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ID1013525500

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    Vokabeln: 9
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    7. des: 1
    8. Abgeordneten: 1
    9. Matthöfer?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/135 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 135. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. April 1985 Inhalt: Gedenkworte für den verstorbenen Präsidenten der Föderativen Republik Brasilien, Tancrede Neves 9955 A Abwicklung und Erweiterung der Tagesordnung 9955B, 10042 C Wahl des Abg. Kastning zum Schriftführer als Nachfolger des Abg. Waltemathe . . 9955 D Bestimmung des Abg. Wimmer (Neuss) als Nachfolger des Abg. Weiskirch (Olpe) zum ordentlichen Mitglied und des Abg. Biehle als Nachfolger des Abg. Dr. Althammer zum stellvertretenden Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß 9955 D Wahl der Abg. Frau Kelly als Nachfolgerin des Abg. Vogt (Kaiserslautern) zum Mitglied und des Abg. Horacek zum Stellvertreter in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 9956 A Wahl des Abg. Vogel (München) zum beratenden Mitglied im Wahlprüfungsausschuß als Nachfolger des Abg. Fischer (Frankfurt) 9956 A Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung der Republik Kamerun . . 9978 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Zwischenbilanz über die Verwirklichung des Regierungsprogramms der Koalition der Mitte Dr. Kohl, Bundeskanzler . . . . 9956B, 10002 A Dr. Vogel SPD 9967 A Dr. Waigel CDU/CSU 9978 D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 9985 D Schily GRÜNE 9992 B Dr. Posser, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 9997 B Frau Fuchs (Köln) SPD 10005 C Mischnick FDP 10006 C Ströbele GRÜNE 10007 B Namentliche Abstimmungen 10008 B Vizepräsident Stücklen . . . . 10011 C, 10031 A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Mitzscherling, Dr. Hauchler, Bindig, Brück, Schanz, Frau Schmedt (Lengerich), Schluckebier, Dr. Müller-Emmert, Frau Luuk, Rapp (Göppingen), Dr. Holtz, Dr. Jens, Klose, Dr. Kübler, Frau Matthäus-Maier, Poß, Roth, Dr. Wieczorek, Huonker, Stiegler, Wolfram (Recklinghausen), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Weltwirtschaftsgipfel in Bonn — Drucksachen 10/3078, 10/3229 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Vorlage eines jährlichen Berichts über die Kreditpolitik des Internationalen Währungsfonds und der Weltbankgruppe durch die Bundesregierung — Drucksache 10/2818 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. April 1985 Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Qualifizierte selbsthilfeorientierte Entschuldung der Länder Afrikas südlich der Sahara — Drucksache 10/3160 — Dr. Mitzscherling SPD 10031 C Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 10034 D Spilker CDU/CSU 10038C Volmer GRÜNE 10042 C Dr. Haussmann FDP 10044 C Dr. Wieczorek SPD 10047 D Dr. von Wartenberg CDU/CSU 10049 D Dr. Hauchler SPD 10050 D Dr. Hüsch CDU/CSU 10052 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes — Drucksache 10/3162 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 1985 — Drucksache 10/3222 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung wohnungsrechtlicher Vorschriften (Wohnungsrechtsvereinfachungsgesetz 1984) — Drucksache 10/2913 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anderung des Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen und weiterer wohnungsrechtlicher Be - stimmungen — Drucksache 10/3203 — Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 10053 D Waltemathe SPD 10058 B Frau Rönsch CDU/CSU 10060 D Werner (Westerland) GRÜNE 10063 B Grünbeck FDP 10064 C Schmitt (Wiesbaden) SPD 10067 D Link (Frankfurt) CDU/CSU 10070 D Müntefering SPD 10073 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 10/1286 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/3242 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Schmidt (München), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Frau Renger, Schröder (Hannover), Dr. Schöfberger, Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 10/891 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/3242 — Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 10075 C Schmidt (München) SPD 10078 B Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 10081 D Mann GRÜNE 10083 B Kleinert (Hannover) FDP 10084 C Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 10086 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 31 GO) 10086 B Namentliche Abstimmungen . . 10088A, 10090 C Ergebnis der Abstimmungen . . 10087D, 10090C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 10. September 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kanada über die gegenseitige Unterstützung und die Zusammenarbeit ihrer Zollverwaltungen — Drucksache 10/2862 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3112 — 10089 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 28. Juni 1984 zur Änderung des am 18. März 1959 in Neu Delhi unterzeichneten Abkommens zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. April 1985 III der Regierung der Republik Indien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung des Einkommens — Drucksache 10/2668 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3098 — 10098 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den Blei- und Benzolgehalt des Benzins Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 70/220/EWG über die Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Maßnahmen gegen die Verunreinigung der Luft durch Abgase von Kraftfahrzeugmotoren — Drucksachen 10/1946 Nr. 39, 10/3154 — 10090A Beratung der Sammelübersicht 74 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3208 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 75 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3209 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 77 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3264 — 10090 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Vogel, Dr. Apel, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dr. Ehmke (Bonn), Dr. Emmerlich, Frau Fuchs (Köln), Dr. Hauff, Roth, Dr. Schmude, Becker (Nienberge), Ewen, Jahn (Marburg), Porzner, Frau Dr. Timm, Bindig, Dr. Jens, Lambinus, Reuter, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Dr. SkarpelisSperk, Frau Steinhauer und der Fraktion der SPD Mißbilligung von SS-Traditionstreffen — Drucksache 10/3196 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Bekämpfung des politischen Extremismus — Drucksache 10/3238 — Waltemathe SPD 10092 D Klein (München) CDU/CSU 10094 B Bueb GRÜNE 10096A Mischnick FDP 10097 B Porzner SPD (zur GO) 10098A Bueb GRÜNE (zur GO) 10098 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Nickels, Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltauswirkungen des Braunkohletagebaues — Drucksachen 10/2743, 10/2921 — . . . 10098 D Fragestunde — Drucksache 10/3226 vom 19. April 1985 — Erklärung von Städten und Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland und in Staaten des Warschauer Pakts zu atomwaffenfreien Zonen MdlAnfr 79, 80 19.04.85 Drs 10/3226 Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 10011 D ZusFr Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU 10011D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10012A ZusFr Mann GRÜNE 10012 C ZusFr Dr. Sperling SPD 10013A ZusFr Broll CDU/CSU 10013A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 10013 B ZusFr Waltemathe SPD 10013 B ZusFr Lambinus SPD 10014A ZusFr Eigen CDU/CSU 10014 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 10014 D Erzwingung von Auskünften bei der Einreise einer FDJ-Delegation in das Bundesgebiet MdlAnfr 81, 82 19.04.85 Drs 10/3226 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 10015A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 10015 B ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10015 D ZusFr Dr. Sperling SPD 10016 B ZusFr Lambinus SPD 10016 B Unfalleinsatz- und Katastrophenpläne für schwere Unfälle beim Transport chemischer Güter MdlAnfr 84 19.04.85 Drs 10/3226 Reimann SPD Antw PStSekr Spranger BMI 10016C ZusFr Reimann SPD 10016 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. April 1985 Ausstattung des erweiterten Katastrophenschutzes mit unzureichenden Fahrzeugen MdlAnfr 85 19.04.85 Drs 10/3226 Dr. Nöbel SPD Antw PStSekr Spranger BMI 10017 B ZusFr Dr. Nöbel SPD 10017 B Unzureichende Personen-Transportkapazität der Fahrzeuge des Fernmeldedienstes MdlAnfr 28 19.04.85 Drs 10/3226 Dr. Nöbel SPD Antw PStSekr Spranger BMI 10017 D ZusFr Dr. Nöbel SPD 10017 D Einflußnahme orthodoxer Kommunisten auf die Vorbereitungen der Ostermärsche MdlAnfr 86, 87 19.04.85 Drs 10/3226 Clemens CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 10018A ZusFr Dr. Sperling SPD 10018 B ZusFr Mann GRÜNE 10018 B ZusFr Eigen CDU/CSU 10018 C ZusFr Waltemathe SPD 10018 D ZusFr Dr. Hirsch FDP 10019A ZusFr Hornung CDU/CSU 10019 B ZusFr Lambinus SPD 10019 B ZusFr Tietjen SPD 10019 C ZusFr Heistermann SPD 10019 D ZusFr Schily GRÜNE 10019 D ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 10020 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 10021 B ZusFr Broll CDU/CSU 10021 C ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 10021 D Äußerungen des VW-Vorstandsmitglieds Prof. Fiala zu den Auswirkungen der Brüsseler Beschlüsse auf den Absatz umweltfreundlicher Kraftfahrzeuge MdlAnfr 6 19.04.85 Drs 10/3226 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 10021 D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 10022A Reaktion der Bundesrepublik Deutschland auf den Mord an Frau Rosario Godoy, an ihrem Sohn und ihrem Bruder am 5. April 1985 nahe Guatemala City MdlAnfr 53 19.04.85 Drs 10/3226 Waltemathe SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 10022 C ZusFr Waltemathe SPD 10022 D ZusFr Duve SPD 10023A ZusFr Bindig SPD 10023 B Humanitäre Kontakte des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit zur Organisation der Familien Verschwundener (Apoyo Mutuo) in Guatemala MdlAnfr 54, 55 19.04.85 Drs 10/3226 Duve SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 10023 D ZusFr Duve SPD 10023 D ZusFr Ströbele GRÜNE 10024 C ZusFr Waltemathe SPD 10024 D Senkung des deutschen Beitrags zum Welternährungsprogramm MdlAnfr 57 19.04.85 Drs 10/3226 Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 10025 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 10025 D ZusFr Tietjen SPD 10026 A ZusFr Eigen CDU/CSU 10026 B Auffassung des Bundeskanzlers über die Praxis der verdeckten Parteienfinanzierung über „Spendenwaschanlagen" MdlAnfr 58, 59 19.04.85 Drs 10/3226 Dr. Schmude SPD Antw StMin Vogel BK 10026 D ZusFr Dr. Schmude SPD 10027 A ZusFr Ströbele GRÜNE 10027 C ZusFr Schily GRÜNE 10027 C ZusFr Dr. Hüsch CDU/CSU 10027 D ZusFr Bindig SPD 10028A ZusFr Lambinus SPD 10028 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10028 B ZusFr Dr. Sperling SPD 10028 B ZusFr Bohl CDU/CSU 10028 C ZusFr Dr. Langner CDU/CSU 10028 D ZusFr Mann GRÜNE 10028 D ZusFr Urbaniak SPD 10029 A ZusFr Dr. Struck SPD 10029 B Nächste Sitzung 10099 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 10101*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. April 1985 9955 135. Sitzung Bonn, den 25. April 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 26. 4. Antretter* 25. 4. Bastian 26. 4. Böhm (Melsungen) * 26. 4. Brandt 26. 4. Büchner (Speyer) * 26. 4. Dr. von Bülow 25. 4. Dr. Ehmke (Bonn) 26. 4. Dr. Enders* 26. 4. Ertl 26. 4. Dr. Faltlhauser 26. 4. Frau Fischer* 26. 4. Gerstein 26. 4. Gerstl (Passau) * 25. 4. Glos 26. 4. Dr. Haack 26. 4. Haase (Fürth)** 26. 4. Dr. Hackel* 26. 4. Dr. Holtz* 26. 4. Jäger (Wangen) * 26. 4. Frau Kelly 26. 4. Kittelmann* 26. 4. Dr. Klejdzinski 26. 4. Dr. Köhler (Duisburg) 26. 4. Dr.-Ing. Laermann 26. 4. Dr. Graf Lambsdorff 26. 4. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lemmrich* 26. 4. Lenzer* 26. 4. Dr. Müller** 26.4. Neumann (Bramsche) * 26. 4. Reddemann* 26. 4. Frau Renger 26. 4. Repnik 26. 4. Reuschenbach 26. 4. Dr. Rumpf* 26. 4. Schäfer (Offenburg) 26. 4. Dr. Scheer* 26. 4. Schmidt (Hamburg) 26. 4. Schreiner 26. 4. Schröder (Hannover) 26. 4. Schulte (Unna) * 26. 4. Schwarz* 26. 4. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim* 25. 4. Stockhausen 26. 4. Dr. Unland* 26. 4. Voigt (Sonthofen) 26. 4. Vosen 25. 4. Weisskirchen (Wiesloch) 25. 4. Dr. Wittmann 26. 4. Dr. Wulff* 26. 4. Zierer* 26. 4. Frau Zutt 26. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl-Heinz Spilker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Anfang Mai findet zum zweiten Mal ein Weltwirtschaftsgipfel in Bonn statt. Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen der freien Welt treffen sich zum elften Mal, vom 2. bis 4. Mai in der Bundeshauptstadt, um in den Grundfragen der Weltwirtschaftspolitik ein international abgestimmtes Verhalten weiterzuentwickeln.
    Im Mittelpunkt der Beratungen wird die Sicherung und Verstärkung eines inflationsfreien Wirtschaftswachstums sowie einer nachhaltigen Verbesserung der Beschäftigung stehen. Die großen Zahlungsbilanzungleichgewichte in der Welt, aber auch die hohen Budgetdefizite verschiedener Länder, insbesondere auch der Vereinigten Staaten, werden zur Diskussion stehen.
    Erinnern wir uns kurz an den Weltwirtschaftsgipfel 1978 in Bonn. Damals wurde ebenfalls ein abgestimmtes Programm für inflationsfreies Wachstum und mehr Beschäftigung vereinbart. Bei uns trat leider genau das Gegenteil ein. Unsere Arbeitslosigkeit verdoppelte sich von 1978 bis 1982, die Inflationsrate stieg ständig.


Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Matthöfer?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl-Heinz Spilker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident, ich habe mir eigentlich vorgenommen, mich mit der Großen Anfrage der Sozialdemokraten einmal im Zusammenhang zu befassen. Ich möchte hier so fortfahren.

    (Matthöfer [SPD]: Ich hätte Sie nach der Wachstumsrate 1979 gefragt, wenn Sie die Frage zugelassen hätten!)

    Fast ein Jahr ist nun nach dem letzten Wirtschaftsgipfel in London vergangen. Es lohnt sich, in Erinnerung zu rufen, was dort vereinbart wurde und wie die Umsetzung der Beratungsergebnisse in unserem Land, aber auch in anderen Ländern erfolgte.

    (Zuruf von der SPD: Das Haushaltsdefizit in Amerika ist gestiegen!)

    In London kam man u. a. überein, „Maßnahmen zur Verringerung von Inflation und Zinsen und zur Senkung der Haushaltsdefizite fortzusetzen und auf den Abbau von Hindernissen hinzuwirken, die der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen entgegenstehen". Das war London. Wie sieht es heute aus? Was ist daraus geworden?
    Seit dem Gipfel in London hat der weltwirtschaftliche Erholungsprozeß sicherlich einige Fortschritte gemacht. Weltweit ist eine Verringerung der Inflation feststellbar, wenn ich auch weiß, und das hier ausdrücklich sage, welche beträchtlichen Inflationsdifferenzen in der Welt noch bestehen.
    Entscheidend ist, daß immer mehr Länder, vor allem in Europa, gleichgerichtete Politiken entwik-



    Spilker
    kein, praktizieren, und das bei Regierungen der verschiedensten Couleur.
    Der Vorrang der Stabilitätspolitik ist unbestritten, ebenso die Förderung der Investitionstätigkeit, vor allem in der privaten Wirtschaft. Die Politik ist ausgerichtet auf Verringerung der Haushaltsdefizite und der Staatstätigkeit. Mehr Markt und Wettbewerb, mehr Flexibilität und Mobilität

    (Zuruf von der SPD: Mehr Ellenbogen!)

    und weniger staatliche Intervention sind überall in Europa und der übrigen freien Welt als Erfordernisse gegenwärtiger Politik anerkannt.
    Nur die SPD bei uns hat die Zeichen der Zeit leider noch nicht erkannt. Meine Damen und Herren, Sie setzen sich weiterhin für mehr Staat und weniger persönliche Freiheit und Initiative ein.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Lachen bei der SPD — Matthöfer [SPD]: Sie müssen öfter in den Bundestag kommen, Herr Kollege! — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Herr Kollege Matthöfer, ich bin mindestens genauso oft hier wie Sie und weniger woanders, wo Sie gern hingehen, wofür ich Verständnis habe.
    Ich wiederhole: Sie setzen weiterhin — das ist auch gar nichts Neues — auf mehr Staat und weniger persönliche Freiheit und Initiative, meine Damen und Herren von der SPD. Ich kenne auch Ihr Programm „Arbeit und Umwelt". Von Umweltpolitik habe ich früher bei Ihnen nichts festgestellt. Aber wenn man sich den Inhalt dieses Programms anschaut, dann erkennt man — und darf das wohl auch sagen —, daß Sie aus Ihren falschen Rezepten der 70er Jahre noch immer nicht die richtigen Konsequenzen gezogen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Dann lesen Sie einmal unseren Entschließungsantrag!)

    Auch die Rede, die Ihr Kollege Roth vor Ihrer Fraktion — ich glaube am 26. März — über die Leitlinien sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik gehalten hat, bestärkt mich in dieser Einschätzung.

    (Zuruf von der SPD: Das war eine gute Rede!)

    Ich darf einmal daraus lesen — denn ich habe nicht die Ehre gehabt zuzuhören —, und ich zitiere wörtlich:
    Die SPD geht den dritten Weg zwischen einem Kapitalismus, der die Gesellschaft allein dem privaten Gewinnstreben unterordnet, und einer bürokratisierten Planwirtschaft, die sich selbst gegenüber Arbeitnehmern und Konsumenten verselbständigt hat.
    Es heißt weiter:
    So wie es gelungen ist, allen Menschen Staatsbürgerrechte zu geben, so wollen wir jetzt
    allen die Rechte erkämpfen, daß aus Wirtschaftsuntertanen Wirtschaftsbürger werden.

    (Demonstrativer Beifall bei der SPD — Zuruf von der SPD: Das ist wirklich demaskierend, was Sie sagen!)

    Das ist der Kern des demokratischen Sozialismus auf dem Gebiet der Wirtschaft.
    So weit Herr Roth. Das hört sich schlimm an, und wenn man es liest — ist es noch schlimmer. Das ist finsterste Ideologie und Demagogie. Das hat eigentlich mit kritischer Beurteilung von Wirtschaftspolitik überhaupt nichts zu tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD)

    Wer in der Bundesrepublik davon ausgeht, daß unsere Arbeitnehmer Wirtschaftsuntertanen sind, kann mit Sicherheit die Strukturen unserer Wirtschaft und deren Möglichkeiten nicht beurteilen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was bedeutet denn eigentlich dieser „dritte Weg"? Meine Damen und Herren, ich sage es Ihnen. Sie hören es nicht gern, und deshalb sage ich es besonders gern: mehr Staat, mehr Schulden, mehr Arbeitszeitverkürzung, weniger persönliche Freiheit, Investitionslenkung usw. Das scheint mir keine richtige Politik zu sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD)

    Herr Kollege Matthöfer, in diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein Buch von Oskar Lafontaine mit dem Thema „Der andere Fortschritt". Dafür bekommt er bestimmt keinen „Oscar", haben Sie keine Sorge. Seine Zukunftsformel heißt „Ökosozialismus". Er wendet sich gegen Wachstumsdenken und tritt für Frieden mit der Natur ein.

    (Dr. Apel [SPD]: Thema verfehlt!)

    -- Herr Kollege Apel, ich habe manche Rede von Ihnen in Berlin gehört und habe mich immer gefragt, zu welchem Thema Sie eigentlich sprechen. Ich kenne auch manche Reden und Diskussionsbeiträge von Ihnen in diesem Hohen Hause, und ich muß ehrlich sagen, ich habe mich immer bemüht, wenigstens etwas daraus zu lernen, und so mögen Sie mich heute hier verstehen.

    (Dr. Apel [SPD]: Ich habe wenigstens frei gesprochen! — Zuruf von der SPD: Sie haben das falsche Manuskript erwischt!)

    Ich komme noch einmal auf den Ökosozialismus zurück, auf diese Forderung, man müsse gegen Wachstumsdenken sein, für Frieden mit der Natur, für Selbstverantwortung in der Arbeit — ich glaube, so heißt es in diesem Buch.

    (Zuruf von der SPD: Wir sind hier beim Thema Weltwirtschaftsgipfel!)

    Herr Matthöfer, wer soll denn diesen Frieden mit der Natur finanzieren, wenn nicht qualitatives Wachstum der Wirtschaft die Mittel dafür bereitstellt? Das wissen Sie doch ganz genau. Im übrigen, was ist denn das, Ökosozialismus? Soll ich es Ihnen



    Spilker
    sagen? Das ist nichts anderes als eine inhaltsleere Wahlkampfformel und sonst gar nichts.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Im übrigen halte ich von einer Politik nicht viel, die sich ununterbrochen an den Instinkt, an das Gefühl und nicht an den Verstand wendet.
    Ist es denn wirklich so, daß bei Ihnen die Fähigkeit zur realitätsbezogenen Betrachtung und Beurteilung von Zusammenhängen, insbesondere im politischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Bereich — das habe ich auch heute früh festgestellt —, weiter abgenommen hat? Wenn ja, meine Damen und Herren, dann muß ich noch eines wiederholen, das vielleicht nicht gerne gehört wird: Ein geordnetes Staatswesen und eine freie Gesellschaft haben nach wie vor eine funktionsfähige und leistungsstarke Wirtschaft zur unabdingbaren Voraussetzung.

    (Zurufe von der SPD: Tolle Erkenntnis! — Sehr gut!)

    Es gibt heute viele Probleme. Wir haben sie politisch gesehen zum großen Teil Ihnen zu verdanken. Wir kennen das Problem der Arbeitslosigkeit, der Verunsicherung wegen der Leistungsfähigkeit der Sozialversicherung, der Schäden an Natur und Landschaft. Aber, meine Damen und Herren von der SPD, das alles sind Probleme, die Sie durch die Flucht aus der Wirklichkeit und mit Klassenkampfparolen weiß Gott nicht lösen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich glaube, hier steht Ihnen, wenn Sie es wollen, nur das Sozialprodukt zur Verfügung, um das Problem zu lösen und die Lösungen auch zu finanzieren.
    Wir, die CDU/CSU-Fraktion, werden unbeirrbar unseren erfolgreichen Kurs für weitere wirtschaftliche Dynamik, Beschäftigung und soziale Sicherheit zum Wohle unserer Bürger konsequent fortsetzen. Dabei stehen die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik in einem untrennbaren Zusammenhang. Nur eine solide Finanzpolitik ermöglicht eine gute Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie eine Politik der Beschäftigung.
    Meine Damen und Herren, eine Politik, die auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Volkswirtschaft keine Rücksicht nimmt, ist zum Scheitern verurteilt. Ob Sie es gerne hören oder nicht: Dies sind die bitteren Lehren der 70er Jahre.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir kennen die hohe internationale Einbindung unserer Volkswirtschaft. Es ist wenig hilfreich, andere Länder, namentlich die USA, dauernd für Schwierigkeiten verantwortlich zu machen. Ich spreche mich hier auch wie heute früh — — schönen Dank, Herr Vorredner, ich habe das mit einem Ohr gehört. Es mag Sie ehren, daß Sie sich mit Ihren Nachbarn unterhalten. Das tut ich auch hin und wieder. Aber sprechen Sie freundlicherweise
    nicht so laut und vor allen Dingen nicht so hinterhältig, daß ich es hier hören kann.

    (Matthöfer [SPD]: Sie sind entlassen, Herr Spilker!)

    — Herr Matthöfer, was glauben Sie, wie glücklich ich bin, daß Sie in meinem Leben nie die Möglichkeit hatten, zu mir so etwas zu sagen! Ich, der ich eine 28jährige Betriebszugehörigkeit hinter mir habe, habe so etwas von meinem Chef noch nie gehört. Damit spreche ich über den Wirtschaftsuntertanen; denn auch ich habe ja angefangen wie Sie, Herr Matthöfer: ganz unten. Ich bin nicht wie eine gebratene Taube vom Himmel gefallen wie manch andere. Das müssen Sie sich schon einmal sagen lassen.

    (Beifall des Abg. Dr. Schwörer [CDU/ CSU])

    Wenn ich mir Ihren Antiamerikanismus vorstelle, — —(Lachen bei der SPD)

    — Herr Matthöfer, schauen Sie sich doch einmal die Große Anfrage an! Da reden Sie von kleinem oder geringem Wachstum. Was haben Sie denn in Ihrer Zeit gebracht? Sie haben doch gar kein Wachstum gebracht.

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: Doch, Minuswachstum! Schuldenwachstum!)

    Ich empfinde es nicht als hilfreich und schon gar nicht als besonders taktvoll, wenn ausgerechnet Sie sich diesem Thema widmen.

    (Matthöfer [SPD]: Aus lauter Antiamerikanismus haben wir kein Wachstum gemacht?)

    — Das mit dem Antiamerikanismus kam hier heute früh schon einmal zur Sprache. Ich muß Ihnen gestehen: Wenn ich diese Flugblätter für Neustadt an der Weinstraße gegen den Präsidenten der Vereinigten Staaten lese, dann finde ich das alles so geschmacklos, daß ich sogar von Ihnen oder von Herrn Vogel eine Distanzierung erwartet hätte.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU — Matthöfer [SPD]: Wer hat ihn denn durch seine Schludrigkeit in diese Situation gebracht?)

    — Ich berufe Sie noch in einen Chor, damit Sie Ihre Stimme ein bißchen mehr beschäftigen. Dann haben Sie nicht die Chance, hier dauernd herumzurufen.

    (Matthöfer [SPD]: Kommen Sie zum Thema!)

    Zunächst einmal, Herr Matthöfer, darf ich Ihnen, weil Sie versuchen, mich hier immer wieder zu provozieren und zu unterbrechen, sagen: Das haben wir alles gelernt, das nehmen wir alles hin, und darauf können wir auch reagieren. Bloß will ich mich damit nicht sehr lange beschäftigen, weil mir sonst die Redezeit wegläuft. Das ist das einzige Problem. Es gibt noch einige Freunde und Kollegen, die Ihnen auch noch einiges zu sagen haben, und denen möchte ich die Zeit sicherlich nicht verkürzen.



    Spilker
    Zum Gipfel, meine Damen und Herren: Auch wir wollen faire Partnerschaft, und dies heißt für uns, daß in aller Offenheit auch Probleme angesprochen werden, die für die Menschen, für die Bürger national und international wichtig sind. Der beste Beitrag, den wir für eine gedeihliche wirtschaftliche Entwicklung in der Welt leisten können, ist allerdings, unser eigenes Haus wieder in Ordnung zu bringen und weiter zu modernisieren. Sie wollen es zwar nicht hören, aber ich bestätige es Ihnen: Auf diesem Wege sind wir nun einmal ein gutes Stück weitergekommen, ob Sie das nun wahrhaben wollen oder nicht.
    Der Bundesverband deutscher Banken hat kürzlich, vor etwa 14 Tagen, festgestellt, daß die Voraussetzungen für eine länger anhaltende Aufwärtsentwicklung bei stabilen Preisen bei uns gegeben sind. Das Ifo-Institut hat in seiner „Prognose 100" hervorgehoben, daß sich die Investitionsaussichten in der Bundesrepublik drastisch verbessert haben. — Zu Ihrer Zeit habe ich so etwas nie gehört. Das soll nur eine kleine Zwischenbemerkung sein.

    (Zurufe von der SPD)

    Immer mehr Unternehmen sind bereit, ihre Investitionen zu erhöhen. Das ist ermutigend, meine Damen und Herren, vielleicht nicht für Sie, aber jedenfalls für uns und für die Bürger draußen. Ich finde es eigentlich fabelhaft, daß die Konjunktur nicht nur wieder angesprungen ist, sondern vor allen Dingen auch an Fahrt gewinnt.
    Wachstum hatten wir in den letzten Jahren. Gewiß, es war nicht hoch; aber ich muß noch einmal sagen: Es steht Ihnen nicht an, hier von einem geringen oder einem kleinen Wachstum zu sprechen.

    (Zuruf von der SPD: Wir sprechen über die Konjunktur!)

    — Nein, meine Damen und Herren, Sie können hier über Entwicklung nur reden, wenn Sie sich selber als Vorbild nehmen. Die Entwicklung ging doch rückwärts. Das ist doch das Traurige. Das Drama ist doch, daß wir Dinge, die sich negativ entwickelt haben, nicht von heute auf morgen und auch nicht innerhalb von zwei Jahren rückgängig machen können.
    Im übrigen — das fällt mir gerade ein — möchte ich Sie daran erinnern: Es war doch Ihr früherer Bundeskanzler Helmut Schmidt, der hier vor Jahren — ich weiß nicht genau, wann es war — die ökonomische Grundregel bestätigte: Angemessene Erträge sind Voraussetzung für erforderliche Investitionen,

    (Zuruf von der SPD: Das bestreiten wir doch überhaupt nicht!)

    ohne Investitionen kein Wachstum, ohne Wachstum keine Arbeitsplatzsicherheit, keine höheren Löhne und auch kein sozialer Fortschritt. Diese Worte sind hier gefallen.

    (Zuruf von der SPD: Das ist auch richtig!)

    Diese richtigen Erkenntnisse sind jedoch leider in
    die praktische Politik nicht umgesetzt worden.
    Praktische Politik war vielmehr, daß Sie durch das
    Testen der Belastbarkeit von Wirtschaft und Bürgern das Vertrauen bei uns zerstört haben. Das war doch die Folge. Wenn das nicht geschehen wäre, wären Sie heute noch an der Regierung und wären nicht abgewählt worden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Matthöfer [SPD]: Es fehlt noch die Aktion „Gelber Punkt"!)

    Meine Damen und Herren, ich verhehle nicht, daß uns die immer noch viel zu hohe Arbeitslosigkeit — hier wurde schon darüber gesprochen — Sorge bereitet. Die politische Verantwortung für eine Millionenzahl von Arbeitslosen haben Sie ohne jeden Zweifel, und wir lassen es nicht zu, daß Sie sich aus dieser Verantwortung wegstehlen.

    (Dr. Apel [SPD]: Wer regiert denn?)

    Ich erinnere daran, daß es 1979 ganze hunderttausend Arbeitslose gab.

    (Dr. Apel [SPD]: Ach du großer Gott!)

    Es ist Ihnen durch eine „fabelhafte" Politik gelungen, diese Zahl allein bis 1982 auf über 2 Millionen zu erhöhen.

    (Matthöfer [SPD]: Wir waren seit 1966 in der Regierung!)

    Das können Sie nicht aus der Welt schaffen.

    (Brück [SPD]: Zu Ihrer Regierungszeit ist die 2-Millionen-Grenze überschritten worden! Aber wenn Sie noch nicht einmal Zahlen kennen!)

    Im vorigen Jahr ist es gelungen, zu einem Stillstand dieser Entwicklung zu kommen. Dieser Trend ist — darüber gibt es keinen Zweifel — durch einen harten Winter unterbrochen worden. Für 1985 sieht es anders aus. Warten wir die nächsten Zahlen ab, warten wir die Zahlen im Sommer ab, warten wir die Zahlen für das ganze Jahr ab! Dann werden wir hier von neuem darüber diskutieren, ob eine Politik wie die unsere auch auf diesem Gebiet langsam, aber sicher erfolgreich ist.

    (Zurufe von der SPD)

    — Ich weiß nicht, wo Sie die Moral hernehmen, meine Damen und Herren, hier immer wieder zu rufen, zu unterbrechen, sich darzustellen, als wenn Sie eine erfolgreiche Politik vorzuzeigen hätten. Ich sage noch einmal: Sie wären doch noch im Amt, hätten Sie nicht fast auf allen Gebieten dieser Politik versagt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Im weltwirtschaftlichen Kontext beklagen wir, daß das Haushaltsdefizit in den Vereinigten Staaten zu hoch ist. Wir fordern unsere amerikanischen Partner auf, weitere Initiativen zu ergreifen, um die hohen Fehlbeträge zu vermindern. Von diesem Defizit, das 1986 durch die kürzlich erzielte Einigung mit dem Senat auf 175 Milliarden Dollar in einem ersten Schritt begrenzt wird, gehen natürlich starke Sogwirkungen auf die Kapitalmärkte und damit auf die Zinsen anderer Länder aus. Nur machen wir im Unterschied zu Ihnen von der SPD die Vereinigten Staaten nicht zum Prügelknaben der Welt und ver-



    Spilker
    antwortlich für unsere eigenen Probleme oder verantwortlich für fast alle internationalen Schwierigkeiten.

    (Matthöfer [SPD]: Was hat denn der Finanzminister hier gesagt?)

    Im übrigen freue ich mich nicht nur, daß der Gipfel in Bonn ist; der war woanders auch, ob das in London war, in Williamsburgh oder wo. Ich erwarte gerade von diesem Gebiet, daß wir nicht nur weitere Fortschritte erzielen, sondern zu Vereinbarungen internationaler Art kommen, die dann aber auch umgesetzt werden, wie das 1978 leider nicht der Fall war.

    (Zuruf von der SPD: Doch!)

    Darum habe ich mir erlaubt, diese Bemerkung, Herr Bundesminister a. D., an den Anfang zu stellen. Das gefällt Ihnen nicht.

    (Matthöfer [SPD]: Keine Zwischenfragen zulassen, aber polemisieren, das haben wir gerne! — Beifall und Heiterkeit bei der SPD)

    — Ich habe das heute früh neu gelernt und von Ihrem Fraktionsvorsitzenden bestätigt bekommen, der nicht mit Ihnen in der Universität war, sondern mit mir, der nicht zu Ihrer Zeit Examen gemacht hat, sondern zu meiner Zeit, der nicht in Ihrer Stadt Oberbürgermeister war, sondern in München. Lieber Herr Matthöfer, Sie können von mir nicht erwarten, daß ich ununterbrochen meinen Kopf hinhalte, damit Sie darauf einschlagen. Ich gehöre zu denen, die sich zu wehren imstande sind. Ich gehöre zu denen, die den Mund nicht schließen, wenn sie beleidigt werden, sondern ich werde mich in jeder Form, bei jeder passenden oder auch nicht passenden Gelegenheit revanchieren, darauf können Sie sich verlassen!