der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser — Drucksachen 10/2201, 10/3030 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 III Zweite Fortschreibung des Berichtes der Bundesregierung über Maßnahmen zur Verhinderung von Tankerunfällen und zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen der Meere und Küsten vom 19. Dezember 1980 (Drucksachen 9/72, 9/2359) — Drucksachen 10/2690, 10/3298 — Frau Hönes GRÜNE 10799 D Dr. Göhner CDU/CSU 10801 C Kiehm SPD 10803 B Baum FDP 10804 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung einer Vergütung für die Aufgabe der Milcherzeugung für den Markt — Drucksache 10/3454 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3508 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3517 — Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 10807 B Pfuhl SPD 10808 A Bredehorn FDP 10810A Werner (Dierstorf) GRÜNE 10811 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Vogel, Dr. Apel, Frau Fuchs (Köln), Roth, Dr. Jens, Lutz, Dr. Spöri, Wieczorek (Duisburg) und der Fraktion der SPD Politik zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit und Überwindung der Wachstumsschwäche — Drucksache 10/3431 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Kleinert (Marburg), Dr. Müller (Bremen), Suhr und der Fraktion DIE GRÜNEN Ökologischer Nachtragshaushalt — Drucksache 10/3497 — Dr. Jens SPD 10830 D Dr. Dregger CDU/CSU 10833 D Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 10836 B Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 10838 C Reimann SPD 10841 C Wissmann CDU/CSU 10843 D Poß SPD 10845A Dr. Graf Lambsdorff FDP 10846 D Dr. Sperling SPD 10848 C Dr. Kreile CDU/CSU 10849 B Dr. George CDU/CSU 10851 B Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Weiterentwicklung des Schwerbehindertengesetzes (SchwbWG) — Drucksache 10/1731 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Schwerbehindertengesetzes — Drucksache 10/3138 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. George, Straßmeir, Lemmrich, Jagoda, Keller, Hinsken, Günther, Pfeffermann, Bühler (Bruchsal), Milz, Hanz (Dahlen) und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Hoffie, Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Kohn, Cronenberg (Arnsberg), Frau Dr. Segall, Eimer (Fürth) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erweiterung der unentgeltlichen Beförderung Schwerbehinderter im öffentlichen Personenverkehr — Drucksache 10/3218 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/3495 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3513 — Lutz SPD (zur GO) 10853 C Seiters CDU/CSU (zur GO) 10853 D Kirschner SPD 10854 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 10857 B Frau Wagner GRÜNE 10859 B Louven CDU/CSU 10861 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 10863 D Frau Wagner GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 10866 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Clemens, Gerstein, Maaß, Dr. George, Pohlmann, Keller, Dr. Faltlhauser, Berger, Seehofer, Kraus, Schulhoff, Biehle, Jäger (Wangen), Eylmann, Dr. Kunz (Weiden), Kolb, Louven, Rossmanith, Dr. Bugl, Schneider (Idar-Oberstein), Echternach, IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Pesch, Lintner, Seesing, Austermann, Schulze (Berlin), Höffkes, Frau Rönsch, Magin, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dr. Riedl (München), Müller (Wesseling), Lowack, Pfeffermann, Müller (Remscheid), Dr. Möller, Sauer (Stuttgart), Glos und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Cronenberg (Arnsberg), Frau Seiler-Albring, Frau Dr. Segall, Dr. Graf Lambsdorff, Dr. Haussmann, Beckmann, Dr. Feldmann, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verstärkung der Minderheitenrechte in den Betrieben und Verwaltungen (MindRG) — Drucksache 10/3384 — Müller (Remscheid) CDU/CSU 10867 C Dreßler SPD 10870 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 10873A Schmidt (Hamburg-Neustadt) GRÜNE 10875 C Pohlmann CDU/CSU 10876 C Schreiner SPD 10877 D Seehofer CDU/CSU 10880 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Huber, Wischnewski, Voigt (Frankfurt), Bahr, Dr. Corterier, Stobbe, Gansel, Haase (Fürth), Herterich, Würtz, Dr. Soell und der Fraktion der SPD Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/2068, 10/3316 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Klein (München), Dr. Marx, Rühe, Dr. Stercken, Schwarz, Graf Huyn, Frau Geiger, Dr. Czaja, Dr. Abelein, Dr. Hupka und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Schäfer (Mainz), Ertl, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/2656, 10/3317 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Bericht des Auswärtigen Amtes über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/882, 10/3308 — dazu Bericht des Haushaltsausschusses in entsprechender Anwendung des § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3471 — Frau Huber SPD 10882 C Dr. Marx CDU/CSU 10886 B Horacek GRÜNE 10889 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 10891 B Verheugen SPD 10894 A Dr. Stercken CDU/CSU 10895 D Gansel SPD 10896 D Lowack CDU/CSU 10898 C Repnik CDU/CSU 10899 D Genscher, Bundesminister AA 10900 D Becker (Nienberge) SPD 10902 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Wiener Übereinkommen vom 23. Mai 1969 über das Recht der Verträge — Drucksache 10/1004 —Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 10/3468 — 10902 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) — Drucksache 10/3425 — 10902 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/3433 — 10903A Beratung der Sammelübersicht 81 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3464 — 10903A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission an den Rat über die Verwendung bestimmter Stoffe mit hormonaler Wirkung in der tierischen Erzeugung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 81/602/EWG über ein Verbot von bestimmten Stoffen mit hormonaler Wirkung und von Stoffen mit thyreostatischer Wirkung — Drucksachen 10/1946 Nr. 17, 10/3060 — 10903 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 V Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung über die Integrierten Mittelmeerprogramme — Drucksachen 10/3352 Nr. 7, 10/3465 — 10903 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Zustimmungsbedürftige Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 3/85 — Zollpräferenzen 1985 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 10/3173, 10/3415 — . . . 10903C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 23 02 Tit. 686 08 und 686 24 (Förderung von Ernährungssicherungsprogrammen) — Drucksachen 10/3234, 10/3398 — . . . 10903 D Fragestunde — Drucksache 10/3487 vom 14. Juni 1985 — Intervention der Bundesregierung zugunsten politischer Häftlinge in Südafrika; Restriktionen MdlAnfr 5, 6 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 10812 C ZusFr Frau Eid GRÜNE 10812 D ZusFr Verheugen SPD 10813 D Erfüllung der Abrüstungsverpflichtung des Nichtverbreitungs-Vertrags; Staaten mit kernwaffenfähiger Technologie und Kernwaffen MdlAnfr 7, 8 14.06.85 Drs 10/3487 Bahr SPD Antw StMin Möllemann AA 10814 A ZusFr Bahr SPD 10814 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10814 C ZusFr Schulte (Unna) SPD 10815A ZusFr Verheugen SPD 10815A ZusFr Jungmann SPD 10815 B ZusFr Dr. Scheer SPD 10815C ZusFr Lamers CDU/CSU 10816A ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10817 B Politik der Nichtverbreitung von Kernwaffen MdlAnfr 9, 10 14.06.85 Drs 10/3487 Verheugen SPD Antw StMin Möllemann AA 10817 C ZusFr Verheugen SPD 10817 C ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10818 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10818 B ZusFr Bahr SPD 10818 C ZusFr Jungmann SPD 10818 D Entwicklung eines zweiten Kernenergiemarktes entgegen der Zielsetzung des Atomwaffensperrvertrages; Erhöhung der Zahl der Atomwaffen MdlAnfr 11, 12 14.06.85 Drs 10/3487 Dr. Scheer SPD Antw StMin Möllemann AA 10819A ZusFr Dr. Scheer SPD 10819 B ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10819 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10820C ZusFr Verheugen SPD 10820 D ZusFr Jungmann SPD 10821A Internationale Aufsicht über waffenfähige Kernbrennstoffe und Schaffung eines Zwischenlagers für Plutonium; Berücksichtigung des Beitritts von Partnerstaaten zum Atomwaffensperrvertrag bei der wissenschaftlich-technischen und ökonomischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kernenergie MdlAnfr 13, 14 14.06.85 Drs 10/3487 Horn SPD Antw StMin Möllemann AA 10821 C ZusFr Horn SPD 10821 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10822 A ZusFr Jungmann SPD 10822 B ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10823A ZusFr Verheugen SPD 10823 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 10823 B Erfüllung der Abrüstungsverpflichtung des Atomwaffensperrvertrags und Vertragsbeitritt aller Länder mit Kernwaffen und kernwaffenfähiger Technologie MdlAnfr 15, 16 14.06.85 Drs 10/3487 Dr. Soell SPD Antw StMin Möllemann AA 10823 C ZusFr Dr. Soell SPD 10823 C Erarbeitung einer gemeinsamen Position der Nichtkernwaffenstaaten vor der 3. Überprüfungskonferenz zum Atomwaffen-Sperrvertrag VI Deutscher Bundestag — 10. Wahiperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 MdlAnfr 17, 18 14.06.85 Drs 10/3487 Jungmann SPD Antw StMin Möllemann AA 10824 C ZusFr Jungmann SPD 10824 D Teststopp-Abkommen im nuklearen Bereich MdlAnfr 19, 20 14.06.85 Drs 10/3487 Voigt (Frankfurt) SPD Antw StMin Möllemann AA 10825A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10825 B ZusFr Dr. Scheer SPD 10825 D ZusFr Frau Kelly GRÜNE . ... . . . 10825 D ZusFr Bahr SPD 10826A Gewährleistung des Datenschutzes bei den Modellversuchen zur Abrechnungstransparenz der Kassenärzte; Unterrichtung der Versicherten über in Anspruch genommene kassenärztliche Leistungen MdlAnfr 47, 48 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10827 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 10827 C ZusFr Peter (Kassel) SPD 10827 D ZusFr Lutz SPD 10827 D Abrechnungs- und Verordnungsgebaren der Kassenärzte; Mitwirkung der Versicherten MdlAnfr 49, 50 14.06.85 Drs 10/3487 Meininghaus SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10828 C ZusFr Meininghaus SPD 10828 D ZusFr Lutz SPD 10829A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 10829 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 10829 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 10829 D Erfolg des Modellversuchs der AOK Dortmund „Effizienz und Wirtschaftlichkeit erbrachter und veranlaßter kassenärztlicher Leistungen" MdlAnfr 51 14.06.85 Drs 10/3487 Urbaniak SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10830A ZusFr Urbaniak SPD 10830A Nächste Sitzung 10904A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10905*A Anlage 2 Entlastung des Bundesarbeitsgerichts durch Initiative der Bundesregierung im Bereich des Arbeitskampfrechts MdlAnfr 45 14.06.85 Drs 10/3487 Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* B Anlage 3 Förderung eines Modellvorhabens für die kassenärztlichen Leistungen einschließlich der zahntechnischen Leistungen einschließlich der zahntechnischen Leistungen im Bereich der AOK Dortmund MdlAnfr 52 14.06.85 Drs 10/3487 Urbaniak SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905*C Anlage 4 Personalmangel beim Arbeitsamt Ludwigshafen; Nichtbesetzung von ca. 7 000 Stellen bei den Arbeitsverwaltungen angesichts des vorgesehenen Einsatzes von EDV; Auswirkungen auf die Arbeitslosenberatung MdlAnfr 53, 54 14.06.85 Drs 10/3487 Reimann SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* D Anlage 5 Zweifel des Bundeskanzlers an der Gültigkeit der Arbeitsmarktzahlen MdlAnfr 55, 56 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Fuchs (Köln) SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* B Anlage 6 Folgerungen aus der Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts über die Verfassungswidrigkeit der Fehlbelegungsabgabe MdlAnfr 85, 86 14.06.85 Drs 10/3487 Reschke SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . 10905* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 10759 146. Sitzung Bonn, den 20. Juni 1985 Beginn: 8.30 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens** 21. 6. Böhm (Melsungen) * 21. 6. Dr. Bötsch 21. 6. Egert 20. 6. Ertl 21. 6. Franke (Hannover) 21. 6. Dr. Glotz 20. 6. Dr. Götz 20. 6. Haase (Fürth) * 20. 6. Dr. Hauchler 21. 6. Hiller (Lübeck) 21. 6. Hoffie 21. 6. Horacek** 21. 6. Frau Hürland 21. 6. Ibrügger 20. 6. Keller 21. 6. Kittelmann** 21. 6. Dr. Kohl 20. 6. Dr. Müller** 21. 6. Frau Dr. Neumeister 20. 6. Pöppl 21. 6. Polkehn 21. 6. Reuschenbach 20. 6. Rossmanith 20. 6. Dr. Rumpf** 2L 6. Schlatter 21. 6. Schmidt (Hamburg) 21. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 21. 6. Schmidt (Wattenscheid) 21. 6. Sielaff 21. 6. Stobbe 21. 6. Stücklen 21. 6. Dr. Wulff 21. 6. Dr. Zimmermann 21. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/3487 Frage 45): Ist die Bundesregierung bereit, im Bereich des Arbeitskampfrechts eigene Initiativen zu entwickeln, um damit zu verhindern, daß dem Bundesarbeitsgericht die Rolle eines „Ersatzgesetzgebers" zukommt? In der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 ist ein Gesetzesvorhaben der Bundesregierung auf dem Gebiet des Arbeitskampfrechts nicht angekündigt worden. In bin mir allerdings bewußt, daß die Arbeitskämpfe des Jahres 1984 eine Anzahl von Fragen aufgeworfen haben. Im Anschluß daran sind Stimmen laut geworden, die sich für eine Kodifizierung Anlagen zum Stenographischen Bericht des Arbeitskampfrechts einsetzen. Dabei darf nicht übersehen werden, daß es sich um eine Materie handelt, in der nicht nur in der Wissenschaft sehr unterschiedliche Meinungen vertreten werden; auch die gesellschaftlichen Gruppen sind verschiedener Auffassungen. Im Auftrag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung untersucht der ehemalige Präsident des Bundesarbeitsgerichts, Prof. Dr. Gerhard Müller, die schwierige und vielgestaltige Problematik von gesetzlichen Arbeitskampfregelungen. Mit der Vorlage des Gutachtens ist im Laufe dieses Sommers zu rechnen. Die Bundesregierung wird die Ausarbeitung von Prof. Müller sorgfältig prüfen. Auch die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungsbeschwerde der Arbeitgeberseite gegen das letzte Urteil des Bundesarbeitsgerichts zu verhandlungsbegleitenden Arbeitskampfmaßnahmen bleibt abzuwarten. Erst danach wird eine politische Entscheidung getroffen werden können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Urbaniak (SPD) (Drucksache 10/3487 Frage 52): Hält die Bundesregierung es nach den bisherigen Erfahrungen mit dem Modellversuch „Effizienz und Wirtschaftlichkeit erbrachter und veranlaßter kassenärztlicher Leistungen" für sinnvoll, im Bereich der AOK Dortmund ein ähnliches Modellvorhaben für die kassenzahnärztlichen Leistungen unter Einschluß der zahntechnischen Leistungen anzuregen und zu fördern? Die Bundesregierung fördert zur Zeit ein Modellvorhaben zur Transparenz von Leistungen und Kosten im kassenzahnärztlichen Bereich bei der Betriebskrankenkasse Voith in Heidenheim. Weitere Modellversuche zu diesem Bereich sind gegenwärtig nicht vorgesehen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordenten Reimann (SPD) (Drucksache 10/3587 Fragen 53 und 54): Wieviel Personal fehlt speziell in der Arbeitsvermittlung und insgesamt im Arbeitsamt Ludwigshafen am Rhein, und welche Konsequenzen ergeben sich daraus insbesondere bezogen auf die Arbeitsbelastung des Personals? Ist es zutreffend, daß ca. 7 000 Stellen in der gesamten Arbeitsverwaltung unbesetzt bleiben sollen, weil der Einsatz von EDV vorgesehen sein soll, und wie beurteilt die Bundesregierung die betreffenden Auswirkungen in bezug auf die Notwendigkeit der Beratung von Arbeitslosen? 10906* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Zu Frage 53: Dem Arbeitsamt Ludwigshafen stehen im Haushalt 1985 insgesamt 308 Stellen für Plankräfte zur Verfügung; auf die Abteilung Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung entfallen 97 Stellen. Neben den Plankräften werden auch Angestellte mit befristetem Arbeitsvertrag sowie beamtete Hilfskräfte beschäftigt. Insgesamt wurden im April 1985 311,5 Kräfte beschäftigt; auf die Abteilung Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung entfielen davon 98,5 Kräfte. Damit entspricht die Personalsituation im Arbeitsamt Ludwigshafen der des Durchschnitts aller Arbeitsämter im Landesarbeitsamtsbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland. Der Bundeskanzler hat in einem Schreiben an die Personalversammlung im Arbeitsamt Ludwigshafen die starke Arbeitsbelastung der Mitarbeiter in den Arbeitsämtern ausdrücklich anerkannt. Ich schließe mich dieser besonderen Anerkennung an. Die Selbstverwaltung der Bundesanstalt für Arbeit und die Bundesregierung werden weiterhin bemüht bleiben, die zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um das Leistungsangebot der Arbeitsämter zu verbessern und gleichzeitig den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern. Zu Frage 54: Es trifft nicht zu, daß Stellen in der gesamten Arbeitsverwaltung unbesetzt bleiben sollen, weil der Einsatz von EDV vorgesehen ist. Wie schon in der Vergangenheit werden freiwerdende Stellen in allen Aufgabenbereichen der Bundesanstalt für Arbeit auch in Zukunft unverzüglich wieder besetzt. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen der Abgeordneten Frau Fuchs (Köln) (SPD) (Drucksache 10/3487 Fragen 55 und 56): Wie ist die Äußerung des Bundeskanzlers auf der Mitgliederversammlung des Markenverbandes in Bonn am 11. Juni 1985 zu verstehen, daß „die Fragen der Arbeitsmarktzahlen diskutiert werden müßten", und worauf stützt der Bundeskanzler seine Zweifel an der Gültigkeit der Arbeitsmarktzahlen? Ist das vom Bundeskanzler genannte Beispiel eines großen Konzerns aus einer Ruhrgebietsstadt mit hoher Arbeitslosigkeit, der 50 Polen einstellen mußte, weil er keine deutschen Fachkräfte fand, nach Auffassung der Bundesregierung ein aussagekräftiger Beleg für die angebliche Unzulänglichkeit der Arbeitslosenstatistik, und wie beurteilt die Bundesregierung unter dem Gesichtspunkt der Unzulänglichkeit der Arbeitsmarktstatistik die Tatsache, daß nach Schätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung die Zahl der nicht registrierten Arbeitslosen in der sogenannten „stillen Reserve" inzwischen auf schätzungsweise 1,3 Millionen angestiegen ist? Der Bundeskanzler hat auf das Problem aufmerksam gemacht, daß es selbst bei über zwei Millionen Arbeitslosen für Arbeitgeber schwierig sein kann, Arbeitskräfte bestimmter Qualifikation vermittelt zu bekommen. Er hat dabei keinesfalls die amtliche Statistik in Zweifel gezogen, er hat sie nicht einmal erwähnt. Fälle fehlender Arbeitskräfte bestimmter Qualifikation sind einerseits ein Hinweis darauf, daß die Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit etwa durch Ausbau der computerunterstützten Arbeitsverwaltung verbessert und effizienter gestaltet werden muß. Hier sind heute noch Effizienzreserven vorhanden. Andererseits sind diese Beispiele ein Beweis für die Richtigkeit der Politik der Bundesregierung, die Fortbildung und Umschulung weiter auszubauen: von 1982 bis 1984 ist die Zahl der Eintritte in Maßnahmen der Fortbildung, Umschulung und Einarbeitung um 33,0 % von 265 527 auf 353 140 angestiegen. Auf diese Weise werden sowohl die individuellen Beschäftigungschancen der Arbeitnehmer verbessert als auch den Betrieben Arbeitskräfte mit den benötigten Qualifikationen gesichert. Die Arbeitslosenstatistik, insbesondere die Struktur — Erhebung im September-, und die Zu- und Abgänge — Erhebung im Mai/Juni jeden Jahres —, macht deutlich, daß trotz der Ausweitung der Fortbildung und Umschulung immer noch erhebliche Diskrepanzen zwischen angebotenen und nachgefragten Qualifikationen bestehen. Deshalb wird die Weiterbildungsförderung entsprechend intensiviert werden. Personen aus der sogenannten stillen Reserve sind den statistisch ausgewiesenen Arbeitslosen nicht gleichzusetzen: 1. Wird diese Zahl nicht statistisch erfaßt, sondern nur geschätzt, und 2. ist der Wunsch nach Arbeit bei diesen Personen so wenig ausgeprägt, daß sie die formlos mögliche Meldung beim Arbeitsamt unterlassen. Eine Gleichsetzung der sogenannten stillen Reserve mit Arbeitslosigkeit ist somit weder sachlich noch politisch gerechtfertigt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Fragen des Abgeordneten Reschke (SPD) (Drucksache 10/3487 Fragen 85 und 86): Welche Folgerungen zieht die Bundesregierung aus der Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts, daß die Fehlbelegungsabgabe verfassungswidrig sei, im Hinblick auf das laufende Gesetzesverfahren bezogen auf Drucksache 10/3203? Hält die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Aufhebung der Investitionshilfeabgabe die Verfassungsmäßigkeit der Fehlbelegungsabgabe für gegeben? Von der Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen (AFWoG) sind bisher fünf Verwaltungsgerichte und ein Oberverwaltungsgericht in ihren Entscheidungen ausgegangen (VG Berlin, OVG Berlin, VG Gelsenkirchen, BayVG München, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 10907* VG Köln, VG Arnsberg). Von diesen Gerichten haben drei (VG Arnsberg, VG Berlin, VG Köln) ihre Entscheidungen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 6. November 1984 zum Investitionshilfegesetz getroffen. Der Beschluß des Verwaltungsgerichts Düsseldorf ist — soweit ersichtlich — bisher die einzige die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes verneinende gerichtliche Entscheidung. Die Begründung des Gerichtes liegt noch nicht vor. Die Bundesregierung sieht deshalb gegenwärtig keine Veranlassung, Folgerungen aus der Entscheidung des Verwaltungsgerichts zu ziehen; sie wird jedoch nach Vorliegen der Begründung dem Bundesverfassungsgericht ihre Rechtsauffassung darlegen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus Kirschner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich mit einem Zitat beginnen. Der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann hat einmal gesagt:
    Unsere grundsätzlich auf Leistung und Wettbewerb ausgerichtete Gesellschaft ist nur dann in Ordnung, wenn sie behinderten Minderheiten volle Achtung, volle Gemeinschaft und ein Höchstmaß an Eingliederung gewährt.
    Ich meine, daß das eine Meßlatte ist, an der sich die heute in erster Lesung zu debattierenden Gesetzentwürfe messen lassen müssen.
    Die Politik für Behinderte hat in diesem Land erst im Jahre 1969 begonnen, als Sozialdemokraten die Hauptverantwortung für die Regierung übernahmen. In der Zeit von 1969 bis 1980 sind die wesentlichen Regelungen getroffen worden, die bei entsprechender Anwendung und Durchführung des Rechts die soziale Lage der Behinderten entscheidend verbessert haben und die Eingliederung bzw. Wiedereingliederung in Arbeit, Beruf und Gesellschaft ermöglichen. Diese Bilanz ist außerordentlich positiv. Sie ist — das darf bei dieser Gelegenheit auch einmal gesagt werden — nicht zuletzt auf unseren Kollegen Eugen Glombig zurückzuführen.

    (Beifall bei der SPD und des Abg. Cronenberg [Arnsberg] [FDP])

    Diese positive Bilanz ist für uns Sozialdemokraten Verpflichtung, dafür zu sorgen, daß das, was wir im Interesse der Behinderten erreicht haben, nicht zunichte gemacht wird.
    Die Rechtskoalition hat Arbeitnehmern, Mietern, Wohngeldbeziehern, BAföG-Empfängern, Rentnern, Kriegsopfern, Kranken, Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern und Behinderten rigoros Daueropfer abverlangt. Unsere ständigen Anstrengungen, den Anschlag auf den Sozialstaat abzuwehren, waren zugegebenermaßen nicht erfolgreich. Aber die Rechtskoalition muß inzwischen mit härtestem Widerstand der Betroffenen rechnen. Das haben die letzten Wahlen eindeutig bewiesen.
    Aber die Wende wird radikal durchgezogen. Nichts wird dabei vergessen. Jetzt sind die Arbeitnehmerrechte an der Reihe.

    (Kolb [CDU/CSU]: Zum Thema sprechen!)

    Der Jugendarbeitsschutz wurde schon massiv ausgedünnt. Die Rechte der Betriebsräte werden demnächst amputiert. Das sogenannte Beschäftigungsförderungsgesetz oder, besser gesagt: Entlassungserleichterungsgesetz ist in Kraft — ich komme dazu, Kollege Kolb —,

    (Kolb [CDU/CSU]: Das ist aber ein großer Bogen!)

    mit allen negativen Konsequenzen. Das „Heuern und Feuern" wird zur Methode erhoben.

    (Kolb [CDU/CSU]: Wie bitte?)

    Was heißt das für die Behinderten? Selbst der besondere Kündigungsschutz der Behinderten, im übrigen auch der der Schwangeren und der der Wehrpflichtigen, wird faktisch eingeschränkt, umgangen. Es ist leider zu befürchten, daß die Unternehmer gerade für die Behinderten in zunehmendem Maß nur noch befristete Arbeitsverträge anbieten werden.

    (Zuruf des Abg. Kolb [CDU/CSU])

    Das haben Sie so gewollt. Der Abbau von Arbeitnehmerrechten — lassen mich das mit aller Deutlichkeit sagen — schafft keine neuen Arbeitsplätze.

    (Zuruf des Abg. Kolb [CDU/CSU])

    Den Beweis für das Gegenteil sind Sie bisher schuldig geblieben.

    (Vereinzelter Beifall bei der SPD)

    Den bestehenden Kündigungsschutz zugunsten Schwerbehinderter als überzogen zu kennzeichnen, ist objektiv falsch. Von entsprechenden Einstellungshemmnissen zu reden, ist blanke Ideologie.
    Mein Vorteil ist, im Gegensatz zu Ihnen das, was ich sage, hier beweisen zu können. Die Hauptfürsorgestellen wurden im Jahr 1963 — leider liegen keine neueren Zahlen vor — in rund 34 000 Fällen um Zustimmung zur Kündigung angegangen. In nicht weniger als 21 000 Fällen gab es Zustimmung, davon in 16 000 Fällen ohne Einwendung der Behinderten. In 4 300 Fällen wurde der Antrag zurückgezogen. In 4 800 Fällen kam es zum Ausscheiden im gegenseitigen Einvernehmen.
    Die Schlußfolgerung liegt auf der Hand. Von einem überzogenen Kündigungsschutz kann nicht im entferntesten die Rede sein.

    (Beifall bei der SPD)

    Das Problem ist im Gegenteil, daß Behinderte zu vergleichsweise billigen Abfindungen gedrängt werden, die die auf Dauer verlorenen Arbeitsplätze auch nicht annähernd ersetzen können.
    Das Schwerbehindertengesetz, seit mehr als zehn Jahren in Kraft, hat sich grundsätzlich bewährt. Es muß ausgebaut werden, um einen wirksameren Beitrag zur Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für Schwerbehinderte zu leisten. 135 000 Schwerbehinderte sind arbeitslos — trotz der Programme des Bundes und der Länder zur verstärkten Eingliederung von Behinderten im Arbeitsleben. Die Pflichtplatzquote wird immer noch nicht erfüllt. Nicht weniger als drei Viertel aller Arbeitge-



    Kirschner
    ber erfüllen ihre Beschäftigungspflicht nicht oder teilweise nicht.

    (Lutz [SPD]: Hört! Hört!)

    37 000 der 128 000 beschäftigungspflichten Arbeitgeber beschäftigen nicht einen einzigen Behinderten. Würden alle Arbeitgeber ihren Verpflichtungen nach dem Gesetz nachkommen, so bräuchten wir über die Arbeitsmarktprobleme Schwerbehindeter kein Wort mehr zu verlieren. Das gerade der öffentliche Dienst seiner Beschäftigungspflicht nicht nachkommt, ist und bleibt ein Skandal, den wir, meine ich, alle zusammen nicht nur beiläufig zur Kenntnis nehmen sollten.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN — Kolb [CDU/CSU]: Von welchen Ländern sprechen Sie?)

    — Das wissen Sie selber, gucken Sie doch nach!
    Angesichts der schlimmen Arbeitsmarktprobleme Schwerbehinderter bedarf es gesteigerter Anstrengungen zum Abbau dieser Probleme. Deshalb haben wir bereits Mitte 1984 einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt, der u. a. vorsieht — ich fasse es in fünf Punkten zusammen —:
    Erstens. Erhöhung der Ausgleichsabgabe auf 400 DM und Anpassung alle drei Jahre. Dieser Betrag ist notwendig, um dem Freikauf von der Beschäftigungspflicht ein Ende zu bereiten. Die Höhe des Betrags wäre für uns nur dann verhandlungsfähig, wenn die steuerliche Absetzbarkeit der Ausgleichsabgabe abgeschafft würde. Die Fachleute sagen dazu: aus steuersystematischen Gründen ist das nicht möglich.
    Zweitens. Besondere Förderung schwerbehinderter Auszubildender und schwerbehinderter Teilzeitbeschäftigter.
    Drittens. Überführung der bisherigen Sonderprogramme in dauerhafte gesetzliche Regelungen.
    Viertens. Verbesserung der Rechtsstellung des Vertrauensmannes der Schwerbehinderten und seines Stellvertreters.
    Fünftens. Einführung einer erweiterten Berichtspflicht der Bundesanstalt für Arbeit über die Erfüllung der Beschäftigungspflicht durch öffentliche und private Arbeitgeber.
    Ich sage deutlich: Wir versprechen uns davon auch einen öffentlichen Druck. Voraussetzung ist allerdings, daß die Parlamente, und zwar aller Ebenen, mitziehen und ihre Kontrollrechte tatsächlich wahrnehmen. Was wir zur Fortentwicklung des Schwerbehindertengesetzes fordern, entspricht dem Forderungskatalog der Verbände der Behinderten und der Gewerkschaften.
    Daß die jetzige Bundesregierung das alles anders sieht, kann nur den überraschen, der immer noch nicht begriffen hat, daß diese Bundesregierung sich der Vertretung der Arbeitgeberinteressen verschrieben hat.

    (Kolb [CDU/CSU]: Wie haben Sie es als Regierung gesehen?)

    Der Blüm-Entwurf geht in die falsche Richtung. Wir können uns ja darüber unterhalten. Wir haben ja im Ausschuß in den nächsten Monaten genug Zeit.

    (Kolb [CDU/CSU]: Dann sagen wir, wie es 1982 war!)

    Den besonderen Kündigungsschutz Schwerbehinderter erst nach sechs Monaten beginnen zu lassen und die Ausgleichsabgabe nur um 50 DM zu erhöhen, dies ist doch weniger als die wirtschaftliche Entwertung in den letzten Jahren.

    (Dr. George [CDU/CSU]: Das ist nicht wahr!)

    — Natürlich. Seit 1974 ist das doch in Kraft.

    (Dr. George [CDU/CSU]: Bei euch ist es runtergegangen!)

    — Entschuldigen Sie bitte! Sie können es doch jetzt korrigieren. Sie loben doch alles, was Sie hier angeblich alles gemacht haben.

    (Jagoda [CDU/CSU]: Wir sind auch gut!)

    — Das merken wir! Schauen Sie mal die Arbeitslosenzahlen an, wie gut die sind.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Daran ist doch die SPD schuld!)

    Auch die Maßnahmen zur Rehabilitation auf den Zusatzurlaub anzurechnen, all das ist kein Beitrag, die Chancengleichheit Behinderter zu fördern.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Deshalb werden wir — darauf können Sie sich verlassen — gegen den Gesetzentwurf dieser Bundesregierung entschlossen Stellung beziehen.

    (Lutz [SPD]: Jawohl!)

    Völlig falsch ist auch die Nichtzählung der Ausbildungsplätze bei der Berechnung der Beschäftigungsquote und der Ausgleichsabgabe.

    (Zuruf von der SPD: Ein Skandal ist das!)

    Im Klartext heißt dies: Hier wird eine Gruppe gegen die andere ausgespielt, d. h., die Nichtbehinderten gegen die Behinderten.

    (Lutz [SPD]: So ist es! — Dreßler [SPD]: Leider wahr!)

    Zusammen mit der vorgesehenen regelmäßigen Doppelanrechnung schwerbehinderter Auszubildender fallen mehr als 70 000 geschützte Plätze weg.

    (Lutz [SPD]: Eine zynische Politik!)

    Das heißt: Die Beschäftigungspflichtquote wird faktisch um einen Prozentpunkt gesenkt — und das angesichts dieser hohen Zahl arbeitsloser Schwerbehinderter. Das, was Sie hier tun, die Anrechnung, nützt in erster Linie den Großbetrieben und hilft den Behinderten in keiner Weise. Ich will ein Beispiel nennen: Ein Betrieb mit 2 000 Auszubildenden wird von der Beschäftigungspflicht in einer Größenordnung von 120 Behinderten entbunden. Dies muß man mit aller Deutlichkeit sagen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Und wie ist es bei 10 000 Auszubildenden?)




    Kirschner
    — Rechnen Sie sich das doch einmal aus. Wenn Sie es nicht selber ausrechnen können, kaufe ich Ihnen gern einen Taschenrechner.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Aber man muß ihn bedienen können und nicht nur kaufen!)

    Mit dem, was Sie tun — das sage ich Ihnen deutlich —, verletzen Sie das Gebot der Herstellung der Chancengleichheit Behinderter. Die Mahnung von Gustav Heinemann ist bei Ihnen überhaupt nicht mehr präsent.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung stimmt — ausweislich der Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrates — mit der Bundesratsmehrheit darin überein, daß die bisherige Praxis ein Bedürfnis nach Überprüfung ergangener Feststellungsbescheide gezeigt habe. Wie es konkret weitergehen soll, ist für mich noch unklar.

    (Hornung [CDU/CSU]: Das kann ich mir vorstellen!)

    Die Bundesregierung hat sich vorbehalten, im weiteren parlamentarischen Verfahren, das mit dieser ersten Lesung ja erst eröffnet wird, weitere Vorschläge einzubringen, wie die Überprüfung tatsächlich aussehen soll. Wir alle zusammen haben erneut Anlaß, die Bundesregierung — und Sie, Herr Bundesarbeitsminister, sind ja da —

    (Kolb [CDU/CSU]: Der ist immer da!)

    darauf aufmerksam zu machen, daß sie nach Zuleitung des Gesetzentwurfs an den Deutschen Bundestag nun wirklich nicht mehr Herr des Verfahrens ist. Was aus dem Gesetzentwurf der Bundesregierung jetzt wird, ist allein Sache des Parlaments. Auch die Bundestagsmehrheit, auch Sie, meine Damen und Herren von den Koalitionsfraktionen, sollten sich von dieser Bundesregierung nicht länger ins Handwerk pfuschen lassen.

    (Beifall bei der SPD)

    Zur Sache:

    (Zuruf von der CDU/CSU: Endlich!)

    Die Überprüfung alter Bescheide ist nichts anderes als gigantischer Bürokratismus. Damit will man die Behinderten abschrecken,

    (Dr. George [CDU/CSU]: Bauen Sie doch keinen Türken!)

    ihre Widerspruchsrechte tatsächlich wahrzunehmen.

    (Pohlmann [CDU/CSU]: Wo steht das denn? — Dr. George [CDU/CSU]: Sie müssen das Gesetz lesen!)

    — Das empfehle ich Ihnen. — Alle Experten in diesem Haus, in den Verbänden und sonstwo wissen, daß die Zahl der Behinderten durch die Überprüfung alter Bescheide nicht künstlich verkleinert werden kann.

    (Lutz [SPD]: Sehr wahr!)

    Auch die Bundesregierung kennt die einschlägigen
    Untersuchungen, die klar ergeben haben, daß auch
    die Feststellungsbescheide ohne gesonderte ärztliche Untersuchungen nicht zu anderen Ergebnisen geführt haben. Denn: Die Zahl der ungerechtfertigten Ablehnungen hat sich mit der Zahl ungerechtfertigter Zuerkennungen der Schwerbehinderteneigenschaft in etwa die Waage gehalten.

    (Beifall bei der SPD — Dr. George [CDU/ CSU]: Aber die Gerechtigkeit wurde größer!)

    Wir sind also in der Lage — das wissen Sie auch, Herr Dr. George; da sollten Sie sich wirklich einmal ernsthaft prüfen —, weitverbreitete Vorurteile konkret zu widerlegen. Trotzdem ist sich die Bundesregierung nicht zu schade, alte Fälle neu aufrollen zu lassen, um Abschreckungseffekte zu erzielen. Ich sage deutlich: Dies ist ein mieses Spiel mit dem Schicksal der Schwerbehinderten, und außerdem kostet dies mindestens eine halbe Milliarde DM. Wir meinen, daß man dieses Geld anderweitig in eine vernünftige, sinnvollere Schwerbehindertenpolitik stecken kann.

    (Beifall bei der SPD)

    Lassen Sie mich deutlich sagen, meine Damen und Herren: Die Behinderten haben in der ersten Phase der Wendepolitik, die heute auch so großartig gelobt wurde, nichts als Opfer bringen müssen: Das Übergangsgeld wurde gekürzt, die Rentenanwartschaften von Behinderten in Werkstätten wurden zusammengestrichen.

    (Jagoda [CDU/CSU]: Vergessen Sie mal Ihre Kürzungen nicht!)

    — Wir werden darüber — verlassen Sie sich darauf, Herr Kollege Jagoda — zu beraten haben.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch einige Ausführungen zur abschließenden Beratung der zweiten und dritten Lesung des Gesetzentwurfs der Koalitionsfraktionen mit dem irreführenden Titel „Erweiterung der unentgeltlichen Beförderung Schwerbehinderter im öffentlichen Personenverkehr" machen, irreführend deshalb, weil es seit dem 1. April 1984 eine unentgeltliche Beförderung für die überwiegende Mehrheit der anerkannten Schwerbehinderten nicht mehr gibt. Mit der Einführung der völlig systemfremden Eigenbeteiligung hat die Koalition das Terrain der behindertenpolitischen Einigkeit verlassen, das 1979 bei der erstmaligen Verabschiedung des Gesetzes über die unentgeltliche Beförderung noch auszumachen war.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — Sie können sich ja melden, wenn Sie was zu sagen haben.
    Wir Sozialdemokraten haben dem Gesetzentwurf im Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung grundsätzlich zugestimmt. Wir hatten dies so angekündigt und werden dem Gesetz auch heute in dritter Lesung zustimmen, weil wir einer Verbesserung der Situation Behinderter nicht im Wege stehen wollen, auch wenn es uns nicht weit genug geht. Nicht zuletzt bedeutet diese Vorlage ein kleines Stück Erleichterung von der Wendelast, die 1984 durch die brutale Rasenmähermethode, die sie zu verantworten haben, gerade den Behinderten auferlegt wurde.



    Kirschner
    Die Erleichterung und die minimale Nachbesserung des Kahlschlags von 1984 können uns jedoch nicht den Blick dafür verstellen, daß Selbstbeteiligungselemente im Recht der Schwerbehinderten völliger Unfug sind. Sie gehören in die sozialpolitische Rumpelkammer des vorigen Jahrhunderts.

    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb werden wir auch hier in der zweiten Lesung erneut den Antrag auf Wegfall der sozialpolitisch völlig unsinnigen, bürokratiebehafteten und unökonomischen Selbstbeteiligung bei der unentgeltlichen Beförderung stellen.
    Die Eigenbeteiligung trifft nach wie vor diejenigen Behinderten am stärksten, die am meisten auf den Ausgleich ihrer behinderungsbedingten Benachteiligung durch die Gesellschaft angewiesen sind. Ein Wegfall der Eigenbeteiligung könnte wesentlich dazu beitragen, die Verunsicherung der Behinderten über ihre Rechte wieder zu beseitigen und eine solide Grundlage für eine sach- und zeitgerechte Weiterentwicklung des Schwerbehindertenrechts zu schaffen, wie wir sie in unserem hier vorliegenden Gesetzentwurf vorschlagen. Es ist einigermaßen unfaßbar, daß es heute immer noch eine Selbstbeteiligung der Behinderten für ihre sogenannte Freifahrt im öffentlichen Personenverkehr gibt, nachdem Sie, meine Damen und Herren von der Koalition, seit Inkrafttreten dieses sozialpolitisch groben Unfugs an anderen Stellen das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinauswerfen.

    (Lutz [SPD]: Das ist wahr!)

    Es ist schon oft genug auf die Vermögensteuersenkung, die Neusubventionierung der Großbauern oder die Frühpensionierung von 1 200 Bundeswehroffizieren hingewiesen worden.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Hierfür haben die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen Milliardenbeträge zur Verfügung, und das muß man hier auch mal in einen Zusammenhang stellen.
    Ich sage Ihnen deutlich: Wir werden Sie da nicht aus der Verantwortung lassen. Meine Damen und Herren, helfen Sie mit, dieses Bild zu korrigieren, indem Sie unserem Änderungsantrag zustimmen!

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN — Kolb [CDU/CSU]: Das können wir nicht!)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.

(Lutz [SPD]: Muß das sein?)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Eine dogmatische Sozialpolitik weiß nicht nur alles, sondern sie weiß alles besser. Eine lebensnahe Sozialpolitik ist entwicklungsfähig. Deshalb muß sich eine lebensnahe Sozialpolitik immer wieder überprüfen. Wir treten hier gar nicht mit dem Anspruch auf, Jahrhundertgesetze zu verabschieden; die Jahrhundertgesetze der letzten 13 Jahre waren alle sehr kurzatmig. Wir überprüfen das, was
    Praxis ist, und nicht alles, was gut gemeint war, hat auch gut gewirkt, und nicht alles, was gestern gut war, muß auch heute noch gut sein. Sozialpolitik hat auch veränderten Umständen Rechnung zu tragen. In Zeiten knapper Arbeitsplätze kann Schutz auch als Sperre wirken.
    Ich finde, die größte Sorge und die größte Aufgabe für die Behinderten ist es, den Behinderten Arbeit zu schaffen. Wir stimmen doch völlig überein, daß jeder der 135 000 Schwerbehinderten, der keine Arbeit hat, in unserer Sorge stehen muß, daß wir hinter ihm stehen müssen, daß wir ihm helfen müssen. Das kann zwischen den Parteien nicht streitig sein. Es geht hier nicht darum, daß die einen für die Behinderten und die anderen dagegen sind. Wir können uns nur streiten, welcher Weg der beste ist.

    (Vorsitz: Vizepräsident Westphal)

    Ich denke, daß es auch ein weit verbreitetes Vorurteil ist, das wir gemeinsam bekämpfen sollten, daß Behindertsein bedeuten würde, in jedem Fall weniger leisten zu können oder gar weniger leisten zu wollen. Das ist ein Mißverständnis. Ich kenne blinde Mitbürger, die mehr leisten als ein Nachbar am Arbeitsplatz, der nicht behindert ist.

    (Beifall bei CDU/CSU und der FDP)

    Wir sollten diesen Behindertenbegriff überprüfen, ob nicht in manchem, was sich als Mitleid ausgibt, nichts anderes als eine versteckte Abwertung enthalten ist.
    Ich denke, keine noch so hohe Unterstützung kann das Recht jedes Menschen, auch des behinderten Menschen, ersetzen, mit seiner Hände Arbeit, mit seines Kopfes Arbeit sich seinen und der Seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb sollte jedem im Rahmen seiner Möglichkeiten der Zugang zur Arbeit eröffnet werden.
    Könnte es nicht sein, daß in dem Begriff Minderung der Erwerbsfähigkeit ein Mißverständnis geradezu angelegt ist, nämlich, als sei der Behinderte entsprechend den Prozentsätzen auch leistungsgemindert? Ich denke, daß „Grad der Behinderung" leichter dieses Mißverständnis ausschließt. Das ist nicht allein ein Wortspiel, sondern es ist ein Beitrag für eine neue Partnerschaft mit den Behinderten.
    Ich will noch einmal klarstellen, ich wünsche mir keine Wirtschaft, die nur Platz hat für die Jungen, Gesunden, Ausgebildeten, eine unbarmherzige Hochleistungsgesellschaft, sondern ich sage noch einmal: ich will Arbeit für jeden. Deshalb geht mein Appell heute auch an die Arbeitgeber, an die Arbeitsverwaltung, an die Betriebsräte, auch in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit bei der Einstellung nicht die Behinderten als Letzte in der Schlange stehen zu lassen. Soziale Marktwirtschaft, die das Wort sozial zu Recht in Anspruch nimmt, muß sich gerade der Verantwortung gegenüber den Schwächeren bewußt sein. Da brauchen wir nicht immer Gesetz, Überwachung; da müssen wir auch an Einsicht und Verantwortung appellieren.
    Bleiben wir doch auch bei dem, was wir vorschlagen. Sie haben attackiert, daß wir Lehrlinge bei der



    Bundesminister Dr. Blüm
    Zahl der Arbeitnehmer, die für die Pflichtquote maßgebend ist, nicht mehr mitzählen. Ich hole meine Weisheit nicht aus Lehrbüchern, aber die Erfahrung zeigt, daß gerade mancher kleine Handwerksmeister sagt: wenn ich einen Lehrling mehr einstelle, muß ich auch gleich einen Schwerbehinderten mehr einstellen. Ich würde mir wünschen, daß er beide einstellen würde. Nur, es passiert doch häufig, daß er weder Lehrling noch Schwerbehinderten einstellt, wenn er vor diese Alternative gestellt wird. Wir dürfen doch nicht eine Hilfsbedürftigengruppe gegen die anderen ausspielen. Deshalb laßt uns die Lehrlinge nicht mitzählen, damit die Schwerbehinderten bei der Einstellung auch eine größere Chance erhalten.

    (Beifall bei CDU/CSU)

    Ich denke, in diese Balance gehört auch, daß der behinderte Lehrling, der eingestellt wird, doppelt für die Pflichtplätze gezählt wird. Auch das ist unsere beste Behindertenpolitik, ihnen Ausbildung zu verschaffen, und auch hier den Anreiz zu erhöhen, die Chance des jungen Behinderten auf Ausbildung zu verbessern. Ich kann nicht sehen, was daran behindertenfeindlich ist. Es ist eine Politik aus der Praxis.
    Wir wollen die Ausgleichsabgabe erhöhen. Herr Kollege Kirschner, Sie haben gleich 400 DM vorgeschlagen. Warum sind Sie denn in Ihrer Regierungszeit auf 100 DM sitzengeblieben. Die „Nachhilfe-Lehrer", die ihre eigenen Hausaufgaben nicht erfüllt haben, sollen sich nicht bei mir melden und uns Vorschriften machen. Ihr seid auf den 100 DM sitzengeblieben. Wir erhöhen die Ausgleichsabgabe. Ich wünsche mir auch, daß dieses Geld dazu verwandt wird, Behindertenarbeitsplätze zu fördern.
    Ich füge noch einmal hinzu, kein Geld macht die Anstrengung wett, Behinderte einzustellen. So leicht soll kein Unternehmer in Ausgleichsabgabe flüchten. Wir wollen das Geld auch nutzen, um behindertengerechte Arbeitsplätze zu schaffen.
    Kündigungsschutz! Ich will alle Vorwürfe aufnehmen. Natürlich soll der besondere Kündigungsschutz für die Behinderten aufrechterhalten werden. Natürlich brauchen sie einen besonderen Schutz. Ich warne davor, und zwar wiederum nur aus unserer Erfahrung, diesen besonderen Kündigungsschutz zu früh einsetzen zu lassen. Es könnte nämlich das Gegenteil von dem erreicht werden, was sicherlich mit gutem Willen gemeint war. Es könnte sein, daß ein Unternehmen nicht einstellt, weil er nicht weiß, ob der Behinderte einer Dauerbelastung gewachsen ist. Es könnte sein, daß sozusagen Berührungsängste geradezu erweitert werden.
    Was wir vorschlagen, sind alles Vorschläge, geboren aus der Praxis und aus Erfahrung, Brücken, Zugbrücken herunterzulassen vor dieser Festung Erwerbsgesellschaft, die Wiedereingliederung zu ermöglichen.
    Ich stehe auch zu dem Vorhaben, den Behindertenbegriff präziser zu fassen, den Begriff treffsicherer zu definieren, ihn gegen Ausuferung zu schützen. Wenn ich dafür bin, dann um der Behinderten willen. Je größer die Zahl derjenigen wird, die sich in den Besitz eines Behindertenausweises setzen können, um so mehr erhalten die Behinderten Konkurrenten um die wenigen Arbeitsplätze. Eine Politik, diesen Behindertenbegriff in Schach und Proportionen zu halten, ist eine Politik für die Behinderten. Denn wenn dieser Begriff ausufert, wenn sich zehn um einen Arbeitsplatz bewerben, wird der am leichtesten Behinderte genommen und die Rollstuhlfahrer bleiben auf der Strecke. Nein, wir wollen den Begriff gerade präzisieren, damit unsere Hilfe konzentriert sein kann.
    Auch beim Anerkennungsverfahren haben Sie, Herr Kollege Kirschner, hier wieder einmal die bewährte sozialdemokratische Methode bevorzugt: Sie stellen sich erst einmal eine Vogelscheuche hin, und dann sagen Sie, das sei Blüm, weil Sie mich dann besser als Abschreckungsgespenst benutzen können. Sie haben doch eine Phantomdiskussion geführt! Kein Mensch will alle Behinderten durch eine Überprüfungsbürokratie schleppen. Wir haben nur vorgesehen — was im übrigen auch schon die heutige Rechtslage hergibt —, daß bei begründetem Zweifel in der Tat neu überprüft werden kann. Dieser Zweifel ist eben auch in jenen Zeiten gewachsen, in der bei einem großen Ansturm auf Schwerbehindertenausweise mancher Ausweis auch ohne ärztliche Untersuchung ausgestellt wurde. Ich füge noch einmal hinzu: Dies ist keine Kollektivverdächtigung aller Behinderten. Niemand braucht Angst davor zu haben, wir wollten große Bürokratien in Gang setzen, mit Sicherheit nicht!
    Ich bleibe dabei, daß wir einen Behindertenbegriff brauchen, der gegen Mißbrauch gefeit ist. Klargestellt werden sollte noch einmal: Eine Behinderung kann sich nicht aus der Summe vieler kleiner Nachteile ergeben, weil sich sonst fast jeder eine solche Summe zusammensetzen kann.
    Auch füge ich hinzu, daß Alter für mich keine Behinderung ist. Was für ein Menschenbild ist das eigentlich, für das Alter eine Behinderung ist? Merken Sie nicht, daß wir dabei einen Einheitstyp zum Maßstab nehmen, indem wir jeden, der im Alter nicht mehr so vital ist, zum Behinderten erklären? Haben wir denn eine Gesellschaft, die sozusagen am Hochleistungssportler Maß nimmt und alle anderen zu Behinderten erklärt? Ich sehe darin eine große Menschenverachtung. Jedes Lebensalter hat seine Chance und hat seine Belastung. Sicherlich hat das Alter andere körperliche Beschwerden als die Jugend. Lassen Sie uns doch der Welt nicht so einen Einheitstyp als Maßstab vor Augen stellen, der mit Sicherheit unserem natürlichen Lebensablauf nicht entspricht und der uns geradezu zu einer Maskerade der Jugendlichkeit zwingt, zu einer Maskerade der Jugendlichkeit, die Entwicklungen im Leben verdrängt!
    Wir wollen jene unterstützen, die sich für die Behinderten einsetzen. Herr Kirschner, mit Ihnen bin ich der Meinung: Die Arbeit des Schwerbehindertenvertrauensmanns sollte erleichtert werden, und der Vertrauensmann sollte — auch bei der Besetzung von Arbeitsplätzen — mehr Rechte erhalten.



    Bundesminister Dr. Blüm
    Ich denke, daß wir hier im Parlament auch Gelegenheit nehmen sollten, jenen, die tagtäglich in den Betrieben, in den Heimen, in den Familien ihren Dienst tun, unseren Dank zu sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dank sagen möchte ich auch den Schwerbehinderten-Vertrauensmännern- und -frauen und den vielen tausend Mitarbeitern in den Verbänden, beim VdK, beim Reichsbund usw. Da gibt es ein großes Potential ehrenamtlicher sozialer Tätigkeiten. Ein Sozialstaat, der nur auf Profis Wert legt, wäre ja nicht nur sehr kostspielig, sondern auch sehr unmenschlich.
    Ich denke, daß die Gelegenheit dieser Debatte auch dazu genutzt werden sollte, dem Engagement für die Schwächeren in unserer Gesellschaft unsere Anerkennung zu zollen. Nicht nur die Gesellschaft gibt den Behinderten etwas. Wir sollten von dem hohen Roß herunter, anzunehmen, hier würden die einen Wohltaten verteilen und die anderen nur erhalten. Es wäre eine sehr unbarmherzige Gesellschaft, die nicht herausgefordert wäre, auch Rücksicht zu nehmen. Insofern gibt die Gesellschaft der Unbehinderten nicht nur den Behinderten etwas, sondern die Behinderten sind auch Teil unserer Gesellschaft, einer Gesellschaft, die Sensibilität und Solidarität braucht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)