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    Plenarprotokoll 10/137 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 137. Sitzung Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des kanadischen Unterhauses 10166 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum Wirtschaftsgipfel Bonn 1985 und zu den Staatsbesuchen von Präsident Reagan und Ministerpräsident Nakasone in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft (9. Ausschuß) zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Klein (München), Dr. Pinger, Höffkes, Dr. Unland, Dr. Marx, Dr. Abelein, Dr. Schwörer, Lattmann, Dr. von Wartenberg, Graf Huyn, Lenzer, Müller (Wadern), Dr. Hüsch, Echternach, Clemens, Dr.-Ing. Kansy, Kraus, Dr. Köhler (Duisburg), Borchert, Pfeffermann, Landré, Frau Fischer, Biehle, Dr. Jobst, Dr. Bugl, Dr. Müller, Dr. Götz, Schulze (Berlin), Weiß, Jagoda, Susset, Magin, Regenspurger, Lowack, Milz, Schreiber, Dr. Olderog, Feilcke und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Haussmann, Beckmann, Grünbeck, Dr.-Ing. Laermann, Frau Seiler-Albring, Dr. Solms, Schäfer (Mainz), Ertl, Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP Protektionismus — Drucksachen 10/2183, 10/2916 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 10159 B Dr. Vogel SPD 10167 D Rühe CDU/CSU 10173 D Frau Hönes GRÜNE 10178 D Genscher, Bundesminister AA 10180 D Brandt SPD 10183 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 10187 C Roth SPD 10191 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 10194 B Kraus CDU/CSU 10197 C Volmer GRÜNE 10199 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 10201 C Kittelmann CDU/CSU 10202 D Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 10203 D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt (Mikrozensusgesetz) — Drucksachen 10/2600, 10/2972 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/3328 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3330 — Ströbele GRÜNE 10205 D Broll CDU/CSU 10206 D Dr. Wernitz SPD 10207 D Dr. Hirsch FDP 10209 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 10210A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Büchner (Speyer), Kastning, Kuhlwein, Frau Odendahl, Frau Schmidt (Nürnberg), Dr. Schmude, Toetemeyer, Vogelsang, Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/1749 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft — Drucksache 10/3280 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3339 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Daweke, Graf von Waldburg-Zeil, Nelle, Frau Rönsch, Schemken, Strube, Frau Dr. Wisniewski, Frau Männle, Rossmanith, Dr. Rose und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Neuhausen, Dr.-Ing. Laermann, Frau Seiler-Albring, Frau Dr. Hamm-Brücher, Kohn, Baum und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/2735 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft — Drucksache 10/3280 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3339 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/3077 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft — Drucksache 10/3280 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3339 — Daweke CDU/CSU 10213A Frau Odendahl SPD 10213 D Neuhausen FDP 10215A Frau Zeitler GRÜNE 10215 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMBW . . 10216 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung rechtlicher Vorschriften an das Adoptionsgesetz (Adoptionsanpassungsgesetz) — Drucksache 10/1746 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/3216 — Dr. Schwenk (Stade) SPD 10218A Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dr. Hauff, Dr. Holtz, Müller (Schweinfurt), Jaunich, Frau Blunck, Bachmaier, Egert, Schmitt (Wiesbaden), Antretter, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Oostergetelo, Stiegler, Reuter, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verringerung der Tierversuche — Drucksache 10/2703 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes — Drucksache 10/3158 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Tierschutzgerechte Nutztierhaltung — Drucksache 10/2704 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Verbot der Käfighaltung von Hühnern — Drucksache 10/1885 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Bard und der Fraktion DIE GRÜNEN Importstopp für Froschschenkel — Drucksache 10/2868 — Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 10219A Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 10220 C Stutzer CDU/CSU 10223 B Werner (Dierstorf) GRÜNE 10225 B Bredehorn FDP 10226 D Handlos fraktionslos 10228 B Michels CDU/CSU 10229 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 III Beratung der Sammelübersicht 76 Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3210 — Dr. Schierholz GRÜNE 10231 B Dr. Göhner CDU/CSU 10232 B Kirschner SPD 10233 B Paintner FDP 10234 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der in Rom am 28. November 1979 angenommenen Fassung des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens — Drucksache 10/1921 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3225 — 10235 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Margarinegesetzes — Drucksache 10/3159 — 10235 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1984 bei Kap. 60 04 Tit. 698 01 — Zahlungen nach dem Spar-Prämiengesetz —— Drucksachen 10/2943, 10/3214 — . . 10235 D Nächste Sitzung 10236A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10237* A Anlage 2 Schreiben der Abg. Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) vom 9. Mai 1985 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages betr. Stimmabgabe bei der namentlichen Abstimmung über Nr. 2 des Entschließungsantrages auf Drucksache 10/3193 am 18. April 1985 10237* B Anlage 3 Schreiben des Abg. Dr. Scheer (SPD) vom 3. Mai 1985 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages betr. Stimmabgabe bei der namentlichen Abstimmung über das Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 am 19. April 1985 10237*C Anlage 4 Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Spanien und Israel MdlAnfr 73, 74 19.04.85 Drs 10/3226 Gerster (Mainz) CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Mertes AA . . . 10237* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 10159 137. Sitzung Bonn, den 14. Mai 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 135. Sitzung, Seite 9960 C: In der 5. Zeile ist statt „Am Sonntag, dem 3. Februar 1987" richtig zu lesen „Am dritten Sonntag im Februar 1987". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 15. 5. Antretter * 15. 5. Dr. Becker (Frankfurt) 15. 5. Buschfort 15. 5. Conradi 15. 5. Ehrbar 15. 5. Dr. Enders * 15. 5. Frau Fuchs (Verl) 15. 5. Gerstl (Passau) * 15. 5. Haase (Fürth) * 15. 5. von Hammerstein 15. 5. Hansen (Hamburg) 15. 5. Hauck 15. 5. Dr. Hornhues * 15. 5. Huonker 15. 5. Jäger (Wangen) * 15. 5. Jansen 15. 5. Klose 15. 5. Linsmeier 15. 5. Lowak 14. 5. Frau Luuk 15. 5. Magin 15. 5. Frau Matthäus-Maier 15. 5. Matthöfer 15. 5. Dr. Mitzscherling 14. 5. Dr. Müller * 15. 5. Neumann (Bramsche) * 15. 5. Pesch 15. 5. Polkehn 15. 5. Rappe (Hildesheim) 15. 5. Repnik 14. 5. Sander 15. 5. Schmidt (Hamburg) 15. 5. Schmidt (Wattenscheid) 14. 5. Schröer (Mülheim) 15. 5. Frau Dr. Segall 15. 5. Senfft 14. 5. Sielaff 15. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 15. 5. Dr. Struck 15. 5. Voigt (Frankfurt) 15. 5. Voigt (Sonthofen) 14. 5. Dr. Warnke 15. 5. Wartenberg (Berlin) 14. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Schreiben der Abg. Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) vom 9. Mai 1985 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages betr. Stimmabgabe bei der namentlichen Abstimmung über Nr. 2 des Entschließungsantrages auf Drucksache 10/3193 am 18. April 1985 (132. Sitzung, Seite 9850 D ff.): Sehr geehrter Herr Präsident! Bei der namentlichen Abstimmung am 18. April 1985 zu Nr. 2 des Entschließungsantrags auf Druck- Anlagen zum Stenographischen Bericht sache 10/3193 - zu Tagesordnungspunkt 6, Versorgung krebskranker Kinder in der Bundesrepublik Deutschland - wurde meine Stimmabgabe aus geschäftsordnungsrechtlichen Gründen als ungültig ausgewiesen. Ich erkläre hiermit, daß ich mit Ja gestimmt habe und Wert darauf lege, daß meine Haltung zu diesem Antrag öffentlich feststellbar ist. Ich habe dies auch gegenüber dem amtierenden Präsidenten erklärt, sobald mir der Vorgang bekanntgeworden war. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung dem nächst erreichbaren Sitzungsbericht als Anlage beigeben würden. Mit freundlichen Grüßen Renate Schmidt Anlage 3 Schreiben des Abg. Dr. Scheer (SPD) vom 3. Mai 1985 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages betr. Stimmabgabe bei der namentlichen Abstimmung über das Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 am 19. April 1985 (133. Sitzung, Seite 9908 C): Sehr geehrter Herr Präsident! Bei der namentlichen Abstimmung am 19. April über das Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 ist meine Stimmabgabe im Stenographischen Bericht mit „JA" ausgewiesen. Meine Stimmabgabe beruhte auf einem Irrtum. Ich erkläre hiermit, daß ich das Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 ablehne und Wert darauf lege, daß meine Einstellung zu diesem Gesetz öffentlich feststellbar ist. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung dem nächsten Stenographischen Bericht als Anlage beifügen lassen würden. Mit freundlichen Grüßen Hermann Scheer Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Mertes auf die Fragen des Abgeordneten Gerster (Mainz) (CDU/CSU) (Drucksache 10/3226 Fragen 73 und 74): Treffen meine Informationen zu, wonach die Regierung Spaniens der deutschen Bundesregierung zugesichert hat, mit Israel diplomatische Beziehungen aufzunehmen? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, damit diese Zusicherung vor dem Eintritt Spaniens in die EG erfüllt werden kann? Zu Frage 73: Nach Kenntnis der Bundesregierung erwägt Spanien, diplomatische Beziehungen mit Israel aufzunehmen, hat jedoch noch nicht über diesen Schritt entschieden. 10238* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 Eine Zusicherung, diplomatische Beziehungen mit Israel aufzunehmen, hat die spanische Regierung gegenüber der Bundesregierung nicht abgegeben. Dies wäre auch ungewöhnlich. Vor dem Hintergrund einer Wiederbelebung der Friedensbemühungen im Nahen Osten war auch die mögliche Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Spanien und Israel Gegenstand von Gesprächen mit unseren spanischen Freunden. Wir haben die spanische Seite dabei gebeten, einen solchen Schritt in Erwägung zu ziehen. Zu Frage 74: Wie bereits ausgeführt, geht es hier nicht um die Erfüllung einer Zusicherung. Ob und wann die spanische Regierung einen solchen Schritt zu vollziehen gedenkt, liegt in ihrer souveränen Entscheidung.
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    Rede von Klaus Daweke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Als wir im Herbst 1982 in diesem Hause die Spargesetze beschließen mußten, um den Haushalt in Ordnung zu bringen,

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: BAföGKahlschlag!)

    haben wir die Kollegschüler, die Abendschüler und die auswärts untergebrachten Schüler von den Einsparmaßnahmen im BAföG ausgenommen. Gleichwohl waren wir der Auffassung, daß auch sie einen kleinen Beitrag zur Konsolidierung bringen mußten, und haben deshalb überlegt, ob wir die Kollegiatenförderung um 6 % absenken sollten oder ob wir diese Gruppe durch die Streichung des BAföG für den Monat August, den Ferienmonat, wo sich diese Gruppe nach unserer Auffassung auch um Arbeitsplätze auf dem Arbeitsmarkt bemühen konnte, in die Sparüberlegungen einbeziehen sollten.

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: In den BAföG-Kalschlag!)

    Wir haben uns damals für den zweiten Weg entschlossen.
    Als wir mit den Betroffenen redeten, haben wir allerdings festgestellt, daß sich diese Regelung aus mancherlei Gründen nicht bewährte. Die Gerichte haben sehr unterschiedliche Haltungen eingenommen, die Möglichkeiten, auf dem Arbeitsmarkt einen Arbeitsplatz zu finden, waren nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir haben dann gesagt: Wir werden uns bemühen, diese Regelung wieder rückgängig zu machen und gleichzeitig zusätzlich einige andere Gruppen in die Förderung für den August aufzunehmen.
    Dieser Gesetzentwurf liegt Ihnen heute vor. Wir haben ihn in den Ausschußberatungen insofern noch einmal nachgebessert, als wir darauf verzichtet haben, die ursprüngliche Einsparsumme von ungefähr 20 Millionen DM, die uns von unseren Finanzpolitikern vorgegeben war, in den Gesetzentwurf aufzunehmen, und zwar aus folgendem Grund: Wir waren der Auffassung, daß man die schon im Zuge der Sparmaßnahmen 1981 ff. von der alten Koalition beschlossene Altersgrenze absenken könne, um auf diese Weise die Sparsumme zu erreichen.
    Nun hat sich aber herausgestellt, daß für viele Gruppen Sonderregelungen notwendig geworden wären, wenn wir die Altersgrenze von 30 auf 27 Jahre abgesenkt hätten. Wir haben an die Übersiedler aus der DDR gedacht, wir haben an diejenigen gedacht, die sich in Warteschleifen befinden und deshalb von dieser Regelung betroffen werden könnten, ohne daß sie selbst etwa den späteren Beginn ihres Studiums zu verantworten hätten. Deshalb haben wir uns in den Ausschußberatungen zum Schluß dazu durchgerungen, dem Deutschen Bundestag diesen Einsparvorschlag nicht mehr vorzulegen, sondern nunmehr die August-Förderung aufzunehmen und die Mittel aus dem Etat des Bundesbildungsministers zur Verfügung zu stellen.
    Ich finde, das ist ein gutes Ergebnis. Ich möchte mich bei denjenigen bedanken, die uns geholfen haben, das zu erreichen, an die Spitze übrigens der Bundeskanzler, der seit jeher ein Faible für die Bildungspolitik hat.

    (Kuhlwein [SPD]: Wir haben aber auch geholfen!)

    — Daß die SPD uns geholfen hat, kann man überhaupt nicht sagen; denn Sie haben einen sehr mickerigen Gesetzesvorschlag vorgelegt. Er hätte denjenigen, denen wir helfen wollen, z. B. Zeitsoldaten, z. B. Zivildienstleistenden, z. B. Frauen und Männern,

    (Kuhlwein [SPD]: Vor einem Jahr habt ihr in namentlicher Abstimmung alles abgelehnt, und heute wird es beschlossen!)

    die zu Hause ein Kind aufziehen, überhaupt nicht geholfen. Deshalb ist das mit dem Dank an Sie natürlich so eine Sache.
    Ich möchte aber auch denjenigen danken, die uns in großem Ernst beraten, gesagt haben, wie wir uns verhalten sollten. Das sind diejenigen Betroffenen, die uns geschrieben und uns ihre Probleme dargestellt haben. Bei der Gelegenheit möchte ich auch sagen, daß uns diejenigen nicht geholfen haben, die uns angeschrieen haben, die uns in Kollegiatenversammlungen haben fragen lassen, ob sie an dem Ort richtig seien, wo sie untergebracht seien. Das Geschrei, das dort teilweise zu hören war, war nicht sehr hilfreich. Ich möchte deshalb noch einmal ausdrücklich sagen, daß diejenigen den Gang der Gesetzgebung wesentlich beschleunigt haben, die uns in großem Ernst und, ich glaube, auch in einer fairen Weise geraten haben, etwas zu tun.
    Ich darf Sie bitten, unserem Vorschlag zuzustimmen.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Odendahl.

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    Rede von Doris Odendahl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Verehrte Kollegen! Verehrte Kolleginnen! Lassen Sie mich im Gegensatz zu Herrn Daweke kurz ein bißchen auf die für die Regierungskoalition wenig ruhmreiche, aber insgesamt typische Vorgeschichte dieser neunten BAföG-Novelle eingehen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr spitz!)

    — Ich kann es auch weniger spitz und schwäbisch sagen, wenn es denn nützt.
    Vor etwas mehr als einem Jahr war es so weit. Da mußte selbst der für diesen von der Wenderegierung gewollten BAföG-Kahlschlag verantwortliche Bundeskanzler eingestehen — ich zitiere ihn —, „daß beim Schüler- und Studenten-BAföG der Kahlschlag möglicherweise zu hart war". Leider blieb diese Einsicht — auch das ist typisch — ohne Konsequenzen.

    (Daweke [CDU/CSU]: Hören Sie mal!)




    Frau Odendahl
    — Als die SPD-Bundestagsfraktion die Wiederherstellung der Förderung für den Ferienmonat August für Kollegiaten und Abendgymnasiasten und die wenigen Schüler, die überhaupt noch BAföG erhalten, beantragte, haben die Koalitionsfraktionen diesen Antrag am 13. April 1984 in namentlicher Abstimmung abgelehnt, Herr Daweke. Die Betroffenen konnten sehen, wie sie im August über die Runden kamen.

    (Kuhlwein [SPD]: Das steht alles im Protokoll!)

    Viele von ihnen sind in soziale Not geraten.
    Wir haben uns trotzdem nicht abschrecken lassen. Vielmehr haben wir mit immer wieder eingebrachten Anträgen ständig versucht, wenigstens die gröbsten Ungerechtigkeiten des unsinnigen Kahlschlags zu beseitigen. Die vorher erwähnte Einsicht des Bundeskanzlers hat dabei wenig geholfen. Vielmehr ist es dem hartnäckigen Drängen der Betroffenen zu verdanken — ich will jetzt keine Noten verteilen, wer da richtig und wer falsch gedrängt hat —, daß die Koalitionsfraktionen endlich zur Vernunft gekommen sind und nun wenigstens diesen unabweisbaren Korrekturen heute zustimmen.

    (Beifall bei der SPD)

    Je mehr Briefe sich auf Ihren Schreibtischen stapelten, in denen die Kollegiaten und Abendschüler ihre soziale Lage schilderten, desto mehr stieg die Bereitschaft, Ihr Verhalten vom 13. April 1984 zu revidieren. Für diese Unterstützung unserer Arbeit möchte ich mich im Namen der SPD-Bundestagsfraktion ganz herzlich bedanken.

    (Beifall bei der SPD)

    Unterstützt wurden wir auch über den Bundesrat. Denn auch in den Ländern häuften sich die Beschwerden über diese unsoziale Ferienbescherung. Wir hatten von seiten der SPD beantragt, die Wiederherstellung der August-Förderung rückwirkend, also auch für 1984, zu beschließen. Auch unser Antrag auf die generelle Einbeziehung der verheirateten und elternunabhängigen Geförderten fand keine Zustimmung.
    Als das BAföG-Hindernisrennen fast gelaufen war und auch der Haushaltsausschuß zugestimmt hatte, fiel den Kahlschlagspezialisten in der Regierung eine neue Hürde ein: die Herabsetzung des Berechtigtenalters von 30 auf 27 Jahre.

    (Kuhlwein [SPD]: Hört! Hört!)

    Es bedurfte aller Mühe und ist nun wirklich in letzter Minute gelungen, die Koalitionsfraktionen von diesem verheerenden Plan abzubringen.

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Frauenfreund Geißler!)

    Die Bundestagsfraktion der SPD stimmt heute dieser Neunten Novelle zu.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Ein kleines Geburtstagsgeschenk, Herr Daweke!


    (Daweke [CDU/CSU]: Ich bedanke mich!) Aber nicht nur deshalb, sondern weil wenigstens eine kleine Korrektur des BAföG-Kahlschlags erreicht wird.

    Lassen Sie mich aber hier mit aller Deutlichkeit sagen — vielleicht hat Sie der vergangene Sonntag etwas hellhörig gemacht —: Wir bleiben bei unserer Grundsatzposition. Die SPD fordert die Wiederherstellung des Schüler-BAföG in der alten Form und die Rückkehr zum Teildarlehen bei der Studentenförderung.

    (Beifall bei der SPD)

    Zu dieser BAföG-Historie gehört noch etwas. Als der BAföG-Kahlschlag im Dezember 1982 hier im Bundestag gegen die Stimmen der SPD durchgesetzt wurde, versprach die Regierung Hilfen für die Ausbildung der Kinder im Rahmen des Familienlastenausgleichs.

    (Daweke [CDU/CSU]: Kommt!)

    Vor über einem Jahr in der schon erwähnten Debatte am 13. April 1984 hat die Bundesbildungsministerin gesagt:
    Die Bundesregierung wird dafür Sorge tragen, daß im Rahmen eines neu geordneten Familienlastenausgleichs die Lasten der Familien für die Ausbildung ihrer Kinder Berücksichtigung finden.

    (Kuhlwein [SPD]: Hört! Hört!)

    Die SPD stellt fest — ihre Vorschläge liegen bereits auf dem Tisch —, daß dieses Versprechen der Bundesbildungsministerin gebrochen wurde. Von einem wirklichen Ausgleich der Lasten für die Familien, deren Kinder sich in der Ausbildung befinden, kann nicht die Rede sein. Die Vorschläge zur steuerlichen Entlastung bevorzugen lediglich die Gutverdienenden, während die Familien mit einem Durchschnittseinkommen nahezu leer ausgehen und für die wirklich Armen gar nichts übrig bleibt.

    (Beifall bei der SPD — Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Genau nicht wahr! Unsinn!)

    Die Folgen sind heute schon offenkundig: dramatische Rückgänge bei den Gefördertenzahlen, auch an den Universitäten, wobei Kinder aus einkommensschwachen Familien gar nicht mehr zum Studium kommen oder aus Angst vor der hohen Verschuldung BAföG nicht mehr beantragen. Was Regierung, CDU/CSU und FDP Familienpolitik nennen, ist nichts anderes als die gewollte Umverteilung von unten nach oben, krasser Egoismus der Wohlhabenden und Zerstörung jeglicher Chancengleichheit

    (Beifall bei der SPD — Eigen [CDU/CSU]: Völliger Unsinn! — Daweke [CDU/CSU]: Das ist ungeheuer!)

    oder auch — weil Sie diesen Begriff lieber haben — der Chancengerechtigkeit.
    Auch hier bei der Ausbildungsförderung wird deutlich: Mit Gerechtigkeit hat diese Politik nichts, aber auch gar nichts zu tun.

    (Beifall bei der SPD)