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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/126 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 126. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 14. März 1985 Inhalt: Gedenkworte für den verstorbenen sowjetischen Staats- und Parteichef Konstantin Ustinowitsch Tschernenko 9241 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Ertl und Liedtke 9241 B Verzicht der Abg. Dr. Jannsen, Frau Dr Hickel und Krizsan auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 9241 B, 9293 D Eintritt der Abg. Frau Dann, Dr. Müller (Bremen) und Dr. Schierholz in den Deutschen Bundestag 9241 B, 9293 D Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 9241 B Erweiterung der Tagesordnung 9241 C Begrüßung einer Delegation der kubanischen Nationalversammlung 9254 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung unterhaltsrechtlicher, verfahrensrechtlicher und anderer Vorschriften — Drucksache 10/2888 — Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 9241 D Stiegler SPD 9243 B Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU . . . 9245A Frau Schoppe GRÜNE 9247 D . Beckmann FDP 9248 C Frau Matthäus-Maier SPD 9249 D Buschbom CDU/CSU 9251 C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung haftungsrechtlicher Vorschriften des Atomgesetzes (Haftungsnovelle) — Drucksachen 10/2200, 10/2231 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2950 — 9252 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 27. Juni 1980 zur Gründung des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe — Drucksache 10/1535 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2867 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3020 — Höffkes CDU/CSU 9253 B Dr. Mitzscherling SPD 9254 A Dr. Haussmann FDP 9254 D Verheyen (Bielefeld) GRÜNE . . . 9255 D, 9260 C Kittelmann CDU/CSU 9256 C Dr. Hauchler SPD 9257 C Dr. Rumpf FDP 9258 D Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 9259 D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 126. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. März 1985 Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten Jahresbericht 1984 — Drucksache 10/2946 — Präsident Dr. Jenninger 9261 B Biehle CDU/CSU 9262 A Schmidt (Hamburg) SPD 9263 D Ronneburger FDP 9267 A Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 9268 D Berkhan, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages 9270 C Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 9273 B Wahl des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages Ergebnis der Wahl 9275 A Weiskirch (Olpe) CDU/CSU 9275 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Maßnahmen zur Förderung des schadstoffarmen Personenkraftwagens — aus Drucksache 10/2523 — Erste Beschlußempfehlung und Erster Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/2942 — Erster Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2949 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes (3. Mineralölsteuer-Änderungsgesetz) — Drucksache 10/339 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/2942 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2949 — Dr. Lippold CDU/CSU 9294_C Lennartz SPD 9296 D Hoffie FDP 9299 A Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 9301 A Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 9303A Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Aufrechterhaltung des Sportboykotts gegen Südafrika — Drucksache 10/2341 — Schwenninger GRÜNE 9305 A Clemens CDU/CSU 9306 D Büchner (Speyer) SPD 9308 C Schäfer (Mainz) FDP 9310 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Entschädigung für Zeugen und Sachverständige — Drucksachen 10/1919, 10/2958 — Lambinus SPD 9312 B Buschbom CDU/CSU 9313 C Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 9314A Kleinert (Hannover) FDP 9315A Beratung des Berichts des Rechtsausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von den Abgeordneten Schmidt (München), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Frau Renger, Schröder (Hannover), Dr. Schöfberger, Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 10/891 — Schmidt (München) SPD 9316A Dr. Miltner CDU/CSU 9318A Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 9319 C Schily GRÜNE 9321 B Kleinert (Hannover) FDP 9323 B Zur Geschäftsordnung Dr. Bötsch CDU/CSU 9325 B Jahn (Marburg) SPD 9325 D Namentliche Abstimmung 9328 A Ergebnis der Abstimmung 9328 A Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi/Kenia — Drucksache 10/2810 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 126. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. März 1985 III Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi — Drucksache 10/3021 — Frau Fischer CDU/CSU 9327 A Frau Zutt SPD 9329 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 9330 C Frau Potthast GRÜNE 9331 B Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 9332 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Personalstruktur in den Streitkräften — Drucksache 10/2887 — Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 9334 D Jungmann SPD 9340 C Wilz CDU/CSU 9342 C Dr. Schierholz GRÜNE 9344 D Ronneburger FDP 9347 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Technikfolgenabschätzung und -bewertung zu dem Antrag der Abgeordneten Roth, Vosen, Lutz, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Hansen (Hamburg), Dr. Kübler, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Buschfort, Dreßler, Egert, Glombig, Heyenn, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgenabschätzung und -bewertung — Drucksachen 10/2383, 10/2517, 10/2937 — Dr. Bugl CDU/CSU 9350 C Matthöfer SPD 9351A Kohn FDP 9352 B Frau Dr. Bard GRÜNE 9352 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes — Drucksache 10/1641 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/2944 — 9354A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Lastenausgleichsbank — Drucksache 10/2873 — 9354 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 10. September 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kanada über die gegenseitige Unterstützung und die Zusammenarbeit ihrer Zollverwaltungen — Drucksache 10/2862 — 9354 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 23 02 Tit. 836 01 — Erhöhung des Kapitalanteils der Bundesrepublik Deutschland an der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank) — — Drucksachen 10/2650, 10/2852 — . . . 9354 C Beratung und Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben im Haushaltsjahr 1984 bei a) Kap. 10 02 Tit. 656 53 — Landabgaberente — und b) Kap. 10 02 Tit. 656 55 — Krankenversicherung der Landwirte — — Drucksachen 10/2651, 10/2853 — . . . 9354 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 1111 Tit. 682 01 — Erstattung von Fahrgeldausfällen — — Drucksachen 10/2640, 10/2854 — . . . 9354 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit — Drucksachen 10/1406, 10/2859 — . . . 9354 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zur Auslegung der Geschäftsordnung IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 126. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. März 1985 hier: §§ 75 und 88 GO-BT (Zulässigkeit von Entschließungsanträgen, zu denen es keine Vorlagen aus dem Katalog von § 75 Abs. 1 GO-BT gibt) — Drucksache 10/2845 — Dr. Lammert CDU/CSU 9355 B Beratung der Sammelübersicht 68 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2938 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 69 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2939 — 9355 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — — Drucksachen 10/2721, 10/2969 — . . . 9356 A Fragestunde — Drucksache 10/2987 vom 8. März 1985 — Engagement des Bundeskanzlers für die Probleme des Waldsterbens im Alpenraum MdlAnfr 8 08.03.85 Drs 10/2987 Frau Dr. Bard GRÜNE Antw StMin Vogel 9275 C ZusFr Frau Dr. Bard GRÜNE 9275 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9276A Lärmbelästigung durch Überschallflüge über dem norddeutschen Festland seit 1981 MdlAnfr 41, 42 08.03.85 Drs 10/2987 Heyenn SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 9276 B ZusFr Heyenn SPD 9276 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9277 B Übungsangriffe von Luftwaffeneinheiten am 5. März 1985 zwischen Heilbronn und Miltenberg; Bestimmung eines Krankenhauses als Ziel- und Orientierungspunkt für Luftkämpfe MdlAnfr 43, 44 08.03.85 Drs 10/2987 Klein (Dieburg) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 9277 C ZusFr Klein (Dieburg) SPD 9277 C Neufestsetzung von Vergütungssätzen für die „Bergung vertriebener bundeseigener Seezeichen einschließlich Zubehör und Anlageteilen sowie meereskundlicher Meßgeräte" auf Grund der Strandungsordnung vom 17. Mai 1874 MdlAnfr 49, 50 08.03.85 Drs 10/2987 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . . 9278 C ZusFr Dr. Sperling SPD 9278 C Nichtausschöpfung von Ausbildungsmöglichkeiten bei Bundesbahndienststellen, insbesondere beim Bahnbetriebswerk Siegen, im Jahr 1985 MdlAnfr 47, 48 08.03.85 Drs 10/2987 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 9279 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 9279 B Mindestanforderungen an einen sicheren Schülertransport MdlAnfr 51, 52 08.03.85 Drs 10/2987 Pfuhl SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 9280 A ZusFr Pfuhl SPD 9280 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9281 A ZusFr Dr. Sperling SPD 9281 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 9281 B Berücksichtigung der Belange des Natur- und Umweltschutzes beim Ausbau des Mains, insbesondere durch Neuanlegung der Buhnenfelder MdlAnfr 53, 54 08.03.85 Drs 10/2987 Lambinus SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 9281 C ZusFr Lambinus SPD 9281 D ZusFr Frau Dr. Bard GRÜNE 9282 B Zusammenfassung der maschinentechnischen Stelle beim Postamt Moers mit den anderen technischen Stellen dieses Amtes MdlAnfr 55 08.03.85 Drs 10/2987 Dr. Schmude SPD Antw PStSekr Rawe BMP 9282 D ZusFr Dr. Schmude SPD 9283 A Telefongebühren für gemeinnützige Unternehmen im Rahmen des „Service 130" der Post, insbesondere für den geplanten Krebsinformationsdienst MdlAnfr 58 08.03.85 Drs 10/2987 Dr. Soell SPD Antw PStSekr Rawe BMP 9283 C ZusFr Dr. Soell SPD 9283 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 126. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. März 1985 V Informierung der Städte, Landkreise und Gemeinden über die Verkabelung; zügige Verkabelung auch in der Fläche MdlAnfr 59, 60 08.03.85 Drs 10/2987 Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Rawe BMP 9284A ZusFr Hinsken CDU/CSU 9284 C ZusFr Bernrath SPD 9285A ZusFr Dr. de With SPD 9285 B Internationale Erfahrungen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs mit alternativen Kraftstoffen MdlAnfr 66 08.03.85 Drs 10/2987 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . . 9285 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9286 A ZusFr Dr.-Ing. Laermann FDP 9286 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 9286 B ZusFr Toetemeyer SPD 9286 C Äußerungen von Bundesminister Frau Dr. Wilms auf der didacta '85 hinsichtlich der Verantwortung gegenüber den Schülern bei Einführung neuer Techniken MdlAnfr 67 08.03.85 Drs 10/2987 Vogelsang SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW 9286 D ZusFr Vogelsang SPD 9286 D ZusFr Kastning SPD 9287 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 9287 C Kritische Haltung der Bundesregierung bei der Einführung neuer Techniken (Computer) in Schulen MdlAnfr 68, 69 08.03.85 Drs 10/2987 Kastning SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW 9287 D ZusFr Kastning SPD 9287 D ZusFr Vogelsang SPD 9288A ZusFr Dr.-Ing. Laermann FDP 9288 C Anschläge der Resistencia Nacional Mocambiquana (RNM) gegen die Zivilbevölkerung, insbesondere durch Abfangen von Hilfstransporten, Erntevernichtung und Saatgutraub während der Dürrekatastrophe MdlAnfr 71, 72 08.03.85 Drs 10/2987 Dr. Hauchler SPD Antw StMin Möllemann AA 9289 B ZusFr Dr. Hauchler SPD 9289 B ZusFr Verheugen SPD 9290 B Zusammenkunft des Nationalrates der Resistencia National Mocambiquana (RNM) in der Bundesrepublik Deutschland; Treffen zwischen Vertretern der RNM, der Konrad-Adenauer-Stiftung und der HannsSeidel-Stiftung 1983 und 1984 MdlAnfr 73, 74 08.03.85 Drs 10/2987 Toetemeyer SPD Antw StMin Möllemann AA 9290 C ZusFr Toetemeyer SPD 9290 C Note der Bundesregierung an den Schweizer Bundesrat im Zusammenhang mit der Ausweisung eines bayerischen Bauunternehmers aus der Schweiz MdlAnfr 75, 76 08.03.85 Drs 10/2987 Weinhofer SPD Antw StMin Möllemann AA 9291 B ZusFr Weinhofer SPD 9291C Einkommensverluste von Bundesbediensteten in den USA durch den Dollar-Kurs MdlAnfr 77 08.03.85 Drs 10/2987 Wischnewski SPD Antw StMin Möllemann AA 9292 B ZusFr Wischnewski SPD 9292 C ZusFr Frau Huber SPD 9293A ZusFr Dr. Soell SPD 9293 B ZusFr Gansel SPD 9293 B Nächste Sitzung 9356 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 9357*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 126. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. März 1985 9241 126. Sitzung Bonn, den 14. März 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 15. 3. Antretter* 15. 3. Frau Beck-Oberdorf 15. 3. Bohl 14. 3. Büchner (Speyer) * 15. 3. Dr. Corterier 15. 3. Dr. Enders* 14. 3. Fischer (Frankfurt) 15. 3. Dr. Glotz 15. 3. Dr. Götz 15. 3. Frau Gottwald 15. 3. Haase (Fürth) * 15. 3. Haehser 15. 3. Hettling 15. 3. Dr. Hornhues* 15. 3. Jaunich 15. 3. Kroll-Schlüter 14. 3. Lemmrich* 14. 3. Lenzer* 15. 3. Dr. Mertes (Gerolstein) 15. 3. Dr. Müller* 15. 3. Polkehn 15. 3. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ruf 14. 3. Sauer (Salzgitter) 15. 3. Schartz (Trier) 14. 3. Dr. Scheer** 14. 3. Frau Schmedt (Lengerich) 15. 3. Schmidt (München) 15. 3. Schreiner 15. 3. Schwarz* 15. 3. Dr. Solms 15. 3. Dr. Stark (Nürtingen) 15. 3. Stockhausen 15. 3. Tillmann 15. 3. Dr. Todenhöfer 15. 3. Voigt (Sonthofen) 15. 3. Vosen 14. 3. Dr. Waigel 14. 3. Werner 15. 3. von der Wiesche 15. 3. Zierer* 15. 3. Dr. Zimmermann 15. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Helmut Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In letzter Zeit gibt es intensive Bemühungen der südafrikanischen Regierung, den Sportverkehr mit Ländern der westlichen Welt zu verstärken oder wiederherzustellen: die von fast allen internationalen Sportdachverbänden und dem IOK eingenommene Haltung gegen eine Beteiligung südafrikanischer Mannschaften an internationalen Wettbewerben sollte revidiert werden bzw. die Regierungen westlicher Länder sollten ihre Haltung ändern. Das heißt, sie sollten den Sportverbänden nicht mehr empfehlen, von einem Sportaustausch mit Südafrika abzusehen.
    In einem Schreiben, das der südafrikanische Botschafter van Heerden am 25. Januar 1985 an — wahrscheinlich nicht nur — Abgeordnete der FDP gerichtet hat, begründet er diese Tendenz seiner Regierung damit, daß er sagt, das Ziel des Sportboykotts sei erreicht, da der Sport heute in allen Bereichen bis zur Vereinsebene hinunter in Südafrika vollkommen integriert sei. Er sagt weiter, daß die internationale öffentliche Meinung inzwischen gegen eine Aufrechterhaltung des sogenannten Sportboykotts sei.
    Nun gibt es Kollegen in diesem Hause, die diese Meinung teilen,

    (Clemens [CDU/CSU]: Wer?)

    ja sich sogar in Südafrika um Sportkontakte mit deutschen Mannschaften bemühen sollen, wie ich höre. Andere in diesem Hause wiederum haben von Anfang an erklärt, jeder Sportboykott sei sowieso abzulehnen, weil er sinnlos sei und insofern auch ineffektiv. Ich darf für die FDP-Fraktion dazu folgendes feststellen: Gerade die Begründung, die der südafrikanische Botschafter gegeben hat — man könne jetzt wieder den Sportkontakt herstellen, nachdem gewisse Änderungen eingetreten seien —, beweist ja, daß der Sportboykott Wirkungen gehabt hat.

    (Beifall bei der FDP und SPD)

    Es ist also keineswegs so, daß der Boykott seine Wirkung verfehlt hätte. Vielmehr gibt es tatsächlich — das haben heute alle Redner herausgestellt, Herr Clemens — einige Veränderungen rassisch diskriminierender Gesetze auf Grund dieses internationalen Boykotts. Das ist keine Frage. Wir erkennen das auch als einen Fortschritt an.
    In diesem Zusammenhang mußte ich aber doch noch einmal in Erinnerung rufen, daß die Einschränkung des Sportverkehrs mit Südafrika ursprünglich zurückgegangen ist auf skandalöse diskriminierende Maßnahmen der Regierungen Verwoerd und Vorster, die beide beispielsweise verhindert hatten, daß internationale Sportmannschaften in Südafrika überhaupt auftreten durften, weil sie



    Schäfer (Mainz)

    in ihren Reihen in einem Fall etwa ein Mitglied der Maori-Rasse aus Neuseeland hatten. Das war der Anfang der ganzen Geschichte. Das haben wir manchmal ein bißchen vergessen.
    Die Bundesregierung erhebt gegenüber dem Deutschen Sportbund oder anderen deutschen Sportfachverbänden keinen Genehmigungsvorbehalt gegen einen Sportverkehr mit Südafrika, da Sportverbände bekanntlich autonom sind, und zwar auch hinsichtlich ihrer internationalen Beziehungen. Die Verbände halten sich in aller Regel — auch das ist zum Ausdruck gekommen — an die Beschlüsse oder Empfehlungen ihrer jeweiligen internationalen Fachverbände. Deshalb haben sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft immer gegen internationale Vereinbarungen ausgesprochen, die die einzelnen Staaten verpflichten sollten, den Sportboykott durch gesetzliche Maßnahmen gegenüber den Sportverbänden durchzusetzen.
    Andererseits hat die Bundesregierung — gemeinsam mit allen Regierungen der EG — den Sportverbänden bisher davon abgeraten, an Wettkämpfen mit südafrikanischen Sportlern und Mannschaften teilzunehmen, solange die Rassentrennung im Sport in Südafrika noch fortbesteht.
    Hat sich nun diese Situation wirklich geändert, so wie uns der Botschafter von Südafrika glauben macht? Leider trifft die von mir bereits zitierte Behauptung des Botschafters nicht zu, der Sport sei in Südafrika inzwischen vollkommen integriert. Die in seinem Schreiben an uns zitierte Entschließung südafrikanischer Sportorganisationen war nur eine Absichtserklärung, d. h. das Ziel ist noch nicht erreicht.
    Wir haben die Ansätze zu einer Änderung der Haltung Südafrikas registriert. Aber wir bedauern auch — ich glaube, das ist doch sehr wichtig, Herr Kollege Clemens —, daß z. B. der Breitensport in Südafrika nicht nur nicht integriert worden ist, sondern daß die Rassentrennung im Schulsport durch die neue Verfassung von 1984 sogar noch dadurch verankert worden ist, daß man beispielsweise getrennte Wohngebiete festschreibt, daß außerdem im Zuge der den regionalen und kommunalen Körperschaften vom Staat zugewiesenen Zuständigkeiten für Sportanlagen der gemischte Sport praktisch ausgeschlossen wird.

    (Lambinus [SPD]: Welch ein Skandal!)

    Es besteht kein Zweifel daran, daß zwischen der internationalen Präsentation des südafrikanischen Spitzensports und der täglichen Praxis des südafrikanischen Breitensports eine ganz entscheidende Diskrepanz besteht.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ich zitiere in diesem Zusammenhang aus einer Rede meines liberalen südafrikanischen Parlamentskollegen Tarr, der in diesem Zusammenhang zu diesem Thema, auch nach Europa gewandt, gesagt hat:
    Wir machen uns ständig der Doppelmoral schuldig. Die meisten Leute bei uns sind glücklich, wenn Eroll Tobias und Wilfrid Cupido
    — zwei schwarze Spitzensportler —
    im Western Province Team spielen. Die gleichen Leute, die das gerne sehen, sind jedoch nicht dazu bereit, daß diese Sportler in ihrer Nachbarschaft wohnen dürfen, ihre Kinder in ihre Schulen schicken dürfen oder gar mit ihnen am gleichen Strand baden.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Meine Damen und Herren, mir liegen so viele Einzelbeispiele dafür vor — auch von der deutschen Botschaft in Pretoria —, daß eben leider nicht die Rede davon sein kann, die Rassentrennung im südafrikanischen Sport sei schon überwunden. Insofern halte ich es für folgerichtig, daß die Bundesregierung und wir Parlamentarier jede Gelegenheit zu einem kritischen Dialog mit Südafrika nutzen sollten, um darauf hinzuwirken, daß die noch bestehenden Barrieren abgebaut werden. Wir respektieren zwar die Selbständigkeit der nationalen und internationalen Sportorganisationen in ihren Entscheidungen. Wir können aber unsere Politik gegen die fortbestehende Rassentrennung, die auch der olympischen Charta widerspricht, nicht durch ein Entgegenkommen gegenüber der südafrikanischen Regierung in dieser Angelegenheit aushöhlen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Meine Damen und Herren, insofern muß die Bundesregierung nach unserer Auffassung dabei bleiben, den Sportorganisationen der Bundesrepublik Deutschland vom Sportverkehr mit Südafrika und Namibia so lange abzuraten, wie die rechtliche und tatsächliche Rassentrennung im Sport dieser Länder noch andauert.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wer das nicht mehr will, meine Damen und Herren, muß sich einmal klarmachen, daß er sich nicht nur mit den neun anderen Mitgliedstaaten der EG auseinandersetzen muß, sondern auch Gefahr läuft — Herr Clemens, Sie haben das angedeutet —, dem deutschen Sport international zu schaden. Diese Auffassung vertreten auch Willi Weyer und Willi Daume. Darüber hinaus würde eine Änderung unserer Haltung die eingeleitete Entwicklung im Sport Südafrikas gefährden, da damit ein wichtiger Anreiz für weitere Schritte hin zur völligen Rassenintegration im Sport Südafrikas entfallen würde.

    (Beifall bei der SPD)

    „Gegenwärtig sieht die Bundesregierung keine Veranlassung, ihre Haltung, die auch im Einklang mit der der Partner in der EG steht, zu ändern. Trotz der formalen Aufhebung gesetzlicher Verbote kann von einer Normalisierung nicht gesprochen werden." Ich zitierte soeben Herrn Staatsminister Mertes vom Auswärtigen Amt, der dies in einem Schreiben vom vergangenen Jahr an den Herrn Kollegen Clemens von der CDU/CSU-Fraktion so ausgedrückt hat.
    Wir hoffen alle, Herr Kollege Clemens, daß die ersten Ansätze zur Überwindung der Rassentren-



    Schäfer (Mainz)

    nung im Sport Südafrikas auf Grund des andauernden internationalen Drucks im Interesse der betroffenen Sportler — wir teilen die Auffassung, daß es vor allem um die Sportler geht — weiter ausgebaut werden, damit die sportlichen Beziehungen durch eine Rückkehr Südafrikas in die internationalen Sportorganisationen in nicht allzu ferner Zukunft endlich wieder normalisiert werden können. Wir sind gern bereit, in den Ausschußberatungen über den Antrag der GRÜNEN — auch im Auswärtigen Ausschuß, denn das ist eben nicht nur eine Angelegenheit des Sportausschusses; dazu ist sie viel zu politisch —

    (Beifall bei der SPD)

    sehr gründlich zu prüfen, was sich denn so Wesentliches dort geändert hat, und festzustellen, was sich noch ändern muß.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
Der Ältestenrat schlägt vor, den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/2341 zur federführenden Beratung an den Sportausschuß und zur Mitberatung an den Auswärtigen Ausschuß zu überweisen. Gibt es andere Vorschläge? — Das ist nicht der Fall. Es ist so beschlossen.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 9 auf:
Beratung der Beschlußempfehlung und des
Berichts des Rechtsausschusses (6. Ausschuß) zu dem Antrag der Fraktion der SPD
Entschädigung für Zeugen und Sachverständige
— Drucksachen 10/1919, 10/2958 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Buschbom Lambinus
Meine Damen und Herren, der Ältestenrat schlägt für die Aussprache zehn Minuten je Fraktion vor. — Ich sehe keinen Widerspruch. Es ist somit so beschlossen.
Wird das Wort zur Begründung gewünscht? — Das ist nicht der Fall.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Herr Abgeordneten Lambinus.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Uwe Lambinus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sehr verehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich kann heute zu einer Initiative der SPD-Bundestagsfraktion sprechen, die, wie aus der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses, die Ihnen vorliegt, hervorgeht, einstimmig zur Annahme empfohlen wird. Wir Sozialdemokraten haben die Hoffnung, daß diese Einstimmigkeit, die im Rechtsausschuß herrschte, auch hier im Plenum des Deutschen Bundestags nachher bei der Abstimmung zum Ausdruck kommt.
    Mit unserem Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, diesem Hohen Hause einen Gesetzentwurf zur Anpassung der Entschädigung für Zeugen, Sachverständige und ehrenamtliche Richter vorzulegen. Die Entschädigungssätze für Zeugen und Sachverständige sowie für ehrenamtliche Richter wurden zuletzt durch Gesetz vom 22. November 1976 angehoben. Seitdem sind beispielsweise die Lebenshaltungskosten in der Bundesrepublik um über 35 % angestiegen.
    Die Bundesregierung vertrat bereits 1983 die Auffassung, daß sich der bisherige Entschädigungsrahmen für hauptamtliche Sachverständige als nicht zeitgemäß erwiesen habe. Dennoch sah sich die Bundesregierung nicht in der Lage, einen Gesetzentwurf zur Erhöhung der Entschädigungssätze vorzulegen, und zwar in erster Linie deshalb, weil es offensichtlich Widerstände aus den Reihen des Bundesrats gab.
    Inzwischen sind weitere zwei Jahre ins Land gegangen, ohne daß sich an dieser Situation etwas geändert hat. Deshalb haben wir unseren Antrag vorgelegt. Ich glaube, seine Richtigkeit wird ernsthaft von niemandem in diesem Hause bestritten.
    Unsere Gerichte benötigen zur Rechtsfindung in vielen Fällen Sachverständige, um Sachverhalte oder Tatumstände aufzuklären. Ich denke dabei insbesondere an Bauprozesse, die in aller Regel ohne die Einschaltung eines Gutachters kaum zu führen sind. Ich denke weiter an die unzähligen gerichtlichen Verfahren über Verkehrsunfälle, in denen die Aufklärung des genauen Unfallablaufs ohne die Einschaltung von Gutachtern so gut wie unmöglich ist. In Strafprozessen werden medizinische Gutachten benötigt, um beispielsweise den genauen Todeszeitpunkt eines Opfers zu ermitteln oder um die Schuldfähigkeit eines Täters zu beurteilen.
    Die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen sind für die Rechtsprechung unentbehrlich geworden. Von der Qualität ihrer Gutachten hängt oft die Entscheidung der Gerichte und damit auch das Schicksal der Betroffenen, der Kläger und Beklagten, der Täter und der Opfer, ab.
    Wenn sich aber wegen der unzureichenden Vergütung immer weniger Sachverständige bereiterklären, die Aufgaben eines öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen wahrzunehmen, muß dies zwangsläufig Auswirkungen auf die Qualität der Gutachten und der Gutachter haben. Schlechte Gutachter können Fehlurteile herbeiführen, die dazu führen, daß in nächsthöheren Instanzen Gegengutachten und Obergutachten bestellt werden müssen, die einen Prozeß erheblich verteuern können. Qualifizierte Sachverständige lassen sich aber nur dann finden, wenn sie für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit auch angemessen vergütet werden.
    Bei einer Kosten-Nutzen-Analyse muß also berücksichtigt werden, daß qualifizierte Sachverständige Fehlurteile und teure Prozesse durch die Instanzen vermeiden helfen. Die Argumentation, die Erhöhung der Entschädigungssätze belaste einseitig die öffentlichen Haushalte, trifft also nicht zu, da die Entlastungseffekte nicht berücksichtigt werden.
    Es ist auch eine Frage des Selbstverständnisses unseres Rechtsstaats, ob wir es zulassen wollen,



    Lambinus
    daß in Prozessen die Urteilsfindung von einer unzureichenden Tatsachenaufklärung beeinflußt wird, die auf nicht optimal qualifizierte Sachverständigengutachten zurückzuführen ist. Es darf nicht dazu kommen, daß diejenigen, die über die nötigen Mittel verfügen, sich erstklassige Privatgutachter leisten können, während andere Prozeßbeteiligte womöglich nur auf schlechtere Gutachter angewiesen sind, die den Gerichten zur Verfügung stehen.
    Die Bundesregierung hat sich zu Recht in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der Koalitionsfraktionen zur „Lage der freien Berufe" dafür ausgesprochen, die Gebührenordnung der freien Berufe periodisch zu überprüfen und sie gegebenenfalls an die veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse anzupassen. Dieser Zeitpunkt ist jetzt für die Entschädigung der Sachverständigen, wie wir meinen, überfällig.
    Auch die Entschädigungen für Zeugen und ehrenamtliche Richter dürfen von einer Anpassung nicht ausgenommen werden. Ihre Entschädigungssätze, mit denen nur ihr Verdienstausfall ausgeglichen werden soll, wurden ebenfalls seit 1976 nicht angehoben.
    Zeugen haben eine notwendige Funktion im gerichtlichen Verfahren. Sie tragen zur Aufklärung und Wahrheitsfindung bei. Sie dürfen dafür nicht durch eine völlig überholte und unzureichende Entschädigungsregelung bestraft werden.
    Gleiches gilt für die ehrenamtlichen Richter, die in dieser Funktion unserem Rechtsstaat einen wichtigen Dienst erweisen, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. Sie nehmen berufliche Nachteile und oft auch finanzielle Einbußen in Kauf, wenn sie der Berufung zum ehrenamtlichen Richter folgen. Deshalb müssen uns auch Nachrichten mit Sorge erfüllen, daß sich manche Schöffen und Geschworene inzwischen weigern, in Prozessen mitzuwirken, die voraussichtlich längere Zeit dauern, weil sie als Freiberufler um ihre wirtschaftliche Existenz bangen — so geschehen in den letzten Tagen —.
    Ich möchte diese Gelegenheit daher auch nutzen, unseren ehrenamtlichen Richtern — Frauen wie Männern —, die an den Gerichten in den verschiedensten Funktionen dem Recht dienen, Dank zu sagen

    (Vereinzelter Beifall bei der SPD)

    für ihre verantwortungsvolle und oft nicht leichte, vor allen Dingen oft undankbare Tätigkeit.
    Unser Rechtsstaat darf uns nicht nur lieb, er muß uns manchmal auch teuer sein, anders ausgedrückt: Für die Gewährleistung eines fairen, an den Prinzipien unseres Rechtsstaates ausgerichteten gerichtlichen Verfahrens sollte uns nichts zu teuer sein.
    Ich weiß, daß diese Gedanken möglicherweise unpopulär sind, wird doch gerade jetzt über die Novellierung verschiedener Verfahrensvorschriften, z. B. der Zivilprozeßordnung oder der Strafprozeßordnung, versucht, gerichtliche Verfahrensabläufe zu straffen, um gleichzeitig Kosten zu mindern. Ein kurzer Prozeß ist aber nicht immer ein guter Prozeß.

    (Boroffka [CDU/CSU]: Ein langer auch nicht!)

    — Ich habe gesagt „nicht immer"! Herr Kollege, zuhören! Und ein billiger Prozeß kann sich negativ auf die Qualität unserer Rechtsprechung auswirken.
    Gerade dies zu verhindern, ist unsere Aufgabe. Ich glaube, daß wir mit unserem Antrag dazu einen Beitrag geleistet haben. Wir erwarten, daß die Bundesregierung unserer Aufforderung schnell folgt und wir — hoffentlich ebenso einmütig, wie dies im Rechtsausschuß geschah — demnächst ein entsprechendes Gesetz zur Erhöhung der genannten Entschädigungssätze verabschieden können.
    Recht herzlichen Dank für Ihre Geduld. (Beifall bei der SPD)