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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/131 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 131. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 Inhalt: Verzicht der Abg. Dr. Ehmke (Ettlingen), Fischer (Frankfurt), Frau Nickels, Verheyen (Bielefeld), Schneider (Berlin), Frau Dr. Bard, Drabiniok, Frau Gottwald, Stratmann, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer, Hoss, Frau Potthast, Sauermilch, Frau Reetz, Schwenninger, Frau Beck-Oberdorf, Hoffmann (Saarbrücken) und Dr. Althammer auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 9679 A Eintritt der Abg. Stommel, Pöppl, Ranker, Tischer, Suhr, Frau Borgmann, Mann, Ströbele, Bueb, Volmer, Senfft, Frau Zeitler, Werner (Dierstorf), Frau Wagner, Frau Hönes, Schulte (Menden), Werner (Westerland) und Frau Eid in den Deutschen Bundestag 9679 B Aktuelle Stunde betr. Entwicklungsarbeit (Reise von Bundesminister Dr. Warnke) und Menschenrechtsverletzungen in Guatemala Duve SPD 9696 D Dr. Pinger CDU/CSU 9697 C Ströbele GRÜNE 9698 B Dr. Rumpf FDP 9698 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 9700A, 9706 B Dr. Holtz SPD 9701 D Frau Geiger CDU/CSU 9702 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9703 C Frau Luuk SPD 9704 B Lamers CDU/CSU 9705 B Klose SPD 9707 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 9708 B Jäger (Wangen) CDU/CSU 9709 A Niegel CDU/CSU 9709 D Fragestunde — Drucksache 10/3175 vom 12. April 1985 — Umbaupläne für das Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg MdlAnfr 2 12.04.85 Drs 10/3175 Dr. Weng (Gerlingen) FDP Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . . . 9679 C ZusFr Dr. Weng (Gerlingen) FDP . . . . 9679 D Nichtrückkehr von im Rahmen der Entwicklungshilfe aus- oder weitergebildeten Ärzten in ihr Heimatland MdlAnfr 4, 5 12.04.85 Drs 10/3175 Dolata CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 9680 A ZusFr Dolata CDU/CSU 9680 B Ausschöpfung der im Einzelplan 23 (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit) für 1984 eingestellten Barmittel MdlAnfr 6, 7 12.04.85 Drs 10/3175 Brück SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 9681A ZusFr Brück SPD 9681 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9681 D II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 Förderung der Eigenversorgung von Entwicklungsländern mit Medikamenten; Finanzierungsinstitutionen der Partner von NichtRegierungsorganisationen, Kreditaufnahmen der Firma GPL bei der PhilpaBank Bangladesch MdlAnfr 10, 11 12.04.85 Drs 10/3175 Schanz SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 9682 A ZusFr Schanz SPD 9682 B ZusFr Brück SPD 9682 C ZusFr Frau Schmedt (Lengeriçh) SPD 9682 D Pariser Expertengespräch über die Ausgestaltung eines deutsch-französischen Freiwilligendienstes MdlAnfr 12 12.04.85 Drs 10/3175 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 9683 B ZusFr Hedrich CDU/CSU 9683 D ZusFr Repnik CDU/CSU 9684 A ZusFr Brück SPD 9684 B Besetzung von Vorstandsfunktionen in den Handwerkskammern; Änderung der Wahlvorschriften MdlAnfr 14 12.04.85 Drs 10/3175 Menzel SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9684 C ZusFr Menzel SPD 9685 A Möbelimporte aus Ostblockländern zu Dumping-Preisen MdlAnfr 15, 16 12.04.85 Drs 10/3175 Michels CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9685 B ZusFr Michels CDU/CSU 9685 C ZusFr Dr. Pohlmeier CDU/CSU 9685 C ZusFr Daweke CDU/CSU 9685 D ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU 9686 B ZusFr Broll CDU/CSU 9686 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9687 A Modernisierung von Betrieben im Zonenrandgebiet zur Erhaltung von Arbeitsplätzen MdlAnfr 17 12.04.85 Drs 10/3175 Lowack CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9687 B ZusFr Lowack CDU/CSU 9687 C ZusFr Reimann SPD 9687 D ZusFr Stiegler SPD 9688 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9688 B Subventionierung einer Fusion zwischen Klöckner und Krupp MdlAnfr 18, 19 12.04.85 Drs 10/3175 Dr. Müller (Bremen) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . . 9688 C ZusFr Dr. Müller (Bremen) GRÜNE . . . 9688C Auswirkungen der jüngsten EG-Beschlüsse für die deutsche Stahlindustrie MdlAnfr 20, 21 12.04.85 Drs 10/3175 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9689A ZusFr Urbaniak SPD 9689 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9689 C ZusFr Lohmann (Witten) SPD 9689 D ZusFr Dr. Jens SPD 9689 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 9690A ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU . . 9690 D Voraussichtliche Baukapazität bis 1995 MdlAnfr 22 12.04.85 Drs 10/3175 Stiegler SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 9691A ZusFr Stiegler SPD 9691 B Schwarzarbeit im Baugewerbe; Bekämpfungsmaßnahmen MdlAnfr 24, 25 12.04.85 Drs 10/3175 Eylmann CDU/CSU Antw PStSekr Vogt BMA 9691 D ZusFr Eylmann CDU/CSU 9692 B ZusFr Reimann SPD 9692 C ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 9692 D ZusFr Keller CDU/CSU 9693 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9693 B Sprengkopfmodernisierung bei nuklearen Kurz- und Mittelstreckensystemen; Einführung des amerikanischen IFF-Systems MARK-15 in der bundesdeutschen Luftwaffe MdlAnfr 32, 33 12.04.85 Drs 10/3175 Kolbow SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 9693 D ZusFr Kolbow SPD 9694 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9694A Wahl des Präsidenten des Bundesgesundheitsamtes MdlAnfr 34, 35 12.04.85 Drs 10/3175 Fiebig SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 9695 B ZusFr Fiebig SPD 9695 B Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 III Sicherheit des Transports chemischer Güter; Ursachen von Unfällen, insbesondere in den Chemiestädten Ludwigshafen, Frankfurt und Leverkusen MdlAnfr 39, 40 12.04.85 Drs 10/3175 Reimann SPD Antw StSekr Bayer BMV 9696A ZusFr Reimann SPD 9696 B Nächste Sitzung 9710 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 9711*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 9711* B Anlage 3 Bundesmittel zur Erforschung der Erogene MdlAnfr 3 12.04.85 Drs 10/3175 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 9711*C Anlage 4 Anzahl der Anträge auf Bezuschussung des Vorruhestandsgelds seit Inkrafttreten des Gesetzes und dadurch freigewordene Arbeitsplätze MdlAnfr 26 12.04.85 Drs 10/3175 Kirschner SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 9711* D Anlage 5 Unterschiedliche Informationen über das Ergebnis der „Nasenspraystudie" des Rodenwaldt-Instituts in Koblenz MdlAnfr 27, 28 12.04.85 Drs 10/3175 Pauli SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 9712*A Anlage 6 Verminderung des Fluglärms im deutschniederländischen Grenzraum, insbesondere im Bereich des Flughafens RheineHopsten MdlAnfr 29, 30 12.04.85 Drs 10/3175 Becker (Nienberge) SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 9712* C Anlage 7 Deutsch-amerikanische militärische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erforschung der Erogene MdlAnfr 31 12.04.85 Drs 10/3175 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 9712* D Anlage 8 Kritik am Gesetzentwurf der Bundesregierung vom Dezember 1983 zur Änderung des Jugendschutzgesetzes MdlAnfr 36 12.04.85 Drs 10/3175 Müller (Düsseldorf) SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 9711*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 9679 131. Sitzung Bonn, den 17. April 1985 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 19. 4. Bahr 17. 4. Beckmann 17. 4. Brandt 17. 4. Breuer 17. 4. Dr. von Bülow 17. 4. Dr. Enders ** 18. 4. Feilcke 18. 4. Franke (Hannover) 19. 4. Hiller (Lübeck) 18. 4. Ibrügger *** 19. 4. Dr. Jobst 17. 4. Jung (Düsseldorf) 17. 4. Frau Dr. Martiny-Glotz 17. 4. Metz 19. 4. Neumann (Bramsche) * 18. 4. Petersen 19. 4. Polkehn 19. 4. Reddemann * 18. 4. Dr. Riesenhuber 17. 4. Frau Roitzsch (Quickborn) 18. 4. Schmidt (Hamburg) 19. 4. Schmidt (Wattenscheid) 19. 4. Schreiner 19. 4. Schröer (Mülheim) 17. 4. Stockhausen 19. 4. Dr. Stoltenberg 19. 4. Vogt (Kaiserslautern) 19. 4. Dr. Warnke 19. 4. Weirich 18. 4. Dr. Wittmann 19. 4. Würtz 17. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 1 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 28. Januar bis 1. Februar 1985 in Straßburg (Drucksache 10/2879) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bodenschutzkonzeption der Bundesregierung (Drucksache 10/2977) zuständig: Innenausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Anlagen zum Stenographischen Bericht Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Ausschuß für Forschung und Technologie Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zusammenstellung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben im 4. Vier- teljahr des Haushaltsjahres 1984 (Drucksache 10/3071) zuständig: Haushaltsausschuß Die Fraktion DIE GRÜNEN hat mit Schreiben vom 2. April 1985 mitgeteilt, daß sie den von ihr eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Bundesseuchengesetzes - Drucksache 10/2254 - zurückzieht. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 10/3175 Frage 3): Wurden oder werden gentechnologische Arbeiten zur Erforschung der „Erogene" genannten Erbabschnitte des menschlichen Genoms und zur Gewinnung des von ihnen produzierten Eiweißstoffs, des Pheromons, mit öffentlichen Mitteln, z. B. des Bundesministeriums für Forschung und Technologie, gefördert? Die Bundesregierung ist zum 1. April 1984 durch einen Artikel in der „Zeit" auf die Entdeckung des „Erogens" aufmerksam gemacht worden. Sie hat mit Interesse zur Kenntnis genommen, daß inzwischen, wie der „Zeit" vom 5. April 1985 zu entnehmen war, weitere Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht wurden. Anträge auf Förderung dieser Forschungsrichtung durch öffentliche Mittel sind bisher nicht gestellt worden. Die Bundesregierung wir mit Interesse verfolgen, welche wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema am 1. April 1986 veröffentlicht werden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Kirschner (SPD) (Drucksache 10/3175 Frage 26): Wieviel Anträge auf Bezuschussung des Vorruhestandsgelds wurden seit Inkrafttreten des Gesetzes bei den Arbeitsämtern insgesamt gestellt, und wieviel Arbeitsplätze wurden damit zur Wiederbesetzung durch jüngere Beschäftigte frei? Bei den Arbeitsämtern sind bis Ende März 1985 insgesamt 6 841 Anträge auf Gewährung von Zuschüssen zu den Vorruhestandsleistungen gestellt worden. Die Zahl der Arbeitsplätze, die durch die Vorruhestandsregelung zur Wiederbesetzung durch jüngere Beschäftigte freigeworden sind, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Es ist damit zu rechnen, daß in der Mehrzahl der Fälle der Zuschuß erst nach Auszahlung des Vorruhestandsgeldes beantragt wird. Die Zahl der wiederzubesetzenden Ar- 9712* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 beitsplätze dürfte deshalb weitaus höher als die Zahl der Zuschußanträge sein. So liegen nach Informationen der IG Bau-Steine-Erden z. B. im Bereich der Bauwirtschaft rund 17 200 Anträge auf Vorruhestand vor. Auch wenn man unterstellt, daß Bauarbeitgeber nur ein begrenztes finanzielles Interesse an der Zuschußzahlung haben, weil nach dem Vorruhestandstarifvertrag dem Arbeitgeber die Vorruhestandsleistungen von der Ausgleichskasse in vollem Umfang erstattet werden, dürfte die Zahl der wiederzubesetzenden Arbeitsplätze erheblich sein. In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, daß bereits 250 Vorruhestandstarifverträge vereinbart worden sind. Sie wirken sich größtenteils erst im Laufe des Jahres 1985 aus. Es ist damit zu rechnen, daß die Zahl der Vorruhestandsfälle erheblich ansteigen wird und damit auch Arbeitslose in größerer Zahl auf den freiwerdenden Arbeitsplätzen beschäftigt werden können. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Pauli (SPD) (Drucksache 10/3175 Fragen 27 und 28): Wie kommt es dazu, daß Staatssekretär Dr. Rühl mir auf meine schriftliche Anfrage vom 28. März 1985 antwortet, es sei im Ernst-Rodenwaldt-Institut „im Rahmen der in Koblenz durchgeführten klinischen Prüfung des Schnupfensprays ... bei keinem der 246 Freiwilligen zu irgendwelchen durch das Medikament bedingten gesundheitlichen Störungen oder gar Zwischenfällen gekommen", obwohl im Gegensatz hierzu der zuständige Institutsleiter solche Schwierigkeiten gegenüber der Wochenzeitung „Koblenzer Schängel" einräumte und solche Schwierigkeiten durch in der Presse dargestellte Einzelfälle belegt sind, und ist hieraus zu schließen, daß sich die Bundesregierung von den ihr unterstellten Behörden nicht korrekt und umfassend informieren läßt? Stimmt die Bundesregierung mit den Presseberichterstattungen über die Vorgänge im Ernst-Rodenwaldt-Institut bezüglich der umstrittenen „Nasenspraystudie" in der Wochenzeitung „Koblenzer Schängel" überein, und wenn nicht, in welchen Einzelaspekten des Gesamtsachverhalts hat die Bundesregierung eine andere Auffassung? Zu Frage 27: Die Ihnen vom Staatssekretär gegebene Antwort auf Ihre Frage vom 28. März 1985 ist zutreffend. Wenn Sie Ihre eigene Fragestellung und die gegebene Antwort gründlich betrachten, werden Sie feststellen, daß entgegen Ihrer Annahme die Antwort äußerst korrekt und umfassend gegeben wurde. Zu Frage 28: Das von Ihnen herangezogene Wochenblatt hat gerade in Verbindung mit dem Ernst-RodenwaldtInstitut wiederholt in einer nicht immer zutreffenden Form Bericht erstattet. Es ist nicht Absicht der Bundesregierung, auf solche unwissenschaftlichen und bruchstückhafte, oft verzerrte Darstellungen einzugehen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Becker (Nienberge) (SPD) (Drucksache 10/3175 Fragen 29 und 30): Kann die Bundesregierung dem Anliegen der Gemeinden im deutsch-niederländischen Grenzraum entsprechen und Bemühungen um eine Verminderung des Fluglärms aufnehmen? Welchen Einfluß kann die Bundesregierung auf die Festlegung der Einflugschneisen und der Flughöhen im Bereich des Flughafens Rheine-Hopsten für deutsche und NATOFlugzeuge nehmen? Zu Frage 29: Die Bundesregierung ist mit Nachdruck bemüht, insgesamt für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland die Belastung durch den militärischen Übungsflugbetrieb zu verringern. Wie ich auf zahlreiche Anfragen — auch hier im Plenum — ausgeführt habe, hat diese Bundesregierung bereits ein umfangreiches Paket an Maßnahmen zur Lärmreduzierung in die Wege geleitet. Weitere Möglichkeiten zur Entlastung werden geprüft. Sonderregelungen für einen bestimmten Raum würden jedoch zu Lasten anderer Regionen gehen. Zu Frage 30: Die Möglichkeiten, Flughöhe und -richtung von Luftfahrzeugen bei An- und Abflug zu variieren, sind sehr begrenzt. Die Richtung der An- und Abflugsektoren eines Flugplatzes wird bestimmt durch die Lage der Start- und Landebahn. Die Verfahren werden durch Flugplatznutzer und Flugsicherungsstellen erarbeitet und durch das Amt für Flugsicherung — gegebenenfalls nach Abstimmung mit der Bundesanstalt für Flugsicherung — genehmigt. Bei Festlegung der Verfahren ist man selbstverständlich bemüht, die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten. Das ist auch bei dem Flugplatz Rheine-Hopsten so erfolgt. Ich sehe hier keine weitere Möglichkeit für die Bundesregierung, die An-und Abflugverfahren zu ändern. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 10/3175 Frage 31): Kann die Bundesregierung Meldungen bestätigen, wonach die amerikanische Armee mit Hilfe von Bundeswehr-Spezialisten in einem neuen Hochsicherheitslabor in der Wüste von Utah mit Erogen experimentiert, und zu welcher Einheit gehören diese Bundeswehr-Spezialisten („Zeit" vom 4. April 1985)? Die Bundesregierung kann diese Meldung nicht bestätigen. Wie die Ausgabe der „Zeit" vom 12. April Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 9713* 1985 mitteilt, handelt es sich bei dieser Meldung um einen Aprilscherz. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Müller (Düsseldorf) (SPD) (Drucksache 10/3175 Frage 36): Hat die Bundesregierung — wie die Interessengemeinschaft der Videothekare Deutschlands e. V. (Landesverband Nordrhein-Westfalen) meint — mit ihrem jüngsten Gesetzentwurf zur Änderung des Jugendschutzgesetzes auch „unsinnige Bestimmungen" vorgeschlagen, die jedoch in den inzwischen abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahren verhindert werden konnten, und um welche Bestimmungen handelt es sich gegebenenfalls? Die Vorschläge für die Neuregelung des Jugendschutzes in der Öffentlichkeit waren als Initiativgesetzentwurf der Koalitionsfraktionen der CDU/CSU und der FDP in das Gesetzgebungsverfahren gebracht worden. Es kann keine Rede davon sein, daß dieser Entwurf oder Änderungs- oder Ergänzungsvorschläge der Bundesregierung im Verlauf der Gesetzesberatungen „unsinnig" gewesen wären. Bei den Vorschriften über bespielte Videokassetten hat es im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens lediglich eine ins Gewicht fallende Änderung gegeben: Das im Gesetzentwurf ursprünglich vorgesehene absolute Vermietverbot für pornographische, offensichtlich schwer jugendgefährdende und wegen Jugendgefährdung indizierte Schriften, also beispielsweise auch Videokassetten, wurde auf Vorschlag des federführenden Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit des Deutschen Bundestages dahin gehend eingeschränkt, daß die Vermietung in Ladengeschäften zulässig bleibt, die Minderjährigen nicht zugänglich sind und von ihnen auch nicht eingesehen werden können. Zur Frage der Zweckmäßigkeit dieser Einschränkung wurden im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens durchaus unterschiedliche Positionen deutlich. So hat der Bundesrat anläßlich der Zustimmung zu dem Gesetz in einer Entschließung zum Ausdruck gebracht, daß er ein absolutes Vermietverbot für sachgerecht hält.
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    Rede von Jürgen W. Möllemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    „Wir halten den Versuch, ein System nach marxistisch-leninistischem Muster aufzubauen, für einen Fehler, für einen Irrtum. Aber Nicaragua als souveräner Staat muß das Recht haben, Irrtümer in bezug auf die eigene Richtung zu begehen."

    (Zuruf des Abg. Ströbele [GRÜNEI)

    Das klingt doch sehr liberal. Die USA könnten sich meines Erachtens ein Beispiel daran nehmen. Eigentlich könnten sich auch die Bundesrepublik und Entwicklungsminister Warnke ein Beispiel daran nehmen. Dies war ein Hinweis auf ausgewogene Reisen.
    Guatemala unterstützt auch nachdrücklich die Contadora-Initiative für eine friedliche Lösung in Mittelamerika.
    Im Lande gibt es leider zahlreiche Menschenrechtsverletzungen. Die Bundesregierung hat sich stets — das sage ich dem Kollegen von den GRÜNEN; ich habe den Namen leider nicht verstanden
    — um eine objektive Bewertung dieser Menschenrechtsverletzungen bemüht und eine entsprechende Zuordnung der Verantwortlichkeit gefordert. In den Vereinten Nationen — das sage ich entgegen der Behauptung, die Sie aufgestellt haben — hat die Bundesregierung immer die entsprechenden Resolutionen mitgetragen.

    (Ströbele [GRÜNE]: Sich enthalten!)

    — Ich bitte Sie, sich besser zu informieren.
    In Guatemala und in vielen anderen mittel- und südamerikanischen Staaten, meine Damen und Herren, wurden in der Geschichte die Menschenrechte leider häufig verletzt. Wir fürchten, das wird sich auch nicht ohne weiteres durch die Änderung einer Regierungsform ändern. Grundsätzlich kann es höchstens zu einer Milderung oder zu einer Einschränkung solcher Menschenrechtsverletzungen kommen. Aber diesen Prozeß müssen wir auch unterstützen. Es ist in dieser Region beinahe schon so etwas wie eine Frage der menschlichen Natur und der Psychologie, daß die Pistole oder das Messer sehr locker sitzen.

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    Die Morde der Todesschwadrone und der Guerilla haben in letzter Zeit wieder zugenommen. Wir Freien Demokraten sind daher der Meinung, daß es sich zur Zeit nicht empfiehlt, schon jetzt neue entwicklungspolitische Zusagen zu machen, etwa auf eine ungewisse demokratische Entwicklung hin.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Aber ich glaube, das steht auch gar nicht in Frage. Es steht in Frage, ob die bisherigen Beziehungen abgebrochen werden sollen, ob die entwicklungspolitische Linie aufgegeben werden soll, die ja, Herr Duve, während der sozialliberalen Koalition begonnen hat, und zwar zu einer Zeit, als Garcia gewählter Präsident war und die Menschenrechtsverletzungen einen Höhepunkt erreicht hatten. Trotzdem haben wir uns auf Grund der Armut der Bevölkerung damals dazu entschlossen, hier zu helfen.
    Wir Freien Demokraten sind eben gegen die Einäugigkeit, daß man immer glaubt, Menschenrechtsverletzungen fänden nur auf der einen und nicht auch auf der anderen Seite statt.
    Ein typisches Beispiel haben Sie wieder gebracht — es wurde durch einen Zwischenruf schon fast geklärt —: In Nicaragua sind die Indios, nämlich die Misquito-Indianer, genauso verfolgt wie in Guatemala. Es gibt keinen Unterschied, ob es eine demo-



    Dr. Rumpf
    kratische oder eine marxistische Regierung oder eine Regierung der Militärs ist: Alle verfolgen die Indianer. Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen. Wir wollen versuchen, daß dies in eine demokratische Entwicklung übergeführt wird.
    Uns Liberalen ist jedenfalls jede Einäugigkeit sehr unangenehm.

    (Bindig [SPD]: Deswegen beide Augen zumachen!)

    Deswegen sehen wir dem Besuch von Minister Warnke in Guatemala mit Hoffnung und Optimismus entgegen. Minister Warnke wird dort sicher ein deutliches Wort reden. Wir haben auch die Hoffnung, daß er nach Nicaragua reist und dort ebenso deutlich spricht.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Parlamentarische Staatssekretär Köhler.

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich eingangs sagen, Herr Kollege Duve: In den letzten Tagen sind mir die Berichte vorgelegt worden, die die — Sie erwähnten vorhin hier einen Fall — Schreckenstaten schildern. Ich bitte Sie zu akzeptieren, daß ich Ihre tiefe Betroffenheit über diese Nachrichten nicht nur verstehe, sondern in vollem Umfang teile.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Um so mehr, meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, bedaure ich, daß diese Aktuelle Stunde zu spät kommt. Wir haben am 6. März in der üblichen Weise die Besuchsabsicht des Ministers der Offentlichkeit mitgeteilt. Es wäre gut gewesen, wenn es in der Zeit seit dem 6. März zwischen der Opposition und dem BMZ, vor allem dem Minister, zum Gespräch über die zu verfolgenden politischen Ziele gekommen wäre. Dies ist leider nicht geschehen. Die Nachricht von der Aktuellen Stunde traf ein, als der Minister bereits eine Stunde im Flugzeug war. Er flog zum Development Committee in Washington, das heute tagt. Aus diesem Grunde kann er leider nicht an dieser Aktuellen Stunde teilnehmen. Ich hätte es begrüßt, wenn Sie den Gesprächskontakt gesucht hätten. Wir hätten uns dem ganz bestimmt nicht versagt.
    Wir haben es hier ja mit einer Materie zu tun, die auf den langen Beratungen und auf dem Beschluß des Bundestages zur Zentralamerikapolitik, wie er hier am 17. Januar 1985 gefaßt worden ist, fußt. In diesem Beschluß ist der Bundesregierung aufgegeben worden, eine zusammenhängende Konzeption zu entwickeln, wie Frieden, wie Demokratie in diesem Raum gestärkt werden können und was deutscherseits zur Überwindung der Ursachen der Spannungen in diesem Raum beigetragen werden kann. Die dort existierenden Spannungen sind einhellig als Spannungen definiert worden, die zutiefst aus sozialen Disparitäten, aus ungerechten gesellschaftlichen Strukturen und dergleichen herrühren.
    Wir meinen, daß Guatemala mit mehr als 7,3 Millionen Einwohnern j a nicht nur der volkreichste Staat dieses Gebietes ist, das man — wie gefordert ist — aus der Gesamtbetrachtung nicht ausklammern kann, sondern das Land ist auch wirtschaftlich einer der stärksten Partner, und es hat eine beachtliche politische Bedeutung bei den Bemühungen um einen Friedensprozeß in dieser Region. Guatemala hat in seiner auswärtigen Politik in den Auseinandersetzungen in Mittelamerika bisher eher eine vermittelnde Rolle eingenommen. Jedenfalls ist es keines der Länder, das die Spannungen anheizt oder gar durch die Unterstützung von Revolutionsgruppen zur Destabilisierung beiträgt. Wir meinen deswegen, daß die Bundesregierung dieses Land bei ihren Friedensbemühungen nicht beiseite lassen kann. Sie muß sich auch hier um einen aktiven politischen Gedankenaustausch bemühen und versuchen, ihre konstruktive Rolle zum Tragen zu bringen.
    Das Menschenrechtsthema ist einer der großen Brocken, die in diesem Wege liegen. Das ist leider nicht erst seit heute so. Zur Menschenrechtslage liegen sehr unterschiedliche Berichte vor. Auch kritische Berichte haben seit den Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung vom 1. Juli 1984 zunächst eine fühlbare Verbesserung der Menschenrechtssituation festgestellt, aber — das ist Tatsache — jüngere Berichte sprechen nun wieder von einer Zunahme, was vielleicht mit den bevorstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zusammenhängen könnte.
    Meine Damen und Herren, eine Auseinandersetzung darüber, ob etwas mehr oder etwas weniger Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen geschehen, erscheint mir vollkommen müßig. Menschenrechtsverletzungen sind in jedem Fall verabscheuungswürdig und werden hoffentlich von uns allen mit gleicher Klarheit und mit gleichem Nachdruck abgelehnt. Ich wäre sehr froh, wenn wir in diesem Hause darüber einig sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Es ist eine bare Selbstverständlichkeit, daß Minister Warnke in Guatemala auch das Gespräch mit dem Erzbischof führen wird. Ich bin in der Lage, Ihnen zu sagen, daß seine Haltung zur Menschenrechtsfrage in Guatemala in voller und größter Klarheit zum Ausdruck kommen wird. Dies ist eine bare Selbstverständlichkeit.
    Die Frage der Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen im einzelnen sollte uns vor diesem Hintergrund vielleicht nicht zu sehr beschäftigen. Die Täter und Hintermänner von Gewaltanwendungen und Menschenrechtsverletzungen sind im Einzelfall gerade in Guatemala oft schwer festzustellen. Aber wir müssen davon ausgehen, daß die Verletzungen teilweise auch durch staatliche und militärische Stellen zustande kommen; es sind andererseits auch mit Sicherheit linke oder rechte Extremisten des Untergrundes daran beteiligt. In dem
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1985 9701
    Parl. Staatssekretär Dr. Köhler
    Bericht des Wirtschafts- und Sozialrates der Vereinten Nationen über die Menschenrechtssituation in Guatemala vom 13. November 1984 wird darauf in aller Deutlichkeit hingewiesen.
    Nur: Das Beklagen und Kritisieren dieses Zustandes alleine löst das Problem j a gewiß noch nicht. Die entscheidende Frage ist doch, wie von deutscher Seite aus konkret zu einer Milderung und zu einer Beseitigung dieser Mißstände beigetragen werden kann. Ich warne davor, gerade in dieser Region von einem Denkansatz auszugehen, der da heißt: Wir können erst dann etwas zur Lösung der Probleme beitragen, wenn eine der schrecklichsten Ausdrucksformen der Problemlage, nämlich die Menschenrechtssituation, kein Problem mehr darstellt.
    Wir haben diese Diskussion auch am Beispiel von Salvador geführt. Es hat Kollegen gegeben, die aus Motiven, die ich gerne verstehen will, hier gesagt haben: Man darf in Salvador erst etwas tun, wenn die Menschenrechtslage sozusagen voll und ganz in Ordnung ist. Hätten wir uns auf diesen Standpunkt gestellt, meine Kolleginnen und Kollegen, wäre die einzige Chance der demokratischen Mitte in Salvador, die sich mit dem Namen von Napoleon Duarte verknüpft, verspielt worden, und die Kräfte der extremen Seiten, die jetzt durch den Wähler in die Schranken gewiesen worden sind, hätten triumphiert. Das Übel wäre durch dieses Zuwarten vermehrt worden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Doch gebe ich zu, daß wir hier auf einem Grat wandern, der schwierig ist. Aber eben dann ist es nötig, sich die Dinge präzise und genau anzuschauen. Der Besuch von Minister Warnke in Guatemala dient genau diesem Zweck. Er wird sich nicht nur vor Ort informieren, er wird die Situation der Menschenrechte in aller Klarheit ansprechen, und er beabsichtigt gerade die Kräfte zu ermutigen und zu stärken, die sich für die Gewährleistung der Menschenrechte und der demokratischen Entwicklung einsetzen.

    (Duve [SPD]: Mal präzise: Es geht um den Schutz der Frauen und Kinder, derjenigen, die jetzt schon Opfer sind! Es geht nicht um den abstrakten Begriff, Herr Staatssekretär!)

    — Das ist vollkommen klar, Herr Duve. Die Frage der Menschenrechte entscheidet sich am Schicksal des einzelnen Menschen. Da sind wir völlig einer Meinung.
    Zur demokratischen Entwicklung, meine ich, kann man sagen, daß die Chancen in diesem Land für eine demokratische Entwicklung heute so gut sind, wie sie bisher noch nicht gewesen sind. Die Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung haben am 1. Juli 1984 stattgefunden, und die gemäßigten Kräfte haben beachtliche Erfolge erzielt. Die Eingruppierung der Christdemokraten, wie sie hier eben durch den Sprecher der GRÜNEN vorgenommen worden ist, ist falsch. Sie stehen eher in der linken Mitte.

    (Lamers [CDU/CSU]: Die haben ja keine Ahnung von politischer Geographie!)

    Ich glaube, daß das hier eben schlicht und einfach eine denunziatorische Behauptung war.
    Der Staatschef, Meija Víctores, hat im Einvernehmen mit der Verfassunggebenden Versammlung Parlaments-, Kommunal- und Präsidentschaftswahlen für den 27. Oktober festgelegt. Eine mögliche Stichwahl für das Amt des Präsidenten ist für den 24. November 1985 und der Amtsantritt des gewählten Präsidenten für den 14. Januar 1986 angekündigt. Es ist also ein klarer Fahrplan hier vorhanden.
    Ich verweise noch einmal darauf, daß der Deutsche Bundestag die Bundesregierung in der Gemeinsamen Entschließung am 17. Januar 1985 aufgefordert hat, demokratische Entwicklungen aktiv zu unterstützen. Genau das ist der Sinn der Reise von Minister Warnke, dessen Besuchsprogramm auch Gespräche mit den vier Präsidentschaftskandidaten vorsieht.
    Diesem Prozeß der Demokratisierung in Guatemala kommt im Hinblick auf die Menschenrechtsverletzungen besondere Bedeutung bei; denn nur die Demokratisierung kann die Plattform dafür bieten, Interessengegensätze mit Argumenten statt mit Gewalt auszutragen.
    Natürlich ist auch das Thema der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit in diesen Gesprächen an der Reihe. Es ist zu fragen, wie eine solche Zusammenarbeit die positive Entwicklung bezüglich der Menschenrechte, der Demokratisierung oder der armen Bevölkerung fördern, initiieren, unterstützen kann.
    Wir haben z. B. einen Wunsch nach der Unterstützung einer größeren Kaffeegenossenschaft von Kleinbauern vorliegen, ein Projekt, dem bei der starken Stellung der reichen Großgrundbesitzer eine besondere soziale und gesellschaftliche Bedeutung zukommt. Sollen wir schon die Prüfung dieses Vorhabens ablehnen? Ich glaube, daß eine kategorische Ablehnung der staatlichen Zusammenarbeit sowohl unseren Interessen als auch denen der armen Bevölkerung Guatemalas zuwiderläuft.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)