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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/131 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 131. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 Inhalt: Verzicht der Abg. Dr. Ehmke (Ettlingen), Fischer (Frankfurt), Frau Nickels, Verheyen (Bielefeld), Schneider (Berlin), Frau Dr. Bard, Drabiniok, Frau Gottwald, Stratmann, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer, Hoss, Frau Potthast, Sauermilch, Frau Reetz, Schwenninger, Frau Beck-Oberdorf, Hoffmann (Saarbrücken) und Dr. Althammer auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 9679 A Eintritt der Abg. Stommel, Pöppl, Ranker, Tischer, Suhr, Frau Borgmann, Mann, Ströbele, Bueb, Volmer, Senfft, Frau Zeitler, Werner (Dierstorf), Frau Wagner, Frau Hönes, Schulte (Menden), Werner (Westerland) und Frau Eid in den Deutschen Bundestag 9679 B Aktuelle Stunde betr. Entwicklungsarbeit (Reise von Bundesminister Dr. Warnke) und Menschenrechtsverletzungen in Guatemala Duve SPD 9696 D Dr. Pinger CDU/CSU 9697 C Ströbele GRÜNE 9698 B Dr. Rumpf FDP 9698 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 9700A, 9706 B Dr. Holtz SPD 9701 D Frau Geiger CDU/CSU 9702 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9703 C Frau Luuk SPD 9704 B Lamers CDU/CSU 9705 B Klose SPD 9707 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 9708 B Jäger (Wangen) CDU/CSU 9709 A Niegel CDU/CSU 9709 D Fragestunde — Drucksache 10/3175 vom 12. April 1985 — Umbaupläne für das Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg MdlAnfr 2 12.04.85 Drs 10/3175 Dr. Weng (Gerlingen) FDP Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . . . 9679 C ZusFr Dr. Weng (Gerlingen) FDP . . . . 9679 D Nichtrückkehr von im Rahmen der Entwicklungshilfe aus- oder weitergebildeten Ärzten in ihr Heimatland MdlAnfr 4, 5 12.04.85 Drs 10/3175 Dolata CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 9680 A ZusFr Dolata CDU/CSU 9680 B Ausschöpfung der im Einzelplan 23 (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit) für 1984 eingestellten Barmittel MdlAnfr 6, 7 12.04.85 Drs 10/3175 Brück SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 9681A ZusFr Brück SPD 9681 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9681 D II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 Förderung der Eigenversorgung von Entwicklungsländern mit Medikamenten; Finanzierungsinstitutionen der Partner von NichtRegierungsorganisationen, Kreditaufnahmen der Firma GPL bei der PhilpaBank Bangladesch MdlAnfr 10, 11 12.04.85 Drs 10/3175 Schanz SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 9682 A ZusFr Schanz SPD 9682 B ZusFr Brück SPD 9682 C ZusFr Frau Schmedt (Lengeriçh) SPD 9682 D Pariser Expertengespräch über die Ausgestaltung eines deutsch-französischen Freiwilligendienstes MdlAnfr 12 12.04.85 Drs 10/3175 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 9683 B ZusFr Hedrich CDU/CSU 9683 D ZusFr Repnik CDU/CSU 9684 A ZusFr Brück SPD 9684 B Besetzung von Vorstandsfunktionen in den Handwerkskammern; Änderung der Wahlvorschriften MdlAnfr 14 12.04.85 Drs 10/3175 Menzel SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9684 C ZusFr Menzel SPD 9685 A Möbelimporte aus Ostblockländern zu Dumping-Preisen MdlAnfr 15, 16 12.04.85 Drs 10/3175 Michels CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9685 B ZusFr Michels CDU/CSU 9685 C ZusFr Dr. Pohlmeier CDU/CSU 9685 C ZusFr Daweke CDU/CSU 9685 D ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU 9686 B ZusFr Broll CDU/CSU 9686 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9687 A Modernisierung von Betrieben im Zonenrandgebiet zur Erhaltung von Arbeitsplätzen MdlAnfr 17 12.04.85 Drs 10/3175 Lowack CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9687 B ZusFr Lowack CDU/CSU 9687 C ZusFr Reimann SPD 9687 D ZusFr Stiegler SPD 9688 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9688 B Subventionierung einer Fusion zwischen Klöckner und Krupp MdlAnfr 18, 19 12.04.85 Drs 10/3175 Dr. Müller (Bremen) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . . 9688 C ZusFr Dr. Müller (Bremen) GRÜNE . . . 9688C Auswirkungen der jüngsten EG-Beschlüsse für die deutsche Stahlindustrie MdlAnfr 20, 21 12.04.85 Drs 10/3175 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9689A ZusFr Urbaniak SPD 9689 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9689 C ZusFr Lohmann (Witten) SPD 9689 D ZusFr Dr. Jens SPD 9689 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 9690A ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU . . 9690 D Voraussichtliche Baukapazität bis 1995 MdlAnfr 22 12.04.85 Drs 10/3175 Stiegler SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9691A ZusFr Stiegler SPD 9691 B Schwarzarbeit im Baugewerbe; Bekämpfungsmaßnahmen MdlAnfr 24, 25 12.04.85 Drs 10/3175 Eylmann CDU/CSU Antw PStSekr Vogt BMA 9691 D ZusFr Eylmann CDU/CSU 9692 B ZusFr Reimann SPD 9692 C ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 9692 D ZusFr Keller CDU/CSU 9693 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9693 B Sprengkopfmodernisierung bei nuklearen Kurz- und Mittelstreckensystemen; Einführung des amerikanischen IFF-Systems MARK-15 in der bundesdeutschen Luftwaffe MdlAnfr 32, 33 12.04.85 Drs 10/3175 Kolbow SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 9693 D ZusFr Kolbow SPD 9694 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9694A Wahl des Präsidenten des Bundesgesundheitsamtes MdlAnfr 34, 35 12.04.85 Drs 10/3175 Fiebig SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 9695 B ZusFr Fiebig SPD 9695 B Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 III Sicherheit des Transports chemischer Güter; Ursachen von Unfällen, insbesondere in den Chemiestädten Ludwigshafen, Frankfurt und Leverkusen MdlAnfr 39, 40 12.04.85 Drs 10/3175 Reimann SPD Antw StSekr Bayer BMV 9696A ZusFr Reimann SPD 9696 B Nächste Sitzung 9710 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 9711*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 9711* B Anlage 3 Bundesmittel zur Erforschung der Erogene MdlAnfr 3 12.04.85 Drs 10/3175 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 9711*C Anlage 4 Anzahl der Anträge auf Bezuschussung des Vorruhestandsgelds seit Inkrafttreten des Gesetzes und dadurch freigewordene Arbeitsplätze MdlAnfr 26 12.04.85 Drs 10/3175 Kirschner SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 9711* D Anlage 5 Unterschiedliche Informationen über das Ergebnis der „Nasenspraystudie" des Rodenwaldt-Instituts in Koblenz MdlAnfr 27, 28 12.04.85 Drs 10/3175 Pauli SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 9712*A Anlage 6 Verminderung des Fluglärms im deutschniederländischen Grenzraum, insbesondere im Bereich des Flughafens RheineHopsten MdlAnfr 29, 30 12.04.85 Drs 10/3175 Becker (Nienberge) SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 9712* C Anlage 7 Deutsch-amerikanische militärische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erforschung der Erogene MdlAnfr 31 12.04.85 Drs 10/3175 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 9712* D Anlage 8 Kritik am Gesetzentwurf der Bundesregierung vom Dezember 1983 zur Änderung des Jugendschutzgesetzes MdlAnfr 36 12.04.85 Drs 10/3175 Müller (Düsseldorf) SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 9711*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 9679 131. Sitzung Bonn, den 17. April 1985 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 19. 4. Bahr 17. 4. Beckmann 17. 4. Brandt 17. 4. Breuer 17. 4. Dr. von Bülow 17. 4. Dr. Enders ** 18. 4. Feilcke 18. 4. Franke (Hannover) 19. 4. Hiller (Lübeck) 18. 4. Ibrügger *** 19. 4. Dr. Jobst 17. 4. Jung (Düsseldorf) 17. 4. Frau Dr. Martiny-Glotz 17. 4. Metz 19. 4. Neumann (Bramsche) * 18. 4. Petersen 19. 4. Polkehn 19. 4. Reddemann * 18. 4. Dr. Riesenhuber 17. 4. Frau Roitzsch (Quickborn) 18. 4. Schmidt (Hamburg) 19. 4. Schmidt (Wattenscheid) 19. 4. Schreiner 19. 4. Schröer (Mülheim) 17. 4. Stockhausen 19. 4. Dr. Stoltenberg 19. 4. Vogt (Kaiserslautern) 19. 4. Dr. Warnke 19. 4. Weirich 18. 4. Dr. Wittmann 19. 4. Würtz 17. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 1 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 28. Januar bis 1. Februar 1985 in Straßburg (Drucksache 10/2879) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bodenschutzkonzeption der Bundesregierung (Drucksache 10/2977) zuständig: Innenausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Anlagen zum Stenographischen Bericht Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Ausschuß für Forschung und Technologie Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zusammenstellung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben im 4. Vier- teljahr des Haushaltsjahres 1984 (Drucksache 10/3071) zuständig: Haushaltsausschuß Die Fraktion DIE GRÜNEN hat mit Schreiben vom 2. April 1985 mitgeteilt, daß sie den von ihr eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Bundesseuchengesetzes - Drucksache 10/2254 - zurückzieht. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 10/3175 Frage 3): Wurden oder werden gentechnologische Arbeiten zur Erforschung der „Erogene" genannten Erbabschnitte des menschlichen Genoms und zur Gewinnung des von ihnen produzierten Eiweißstoffs, des Pheromons, mit öffentlichen Mitteln, z. B. des Bundesministeriums für Forschung und Technologie, gefördert? Die Bundesregierung ist zum 1. April 1984 durch einen Artikel in der „Zeit" auf die Entdeckung des „Erogens" aufmerksam gemacht worden. Sie hat mit Interesse zur Kenntnis genommen, daß inzwischen, wie der „Zeit" vom 5. April 1985 zu entnehmen war, weitere Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht wurden. Anträge auf Förderung dieser Forschungsrichtung durch öffentliche Mittel sind bisher nicht gestellt worden. Die Bundesregierung wir mit Interesse verfolgen, welche wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema am 1. April 1986 veröffentlicht werden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Kirschner (SPD) (Drucksache 10/3175 Frage 26): Wieviel Anträge auf Bezuschussung des Vorruhestandsgelds wurden seit Inkrafttreten des Gesetzes bei den Arbeitsämtern insgesamt gestellt, und wieviel Arbeitsplätze wurden damit zur Wiederbesetzung durch jüngere Beschäftigte frei? Bei den Arbeitsämtern sind bis Ende März 1985 insgesamt 6 841 Anträge auf Gewährung von Zuschüssen zu den Vorruhestandsleistungen gestellt worden. Die Zahl der Arbeitsplätze, die durch die Vorruhestandsregelung zur Wiederbesetzung durch jüngere Beschäftigte freigeworden sind, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Es ist damit zu rechnen, daß in der Mehrzahl der Fälle der Zuschuß erst nach Auszahlung des Vorruhestandsgeldes beantragt wird. Die Zahl der wiederzubesetzenden Ar- 9712* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 beitsplätze dürfte deshalb weitaus höher als die Zahl der Zuschußanträge sein. So liegen nach Informationen der IG Bau-Steine-Erden z. B. im Bereich der Bauwirtschaft rund 17 200 Anträge auf Vorruhestand vor. Auch wenn man unterstellt, daß Bauarbeitgeber nur ein begrenztes finanzielles Interesse an der Zuschußzahlung haben, weil nach dem Vorruhestandstarifvertrag dem Arbeitgeber die Vorruhestandsleistungen von der Ausgleichskasse in vollem Umfang erstattet werden, dürfte die Zahl der wiederzubesetzenden Arbeitsplätze erheblich sein. In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, daß bereits 250 Vorruhestandstarifverträge vereinbart worden sind. Sie wirken sich größtenteils erst im Laufe des Jahres 1985 aus. Es ist damit zu rechnen, daß die Zahl der Vorruhestandsfälle erheblich ansteigen wird und damit auch Arbeitslose in größerer Zahl auf den freiwerdenden Arbeitsplätzen beschäftigt werden können. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Pauli (SPD) (Drucksache 10/3175 Fragen 27 und 28): Wie kommt es dazu, daß Staatssekretär Dr. Rühl mir auf meine schriftliche Anfrage vom 28. März 1985 antwortet, es sei im Ernst-Rodenwaldt-Institut „im Rahmen der in Koblenz durchgeführten klinischen Prüfung des Schnupfensprays ... bei keinem der 246 Freiwilligen zu irgendwelchen durch das Medikament bedingten gesundheitlichen Störungen oder gar Zwischenfällen gekommen", obwohl im Gegensatz hierzu der zuständige Institutsleiter solche Schwierigkeiten gegenüber der Wochenzeitung „Koblenzer Schängel" einräumte und solche Schwierigkeiten durch in der Presse dargestellte Einzelfälle belegt sind, und ist hieraus zu schließen, daß sich die Bundesregierung von den ihr unterstellten Behörden nicht korrekt und umfassend informieren läßt? Stimmt die Bundesregierung mit den Presseberichterstattungen über die Vorgänge im Ernst-Rodenwaldt-Institut bezüglich der umstrittenen „Nasenspraystudie" in der Wochenzeitung „Koblenzer Schängel" überein, und wenn nicht, in welchen Einzelaspekten des Gesamtsachverhalts hat die Bundesregierung eine andere Auffassung? Zu Frage 27: Die Ihnen vom Staatssekretär gegebene Antwort auf Ihre Frage vom 28. März 1985 ist zutreffend. Wenn Sie Ihre eigene Fragestellung und die gegebene Antwort gründlich betrachten, werden Sie feststellen, daß entgegen Ihrer Annahme die Antwort äußerst korrekt und umfassend gegeben wurde. Zu Frage 28: Das von Ihnen herangezogene Wochenblatt hat gerade in Verbindung mit dem Ernst-RodenwaldtInstitut wiederholt in einer nicht immer zutreffenden Form Bericht erstattet. Es ist nicht Absicht der Bundesregierung, auf solche unwissenschaftlichen und bruchstückhafte, oft verzerrte Darstellungen einzugehen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Becker (Nienberge) (SPD) (Drucksache 10/3175 Fragen 29 und 30): Kann die Bundesregierung dem Anliegen der Gemeinden im deutsch-niederländischen Grenzraum entsprechen und Bemühungen um eine Verminderung des Fluglärms aufnehmen? Welchen Einfluß kann die Bundesregierung auf die Festlegung der Einflugschneisen und der Flughöhen im Bereich des Flughafens Rheine-Hopsten für deutsche und NATOFlugzeuge nehmen? Zu Frage 29: Die Bundesregierung ist mit Nachdruck bemüht, insgesamt für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland die Belastung durch den militärischen Übungsflugbetrieb zu verringern. Wie ich auf zahlreiche Anfragen — auch hier im Plenum — ausgeführt habe, hat diese Bundesregierung bereits ein umfangreiches Paket an Maßnahmen zur Lärmreduzierung in die Wege geleitet. Weitere Möglichkeiten zur Entlastung werden geprüft. Sonderregelungen für einen bestimmten Raum würden jedoch zu Lasten anderer Regionen gehen. Zu Frage 30: Die Möglichkeiten, Flughöhe und -richtung von Luftfahrzeugen bei An- und Abflug zu variieren, sind sehr begrenzt. Die Richtung der An- und Abflugsektoren eines Flugplatzes wird bestimmt durch die Lage der Start- und Landebahn. Die Verfahren werden durch Flugplatznutzer und Flugsicherungsstellen erarbeitet und durch das Amt für Flugsicherung — gegebenenfalls nach Abstimmung mit der Bundesanstalt für Flugsicherung — genehmigt. Bei Festlegung der Verfahren ist man selbstverständlich bemüht, die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten. Das ist auch bei dem Flugplatz Rheine-Hopsten so erfolgt. Ich sehe hier keine weitere Möglichkeit für die Bundesregierung, die An-und Abflugverfahren zu ändern. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 10/3175 Frage 31): Kann die Bundesregierung Meldungen bestätigen, wonach die amerikanische Armee mit Hilfe von Bundeswehr-Spezialisten in einem neuen Hochsicherheitslabor in der Wüste von Utah mit Erogen experimentiert, und zu welcher Einheit gehören diese Bundeswehr-Spezialisten („Zeit" vom 4. April 1985)? Die Bundesregierung kann diese Meldung nicht bestätigen. Wie die Ausgabe der „Zeit" vom 12. April Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 9713* 1985 mitteilt, handelt es sich bei dieser Meldung um einen Aprilscherz. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Müller (Düsseldorf) (SPD) (Drucksache 10/3175 Frage 36): Hat die Bundesregierung — wie die Interessengemeinschaft der Videothekare Deutschlands e. V. (Landesverband Nordrhein-Westfalen) meint — mit ihrem jüngsten Gesetzentwurf zur Änderung des Jugendschutzgesetzes auch „unsinnige Bestimmungen" vorgeschlagen, die jedoch in den inzwischen abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahren verhindert werden konnten, und um welche Bestimmungen handelt es sich gegebenenfalls? Die Vorschläge für die Neuregelung des Jugendschutzes in der Öffentlichkeit waren als Initiativgesetzentwurf der Koalitionsfraktionen der CDU/CSU und der FDP in das Gesetzgebungsverfahren gebracht worden. Es kann keine Rede davon sein, daß dieser Entwurf oder Änderungs- oder Ergänzungsvorschläge der Bundesregierung im Verlauf der Gesetzesberatungen „unsinnig" gewesen wären. Bei den Vorschriften über bespielte Videokassetten hat es im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens lediglich eine ins Gewicht fallende Änderung gegeben: Das im Gesetzentwurf ursprünglich vorgesehene absolute Vermietverbot für pornographische, offensichtlich schwer jugendgefährdende und wegen Jugendgefährdung indizierte Schriften, also beispielsweise auch Videokassetten, wurde auf Vorschlag des federführenden Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit des Deutschen Bundestages dahin gehend eingeschränkt, daß die Vermietung in Ladengeschäften zulässig bleibt, die Minderjährigen nicht zugänglich sind und von ihnen auch nicht eingesehen werden können. Zur Frage der Zweckmäßigkeit dieser Einschränkung wurden im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens durchaus unterschiedliche Positionen deutlich. So hat der Bundesrat anläßlich der Zustimmung zu dem Gesetz in einer Entschließung zum Ausdruck gebracht, daß er ein absolutes Vermietverbot für sachgerecht hält.
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    Rede von Karl Lamers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege, das ist mir sehr gut bekannt, gerade deswegen war auch meine Skepsis sehr groß, und deswegen bin ich auch heute nicht uneingeschränkt optimistisch. Aber in voller Kenntnis der bisherigen Geschichte Guatemalas sage ich: Jawohl, ich habe den vorsichtigen Optimismus, daß diese Wahlen eine wirkliche Demokratisierung bedeuten werden. Ich füge gleich hinzu — Sie haben es ja gehört —, daß ich nicht glaube, daß damit alle Probleme gelöst wären. Selbstverständlich nicht! Deswegen glaube ich auch, daß wir hier in der Tat wieder vor der Frage stehen, die Staatssekretär Köhler eben aufgeworfen hat: Sollen wir warten, bis die Menschenrechte total verwirklicht sind, oder sollen wir den Kräften — den schwachen Kräften — der Demokratie in diesem Lande mit unserer Entwicklungsarbeit Auftrieb zu geben versuchen? Nur das letztere kann doch unsere Position sein, und es ist, Herr Kollege Holtz, unsere gemeinsame Position. Weswegen also eigentlich im Augenblick dieser Streit?
    Ich bin ganz sicher, daß Bundesminister Warnke bei seinem Besuch die Menschenrechtssituation in Guatemala konkret und allgemein zur Sprache bringen wird und daß er bei den Gesprächen mit den Kirchen und den demokratischen Kräften unsere Unterstützung für ihre Politik zum Ausdruck bringen wird.
    Ich finde, wir sollten in der Tat auch klar anerkennen, Herr Kollege Holtz, daß sich die Außenpolitik Guatemalas bemüht, sich an Blockfreiheit zu orientieren, daß sie sich bemüht, sich nicht mehr als unvermeidlich in die zentralamerikanische Krise hineinziehen zu lassen. Auch das verdient unsere Unterstützung. Ich meine, es handelt sich hier eigentlich um einen unnötigen Kraftakt mit innenpolitischen Profilierungsversuchen, der der Sache nicht angemessen ist.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Herr Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Köhler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe zwei besondere Gründe, noch einmal das Wort zu ergreifen. Einmal hat Frau Kollegin Hamm-Brücher eine Bitte in die Worte gekleidet: Dieser Besuch darf nicht zu einer Aufwertung der gegenwärtigen dortigen Regierung führen. Frau Hamm-Brücher, die Intention dieses Besuchs ist, eine Aufwertung des demokratischen Prozesses für alle Augen sichtbar zu machen. Das ist das Ziel des Besuchs von Minister Warnke.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es ist eine bare Selbstverständlichkeit, meine Kolleginnen und Kollegen, daß der Minister umgehend über den Inhalt dieser Aussprache informiert wird und daß er sich selbstverständlich den von mir schon voll akzeptierten Wunsch, sich für den Schutz der Familien der Ermordeten einzusetzen, zu eigen machen wird; daran habe ich gar keinen Zweifel.
    Hier ist die Forderung aufgestellt worden, daß wir uns um die Aufklärung von Schicksalen kümmern. Auch dies ist in meinen Augen selbstverständlich. Ohne mich hier, wer weiß wie, rühmen zu wollen, lassen Sie mich erwähnen, daß uns während der Reise des Kanzlers nach Mexiko im letzten Jahr Nachrichten aus dem kirchlichen Raum über das Los der guatemaltekischen Flüchtlinge in den Grenzlagern auf mexikanischer Seite und ihre Zwangsumsiedlung in das Innere erreichten. Dies habe ich sofort zum Gegenstand ausführlicher Interventionen und Gespräche mit dem mexikanischen Außenministerium gemacht. Es ist also eine Selbstverständlichkeit, daß wir uns um diese Dinge jederzeit bemühen.
    Nun ist hier der Eindruck erzeugt oder gefördert worden, als wäre diese Regierung wild darauf aus, die Hilfe für Guatemala auszubauen und sofort zu verstärken. Lassen Sie mich dem einfach einmal die Tatsachen entgegenhalten. Die deutsche Hilfe für Guatemala betrug in dem, was dem Land zufloß, von 1980 bis 1983 jährlich etwa die gleiche Summe, nämlich zwischen 13 und 14 Millionen DM. Dabei waren die Kredite mit fallender Tendenz zum Schluß fast unbeachtlich; sie lagen nämlich nur noch bei knapp 300 000 DM, weil in der finanziellen Zusammenarbeit seit 1977 keine Zusagen mehr gemacht worden sind. Daher handelte es sich bei dem von mir genannten Zufluß nach Guatemala in Höhe von jährlich 13 bis 14 Millionen DM im wesentlichen um Projekte der technischen Zusammenarbeit, bei denen wir kontrollieren können, daß die aufgewandten Gelder tatsächlich in dem Sinne eingesetzt werden, den wir beabsichtigen, nämlich für Zwecke der Berufsausbildung und zur Förderung der Chancen gerade der armen Bevölkerungsschichten. Außerdem handelte es sich um einen durchaus beachtlichen Teil kirchlicher Projekte mit vorwiegend humanitärem Charakter. Wenn man die Zahlen beurteilen will, muß man das sehen.
    Die Situation bei den Zusagen und den ausgewiesenen Mitteln und Bewilligungen, auf die Sie abgehoben haben, Herr Holtz, sieht folgendermaßen aus. Erstens sind noch 20 Millionen DM restliche finanzielle Zusammenarbeit aus dem Jahr 1977 vorhanden, die von dieser Regierung weder im vergangenen Jahr, noch im Jahr davor, noch in diesem Jahr



    Parl. Staatssekretär Dr. Köhler
    eingesetzt worden sind. Zweitens ist die Rahmenplanung, die 1984 bei der technischen Zusammenarbeit 3 Millionen DM auswies, nur zu 1,4 Millionen DM in Anspruch genommen worden. Die Rahmenplanung für 1985 ist noch nicht verhandelt. Sie ist geplant für die Weiterführung der Berufsausbildung und eventuell für ein Handwerksprojekt.
    Die noch vorhandenen Reste aus der finanziellen Zusammenarbeit sowie die Vorbereitung von Projekten der technischen Zusammenarbeit, die in Wahrheit gerade den einfacheren Menschen dort dienen, geben das typische Bild ab, das nach meiner Ansicht dem politischen Willen der meisten hier entsprechen müßte, nämlich daß wir die Hilfezusagen bereithalten, um im gegebenen Augenblick den demokratischen Prozeß zu unterstützen und ihm damit auch sichtbare Glaubwürdigkeit zu geben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) So ist dies ausgelegt und nicht anders.

    Deswegen ist in diesem Augenblick in Guatemala auch keine neue konkrete Vereinbarung zu treffen. Vielmehr sind die Angelegenheiten im Vorbereitungsstadium für den Moment, wo man dies richtigerweise machen sollte und machen kann.

    (Bindig [SPD]: Also haben Sie im letzten Jahr zusätzlich kräftig bewilligt!)

    — Entschuldigen Sie, Sie haben doch die Rahmenplanung selbst mit beraten. Ihnen ist das bekannt.

    (Bindig [SPD]: Wir wollten ja kürzen!)

    Ich habe Ihnen eben gesagt, daß diese Summen im Rahmenplan stehen, aber noch nicht belegt und noch nicht zugesagt sind.

    (Dr. Holtz [SPD]: 1,4 Millionen Ausgaben!)

    — 1,4 Millionen sind zugesagt, aber noch nicht ausgegeben.

    (Dr. Holtz [SPD]: Also bewilligt?)

    — Da müssen wir uns einmal verständigen. Unter „bewilligt" habe ich verstanden, daß wir den Etat bewilligt haben. Die völkerrechtlichen Zusagen sind für den überwiegenden Teil noch nicht erfolgt.
    Zusammenfassend: Ich würde es außerordentlich vernünftig finden, wenn wir in bezug auf Mittelamerika für die Zusammenarbeit mit Kräften, von denen wir eine demokratische mittlere Linie erwarten, die gleichen Maximen verwendeten wie für die Zusammenarbeit mit marxistischen Regimen. Im letzten Falle wird hier meistens von der linken Seite des Hauses viel unbedenklicher Zusammenarbeit gefordert und für richtig gehalten. So ist es ja heute auch zu einem Vergleich mit Nicaragua gekommen. Wenn sich Nicaragua wieder verstärkt zur Demokratie und zum Pluralismus hin entwickelt, wirklich freie Wahlen dort anstehen und wenn die Destabilisierung der Nachbarn aufhört, wird über Nicaragua auch anders zu reden sein als heute.

    (Dr. Holtz [SPD]: Bei Guatemala ist man schon sicher!)

    Aber kritisieren Sie doch bitte nicht immer die Zusammenarbeit mit Kräften des Ausgleichs. Sie wissen doch genausogut wie ich, daß die Unterstützung z. B. der salvadorianischen Guerilla mit ihren gravierenden Menschenrechtsverletzungen nicht weiterhilft. Wenn man Menschenrechtsverletzungen hier kritisiert, dann muß man das genauso in Nicaragua tun, genauso bei der Guerilla in El Salvador und genauso beim Sendero Luminoso in Peru.

    (Bindig [SPD]: Sie tun es doch in Guatemala gar nicht!)

    Unsere Zielsetzung ist, die Kräfte der friedlichen Konfliktlösung und Demokratie zu stützen. Und dies bringen wir durch die Tat glaubwürdig zum Ausdruck.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)