Rede von
Dr.
Herbert
Czaja
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Staatsminister, würden Sie zu der dankenswerten Feststellung über die Charta der deutschen Heimatvertriebenen und auch um die gemeinsame Verantwortung hervorzuheben, angesichts einer Erklärung des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt, daß die Vertriebenen nicht als Gruppe zweiter Ordnung in der Gesellschaft zu behandeln sind, im Sinne der Kontinuität auch berücksichtigen oder zur Kenntnis nehmen, daß nicht nur in der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, sondern auch sechs Monate vor dem Bahr-Papier, am 18. Januar 1970, die Bundesvertretung des Bundes der Vertriebenen u. a. folgendes beschlossen hat: „In einer gesicherten europäischen Friedensordnung ist Raum für einen dauerhaften und gerechten Ausgleich und eine enge Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Polen" und aufgerufen hat zu einer „menschlichen Wiederbegegnung zwischen den beiden Völkern, zum beiderseitigen freien Austausch von kulturellen Leistungen."
Und im Jahre 1982:
Wir wollen niemandes Unterdrückung, Bedrohung oder Vertreibung. Wir wollen die Menschenrechte für die Deutschen, und wir wollen sie in einem gerechten politischen Ausgleich mit unseren Nachbarn in einer freiheitlichen gesamteuropäischen Ordnung der Staaten, Völker und Volksgruppen.
Wir fordern, daß das verantwortliche politische Handeln
bei uns bestimmt sei durch ein freiheitlichdemokratisches, in den Formen maßvolles, aber klares, in der Sache entschiedenes, nach europäischer Einigung geöffnetes deutsches Volksbewußtsein.
Vogel, Staatsminister: Herr Kollege Czaja, ich bin gerne bereit, Ihrer Bitte zu entsprechen, das zur Kenntnis zu nehmen. Die Tatsache, daß sie das hier zitiert haben, wird sicher auch anderen Gelegenheit geben, das zur Kenntnis zu nehmen.