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    Plenarprotokoll 10/137 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 137. Sitzung Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des kanadischen Unterhauses 10166 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum Wirtschaftsgipfel Bonn 1985 und zu den Staatsbesuchen von Präsident Reagan und Ministerpräsident Nakasone in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft (9. Ausschuß) zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Klein (München), Dr. Pinger, Höffkes, Dr. Unland, Dr. Marx, Dr. Abelein, Dr. Schwörer, Lattmann, Dr. von Wartenberg, Graf Huyn, Lenzer, Müller (Wadern), Dr. Hüsch, Echternach, Clemens, Dr.-Ing. Kansy, Kraus, Dr. Köhler (Duisburg), Borchert, Pfeffermann, Landré, Frau Fischer, Biehle, Dr. Jobst, Dr. Bugl, Dr. Müller, Dr. Götz, Schulze (Berlin), Weiß, Jagoda, Susset, Magin, Regenspurger, Lowack, Milz, Schreiber, Dr. Olderog, Feilcke und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Haussmann, Beckmann, Grünbeck, Dr.-Ing. Laermann, Frau Seiler-Albring, Dr. Solms, Schäfer (Mainz), Ertl, Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP Protektionismus — Drucksachen 10/2183, 10/2916 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 10159 B Dr. Vogel SPD 10167 D Rühe CDU/CSU 10173 D Frau Hönes GRÜNE 10178 D Genscher, Bundesminister AA 10180 D Brandt SPD 10183 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 10187 C Roth SPD 10191 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 10194 B Kraus CDU/CSU 10197 C Volmer GRÜNE 10199 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 10201 C Kittelmann CDU/CSU 10202 D Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 10203 D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt (Mikrozensusgesetz) — Drucksachen 10/2600, 10/2972 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/3328 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3330 — Ströbele GRÜNE 10205 D Broll CDU/CSU 10206 D Dr. Wernitz SPD 10207 D Dr. Hirsch FDP 10209 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 10210A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Büchner (Speyer), Kastning, Kuhlwein, Frau Odendahl, Frau Schmidt (Nürnberg), Dr. Schmude, Toetemeyer, Vogelsang, Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/1749 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft — Drucksache 10/3280 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3339 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Daweke, Graf von Waldburg-Zeil, Nelle, Frau Rönsch, Schemken, Strube, Frau Dr. Wisniewski, Frau Männle, Rossmanith, Dr. Rose und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Neuhausen, Dr.-Ing. Laermann, Frau Seiler-Albring, Frau Dr. Hamm-Brücher, Kohn, Baum und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/2735 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft — Drucksache 10/3280 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3339 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/3077 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft — Drucksache 10/3280 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3339 — Daweke CDU/CSU 10213A Frau Odendahl SPD 10213 D Neuhausen FDP 10215A Frau Zeitler GRÜNE 10215 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMBW . . 10216 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung rechtlicher Vorschriften an das Adoptionsgesetz (Adoptionsanpassungsgesetz) — Drucksache 10/1746 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/3216 — Dr. Schwenk (Stade) SPD 10218A Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dr. Hauff, Dr. Holtz, Müller (Schweinfurt), Jaunich, Frau Blunck, Bachmaier, Egert, Schmitt (Wiesbaden), Antretter, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Oostergetelo, Stiegler, Reuter, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verringerung der Tierversuche — Drucksache 10/2703 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes — Drucksache 10/3158 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Tierschutzgerechte Nutztierhaltung — Drucksache 10/2704 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Verbot der Käfighaltung von Hühnern — Drucksache 10/1885 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Bard und der Fraktion DIE GRÜNEN Importstopp für Froschschenkel — Drucksache 10/2868 — Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 10219A Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 10220 C Stutzer CDU/CSU 10223 B Werner (Dierstorf) GRÜNE 10225 B Bredehorn FDP 10226 D Handlos fraktionslos 10228 B Michels CDU/CSU 10229 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 III Beratung der Sammelübersicht 76 Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3210 — Dr. Schierholz GRÜNE 10231 B Dr. Göhner CDU/CSU 10232 B Kirschner SPD 10233 B Paintner FDP 10234 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der in Rom am 28. November 1979 angenommenen Fassung des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens — Drucksache 10/1921 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3225 — 10235 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Margarinegesetzes — Drucksache 10/3159 — 10235 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1984 bei Kap. 60 04 Tit. 698 01 — Zahlungen nach dem Spar-Prämiengesetz —— Drucksachen 10/2943, 10/3214 — . . 10235 D Nächste Sitzung 10236A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10237* A Anlage 2 Schreiben der Abg. Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) vom 9. Mai 1985 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages betr. Stimmabgabe bei der namentlichen Abstimmung über Nr. 2 des Entschließungsantrages auf Drucksache 10/3193 am 18. April 1985 10237* B Anlage 3 Schreiben des Abg. Dr. Scheer (SPD) vom 3. Mai 1985 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages betr. Stimmabgabe bei der namentlichen Abstimmung über das Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 am 19. April 1985 10237*C Anlage 4 Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Spanien und Israel MdlAnfr 73, 74 19.04.85 Drs 10/3226 Gerster (Mainz) CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Mertes AA . . . 10237* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 10159 137. Sitzung Bonn, den 14. Mai 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 135. Sitzung, Seite 9960 C: In der 5. Zeile ist statt „Am Sonntag, dem 3. Februar 1987" richtig zu lesen „Am dritten Sonntag im Februar 1987". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 15. 5. Antretter * 15. 5. Dr. Becker (Frankfurt) 15. 5. Buschfort 15. 5. Conradi 15. 5. Ehrbar 15. 5. Dr. Enders * 15. 5. Frau Fuchs (Verl) 15. 5. Gerstl (Passau) * 15. 5. Haase (Fürth) * 15. 5. von Hammerstein 15. 5. Hansen (Hamburg) 15. 5. Hauck 15. 5. Dr. Hornhues * 15. 5. Huonker 15. 5. Jäger (Wangen) * 15. 5. Jansen 15. 5. Klose 15. 5. Linsmeier 15. 5. Lowak 14. 5. Frau Luuk 15. 5. Magin 15. 5. Frau Matthäus-Maier 15. 5. Matthöfer 15. 5. Dr. Mitzscherling 14. 5. Dr. Müller * 15. 5. Neumann (Bramsche) * 15. 5. Pesch 15. 5. Polkehn 15. 5. Rappe (Hildesheim) 15. 5. Repnik 14. 5. Sander 15. 5. Schmidt (Hamburg) 15. 5. Schmidt (Wattenscheid) 14. 5. Schröer (Mülheim) 15. 5. Frau Dr. Segall 15. 5. Senfft 14. 5. Sielaff 15. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 15. 5. Dr. Struck 15. 5. Voigt (Frankfurt) 15. 5. Voigt (Sonthofen) 14. 5. Dr. Warnke 15. 5. Wartenberg (Berlin) 14. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Schreiben der Abg. Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) vom 9. Mai 1985 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages betr. Stimmabgabe bei der namentlichen Abstimmung über Nr. 2 des Entschließungsantrages auf Drucksache 10/3193 am 18. April 1985 (132. Sitzung, Seite 9850 D ff.): Sehr geehrter Herr Präsident! Bei der namentlichen Abstimmung am 18. April 1985 zu Nr. 2 des Entschließungsantrags auf Druck- Anlagen zum Stenographischen Bericht sache 10/3193 - zu Tagesordnungspunkt 6, Versorgung krebskranker Kinder in der Bundesrepublik Deutschland - wurde meine Stimmabgabe aus geschäftsordnungsrechtlichen Gründen als ungültig ausgewiesen. Ich erkläre hiermit, daß ich mit Ja gestimmt habe und Wert darauf lege, daß meine Haltung zu diesem Antrag öffentlich feststellbar ist. Ich habe dies auch gegenüber dem amtierenden Präsidenten erklärt, sobald mir der Vorgang bekanntgeworden war. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung dem nächst erreichbaren Sitzungsbericht als Anlage beigeben würden. Mit freundlichen Grüßen Renate Schmidt Anlage 3 Schreiben des Abg. Dr. Scheer (SPD) vom 3. Mai 1985 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages betr. Stimmabgabe bei der namentlichen Abstimmung über das Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 am 19. April 1985 (133. Sitzung, Seite 9908 C): Sehr geehrter Herr Präsident! Bei der namentlichen Abstimmung am 19. April über das Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 ist meine Stimmabgabe im Stenographischen Bericht mit „JA" ausgewiesen. Meine Stimmabgabe beruhte auf einem Irrtum. Ich erkläre hiermit, daß ich das Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 ablehne und Wert darauf lege, daß meine Einstellung zu diesem Gesetz öffentlich feststellbar ist. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung dem nächsten Stenographischen Bericht als Anlage beifügen lassen würden. Mit freundlichen Grüßen Hermann Scheer Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Mertes auf die Fragen des Abgeordneten Gerster (Mainz) (CDU/CSU) (Drucksache 10/3226 Fragen 73 und 74): Treffen meine Informationen zu, wonach die Regierung Spaniens der deutschen Bundesregierung zugesichert hat, mit Israel diplomatische Beziehungen aufzunehmen? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, damit diese Zusicherung vor dem Eintritt Spaniens in die EG erfüllt werden kann? Zu Frage 73: Nach Kenntnis der Bundesregierung erwägt Spanien, diplomatische Beziehungen mit Israel aufzunehmen, hat jedoch noch nicht über diesen Schritt entschieden. 10238* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 14. Mai 1985 Eine Zusicherung, diplomatische Beziehungen mit Israel aufzunehmen, hat die spanische Regierung gegenüber der Bundesregierung nicht abgegeben. Dies wäre auch ungewöhnlich. Vor dem Hintergrund einer Wiederbelebung der Friedensbemühungen im Nahen Osten war auch die mögliche Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Spanien und Israel Gegenstand von Gesprächen mit unseren spanischen Freunden. Wir haben die spanische Seite dabei gebeten, einen solchen Schritt in Erwägung zu ziehen. Zu Frage 74: Wie bereits ausgeführt, geht es hier nicht um die Erfüllung einer Zusicherung. Ob und wann die spanische Regierung einen solchen Schritt zu vollziehen gedenkt, liegt in ihrer souveränen Entscheidung.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Kittelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eines kurz vorweg: Ich bedaure, daß die Sozialdemokraten, vor allen Dingen Herr Brandt, die Chance der heutigen Debatte nicht genutzt haben, um eine Klimavergiftung, die er selbst zu vertreten hat, zu beseitigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, Willy Brandt hat nicht die Kraft gefunden, sich bei Heinrich Geißler zu entschuldigen.

    (Zurufe von der SPD)

    Die CDU bedauert dies. Ich darf Ihnen sagen: Für uns wird die Angelegenheit so lange nicht vom Tisch sein, bis er das Wort der Entschuldigung gefunden hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, der Wirtschaftsgipfel — es war zu erwarten — wird in der anschließenden Kritik differenziert gesehen. Ich habe es bewundert, Herr Roth, welche Gabe der Verdrängung Sie haben — und Herr Brandt ist dem teilweise auch unterlegen —, wenn Sie völlig vergessen ha-



    Kittelmann
    ben, wie die Gipfel in den Jahren, als Sie die Regierungsverantwortung trugen, verlaufen sind, und im Moment so tun, als wäre bei Ihnen alles anders gewesen. Ja, es war anders: Der Gipfel, der jetzt stattgefunden hat, war seriöser, glaubwürdiger und vom ernsten Bemühen derjenigen getragen, die zusammengesessen haben, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    — Ihr Hohnlachen zeigt lediglich, daß Sie unfähig sind, dies zu begreifen oder Ihrerseits anders als früher zu handeln.

    (Lachen und Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, die CDU/CSU dankt der Bundesregierung und vor allen Dingen Bundeskanzler Kohl für das Ergebnis dieses Gipfels, für ein Ergebnis, an dem vor allen Dingen Bundeskanzler Kohl maßgebend beteiligt war.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es war ein Gipfel des Optimismus und der Zuversicht.

    (Lachen und Beifall bei der SPD)

    Die Sozialdemokraten werden lernen müssen, daß ihre immer stärker zunehmende Ablehnung der Sozialen Marktwirtschaft, ihr Weg in Dirigismus, ihr Weg in staatliche Investitionsplanung in anderen Ländern der Welt keine Unterstützung findet.

    (Lachen bei der SPD)

    Es ist an der Zeit, daß Sie sich dazu durchringen — die meisten von Ihnen, die hier lachen, haben das Kommuniqué wahrscheinlich noch nicht einmal gelesen —, dem Protektionismus, dem Dirigismus, staatlicher Intervention — im übrigen ist in dem Zusammenhang darauf hinzuweisen, daß es Länder gibt, einschließlich Frankreich, die zu Hause eine andere Politik machen, als sie es im Kommuniqué des Weltwirtschaftsgipfels selbst für richtig halten
    — eine klare Absage zu erteilen, so wie Herr Roth sie soeben wieder gefordert hat und wie manche Sozialdemokraten es in den letzten Jahren immer wieder fordern.

    (Oostergetelo [SPD]: Was habt ihr mit den Bauern gemacht? — Weitere Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten, Sie werden in den nächsten Monaten erfahren, daß unsere Wirtschaftspolitik, die Wirtschaftspolitik der CDU/CSU und FDP, nicht nur auf dem richtigen Wege ist, sondern auch weitere Erfolge zeitigen wird. Der Öffentlichkeit wird klar werden
    — mehr noch, als sie es am letzten Wochenende vielleicht begriffen hat —, daß Ihre Wirtschaftspolitik mehr Arbeitslosigkeit, mehr Verschuldung und
    — mehr noch, als in den letzten Jahren deutlich geworden ist — kein bißchen Hoffnung bedeutet, sondern wirklich ein Weg in eine Zeit ist, in der Sie niemandem helfen können, nicht der eigenen Bevölkerung und vor allen Dingen nicht der Dritten Welt, weil das notwendigere stärkere Wirtschaftswachstum ausbleibt.
    Meine Damen und Herren, ich darf vor allen Dingen noch auf ein Thema eingehen,

    (Oostergetelo [SPD]: Muß das sein?)

    das hier nur kurz angesprochen worden ist. Ich finde, der Umstand, daß man sich in dem Kommuniqué nicht auf einen Termin für eine neue GATT- Runde hat einigen können, vor allen Dingen auf Grund der Haltung Frankreichs , muß in den nächsten Monaten korrigiert werden. Die CDU/CSU ermuntert die Bundesregierung, in engen Gesprächen mit der französischen Regierung — das bevorstehende Treffen des Bundeskanzlers mit Mitterrand bietet Gelegenheit dazu —, dafür zu sorgen, daß eine Terminierung der neuen GATT-Runde, die bisher im wesentlichen von Frankreich verhindert worden ist, und zwar aus Gründen, die mit dem GATT selbst nichts zu tun haben, vorgenommen wird. Die GATT-Runde ist notwendig: für die Länder der Dritten Welt, für ein gemeinsames Bekämpfen des Protektionismus und für Wachstum in der Weltwirtschaft. Sie allein ist in der Lage, unsere Probleme und vor allen Dingen die Probleme der Dritten Welt langfristig zu lösen.
    Ich darf die GRÜNEN, die glauben, hier mit der Forderung nach globalem Schuldenerlaß einen Beitrag leisten zu können, bitten — das gilt vor allem für die neuen Vertreter —, ihrerseits einmal ein bißchen mehr nachzudenken und nicht immer nur seit Jahren im wesentlichen die gleichen Schlagworte hier abzuliefern. Ich darf Sie bitten, zu bedenken, daß ein globaler Schuldenerlaß ein Abschneiden von den Handelströmen und vor allen Dingen von den Geldströmen bedeuten würde, was den Ländern der Dritten Welt langfristig nichts bringt. Lediglich Verunsicherung und noch mehr Verelendung wären die Folge. Das wäre kein Beitrag zur Lösung der Probleme der Dritten Welt, sondern genau das Gegenteil.
    Meine Damen und Herren, die CDU/CSU geht davon aus, daß die Ergebnisse dieses Wirtschaftsgipfels, die vor allen Dingen bewiesen haben, daß sich alle Länder einig sind, daß nur inflationsfreies Wachstum höhere Beschäftigung bringt, in den nationalen Wirtschaften positiv umgesetzt werden. Die CDU/CSU hofft, daß es möglich ist, die Ergebnisse des Wirtschaftsgipfels mit den konkreten Zielvorgaben, die ausgesprochen worden sind, national umzusetzen. Sie hofft, daß in einem Jahr in Tokio, aber auch in den vielen multinationalen Konferenzen vorher deutlich wird, daß diese Ergebnisse ernstgenommen werden. Wir erklären hier, daß die Bundesregierung die volle Unterstützung der CDU/ CSU haben wird, die Ergebnisse dieses Wirtschaftsgipfels in praktische Politik umzusetzen.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Meine Damen und Herren, nach § 30 unserer Geschäftsordnung gebe ich dem Abgeordneten Dr. Mertes das Wort zu einer persönlichen Erklärung.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alois Mertes


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die gegen mich



    Dr. Mertes (Gerolstein)

    persönlich gerichtete Äußerung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Vogel von heute morgen beruht auf einem Interviewzitat, das er — vielleicht nicht bewußt — aus dem erkennbaren Zusammenhang gerissen hat. Ich weise diese Äußerung von Dr. Vogel als unfair und irreführend zurück, zumal sie eine existentielle Frage jedes Menschen berührt.
    Zahlreiche Menschen des Wahlkreises Bitburg, den ich seit 1972 im Deutschen Bundestag vertrete, haben mir ihr Entsetzen und ihre Erbitterung über die Einbeziehung der Gräber von 49 toten Menschen, die sich nicht mehr wehren können, in die Diskussion über den Reagan-Besuch in Bitburg zum Ausdruck gebracht. Mit ihnen bin ich der Auffassung, daß dies den Fundamenten unserer Zivilisation zuwiderlief. In Übereinstimmung mit der überwältigenden Mehrheit der Menschen meiner Eifelheimat, die in ihrer christlichen Tradition wurzeln und daraus auch Kraft gegen jede Form totalitärer Herrschaft geschöpft haben und im Sinne der Mahnung des für Bitburg zuständigen Bischofs von Trier Dr. Hermann Josef Spital vom 28. April 1985 „Über Gräbern streitet man nicht" bleibe ich dabei, daß zahlreiche amerikanische und leider auch deutsche Aussagen zum Thema „Gräber von Menschen, die vor ihrem Tod Waffen-SS-Soldaten waren oder sein mußten", eine „Verirrung des menschlichen Geistes" und eine „Perversion des Denkens", wie ich ausdrücklich hinzufügte, „gegenüber unseren toten Menschen" darstellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich verwies dabei darauf, daß die Ehrfurcht vor den toten und ihren Gräbern „ein Grundsatz unserer jüdisch-christlich geprägten Zivilisation ist". Denn die Ehrfurcht vor dem Toten ist auch ein Ausdruck unserer Ehrfurcht vor dem Schöpfer und Herren seines Lebens, für den Christen zudem ein Ausdruck seines Glaubens an Gottes Liebe zu jedem Menschen, an die Berufung zur Auferstehung. Nicht umsonst nennt unsere schöne deutsche Muttersprache die letzte Ruhestätte des Menschen „Friedhof" und „Gottesacker".
    Ähnliches hat der Frankfurter Rabbi Professor Dr. Pinchas Lapide mir persönlich bestätigt und in der Presse sowie im ZDF bekräftigt. Am 3. Mai 1985 schreibt er in der „Welt":
    Als ehemaliger KZ-Häftling, späterer Offizier in der jüdischen Brigade der britischen Armee während des Zweiten Weltkrieges und als jüdischer Theologe will ich zur peinlichen Debatte um den Reagan-Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs in Bitburg einige Gedanken äußern. Für Juden, denen das Wort Selektion von der Rampe in Auschwitz her in tödlicher Erinnerung bleibt, ist es geradezu makaber, von einer Selektion der vermodernden Leichen von deutschen Soldaten und Angehörigen der Waffen-SS zu sprechen, von denen etwa 47 in Bitburg begraben liegen.
    Lapide wendet sich dann — so wie Schumacher und
    Adenauer —, auch unter Berufung auf eine autoritative israelische Aussage im Eichmann-Prozeß,
    eindeutig gegen ein Kollektiv-Urteil über die Soldaten der Waffen-SS.
    Im Sinne der Mahnung des Trierer Bischofs „Über Gräbern streitet man nicht", die stets auch das Verhalten des Bürgermeisters von Bitburg Theo Hallet bestimmt hat, dem ich vor dem Deutschen Bundestag für seine großartige Haltung in den letzten für ihn so schweren drei Wochen danken möchte, wiederhole ich, jetzt als Aufforderung, meinen Gedanken: Aus einem Streit dieser Art über die Gestaltung eines Besuches, der weitgehend auf unterschiedlichen, bisweilen unvereinbaren Erf ah-rungs- und Emotionshintergründen beruht und von allen Seiten mit viel gegenseitiger Rücksichtnahme geführt werden muß, sollten wir tote Menschen und ihre Gräber heraushalten. Das schulden wir auch ihren Witwen, Kindern und Kindeskindern, das schulden wir der Wahrheit. Vor allem aber schulden wir dies der jüdisch-christlichen Sicht des Menschen, seiner Würde, seiner Schuld, seiner Errettung durch Gottes Allmacht und Gnade. Auf ihr beruht die Theologie des Todes und des Heiles, zu der sich alle christlichen Kirchen bekennen, wenn sie dem in die Nacht des Todes gesunkenen Menschen „ewige Ruhe", „immerwährendes Licht", „Frieden in Fülle" erbitten. Schon die pietas der heidnischen Römer sagte von den Toten, man solle nur auf gute Weise von ihnen reden: „De mortuis nihil nisi bene."
    Abschließend erinnere ich an zwei alte israelitische Spruchweisheiten, auf die mich eine deutschjüdische Persönlichkeit hingewiesen hat: „Richte deinen Nächsten nicht, denn Gott richtet ihn erst im letzten Augenblick seines Lebens", und „Verurteile deinen Nächsten nicht; denn du weißt nicht, was du in seiner Lage getan hättest". Der Jude Jesus von Nazareth, den wir Christen als Erlöser aller Menschen von Schuld und Tod bekennen, sagt in seiner Bergpredigt das gleiche: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet." Die Lust an der Selbstgerechtigkeit und am Richten über andere Menschen hat in den letzten Wochen in Amerika und Deutschland traurige Triumphe erlebt. Mit der biblischen Ethik und Heilsbotschaft hat das nichts zu tun.
    Wir sollten in Amerika und in Europa zur guten Tradition des Judentums, des Christentums und des Humanismus zurückkehren. Sie fordert auch bei legitimer Emotion und entschiedener Forderung gegenüber dem anderen Verständnis und Fairneß gegenüber dem anderen. Dann könnten von dieser unglückseligen Debatte über Gräber und tote Menschen klärende und helfende Kräfte für die Zukunft ausgehen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)