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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/116 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 116. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Delorme 8608 A Begrüßung der Vertreter von Hilfsorganisationen und zahlreicher Botschafter . . 8608 A Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Bekämpfung der strukturellen Ursachen des Hungers in Afrika — Drucksache 10/2782 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Ein Tag für Afrika — gemeinsam gegen den Hunger — Drucksache 10/2783 — Repnik CDU/CSU 8608 C Brandt SPD 8609 B Dr. Rumpf FDP 8610A Frau Gottwald GRÜNE 8610 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 8611 D Neumann (Bramsche) SPD 8612 D Dr. Hornhues CDU/CSU 8613 D Feilcke CDU/CSU 8614C Bindig SPD 8615C Dr. Stercken CDU/CSU 8616 B Verheugen SPD 8617A Ertl FDP 8617D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 8618 D Fragestunde — Drucksache 10/2762 vom 18. Januar 1985 — Bareintausch von Rabattmarken, insbesondere des Waschmittelkonzerns Procter & Gamble, an Postschaltern MdlAnfr 1, 2 18.01.85 Drs 10/2762 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 8589 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8589 D Einhaltung des Ankara-Abkommens von 1972 MdlAnfr 4 18.01.85 Drs 10/2762 Jagoda CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 8590A ZusFr Jagoda CDU/CSU 8590 C Immobilienbesteuerung MdlAnfr 5, 6 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 8590 D ZusFr Dr. Sperling SPD 8591 B Verhinderung des Handels mit Wanderfalken; Ausbau des Greifvogelschutzes MdlAnfr 71, 72 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE Antw PStSekr Gallus BML 8591 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 8592 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8592 D ZusFr Krizsan GRÜNE 8592 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8593 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Pläne bezüglich eines Ersatzes der Vorsteuerpauschale durch eine getrennte Beihilfe nach Wegfall des Währungsausgleichs MdlAnfr 73, 74 18.01.85 Drs 10/2762 Kißlinger SPD Antw PStSekr Gallus BML 8594 A ZusFr Kißlinger SPD 8594 B Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee; Auswirkungen auf die Fischerei MdlAnfr 7, 8 18.01.85 Drs 10/2762 Hiller (Lübeck) SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8595 A ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8595 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8595C ZusFr Grunenberg SPD 8595 D ZusFr von Schmude CDU/CSU 8596 A ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8597 A Entschädigung der Fischer für Nachteile durch die Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee; Ausschluß der Kontrollierung der Schiffe durch DDR-Behörden auf dem Lübeck-Gedser-Schifffahrtsweg MdlAnfr 11, 12 18.01.85 Drs 10/2762 Schlaga SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8597 A ZusFr Schlaga SPD 8597 B ZusFr von Schmude CDU/CSU 8597 C ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8597 C ZusFr Grunenberg SPD 8598 B Bedeutung der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee für den Bundesgrenzschutz; Möglichkeit der Erklärung der „Kadet-Rinne" zum DDR-Hoheitsgebiet MdlAnfr 13, 14 18.01.85 Drs 10/2762 Büchler (Hof) SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . . 8598 C ZusFr Büchler (Hof) SPD 8598 C ZusFr Grunenberg SPD 8599 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8599 B ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8599 C Rechtsverbindlichkeit der von der Grenzkommission ausgearbeiteten Neuregelung für die Lübecker Bucht; Verhandlungen mit der DDR über die Elbe-Grenze im Zusammenhang mit der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee MdlAnfr 15, 16 18.01.85 Drs 10/2762 Löffler SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8600 B ZusFr Löffler SPD 8600 C ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8600 D ZusFr Grunenberg SPD 8601A ZusFr Schneider (Berlin) GRÜNE . . 8601C ZusFr von Schmude CDU/CSU 8601 D ZusFr Büchler (Hof) SPD 8601 D Einkommensverluste der Rentner bei der Rentenerhöhung MdlAnfr 17 18.01.85 Drs 10/2762 Menzel SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8602 C ZusFr Menzel SPD 8603 B Zusätzliche Belastung der Kommunen durch die Rentenerhöhung MdlAnfr 18 18.01.85 Drs 10/2762 Menzel SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8603 D ZusFr Menzel SPD 8604 A Alternative Standorte für die Stationierung amerikanischer Hubschrauber in Wiesbaden-Erbenheim; Beeinträchtigung des zivilen Luftverkehrs MdlAnfr 28, 29 18.01.85 Drs 10/2762 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8604 B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 8604 C ZusFr Reuter SPD 8605 B Verteilung der in der BT-Reihe „Zur Sache" erschienenen „Kießling-Dokumentation" innerhalb der Bundeswehr MdlAnfr 30, 31 18.01.85 Drs 10/2762 Jungmann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8605 B ZusFr Jungmann SPD 8605 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8605 D ZusFr Dr. de With SPD 8606 A ZusFr Krizsan GRÜNE 8606 B ZusFr Jahn (Marburg) SPD 8606 C Nächste Sitzung 8619 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8621* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 III Anlage 2 Bereitstellung von Ausbildungsplätzen in den Bundesländern MdlAnfr 3 18.01.85 Drs 10/2762 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . . 8621* B Anlage 3 Verhandlungen mit der DDR über Grenzfragen, insbesondere die Fischerei betreffend, im Zusammenhang mit der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee MdlAnfr 9, 10 18.01.85 Drs 10/2762 Heimann SPD SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB . . 8621*C Anlage 4 Nachteilige Auswirkung der Ausweitung der Ladenschlußzeiten auf mittelständische Betriebe im ländlichen Raum MdlAnfr 19 18.01.85 Drs 10/2762 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 8621*D Anlage 5 Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der EG-Getreidemarktordnung für das Wirtschaftsjahr 1985/86 MdlAnfr 75, 76 18.01.85 Drs 10/2762 Eigen CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 8622* B Anlage 6 Beschleunigung des Waldsterbens durch Frost MdlAnfr 77 18.01.85 Drs 10/2762 Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 8622*C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 8589 116. Sitzung Bonn, den 23. Januar 1985 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 25. 1. Dr. Apel 25. 1. Bühler (Bruchsal) 25. 1. Conrad (Riegelsberg) 25. 1. Dreßler 23. 1. Haehser 25. 1. Dr. Hauff 23. 1. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 25. 1. Heimann 23. 1. Horn ** 25. 1. Jansen 25. 1. Frau Kelly 23. 1. Kohn 25. 1. Frau Dr. Martiny-Glotz 23. 1. Dr. Marx 25. 1. Milz 25. 1. Müller (Remscheid) 23. 1. Dr.-Ing. Oldenstädt 25. 1. Petersen ** 25. 1. Schmidt (Hamburg) 25. 1. Frau Schoppe 25. 1. Schröder (Hannover) 25. 1. Schröer (Mülheim) 25. 1. Dr. Stark (Nürtingen) 25. 1. Voigt (Sonthofen) 25. 1. Wischnewski 25. 1. Zander 23. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/2762 Frage 3): Sind die Zusagen der Beauftragten der Ministerpräsidenten der Bundesländer, insgesamt etwa 15 000 bis 20 000 vollzeitschulische Ausbildungsmaßnahmen mit Kammer- und Schulprüfungen bereitzustellen, inzwischen erfüllt, und welche Ausbildungsplätze sind in den einzelnen Bundesländern auf Grund dieser Zusagen bereitgestellt worden? Bereits in der Antwort vom 7. Dezember 1984 auf Ihre Frage vom 3. Dezember 1984 hat die Bundesregierung mitgeteilt, daß die genannte Zahl von insgesamt 15 000 bis 20 000 schulischen Ausbildungsangeboten von den Ländern bereitgestellt wurde. Von den einzelnen Bundesländern wurden nach Angaben der zuständigen Ministerien der Länder folgende Angebote bereitgestellt: Baden-Württemberg: 3 000 Plätze in Berufsfachschulen Bremen: 250 Vollausbildungsplätze Anlagen zum Stenographischen Bericht Hamburg: 1 000 Vollausbildungsplätze Hessen: 1 600 Vollausbildungsplätze Niedersachsen: 4 550 Vollausbildungsplätze bzw. Plätze in berufsbildenden Vollzeitschulen Nordrhein-Westfalen: 2 300 Vollausbildungsplätze Rheinland-Pfalz: 2 500 Plätze in Berufsfachschulen. In den Ländern Bayern, Berlin, Schleswig-Holstein und Saarland sind zwar keine zusätzlichen schulischen Ausbildungsplätze geschaffen worden, jedoch haben die zuständigen Landesministerien mitgeteilt, daß bei Bedarf die vorhandenen Ausbildungskapazitäten genutzt werden können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Fragen des Abgeordneten Heimann (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 9 und 10): Ist die Bundesregierung bereit, über alle Grenzfragen - also auch die Elbe und Nordsee betreffend - mit der DDR zu verhandeln, wenn dadurch Vorteile für die Fischer aus der Bundesrepublik Deutschland erzielt werden können? Worauf gründet sich die Hoffnung des Parlamentarischen Staatssekretärs Gallus, man werde in der Fischereifrage mit der DDR weiterkommen? Zu Frage 9: Der Verlauf der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR im Elbeabschnitt steht - wie Ihnen bekannt ist - nicht zur Disposition der Bundesregierung. Gespräche der Bundesregierung mit der DDR über den Verlauf der Grenze im Elbeabschnitt dienen ausschließlich der Feststellung dessen, was die ehemaligen Besatzungsmächte zum Verlauf der Grenzen ihrer Besatzungszonen in diesem Bereich vereinbart haben. Was die Auswirkungen der Erweiterung des Küstenmeeres der DDR mit Wirkung vom 1. Januar 1985 anbetrifft, sucht die Bundesregierung das Gespräch mit der DDR, um die Interessen der Betroffenen zu wahren und Unklarheiten zu beseitigen. Zu Frage 10: Parlamentarischer Staatssekretär Gallus hat sich zu dieser Frage nicht geäußert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 19): 8622* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß Ausweitungen der Ladenschlußzeiten nachteilige Wirkungen für mittelständische Betriebe im ländlichen Raum zur Folge hätten und die Konzentration auf Supermarktketten verstärken würden und deshalb nicht erstrebenswert sind? Gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten liegen nicht vor. Die Meinungen über die Auswirkungen sind bei den vom Ladenschlußgesetz Betroffenen unterschiedlich. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels und die Gewerkschaften befürchten bei einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten nachteilige Auswirkungen für den Einzelhandel und die Arbeitnehmer. Die Verbraucherverbände versprechen sich von längeren Ladenöffnungszeiten am Abend günstige Auswirkungen für die Verbraucher. Die Bundesregierung hat immer wieder darauf hingewiesen, daß das Ladenschlußgesetz ein Kompromiß zwischen den unterschiedlichen Interessen des Einzelhandels, der dort beschäftigten Arbeitnehmer und der Verbraucher ist. Dieser Kompromiß kann naturgemäß die Betroffenen nicht voll zufriedenstellen. Die Bundesregierung verfolgt ständig die Diskussion um das Ladenschlußgesetz und prüft laufend, ob der erreichte Kompromiß den heutigen Gegebenheiten noch entspricht. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Eigen (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Fragen 75 und 76): Wie steht die Bundesregierung zu Äußerungen bzw. Indiskretionen aus der Kommission der Europäischen Gemeinschaft, daß die Kommission für Getreide und Raps für das Wirtschaftsjahr 1985/86 Preissenkungen vorschlagen wird? Hat die Bundesregierung die Kommission und den Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft darauf hingewiesen, daß der Getreidepreis wegen der nicht funktionierenden Getreidemarktordnung 1984 in der gesamten Europäischen Gemeinschaft zusammengebrochen ist, und was gedenkt die Kommission der Europäischen Gemeinschaft nach Meinung der Bundesregierung zu tun, um die Funktionsfähigkeit der Getreidemarktordnung für das Wirtschaftsjahr 1985/86 sicherzustellen? Zu Frage 75: Die Bundesregierung kann zu inoffiziellen, durch die Presse bekannt gewordenen Vorstellungen von Dienststellen der Kommission keine Stellung beziehen. Die Vorschläge der Kommission werden Ende Januar 1985 erwartet. Zu Frage 76: Es ist den Regierungen der Mitgliedstaaten und der Kommission bekannt, daß 1984/85 in weiten Teilen der Gemeinschaft die Getreidepreise das Stützungsniveau deutlich unterschritten haben. Das Ausmaß der Unterschreitung ging zeitweise über den Betrag hinaus, der sich aus der Fristverlängerung bei der Zahlung der Interventionspreise ergibt. Hauptursache ist die außerordentlich große Ernte von 150 Millionen t Getreide, die den Selbstversorgungsgrad der Gemeinschaft bei Getreide insgesamt auf 130 % und bei Weichweizen auf 150 % ansteigen ließ. Es ist der Bundesregierung nicht bekannt, was die Kommission 1985/86 zu tun gedenkt, um ein erneutes Unterschreiten der Interventionspreise zu vermeiden. Nach Auffassung der Bundesregierung muß die Frage der Funktionsfähigkeit der Getreidemarktordnung im Rahmen der Preisverhandlungen erörtert werden. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Frage des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 77): Hat die Bundesregierung Anhaltspunkte dafür, daß, wie ein Forstbotaniker aus München behauptet, Frost das Waldsterben beschleunigt, weil die Bäume auf Grund anhaltender Schadstoffbelastung zu wenig Widerstandskraft besitzen? Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand wird davon ausgegangen, daß die Luftschadstoffe je nach Konzentration unmittelbar zu Schäden in den Wäldern führen oder den Wald für Schäden durch Witterungsextreme — z. B. Frost oder biotische Faktoren — prädisponieren, das heißt seine Widerstandskraft stark mindern. Aufgrund dieser Erkenntnisse kann nicht ausgeschlossen werden, daß die jüngste Frostperiode zu einer weiteren Zunahme der Waldschäden führt. Konkrete Anhaltspunkte liegen der Bundesregierung dafür bisher nicht vor.
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    Rede von Dr. Jürgen Warnke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Einmaligkeit eines solchen Tages für Afrika entspricht die unerhörte Herausforderung, vor der wir uns heute weltweit sehen, eine Herausforderung, die gekennzeichnet ist durch die Gefahr des Hungertodes für Millionen von Menschen in Afrika.
    Wir Deutschen leben heute im Überfluß. Als wir in Not waren — und dies ist keine 40 Jahre her —, wurde uns geholfen. Wir haben das nicht vergessen. Wir haben gemeinsam mit anderen geholfen, und Hunderttausende konnten im vergangenen Jahr gerettet werden durch Nahrungsmittelhilfe, durch Bereitstellung von Medizin, von Unterkunft, durch die Transportleistungen der Bundeswehr, durch den Einsatz der Männer des Technischen Hilfswerkes.
    Doch was befürchtet wurde, ist eingetreten: Die Gefahr wächst. Nach den letzten Schätzungen fehlen über 5 Millionen Tonnen Getreide für Afrika. Die Europäische Gemeinschaft, die einzelnen Mitgliedstaaten und die Gemeinschaft als Ganze, hat-



    Bundesminister Dr. Warnke
    ten für 1985 etwa ein Drittel dieser Menge vorgesehen. Das ist zu wenig. Die Bundesregierung hat im Europäischen Rat den Beschluß mitgetragen, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, um weitere 1,2 Millionen Tonnen Getreide als Nahrungsmittelhilfe aufzubringen. Finanziert werden muß das und wird das aus unseren Haushalten, aber geliefert werden kann es dank einer Landwirtschaft in Deutschland und im Gemeinsamen Markt, die leistungsfähig ist. Hier werden unsere Überschüsse der landwirtschaftlichen Erzeugung sinnvoll eingesetzt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Hungertod fragt nicht, ob Regierungstruppen ein Gebiet kontrollieren oder Aufständische. Unsere Hilfe fragt auch nicht danach. Wir wollen Leben retten, nicht Partei ergreifen. Aber wenn es gilt, Hilfe auch wirklich den Bedürftigen zugute kommen zu lassen, dann, meine Damen und Herren, sind die nichtstaatlichen Hilfsorganisationen — deren Vertreter auch ich mit Genugtuung hier auf der Diplomatentribüne erkenne — unverzichtbare Partner des Staates.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Die Kirchen, das Rote Kreuz und die anderen Nichtregierungsorganisationen können auch über Frontlinien hinweg, sie können auch durch Frontlinien hindurch an die Hungernden Hilfe bringen. Deshalb leitet die Bundesregierung ihre Nahrungsmittelhilfe grundsätzlich über diese Hilfswerke.
    Der Dank der Bundesregierung gilt den Menschen, die sich zur Mitarbeit in den Organisationen der kirchlichen und der nichtgebundenen Hilfe zur Verfügung stellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Bundesregierung dankt gleichermaßen allen Bürgern, die es durch ihre Spende überhaupt erst ermöglichen, daß private Hilfe sich entfalten kann, und sie dankt allen Medien, die zu öffentlicher Hilfsaktion aufgerufen und diesen Tag gestaltet haben. Wir sehen und wir würdigen mit besonderer Freude das Engagement der Jugend, vor allem in den Schulen.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Wir alle wissen: Nahrungsmittelhilfe ist nicht nur eine Wohltat. Sie kann Selbstbehauptungskräfte lähmen. Sie führt zur Abhängigkeit. Sie kann somit das Gegenteil von Entwicklungshilfe sein, wenn sie nicht mit Hilfe zur Selbsthilfe verbunden wird. Alles Geld nützt nichts, wenn wir die Wirksamkeit der Hilfe nicht steigern können. Die Steigerung der Wirksamkeit der Entwicklungshilfe ist Angelpunkt der Entwicklungspolitik der Regierung Kohl.
    Ob eine Regierung links oder rechts ist, das ist ihre Sache. Aber daß sie eine vernünftige, wirksame Landwirtschaftspolitik betreibt, die zur langfristigen Sicherung der Ernährung aus eigener Kraft, zur Abwendung der Abhängigkeit von ausländischer Hilfe führt, das ist heute zur gemeinsamen
    Sache der Länder des Nordens und des Südens geworden.
    Deshalb werde ich noch in dieser Woche mit den Landwirtschaftsministern afrikanischer Staaten in Berlin zusammentreffen, um mit ihnen gemeinsam zu beraten, bei welchen Eigenanstrengungen Hilfe aus Deutschland ansetzen kann.
    In sehr viel stärkerem Maß als bisher — das gilt prozentual und das gilt absolut — fördert die Bundesrepublik Deutschland in Afrika die ländliche Entwicklung. Waren für diesen Zweck im Jahr 1982 noch knapp 30 % unserer bilateralen Mittel bestimmt, so ist der Anteil der ländlichen Entwicklung in diesem Jahr auf 45 % der Gesamtzusagen in der Rahmenplanung gestiegen. Diese Mittel sind für den ländlichen Raum, aber innerhalb des ländlichen Raums überwiegend für die Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion bestimmt.
    Zur Fehlentwicklung in der Dritten Welt gehört auch das massive Ansteigen der Rüstungsausgaben. Das ist — hier stimme ich dem Kollegen Brandt zu — ein Appell an die Entwicklungsländer. Das ist auch eine Frage, die die Weltöffentlichkeit aus akutem Anlaß an die Sowjetunion richtet: ob sie gegenüber Ländern, deren Menschen Hungers sterben, auf Zahlungen in Milliardenhöhe für massive Waffenlieferungen besteht.

    (Frau Gottwald [GRÜNE]: Die können auch keine Waffen verschenken! — Gegenruf des Abg. Feilcke [CDU/CSU]: Eine verständnisvolle Bemerkung!)

    „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch" — dieses Wort von Hölderlin sehe ich auch in der gegenwärtigen Lage bestätigt. Noch nie haben die Afrikaner so eindeutig erklärt, daß sie die eigene Verantwortung für die Ernährung ihrer Völker sehen, schultern wollen und zur Änderung ihrer Politik bereit sind. Müßig ist es, nach Schuld zu fragen. Worauf es ankommt, ist die Bereitschaft auf seiten der Entwicklungsländer ebenso wie auf unserer Seite, auf seiten der Industriestaaten, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
    Afrika ist kein armer Kontinent. Aber der Weg zur Nutzung seiner Reichtümer wird noch lang sein. Er erfordert von uns allen über die Spontaneität dieses Tages hinaus langen Atem, Geduld und den Willen, zu helfen auf lange Jahre.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD — Schwenninger [GRÜNE]: Und Änderung des Lebensstils!)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Neumann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Neumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich bin etwas traurig, daß es uns nicht gelungen ist, für den heutigen Tag eine gemeinsame Entschließung zusammenzukriegen.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)




    Neumann (Bramsche)

    Wir haben wirklich alles versucht, und ich meine, es ist letztlich an der Kompromißbereitschaft gescheitert. Vielleicht können wir später, wenn wir etwas mehr Zeit haben, bei solchen Themen versuchen etwas vorzubereiten. Dabei müssen wir drüber diskutieren, wie umfangreich so ein Antrag sein muß, wieviel man hineinpacken muß, oder ob es nicht sinnvoller ist — wie in der Entschließung der drei anderen Fraktionen —, sich hier auf den Tag zu konzentrieren.
    Dieser „Tag für Afrika" ist in erster Linie ein Tag, den die Hilfsorganisationen erdacht, geplant und organisiert haben. Wir schließen uns diesen Aktionen sehr gerne an; denn die Hilfsorganisationen haben mit diesem Tag nicht nur einen Tag gewählt, der sich zu Spendenaufrufen eignet, sondern sie wollen auch auf die Ursachen der Hungerkatastrophe hinweisen. Wir sind besonders dankbar dafür, daß sich diese Organisationen nicht auf die aktuelle Katastrophensituation beschränken, sondern von vornherein deutlich gemacht haben, daß ihre Hilfe langfristig erfolgen muß, um die Ursachen der derzeitigen Hungerkatastrophe in Afrika zu beseitigen.
    Immer mehr dringt in das Bewußtsein der Menschen in unserem Land, daß die Solidarität mit den Hungernden in der Welt zunächst bei uns anfangen muß. Erst wenn wir unser Bewußtsein geändert haben, wird eine partnerschaftliche Zusammenarbeit diese Welt vom Hunger befreien.
    Natürlich kann man fragen, ob freie Hilfsorganisationen und Kirchen eine Aufgabe übernehmen sollten, die auch der Staat erledigen könnte. Es gibt eine Vielzahl von Gründen dafür, daß es so besser ist. Ich möchte nur einige nennen. Hilfsorganisationen können in der Regel viel schneller, viel phantasievoller und viel unbürokratischer ohne Rücksichtnahme auf außenpolitische Rahmenbedingungen helfen. Darüber hinaus habe ich das Gefühl, daß bei den Hilfsorganisationen auch oft wenig professionelle Helfer eingesetzt werden, die sehr viel mehr mit dem Herzen dabei sind und weniger Rücksicht nehmen auf Bedenken und Einwände und letztlich nur dem Menschen helfen wollen. Ihre Hilfe ist direkt an den betroffenen Menschen orientiert, und dafür sind wir den Hilfsorganisationen sehr dankbar.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Viele Menschen fragen, ob diese Hilfe überhaupt ankommt. Ich bin nunmehr seit sechs Jahren im Bereich der humanitären Hilfe tätig, und ich kann aus vielen Ländern der Welt bestätigen, daß in 99 % der Fälle die Spenden, das persönliche Engagement, die Anregungen und die Aufklärung über die Notsituationen in dieser Welt zum Erfolg führen.
    Wir dürfen allerdings nicht ungeduldig sein. Hilfe, gerade für die vom Hunger bedrohten Gebiete Afrikas, ist zunächst Überlebenshilfe, danach Hilfe zur Selbsthilfe, damit es nicht mehr zu solchen Katastrophen kommt. Es gibt gute Beispiele in der Vergangenheit, die gezeigt haben, daß langfristige Hilfe Länder in Afrika und über Afrika hinaus vom Hunger befreien kann. Es gibt bereits Länder in Afrika, die auch in der derzeitigen Dürrekatastrophe durchaus in der Lage sind, sich selbst zu versorgen; ich nenne Malawi, Elfenbeinküste, Kamerun. Es gibt Länder, von denen wir noch vor Jahren fast ständig im Zusammenhang mit Hungerkatastrophen gehört haben, etwa Indien. Wir haben in den letzten Jahren solche Meldungen — Gott sei Dank — aus Indien nicht mehr gehört.
    Wir dürfen uns auch nicht irre machen lassen von unverständlichen Entscheidungen der Regierungen der betroffenen Länder. Diese Regierungen sind in aller Regel nicht von den Menschen gewählt worden, die Hunger leiden. Oft wissen die Menschen gar nicht, wer in den Hauptstädten regiert und welche politischen Entscheidungen getroffen worden sind. Wir sollten gegenüber diesen Regierungen laut und deutlich kritisieren, was uns an Menschenrechtsverletzungen bekannt ist. Aber allein unsere Kritik hilft den Menschen, die Hunger leiden müssen, nicht, weder in Äthiopien und im Tschad, im Sudan, in Mali oder Mosambik. Diesen Menschen muß jetzt und morgen geholfen werden. Sie dürfen nicht bestraft werden, etwa für den Beschluß der Vereinten Nationen — für den sie überhaupt nichts können —, jetzt 200 Millionen DM für den Bau eines Gebäudes auszugeben. Das Geld hätte man besser für Katastrophenhilfe ausgeben sollen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Ich möchte an unsere eigene Geschichte erinnern. Als wir hier nach dem Krieg Hunger litten, haben die Menschen aus den USA und aus Schweden und aus anderen Ländern auch nicht gefragt, welches Verschulden der Empfänger an den Ursachen des Elends in Deutschland gehabt hat. Wer einen Ertrinkenden retten will, kann nicht lange darüber diskutieren, warum er ins Wasser gesprungen ist.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Wie Willy Brandt möchte auch ich als persönliches Beispiel für eine gute Initiative Karlheinz Böhm nennen, weil hier durch persönliches Engagement, durch die Hilfe vieler deutscher Spender, fachliche Beratung und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Afrikanern die notwendige Ernährungssicherung gewährleistet worden ist. Seine Aktion ist genauso wie Tausende weniger bekannter Aktionen anderer Hilfsorganisationen in Afrika nur ein Beispiel dafür, wie jeder — egal, an welchem Platz — etwas dafür tun kann, daß Menschen, die in unwürdigen Umständen leben, ein menschenwürdiges Leben gewährleistet wird.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)