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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/146 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 146. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Schmidt (Gellersen) und Dr. Barzel 10772 A Eintritt des Abg. Scharrenbroich in den Deutschen Bundestag 10772 A Absetzung der Punkte 9 — Volkszählungsgesetz 1986 — und 10 — Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — von der Tagesordnung 10772 B, 10902 B Erweiterung der Tagesordnung 10772 B Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung Senegals 10803 A Aktuelle Stunde betr. Äußerungen des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister des Innern, Carl-Dieter Spranger, zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Dr. Glotz SPD 10759A Weirich CDU/CSU 10760 B Mann GRÜNE 10761 C Dr. Hirsch FDP 10762C, 10766 D Dr. Nöbel SPD 10763 C Spranger CDU/CSU 10764 C Schäfer (Offenburg) SPD 10765 D Broll CDU/CSU 10767 C Duve SPD 10769A Lowack CDU/CSU 10770A Reddemann CDU/CSU 10771A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/3485 — 10772 B Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/3486 — 10772 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung wohnungsrechtlicher Vorschriften (Wohnungsrechtsvereinfachungsgesetz 1984) — Drucksache 10/2913 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3478 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen und weiterer wohnungsrechtlicher Bestimmungen (AFWoÄndG) -- Drucksache 10/3203 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3476 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes — Drucksache 10/3162 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3475 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3516 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 1985 — Drucksachen 10/3222, 10/3475 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Waltemathe, Müntefering, Conradi, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Reschke, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Frau Weyel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung von Wohngeldleistungen (Wohngeldsicherungsgesetz) — Drucksache 10/2140 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/3215 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3263 — Schmitt (Wiesbaden) SPD 10773 D Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 10775 D Frau Weyel SPD 10778 A Grünbeck FDP 10779 D Frau Rönsch CDU/CSU 10783 C Werner (Westerland) GRÜNE 10786 B Link (Frankfurt) CDU/CSU 10788 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 10790 C Müntefering SPD 10794A Conradi SPD 10795C Dr. Faltlhauser CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 10798 D Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Waschmittelgesetzes — Drucksache 10/1434 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/3491 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Änderung der Verordnung über die Abbaubarkeit anionischer und nichtionischer grenzflächenaktiver Stoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln — Drucksachen 10/1436, 10/3491 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Wasser- und Bodenverbände — Drucksache 10/3038 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über notwendige Maßnahmen zur Vermeidung von Gewässerbelastungen durch schwer abbaubare und sonstige kritische Stoffe — Drucksache 10/2833 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Änderung der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser — Drucksachen 10/2201, 10/3030 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 III Zweite Fortschreibung des Berichtes der Bundesregierung über Maßnahmen zur Verhinderung von Tankerunfällen und zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen der Meere und Küsten vom 19. Dezember 1980 (Drucksachen 9/72, 9/2359) — Drucksachen 10/2690, 10/3298 — Frau Hönes GRÜNE 10799 D Dr. Göhner CDU/CSU 10801 C Kiehm SPD 10803 B Baum FDP 10804 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung einer Vergütung für die Aufgabe der Milcherzeugung für den Markt — Drucksache 10/3454 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3508 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3517 — Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 10807 B Pfuhl SPD 10808 A Bredehorn FDP 10810A Werner (Dierstorf) GRÜNE 10811 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Vogel, Dr. Apel, Frau Fuchs (Köln), Roth, Dr. Jens, Lutz, Dr. Spöri, Wieczorek (Duisburg) und der Fraktion der SPD Politik zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit und Überwindung der Wachstumsschwäche — Drucksache 10/3431 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Kleinert (Marburg), Dr. Müller (Bremen), Suhr und der Fraktion DIE GRÜNEN Ökologischer Nachtragshaushalt — Drucksache 10/3497 — Dr. Jens SPD 10830 D Dr. Dregger CDU/CSU 10833 D Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 10836 B Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 10838 C Reimann SPD 10841 C Wissmann CDU/CSU 10843 D Poß SPD 10845A Dr. Graf Lambsdorff FDP 10846 D Dr. Sperling SPD 10848 C Dr. Kreile CDU/CSU 10849 B Dr. George CDU/CSU 10851 B Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Weiterentwicklung des Schwerbehindertengesetzes (SchwbWG) — Drucksache 10/1731 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Schwerbehindertengesetzes — Drucksache 10/3138 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. George, Straßmeir, Lemmrich, Jagoda, Keller, Hinsken, Günther, Pfeffermann, Bühler (Bruchsal), Milz, Hanz (Dahlen) und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Hoffie, Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Kohn, Cronenberg (Arnsberg), Frau Dr. Segall, Eimer (Fürth) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erweiterung der unentgeltlichen Beförderung Schwerbehinderter im öffentlichen Personenverkehr — Drucksache 10/3218 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/3495 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3513 — Lutz SPD (zur GO) 10853 C Seiters CDU/CSU (zur GO) 10853 D Kirschner SPD 10854 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 10857 B Frau Wagner GRÜNE 10859 B Louven CDU/CSU 10861 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 10863 D Frau Wagner GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 10866 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Clemens, Gerstein, Maaß, Dr. George, Pohlmann, Keller, Dr. Faltlhauser, Berger, Seehofer, Kraus, Schulhoff, Biehle, Jäger (Wangen), Eylmann, Dr. Kunz (Weiden), Kolb, Louven, Rossmanith, Dr. Bugl, Schneider (Idar-Oberstein), Echternach, IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Pesch, Lintner, Seesing, Austermann, Schulze (Berlin), Höffkes, Frau Rönsch, Magin, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dr. Riedl (München), Müller (Wesseling), Lowack, Pfeffermann, Müller (Remscheid), Dr. Möller, Sauer (Stuttgart), Glos und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Cronenberg (Arnsberg), Frau Seiler-Albring, Frau Dr. Segall, Dr. Graf Lambsdorff, Dr. Haussmann, Beckmann, Dr. Feldmann, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verstärkung der Minderheitenrechte in den Betrieben und Verwaltungen (MindRG) — Drucksache 10/3384 — Müller (Remscheid) CDU/CSU 10867 C Dreßler SPD 10870 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 10873A Schmidt (Hamburg-Neustadt) GRÜNE 10875 C Pohlmann CDU/CSU 10876 C Schreiner SPD 10877 D Seehofer CDU/CSU 10880 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Huber, Wischnewski, Voigt (Frankfurt), Bahr, Dr. Corterier, Stobbe, Gansel, Haase (Fürth), Herterich, Würtz, Dr. Soell und der Fraktion der SPD Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/2068, 10/3316 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Klein (München), Dr. Marx, Rühe, Dr. Stercken, Schwarz, Graf Huyn, Frau Geiger, Dr. Czaja, Dr. Abelein, Dr. Hupka und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Schäfer (Mainz), Ertl, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/2656, 10/3317 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Bericht des Auswärtigen Amtes über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/882, 10/3308 — dazu Bericht des Haushaltsausschusses in entsprechender Anwendung des § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3471 — Frau Huber SPD 10882 C Dr. Marx CDU/CSU 10886 B Horacek GRÜNE 10889 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 10891 B Verheugen SPD 10894 A Dr. Stercken CDU/CSU 10895 D Gansel SPD 10896 D Lowack CDU/CSU 10898 C Repnik CDU/CSU 10899 D Genscher, Bundesminister AA 10900 D Becker (Nienberge) SPD 10902 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Wiener Übereinkommen vom 23. Mai 1969 über das Recht der Verträge — Drucksache 10/1004 —Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 10/3468 — 10902 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) — Drucksache 10/3425 — 10902 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/3433 — 10903A Beratung der Sammelübersicht 81 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3464 — 10903A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission an den Rat über die Verwendung bestimmter Stoffe mit hormonaler Wirkung in der tierischen Erzeugung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 81/602/EWG über ein Verbot von bestimmten Stoffen mit hormonaler Wirkung und von Stoffen mit thyreostatischer Wirkung — Drucksachen 10/1946 Nr. 17, 10/3060 — 10903 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 V Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung über die Integrierten Mittelmeerprogramme — Drucksachen 10/3352 Nr. 7, 10/3465 — 10903 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Zustimmungsbedürftige Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 3/85 — Zollpräferenzen 1985 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 10/3173, 10/3415 — . . . 10903C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 23 02 Tit. 686 08 und 686 24 (Förderung von Ernährungssicherungsprogrammen) — Drucksachen 10/3234, 10/3398 — . . . 10903 D Fragestunde — Drucksache 10/3487 vom 14. Juni 1985 — Intervention der Bundesregierung zugunsten politischer Häftlinge in Südafrika; Restriktionen MdlAnfr 5, 6 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 10812 C ZusFr Frau Eid GRÜNE 10812 D ZusFr Verheugen SPD 10813 D Erfüllung der Abrüstungsverpflichtung des Nichtverbreitungs-Vertrags; Staaten mit kernwaffenfähiger Technologie und Kernwaffen MdlAnfr 7, 8 14.06.85 Drs 10/3487 Bahr SPD Antw StMin Möllemann AA 10814 A ZusFr Bahr SPD 10814 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10814 C ZusFr Schulte (Unna) SPD 10815A ZusFr Verheugen SPD 10815A ZusFr Jungmann SPD 10815 B ZusFr Dr. Scheer SPD 10815C ZusFr Lamers CDU/CSU 10816A ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10817 B Politik der Nichtverbreitung von Kernwaffen MdlAnfr 9, 10 14.06.85 Drs 10/3487 Verheugen SPD Antw StMin Möllemann AA 10817 C ZusFr Verheugen SPD 10817 C ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10818 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10818 B ZusFr Bahr SPD 10818 C ZusFr Jungmann SPD 10818 D Entwicklung eines zweiten Kernenergiemarktes entgegen der Zielsetzung des Atomwaffensperrvertrages; Erhöhung der Zahl der Atomwaffen MdlAnfr 11, 12 14.06.85 Drs 10/3487 Dr. Scheer SPD Antw StMin Möllemann AA 10819A ZusFr Dr. Scheer SPD 10819 B ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10819 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10820C ZusFr Verheugen SPD 10820 D ZusFr Jungmann SPD 10821A Internationale Aufsicht über waffenfähige Kernbrennstoffe und Schaffung eines Zwischenlagers für Plutonium; Berücksichtigung des Beitritts von Partnerstaaten zum Atomwaffensperrvertrag bei der wissenschaftlich-technischen und ökonomischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kernenergie MdlAnfr 13, 14 14.06.85 Drs 10/3487 Horn SPD Antw StMin Möllemann AA 10821 C ZusFr Horn SPD 10821 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10822 A ZusFr Jungmann SPD 10822 B ZusFr Frau Kelly GRÜNE 10823A ZusFr Verheugen SPD 10823 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 10823 B Erfüllung der Abrüstungsverpflichtung des Atomwaffensperrvertrags und Vertragsbeitritt aller Länder mit Kernwaffen und kernwaffenfähiger Technologie MdlAnfr 15, 16 14.06.85 Drs 10/3487 Dr. Soell SPD Antw StMin Möllemann AA 10823 C ZusFr Dr. Soell SPD 10823 C Erarbeitung einer gemeinsamen Position der Nichtkernwaffenstaaten vor der 3. Überprüfungskonferenz zum Atomwaffen-Sperrvertrag VI Deutscher Bundestag — 10. Wahiperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 MdlAnfr 17, 18 14.06.85 Drs 10/3487 Jungmann SPD Antw StMin Möllemann AA 10824 C ZusFr Jungmann SPD 10824 D Teststopp-Abkommen im nuklearen Bereich MdlAnfr 19, 20 14.06.85 Drs 10/3487 Voigt (Frankfurt) SPD Antw StMin Möllemann AA 10825A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10825 B ZusFr Dr. Scheer SPD 10825 D ZusFr Frau Kelly GRÜNE . ... . . . 10825 D ZusFr Bahr SPD 10826A Gewährleistung des Datenschutzes bei den Modellversuchen zur Abrechnungstransparenz der Kassenärzte; Unterrichtung der Versicherten über in Anspruch genommene kassenärztliche Leistungen MdlAnfr 47, 48 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10827 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 10827 C ZusFr Peter (Kassel) SPD 10827 D ZusFr Lutz SPD 10827 D Abrechnungs- und Verordnungsgebaren der Kassenärzte; Mitwirkung der Versicherten MdlAnfr 49, 50 14.06.85 Drs 10/3487 Meininghaus SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10828 C ZusFr Meininghaus SPD 10828 D ZusFr Lutz SPD 10829A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 10829 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 10829 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 10829 D Erfolg des Modellversuchs der AOK Dortmund „Effizienz und Wirtschaftlichkeit erbrachter und veranlaßter kassenärztlicher Leistungen" MdlAnfr 51 14.06.85 Drs 10/3487 Urbaniak SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 10830A ZusFr Urbaniak SPD 10830A Nächste Sitzung 10904A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10905*A Anlage 2 Entlastung des Bundesarbeitsgerichts durch Initiative der Bundesregierung im Bereich des Arbeitskampfrechts MdlAnfr 45 14.06.85 Drs 10/3487 Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* B Anlage 3 Förderung eines Modellvorhabens für die kassenärztlichen Leistungen einschließlich der zahntechnischen Leistungen einschließlich der zahntechnischen Leistungen im Bereich der AOK Dortmund MdlAnfr 52 14.06.85 Drs 10/3487 Urbaniak SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905*C Anlage 4 Personalmangel beim Arbeitsamt Ludwigshafen; Nichtbesetzung von ca. 7 000 Stellen bei den Arbeitsverwaltungen angesichts des vorgesehenen Einsatzes von EDV; Auswirkungen auf die Arbeitslosenberatung MdlAnfr 53, 54 14.06.85 Drs 10/3487 Reimann SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* D Anlage 5 Zweifel des Bundeskanzlers an der Gültigkeit der Arbeitsmarktzahlen MdlAnfr 55, 56 14.06.85 Drs 10/3487 Frau Fuchs (Köln) SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 10905* B Anlage 6 Folgerungen aus der Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts über die Verfassungswidrigkeit der Fehlbelegungsabgabe MdlAnfr 85, 86 14.06.85 Drs 10/3487 Reschke SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . 10905* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 10759 146. Sitzung Bonn, den 20. Juni 1985 Beginn: 8.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens** 21. 6. Böhm (Melsungen) * 21. 6. Dr. Bötsch 21. 6. Egert 20. 6. Ertl 21. 6. Franke (Hannover) 21. 6. Dr. Glotz 20. 6. Dr. Götz 20. 6. Haase (Fürth) * 20. 6. Dr. Hauchler 21. 6. Hiller (Lübeck) 21. 6. Hoffie 21. 6. Horacek** 21. 6. Frau Hürland 21. 6. Ibrügger 20. 6. Keller 21. 6. Kittelmann** 21. 6. Dr. Kohl 20. 6. Dr. Müller** 21. 6. Frau Dr. Neumeister 20. 6. Pöppl 21. 6. Polkehn 21. 6. Reuschenbach 20. 6. Rossmanith 20. 6. Dr. Rumpf** 2L 6. Schlatter 21. 6. Schmidt (Hamburg) 21. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 21. 6. Schmidt (Wattenscheid) 21. 6. Sielaff 21. 6. Stobbe 21. 6. Stücklen 21. 6. Dr. Wulff 21. 6. Dr. Zimmermann 21. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/3487 Frage 45): Ist die Bundesregierung bereit, im Bereich des Arbeitskampfrechts eigene Initiativen zu entwickeln, um damit zu verhindern, daß dem Bundesarbeitsgericht die Rolle eines „Ersatzgesetzgebers" zukommt? In der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 ist ein Gesetzesvorhaben der Bundesregierung auf dem Gebiet des Arbeitskampfrechts nicht angekündigt worden. In bin mir allerdings bewußt, daß die Arbeitskämpfe des Jahres 1984 eine Anzahl von Fragen aufgeworfen haben. Im Anschluß daran sind Stimmen laut geworden, die sich für eine Kodifizierung Anlagen zum Stenographischen Bericht des Arbeitskampfrechts einsetzen. Dabei darf nicht übersehen werden, daß es sich um eine Materie handelt, in der nicht nur in der Wissenschaft sehr unterschiedliche Meinungen vertreten werden; auch die gesellschaftlichen Gruppen sind verschiedener Auffassungen. Im Auftrag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung untersucht der ehemalige Präsident des Bundesarbeitsgerichts, Prof. Dr. Gerhard Müller, die schwierige und vielgestaltige Problematik von gesetzlichen Arbeitskampfregelungen. Mit der Vorlage des Gutachtens ist im Laufe dieses Sommers zu rechnen. Die Bundesregierung wird die Ausarbeitung von Prof. Müller sorgfältig prüfen. Auch die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungsbeschwerde der Arbeitgeberseite gegen das letzte Urteil des Bundesarbeitsgerichts zu verhandlungsbegleitenden Arbeitskampfmaßnahmen bleibt abzuwarten. Erst danach wird eine politische Entscheidung getroffen werden können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Urbaniak (SPD) (Drucksache 10/3487 Frage 52): Hält die Bundesregierung es nach den bisherigen Erfahrungen mit dem Modellversuch „Effizienz und Wirtschaftlichkeit erbrachter und veranlaßter kassenärztlicher Leistungen" für sinnvoll, im Bereich der AOK Dortmund ein ähnliches Modellvorhaben für die kassenzahnärztlichen Leistungen unter Einschluß der zahntechnischen Leistungen anzuregen und zu fördern? Die Bundesregierung fördert zur Zeit ein Modellvorhaben zur Transparenz von Leistungen und Kosten im kassenzahnärztlichen Bereich bei der Betriebskrankenkasse Voith in Heidenheim. Weitere Modellversuche zu diesem Bereich sind gegenwärtig nicht vorgesehen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordenten Reimann (SPD) (Drucksache 10/3587 Fragen 53 und 54): Wieviel Personal fehlt speziell in der Arbeitsvermittlung und insgesamt im Arbeitsamt Ludwigshafen am Rhein, und welche Konsequenzen ergeben sich daraus insbesondere bezogen auf die Arbeitsbelastung des Personals? Ist es zutreffend, daß ca. 7 000 Stellen in der gesamten Arbeitsverwaltung unbesetzt bleiben sollen, weil der Einsatz von EDV vorgesehen sein soll, und wie beurteilt die Bundesregierung die betreffenden Auswirkungen in bezug auf die Notwendigkeit der Beratung von Arbeitslosen? 10906* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 Zu Frage 53: Dem Arbeitsamt Ludwigshafen stehen im Haushalt 1985 insgesamt 308 Stellen für Plankräfte zur Verfügung; auf die Abteilung Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung entfallen 97 Stellen. Neben den Plankräften werden auch Angestellte mit befristetem Arbeitsvertrag sowie beamtete Hilfskräfte beschäftigt. Insgesamt wurden im April 1985 311,5 Kräfte beschäftigt; auf die Abteilung Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung entfielen davon 98,5 Kräfte. Damit entspricht die Personalsituation im Arbeitsamt Ludwigshafen der des Durchschnitts aller Arbeitsämter im Landesarbeitsamtsbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland. Der Bundeskanzler hat in einem Schreiben an die Personalversammlung im Arbeitsamt Ludwigshafen die starke Arbeitsbelastung der Mitarbeiter in den Arbeitsämtern ausdrücklich anerkannt. Ich schließe mich dieser besonderen Anerkennung an. Die Selbstverwaltung der Bundesanstalt für Arbeit und die Bundesregierung werden weiterhin bemüht bleiben, die zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um das Leistungsangebot der Arbeitsämter zu verbessern und gleichzeitig den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern. Zu Frage 54: Es trifft nicht zu, daß Stellen in der gesamten Arbeitsverwaltung unbesetzt bleiben sollen, weil der Einsatz von EDV vorgesehen ist. Wie schon in der Vergangenheit werden freiwerdende Stellen in allen Aufgabenbereichen der Bundesanstalt für Arbeit auch in Zukunft unverzüglich wieder besetzt. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen der Abgeordneten Frau Fuchs (Köln) (SPD) (Drucksache 10/3487 Fragen 55 und 56): Wie ist die Äußerung des Bundeskanzlers auf der Mitgliederversammlung des Markenverbandes in Bonn am 11. Juni 1985 zu verstehen, daß „die Fragen der Arbeitsmarktzahlen diskutiert werden müßten", und worauf stützt der Bundeskanzler seine Zweifel an der Gültigkeit der Arbeitsmarktzahlen? Ist das vom Bundeskanzler genannte Beispiel eines großen Konzerns aus einer Ruhrgebietsstadt mit hoher Arbeitslosigkeit, der 50 Polen einstellen mußte, weil er keine deutschen Fachkräfte fand, nach Auffassung der Bundesregierung ein aussagekräftiger Beleg für die angebliche Unzulänglichkeit der Arbeitslosenstatistik, und wie beurteilt die Bundesregierung unter dem Gesichtspunkt der Unzulänglichkeit der Arbeitsmarktstatistik die Tatsache, daß nach Schätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung die Zahl der nicht registrierten Arbeitslosen in der sogenannten „stillen Reserve" inzwischen auf schätzungsweise 1,3 Millionen angestiegen ist? Der Bundeskanzler hat auf das Problem aufmerksam gemacht, daß es selbst bei über zwei Millionen Arbeitslosen für Arbeitgeber schwierig sein kann, Arbeitskräfte bestimmter Qualifikation vermittelt zu bekommen. Er hat dabei keinesfalls die amtliche Statistik in Zweifel gezogen, er hat sie nicht einmal erwähnt. Fälle fehlender Arbeitskräfte bestimmter Qualifikation sind einerseits ein Hinweis darauf, daß die Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit etwa durch Ausbau der computerunterstützten Arbeitsverwaltung verbessert und effizienter gestaltet werden muß. Hier sind heute noch Effizienzreserven vorhanden. Andererseits sind diese Beispiele ein Beweis für die Richtigkeit der Politik der Bundesregierung, die Fortbildung und Umschulung weiter auszubauen: von 1982 bis 1984 ist die Zahl der Eintritte in Maßnahmen der Fortbildung, Umschulung und Einarbeitung um 33,0 % von 265 527 auf 353 140 angestiegen. Auf diese Weise werden sowohl die individuellen Beschäftigungschancen der Arbeitnehmer verbessert als auch den Betrieben Arbeitskräfte mit den benötigten Qualifikationen gesichert. Die Arbeitslosenstatistik, insbesondere die Struktur — Erhebung im September-, und die Zu- und Abgänge — Erhebung im Mai/Juni jeden Jahres —, macht deutlich, daß trotz der Ausweitung der Fortbildung und Umschulung immer noch erhebliche Diskrepanzen zwischen angebotenen und nachgefragten Qualifikationen bestehen. Deshalb wird die Weiterbildungsförderung entsprechend intensiviert werden. Personen aus der sogenannten stillen Reserve sind den statistisch ausgewiesenen Arbeitslosen nicht gleichzusetzen: 1. Wird diese Zahl nicht statistisch erfaßt, sondern nur geschätzt, und 2. ist der Wunsch nach Arbeit bei diesen Personen so wenig ausgeprägt, daß sie die formlos mögliche Meldung beim Arbeitsamt unterlassen. Eine Gleichsetzung der sogenannten stillen Reserve mit Arbeitslosigkeit ist somit weder sachlich noch politisch gerechtfertigt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Fragen des Abgeordneten Reschke (SPD) (Drucksache 10/3487 Fragen 85 und 86): Welche Folgerungen zieht die Bundesregierung aus der Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts, daß die Fehlbelegungsabgabe verfassungswidrig sei, im Hinblick auf das laufende Gesetzesverfahren bezogen auf Drucksache 10/3203? Hält die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Aufhebung der Investitionshilfeabgabe die Verfassungsmäßigkeit der Fehlbelegungsabgabe für gegeben? Von der Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen (AFWoG) sind bisher fünf Verwaltungsgerichte und ein Oberverwaltungsgericht in ihren Entscheidungen ausgegangen (VG Berlin, OVG Berlin, VG Gelsenkirchen, BayVG München, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. Juni 1985 10907* VG Köln, VG Arnsberg). Von diesen Gerichten haben drei (VG Arnsberg, VG Berlin, VG Köln) ihre Entscheidungen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 6. November 1984 zum Investitionshilfegesetz getroffen. Der Beschluß des Verwaltungsgerichts Düsseldorf ist — soweit ersichtlich — bisher die einzige die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes verneinende gerichtliche Entscheidung. Die Begründung des Gerichtes liegt noch nicht vor. Die Bundesregierung sieht deshalb gegenwärtig keine Veranlassung, Folgerungen aus der Entscheidung des Verwaltungsgerichts zu ziehen; sie wird jedoch nach Vorliegen der Begründung dem Bundesverfassungsgericht ihre Rechtsauffassung darlegen.
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    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Wir erleben hier eine sehr interessante Diskussion:

    (Lachen und Zustimmung bei der CDU/ CSU)

    Herr Bangemann als Vertreter der kleinen Leute, ein Chamäleon sozusagen, und die GRÜNEN verlangen von der SPD eine seriöse Finanzierung.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Das wird auch Zeit! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Schaut man sich Ihren Antrag an, dann sieht man schnell, wie seriös der ist. Offenkundig haben Sie, Herr Müller, unseren Antrag „Arbeit und Umwelt" noch nicht gelesen,

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Aber sicher!)

    vielleicht infolge der Rotation.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Vor der Rotation hatte ich noch Zeit, zu lesen!)

    Aber das können Sie ja in den nächsten Wochen noch nachholen.

    (Beifall bei der SPD)

    Auf die Zahlenakrobatik von Herrn Dregger möchte ich nicht näher eingehen. Nur so viel, Herr Dregger: Ihre internationalen Vergleiche zur Arbeitslosigkeit, in denen die Bundesrepublik gut abschneidet, beginnen 1982. Die Vergleiche vor 1982 waren für die Bundesrepublik noch günstiger als die von Ihnen zitierten.

    (Beifall bei der SPD)

    Das haben Sie vergessen hier zu erwähnen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Im übrigen will ich Sie an Ihren Ankündigungen mit Zahlen messen, am Beispiel der kommunalen Investitionen und dem, was der Herr Wissmann gesagt hat. Was ist eigentlich die Quintessenz dessen, was Herr Wissmann gesagt hat? Nichtstun ist die Quintessenz, und Nichtstun ist keine Politik.

    (Beifall bei der SPD)

    Gerade im Umweltbereich, Herr Wissmann, ist Nichtstun keine Politik. Die Umwelt verlangt aktives Tun, und die Menschen sind bereit, dafür auch einen Beitrag zu leisten. Wir wissen das.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich möchte auf ein Gespenst zu sprechen kommen, das in der Bundesrepublik umhergeht, das Gespenst des Investitionsstreiks der SPD-geführten
    Gemeinden. Da kann die Kohl-Äußerung dementiert werden; Ihr Kollege Sauter hat in der Debatte am 24. Mai einen Zwischenruf gemacht, der in diese Richtung zielte. Aber das ist ein Phantom ähnlich dem Phantom der größten Steuerentlastung aller Zeiten, ähnlich dem Phantom der Verschuldung. Sie tun hier so, Herr Dregger, als würden Sie gänzlich ohne Verschuldung auskommen. Auch heute wird jede zehnte Mark, die Sie ausgeben, kreditfinanziert. Auch das dürfen Sie nicht verschweigen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das hat er gesagt! — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)

    Dann kommen Ihre Patentrezepte: Abschreibungserleichterungen für Wirtschaftsgebäude. Ich prophezeie Ihnen: Das wird einen Null- oder höchstens einen Mitnahmeeffekt und nicht mehr auslösen.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Wo haben Sie denn Wirtschaftspolitik gelernt?)

    Sie versuchen doch im Moment, das Thema und die beschäftigungspolitische Verantwortung den Gemeinden zuzuschieben. Die bösen Gemeinden, die nicht investieren wollen und die Sie auf Trab bringen wollen, sollen das beschäftigungspolitische Alibi für Sie sein.
    Wir Sozialdemokraten wollten und wollen nicht den Eindruck erwecken, als ob mit Hilfe kommunaler Investitionen ein selbsttragender Aufschwung herbeigeführt werden könnte; aber wir haben darauf hingewiesen, daß die Arbeitslosigkeit immer weiter steigen wird, wenn die Talfahrt der gemeindlichen Investitionen anhält, so wie wir das jetzt schon über Jahre erleben müssen.
    Der Herr Stoltenberg hat schon für 1984 eine Trendwende verkündet. Er sagte: Die kommunalen Investitionen werden zunehmen. Das Gegenteil, meine Damen und Herren, ist eingetreten; denn die Prognosen von Herrn Stoltenberg sind in ihrer Seriosität und Qualität den Arbeitsmarktvoraussagen von Geißler und Blüm vergleichbar. Auch 1984 sanken die kommunalen Sachinvestitionen wieder um 2,8%, und ich könnte Ihnen die Zahlenreihen nennen, in denen es seit 1978 hinaufgegangen ist: 1979 waren es 4,8 Milliarden DM, 1980 10 Milliarden DM, 1981 8,5 Milliarden DM, 1982 noch 3,3 Milliarden DM, und nach der Wende 1983 lagen sie gerade noch um 200 Millionen DM über dem Stand von 1978. 1984 sanken die kommunalen Investitionen um 700 Millionen DM unter den Stand von vor sechs Jahren. Für 1985 hat Bundeskanzler Kohl auf dem Deutschen Städtetag in den letzten Tagen vollmundig verkündet: Wir haben eine Trendwende bei den kommunalen Investitionen. — Wir haben jetzt die Zahlen für das erste Quartal vorliegen, und die Zahlen sind wiederum negativ. Bei den Zahlen für das erste Quartal 1985 haben wir ein Minus von 2,8%, und bei den Bauausgaben haben wir ein Minus von 8%. Das ist die Wirklichkeit, und deswegen sind Sie aufgefordert, sich aus dem Elfenbeinturm



    Poß
    der Wendepolitiker zu befreien und die Wirklichkeit zu erkennen, um die es hier geht.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: 27 Milliarden DM zahlen wir für die Schulden!)

    Was bedeuten denn die täglichen Beschwörungen der Herren Stoltenberg, Blüm, Bangemann im Klartext? Sie fordern Streichung öffentlicher Ausgaben, Zurückfahren des Staatsanteils. Was sollen nun die Gemeinden machen? Soll das wegen Ihrer Konsolidierungsfortschritte für die Gemeinden nun nicht mehr gelten? Meine Damen und Herren, wir werden hier Zeuge eklatanter Rat- und Hilflosigkeit der Bundesregierung.

    (Beifall bei der SPD)

    Allesamt Artisten in der Zirkuskuppel — ratlos —, und das konservative Krisenlösungskonzept ist gescheitert. Das ist die Quintessenz. Nehmen wir nur mal an, daß die Gemeinden das Investitionsniveau von 1980 wieder erreichen wollen

    (Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Leise!)

    — ich muß so laut sprechen, damit Sie das alle verstehen —,

    (Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Stimmbänder! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    dann müßten nominell 11 Milliarden DM zugelegt werden, mit der Konsequenz, daß sich die Gemeinden um 11 Milliarden DM zusätzlich verschulden müßten.
    Herr Stoltenberg schiebt die beschäftigungspolitische Verantwortung den Gemeinden zu. Er selbst versucht, mit Hilfe von zweistelligen Bundesbankgewinnen und reinen Haushaltsumschichtungen als oberster Sparonkel der Nation aufzutrumpfen. Nur, die Solidität und Richtigkeit dieser Politik gerät selbst bei Ihnen, bei seinen politischen Freunden, immer mehr in Zweifel, ist doch seine falsche Konsolidierungspolitik eine der Ursachen für die kommunale Investitionsschwäche.

    (Beifall bei der SPD)

    Das wissen Sie auch. Hatte nicht letzter Tage sogar Herr Wallmann dem Bundesfinanzminister vorgeworfen, daß er die Lasten der Dauerarbeitslosigkeit systemwidrig auf die Gemeinden verschiebt?
    Für die Entwicklung der Kommunalinvestitionen ist von großer Bedeutung, daß die Gemeinden eine Perspektive haben, was die Stetigkeit der kommunalen Finanzausstattung angeht. Und da kommen Herr Bangemann und Herr Häfele und verlangen die Abschaffung der Gewerbesteuer bzw. kündigen an, daß demnächst, nach 1987, auch eingegriffen werden könnte.
    Die Bundesregierung muß mit dieser permanenten Verunsicherung endlich Schluß machen. Auch auf diesem Felde ist sie nämlich inzwischen zum größten Investitionsrisiko geworden.

    (Beifall bei der SPD)

    Was die Bundesregierung bei der Städtebauförderung angekündigt hat, wird von uns begrüßt. Wir fürchten nur, daß sie auch da wieder zu kurzatmig ist. Will sie eine Mischfinanzierung für zwei Jahre aufbauen und dann wieder auslaufen lassen? Wie soll die Beteiligung der Gemeinden aussehen? Sind die finanzschwachen und strukturschwachen Gemeinden eigentlich in der Lage, die Komplementär-mittel aufzubringen?

    (Zuruf von der SPD: Sozialhilfe müssen sie bezahlen!)

    Werden die kommunalen Aufsichtsbehörden da eigentlich mitmachen? Das sind Fragen, von denen der Erfolg dieses Programms abhängen wird.
    Wir als SPD fordern beschäftigungsfördernde Investitionsprogramme, die das Gegenteil des Aktionismus der Bundesregierung mit ihren Strohfeuerprogrammen darstellen. Sie sollte hier erkennen, daß sie im Grunde mit dem, was sie hier entwickelt, dabei ist, ganz primitiven „Keynes" zu machen — und nicht die SPD.

    (Zuruf von der SPD: Weil es ihr unmöglich ist, etwas zu tun!)

    — Das kommt noch hinzu.
    Das Märchen vom fehlenden kommunalen Investitionsbedarf glaubt heute auch die Bundesregierung nicht mehr. Nach unserer Auffassung können die Gemeinden die neuen Aufgabenfelder — Wohnumwelt, Umweltentsorgung und Altlasten — gar nicht alleine bestreiten. Das geht nur mit einer gemeinschaftlichen Aktion von Bund, Ländern, Gemeinden und Industrie.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Zum SPD-Antrag sagen Sie gar nichts!)

    Meine Damen und Herren, es sieht so aus, als ob die in Auflösung begriffene Bundesregierung die Voraussetzung für eine solche Gemeinschaftsaktion nicht schaffen wird. Dazu fehlt es ihr an Konzeption und politischer Führungskraft.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir Sozialdemokraten wollen und werden die Gemeinden nicht alleine lassen. Wir wollen sie für ihre notwendigen Aufgaben, für eine verstärkte beschäftigungspolitische Investitionstätigkeit, auch mit den notwendigen Finanzierungsmitteln ausstatten. Wenn Sie das wollen

    (Wissmann [CDU/CSU]: Steuererhöhungen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    und nicht nur Sprüche machen wollen, dann müssen Sie unserem Antrag zustimmen.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, das Wort hat der Abgeordnete Graf Lambsdorff.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Graf Otto Lambsdorff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Der Bundeswirtschaftsminister hat eine Frage angeschnitten, die sich viele im Lande stellen, und das nicht zu unrecht: Wir haben eine ausgesprochen positive konjunkturelle Entwicklung — eine nachhaltige, stabile, gut ansteigende konjunkturelle Entwicklung —, aber dennoch gehen die Arbeitslosen-



    Dr. Graf Lambsdorff
    ziffern nicht in der erwarteten und zufriedenstellenden Weise zurück.
    Ich glaube, man muß, wenn man sich die Vergangenheit ansieht und Vergleiche anstellt, zu dem Ergebnis kommen, daß diese in der Tat nicht erfreuliche Feststellung keine überraschende Feststellung ist. Gehen Sie einmal zurück und sehen Sie sich an, daß es beim konjunkturellen Aufschwung des Jahres 1975 drei Jahre gedauert hat, bis die Beschäftigtenzahl angestiegen ist, und daß es vier Jahre gedauert hat, bis die Arbeitslosenzahl wieder auf dem Niveau angekommen ist, das es vor der damaligen Rezession gegeben hat.
    Unsere Arbeitsmärkte in der Bundesrepublik Deutschland — das ist eine Feststellung; wir müssen uns mit den Gründen beschäftigen — reagieren langsam. Sie reagieren langsam, weil sie unflexibel sind. Sie reagieren auch deswegen langsam, weil Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich der Lohnnebenkosten außerordentlich teuer ist. Die Frage ist, ob man auf diese Entwicklung, die nicht so zufriedenstellend ist, wie sie auch die Koalition gern sehen möchte, in der Weise reagieren sollte, daß man seine Politik ändert, also sozusagen, was gelegentlich gefragt wird, die „Wende in der Wende". Wer das versuchen wollte, würde mit Sicherheit in der Sackgasse enden. Nichts wäre gefährlicher, nichts wäre verkehrter als eine Politik, die richtig konzipiert, die erfolgsträchtig ist, deswegen aufzugeben, weil man auf halber Strecke die Luft verliert und einem der Atem ausgeht.
    Ich sage ausdrücklich — obwohl jedermann weiß, daß ich in der Frage der steuerlichen Entlastung anderer Meinung gewesen bin als der Bundesfinanzminister —, daß die Konsolidierungspolitik des Bundesfinanzministers ein Kernstück der Wendepolitik, der richtigen Wirtschaftspolitik gewesen ist und bleibt und daß er — das sage ich für mich persönlich — meine volle Unterstützung hat bei seinen erfolgreichen Versuchen, unkeusche Ausgabenwünsehe abzuwehren. Das ist kein einfaches Geschäft, und dabei muß es auch bleiben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ich meine, meine Damen und Herren, auch die Wahlergebnisse, die hier angesprochen worden sind und die natürlich in unsere Überlegungen hineingehören, dürfen uns nicht dazu veranlassen, eine andere Politik zu betreiben. Mit Recht hat der Kollege Dregger gesagt, es ist ein Stopp im Jahre 1983 bei weiterem Anstieg der Arbeitslosigkeit erreicht worden. Das ist ein wesentliches Ergebnis. Ich füge aber hinzu, aus meiner Sicht reicht dies noch nicht, und ich glaube, da sind wir uns auch einig. Die Kurve muß nach unten zeigen, auch wenn wir nicht im Laufe von zwei Jahren zwei Millionen Arbeitslose wieder in Lohn und Brot bringen werden. Die Kurve muß nach unten zeigen, weil damit ein wesentliches psychologisches Moment verbunden ist, nämlich die Befürchtung derjenigen, die noch Arbeit haben, sie könnten ihren Arbeitsplatz vielleicht verlieren, auch der könnte noch gefährdet sein. Das ist in meinen Augen der entscheidende Punkt, der geschafft werden muß, und wir können ihn schaffen, wenn wir das tun, Herr Dregger, was Sie vorhin gesagt haben: Wenn wir die Politik, die wir uns vorgenommen haben, konsequent, nachhaltig und mit großer Intensität fort- und durchsetzen. Aber nicht dann, wenn wir uns Bremsvorgängen hingeben, ganz zu schweigen von dem, was ich die „Wende in der Wende" genannt habe.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wenn der Kollege Jens hier die Vorschläge der SPD vertreten hat — über Inhalt und Wünschenswertes, Herr Jens, wollen wir überhaupt nicht miteinander streiten; es gibt tausend Dinge, die man gern machen möchte, die man für notwendig hält und die wichtig sind —, dann heißt das Stichwort, das Sie gegeben haben: Solide finanziert, ja oder nein? Und damit bleibt es dabei — oder Sie bleiben dabei —: Sie sind die klassische Steuer- und Abgabenpartei par excellence.

    (Beifall bei FDP und der CDU/CSU)

    Wenn ich hier lese „Revitalisierung der Gewerbesteuer", dann heißt das nichts anders als die Gewerbesteuerlast erhöhen. Das nennen Sie eine Unterstützung der produzierenden Industrie, ausgerechnet die Gewerbesteuerlasten zu erhöhen? Sie reden doch dauernd davon, daß die Erträge der Unternehmen in den Unternehmen begünstigt werden sollten. Das nennen Sie eine mittelstandsfreundliche Politik, wenn Sie die freien Berufe einziehen wollen, wenn Sie die Hinzurechnung von Dauerschulden und Dauerschuldzinsen wieder verdoppeln wollen? Das, meine Damen und Herren, ist die weitere Ausplünderung gerade der Mittelstände, gerade der Handwerker. Das ist eine Politik, die wir nicht mitmachen werden.

    (Beifall bei FDP und der CDU/CSU)

    Sie sollten sich, Herr Jens, einmal durchlesen, was unser früherer Kollege Dr. Wagner heute dazu in einem lesenswerten Leitartikel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schreibt. Sie wollen den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer um einen Prozentpunkt erhöhen? Ausgerechnet bei den Gemeinden sind die Konsolidierungsergebnisses am weitesten fortgeschritten. Hier besteht kein Anlaß, nun dauernd das Lied zu singen, die Gemeinden seien von den Steuerentlastungen besonders betroffen. Das ist deswegen irreführend, weil sie in den vergangenen Jahren auch an den heimlichen Steuererhöhungen partizipiert haben, so daß eine Ausgleichsveranstaltung nicht notwendig ist.
    Besonders interessant aber wird dies bei dem Thema „Energiesteuer". Alles die alten Rezepte. Immer neue Kostenbelastungen.
    Wenn ich dazu noch die GRÜNEN sehe — auch in bezug auf das, was Sie heute hier gesagt haben —: Sie, meine Damen und Herren von den GRÜNEN, wollen die Abschaffung der Industriegesellschaft bei vollem Lohnausgleich. Das ist nicht zu haben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Widerspruch bei den GRÜNEN)

    Was Sie zur Finanzierung hier vorschlagen, das hat
    Goethe schon im „Faust", II. Teil, Mephisto am Hofe



    Dr. Graf Lambsdorff
    des Kaisers, beschrieben; das ist das Ingangsetzen der Inflationsmaschine.
    Bei der Energiepolitik gibt es hochinteressante Vorgänge, nicht nur die sozialdemokratischen Vorgänge zur Einführung einer Energiesteuer, sondern auch die neue Kehrtwende der Sozialdemokratischen Partei und der Sozialdemokratischen Fraktion in Sachen Kernenergie, und das wird auf eine ziemlich perfide Weise betrieben. Dabei wird gesagt: „Kernenergie darf nicht sein, wenn die Entsorgung nicht sichergestellt ist", und dann wird die Entsorgung an allen Ecken und Enden behindert. Ja, es wird sogar die Versorgung der existierenden Unternehmen mit Brennmaterial durch die Aktion NUKEM und ALKEM verhindert.
    Hier, meine Damen und Herren, können Sie einmal nachlesen, wie Sie mit Arbeitsplätzen umgehen. Gucken Sie sich einmal den Vorschlag an, den die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag den GRÜNEN in dem Koalitionsangebot zu der Behandlung der 2 000 Arbeitsplätze bei NUKEM und ALKEM gemacht hat! Wenn es nach Ihrer Ideologie geht, können 2 000 Arbeitsplätze gestrichen werden; dann sind sie weg.

    (Zurufe von der SPD)

    Das schert Sie überhaupt nicht. Das ist Ihre Arbeitsmarktpolitik.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Weitere Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Im übrigen haben wir auf der energiewirtschaftlichen Seite ein anderes Problem zu sehen. Es ist keine erfreuliche Sache, daß das RWE beschlossen hat, Investitionen für Braunkohlenkraftwerke in Höhe von 6 Milliarden DM zurückzustellen. Ich will über die Gründe dafür hier nicht rechten. Ich kann die Entscheidung auch weder billigen noch kritisieren; ich kann sie nicht beurteilen. Nur macht sie deutlich: Wenn ein einziges Unternehmen 6 Milliarden DM investiert oder auch nicht, brauchen wir hier nicht über Anreize für öffentliche Investitionen zu reden. Diese machen 14 bis 15 % des gesamten Investitionsvolumens aus. Nur, eine Frage muß man sich wohl stellen, nämlich, ob sich das RWE nicht Gedanken darüber macht, ob es bei der engen Zusammenarbeit zwischen SPD und GRÜNEN ausgerechnet auf dem Gebiet Braunkohle eines Tages dazu kommen könnte, daß den Forderungen der GRÜNEN nachgegeben wird, nämlich den Braunkohlentagebau einzustellen und damit auch die Versorgung von Braunkohlenkraftwerken mit Braunkohle unmöglich zu machen. Sie müssen sich doch einmal die Frage stellen — der Kollege Lennartz, der sich hier gegenüber dem RWE in die Brust wirft, hat diese Zusammenarbeit herbeigeführt —, ob Sie hier noch glaubwürdige Positionen vertreten.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wir müssen die Politik, die wir begonnen haben, konsequent fortsetzen, und wir müssen dem Wähler sagen, daß Sie nichts anderes als die alten Hüte anzubieten haben, die uns in die Sackgasse geführt haben, aus der sich diese Koalition mühsam herausgearbeitet hat und sich weiter herausarbeitet. Das ist uns in den letzten Landtagswahlen zugegebenermaßen nicht in ausreichendem Maße gelungen. Sie von der SPD haben aber ihr Erfolgsrezept noch nicht gefunden. Sie werden noch auf die Frage antworten müssen, ob Sie auf der Schiene Lafontaine, auf der Schiene Rau oder auf der Schiene Börner fahren wollen. Das wird 1987 die Frage sein, und wir werden diese Wahl gewinnen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)