Rede von
Bernd
Wilz
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Lassen Sie auch mich noch einmal vorab den Angehörigen der bei dem Unfall getöteten drei amerikanischen Soldaten unsere Anteilnahme aussprechen. Diese Soldaten sind in Pflichterfüllung auch und gerade für unsere Sicherheit gestorben.
Ich glaube, meine Damen und Herren, daß das Gedenken an diese Soldaten angebrachter ist als jedwede Form einer Panikmache.
Diese Panikmache haben wir leider in den letzten Wochen des öfteren gehört. Ich war heute morgen positiv davon angetan, daß der Kollege Scheer versucht hat, versachlichend in die Diskussion einzugreifen.
Von dem, was ich soeben vernehmen mußte, habe ich allerdings den Eindruck, daß hier mit dem Versuch, die Bevölkerung zu verunsichern, Wahlkreispropaganda betrieben werden sollte.
— Meine Damen und Herren von der SPD, Sie brauchen sich gar nicht aufzuregen. Ich empfehle Ihnen: Hören Sie damit auf, das gute deutschamerikanische Verhältnis zu belasten und die deutsche Öffentlichkeit zu verunsichern.
Ich lege großen Wert auf die Feststellung, daß wir nicht in Hektik stationiert haben, sondern dies ist ausgewogen und überlegt durchgeführt worden.
Was den Katastrophenschutz angeht, den Sie angesprochen haben, so sollten Sie sich bei den wirklich zuständigen Stellen informieren.
Dann werden Sie das Gegenteil erfahren können.
Ich möchte auch von dieser Stelle aus noch einmal den Soldaten, die sich noch im Krankenhaus befinden, unsere besten Genesungswünsche aussprechen und sie unserer Sympathie versichern.
Wir sollten an dieser Stelle auch den Hunderttausenden amerikanischer Soldaten und ihren Familien hier in Europa danken. Wir sollten ihnen Dank dafür sagen, daß sie nicht zuletzt mit ihrer Präsenz und Verteidigungsbereitschaft besonders auch unsere Freiheit mit schützen und garantieren.
Wie eigentlich muß es in den Herzen der amerikanischen Ehefrauen und Kinder aussehen, wenn ihre Männer weit weg von ihrer Heimat bei der Erfüllung dieses Friedensauftrags oft genug von Krawallmachern und Randalierern gewaltsam behindert werden, wenn dann teilweise sattsam bekannte Politiker dazu anstiften oder feixend am Rande stehen und Sendungen wie „Monitor" sich in Agitation gefallen?
Wer so handelt, Herr Kollege Ehmke, hat, wie ich meine, moralisch das Recht verwirkt, unseren Verbündeten den Weg der vermeintlichen Tugend zeigen zu wollen oder sie gar zu diskreditieren.
— Das sollten Sie sich überlegen. Ich weiß, hei Ihnen ist das Überlegen oft schwierig, das Beherrschen noch mehr.
Bei aller Tragik eines jeden Unfalls mit Toten und Schwerverletzten hat das Anschlußgeschehen im Zusammenhang mit diesem Vorfall eine überaus beruhigende Seite deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit gezeigt, die wir gar nicht hoch genug bewerten können. Ich meine damit die sich anschließende sofortige Unterrichtung der deutschen Seite ebenso wie die gegenseitige Abstimmung und Kooperation. Dies war, wie ich gleich nachweisen werde, in der Tat vorbildlich. Ich glaube, Sie hätten früher froh sein können, wenn Sie in der Abstimmung mit den Vereinigten Staaten ein ähnlich gutes Ergebnis hätten erreichen können.
Ich will das Geschehen noch einmal Revue passieren lassen. Eine Minute nach Ausbruch des Feuers wurde die deutsche Feuerwehr alarmiert. Sie traf nach 13 Minuten am Unfallort ein und hatte das Feuer bereits nach 10 Minuten unter Kontrolle. Fast gleichzeitig mit der Feuerwehr traf der deutsche Rettungsdienst ein. Kurz danach wurde das Verteidigungsministerium durch die US-Botschaft umfassend informiert. Im Anschluß daran hat die amerikanische Seite die deutsche Öffentlichkeit auf Bitten des Ministeriums ebenfalls zügig informiert.
Auf Wunsch unseres Verteidigungsministers wurde einem Experten der deutschen Luftwaffe von den Amerikanern unverzüglich die Möglichkeit eingeräumt, sich vor Ort einzufinden und die Untersuchungen begleitend zu unterstützen.
— Nun hören Sie doch zu. Sie können doch durch Ihre Zwischenrufe die Wahrheit nicht hinwegdiskutieren. — Gleichermaßen haben die Amerikaner zugesagt — —