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ID1012821400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/128 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 128. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 27. März 1985 Inhalt: Verzicht der Abg. Weiskirch (Olpe), Burgmann und Reents auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 9423 A Eintritt der Abg. Vogel (München) und Schmidt (Hamburg-Neustadt) in den Deutschen Bundestag 9423 A Aktuelle Stunde betr. Privatisierungspolitik der Bundesregierung Dr. Weng (Gerlingen) FDP 9441 C Wieczorek (Duisburg) SPD 9442 B Dr. Friedmann CDU/CSU 9443 A Vogel (München) GRÜNE 9444A Dr. Riedl (München) CDU/CSU 9444 D Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 9446A, 9450 C Esters SPD 9447 C Dr. Graf Lambsdorff FDP . . . . 9448A, 9455 B Roth SPD 9448 D Dr. Unland CDU/CSU 9449 D Daubertshäuser SPD 9451 D Dr. Kronenberg CDU/CSU 9452 D Dr. Jens SPD 9453 D Uldall CDU/CSU 9454 C Fragestunde — Drucksachen 10/3067 vom 22. März 1985 und 10/3073 sowie 10/3076 vom 26. März 1985 — Versetzung der Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit DringlAnfr 1, 2 26.03.85 Drs 10/3073 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG . 9423 B ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 9423 D ZusFr Braun CDU/CSU 9424 A ZusFr Frau Schmedt (Lengerich) SPD 9424 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 9424 C ZusFr Frau Blunck SPD 9424 D ZusFr Frau Weyel SPD 9424 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 9425 A ZusFr Jaunich SPD 9425 A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 9425 B ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . 9425 B ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 9425 C ZusFr Frau Simonis SPD 9425 D ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD 9426 D ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 9427 C ZusFr Heistermann SPD 9428 A ZusFr Lambinus SPD 9428 B Haltung der Bundesregierung zur Frage einer Auslieferung des Kurden Emin Ylmaz an die Türkei DringlAnfr 3 26.03.85 Drs 10/3076 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Erhard BMJ 9428 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 9428 D Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Erleichterung des Adoptionsrechts; Bestellung eines Pflegers nach § 1912 BGB für ein von Abtreibung bedrohtes ungeborenes Kind MdlAnfr 1, 2 22.03.85 Drs 10/3067 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Erhard BMJ 9429 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 9429 B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1985 ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . . 9429 C ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD 9430 A ZusFr Heistermann SPD 9430 A Erprobung und Markteinführung des umweltfreundlichen und energieeinsparenden Heizsystems „Veritherm" MdlAnfr 3, 4 22.03.85 Drs 10/3067 Lattmann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . . 9431 A ZusFr Lattmann CDU/CSU 9431 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 9431 C ZusFr Huonker SPD 9431 D Auflösung des Wissenschaftlichen Direktoriums des Ostkollegs MdlAnfr 8, 9 22.03.85 Drs 10/3067 Baum FDP Antw PStSekr Spranger BMI 9432 B ZusFr Baum FDP 9432 C ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 9432 D ZusFr Dr. Hirsch FDP 9433 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . 9433 A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . 9433 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 9433 B ZusFr Heistermann SPD 9433 C ZusFr Huonker SPD 9433 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 9434 C ZusFr Lambinus SPD 9435 A Reduzierung der Fluor-Emissionen im Kreis Pinneberg; Aufstellung eines Luftreinhalteplans MdlAnfr 10, 11 22.03.85 Drs 10/3067 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Spranger BMI 9435 B ZusFr Frau Blunck SPD 9435 C Urteil des Bundesfinanzhofs vom 7. Dezember 1984 zum sogenannten Essensfreibetrag MdlAnfr 20 22.03.85 Drs 10/3067 Huonker SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 9436 B ZusFr Huonker SPD 9436 C Künftige steuerliche Förderung selbstgenutzten Wohneigentums MdlAnfr 21 22.03.85 Drs 10/3067 Huonker SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 9436 C ZusFr Huonker SPD 9436 D Auswirkungen des § 15a EStG auf mittelständische Kommanditgesellschaften MdlAnfr 22 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 9437 B ZusFr Dr. Enders SPD 9437 C Dauer der Bearbeitung von Schadensfällen bei den Kfz-Versicherungen MdlAnfr 23 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 9437 D ZusFr Dr. Enders SPD 9438 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9438 A Künftige Entwicklung des mittelfränkischen Arbeitsmarktes, insbesondere im Bereich der Nürnberger Metallindustrie MdlAnfr 30 22.03.85 Drs 10/3067 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9438 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 9438 C ZusFr Vahlberg SPD 9439 A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 9439 B Massenentlassungen bei der Philips-Tochter Grundig AG MdlAnfr 31 22.03.85 Drs 10/3067 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9439 B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 9439 C ZusFr Stiegler SPD 9439 D ZusFr Schmidt (München) SPD 9440 A ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 9440 B ZusFr Vahlberg SPD 9440 B Möglichkeit kartellrechtlicher Regelungen zugunsten der Grundig AG im Bereich der Bürotechnik MdlAnfr 34 22.03.85 Drs 10/3067 Haase (Fürth) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9440 D ZusFr Haase (Fürth) SPD 9440 D ZusFr Stiegler SPD 9441 A ZusFr Dr. Graf Lambsdorff FDP . . . 9441A Aufträge des Bundes an die Grundig AG und den Philips-Konzern MdlAnfr 35, 36 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Haack SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9441 B Nächste Sitzung 9455 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1985 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 9457* A Anlage 2 Zusammenkunft des Nationalrates der Resistencia National Mocambiquana (RNM) in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 73 08.03.85 Drs 10/2987 Toetemeyer SPD ErgSchrAntw StMin Möllemann AA auf ZusFr Toetemeyer SPD 9457* C Anlage 3 Verluste der deutschen Bauwirtschaft durch unverbrauchte Bundesmittel der Titelgruppe 712 für größere Bauvorhaben von 1982 bis 1984 MdlAnfr 14, 15 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Riedl (München) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 9457* C Anlage 4 Privatisierung von Unternehmen MdlAnfr 16, 17 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Weng (Gerlingen) FDP SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 9458*A Anlage 5 Steueranreize für Käufer bzw. Halter abgasentgifteter Kraftfahrzeuge auch im Falle einer Änderung der bisherigen Pläne der Bundesregierung MdlAnfr 18, 19 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Spöri SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 9458* B Anlage 6 Bundesmittel für den Straßenbau und den Brandschutz im Manövergebiet Soltau-Lüneburg MdlAnfr 25, 26 22.03.85 Drs 10/3067 Hedrich CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 9458* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1985 9423 128. Sitzung Bonn, den 27. März 1985 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 29. 3. Frau Beck-Oberdorf 29. 3. Dr. Diederich (Berlin) ** 29. 3. Duve 29. 3. Dr. Ehmke (Bonn) 29. 3. Ertl 29. 3. Eylmann 29. 3. Frau Fischer** 29. 3. Franke (Hannover) 29. 3. Frau Fuchs (Köln) 28. 3. Frau Fuchs (Verl) ** 29. 3. Frau Geiger** 29. 3. Dr. Geißler 29. 3. Haehser 29. 3. Handlos 29. 3. Dr. Hauff 29. 3. Frau Dr. Hellwig 28. 3. Dr. Holtz** 29. 3. Jung (Düsseldorf) 28. 3. Klein (München) 29. 3. Kleinert (Hannover) 29. 3. Dr. h. c. Lorenz 29. 3. Matthöfer 29. 3. Dr. Meyer zu Bentrup 29. 3. Dr. Müller** 29. 3. Nagel 27. 3. Neumann (Bramsche) * 29. 3. Dr.-Ing. Oldenstädt 29. 3. Pfuhl 29. 3. Polkehn 29. 3. Rappe (Hildesheim) 27. 3. Schmidt (Hamburg) 29. 3. Freiherr von Schorlemer 27. 3. Schreiner 29. 3. Schröder (Hannover) 29. 3. Schulte (Unna) 29. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim** 29. 3. Dr. Stark (Nürtingen) 29. 3. Dr. Stercken** 29. 3. Stockhausen 29. 3. Stommel 29. 3. Tillmann 29. 3. Verheugen 29. 3. Voigt (Sonthofen) 27. 3. Waltemathe 29. 3. Dr. Warnke 29. 3. Dr. Wieczorek 29. 3. Dr. Wulff* 29. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der 73. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Ergänzende Antwort des Staatsministers Möllemann auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Toetemeyer (SPD) (Drucksache 10/2987 Frage 73, 126. Sitzung, Seite 9290): Ihre Zusatzfrage bezüglich der von Ihnen erwähnten Quelle „Domingo" beantworte ich wie folgt: „Domingo" ist eine in Mosambik erscheinende Sonntagszeitung, die der mosambikanischen Regierung nahesteht. In der Ausgabe vom 16. Dezember 1984 wurde ein Interview mit dem RNM-Überläufer Constantino Reis veröffentlicht. In diesem Interview hat Herr Reis u. a. die von Ihnen angeführte Zusammenkunft des „Nationalrats" der RNM erwähnt. Ich gehe davon aus, daß sich die Zeitung nicht notwendigerweise mit allen Feststellungen des Interviews identifiziert. Der Bundesregierung liegen jedenfalls keine Informationen vor, die die Richtigkeit dieser Angaben bestätigen können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Riedl (CDU/CSU) (Drucksache 10/3067 Fragen 14 und 15): Wie viele Bundesmittel für sogenannte größere Bauvorhaben der Titelgruppe 712 aus den Bundeshaushalten 1982, 1983 und 1984 sind als Ausgabereste in Abgang gestellt und damit der deutschen Bauwirtschaft entzogen worden? Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß mit einer vollen Inanspruchnahme der vom Parlament bewilligten Baumittel durch den Bund ein nicht unwesentlicher Beitrag zur Bewältigung der bekanntermaßen großen Schwierigkeiten in der deutschen Bauwirtschaft hätte geleistet werden können, und warum wurde diese Möglichkeit nicht genutzt? Aus der Bildung oder Inabgangstellung von Ausgaberesten bei Titeln der Gruppe 712 kann nicht gefolgert werden, daß weniger Aufträge an die Bauwirtschaft vergeben wurden. Allenfalls läßt sich hieraus schließen, daß bei Ausführung und Abrechnung der als Einzelvorhaben veranschlagten Baumaßnahmen zum Teil Verzögerungen eingetreten sind. Denn die Inabgangstellung von Ausgaberesten hat aus den nachfolgenden Gründen für die Bauwirtschaft keine Bedeutung: Die Aufträge für größere Baumaßnahmen werden nämlich regelmäßig aufgrund von Verpflichtungsermächtigungen erteilt. Die Ausgabeansätze zeigen daher lediglich an, bis zu welcher Höhe im Haushaltsjahr Zahlungen für bereits erteilte Bauaufträge voraussichtlich zu leisten sind. Werden solche Zahlungen erst im nächsten Haushaltsjahr fällig, können sie aufgrund von Ausgaberesten bewirkt werden. Soweit die Ausga- 9458* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1985 ben im nächsten Haushaltsplan in erforderlicher Höhe erneut veranschlagt worden sind, werden die entsprechenden Ausgabereste in Abgang gestellt, weil sie dann zur Erfüllung fälliger Zahlungen entbehrlich sind. Die Höhe der in Abgang gestellten Bundesmittel bei den Titeln der Gruppe 712 ließe sich vom Bundesministerium der Finanzen nur mit einem unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand feststellen; denn die Bildung und Inabgangstellung von Resten geschieht in Eigenverantwortung der Ressorts ohne Beteiligung des Bundesministeriums der Finanzen. Es kann sich aber um kein erhebliches Finanzvolumen handeln, da sich die jährlichen Minderausgaben bei den Titeln der Gruppe 712 in den letzten Jahren nur auf durchschnittlich 0,1 Milliarden DM beliefen und erfahrungsgemäß nur ein geringer Teil der Minderausgaben in Abgang gestellt wird. Im übrigen ist die Bundesverwaltung schon im eigenen Interesse bestrebt, daß die von ihr beabsichtigten und durch den Haushaltsplan parlamentarisch gebilligten Bauvorhaben nach Vergabe zügig in Auftrag gegeben und ausgeführt werden. Diese Zielsetzung entspricht auch dem Interesse der Bauwirtschaft. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Weng (Gerlingen) (FDP) (Drucksache 10/3067 Fragen 16 und 17): Wann gedenkt die Bundesregierung, ihr Privatisierungskonzept abschließend im Kabinett zu behandeln? Ist die Bundesregierung mit der FDP der Auffassung, daß die Prüfaufträge im Privatisierungskonzept des Bundesministers der Finanzen das Ziel haben, die Privatisierung der aufgeführten Unternehmen möglichst durchzuführen? Zu Frage 16: Das Bundeskabinett ist am 26. März 1985 mit den Vorschlägen des Bundesministers der Finanzen befaßt worden. Zu Frage 17: Die in der Vorlage des Bundesministers der Finanzen im einzelnen. aufgeführten Prüfaufträge sind vom Bundeskabinett erteilt worden. Sie werden sachgerecht durchgeführt. Erst danach kann allerdings eine endgültige Entscheidung getroffen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Spöri (SPD) (Drucksache 10/3067 Fragen 18 und 19): Mit welchen finanziellen Anreizen kann der Käufer von abgasentgifteten Kraftfahrzeugen und der Kraftfahrzeughalter bei einer entsprechenden Umrüstung rechnen? Wie wird steuerlich mit Kraftfahrzeugkäufern und Kraftfahrzeughaltern verfahren, die sich im Vertrauen auf die von der Bundesregierung fest versprochenen Steueranreize ein umweltfreundliches Auto gekauft bzw. umgerüstet haben, wenn die Bundesregierung ihre steuerlichen Pläne zur Förderung des abgasarmen Autos wieder ändert? Nach wie vor sollen nach den Vorstellungen der Bundesregierung schadstoffarme und umgerüstete Pkw durch einen steuerlichen Anreiz gefördert werden. Es ist jedoch davon auszugehen, daß im Hinblick auf die Haltung unserer Partner in der EG sowie der Kommission hinsichtlich des Umfanges der Förderung Änderungen vorgenommen werden müssen. Mit der EG-Kommission finden in den nächsten Tagen noch Verhandlungen statt über die genaue Höhe der steuerlichen Förderung. Ich bitte um Verständnis, daß ich, solange diese Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind, über Einzelheiten und die Höhe der steuerlichen Anreize keine Angaben machen kann. In jedem Fall werden aber auch diejenigen, die bereits einen schadstoffarmen Pkw angeschafft haben, eine steuerliche Förderung erhalten, wenn die Bundesregierung ihre Pläne mit Rücksicht auf die Mitgliedstaaten der EG anpassen muß. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Fragen des Abgeordneten Hedrich (CDU/CSU) (Drucksache 10/3067 Fragen 25 und 26): Aus welchen Gründen beabsichtigt die Bundesregierung, einen zuungunsten des Landkreises Soltau-Lüneburg veränderten Kostenteilungsschlüssel in Zukunft bei Neubau- und Sanierungsmaßnahmen der Straßen im Gebiet des SoltauLüneburg-Abkommens, d. h. im Bereich des Soltau-Lüneburg-Manövergebietes, zugrunde zu legen? Beabsichtigt die Bundesregierung, die bisher gewährten Mittel für die Anschaffung und Unterhaltung der wegen der erhöhten Waldbrandgefahr in Manövergebieten erforderlichen zusätzlichen Feuerwehrfahrzeuge im Soltau-Lüneburger Manövergebiet zu streichen? Zu Frage 25: In entsprechender Anwendung des Artikels 23 des Gesetzes zum NATO-Truppenstatut erstattet der Bund im Bereich des Soltau-Lüneburg-Abkommens dem Träger der Straßenbaulast die durch den militärischen Verkehr entstehenden notwendigen Mehrkosten für den Ausbau oder die Unterhaltung der Straßen. Die Höhe dieser Mehrkosten richtet sich nach dem Umfang des Militärverkehrs, der auf den einzelnen Straßen unterschiedlich ist und jeweils gesondert ermittelt werden muß. Im Interesse einer Verwaltungsvereinfachung wird angestrebt, für Gruppen von gleichgelagerten Fällen die Kostenbeteiligung nach einheitlichen Kostenschlüsseln zu regeln. Die erforderlichen Ermittlungen Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1985 9459* werden im Auftrag des Bundesministers für Verkehr von der Niedersächsischen Straßenbauverwaltung durchgeführt und sind noch nicht abgeschlossen. Zu Frage 26: Der Bund wird — wie seit Jahren — für die Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen und den Bau von Feuerwehrgerätehäusern im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel Zuwendungen gewähren.
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    Rede von Dr. Hermann Josef Unland


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich zunächst ein Wort zum verehrten Kollegen Graf Lambsdorff sagen, dessen Rede ich natürlich auf Grund der Überwindung eines dreizehnjährigen Frusts gut verstehen kann; aber ich möchte, Graf Lambsdorff, mit einem Zitat dessen replizieren, was Ihr Parteivorsitzender Bangemann auf dem CDU-Parteitag in Essen gesagt hat. Er sagte: Die Bundesregierung ist so gut, daß sie sich auch ungewöhnliche Sachen leisten kann. — Ich würde sagen: Die Koalition ist so gut, daß sie sich auch ungewöhnliche Reden leisten kann.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Meine Damen und Herren, wir begrüßen, daß das Kabinett gestern einstimmig das solide Konzept des Bundesfinanzministers verabschiedet hat. Ich lege Wert auf die Worte „einstimmig" und „solide".

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Waren denn alle da?)

    Wenn immer wieder versucht wird, dabei eine künstliche Hektik zu erzeugen, so ist das, glaube ich, sowohl gegenüber den Belegschaften als auch gegenüber den Unternehmen nicht gerecht.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Es haben doch im Kabinett drei Mitglieder gefehlt!)




    Dr. Unland
    Der Bundesfinanzminister hat sehr sorgfältige Gespräche mit den Unternehmensleitungen und mit den Belegschaften geführt, und jeder, dem Mitbestimmung etwas bedeutet, sollte das einfach zur Kenntnis nehmen. Ich glaube, daß ist richtig.
    Herr Kollege Roth, trotz aller Polemik: Wir gehen nicht davon ab, daß nach unserem Verständnis von Wirtschaftspolitik private Initiative und private unternehmerische Betätigung Vorrang vor staatlicher Politik haben. Das ist für uns gar keine Ideologie, sondern es geht einfach darauf zurück, daß ein Unternehmer, der ganz auf sich gestellt ist, der auf eigenes Risiko wirtschaften muß, besser und verantwortungsvoller wirtschaftet als einer, der Vater Staat im Rücken hat.
    Meine verehrten Kollegen, Sie alle lesen so gut wie ich die Zeitung. Bei allem Respekt vor unserem französischen Nachbarn: Sehen Sie sich einmal an, wie es in der französischen Automobilindustrie aussieht. Ich glaube, jeder, der sich Informationen über die geistigen Hintergründe dieser Privatisierungspolitik verschaffen möchte, sollte sich einmal das Kapitel III in dem gestern beschlossenen Gesamtkonzept der Bundesregierung — „Grundsätze der Beteiligungspolitik" — ansehen.
    Für uns ist die Privatisierung von Bundesunternehmen — das ist bisher noch nicht gesagt worden
    — keine neumodische Angelegenheit. Schon in den 50er Jahren haben wir mit der Privatisierung von Preussag, VW und VEBA den ersten Schritt getan. Diese damaligen Privatisierungen sind für immer mit den Namen der beiden verantwortlichen Bundesminister Hermann Lindrath und Werner Dollinger verbunden. Die Anwesenheit von Werner Dollinger auf der Regierungsbank macht für mich symbolisch die Kontinuität dieser Politik deutlich,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    die für uns keine fiskalische, sondern eine Grundsatzangelegenheit ist.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Paßt auf die Lufthansa auf!)

    — Ja, darauf komme ich gleich.
    Wir bedauern es außerordentlich, daß diese Privatisierungspolitik in den 70er Jahren nicht mehr weitergeführt worden ist. Im Gegenteil: Die Zahl der staatlichen Beteiligungen ist von 1970 bis 1982 um sage und schreibe 261 Unternehmen gestiegen. Zwar ist diese Zahl Ende 1983 wieder gesunken, weil der Bundesanteil an der VEBA auf 30 % gesunken war. Bei der Gelegenheit aber konnten Sie lernen, daß die VEBA Ende 1982 an nicht weniger als an 465 Unternehmen beteiligt war. Ich frage mich: In welchem Land leben wir eigentlich, daß man eine solche Konzernstruktur für etwas Normales hält,

    (Roth [SPD]: Da haben Sie ja viel geschafft, fünf auf einen Streich! — Weitere Zurufe von der SPD)

    und wie will eigentlich eine Unternehmensleitung ein solches Konglomerat einigermaßen wirtschaftlich bewegen? Ich sehe das nicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Auch wettbewerbspolitische Gründe sprechen dafür, daß wir die Privatisierung fortsetzen. Es ist einfach unzumutbar, daß der kleine mittelständische Unternehmer ganz auf sich gestellt ist, während der andere Vater Staat in Anspruch nehmen kann. Hier ist schon die imaginäre Zahl von 4,2 Milliarden DM Zuschuß des Bundes — das ist der saldierte Zuschuß — genannt worden. Unsere Steuerzahler haben Anspruch auf Rendite, und nicht darauf, noch etwas nachschießen zu müssen.
    Der Kollege Riedl hat schon gesagt, daß wir uns bei unserer weiteren Privatisierungspolitik streng an § 65 der Bundeshaushaltsordnung halten werden. Ich sage ganz deutlich, daß derjenige die Beweislast für die gesamtwirtschaftliche Notwendigkeit staatlicher Unternehmertätigkeit trägt, der ein überwiegendes öffentliches Interesse für die Beibehaltung glaubt behaupten zu können. Wir werden weiter nach dieser Maxime handeln. Dabei werden wir auch keine Tabus scheuen. Dabei werden wir auch kein Tabu Lufthansa scheuen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Bundesminister der Finanzen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Stoltenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir reden hier nicht über abstrakte Vorgänge. Ich will daran erinnern, daß vor ziemlich genau 26 Jahren
    — fast auf den Tag genau — die Privatisierung von Bundesvermögen begann, damals durch eine sehr weitgehende Teilprivatisierung der Preussag. Vor 25 Jahren folgte die Entscheidung über eine Teilprivatisierung von VW, und vor 20 Jahren begann eine Teilprivatisierung von VEBA, und zwar dort, wo wir vor einem Jahr einen Schritt weiter gegangen sind. Ich rufe das in Erinnerung, Herr Kollege Jens, weil es ja, wenn man die Erfahrungen sieht, zum Teil wirklich unsinnige Unterstellungen sind, mit denen hier — zuletzt von Herrn Kollegen Roth — gearbeitet wird.
    Das Interessante ist, daß Unternehmen, die sich zeitweise in sehr großen Schwierigkeiten befanden
    — es gab eine Preussag-Krise —, auch durch die Verbreiterung der Grundlage bei den Aktionären, durch die nachhaltige Beteiligung privater Eigentümer und durch das stärkere Interesse der Mitarbeiter an Belegschaftsaktien große Erfolge zu verzeichnen hatten und heute zu leistungsstarken und gesunden Unternehmen geworden sind.
    Privatisierung ist kein sicheres Rezept für Erfolg. Aber die Erfahrungen von 25 Jahren sprechen dafür, daß die Verbreiterung der Eigentümerbasis, der wohltuende Einfluß privaten Interesses und Engagements die Voraussetzungen und die Chancen für einen Erfolg vergrößern. Ich erinnere auch deshalb daran, Herr Kollege Roth, weil damit ja eigentlich widerlegt ist, was Sie an Vermutungen über Teilprivatisierung ausgesprochen haben. Weil es aufgrund der politischen Verhältnisse von 1969 bis 1982 nicht möglich war, in der Koalition von SPD und FDP auch nur einen Schritt in die richtige Richtung zu tun, und weil im Gegenteil mit Duldung der damaligen Bundesregierung die öffentliche Hand ihren



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    Beteiligungsbesitz mittelbar ständig vergrößert hat, haben sich natürlich auch bestimmte geistige Verhaltensweisen und Mentalitäten gebildet. Es ist in der Tat keine einfache Aufgabe gewesen, Vorstände und Aufsichtsräte einiger Unternehmen davon zu überzeugen, daß die von uns gewollte Politik richtig ist. Wir machen das auf dem Weg der Überzeugung und nicht der Anordnung. Dann braucht man zwar etwas mehr Zeit, aber ich bin gleichwohl für diesen Weg. Von einigen Äußerungen aus dem Vorstand der Lufthansa abgesehen, die ich öffentlich mißbilligt habe und noch mißbillige, weil es nicht Aufgabe von Vorständen ist, dem Eigentümer die Politik vorzuschreiben,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    haben sich die in der Diskussion befindlichen Unternehmen insgesamt kooperativ und loyal verhalten. Im übrigen: Über die Lufthansa, Herr Kollege Riedl, reden wir in einem anderen Zusammenhang. Ich halte meinen Vorschlag, die Bundesbeteiligung auf 55 % zurückzuführen, voll aufrecht. Ich sage das, damit hier kein Zweifel besteht, nachdem das von anderer Seite angesprochen worden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, es ist in diesem Zusammenhang auch abwegig, vor einer Begünstigung reicher Leute zu reden. Ja, sind denn die vielen Zehntausende, die Hunderttausende, die Aktien an Preussag, VW und VEBA erworben haben, wirklich reiche Leute?

    (Roth [SPD]: Das haben wir bei VEBA gesehen!)

    Zuletzt sind es 20 000 Mitarbeiter der VEBA gewesen, die vor zwölf Monaten Belegschaftsaktien erworben haben. Über welches Land reden Sie eigentlich, Herr Roth, wenn Sie hier solche Sprüche klopfen?

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das Klassenkampf-Vokabularium ist heute zwar für jede aktuelle Auseinandersetzung gut, aber es wird immer weniger Menschen überzeugen.
    Sehr geehrter Kollege Graf Lambsdorff, ich widerspreche der Auffassung, daß aus dem Paket ein Päckchen geworden ist. Wenn es hier um eine schwere Last, um ein schweres Paket geht, das ich zu tragen habe, dann ist das zunächst einmal die beschriebene Aufgabe, die tief in roten Zahlen befindlichen Unternehmen allmählich wieder auf feste Grundlagen zu stellen. Das, was jetzt nach intensiven Erörterungen für eine erhebliche Verringerung der Bundesbeteiligungen fest vorgesehen ist, ist schon — ich will das ausdrücklich sagen — ein stattliches Paket. Ich unterstreiche die Absicht, bei den anderen Beteiligungen, die im Kabinettsbeschluß genannt sind und bei denen noch Prüfungen erforderlich sind, in den nächsten zwei Jahren — jedenfalls bei einigen Unternehmen — auch zu Entscheidungen zu kommen. Wir reden über das, was in zwei Jahren geschehen soll. Wir werden die Vorarbeiten — ich sagte es schon — in der Bundesregierung in guter Partnerschaft weiterführen — auch mit den beteiligten Kollegen der FDP —, damit dann eine weitere sinnvolle Verringerung der Bundesbeteiligungen möglich ist.
    Da hier ein altes, überholtes Schreiben des Kollegen Zimmermann zitiert worden ist, will ich unterstreichen, daß es in intensiven Gesprächen gelungen ist, Bedenken, die sich zum Teil auch in diesem Schreiben fanden, zu zerstreuen und im Gespräch Einvernehmen zu erzielen. Der Bundesinnenminister trägt den Kabinettsbeschluß genauso eindeutig mit wie jedes andere Kabinettsmitglied; ich begrüße das.
    Meine Damen und Herren, ich glaube, daß diese Aktuelle Stunde hier einige Aspekte deutlich machen konnte. Daß es hier zwischen den Sozialdemokraten und natürlich auch den GRÜNEN auf der einen und uns auf der anderen Seite grundlegende Auffassungsunterschiede über das gibt,

    (Dr. Lammert [CDU/CSU]: Das braucht Sie nicht zu irritieren!)

    was Aufgabe des Staates ist, z. B. hinsichtlich der Frage, ob der staatliche Einfluß, auch in der Form von Eigentum in der Wirtschaft, erweitert oder verringert werden soll, ist uns wohl bewußt. Wir werden dafür werben, daß der Gedanke privater Initiative und sozialer Verantwortung in unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung weiter an Boden gewinnt, weil wir uns davon mehr versprechen, als wenn der Staat immer neue Verantwortlichkeiten an sich zieht, die wir besser den mündigen Bürgern vertrauensvoll überlassen sollten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)