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ID1011619900

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    Plenarprotokoll 10/116 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 116. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Delorme 8608 A Begrüßung der Vertreter von Hilfsorganisationen und zahlreicher Botschafter . . 8608 A Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Bekämpfung der strukturellen Ursachen des Hungers in Afrika — Drucksache 10/2782 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Ein Tag für Afrika — gemeinsam gegen den Hunger — Drucksache 10/2783 — Repnik CDU/CSU 8608 C Brandt SPD 8609 B Dr. Rumpf FDP 8610A Frau Gottwald GRÜNE 8610 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 8611 D Neumann (Bramsche) SPD 8612 D Dr. Hornhues CDU/CSU 8613 D Feilcke CDU/CSU 8614C Bindig SPD 8615C Dr. Stercken CDU/CSU 8616 B Verheugen SPD 8617A Ertl FDP 8617D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 8618 D Fragestunde — Drucksache 10/2762 vom 18. Januar 1985 — Bareintausch von Rabattmarken, insbesondere des Waschmittelkonzerns Procter & Gamble, an Postschaltern MdlAnfr 1, 2 18.01.85 Drs 10/2762 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 8589 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8589 D Einhaltung des Ankara-Abkommens von 1972 MdlAnfr 4 18.01.85 Drs 10/2762 Jagoda CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 8590A ZusFr Jagoda CDU/CSU 8590 C Immobilienbesteuerung MdlAnfr 5, 6 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 8590 D ZusFr Dr. Sperling SPD 8591 B Verhinderung des Handels mit Wanderfalken; Ausbau des Greifvogelschutzes MdlAnfr 71, 72 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE Antw PStSekr Gallus BML 8591 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 8592 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8592 D ZusFr Krizsan GRÜNE 8592 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8593 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Pläne bezüglich eines Ersatzes der Vorsteuerpauschale durch eine getrennte Beihilfe nach Wegfall des Währungsausgleichs MdlAnfr 73, 74 18.01.85 Drs 10/2762 Kißlinger SPD Antw PStSekr Gallus BML 8594 A ZusFr Kißlinger SPD 8594 B Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee; Auswirkungen auf die Fischerei MdlAnfr 7, 8 18.01.85 Drs 10/2762 Hiller (Lübeck) SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8595 A ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8595 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8595C ZusFr Grunenberg SPD 8595 D ZusFr von Schmude CDU/CSU 8596 A ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8597 A Entschädigung der Fischer für Nachteile durch die Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee; Ausschluß der Kontrollierung der Schiffe durch DDR-Behörden auf dem Lübeck-Gedser-Schifffahrtsweg MdlAnfr 11, 12 18.01.85 Drs 10/2762 Schlaga SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8597 A ZusFr Schlaga SPD 8597 B ZusFr von Schmude CDU/CSU 8597 C ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8597 C ZusFr Grunenberg SPD 8598 B Bedeutung der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee für den Bundesgrenzschutz; Möglichkeit der Erklärung der „Kadet-Rinne" zum DDR-Hoheitsgebiet MdlAnfr 13, 14 18.01.85 Drs 10/2762 Büchler (Hof) SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . . 8598 C ZusFr Büchler (Hof) SPD 8598 C ZusFr Grunenberg SPD 8599 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8599 B ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8599 C Rechtsverbindlichkeit der von der Grenzkommission ausgearbeiteten Neuregelung für die Lübecker Bucht; Verhandlungen mit der DDR über die Elbe-Grenze im Zusammenhang mit der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee MdlAnfr 15, 16 18.01.85 Drs 10/2762 Löffler SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8600 B ZusFr Löffler SPD 8600 C ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8600 D ZusFr Grunenberg SPD 8601A ZusFr Schneider (Berlin) GRÜNE . . 8601C ZusFr von Schmude CDU/CSU 8601 D ZusFr Büchler (Hof) SPD 8601 D Einkommensverluste der Rentner bei der Rentenerhöhung MdlAnfr 17 18.01.85 Drs 10/2762 Menzel SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8602 C ZusFr Menzel SPD 8603 B Zusätzliche Belastung der Kommunen durch die Rentenerhöhung MdlAnfr 18 18.01.85 Drs 10/2762 Menzel SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8603 D ZusFr Menzel SPD 8604 A Alternative Standorte für die Stationierung amerikanischer Hubschrauber in Wiesbaden-Erbenheim; Beeinträchtigung des zivilen Luftverkehrs MdlAnfr 28, 29 18.01.85 Drs 10/2762 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8604 B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 8604 C ZusFr Reuter SPD 8605 B Verteilung der in der BT-Reihe „Zur Sache" erschienenen „Kießling-Dokumentation" innerhalb der Bundeswehr MdlAnfr 30, 31 18.01.85 Drs 10/2762 Jungmann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8605 B ZusFr Jungmann SPD 8605 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8605 D ZusFr Dr. de With SPD 8606 A ZusFr Krizsan GRÜNE 8606 B ZusFr Jahn (Marburg) SPD 8606 C Nächste Sitzung 8619 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8621* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 III Anlage 2 Bereitstellung von Ausbildungsplätzen in den Bundesländern MdlAnfr 3 18.01.85 Drs 10/2762 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . . 8621* B Anlage 3 Verhandlungen mit der DDR über Grenzfragen, insbesondere die Fischerei betreffend, im Zusammenhang mit der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee MdlAnfr 9, 10 18.01.85 Drs 10/2762 Heimann SPD SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB . . 8621*C Anlage 4 Nachteilige Auswirkung der Ausweitung der Ladenschlußzeiten auf mittelständische Betriebe im ländlichen Raum MdlAnfr 19 18.01.85 Drs 10/2762 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 8621*D Anlage 5 Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der EG-Getreidemarktordnung für das Wirtschaftsjahr 1985/86 MdlAnfr 75, 76 18.01.85 Drs 10/2762 Eigen CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 8622* B Anlage 6 Beschleunigung des Waldsterbens durch Frost MdlAnfr 77 18.01.85 Drs 10/2762 Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 8622*C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 8589 116. Sitzung Bonn, den 23. Januar 1985 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 25. 1. Dr. Apel 25. 1. Bühler (Bruchsal) 25. 1. Conrad (Riegelsberg) 25. 1. Dreßler 23. 1. Haehser 25. 1. Dr. Hauff 23. 1. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 25. 1. Heimann 23. 1. Horn ** 25. 1. Jansen 25. 1. Frau Kelly 23. 1. Kohn 25. 1. Frau Dr. Martiny-Glotz 23. 1. Dr. Marx 25. 1. Milz 25. 1. Müller (Remscheid) 23. 1. Dr.-Ing. Oldenstädt 25. 1. Petersen ** 25. 1. Schmidt (Hamburg) 25. 1. Frau Schoppe 25. 1. Schröder (Hannover) 25. 1. Schröer (Mülheim) 25. 1. Dr. Stark (Nürtingen) 25. 1. Voigt (Sonthofen) 25. 1. Wischnewski 25. 1. Zander 23. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/2762 Frage 3): Sind die Zusagen der Beauftragten der Ministerpräsidenten der Bundesländer, insgesamt etwa 15 000 bis 20 000 vollzeitschulische Ausbildungsmaßnahmen mit Kammer- und Schulprüfungen bereitzustellen, inzwischen erfüllt, und welche Ausbildungsplätze sind in den einzelnen Bundesländern auf Grund dieser Zusagen bereitgestellt worden? Bereits in der Antwort vom 7. Dezember 1984 auf Ihre Frage vom 3. Dezember 1984 hat die Bundesregierung mitgeteilt, daß die genannte Zahl von insgesamt 15 000 bis 20 000 schulischen Ausbildungsangeboten von den Ländern bereitgestellt wurde. Von den einzelnen Bundesländern wurden nach Angaben der zuständigen Ministerien der Länder folgende Angebote bereitgestellt: Baden-Württemberg: 3 000 Plätze in Berufsfachschulen Bremen: 250 Vollausbildungsplätze Anlagen zum Stenographischen Bericht Hamburg: 1 000 Vollausbildungsplätze Hessen: 1 600 Vollausbildungsplätze Niedersachsen: 4 550 Vollausbildungsplätze bzw. Plätze in berufsbildenden Vollzeitschulen Nordrhein-Westfalen: 2 300 Vollausbildungsplätze Rheinland-Pfalz: 2 500 Plätze in Berufsfachschulen. In den Ländern Bayern, Berlin, Schleswig-Holstein und Saarland sind zwar keine zusätzlichen schulischen Ausbildungsplätze geschaffen worden, jedoch haben die zuständigen Landesministerien mitgeteilt, daß bei Bedarf die vorhandenen Ausbildungskapazitäten genutzt werden können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Fragen des Abgeordneten Heimann (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 9 und 10): Ist die Bundesregierung bereit, über alle Grenzfragen - also auch die Elbe und Nordsee betreffend - mit der DDR zu verhandeln, wenn dadurch Vorteile für die Fischer aus der Bundesrepublik Deutschland erzielt werden können? Worauf gründet sich die Hoffnung des Parlamentarischen Staatssekretärs Gallus, man werde in der Fischereifrage mit der DDR weiterkommen? Zu Frage 9: Der Verlauf der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR im Elbeabschnitt steht - wie Ihnen bekannt ist - nicht zur Disposition der Bundesregierung. Gespräche der Bundesregierung mit der DDR über den Verlauf der Grenze im Elbeabschnitt dienen ausschließlich der Feststellung dessen, was die ehemaligen Besatzungsmächte zum Verlauf der Grenzen ihrer Besatzungszonen in diesem Bereich vereinbart haben. Was die Auswirkungen der Erweiterung des Küstenmeeres der DDR mit Wirkung vom 1. Januar 1985 anbetrifft, sucht die Bundesregierung das Gespräch mit der DDR, um die Interessen der Betroffenen zu wahren und Unklarheiten zu beseitigen. Zu Frage 10: Parlamentarischer Staatssekretär Gallus hat sich zu dieser Frage nicht geäußert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 19): 8622* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß Ausweitungen der Ladenschlußzeiten nachteilige Wirkungen für mittelständische Betriebe im ländlichen Raum zur Folge hätten und die Konzentration auf Supermarktketten verstärken würden und deshalb nicht erstrebenswert sind? Gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten liegen nicht vor. Die Meinungen über die Auswirkungen sind bei den vom Ladenschlußgesetz Betroffenen unterschiedlich. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels und die Gewerkschaften befürchten bei einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten nachteilige Auswirkungen für den Einzelhandel und die Arbeitnehmer. Die Verbraucherverbände versprechen sich von längeren Ladenöffnungszeiten am Abend günstige Auswirkungen für die Verbraucher. Die Bundesregierung hat immer wieder darauf hingewiesen, daß das Ladenschlußgesetz ein Kompromiß zwischen den unterschiedlichen Interessen des Einzelhandels, der dort beschäftigten Arbeitnehmer und der Verbraucher ist. Dieser Kompromiß kann naturgemäß die Betroffenen nicht voll zufriedenstellen. Die Bundesregierung verfolgt ständig die Diskussion um das Ladenschlußgesetz und prüft laufend, ob der erreichte Kompromiß den heutigen Gegebenheiten noch entspricht. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Eigen (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Fragen 75 und 76): Wie steht die Bundesregierung zu Äußerungen bzw. Indiskretionen aus der Kommission der Europäischen Gemeinschaft, daß die Kommission für Getreide und Raps für das Wirtschaftsjahr 1985/86 Preissenkungen vorschlagen wird? Hat die Bundesregierung die Kommission und den Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft darauf hingewiesen, daß der Getreidepreis wegen der nicht funktionierenden Getreidemarktordnung 1984 in der gesamten Europäischen Gemeinschaft zusammengebrochen ist, und was gedenkt die Kommission der Europäischen Gemeinschaft nach Meinung der Bundesregierung zu tun, um die Funktionsfähigkeit der Getreidemarktordnung für das Wirtschaftsjahr 1985/86 sicherzustellen? Zu Frage 75: Die Bundesregierung kann zu inoffiziellen, durch die Presse bekannt gewordenen Vorstellungen von Dienststellen der Kommission keine Stellung beziehen. Die Vorschläge der Kommission werden Ende Januar 1985 erwartet. Zu Frage 76: Es ist den Regierungen der Mitgliedstaaten und der Kommission bekannt, daß 1984/85 in weiten Teilen der Gemeinschaft die Getreidepreise das Stützungsniveau deutlich unterschritten haben. Das Ausmaß der Unterschreitung ging zeitweise über den Betrag hinaus, der sich aus der Fristverlängerung bei der Zahlung der Interventionspreise ergibt. Hauptursache ist die außerordentlich große Ernte von 150 Millionen t Getreide, die den Selbstversorgungsgrad der Gemeinschaft bei Getreide insgesamt auf 130 % und bei Weichweizen auf 150 % ansteigen ließ. Es ist der Bundesregierung nicht bekannt, was die Kommission 1985/86 zu tun gedenkt, um ein erneutes Unterschreiten der Interventionspreise zu vermeiden. Nach Auffassung der Bundesregierung muß die Frage der Funktionsfähigkeit der Getreidemarktordnung im Rahmen der Preisverhandlungen erörtert werden. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Frage des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 77): Hat die Bundesregierung Anhaltspunkte dafür, daß, wie ein Forstbotaniker aus München behauptet, Frost das Waldsterben beschleunigt, weil die Bäume auf Grund anhaltender Schadstoffbelastung zu wenig Widerstandskraft besitzen? Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand wird davon ausgegangen, daß die Luftschadstoffe je nach Konzentration unmittelbar zu Schäden in den Wäldern führen oder den Wald für Schäden durch Witterungsextreme — z. B. Frost oder biotische Faktoren — prädisponieren, das heißt seine Widerstandskraft stark mindern. Aufgrund dieser Erkenntnisse kann nicht ausgeschlossen werden, daß die jüngste Frostperiode zu einer weiteren Zunahme der Waldschäden führt. Konkrete Anhaltspunkte liegen der Bundesregierung dafür bisher nicht vor.
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    Rede von Jochen Feilcke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Alle Menschen, insbesondere wir in den entwickelten Industrienationen, sind aufgerufen, unmittelbare Katastrophenhilfe zu leisten. Wenn es darum geht, Menschen vor dem Tod zu bewahren, dann sollten Schuldzuweisungen, sollte jeder Streit um Ideologien, ja, auch um den richtigen langfristigen Weg, vermieden werden, denn es soll ja schnell geholfen werden. Aber auch angesichts der schrecklichen Berichte aus einigen afrikanischen Ländern darf, ja, ich meine, muß darauf hingewiesen werden, daß die Katastrophenhilfe wirklich nur auf Zeiten schlimmster Not begrenzt werden darf und Nahrungsmittelhilfe auf keinen Fall langfristige Entwicklungen stören oder gar behindern darf. Sie darf nicht dazu führen, daß einheimische Produkte nicht mehr verkauft werden können und den Produzenten dadurch die Einkommen entzogen werden. Darauf ist schon verschiedentlich hingewiesen worden.
    Geht es heute darum, Menschen vor dem Hungertode zu retten, so geht es morgen darum, ihnen mit unserer Hilfe Möglichkeiten zu verschaffen, für sich selbst zu sorgen. Nur die Verstärkung eigener Agrarproduktion gibt den Ländern Afrikas, deren Volkswirtschaften weitgehend von ihren landwirtschaftlichen Ressourcen abhängen, bessere Überlebenschancen. Die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes ist möglich. Dies beweisen gut arbeitende Projekte insbesondere der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Eine Delegation des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit hat beispielsweise kürzlich in Westafrika einen sehr positiven Eindruck von dortigen Projekten der ländlichen Entwicklung bekommen können. Das



    Feilcke
    Ansehen der deutschen Hilfe ist bei allen dort Beteiligten, sowohl den zuständigen Regierungsvertretern als auch bei den eingesetzten deutschen Experten, insbesondere aber auch bei den in den Projekten arbeitenden afrikanischen Menschen sehr hoch. Die deutschen Projekte gelten darüber hinaus — das hat uns mit besonderer Freude erfüllt — auch bei den Vertretern anderer Länder als vorbildlich.
    Die CDU/CSU-Fraktion fordert die Bundesregierung auf, die Förderung integrierter Projekte im ländlichen Raum weiter zu forcieren. Mit Genugtuung haben wir zur Kenntnis genommen, daß die Hilfe der Bundesrepublik Deutschland für Afrika von 329 Millionen DM im Jahre 1984 auf 528 Millionen DM im Jahre 1985 erhöht werden soll.
    Es ist in der deutschen Öffentlichkeit immer wieder darauf aufmerksam zu machen, daß langfristige Hilfe wirkungsvoll, aber auch kurzfristige Katastrophenhilfe unverzichtbar ist. Unbegreiflich erscheint es mir, daß z. B. die Zeitschrift „Der Spiegel" dieser Woche in pharisäerhafter Arroganz zu den Spendenaufrufen anläßlich des Tages für Afrika schreibt: „Die milden Gaben gleichen einem. Ablaßhandel für schlechtes Gewissen." Es schreibt in diesem Zusammenhang auch von „karitativem Überschwang". Müssen wir eigentlich wirklich ein schlechtes Gewissen haben? Ich glaube, nein. Ich glaube, wir haben die Chance, ein gutes Gewissen zu bekommen, wenn es mit unserer Hilfe gelingt, dazu beizutragen, daß weniger Menschen den Hungertod sterben, weniger Menschen den Kampf um das nackte Überleben führen müssen, und wenn mit unserer Hilfe durch langfristig angelegte Maßnahmen diese Menschen eines Tages in der Lage sind, an mehr zu denken als an die bloße Existenzsicherung, nämlich eines Tages auch an ein humanes Leben.
    Trotz gelegentlicher madigmachender öffentlicher Stellungnahmen von bestimmten Journalisten fordert die CDU/CSU-Fraktion die deutsche Öffentlichkeit heute auf: Geben Sie einer der 18 Hilfsorganisationen eine Spende für Afrika! Diese Organisationen verbürgern sich dafür, daß die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Wir danken den karitativen Institutionen für ihr Engagement und auch für die Idee und die Durchführung des heutigen Tages. Geben Sie beispielsweise eine Spende in der Höhe des Betrages, den Sie aufwenden würden, wenn Sie einmal abends schön ausgehen wollen oder wenn Sie zu Hause Gäste bewirten!
    Ich möchte noch einen Gedanken kurz ansprechen, den der Herr Kollege Neumann schon geäußert hat, und ihn nur in einen anderen Zusammenhang stellen. In diesen Tagen wird in der deutschen Öffentlichkeit darüber diskutiert, wie des 40. Jahrestages des Kriegsendes angemessen gedacht werden kann. Meiner Ansicht nach gehört dazu auch dieser Aspekt: Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, mit Ausnahme der Sowjetunion allerdings, haben uns Deutschen, als es uns sehr schlecht ging, außerordentlich schnell und wirkungsvoll geholfen. Dabei denke ich nicht nur an die MarshallplanHilfe und — als Berliner Abgeordnetem sei mir dies gestattet — an die großartige Luftbrücke, mit der Berlin ein Jahr lang versorgt wurde, ich denke auch an die vielfältigen Hilfsmaßnahmen aus allen Teilen der Welt, zum Teil auch aus Entwicklungsländern, beispielsweise Südamerikas. Von überall kam Hilfe für Deutsche, die in Not waren. Wir wurden nicht dafür bestraft, daß ein verbrecherisches Regime Ursache für diese Not war. Auch diese geschichtliche Erfahrung, meine Damen und Herren, gehört zum 40. Jahrestag des Kriegsendes.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Deshalb sind gerade wir Deutschen, denen in schwerster Zeit geholfen wurde, aufgerufen, unbeschadet zugegebenermaßen mancher politischer Fehlentwicklungen in Entwicklungsländern, den Menschen, die in akuter Not sind, schnell zu helfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Bindig.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Bindig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Es ist selbstverständlich, jetzt, wo die Menschen in Afrika hungern und sterben, müssen humanitäre Sofortmaßnahmen organisiert werden. Es ist aber auch wichtig, die Ursachen der Not zu erkennen und sich der Problematik der Nahrungsmittelhilfe bewußt zu werden.
    1973 gab es eine erste Katastrophe, 1984/85 gibt es jetzt eine zweite, größere Katastrophe, und es darf nicht zu einer Jahrtausendkatastrophe in einem der nächsten Jahre kommen, sondern es müssen jetzt Vorkehrungen getroffen werden, um weitere Katastrophen zu vermeiden.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Da richten sich einige Forderungen an uns, diese Erfahrungen aus den bisherigen Hungersnöten aufzuarbeiten: Forderungen an unsere Entwicklungspolitik, an unsere Agrarpolitik, an unsere Wirtschaftspolitik und an unsere Außenpolitik.

    (Zustimmung der Abg. Frau Gottwald [GRÜNE])

    Sehen wir uns einmal die Hilfsleistungen der Entwicklungspolitik an: Etwa ein Drittel der Hilfsleistungen wird für die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschen in den Ländern der Dritten Welt ausgegeben, für die ländliche Entwicklung sind es nach den vorliegenden Ist-Zahlen Werte, die auch nur bei einem Viertel bis einem Drittel der Mittel der Entwicklungspolitik liegen, auch wenn jetzt die Soll-Zahlen etwas höher angesetzt sind, wie wir soeben gehört haben. Ich meine, daß diese Zahlen zu gering sind. Wir müssen uns viel stärker als bisher auf die ländliche Entwicklung und die Grundbedürfnisse konzentrieren. Hier müssen Werte in der Größenordnung von 60 bis 70 % er-



    Bindig
    reicht werden, und nicht in der Größenordnung, wie wir sie bisher hatten.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Leider laufen Trends, die im Moment in der Entwicklungspolitik eingeleitet werden, nicht in diese Richtung. Wir müssen von den finanziellen Hilfsmitteln für technische Großprojekte oder Projekte mit moderner Technologie zu Hilfsleistungen in der ländlichen Entwicklung kommen und hier weg von den aufwendigen Projekten und hin zu den einfachen und angepaßten Projekten.
    Eine weitere Forderung richtet sich an unsere Agrarpolitik. Die landwirtschaftliche Überproduktion in der EG durch Futtermittel, die aus den Entwicklungsländern kommen, muß beendet werden. Es muß Schluß damit sein, daß europäische Schweine und Kühe den Afrikanern über die Mechanismen des Futtermittelhandels die Nahrungsmittel wegfressen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Eine Forderung richtet sich auch an unsere Wirtschaftspolitik. Hier muß dem Trend entgegengewirkt werden, daß die Entwicklungsländer immer mehr Rohstoffe und auch Agrarprodukte für den Export verwenden müssen, da sich die Austauschverhältnisse für die Entwicklungsländer ständig verschlechtern. Hierher gehört auch die Forderung nach einer Reduzierung und Einstellung des Waffenexports in Länder der Dritten Welt.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Forderungen gibt es auch an unsere Außenpolitik. Die Rüstungskontrollgespräche, die bisher im Ost-West-Kontext geführt werden, müssen um eine Nord-Süd-Dimension erweitert werden.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Der Politikdialog mit den Entwicklungsländern muß gestärkt werden. Es muß geprüft werden, ob es nicht einen internationalen Vorstoß geben kann, um eine Friedensinitiative zu erreichen, damit es auf der Basis völkerrechtlicher Regelungen in den Entwicklungsländern, wo Hunger herrscht und wo kriegerische Auseinandersetzungen stattfinden, wenigstens zu einem Waffenstillstand kommen kann.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Der Tag für Afrika soll die unmittelbare Not in den afrikanischen Hungergebieten mildern. Einen weiteren großen Erfolg würde er erzielen, wenn er den Bundestag — also uns — und die Bundesregierung zu einer Änderung der Politik in den genannten Bereichen veranlassen würde.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)