Rede:
ID1011618500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Dr.: 1
    7. Rumpf.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/116 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 116. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Delorme 8608 A Begrüßung der Vertreter von Hilfsorganisationen und zahlreicher Botschafter . . 8608 A Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Bekämpfung der strukturellen Ursachen des Hungers in Afrika — Drucksache 10/2782 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Ein Tag für Afrika — gemeinsam gegen den Hunger — Drucksache 10/2783 — Repnik CDU/CSU 8608 C Brandt SPD 8609 B Dr. Rumpf FDP 8610A Frau Gottwald GRÜNE 8610 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 8611 D Neumann (Bramsche) SPD 8612 D Dr. Hornhues CDU/CSU 8613 D Feilcke CDU/CSU 8614C Bindig SPD 8615C Dr. Stercken CDU/CSU 8616 B Verheugen SPD 8617A Ertl FDP 8617D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 8618 D Fragestunde — Drucksache 10/2762 vom 18. Januar 1985 — Bareintausch von Rabattmarken, insbesondere des Waschmittelkonzerns Procter & Gamble, an Postschaltern MdlAnfr 1, 2 18.01.85 Drs 10/2762 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 8589 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8589 D Einhaltung des Ankara-Abkommens von 1972 MdlAnfr 4 18.01.85 Drs 10/2762 Jagoda CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 8590A ZusFr Jagoda CDU/CSU 8590 C Immobilienbesteuerung MdlAnfr 5, 6 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 8590 D ZusFr Dr. Sperling SPD 8591 B Verhinderung des Handels mit Wanderfalken; Ausbau des Greifvogelschutzes MdlAnfr 71, 72 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE Antw PStSekr Gallus BML 8591 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 8592 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8592 D ZusFr Krizsan GRÜNE 8592 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8593 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Pläne bezüglich eines Ersatzes der Vorsteuerpauschale durch eine getrennte Beihilfe nach Wegfall des Währungsausgleichs MdlAnfr 73, 74 18.01.85 Drs 10/2762 Kißlinger SPD Antw PStSekr Gallus BML 8594 A ZusFr Kißlinger SPD 8594 B Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee; Auswirkungen auf die Fischerei MdlAnfr 7, 8 18.01.85 Drs 10/2762 Hiller (Lübeck) SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8595 A ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8595 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8595C ZusFr Grunenberg SPD 8595 D ZusFr von Schmude CDU/CSU 8596 A ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8597 A Entschädigung der Fischer für Nachteile durch die Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee; Ausschluß der Kontrollierung der Schiffe durch DDR-Behörden auf dem Lübeck-Gedser-Schifffahrtsweg MdlAnfr 11, 12 18.01.85 Drs 10/2762 Schlaga SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8597 A ZusFr Schlaga SPD 8597 B ZusFr von Schmude CDU/CSU 8597 C ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8597 C ZusFr Grunenberg SPD 8598 B Bedeutung der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee für den Bundesgrenzschutz; Möglichkeit der Erklärung der „Kadet-Rinne" zum DDR-Hoheitsgebiet MdlAnfr 13, 14 18.01.85 Drs 10/2762 Büchler (Hof) SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . . 8598 C ZusFr Büchler (Hof) SPD 8598 C ZusFr Grunenberg SPD 8599 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8599 B ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8599 C Rechtsverbindlichkeit der von der Grenzkommission ausgearbeiteten Neuregelung für die Lübecker Bucht; Verhandlungen mit der DDR über die Elbe-Grenze im Zusammenhang mit der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee MdlAnfr 15, 16 18.01.85 Drs 10/2762 Löffler SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 8600 B ZusFr Löffler SPD 8600 C ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 8600 D ZusFr Grunenberg SPD 8601A ZusFr Schneider (Berlin) GRÜNE . . 8601C ZusFr von Schmude CDU/CSU 8601 D ZusFr Büchler (Hof) SPD 8601 D Einkommensverluste der Rentner bei der Rentenerhöhung MdlAnfr 17 18.01.85 Drs 10/2762 Menzel SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8602 C ZusFr Menzel SPD 8603 B Zusätzliche Belastung der Kommunen durch die Rentenerhöhung MdlAnfr 18 18.01.85 Drs 10/2762 Menzel SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8603 D ZusFr Menzel SPD 8604 A Alternative Standorte für die Stationierung amerikanischer Hubschrauber in Wiesbaden-Erbenheim; Beeinträchtigung des zivilen Luftverkehrs MdlAnfr 28, 29 18.01.85 Drs 10/2762 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8604 B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 8604 C ZusFr Reuter SPD 8605 B Verteilung der in der BT-Reihe „Zur Sache" erschienenen „Kießling-Dokumentation" innerhalb der Bundeswehr MdlAnfr 30, 31 18.01.85 Drs 10/2762 Jungmann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8605 B ZusFr Jungmann SPD 8605 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8605 D ZusFr Dr. de With SPD 8606 A ZusFr Krizsan GRÜNE 8606 B ZusFr Jahn (Marburg) SPD 8606 C Nächste Sitzung 8619 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8621* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 III Anlage 2 Bereitstellung von Ausbildungsplätzen in den Bundesländern MdlAnfr 3 18.01.85 Drs 10/2762 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . . 8621* B Anlage 3 Verhandlungen mit der DDR über Grenzfragen, insbesondere die Fischerei betreffend, im Zusammenhang mit der Ausweitung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee MdlAnfr 9, 10 18.01.85 Drs 10/2762 Heimann SPD SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB . . 8621*C Anlage 4 Nachteilige Auswirkung der Ausweitung der Ladenschlußzeiten auf mittelständische Betriebe im ländlichen Raum MdlAnfr 19 18.01.85 Drs 10/2762 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 8621*D Anlage 5 Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der EG-Getreidemarktordnung für das Wirtschaftsjahr 1985/86 MdlAnfr 75, 76 18.01.85 Drs 10/2762 Eigen CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 8622* B Anlage 6 Beschleunigung des Waldsterbens durch Frost MdlAnfr 77 18.01.85 Drs 10/2762 Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 8622*C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 8589 116. Sitzung Bonn, den 23. Januar 1985 Beginn: 13.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 25. 1. Dr. Apel 25. 1. Bühler (Bruchsal) 25. 1. Conrad (Riegelsberg) 25. 1. Dreßler 23. 1. Haehser 25. 1. Dr. Hauff 23. 1. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 25. 1. Heimann 23. 1. Horn ** 25. 1. Jansen 25. 1. Frau Kelly 23. 1. Kohn 25. 1. Frau Dr. Martiny-Glotz 23. 1. Dr. Marx 25. 1. Milz 25. 1. Müller (Remscheid) 23. 1. Dr.-Ing. Oldenstädt 25. 1. Petersen ** 25. 1. Schmidt (Hamburg) 25. 1. Frau Schoppe 25. 1. Schröder (Hannover) 25. 1. Schröer (Mülheim) 25. 1. Dr. Stark (Nürtingen) 25. 1. Voigt (Sonthofen) 25. 1. Wischnewski 25. 1. Zander 23. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/2762 Frage 3): Sind die Zusagen der Beauftragten der Ministerpräsidenten der Bundesländer, insgesamt etwa 15 000 bis 20 000 vollzeitschulische Ausbildungsmaßnahmen mit Kammer- und Schulprüfungen bereitzustellen, inzwischen erfüllt, und welche Ausbildungsplätze sind in den einzelnen Bundesländern auf Grund dieser Zusagen bereitgestellt worden? Bereits in der Antwort vom 7. Dezember 1984 auf Ihre Frage vom 3. Dezember 1984 hat die Bundesregierung mitgeteilt, daß die genannte Zahl von insgesamt 15 000 bis 20 000 schulischen Ausbildungsangeboten von den Ländern bereitgestellt wurde. Von den einzelnen Bundesländern wurden nach Angaben der zuständigen Ministerien der Länder folgende Angebote bereitgestellt: Baden-Württemberg: 3 000 Plätze in Berufsfachschulen Bremen: 250 Vollausbildungsplätze Anlagen zum Stenographischen Bericht Hamburg: 1 000 Vollausbildungsplätze Hessen: 1 600 Vollausbildungsplätze Niedersachsen: 4 550 Vollausbildungsplätze bzw. Plätze in berufsbildenden Vollzeitschulen Nordrhein-Westfalen: 2 300 Vollausbildungsplätze Rheinland-Pfalz: 2 500 Plätze in Berufsfachschulen. In den Ländern Bayern, Berlin, Schleswig-Holstein und Saarland sind zwar keine zusätzlichen schulischen Ausbildungsplätze geschaffen worden, jedoch haben die zuständigen Landesministerien mitgeteilt, daß bei Bedarf die vorhandenen Ausbildungskapazitäten genutzt werden können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Fragen des Abgeordneten Heimann (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 9 und 10): Ist die Bundesregierung bereit, über alle Grenzfragen - also auch die Elbe und Nordsee betreffend - mit der DDR zu verhandeln, wenn dadurch Vorteile für die Fischer aus der Bundesrepublik Deutschland erzielt werden können? Worauf gründet sich die Hoffnung des Parlamentarischen Staatssekretärs Gallus, man werde in der Fischereifrage mit der DDR weiterkommen? Zu Frage 9: Der Verlauf der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR im Elbeabschnitt steht - wie Ihnen bekannt ist - nicht zur Disposition der Bundesregierung. Gespräche der Bundesregierung mit der DDR über den Verlauf der Grenze im Elbeabschnitt dienen ausschließlich der Feststellung dessen, was die ehemaligen Besatzungsmächte zum Verlauf der Grenzen ihrer Besatzungszonen in diesem Bereich vereinbart haben. Was die Auswirkungen der Erweiterung des Küstenmeeres der DDR mit Wirkung vom 1. Januar 1985 anbetrifft, sucht die Bundesregierung das Gespräch mit der DDR, um die Interessen der Betroffenen zu wahren und Unklarheiten zu beseitigen. Zu Frage 10: Parlamentarischer Staatssekretär Gallus hat sich zu dieser Frage nicht geäußert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 19): 8622* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1985 Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß Ausweitungen der Ladenschlußzeiten nachteilige Wirkungen für mittelständische Betriebe im ländlichen Raum zur Folge hätten und die Konzentration auf Supermarktketten verstärken würden und deshalb nicht erstrebenswert sind? Gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten liegen nicht vor. Die Meinungen über die Auswirkungen sind bei den vom Ladenschlußgesetz Betroffenen unterschiedlich. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels und die Gewerkschaften befürchten bei einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten nachteilige Auswirkungen für den Einzelhandel und die Arbeitnehmer. Die Verbraucherverbände versprechen sich von längeren Ladenöffnungszeiten am Abend günstige Auswirkungen für die Verbraucher. Die Bundesregierung hat immer wieder darauf hingewiesen, daß das Ladenschlußgesetz ein Kompromiß zwischen den unterschiedlichen Interessen des Einzelhandels, der dort beschäftigten Arbeitnehmer und der Verbraucher ist. Dieser Kompromiß kann naturgemäß die Betroffenen nicht voll zufriedenstellen. Die Bundesregierung verfolgt ständig die Diskussion um das Ladenschlußgesetz und prüft laufend, ob der erreichte Kompromiß den heutigen Gegebenheiten noch entspricht. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Eigen (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Fragen 75 und 76): Wie steht die Bundesregierung zu Äußerungen bzw. Indiskretionen aus der Kommission der Europäischen Gemeinschaft, daß die Kommission für Getreide und Raps für das Wirtschaftsjahr 1985/86 Preissenkungen vorschlagen wird? Hat die Bundesregierung die Kommission und den Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft darauf hingewiesen, daß der Getreidepreis wegen der nicht funktionierenden Getreidemarktordnung 1984 in der gesamten Europäischen Gemeinschaft zusammengebrochen ist, und was gedenkt die Kommission der Europäischen Gemeinschaft nach Meinung der Bundesregierung zu tun, um die Funktionsfähigkeit der Getreidemarktordnung für das Wirtschaftsjahr 1985/86 sicherzustellen? Zu Frage 75: Die Bundesregierung kann zu inoffiziellen, durch die Presse bekannt gewordenen Vorstellungen von Dienststellen der Kommission keine Stellung beziehen. Die Vorschläge der Kommission werden Ende Januar 1985 erwartet. Zu Frage 76: Es ist den Regierungen der Mitgliedstaaten und der Kommission bekannt, daß 1984/85 in weiten Teilen der Gemeinschaft die Getreidepreise das Stützungsniveau deutlich unterschritten haben. Das Ausmaß der Unterschreitung ging zeitweise über den Betrag hinaus, der sich aus der Fristverlängerung bei der Zahlung der Interventionspreise ergibt. Hauptursache ist die außerordentlich große Ernte von 150 Millionen t Getreide, die den Selbstversorgungsgrad der Gemeinschaft bei Getreide insgesamt auf 130 % und bei Weichweizen auf 150 % ansteigen ließ. Es ist der Bundesregierung nicht bekannt, was die Kommission 1985/86 zu tun gedenkt, um ein erneutes Unterschreiten der Interventionspreise zu vermeiden. Nach Auffassung der Bundesregierung muß die Frage der Funktionsfähigkeit der Getreidemarktordnung im Rahmen der Preisverhandlungen erörtert werden. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Frage des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 77): Hat die Bundesregierung Anhaltspunkte dafür, daß, wie ein Forstbotaniker aus München behauptet, Frost das Waldsterben beschleunigt, weil die Bäume auf Grund anhaltender Schadstoffbelastung zu wenig Widerstandskraft besitzen? Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand wird davon ausgegangen, daß die Luftschadstoffe je nach Konzentration unmittelbar zu Schäden in den Wäldern führen oder den Wald für Schäden durch Witterungsextreme — z. B. Frost oder biotische Faktoren — prädisponieren, das heißt seine Widerstandskraft stark mindern. Aufgrund dieser Erkenntnisse kann nicht ausgeschlossen werden, daß die jüngste Frostperiode zu einer weiteren Zunahme der Waldschäden führt. Konkrete Anhaltspunkte liegen der Bundesregierung dafür bisher nicht vor.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Willy Brandt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist gut, in diesen Tagen zu erfahren, daß unser Volk gegenüber dem Hunger in der Welt nicht gleichgültig ist. Es ist gut, daß wir uns im Bundestag zusammenfinden und uns fragen: Was können wir erstens tun, um extreme Not lindern zu helfen, und was können wir zweitens tun, um in der kommenden Zeit daran mitzuwirken, daß Mitmenschen in einer Welt, die dazu die Mittel hat, satt werden können?
    Äthiopien ist ja leider kein Einzelfall, sondern der im Augenblick krasseste, wohl auch der schlimmste. Millionen Menschen hungern auch in anderen Ländern.
    Hat man das nicht wissen können, werden wir gefragt. Die Antwort ist: Doch, man hätte es wissen können. Wird das alles vielleicht noch schlimmer? Die Anwort ist leider: Ja, es besteht die Gefahr, daß noch mehr Menschen in noch mehr Ländern verhungern werden. Und man fragt: Können die Leute dort nicht selbst mehr tun, um die bitterste Not abzuwenden? Die Anwort ist: Manche der Regierungen und der sogenannten Eliten hätten mehr tun können.
    Aber jetzt kann es nicht darum gehen, Schwarze Peter zuzuteilen. Vielmehr geht es darum, zu helfen, wo immer wir es können, um Menschenleben zu retten. Karlheinz Böhm hat recht, wenn er an die fernöstliche Weisheit erinnert: Es sei besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Finsternis zu jammern.
    Nothilfe ist geboten, aber sie reicht nicht aus. Sie reicht nicht aus, um die Landwirtschaft in den Hungerländern in Schwung zu bringen. Dazu bedarf es weiterreichender Maßnahmen. Dazu braucht es den Einsatz aller Mittel und Kräfte der Privaten und der Öffentlichen. Dazu braucht es der Zusammenarbeit der reichen und der armen Länder. Dazu gehört der dringende Appell, Streitfragen in den Hungerländern und -regionen nicht länger mit Gewalt auszutragen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Verantwortung tragen freilich auch andere, die Konflikte zuweilen von außen schüren helfen, die Waffen liefern oder Ideologien exportieren und dabei nur das Leid der Menschen vergrößern.
    Die Menschheit kann den Hunger besiegen, wenn sie nur ein wenig mehr an Mitteln und Fähigkeiten aufwendet, nur ein Bruchteil dessen, was für tatsächliche oder vermeintliche Sicherheit in Anspruch genommen wird. Dieses Jahr wird die Welt an die 1 000 Milliarden Dollar dafür ausgeben. Das zusätzliche Weltbankprogramm für Afrika würde 1 Milliarde Dollar kosten. Das sind 0,1 % der weltweiten Militär- und Rüstungsausgaben. Diese 1 Milliarde Dollar ist noch nicht einmal gesichert.
    Ich meine, bei Gesprächen über Rüstungsbegrenzung muß auch vom Hunger die Rede sein.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Ich bleibe dabei: Wo Hunger herrscht, kann Friede nicht Bestand haben.
    Deshalb unser Dank an alle, die zu helfen bereit sind, und die Bitte an uns alle, nicht so zu tun, als gäbe es hier etwas abzuhaken, um sodann zur Tagesordnung überzugehen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)






Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Rumpf.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Rumpf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auf der Welt werden täglich über 50 000 Hektar Wald vernichtet. Der Wald wird gerodet, um Felder zu bestellen oder um Kaffee, Tee, Bananen, Baumwolle und ähnliches darauf zu pflanzen, oder er wird gerodet, weil das Holz als einzige Energiequelle gebraucht wird. 50 000 Hektar Wald pro Tag — das sind fast 40 Hektar in der Minute oder 20 Millionen Hektar im Jahr. Das ist eine Fläche, die der Fläche der Bundesrepublik Deutschland entspricht.
    Am selben Tag sterben 40 000 Kinder an Hunger.
    Warum sage ich das? Weil ich den engen und unauflösbaren Zusammenhang zwischen der Vernichtung der ökologischen Grundlagen und dem Hunger herausstellen will. Dieser Zusammenhang gilt nicht nur für Afrika; er gilt für alle Entwicklungsländer in Asien und Südamerika, ja, er gilt selbst für Europa.
    Die Menschheit muß daraus endlich die Lehre ziehen und handeln. Dabei reicht es nicht aus, 1985 zum Jahr des Waldes zu deklarieren, sondern es muß jetzt eine ungeheure Anstrengung unternommen werden zur Eindämmung der Urwaldvernichtung, zur Wiederbepflanzung verödeter Landstriche und Regionen mit Baumkulturen.
    Die Dürregebiete in Afrika, vor allem im Sahel, benötigen 50 Millionen Hektar solcher Baumkulturen. Dann könnte die Ausbreitung der Wüste aufgehalten, die Trockenheit gemindert und der Hunger gelindert werden.
    Dürrekatastrophen und Insektenschwärme hat es in der Geschichte schon immer gegeben. Aber sie wurden erst so katastrophal, nachdem der Mensch die ökologische Substanz zerstört hatte.
    Ich möchte noch auf einen zweiten Zusammenhang hinweisen: Das ist der Zusammenhang zwischen der Art der Landbewirtschaftung und dem Hunger. Statt Kaffee, Baumwolle, Erdbeeren usw. muß der afrikanische Boden Reis, Mais, Hirse hervorbringen. Nur 26 % des Bodens in Afrika sind richtig bestellt. Die Gesamtfläche würde ausreichen, alle Hungernden in Afrika zu ernähren.

    (Zustimmung der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE])

    In Afrika können nur kleinbäuerliche Betriebe zu entsprechenden Ernten kommen. Deshalb müssen die Staaten dort auch selbst dafür sorgen, daß die Bauern eine Chance haben, ihren eigenen Boden zu bestellen und ihre Produkte im eigenen Land mit Gewinn zu verkaufen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)

    Kolchosen sind schon aus den soziokulturellen Strukturen heraus von vornherein zum Tode verurteilt. Unsere Entwicklungspolitik muß darauf zielen, diese Erkenntnis im politischen Dialog mit den Partnern durchzusetzen. Es ist deshalb gut, daß der Entwicklungsminister, Herr Warnke, auf der Grünen Woche in Berlin die Wirtschafts-, Planungs- und Finanzminister von 16 afrikanischen Staaten teilnehmen läßt und mit ihnen sprechen will.
    Aber auch wir können etwas tun. Wir müssen die integrierte ländliche Entwicklung noch mehr zum obersten Ziel unserer Entwicklungspolitik machen: Millionen von kleinen Produkten, Millionen Hilfe für die Selbsthilfe statt eines Millionenprojekts.
    Schließlich ein dritter Zusammenhang, der mindestens genauso wichtig ist wie die bisher genannten Zusammenhänge: Das ist der Zusammenhang zwischen Hunger, Elend und Überbevölkerung. Ohne Familienplanung und Geburtenkontrolle werden alle Anstrengungen der Entwicklungshilfe wirken wie in ein Faß ohne Boden hineingegossen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ohne eine Politik, die auch diese Fragen in den politischen Dialog mit den Partnern einführt und mit der ländlichen Entwicklung verknüpft, werden bei verbesserter medizinischer Versorgung immer mehr Kinder geboren, damit immer mehr Kinder Hungers sterben müssen.
    Deutschland spendet für Afrika — das jetzt durchgeführte Nothilfeprogramm ist äußerst wichtig und wertvoll. Aber es kostet fünfmal soviel, wie die ländliche Entwicklung gekostet hätte, welche die Nahrungsmittelhilfe überflüssig gemacht hätte.
    Ohne Erkenntnis dieser Zusammenhänge, meine Damen und Herren, ist langfristig wirksame Entwicklungshilfe nicht möglich. Sie ist dann soviel wert wie Schnee für Afrika.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)