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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/143 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 143. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 10541A Absetzung zweier Punkte von der Tagesordnung 10541 B Begrüßung einer Delegation des Ausschusses für Verteidigung und nationale Sicherheit des ägyptischen Parlaments . 10575A Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Abbau der Wettbewerbsverzerrungen und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Bundesbahn (Bundesbahnsanierungsgesetz) — Drucksache 10/808 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/2218 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2219 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes — Drucksache 10/3009 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Ausbau des Schienenwegenetzes der Deutschen Bundesbahn (BbSchwAbG) — Drucksache 10/3010 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der U-Bahn-Förderung aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes — Drucksache 10/2092 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Abgeordneten Straßmeir, Dr. Jobst, Milz, Bohlsen, Bühler (Bruchsal), Fischer (Hamburg), Hanz (Dahlen), Haungs, Pfeffermann, Schemken, Tillmann, Hinsken, Lemmrich, Hoffie, Kohn, Dr. Weng und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU und FDP Deutsche Bundesbahn — Drucksachen 10/1234, 10/2271 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 Beratung des Antrags der Abgeordneten Vogel (München), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Aufnahme der Bundesbahnlinie Ingolstadt—Landshut in den Bundesverkehrswegeplan — Drucksache 10/3459 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Vogel (München), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Behindertengerechter Ausbau der Münchner S-Bahnhöfe — Drucksache 10/3460 — Daubertshäuser SPD 10542 C Straßmeir CDU/CSU 10546 A Senfft GRÜNE 10548A, 10563 B Hoffie FDP 10550 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 10553 D Haar SPD 10556 C Dr. Jobst CDU/CSU . . . . 10560 B Kohn FDP 10564 C Ibrügger SPD 10567 A Milz CDU/CSU 10569 A Bamberg SPD 10570 D Hinsken CDU/CSU 10572 D Bohlsen CDU/CSU 10575 A Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU (Erklärung nach § 31 Abs. 1 GO) 10577 A Namentliche Abstimmung 10577 B Ergebnis 10577 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksachen 10/2114, 10/2970 —Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/3422 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3450 — Dr. Laufs CDU/CSU 10579 C Bernrath SPD 10580B, 10581 A Dr. Hirsch FDP 10580C, 10582 C Dr. Olderog CDU/CSU 10581 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 — Drucksachen 10/151, 10/3074 — Francke (Hamburg) CDU/CSU 10602 B Dr. Scheer SPD 10605A Ronneburger FDP 10608 A Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 10611 D Berger CDU/CSU 10615A Dr. Klejdzinski SPD 10618 B Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 10620 B Horn SPD 10625 C Wimmer (Neuss) CDU/CSU 10628A Dr. von Bülow SPD 10630 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Personalstruktur in den Streitkräften (PersStruktG — Streitkräfte) — Drucksache 10/2887 — Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksache 10/3439 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3469 — Wilz CDU/CSU 10634 A Jungmann SPD 10636 B Ronneburger FDP 10639 D Suhr GRÜNE 10642 A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 10643 B Lutz SPD (Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO) 10645 B Namentliche Abstimmung 10646 D Ergebnis 10646 D Frau Steinhauer SPD (Erklärung nach § 31 Abs. 1 GO) 10648 C Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes — Drucksache 10/1727 — Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksache 10/3088 — Hauser (Esslingen) CDU/CSU 10649 B Steiner SPD 10650 B Ronneburger FDP 10651 A Lange GRÜNE 10651 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Ände- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 III rung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/3453 — Dr. Bötsch CDU/CSU 10652 D Becker (Nienberge) SPD 10653 C Beckmann FDP 10654 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 10654 D Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des ForstschädenAusgleichsgesetzes — Drucksache 10/1394 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3271 — Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 10656 C Wimmer (Neuötting) SPD 10657 B Dr. Rumpf FDP 10658 B Werner (Dierstorf) GRÜNE 10659 A Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär . 10660 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Sicherung und Nutzung von Archivgut des Bundes (Bundesarchivgesetz) — Drucksache 10/3072 — Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär . 10661 B Duve SPD 10662 B Weiß CDU/CSU 10663 A Ströbele GRÜNE 10663 D Dr. Hirsch FDP 10664 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Saatgutverkehrsgesetzes — Drucksache 10/700 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3223 — Rode (Wietzen) CDU/CSU 10665 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Verwahrung und Anschaffung von Wertpapieren sowie anderer wertpapierrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1904 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/3443 — 10666 B Erste Beratung des von den Abgeordneten Jaunich, Frau Fuchs (Köln), Frau Schmidt (Nürnberg), Egert, Hauck, Delorme, Gilges, Müller (Düsseldorf), Sielaff, Witek, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Orthoptistin/des Orthoptisten — Drucksache 10/3163 — 10666 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Fleischbeschaugesetzes — Drucksache 10/3279 — 10666 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes — Drucksache 10/3296 — 10666 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Siebenten und Achten Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften zur Koordinierung des Gesellschaftsrechts — Drucksache 10/3440 — 10666 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes — Drucksache 10/3407 — 10667 A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung einer Vergütung für die Aufgabe der Milcherzeugung für den Markt — Drucksache 10/3454 — 10667A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über ein Programm zur Unterstützung der Technologischen Entwicklung im Bereich der Kohlenwasserstoffe — Drucksachen 10/2751 Nr. 27, 10/3278 — 10667 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Ersten Richtlinie des Rates vom 23. Juli 1962 über die Aufstellung ge- IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 meinsamer Regeln für bestimmte Beförderungen im Güterkraftverkehr zwischen den Mitgliedstaaten (Beförderung der auf dem Seewege ein- oder ausgeführten Güter von oder nach einem Seehafen der Gemeinschaft) Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3568/83 hinsichtlich der Liberalisierung der Bildung der Entgelte für Beförderungen der auf dem Seewege ein- oder ausgeführten Güter von oder nach einem Seehafen der Gemeinschaft Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Ordnung der Märkte für die Beförderung der auf dem Seewege ein- oder ausgeführten Güter von oder nach einem Seehafen der Gemeinschaft — Drucksachen 10/2952 Nr. 19, 10/3102 — 10667 C Fragestunde — Drucksache 10/3448 vom 7. Juni 1985 — Zeitpunkt einer Entscheidung über eine deutsche Beteiligung am SDI-Programm MdlAnfr 50 07.06.85 Drs 10/3448 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 10583 C ZusFr Fischer (Homburg) SPD 10583 C Finanzierung einer deutschen Beteiligung am SDI-Programm MdlAnfr 51, 52 07.06.85 Drs 10/3448 Grunenberg SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 10583 D ZusFr Grunenberg SPD 10584 A ZusFr Vosen SPD 10584 B ZusFr Dr. von Bülow SPD 10584 C ZusFr Würtz SPD 10584 C ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10584 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 10585A ZusFr Catenhusen SPD 10585 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10585 D ZusFr Roth SPD 10586 B ZusFr Berger CDU/CSU 10586 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 10586 D Deutsche Beteiligung an einer europäischen Technologieagentur MdlAnfr 53 07.06.85 Drs 10/3448 Dr. von Bülow SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 10587 C ZusFr Dr. von Bülow SPD 10587 C ZusFr Horn SPD 10587 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10588A ZusFr Vosen SPD 10588 A ZusFr Catenhusen SPD 10588 C ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10588 C ZusFr Roth SPD 10588 D ZusFr Berger CDU/CSU 10589 A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 10589 C ZusFr Fischer (Homburg) SPD 10589 D ZusFr Dr. von Bülow SPD 10590 A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 10590 B Information der Bundesregierung über die Standorte der atomar bestückten PershingII-Raketen; Unfallfolgen bei einem Brand MdlAnfr 59, 60 07.06.85 Drs 10/3448 Antretter SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 10590 C ZusFr Antretter SPD 10590 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10590 D ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10591A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 10591 C ZusFr Berger CDU/CSU 10591 D Transport der atomaren Sprengköpfe zu den Stellungen der Pershing-II-Raketen; Freisetzung von Plutonium bei Absturz und Brand eines Hubschraubers MdlAnfr 61, 62 07.06.85 Drs 10/3448 Frau Fuchs (Verl) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 10592 A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 10592 A ZusFr Horn SPD 10592 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 10593 A ZusFr Antretter SPD 10593A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10593 B Zahl der in Kliniken aufbewahrten befruchteten menschlichen Eizellen MdlAnfr 65 07.06.85 Drs 10/3448 Catenhusen SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 10593 D ZusFr Catenhusen SPD 10594A ZusFr Vogel (München) GRÜNE . . . 10594 B Angabe des Alters, von dem an Spielfilme für Kinder und Jugendliche zulässig sind, in den Fernsehprogrammen MdlAnfr 70 07.06.85 Drs 10/3448 Dr. Weng (Gerlingen) FDP Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG . 10594 B ZusFr Dr. Weng (Gerlingen) FDP . . . . 10594 C Innovationsschub durch zivile Forschung und Entwicklung bei Nichtbeteiligung am SDI-Programm Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 V MdlAnfr 76 07.06.85 Drs 10/3448 Roth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 10595A ZusFr Roth SPD 10595 B ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10595 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10595 D ZusFr Catenhusen SPD 10596 A Zivile Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Bundesregierung zur Schaffung eines „Europas der Technologie" MdlAnfr 77 07.06.85 Drs 10/3448 Roth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10596 B ZusFr Roth SPD 10596 B ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10596 C ZusFr Fischer (Homburg) SPD 10596 D ZusFr Vosen SPD 10597 A Einsatz optischer Sensoren in der physikalischen Forschung und in der industriellen Anwendung MdlAnfr 78 07.06.85 Drs 10/3448 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . . 10597 B ZusFr Dr. Jens SPD 10597 B ZusFr Catenhusen SPD 10597 D Rechtliche Beschränkungen bei einer Beteiligung deutscher Firmen am SDI-Programm MdlAnfr 79 07.06.85 Drs 10/3448 Catenhusen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10597 D ZusFr Catenhusen SPD 10598 A ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10598 A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 10598 B Haushaltsmittel des Bundesministeriums für Forschung und Technologie für Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Zusammenhang mit der Eureka-Initiative MdlAnfr 82 07.06.85 Drs 10/3448 Zander SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10598 C ZusFr Zander SPD 10598 C ZusFr Vosen SPD 10598 D ZusFr Berger CDU/CSU 10599 A ZusFr Catenhusen SPD 10599 B Forschungsmittel zur Erreichung eines Innovationsschubs ohne deutsche Beteiligung am SDI-Programm MdlAnfr 83 07.06.85 Drs 10/3448 Zander SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10599 C ZusFr Zander SPD 10599 C ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 10599 D ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10599 D Deutsche Forschungsaktivitäten entsprechend den Themenbereichen des SDI-Programms MdlAnfr 85 07.06.85 Drs 10/3448 Vosen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10600 A ZusFr Vosen SPD 10600 B ZusFr Zander SPD 10600 C ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10600 D ZusFr Catenhusen SPD 10601A ZusFr Hansen (Hamburg) SPD 10601 B Technologiepolitische Bedingungen für eine deutsche Beteiligung am SDI-Programm MdlAnfr 86 07.06.85 Drs 10/3448 Vosen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10601 C ZusFr Vosen SPD 10601 C ZusFr Frau Dr. Timm SPD 10602 A Nächste Sitzung 10667 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10668* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. Schierholz (GRÜNE) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes 10668* C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 10541 143. Sitzung Bonn, den 13. Juni 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 127. Sitzung, Seite IV, rechte Spalte: Bei Anlage 39 ist der abgedruckte Text „Art der Großprojekte und deren Vorbereitungsstadium beim neuen Forschungsreaktor in München" zu streichen. Einzufügen ist der Text „Voraussetzungen für eine Notifizierung von Förderprogrammen durch die EG-Kommission; Einleitungszeitpunkt des Zustimmungsverfahrens zum Förderprogramm FuE-Personal in der Wirtschaft". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 14. 6. Dr. Apel 13. 6. Dr. Enders 13. 6. Franke (Hannover) 14. 6. Dr. Glotz 14. 6. Dr. Göhner 13. 6. Grüner 14. 6. Dr. Häfele 14. 6. von Hammerstein 14. 6. Hiller (Lübeck) 14. 6. Dr. Hupka 14. 6. Jaunich 14. 6. Kuhlwein 13. 6. Lenzer 14. 6. Dr. Marx 14. 6. Frau Odendahl 13. 6. Polkehn 14. 6. Rapp (Göppingen) 14. 6. Frau Renger 14. 6. Schmidt (Hamburg) 14. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 6. Schmidt (Wattenscheid) 14. 6. Schröder (Hannover) 13. 6. Schröer (Mülheim) 13. 6. Sielaff 14. 6. Frau Simonis 13. 6. Stahl (Kempen) 13. 6. Dr. Stoltenberg 14. 6. Frau Terborg 14. 6. Vahlberg 14. 6. Dr. Voss 13. 6. Wieczorek (Duisburg) 13. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung des Abg. Dr. Schierholz (GRÜNE) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes Ich lehne den Gesetzentwurf zur Änderung des Wehrpflicht- und des Zivildienstgesetzes (Drucksache 10/1727) ab, weil für mich die gegenwärtige Regelung (und Praxis) von § 13 Wehrpflichtgesetz grundsätzlich problematisch ist und der Überprüfung bedarf. Nicht nur Feuerwehrleute leisten eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft, so daß ihre Freistellung von Wehr- und Zivildienst nach meiner Auffassung nicht gerechtfertigt ist. Dem Deutschen Bundestag steht zudem noch in der 10. Legislaturperiode eine breite Debatte zur Verlängerung des Grundwehrdienstes, die Dauer des Zivildienstes sowie die „Sicherstellung des Personalbedarfs der Streitkräfte" in den achtziger und neunziger Jahren bevor, bei der auch die gültigen Freistellungsregelungen von Wehr- und Zivildienst einbezogen werden. Ich bin der Auffassung, daß eine Beschlußfassung über den Gesetzentwurf daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt verfrüht ist, so daß ich ihm auch aus diesem Grunde meine Zustimmung nicht erteilen kann.
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    Rede von Hermann Wimmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein, jetzt nicht mehr.

    (Dr. Klejdzinski [SPD]: Das kommt davon, weil er kein Konzept hat!)

    Hierüber können in den Vordergrund geschobene theoretische Erörterungen über alternative Struk-
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 10629
    Wimmer (Neuss)

    turen und Gefechtsfeldoptionen nicht hinwegtäuschen. Die parlamentarische Opposition, Teile der SPD wie GRÜNE, teilen sich mit Anhängern verschiedener Bewegungen zunehmend die Skepsis gegenüber jeder nuklearen Abschreckung.

    (Dr. Klejdzinski [SPD]: Teile der „SPD wie GRÜNE"! Geistige Tieffliegerschaft, die Sie da betreiben!)

    — Merkwürdigerweise, Herr Kollege Klejdzinski, sind es — genau wie Sie dieselben Leute, die vehement die weitere Gültigkeit des SALT-II-Abkommens fordern und damit logischerweise das nukleare Gleichgewicht des Schreckens, die nukleare Abschreckung fordern.
    Was wollen Sie — diese Frage stellen wir alle an Sie — denn eigentlich wirklich?

    (Jungmann [SPD]: Aufrüstung verhindern, Abrüstung! — Ströbele [GRÜNE]: Einseitige Abrüstung! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Bei Ihrer Position bleibt es unverständlich, daß bei der Opposition die bloße Untersuchung des Übergangs zu einer reinen defensiven Strategie ohne nukleare Waffen — ich meine die nach den Worten des Präsidentenberaters Keyworth sehr reale Möglichkeit der Raketenabwehr und Weltraumverteidigung — von vornherein ausgeschlossen wird. Diese Haltung kann nur als Spätfolge von Entspannungsillusionen und als Festhalten an vergangenen Verhandlungshoffnungen verstanden werden. Zu Fragen ist doch, mit welcher Berechtigung nach Jahrzehnten im wesentlichen ergebnisloser Abrüstungsverhandlungen heute ein Verhandlungserfolg erwartet werden kann, wenn der einzige Hebel zum Verhandlungserfolg aus der Hand gegeben wird. Welche Chancen würden sich nach einem neuen Verhandlungsjahrzehnt ergeben können, wenn die Sowjetunion zusätzlich zu der überlegenen Zahl an Raketen auch noch über eine einseitige Kapazität an Abwehrwaffen gegen nukleare Systeme verfügen würde?
    Was in den Verhandlungen mit der UdSSR zählt, ist das Prinzip des do ut des. Grundlage einer Gesamtstrategie muß deshalb das von den Sozialdemokraten leider aufgegebene Prinzip des Kräfte- gleichgewichts bleiben. Die gegenwärtige sozialdemokratische Kombination von Forderungen nach substantieller nuklearer Abrüstung bei gleichzeitiger Ablehnung des Übergangs zu nichtnuklearer strategischer Verteidigung ist der sichere Weg in eine strategische Sackgasse.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Die falsche sicherheitspolitische Gesamteinschätzung der Sozialdemokraten spiegelt sich in der Bewertung des Ergebnisses der Anhörung zu alternativen Strategien getreulich wider. Bedenken bestehen schon gegen eine allgemeine Prämisse, es sei eine Reform der Verteidigungsdoktrinen und der Verteidigungsstrukturen notwendig. Die Bundeswehr wird in ihrer gegenwärtigen Struktur der Bedrohung gerecht. Sie ist in die Bündnisstrategie der flexiblen Reaktion integriert und zwangsläufig in die Strukturen der verbündeten Streitkräfte eingebunden. Diese Strukturharmonie gilt für alle Teilstreitkräfte.

    (Ströbele [GRÜNE]: Das ist eine Harmonie!)

    — Mit Sicherheit. Deswegen sind alternative Überlegungen für die Veränderung einer dreistufigen flexiblen Antwort nur dazu angetan, die politische Erpreßbarkeit durch einen Gegner zu erleichtern, der gerade dabei ist, die gesamte Breite des nuklearen Spektrums

    (Horn [SPD]: Das glauben Sie doch selbst nicht!)

    global durch Probeschüsse der SS-18 aus Einsatzstellungen der Delta-U-Boote und durch Einführung weiterer nuklearer Waffen in der DDR auszubauen. Das gemeinsame Ziel der Anhebung der nuklearen Schwelle kann durch Infragestellen der gegenwärtigen Struktur keinesfalls gefördert werden.
    Als besondes bedenkliche Elemente falscher Alternativen, auf die die SPD in ihrem Antrag leider verweist, sind u. a. zu nennen:
    Erstens. Überlegungen zum Verzicht auf Atomwaffen in Westeuropa, die sich mit Sicherheit nicht nur in atomwaffenfreien Zonen äußern. Dadurch würde die konventionelle Überlegenheit des Ostens noch zusätzlich an Gewicht gewinnen.

    (Berger [CDU/CSU]: So ist das!)

    Zweitens. Die Befürwortung der Raumverteidigung an Stelle weitreichender ballistischer Waffen. Hierdurch würde statt Einführung moderner konventioneller Waffentechnik das Risiko eines Gegners für sein eigenes Land und in seinem eigenen Land gemindert; ein Sanktuarium würde ihm signalisiert.
    Drittens. Vor allem sind Zweifel am Bedrohungspotential des Warschauer Paktes ohne Bezug zur Realität. Der Osten hat den Westen nicht nur im gesamten konventionellen Waffenspektrum an Zahlen weit überholt, sondern auch qualitativ weitgehend gleichgezogen.
    Viertens. Die genannten negativen Elemente sozialdemokratischer Bewertung alternativer Strategien wirken dem allgemeinen Anliegen der Stärkung der konventionellen Kampfkraft entgegen und tragen mit zu einer Perspektivlosigkeit der Verteidigung bei.
    Fünftens. Statt fragliche alternative Elemente in der Verteidigung aufzuspüren, ist deshalb eine Konzentration darauf geboten, wie die in drei Jahrzehnten auch mit Hilfe sozialdemokratischer Verteidigungsminister wie Helmut Schmidt und Georg Leber gewachsene Bundeswehr lebendig und effizient gehalten werden.

    (Zuruf des Abg. Horn [SPD])




    Wimmer (Neuss)

    Die Aussichten und Rahmenbedingungen, Herr Kollege Horn, für eine solche Verteidigungspolitik sind nach wie vor gut.

    (Horn [SPD]: Ausgerechnet jetzt müssen Sie Schmidt und Leber zitieren! Mein Gott!)

    Erstens. Die Planung der Bundeswehr ist erstmals durch Minister Dr. Wörner auf eine solide Basis gestellt,

    (Jungmann [SPD]: Keiner kennt sie!)

    die bis in die 90er Jahre reicht und eine kampfkräftige und hochmoderne Bundeswehr sichert.

    (Zuruf des Abg. Mann [GRÜNE])

    Zweitens. Verstärkte Mittel für wehrtechnische Forschung gemäß dem Forschungs- und Technologiekonzept des Verteidigungsministers sichern wichtige Schlüsseltechnologien, die ein Einfrieren oder Veralten

    (Zuruf des Abg. Mann [GRÜNE])

    der konventionellen Ausrüstung verhindern. Vor allem aber könnte die Beteiligung an dem amerikanischen Programm für Weltraumverteidigung einen wehrtechnischen Effekt entfalten. Dieses Projekt vermag Pionierleistungen zu mobilisieren. In den USA beteiligen sich bereits mehr als 800 Firmen an diesem zukunftsorientierten, technisch wie moralisch motivierten Verteidigungsprojekt.

    (Ströbele [GRÜNE]: Die haben schon immer gut am Krieg verdient!)

    Verteidigungsminister Hernu hat eine Art Generalstab für Weltraumverteidigung geschaffen.

    (Ströbele [GRÜNE]: Das müssen wir auch!)

    Wenn wir uns immer auf unsere französischen Nachbarn beziehen, ist das mit Sicherheit für uns ein Indiz, daß der Übergang zu einer Verteidigungsstrategie ins dritte Jahrtausend auch von uns zumindest bedacht werden muß.

    (Ströbele [GRÜNE]: Können wir uns nicht vorher entscheiden?)

    Dies ist der einzige und der eigentliche erkennbare qualitative Sprung in der Verteidigung.
    Ich fasse zusammen. Für uns Deutsche gilt es Schluß zu machen mit kleinlicher Kritik an der gegenwärtigen Verteidigungsstruktur,

    (Ströbele [GRÜNE]: Lieber der große Wurf wie 1939!)

    mit mangelhafter Zuversicht oder krampfhafter Suche nach Alternativen..

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Stetiger Ausbau und kluge Anpassung unserer in 30 Jahren gewachsenen Verteidigungsstruktur an moderne Rahmenbedingungen muß die Leitidee sein. Jedes unruhige Streben nach alternativen Ansätzen diskreditiert im übrigen militärische Tradition.

    (Ströbele [GRÜNE]: Immer weiter rüsten!)

    Es untergräbt das Zutrauen in die eigene Führung, Kampfkraft, Bewaffnung und Verteidigungsmoral. Die Bundeswehr verfügt zumindest für das nächste Jahrzehnt über eine gesunde Struktur.

    (Mann [GRÜNE]: Daß ich nicht lache!)

    Eine so verstandene Verteidigungsperspektive entspricht auch echter, ethisch fundierter deutscher Soldatentradition.

    (Zuruf des Abg. Jungmann [SPD])

    Sie vermag dem Verteidigungsgedanken im Sinn der nationalen Selbstbehauptung neuen Auftrieb zu geben.

    (Zuruf des Abg. Jungmann [SPD])

    Ein solcher Übergang zur Verteidigung für das dritte Jahrtausend sollte auch uns Deutsche faszinieren. Sie stünde in vollem Einklang mit den historischen Leistungen deutscher Weltraumforscher.
    Gerade die Kombination technischer und moralischer Impulse ist darüber hinaus ein Zeichen deutscher Kulturtradition. Kultur, Tradition und Verteidigung müssen wieder als Einheit verstanden werden.

    (Ströbele [GRÜNE]: Das ist Militarismus!)

    Nur so wird vermieden, daß Verteidigung als lästige Pflicht oder Hindernis auf dem Marsch in kollektive Wehrlosigkeit begriffen wird.

    (Ströbele [GRÜNE]: Also wieder in den Militarismus!)

    Sie muß — und das ist der Kern der Verteidigungspolitik der Union — die Säule der traditionellen und gesicherten Friedenspolitik bleiben,

    (Zuruf des Abg. Dr. Klejdzinski [SPD])

    die erst eine Verständigung mit der UdSSR und den Staaten des Warschauer Pakts ermöglicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Horn [SPD]: Willy, wer hat dir denn die Rede gemacht?)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. von Bülow.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Andreas von Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Union und der Verteidigungsminister führen der deutschen Offentlichkeit einmal mehr die nahezu makellose Qualität der westlichen Verteidigungsstrategie vor und versuchen jeden, der über Alternativen nachdenkt oder zu Alternativen hin drängt, als Sicherheitsbankrotteur, Landesverräter oder nützlichen Idioten Moskaus vorzuführen.

    (Wilz [CDU/CSU]: Nur den, der das destruktiv tut!)

    Nun hat sich der amerikanische Präsident unter die Kritiker der „flexible response" gesellt. Er hat die Abschreckung durch Massenvernichtungswaffen als moralisch verwerflich gegeißelt. So weit ist die deutsche Sozialdemokratie übrigens nie gegangen. Spätestens seit der amerikanische Präsident den Schleier vom Heiligtum der westlichen Strategie gezogen hat, wird doch auch von Ihnen, meine



    Dr. von Bülow
    Damen und Herren von der Union, das Nachdenken über die Fortentwicklung der Strategie des Bündnisses nicht nur erlaubt, sondern auch verlangt.

    (Mann [GRÜNE]: Selbst Herr Dregger argumentiert moralisch!)

    Also lassen Sie uns doch möglichst gemeinsam die Schwachpunkte erkennen und abstellen. Oder wollen Sie in Amerika denken lassen und dann SDI übernehmen?
    Man kann die Antworten zu SDI aus der reinen Logik und aus den Fakten, wie sie heute in der amerikanischen Diskussion auf dem Tisch liegen, herausfinden. Man muß nicht warten, bis Forschungsergebnisse bestätigen, daß das Ganze ein technologischer Wahn war.
    Wenn der Oberbefehlshaber der NATO, General Rogers, den Verbündeten und damit auch dem letzten Wehrpflichtigen der Bundeswehr erklärt, er sei im Fall eines konventionellen Angriffs der Warschauer-Pakt-Armeen nach spätestens vier Tagen gezwungen, als erster Nuklearwaffen einzusetzen, um der östlichen Übermacht Herr zu werden, dann kommt das schon in die Nähe einer Bankrotterklärung der westlichen Verteidigungsbemühungen. 70 % aller Amerikaner lehnen dabei nach Meinungsumfragen im Falle eines Krieges den Einsatz von Nuklearwaffen ab. Ähnliche Prozentsätze finden sich in Frankreich und auch in der Bundesrepublik. Selbst in der Bundeswehr sind weit über die Hälfte des Unteroffizierskorps und 35 % des Offizierskorps der Auffassung, daß der Einsatz von Atomwaffen im Kriegsfall nicht oder gar unter keinen Umständen zu rechtfertigen sei. Sie sehen also, daß die Vertrauenslücke der westlichen Strategie in der Bevölkerung und in den Streitkräften beachtlich ist. Es hat keinen Sinn, das unter den Tisch zu kehren.
    Vier Tage Widerstandsfähigkeit wären, wenn es denn stimmte — ich bin der Meinung, es stimmt nicht —, ein geradezu groteskes Ergebnis westlicher Verteidigungsbemühungen von mehreren Jahrzehnten. Dabei sind in der NATO alle wichtigen Industriestaaten des Westens militärisch verbündet. Dieses Bündnis hat nahezu die doppelte Bevölkerungszahl und die vier- bis siebenfache wirtschaftliche Leistungskraft im Rücken. Selbst an Soldaten ist die NATO dem Warschauer-Pakt überlegen oder nahezu gleich. Dennoch soll das Bündnis nicht in der Lage sein, dem für möglich erachteten Ansturm von Sowjets, unterstützt von Polen, Deutschen, Tschechen, Slowaken und Ungarn, nach Westeuropa länger als vier Tage konventionell standhalten zu können.
    Wir haben nun schon seit vier Jahrzehnten Frieden in Europa; eher zu beschreiben mit einer Art Waffenstillstand. Beide Seiten stehen sich hochgerüstet gegenüber. Es gibt keinen Erdteil in der Welt, in dem sich mitten in dichtest besiedeltem Land eine solche Ansammlung tödlicher Waffen befindet.

    (Sehr richtig! bei den GRÜNEN)

    Wir tun auf beiden Seiten so, als müßten wir binnen Stunden in der Lage sein, uns mit konventionellen, atomaren oder chemischen Waffen überziehen zu können. Dabei sagen beide Seiten seit Jahrzehnten, daß sie einen Krieg in Europa nahezu um jeden Preis vermeiden wollen. Auch die östliche Seite will keinen Krieg. Selbst Herr Wörner hat das heute bestätigt. Niemand unterstellt der Sowjetunion für die vor uns liegende Zeit ernsthaft Angriffsabsichten.
    Warum dann aber um alles in der Welt ist es nicht möglich, den Frieden in Europa so zu organisieren, daß beide Seiten voreinander nicht mehr Angst haben müssen? Warum können denn nicht Teile der Massenheere auf beiden Seiten im Umfang zurückgeführt werden? Warum können wir nicht erhebliche Teile der Waffen, insbesondere der Nuklearwaffen auf ein Mindestmaß zurückführen?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das liegt nicht an uns!)

    — Sie sind erneut ein Beispiel für die selbstgerechte Verhaltensweise auf beiden Seiten. — Liegt es nicht auch in unserem Interesse, die Pulverfässer in Europa beiderseits der Blockgrenzen beiseite zu räumen, bevor Auseinandersetzungen in anderen Teilen der Welt auf Europa übergreifen und die Waffenlager in Bewegung oder in Brand setzen?
    Nun behaupten beide Seiten — die Debatte heute war wieder ein schlagender Beweis dafür — von sich in geradezu rührender Einfalt und mit sektenhafter Gläubigkeit,

    (Sehr gut! bei den GRÜNEN)

    ihre militärischen Anstrengungen dienten ausschließlich dem Frieden, und man sei sofort zur Abrüstung bereit, wenn nur der jeweils andere von seinem bösen Tun abließe. Kann es aber nicht doch sein — so müssen wir uns gemeinsam fragen —, daß es auch die Strategien beider Seiten sind, die für Friedlosigkeit, für Unruhe sorgen?

    (Zuruf von den GRÜNEN: So ist es!)

    Bei der östlichen Seite ist das sicher das Fall. Wer sich wie die Sowjetunion auf Grund noch so berechtigter geschichtlicher Erfahrungen nicht wieder im eigenen Land verteidigen will, sondern nach einem Angriff in der Lage sein will, den Kampf sofort auf gegnerisches Gelände zu tragen, der ist geradezu gezwungen, unstabile, auch zum Angriff geeignete Strukturen zu schaffen. Der Westen seinerseits hat auf eine der sowjetischen vergleichbare Vorwärtsverteidigung verzichtet, wenn auch die Air/LandBattle-Pläne des amerikanischen Heeres eine andere Sprache sprechen. Die NATO beschränkt sich auf eine Verteidigung entlang der innerdeutschen Grenze. Schaut man allerdings auf die Strukturen, mit denen diese Verteidigung ins Werk gesetzt werden soll, dann kann man erkennen, daß auch hier Gefahren der Instabilität ruhen.
    Es ist kein Geheimnis, daß sich Soldaten wie auch Politiker auf die Erfahrungen der letzten Kriege berufen und sich auf künftige Auseinandersetzungen entsprechend vorbereiten. Der Westen



    Dr. von Bülow
    wie der Osten hat zur Verteidigung der Blockgrenzen auf Strukturen zurückgegriffen, die sich im Zweiten Weltkrieg bewährt haben. Es sind dies im konventionellen Bereich mechanisierte, hochbewegliche, auf den Panzer als Hauptwaffensystem gestützte präsente Truppen. Daher die riesigen Panzerzahlen des Ostens. Aber auch die Bundeswehr mausert sich unter der Parole, die beste Waffe gegen Panzer sei wiederum der Panzer, zur drittgrößten Panzerarmee der Welt.

    (Mann [GRÜNE]: Hört! Hört!)

    Nun sind diese panzerbetonten Strukturen ursprünglich, vor dem Zweiten Weltkrieg, j a nicht zu Verteidigungszwecken geschaffen worden. Vielmehr waren sie Kern der Angriffsverbände, mit denen die deutsche Wehrmacht Frankreich binnen weniger Tage — bei einem Gleichstand der Kräfte übrigens — überrannte und mit denen sie die Sowjetunion — trotz beachtlicher Unterlegenheit — in eine nahezu tödliche Situation bringen konnte. Umgekehrt waren es die Strukturen der Roten Armee, die heute auch noch vorherrschend sind, die den Erfolg beim Hinauswerfen der Eindringlinge brachten und den Vorstoß in das Herz Europas ermöglichten.
    Kann man eigentlich mit einer Verteidigung, die ihren Schwerpunkt auf derartige, für Angriff wie Verteidigung gleichermaßen gut geeignete Verbände legt, Sicherheitsgefühle auf beiden Seiten der Blockgrenzen erzeugen, wenn es guter Technik, hervorragender Führung und opferbereiten Mannschaften gelingen kann, den Gegner selbst bei einem Kräfteverhältnis von 1 : 1 erfolgreich zu überfallen, wenn man durch Ausnutzung von Überraschung, Schock und blitzartigem Operieren im Hinterland die Verteidigung lähmen und außer Kraft setzen kann? Ich persönlich bin fest davon überzeugt, daß der Frieden in Europa nicht dauerhaft organisiert werden kann, wenn wir nicht zu neuen Strukturen, zu neuen Vorstellungen aufbrechen. Insofern schulden wir Männern wie Afheldt, Löser, Füreder und anderen großen Dank, daß sie mit ungeheurer Beharrlichkeit nachgedacht und nach Lösungen gesucht haben. Man braucht ihre Konzepte nicht zu übernehmen, aber die Überlegungen, die Gedankenbahnen, in denen sie nach Lösungen suchen, könnten durchaus Pate stehen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich glaube, wir sollten uns auch nicht zu vornehm sein, uns bei unseren Nachbarn, den Schweden und den Schweizern, umzusehen, die ihre Streitkräfte seit Jahrzehnten in Richtung auf eine optimale Verteidigungsfähigkeit beharrlich ausgebaut haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Diese Strukturen kennen den Panzer durchaus auch, weil nur er in der Lage ist, verlorengegangenes Territorium zurückzuerobern. Nur, der Schwerpunkt liegt dort — sehr viel mehr als bei der NATO und beim Warschauer Pakt — auf einer stationären, durchaus infanteristischen Abwehrfähigkeit und weniger auf hochbeweglichen, gepanzerten Verbänden. Und siehe da: Diese Strukturen erweisen sich
    bei „operations research"-Studien in computerisierten Gefechtsabläufen, wie sie in der Münchener Bundeswehrhochschule vorgenommen worden sind, als der heutigen Bundeswehrstruktur in der Verteidigung überlegen.
    Von daher liegt es nahe, die Bundeswehrstruktur nach Personal und Bewaffnung über die Jahrzehnte in diese Richtung weiterzuentwickeln. Dabei sollte es unser Ziel sein, einem angreifenden Gegner durch die starke Auflockerung der Verteidigung keine lohnenden atomaren Ziele zu bieten, aber auch den Einsatz der gegnerischen Luftwaffe soweit wie möglich gegenstandslos zu machen. Unser Prinzip sollte dabei sein, einem Gegner keinerlei Vorteile für einen Erstschlag einzuräumen. Wer angreift, muß Kraft verlieren. Wer angegriffen wird, sollte durch Schwächung des Angreifers im Verhältnis stärker werden. Wer sich allerdings zur Bekämpfung der sogenannten zweiten strategischen Staffel Waffen verschafft, die dem Gegner die Führungsfähigkeit in einem Schlag nehmen können, der verführt diesen Gegner geradezu zum zuvorkommenden Erstschlag. Wir brauchen eine Strategie und Strukturen, die in Krisenzeiten stabilisierend wirken können und nicht umgekehrt.
    In diesem Zusammenhang ist auch die Frage zu stellen, ob es der Weisheit letzter Schluß ist, daß die NATO-Doktrin im Falle eines Angriffs anstrebt, im Gegenschlag sofort die gegnerischen Flugplätze zu vernichten. Die Fähigkeit hierzu haben ganz offensichtlich beide Seiten. Wer zuerst zuschlägt, „kassiert" die gegnerische Kampffähigkeit in der Luft. Also wieder die Prämie auf den Erstschlag! Könnten wir uns zu Strukturen entschließen, dié der gegnerischen Luftwaffe weniger lohnenswerte Ziele am Boden bieten, die es ermöglichen, die Luftabwehrfähigkeit nach schwedischem Vorbild auszubauen, wenn wir nach Techniken Ausschau hielten, die gegnerische Flugzeuge in größere Höhen zwingen, in denen moderne Abwehrraketen greifen, dann würde jedem Angreifer das Risiko äußerst hoher Abnutzungsraten aufgezwungen. Wer angreift, verliert in kürzester Zeit seine Einsatzmittel.
    Alle diese Überlegungen, die hier nur skizzenhaft vorgetragen werden können, haben zweierlei zum Ziel: Sie sollen einerseits die Sicherheit unseres Landes im Bündnis zu jeder Zeit absichern; sie sollen aber auch andererseits Wege der militärischen Entspannung in Europa trassieren helfen. Die jetzigen Strategien in Ost und West sind nicht abrüstungsfreundlich. Beide Seiten schielen — mit oder ohne Atomwaffen — auf 100 %ige, ja möglichst 120 %ige sicherheitsredundante Strukturen. Das Wettrüsten ist zwanghaft vorprogrammiert. Keiner kann aussteigen, obgleich alle es eigentlich wollen.
    Wenn es das gemeinsame Vermächtnis aller europäischen Völker in Ost und West ist, sich nicht mehr, und zwar unter gar keinen Umständen mehr, mit Gewalt zu überziehen, dann ist Sicherheit nur noch partnerschaftlich und blockübergreifend zu organisieren.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)




    Dr. von Bülow
    Im europäischen Interesse liegt es, auf beiden Seiten den größten Teil aller taktischen Nuklearwaffen zu beseitigen. Im Ernstfall werden sie entweder überrannt oder sofort eingesetzt. Sie sind ein destabilisierendes Element der westlichen und der östlichen Strategie. Im übrigen sind sie militärisch von äußerst zweifelhaftem Wert.

    (Jungmann [SPD]: Richtig!)

    Wir sollten mit den Staaten des Warschauer Pakts ein umfassendes, vertraglich bindendes Gewaltverzichtsabkommen schließen, das sowohl für die Anwendung konventioneller als auch für die Anwendung nuklearer Gewalt gilt. Wenn auf beides verzichtet wird, dann kann in einem solchen Abkommen auch der ausdrückliche Verzicht auf den Ersteinsatz von Nuklearwaffen aufgenommen werden; denn der Verzicht auf den konventionellen Einsatz ist Geschäftsgrundlage dieses Verzichts.

    (Zustimmung des Abg. Jungmann [SPD])

    Auch im konventionellen Bereich scheint mir der Ansatz der blockübergreifenden Sicherheitspartnerschaft Lösungsmöglichkeiten zu eröffnen, die sonst nicht ins Blickfeld gelangten.
    Wir müssen beiderseits und nach Möglichkeit in Abstimmung miteinander zu eindeutig defensiveren, d. h. zum wechselseitigen auch begrenzten Überfall nicht mehr geeigneten Strukturen kommen. „Non-provocative defense" nennen es die Angelsachsen, obgleich mir die Bezeichnung nicht korrekt erscheint. Weder der Osten hält seine Verteidigungsstrukturen für provokativ, noch halten wir die unsrigen für provokativ.
    Dennoch liegt hier der Schlüssel für eine Jahrzehnte währende Veränderung der europäischen Verhältnisse. Was wir erreichen müssen, ist, daß Westeuropa wie Osteuropa wieder ein Mehr an Souveränität über die eigenen Geschicke erhalten. Dies ist nur dann möglich, wenn sich beide Seiten aus der für den jeweils anderen als bedrohlich erscheinenden Speerspitzenposition herausbegeben. Das wiederum kann man nur, wenn man auf beiden Seiten umbaut. Der Trend muß hingehen zu statischeren, für den Bewegungskrieg nicht geeigneten Verteidigungsstrukturen. Dann kann man sich in Ost und West auch bei unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen sicherer fühlen als heute. Dann könnten Kräfte frei werden, die auf sinnvolle Veränderungen in Osteuropa gerichtet sind und die heute noch unter der allumfassenden Sicherheitsangst immer wieder unterdrückt werden.
    Insofern kann eine in diesem Sinne weiterentwickelte Strategie Chancen eröffnen, die über die Sicherheitspolitik im engeren Sinn weit hinausführen.
    Natürlich ist hiervon nur ein kleinerer Teil allein im bundesrepublikanischen Rahmen durchzusetzen. Unsere Bündnispartner müssen in dieser Richtung mitziehen. Aber auch auf die Osteuropäer wird es entscheidend ankommen. Sicherheits- und Entspannungspolitik bis hin zur Rüstungskontroll- und Außenpolitik könnten neuen Auftrieb erhalten. Auch aus diesen Gründen müssen wir im Interesse
    Europas eine zweite Runde der Ostpolitik ansteuern.
    Schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)