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ID1014300400

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    Vokabeln: 6
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/143 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 143. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 10541A Absetzung zweier Punkte von der Tagesordnung 10541 B Begrüßung einer Delegation des Ausschusses für Verteidigung und nationale Sicherheit des ägyptischen Parlaments . 10575A Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Abbau der Wettbewerbsverzerrungen und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Bundesbahn (Bundesbahnsanierungsgesetz) — Drucksache 10/808 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/2218 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2219 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes — Drucksache 10/3009 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Ausbau des Schienenwegenetzes der Deutschen Bundesbahn (BbSchwAbG) — Drucksache 10/3010 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der U-Bahn-Förderung aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes — Drucksache 10/2092 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Abgeordneten Straßmeir, Dr. Jobst, Milz, Bohlsen, Bühler (Bruchsal), Fischer (Hamburg), Hanz (Dahlen), Haungs, Pfeffermann, Schemken, Tillmann, Hinsken, Lemmrich, Hoffie, Kohn, Dr. Weng und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU und FDP Deutsche Bundesbahn — Drucksachen 10/1234, 10/2271 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 Beratung des Antrags der Abgeordneten Vogel (München), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Aufnahme der Bundesbahnlinie Ingolstadt—Landshut in den Bundesverkehrswegeplan — Drucksache 10/3459 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Vogel (München), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Behindertengerechter Ausbau der Münchner S-Bahnhöfe — Drucksache 10/3460 — Daubertshäuser SPD 10542 C Straßmeir CDU/CSU 10546 A Senfft GRÜNE 10548A, 10563 B Hoffie FDP 10550 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 10553 D Haar SPD 10556 C Dr. Jobst CDU/CSU . . . . 10560 B Kohn FDP 10564 C Ibrügger SPD 10567 A Milz CDU/CSU 10569 A Bamberg SPD 10570 D Hinsken CDU/CSU 10572 D Bohlsen CDU/CSU 10575 A Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU (Erklärung nach § 31 Abs. 1 GO) 10577 A Namentliche Abstimmung 10577 B Ergebnis 10577 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksachen 10/2114, 10/2970 —Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/3422 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3450 — Dr. Laufs CDU/CSU 10579 C Bernrath SPD 10580B, 10581 A Dr. Hirsch FDP 10580C, 10582 C Dr. Olderog CDU/CSU 10581 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 — Drucksachen 10/151, 10/3074 — Francke (Hamburg) CDU/CSU 10602 B Dr. Scheer SPD 10605A Ronneburger FDP 10608 A Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 10611 D Berger CDU/CSU 10615A Dr. Klejdzinski SPD 10618 B Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 10620 B Horn SPD 10625 C Wimmer (Neuss) CDU/CSU 10628A Dr. von Bülow SPD 10630 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Personalstruktur in den Streitkräften (PersStruktG — Streitkräfte) — Drucksache 10/2887 — Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksache 10/3439 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3469 — Wilz CDU/CSU 10634 A Jungmann SPD 10636 B Ronneburger FDP 10639 D Suhr GRÜNE 10642 A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 10643 B Lutz SPD (Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO) 10645 B Namentliche Abstimmung 10646 D Ergebnis 10646 D Frau Steinhauer SPD (Erklärung nach § 31 Abs. 1 GO) 10648 C Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes — Drucksache 10/1727 — Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksache 10/3088 — Hauser (Esslingen) CDU/CSU 10649 B Steiner SPD 10650 B Ronneburger FDP 10651 A Lange GRÜNE 10651 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Ände- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 III rung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/3453 — Dr. Bötsch CDU/CSU 10652 D Becker (Nienberge) SPD 10653 C Beckmann FDP 10654 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 10654 D Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des ForstschädenAusgleichsgesetzes — Drucksache 10/1394 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3271 — Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 10656 C Wimmer (Neuötting) SPD 10657 B Dr. Rumpf FDP 10658 B Werner (Dierstorf) GRÜNE 10659 A Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär . 10660 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Sicherung und Nutzung von Archivgut des Bundes (Bundesarchivgesetz) — Drucksache 10/3072 — Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär . 10661 B Duve SPD 10662 B Weiß CDU/CSU 10663 A Ströbele GRÜNE 10663 D Dr. Hirsch FDP 10664 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Saatgutverkehrsgesetzes — Drucksache 10/700 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3223 — Rode (Wietzen) CDU/CSU 10665 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Verwahrung und Anschaffung von Wertpapieren sowie anderer wertpapierrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1904 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/3443 — 10666 B Erste Beratung des von den Abgeordneten Jaunich, Frau Fuchs (Köln), Frau Schmidt (Nürnberg), Egert, Hauck, Delorme, Gilges, Müller (Düsseldorf), Sielaff, Witek, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Orthoptistin/des Orthoptisten — Drucksache 10/3163 — 10666 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Fleischbeschaugesetzes — Drucksache 10/3279 — 10666 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes — Drucksache 10/3296 — 10666 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Siebenten und Achten Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften zur Koordinierung des Gesellschaftsrechts — Drucksache 10/3440 — 10666 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes — Drucksache 10/3407 — 10667 A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung einer Vergütung für die Aufgabe der Milcherzeugung für den Markt — Drucksache 10/3454 — 10667A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über ein Programm zur Unterstützung der Technologischen Entwicklung im Bereich der Kohlenwasserstoffe — Drucksachen 10/2751 Nr. 27, 10/3278 — 10667 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Ersten Richtlinie des Rates vom 23. Juli 1962 über die Aufstellung ge- IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 meinsamer Regeln für bestimmte Beförderungen im Güterkraftverkehr zwischen den Mitgliedstaaten (Beförderung der auf dem Seewege ein- oder ausgeführten Güter von oder nach einem Seehafen der Gemeinschaft) Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3568/83 hinsichtlich der Liberalisierung der Bildung der Entgelte für Beförderungen der auf dem Seewege ein- oder ausgeführten Güter von oder nach einem Seehafen der Gemeinschaft Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Ordnung der Märkte für die Beförderung der auf dem Seewege ein- oder ausgeführten Güter von oder nach einem Seehafen der Gemeinschaft — Drucksachen 10/2952 Nr. 19, 10/3102 — 10667 C Fragestunde — Drucksache 10/3448 vom 7. Juni 1985 — Zeitpunkt einer Entscheidung über eine deutsche Beteiligung am SDI-Programm MdlAnfr 50 07.06.85 Drs 10/3448 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 10583 C ZusFr Fischer (Homburg) SPD 10583 C Finanzierung einer deutschen Beteiligung am SDI-Programm MdlAnfr 51, 52 07.06.85 Drs 10/3448 Grunenberg SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 10583 D ZusFr Grunenberg SPD 10584 A ZusFr Vosen SPD 10584 B ZusFr Dr. von Bülow SPD 10584 C ZusFr Würtz SPD 10584 C ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10584 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 10585A ZusFr Catenhusen SPD 10585 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10585 D ZusFr Roth SPD 10586 B ZusFr Berger CDU/CSU 10586 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 10586 D Deutsche Beteiligung an einer europäischen Technologieagentur MdlAnfr 53 07.06.85 Drs 10/3448 Dr. von Bülow SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 10587 C ZusFr Dr. von Bülow SPD 10587 C ZusFr Horn SPD 10587 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10588A ZusFr Vosen SPD 10588 A ZusFr Catenhusen SPD 10588 C ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10588 C ZusFr Roth SPD 10588 D ZusFr Berger CDU/CSU 10589 A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 10589 C ZusFr Fischer (Homburg) SPD 10589 D ZusFr Dr. von Bülow SPD 10590 A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 10590 B Information der Bundesregierung über die Standorte der atomar bestückten PershingII-Raketen; Unfallfolgen bei einem Brand MdlAnfr 59, 60 07.06.85 Drs 10/3448 Antretter SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 10590 C ZusFr Antretter SPD 10590 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10590 D ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10591A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 10591 C ZusFr Berger CDU/CSU 10591 D Transport der atomaren Sprengköpfe zu den Stellungen der Pershing-II-Raketen; Freisetzung von Plutonium bei Absturz und Brand eines Hubschraubers MdlAnfr 61, 62 07.06.85 Drs 10/3448 Frau Fuchs (Verl) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 10592 A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 10592 A ZusFr Horn SPD 10592 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 10593 A ZusFr Antretter SPD 10593A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10593 B Zahl der in Kliniken aufbewahrten befruchteten menschlichen Eizellen MdlAnfr 65 07.06.85 Drs 10/3448 Catenhusen SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 10593 D ZusFr Catenhusen SPD 10594A ZusFr Vogel (München) GRÜNE . . . 10594 B Angabe des Alters, von dem an Spielfilme für Kinder und Jugendliche zulässig sind, in den Fernsehprogrammen MdlAnfr 70 07.06.85 Drs 10/3448 Dr. Weng (Gerlingen) FDP Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG . 10594 B ZusFr Dr. Weng (Gerlingen) FDP . . . . 10594 C Innovationsschub durch zivile Forschung und Entwicklung bei Nichtbeteiligung am SDI-Programm Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 V MdlAnfr 76 07.06.85 Drs 10/3448 Roth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 10595A ZusFr Roth SPD 10595 B ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10595 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 10595 D ZusFr Catenhusen SPD 10596 A Zivile Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Bundesregierung zur Schaffung eines „Europas der Technologie" MdlAnfr 77 07.06.85 Drs 10/3448 Roth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10596 B ZusFr Roth SPD 10596 B ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10596 C ZusFr Fischer (Homburg) SPD 10596 D ZusFr Vosen SPD 10597 A Einsatz optischer Sensoren in der physikalischen Forschung und in der industriellen Anwendung MdlAnfr 78 07.06.85 Drs 10/3448 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . . 10597 B ZusFr Dr. Jens SPD 10597 B ZusFr Catenhusen SPD 10597 D Rechtliche Beschränkungen bei einer Beteiligung deutscher Firmen am SDI-Programm MdlAnfr 79 07.06.85 Drs 10/3448 Catenhusen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10597 D ZusFr Catenhusen SPD 10598 A ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10598 A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 10598 B Haushaltsmittel des Bundesministeriums für Forschung und Technologie für Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Zusammenhang mit der Eureka-Initiative MdlAnfr 82 07.06.85 Drs 10/3448 Zander SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10598 C ZusFr Zander SPD 10598 C ZusFr Vosen SPD 10598 D ZusFr Berger CDU/CSU 10599 A ZusFr Catenhusen SPD 10599 B Forschungsmittel zur Erreichung eines Innovationsschubs ohne deutsche Beteiligung am SDI-Programm MdlAnfr 83 07.06.85 Drs 10/3448 Zander SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10599 C ZusFr Zander SPD 10599 C ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 10599 D ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10599 D Deutsche Forschungsaktivitäten entsprechend den Themenbereichen des SDI-Programms MdlAnfr 85 07.06.85 Drs 10/3448 Vosen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10600 A ZusFr Vosen SPD 10600 B ZusFr Zander SPD 10600 C ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10600 D ZusFr Catenhusen SPD 10601A ZusFr Hansen (Hamburg) SPD 10601 B Technologiepolitische Bedingungen für eine deutsche Beteiligung am SDI-Programm MdlAnfr 86 07.06.85 Drs 10/3448 Vosen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 10601 C ZusFr Vosen SPD 10601 C ZusFr Frau Dr. Timm SPD 10602 A Nächste Sitzung 10667 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10668* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. Schierholz (GRÜNE) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes 10668* C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985 10541 143. Sitzung Bonn, den 13. Juni 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 127. Sitzung, Seite IV, rechte Spalte: Bei Anlage 39 ist der abgedruckte Text „Art der Großprojekte und deren Vorbereitungsstadium beim neuen Forschungsreaktor in München" zu streichen. Einzufügen ist der Text „Voraussetzungen für eine Notifizierung von Förderprogrammen durch die EG-Kommission; Einleitungszeitpunkt des Zustimmungsverfahrens zum Förderprogramm FuE-Personal in der Wirtschaft". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 14. 6. Dr. Apel 13. 6. Dr. Enders 13. 6. Franke (Hannover) 14. 6. Dr. Glotz 14. 6. Dr. Göhner 13. 6. Grüner 14. 6. Dr. Häfele 14. 6. von Hammerstein 14. 6. Hiller (Lübeck) 14. 6. Dr. Hupka 14. 6. Jaunich 14. 6. Kuhlwein 13. 6. Lenzer 14. 6. Dr. Marx 14. 6. Frau Odendahl 13. 6. Polkehn 14. 6. Rapp (Göppingen) 14. 6. Frau Renger 14. 6. Schmidt (Hamburg) 14. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 6. Schmidt (Wattenscheid) 14. 6. Schröder (Hannover) 13. 6. Schröer (Mülheim) 13. 6. Sielaff 14. 6. Frau Simonis 13. 6. Stahl (Kempen) 13. 6. Dr. Stoltenberg 14. 6. Frau Terborg 14. 6. Vahlberg 14. 6. Dr. Voss 13. 6. Wieczorek (Duisburg) 13. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung des Abg. Dr. Schierholz (GRÜNE) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes Ich lehne den Gesetzentwurf zur Änderung des Wehrpflicht- und des Zivildienstgesetzes (Drucksache 10/1727) ab, weil für mich die gegenwärtige Regelung (und Praxis) von § 13 Wehrpflichtgesetz grundsätzlich problematisch ist und der Überprüfung bedarf. Nicht nur Feuerwehrleute leisten eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft, so daß ihre Freistellung von Wehr- und Zivildienst nach meiner Auffassung nicht gerechtfertigt ist. Dem Deutschen Bundestag steht zudem noch in der 10. Legislaturperiode eine breite Debatte zur Verlängerung des Grundwehrdienstes, die Dauer des Zivildienstes sowie die „Sicherstellung des Personalbedarfs der Streitkräfte" in den achtziger und neunziger Jahren bevor, bei der auch die gültigen Freistellungsregelungen von Wehr- und Zivildienst einbezogen werden. Ich bin der Auffassung, daß eine Beschlußfassung über den Gesetzentwurf daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt verfrüht ist, so daß ich ihm auch aus diesem Grunde meine Zustimmung nicht erteilen kann.
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    Rede von Günter Straßmeir


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bin den Oppositionsparteien sehr dankbar, daß sie uns mit ihren Anträgen ermöglicht haben, sozusagen rechtzeitig zum Bahnjubiläum heute noch einmal über die Deutsche Bundesbahn zu diskutieren — also wegen des Jubiläums, und nicht, weil ich in Ihren Anträgen einen tieferen Sinn zu erkennen vermag.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deswegen möchte ich von dieser Stelle aus so wie Sie, Herr Kollege Daubertshäuser — ich glaube, Sie hätten in unser aller Namen sprechen dürfen, und wir hätten ihnen Beifall gezollt —, den Angehörigen der Deutschen Bundesbahn für die Leistungen in der Vergangenheit Dank sagen und ihnen für die Zukunft für ihre Arbeit alles nur erdenklich Gute wünschen.

    (Beifall bei CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    — Sehr liebenswürdig!
    Die Deutsche Bundesbahn präsentiert sich als ein aktives und repräsentatives Unternehmen im Jubiläumsjahr. Nun stellen Sie sich einmal vor, wir hätten dieses Jubiläum unter Ihrer Regierungsägide begehen müssen. Eine Trauerveranstaltung wäre das geworden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Vogel [SPD]: Trauriger als jetzt kann es ja gar nicht sein!)

    — Es gab doch, Herr Abgeordneter Vogel, unter Ihrer Regierungsverantwortung jene tödliche Linie von sinkenden Erträgen, rapidem Ansteigen der Schulden.

    (Dr. Vogel [SPD]: Unglaublich!) Finanzieller Ruin stand bevor.


    (Roth [SPD]: Es ist doch typisch, daß Sie „Straß"meir heißen!)

    Wer hat „Kahlschlag" in die Debatte eingeführt?
    Der Kollege Hauff, nicht wir. Die Deutsche Bundesbahn war bei unserem Regierungsantritt das Haushaltsrisiko Nummer eins geworden, und sie war auf dem Weg, uns jede verkehrspolitische Option zu nehmen. Die Bundeszuschüsse betrugen 1970 — ich sage das für diejenigen, die in der Regierung gesessen haben — 3,9 Milliarden DM, im Jahre 1980 und folgende 13 Milliarden DM. Heute steigen die Erträge, und das nicht nur auf Grund von Rationalisierungseinsparungen durch Personalkosten. Es ist unredlich, Herr Kollege Daubertshäuser, das zu sagen.

    (Daubertshäuser [SPD]: Nennen Sie die konkreten Zahlen! Das ist ja unredlich! Ein Roßtäuscher!)

    Die Schulden stagnieren. Vor diesem Hintergrund ist das kontinuierliche Sinken des Jahresfehlbetrages nicht nur eine Hoffnung für die Kunden, sondern zugleich auch eine Ermutigung für die Angehörigen der Deutschen Bundesbahn.

    (Zuruf von der SPD: Zahlen auf den Tisch, Butter bei die Fische!)

    Ich möchte allen Dank sagen, die mit sehr viel Aufopferung zu diesem Ergebnis beigetragen haben:

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    den Mitarbeitern der Deutschen Bundesbahn. Ihnen gebührt Dank dafür, daß sie zusätzlichen Aufwand geleistet haben, daß sie zum Teil auch andere Arbeit angenommen haben und daß sie weitere Wege als bisher zu ihrer Arbeitsstätte in Kauf genommen haben.
    Wenn Sie, meine Damen und Herren, weiter hätten wursteln dürfen,

    (Lachen bei der SPD)

    hätten wir eine Verschuldung von 90 Milliarden DM gehabt, so wie Sie das selbst prognostiziert haben. Im gegenwärtigen Zeitpunkt ist bei der Verschuldung sogar eine Trendumkehr zu erwarten. Im Jahre 1984 hat es keine neue Nettokreditaufnahme gegeben. Im Gegenteil — stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten ein einziges Mal ein solches Ergebnis verkünden können —: Es hat eine Senkung der Neuverschuldung um 80 Millionen DM gegeben, und die Erträge sind in den Jahren 1983 und 1984 jeweils annähernd präterpropter um 500 Millionen DM gestiegen. Das sind eben nicht nur — das werden wir in den Ausschußberatungen sehr deutlich machen — die Folgen von Rationalisierungseinsparungen auf der Personalseite. Sie haben das ja auch zart angedeutet.
    Das alles zeigt, daß die Konsolidierungspolitik vor dem Hintergrund der Leitlinien auf dem richtigen Weg ist. Ich möchte an dieser Stelle dem Herrn Bundesminister Dr. Dollinger für seine mutige Entscheidung des Jahres 1983 sehr, sehr herzlich danken.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das heißt aber doch auch, Herr Kollege Daubertshäuser, daß das Bundesbahngesetz in der jetzigen Fassung der Lage der Deutschen Bundesbahn und ihrer notwendigen Entwicklung gerecht wird. Sie hätten doch der Redlichkeit halber sagen sollen,



    Straßmeir
    daß auch wir dem Änderungsgesetz zum Bundesbahngesetz zugestimmt haben. Ich wünschte, Sie wären nach einer heftigen Diskussion auch nur einmal in der Lage, unseren Gesetzentwürfen zuzustimmen. Das wäre der Bahn vielleicht dienlicher.

    (Zuruf von der SPD: Sie machen doch nichts!)

    Jetzt, nachdem Sie 20 Jahre lang — zuerst mit uns gemeinsam, dann über 16 Jahre in der alleinigen Verantwortung — Verkehrspolitik betrieben haben, kommen Sie daher und sagen, wir müßten endlich die Altschulden beseitigen. Sie legen dazu einen Gesetzentwurf vor.

    (Daubertshäuser [SPD]: Sie haben noch nie ein Gesetz vorgelegt!)

    Ich sage Ihnen, das ist ein Problem, das auch uns bewegt, auch schon wegen des Erscheinungsbildes der Deutschen Bundesbahn. Aber unsere Haushaltskonsolidierung — das sage ich im Gegensatz zu Ihnen — ist noch nicht so weit, daß wir dieses Problem jetzt anpacken können.

    (Zuruf von der SPD: Und die Landwirtschaft?)

    Im übrigen, Herr Kollege, ist das nach meiner Meinung ein rein theoretisches Problem. Es ist ja beschrieben, angepackt. In der Regierungserklärung heißt es:
    Es ist auch an der Zeit, daß der Bund als Eigentümer der Bundesbahn die durch den Wiederaufbau nach dem Krieg bei ihr entstandene Schuldenlast abnimmt.

    (Roth [SPD]: Aber jetzt ist es doch nicht an der Zeit?! Sie haben sie doch nicht abgenommen!)

    Es war die Regierungserklärung des Bundeskanzlers Willy Brandt vom 28. Oktober 1969. Nun frage ich Sie: Was haben Sie denn in den 15 Jahren gemacht? Jetzt, wo Sie auf der Oppositionsbank sitzen, nachdem Sie uns ein trauriges Erbe hinterlassen haben, wollen Sie uns auf einmal zumuten, in zwei Jahren das zu bewegen, was Sie während der ganzen Zeit verabsäumt haben.

    (Daubertshäuser [SPD]: Wer hat die dritte Novelle eingebracht? — Lemmrich [CDU/CSU]: Im Gegenteil, sie haben die Schulden verdreifacht!)

    Ich darf Ihnen sagen: Wir werden Ihre Vorschläge prüfen. Aber Sie werden doch Verständnis dafür haben, daß wir skeptisch sind, wenn sich die Bankrotteure plötzlich als Sanierer des Unternehmens anbieten und Vorschläge machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nun wollen Sie das Bundesbahngesetz erneut ändern. Sie wollen einen Aufsichtsrat schaffen. Wir werden darüber beraten. Aber ich sage Ihnen schon an dieser Stelle, daß das u. a. auch auf verfassungsrechtliche Bedenken stößt. Die Aufstockung des Aufsichtsrats auf 25 Mitglieder ist mit einer wesentlichen Verringerung der bisherigen Genehmigungsvorbehalte des nach Art. 65 GG verfassungsmäßig verantwortlichen Bundesministers für Verkehr verbunden. Es geht also nicht nur um eine Änderung zugunsten etwa der Arbeitnehmer, sondern hier geht es u. a. auch um den Wunsch von Ihnen, die Kompetenzen zu verlagern. Wir werden, wenn dies in die Beratungen geht, sehr auf der Hut sein.
    Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, sollten Ihre Zeit besser verwenden, als pausenlos Gesetzesinitiativen hervorzubringen.

    (Toetemeyer [SPD]: Sie haben ein merkwürdiges Demokratieverständnis, Herr Kollege!)

    Ich meine, Sie werden es nie lernen und Sie können es wohl auch nicht lassen, zu glauben, daß man etwas immer nur mit Reglementierungen bewegen kann.

    (Zuruf von der SPD: Ach, du meine Güte! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Dieses Bündel von Gesetzen, das Sie vorlegen, wäre dann das siebte erfolglose Sanierungskonzept auf dem Papier.
    Unsere Politik ist anderer Art.

    (Zuruf von der SPD: Aha! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Wir setzen auf praktisches Handeln, wir setzen auf Verständigung und Kooperation,

    (Dr. Vogel [SPD]: Strauß/Kohl! — Weitere Zurufe von der SPD)

    wir setzen auf solide Finanzierung. Dies ist das, was in den Leitlinien festgeschrieben ist. Diese Politik werden wir weiterverfolgen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Jetzt kommen Sie und möchten auch noch ein Gesetz über den Ausbau des Schienenwegenetzes der Deutschen Bundesbahn. Nun, wir haben Ihnen gesagt: Der Vorstand, die Mitarbeiter der Bundesbahn sind aktiv. Die Bundesregierung hat die Rahmenbedingungen abgesteckt, die Finanzierungen vorgegeben. Allein die Tatsache, daß sich die Investitionen der Bundesbahn von 4,2 Milliarden DM im Jahre 1982 auf 5,9 Milliarden DM im Jahre 1985 erhöht haben, zeigt, mit welcher Priorität wir die Bahninvestitionen berücksichtigen. Im Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes ist auch angedeutet, daß wir 34 Milliarden DM aufwenden werden. Im übrigen ist hier eine Umkehr zu verzeichnen: Im Bundesverkehrswegeplan der Jahre 1976 bis 1985 hatte die Straße Vorrang, im Bundesverkehrswegeplan von 1986 bis 1995 wird die Bundesbahn das Schwergewicht ausmachen. Deswegen glaube ich, daß es überflüssig ist, wenn Sie nun — etwa nach dem Muster des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen — einen Gesetzentwurf über den Ausbau des Schienenwegenetzes vorlegen. Wenn die Bahn aktiv ist, wenn die Regierung handelt, braucht man eine solche Gesetzesinitiative nicht. Und wenn wir im Jahre 1981 diesem Gedanken nähergetreten sind, dann geschah das ganz einfach deshalb, weil die damalige Regierung eben nicht handelte. Die Situation damals war etwa vergleichbar mit der, die zur Klage des Europäischen
    10548 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Juni 1985
    Straßmeir
    Parlaments gegen die Europäische Kommission wegen Untätigkeit geführt hat. Heute allerdings würde eine solche Initiative die Bahn in ihrer Flexibilität einengen. Deswegen ist dieser Gesetzentwurf überflüssig.
    Meine Damen und Herren, es gibt im Jahr des Jubiläums viel Gutes zu berichten. Aber das heißt nicht, daß damit alle Wünsche erfüllt sind. Es muß auch weiterhin daran gearbeitet werden, ein qualitativ hochwertiges Produktangebot hervorzubringen. Wir brauchen eine bessere Ausnutzung der Kapazitäten, wir brauchen bedarfs- und wettbewerbsorientierte Angebots- und Servicestrategien, und wir brauchen eine selektive Preispolitik. Dies sind die Aufgaben für die Zukunft. Wir werden gemeinsam, Regierung und Koalitionsfraktionen, einen Beitrag dazu leisten, daß die Bundesbahn modern, kundenorientiert, umweltfreundlich und sicher in das dritte Jahrtausend fährt.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Mit noch weniger Mitarbeitern!)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Senfft.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Werner Senfft


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn man hier so zuhört, dann hat man das Gefühl: Thema verfehlt. Es macht in einer Bahndebatte doch wohl überhaupt keinen Sinn, hier nichts anderes als gegenseitige Schuldzuweisungen hinsichtlich der Fehler in der Vergangenheit zu hören. Das ist völlig überflüssig und hat mit dem Thema nichts zu tun. Zudem ist es so, daß Sie beide recht haben: Sowohl die SPD als auch die CDU hat mit ihren Schuldzuweisungen recht. Denn in den letzten 30 Jahren haben alle Parteien und alle Bundesregierungen im Verkehrsbereich eine total verfehlte Politik gegen die Bundesbahn betrieben.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Das ist heute nicht anders als in der Vergangenheit. Die CDU/CSU macht heute in der Regierung letzten Endes auch nichts anderes, als es die SPD 13 Jahre lang vorher getan hat. Es hat sich absolut nichts geändert.

    (Bohlsen [CDU/CSU]: Sie sagen die Unwahrheit!)

    Meine Damen und Herren, wir haben Jubel, Trubel, Heiterkeit im Jubiläumsjahr der Bahn. Wenn man sich die Festreden, die Sonntagsreden anhört, dann hat man den Eindruck: Ganz Deutschland ist vehement für die Bahn, das Auto spielt keine Rolle mehr, ganz Deutschland jubelt. Aber auf wessen Rücken wird das ausgetragen? Es wird auf dem Rücken der Eisenbahner ausgetragen, und es wird auf dem Rücken der Kunden ausgetragen, denen immer mehr Nahverkehrszüge und Strecken aus ihrem Fahrplan gestrichen werden. Sie sind die eigentlich Notleidenden dieser verfehlten Bundesbahnpolitik. So sieht es aus.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, ich möchte einmal kurz die Realität skizzieren, damit wir von dieser rosaroten Wolkentheorie wegkommen, die im Hinblick auf die Bahn verbreitet wird. Bis 1990 sind 7 000 km Streckenstillegungen im Reisezugverkehr von der Regierung geplant. Realisiert sind bis jetzt schon über 1 000 km. Geplant sind ferner 6 000 km Streckenstillegungen im Güterzugverkehr. 1 500 Lokomotiven sollen abgeschafft oder verschrottet werden. 3 000 Reisezugwagen und 50 000 Güterzugwagen — weg damit, auf den Schrott, Abbau. Das ist der von dieser Bundesregierung geplante Schrumpfkurs.

    (Toetemeyer [SPD]: Das ist richtig!)

    Was sind die Folgen? Schauen wir uns einmal allein die Arbeitsplätze an. Während Ihrer zweij äh-rigen Regierungszeit haben Sie schon 25 000 Arbeitsplätze bei der Bahn abgebaut, vernichtet.

    (Toetemeyer [SPD]: So ist es!)

    Kein Mensch redet darüber. Wenn auch nur für 1 000 Arbeitsplätze bei Ford oder irgendeiner anderen Automobilfirma Kurzarbeit eingeführt wird, dann ist das Geschrei groß. Wenn aber innerhalb von zwei Jahren 25 000 Arbeitsplätze bei einem staatlichen Betrieb — es ist ja kein Unternehmen, sondern ein Staatsbetrieb — vernichtet werden und bis 1990 weitere 60 000 Arbeitsplätze locker abgebaut werden, dann kräht kein Hahn danach.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Da hilft auch kein verbaler Dank an die Eisenbahner. Beispielsweise haben die Auszubildenden bei der Bahn überhaupt nichts davon, wenn sie nach der Ausbildung auf die Straße geschmissen werden. Dann haben sie nichts von Ihren schönen Worten. So sieht es doch aus.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Hinsken [CDU/CSU]: Aber sie haben eine gute Ausbildung! — Zuruf des Abg. Straßmeir [CDU/CSU])

    Lassen Sie mich jetzt dazu Stellung nehmen, wie die „neue Bahn" aussehen wird. Sie wird ein Luxusverkehrsmittel im Fernverkehr für die Leistungseliten sein, die sich das noch leisten können. Dann gibt es Intercity-Züge mit Btx-Bildschirmplätzen, mit Telefon am Platz usw. Darauf beschränkt es sich. Das Geld, das wir zur Erfüllung sozialer Aufgaben so nötig brauchen, verbauen Sie für Luxusschnellbahntrassen.
    Das ist eine überzogene, eine überspitzte Planung, die wir in dieser Form ablehnen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Neun von zehn Reisenden sind Reisende im Nahverkehr. Das sind Schüler, die mit der Bahn zur Schule fahren, das sind Berufstätige, die mit der Bahn im Nahverkehr zur Arbeit fahren, das sind Familien, das sind Mütter mit Kindern, die zum Einkaufen fahren, und das sind Leute, die mit der Bahn in Naherholungsgebiete fahren.
    Darauf sollten Sie das Schwergewicht legen; denn hier liegen die wirklichen Bedürfnisse der



    Senfft
    Menschen. Das erleben Sie überall dort, wo eine Strecke stillgelegt werden soll, und überall dort, wo Züge gestrichen werden, weil dann die Leute betroffen sind. Anstatt in eine Neubaustrecke für eine Zeitersparnis von zum Teil nur einer Minute 100 Millionen DM zu investieren, sollten Sie das Geld lieber investieren, um den Personennahverkehr in der Fläche attraktiver zu gestalten. Das Motto der „neuen Bahn" heißt: halb so schnell wie das Flugzeug, doppelt so schnell wie das Auto.
    Ich möchte Ihnen folgendes sagen: Wenn wir im Nahverkehr in der Fläche heute eine Geschwindigkeit halb so schnell wie das Auto und doppelt so schnell wie das Mofa hätten, wäre das schon ein Fortschritt. So schlimm sieht das heute auf diesen Strecken aus. Dort muß endlich investiert und eine attraktivere Gestaltung erreicht werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir müssen hinzufügen, daß wir die Bundesbahnpolitik nicht isoliert sehen dürfen. Bundesbahnpolitik ist Verkehrspolitik. Diese Politik muß integiert betrieben werden.

    (Dr. Jobst [CDU/CSU]: Das ist etwas Neues!)

    Wenn es stimmt, daß Sie vorhaben, der Bahn eine Renaissance zu bescheren und den Verkehr mehr und mehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, dann frage ich Sie: Wozu brauchen Sie dann noch neue Straßen? Die brauchen Sie dann nicht, weil Sie die Straßen entlasten würden, wenn Sie den Verkehr wirklich auf die Schiene verlagerten. Aber das haben Sie gar nicht vor. Statt dessen soll der Verkehr auf der Straße steigen, der Güterverkehr um 50 %. Wie stellen Sie sich das eigentlich vor? Die Marktanteile der Bahn sollen sich bis 1990 weiter zu Lasten der Bahn und zugunsten des Straßengüterfernverkehrs verschieben. Dabei wäre heute die Aufgabe für die Zukunft, endlich mit der Forderung, die man in allen Sonntagsreden immer wieder hört, ernst zu machen: Wir müssen den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. — Alles schöne Worte, seit 15 Jahren. Getan wurde gar nichts. — Das Gegenteil ist der Fall: Der Straßengüterfernverkehr wächst und wächst und wächst. Und auch diese Regierung beabsichtigt in keinster Weise, etwas dagegen zu unternehmen.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Dollinger hört noch nicht mal zu!)

    — Das hat er nicht nötig. Er versteht wahrscheinlich auch gar nicht, was ich hier ausführe.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Billiger geht es nicht! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Typisch grün! — Dr. Laufs [CDU/CSU]: Arroganz! Anders kann man das nicht bezeichnen!)

    Meine Damen und Herren, ich möchte noch etwas zu den gesellschaftlichen Kosten des Autoverkehrs und zu dem sogenannten Bahndefizit sagen; denn wenn man die Rechnung einmal richtig aufstellt, ist es so, daß die Bahn kein Defizit einfährt. Sie fährt vielmehr jedes Jahr 2 Milliarden DM Gewinn ein, wenn man die Rechnung mal korrekt macht.

    (Bueb [GRÜNE]: Die volkswirtschaftliche Rechnung!)

    — Volkswirtschaftlich gesehen macht die Bahn 2 Milliarden DM Gewinn. Aber Sie sehen das ja mit dieser Scheuklappentheorie der Betriebswirtschaft.

    (Bueb [GRÜNE]: Anders können die nicht denken!)

    Auf der anderen Seite gibt es im Straßenverkehr 50 Milliarden DM soziale Folgekosten, die die Allgemeinheit zu zahlen hat.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — Ja, nehmen wir nur einmal das Waldsterben und Ihr sogenanntes umweltfreundliches Auto. Wir haben doch schon gestern gehört, wie das den Bach runtergeht mit Ihrem umweltfreundlichen Auto, das auch kein umweltfreundliches Auto sein wird, wenn da ein Katalysator eingebaut ist.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Sie haben ja wirklich keine Ahnung!)

    — Dann darf ich Sie einmal fragen: Ist für Sie ein Katalysatorauto umweltfreundlich, wenn es nach wie vor auf der Straße 8 000 Tote gibt, wenn nach wie vor der Lärm da ist, wenn nach wie vor Straßen gebaut werden? Ist das umweltfreundlich?

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Die Alternative zu dem ausufernden Straßenverkehr kann nur die breite und massive Förderung des öffentlichen Verkehrs sein, nicht nur der Bahn, sondern auch des übrigen öffentlichen Personennahverkehrs. Aber was erleben wir heute? Genau das Gegenteil davon. Welch absurde Vorstellung: die Wälder sterben, und Sie bauen das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, die Bahn, ab. Es ist vollkommen absurd und unverantwortlich, daß Sie noch weitere Streckenstillegungen durchführen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zuruf von den GRÜNEN: Das ist Lobbypolitik par excellence! — Zuruf des Abg. Lemmrich [CDU/CSU])

    — Genau, das ist Lobbypolitik par excellence.
    Herr Lemmrich, ich weiß, was eine Diesellok an Abgasen von sich gibt. Die verbraucht 250 l. Und es ist ganz allein Ihre Verantwortung, daß Sie eine 1 500-PS-Lok mit einem Reisezugwagen fahren lassen und keine neuen Triebwagen bestellen, die nur ein Fünftel der Energie verbrauchen, die diese Diesellokomotive verbraucht. Das ist die Realität.

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Herr Senfft, Ihr Informationsstand müßte doch besser sein!)

    — Der Informationsstand ist: Die neuen Triebwagen der Bahn sind seit sieben Jahren in Dänemark
    im Einsatz. Jetzt sollen sie endlich auch hier kom-



    Senfft
    men. Es wäre besser, wenn Sie die früher bestellt hätten.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Lemmrich sollte lieber bei der Binnenschiffahrt bleiben! — Hoffie [FDP]: Und wo kommt der Strom aus der Steckdose her?)

    — Das ist Ihre Theorie. Sehr richtig, Herr Hoffie, das ist Ihr Niveau, wenn Sie der Meinung sind, sie müßten uns klar machen, daß der Strom aus der Steckdose komme.

    (Hoffie [FDP]: Wo kommt er denn her?)

    Ich komme jetzt zu dem entscheidenden Punkt, auf den ich mich konzentrieren möchte, unseren Entschließungsantrag, der das fordert, was sowieso ganz Deutschland fordert.

    (Zurufe von der SPD: Aha!)

    — Auch Sie. Alle fordern einen Streckenstillegungsstopp. Alle fordern: Die Bahn muß bleiben.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Aber nur in ihren Wahlkreisen!)

    Wir beantragen heute deshalb den Erhalt des Reisezugbetriebes auf allen Strecken, die bislang noch nicht stillgelegt worden sind. Gott sei Dank gibt es noch ein paar.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir vertreten damit die Forderungen aller betroffenen Kommunen, aller betroffenen Kreise, die Forderungen von Herrn Jaumann, Herrn Strauß, der Länderverkehrsminister, und wir vertreten die Auffassung, die Sie immer in Ihren Wahlkämpfen äußern, wo Sie mit aller Entschiedenheit und voller Kraft für den Erhalt der Strecke in Ihrem Wahlkreis kämpfen. Das ist bei fast allen Abgeordneten, die hier im Saal sitzen, der Fall. Es ist diese Doppelzüngigkeit, daß Sie vor Ort den Leuten eine Bahn versprechen und dafür eintreten

    (Zuruf von den GRÜNEN: Sankt-FloriansPrinzip!)

    — ja —, eine bessere Bahn, während Sie hier, an dieser Stelle, der Bahn die politischen Rahmenbedingungen verweigern, die sie braucht, um das durchzuführen, was Sie vor Ort den Bürgern versprechen. Das ist eine Doppelzüngigkeit, und das muß endlich ein Ende haben!

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Ich kann jetzt schon sagen — das werde ich gleich noch ausführlich begründen — , daß wir natürlich eine namentliche Abstimmung herbeiführen, damit die Bürger in ihrem Wahlkreis auch einmal die Möglichkeit haben, zu sehen, ob Sie die Versprechungen, die Sie im Wahlkreis machen, auch hier in Bonn so hartnäckig, mit voller Kraft und — wie Sie das immer betonen — mit kämpferischem Widerstandsgeist vertreten und damit für die Bahn eintreten. Darauf werde ich also gleich noch etwas ausführlicher zu sprechen kommen.
    Wie gesagt, wir fordern, daß mit den Streckenstillegungen der Bahn endlich Schluß ist. Wir brauchen eine Wende in der Verkehrspolitik, wir brauchen nicht weniger Bahn, sondern mehr Bahn, und wir brauchen eine bessere, attraktivere Bahn, und zwar nicht nur auf den Hauptstrecken und in den Ballungsgebieten, sondern auch in den ländlichen Räumen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Schulte [Menden] [GRÜNE]: Und einen neuen Verkehrsminister!)