Rede von
Dirk
Schneider
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)
Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten werde,
und ich will Ihnen auch sagen, warum.
Ich finde das, was hinter Ihrer Frage steckt, unheimlich überheblich. Sie geben nämlich vor — und das ist genau das, was ich kritisiere — , immer noch stellvertretend für die Menschen in der DDR mit zu handeln, und Sie glauben, Sie könnten mit für die Menschen in der DDR entscheiden. Das können Sie nicht!
Die Menschen in der DDR werden ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen.
— Das werden sie! Wir als GRÜNE hier in der Bundesrepublik vertreten die These, daß man sich hier im Lande täglich wehren muß. Genauso ist das in allen Ländern auch, in denen Ungerechtigkeiten passieren. Ich glaube nicht, daß wir diesen Staat von außen mit einer Ideologie und mit einem Gedankengebäude verändern können, das die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik nicht akzeptiert, sondern im Sinne der Grenzen von 1937 zu überwinden trachtet.
Heute kommen gerade aus Ihren Reihen, von der CDU, wieder diese Töne, die im Grunde den Revanchismus-Vorwurf nur anheizen.
Als die „unruhigen Deutschen" stellen Sie in Mitteleuropa wieder einen Unruheherd dar.
Ihre Lösungen der deutschen Frage sind nur mit Power möglich, mit Druck,
und so wird es auch gehandhabt. Möglicherweise werden Sie mit einer solchen Politik der Härte, des Drucks und der Konfrontation so weit gehen, daß irgendwann der Krieg ausbricht,
obwohl Sie die ganze Zeit beteuert haben,
daß Sie keinen Krieg wollten. Ich finde, daß Sie auf eine unverantwortliche Weise mit dem Feuer spielen, etwa durch die Art und Weise, auf die z. B. Herr Sauer und viele andere in der CDU, auch Herr Dregger, die Grenzfrage angehen.
Davon müssen Sie herunter!