Rede von
Dr.
Annemarie
Renger
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, ich habe die Freude, dem Herrn Abgeordneten Delorme zu seinem 65. Geburtstag zu gratulieren.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, erlauben Sie mir, bevor wir die Tagesordnung weiter abwickeln, einige Bemerkungen: 150 Millionen Afrikaner sind von akutem Hunger und von Unterernährung bedroht, wie die Vereinten Nationen festgestellt haben. Dies sind mehr Menschen als die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik, Frankreichs, der Niederlande und Belgiens.
Es ist deshalb zu begrüßen, daß der Deutsche Bundestag heute zu einer Debatte im Plenum zusammenkommt, um auf diese katastrophalen Zustände hinzuweisen und seine Hilfe anzubieten. Wir haben uns damit in die Aktion vieler Hilfsorganisationen eingereiht, die heute zu einer Solidaritätsaktion unter dem Motto „Ein Tag für Afrika — gemeinsam gegen den Hunger" aufgerufen haben. Vertreter dieser Initiativen haben auf der Diplomatentribüne Platz genommen; ich begrüße sie herzlich als Gäste des Deutschen Bundestages
und danke ihnen sehr herzlich für ihr freiwilliges Engagement.
Auf der Diplomatentribüne haben auch zahlreiche Botschafter Platz genommen; wir begrüßen auch sie herzlich.
Meine Damen und Herren, ich danke aber auch ganz besonders den zahllosen namenlosen Mitbürgern, die den Spendenaufrufen für die Hungernden in Afrika bisher gefolgt sind, und ich danke den Soldaten unserer Bundeswehr, die seit Wochen im Einsatz sind, um lebensnotwendige Hilfsmittel schnell und unbürokratisch dorthin zu bringen, wo die Not am größten ist.
Die große und spontane Hilfsbereitschaft in unserem Lande beweist, daß wir eigene bittere Erfahrungen nicht vergessen haben.
Sicherlich gibt es Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten über die Ursachen des schrecklichen Geschehens in Afrika, und es muß sie auch geben. Aber die Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, dürfen und werden wir darüber nicht vergessen und nicht im Stich lassen. Daß hierüber zwischen den Bürgern, dem Parlament und der Regierung ein breites Einvernehmen herrscht, empfinde ich als ermutigend; es möge sich für die Betroffenen besonders auswirken.
Mein Appell richtet sich an uns alle: Beweisen wir weiter Mitmenschlichkeit und lassen wir nicht nach in dem Bemühen, zu helfen, damit jetzt die drängendste Not gemildert wird und Afrika längerfristig in die Lage versetzt werden kann, sich selbst zu helfen, sich selbst zu ernähren.
Meine Damen und Herren, ich rufe jetzt Punkt 2 der Tagesordnung auf:
a) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN
Bekämpfung der strukturellen Ursachen des Hungers in Afrika
— Drucksache 10/2782 —
b) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP
Ein Tag für Afrika — gemeinsam gegen den Hunger
— Drucksache 10/2783 —
Es sind für die Aussprache 60 Minuten mit Beiträgen von je fünf Minuten — Handhabung wie in einer Aktuellen Stunde — vorgeschlagen worden. Ist das Haus damit einverstanden? — Das ist der Fall; ich danke Ihnen.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Abgeordnete Repnik.