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ID1010317600

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    Plenarprotokoll 10/103 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 103. Sitzung Bonn, Dienstag, den 27. November 1984 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Oldenstädt 7497 A Verzicht des Abg. Graf Stauffenberg auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 7497 A Eintritt des Abg. Wittmann (Tännesberg) in den Deutschen Bundestag 7497 A Erweiterung der Tagesordnung 7497 B Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1985 (Haushaltsgesetz 1985) — Drucksachen 10/1800, 10/2250 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt — Drucksachen 10/2301, 10/2330 — . . . 7497 B Einzelplan 02 Deutscher Bundestag — Drucksachen 10/2302, 10/2330 — Esters SPD 7497 D Carstens (Emstek) CDU/CSU 7499 B Frau Nickels GRÜNE 7500 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 7502 B Einzelplan 03 Bundesrat — Drucksachen 10/2303, 10/2330 — . . . 7504 B Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — Drucksachen 10/2304, 10/2330 — Dr. Vogel SPD 7504 D Dr. Dregger CDU/CSU 7515 B Verheyen (Bielefeld) GRÜNE . . . 7521C, 7561B Hoppe FDP 7526 B Dr. Kohl, Bundeskanzler 7530 D Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 7542 B Genscher, Bundesminister AA 7546 A Horn SPD 7549 C Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 7552C, 7558 B Dr. Apel SPD 7556A, 7558 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 7559 B Frau Fuchs (Köln) SPD 7560 B Präsident Dr. Jenninger 7530 D Namentliche Abstimmung 7562 B Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes — Drucksachen 10/2305, 10/2330 — Dr. Ehmke (Bonn) SPD 7564A Dr. Rose CDU/CSU 7568 B Reents GRÜNE 7571 D Schäfer (Mainz) FDP 7573C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 27. November 1984 Frau Huber SPD 7576 B Genscher, Bundesminister AA . . 7578C, 7584 D Voigt (Frankfurt) SPD 7581 C Klein (München) CDU/CSU 7582 C Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksachen 10/2314, 10/2330 — in Verbindung mit Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — Drucksache 10/2325 — Kleinert (Marburg) GRÜNE 7585 D Frau Traupe SPD 7586 C Dr. Stavenhagen CDU/CSU 7590A Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 7592 D Dr. Weng FDP 7594 B Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 7597 A Leonhart SPD 7602 A Namentliche Abstimmung 7604 C Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksachen 10/2318, 10/2330 — Esters SPD 7606 C Frau Gottwald GRÜNE 7607A, 7612 D Borchert CDU/CSU 7609 B Frau Seiler-Albring FDP 7611A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 7614A Vizepräsident Westphal 7609 B Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksachen 10/2320, 10/2330 — Löffler SPD 7616 B Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 7618 B Schneider (Berlin) GRÜNE 7620 B Ronneburger FDP 7623 D Windelen, Bundesminister BMB . . . 7625 C Nächste Sitzung 7626 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 7627*A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Löffler (SPD) und Heimann (SPD) zur Abstimmung über den Einzelplan 35 — Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — (Drucksache 10/2325) 7627* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 27. November 1984 7497 103. Sitzung Bonn, den 27. November 1984 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 28.11. Dr. Barzel 30.11. Erhard (Bad Schwalbach) 30.11. Ertl 28.11. Dr. Glotz 30.11. Haase (Fürth) * 28.11. Handlos 27.11. Dr. Hauff 27.11. Hauser (Esslingen) 30.11. Frau Hoffmann (Soltau) 30.11. Lemmrich * 27. 11. Dr.-Ing. Oldenstädt 28. 11. Polkehn 30.11. Frau Renger 30.11. Frau Schmidt (Nürnberg) 30.11. Schmidt (Wattenscheid) 30.11. Dr. Solms 27. 11. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim* 28. 11. Dr. Spöri 30.11. Dr. Sprung 30.11. Dr. Stark (Nürtingen) 30.11. Vosen 30.11. Weiskirch (Olpe) 30.11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Löffler (SPD) und Heimann (SPD) zur Abstimmung über den Einzelplan 35 - Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte - (Drucksache 10/2325) Das Verhältnis zwischen den westlichen Schutzmächten und der Berliner Bevölkerung ist traditionell gut. So wird es bleiben, auch wenn gegenwärtig zwischen der britischen Schutzmacht und einem Teil der Bewohner von Berlin-Spandau eine gewisse Spannung besteht. Ursache dieser Spannung ist der Bau einer neuen großen Schießanlage in unmittelbarer Nähe einer Wohnsiedlung am Rande eines Erholungsgebietes. Eine Klagemöglichkeit wegen dieser Baumaßnahme vor deutschen Gerichten besteht nicht. Die Entscheidung eines Londoner Gerichts, ob überhaupt die Zuständigkeit eines britischen Gerichts gegeben ist, steht kurz bevor. Mit unserer Zustimmung zum Einzelplan 35 verbinden wir auch die Erwartung, daß die Bundesregierung einen Beitrag leistet, der das gute Verhältnis zwischen Schutzmacht und Bevölkerung bewahren hilft. Das könnte einmal dadurch geschehen, daß die Bundesregierung die Mehrkosten übernimmt, die durch den Gerichtsort London entstehen und dadurch, daß die Bundesregierung bei der britischen Regierung ihren Einfluß ausübt, um noch bessere Lärmdämmungsmaßnahmen zu erreichen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Warnke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich danke dem Haushaltsausschuß und dem Parlament insgesamt und gebe das zurück, was mein Kollege Borchert gesagt hat, daß wir am Ende der Beratungen dieses Ergebnis einer Steigerung von über 3 % haben. Dank der Geldwertentwicklung ist es eine Realsteigerung, die wir im Entwicklungshaushalt haben,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    und eine reale Steigerung ist auch im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen.

    (Dr. Hackel [CDU/CSU]: Sagen Sie das mal dem Matthöfer!)

    Aber die eigentliche Herausforderung liegt nicht im quantitativen Bereich, sie liegt in der Steigerung der Wirksamkeit, und nirgends wird das deutlicher als an den tragischen Ereignissen, deren Zeuge wir heute in weiten Teilen Afrikas und insbesondere in Äthiopien sind. Mit vereinten Kräften haben Regierung und Parlament dafür gesorgt, daß in Äthiopien eine Katastrophenhilfe von unserer Seite Platz gegriffen hat, die wirksam dazu beiträgt, Menschenleben zu retten. Wir werden in den nächsten Wochen dafür sorgen, daß, soweit das irgend möglich ist, diese Katastrophenhilfe in eine geplante Nahrungsmittelhilfe für das Jahr 1985 übergeleitet wird. Ich sage: soweit das irgend möglich ist; denn Frau Kollegin Seiler-Albring, der ich ausdrücklich für ihren Beitrag danke, hat darauf aufmerksam gemacht, daß es Menschen gibt, die zwischen den Fronten leben. Leider werden es Hunderttausende sein, die unserer organisatorischen und Lieferungsleistung gar nicht zugänglich sind.
    Meine Damen und Herren, wir haben die ganze Kraft darauf konzentriert, jetzt Menschenleben zu retten und uns nicht in Ursachendiskussionen zu verzetteln. Aber wir wissen, daß im Jahre 1985 die Aufgabe vor uns steht, nun mit der Nahrungsmittelhilfe die Ernährungssicherung aus eigener Kraft einzuleiten. Wir können in diesem Moment nicht umhin, auch nach den Ursachen zu fragen, auch nach der Verantwortung. Die Industrieländer, die Geberländer, dürfen sich dieser Frage nach der Ursache der derzeitigen Katastrophe nicht entziehen, wenn sie daraus die Lehren ziehen wollen, und sie müssen sie ziehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Wir werden — ich zitiere jetzt aus den Unterlagen des zuständigen Referats des Entwicklungshilfeministeriums — den Beitrag für die ländliche Entwicklung auch in den Prozentsätzen der Ausgaben des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit verdeutlichen. Ich sage der Frau Abgeordneten Gottwald noch einmal zu Protokoll, daß sowohl nach der alten wie nach der neuen Berechnung bei den Ausgaben für den ländlichen Raum der Anteil im Soll 1984 26 % beträgt und damit einen Höchststand wie nie zuvor erreicht hat. Ich kann Ihnen nicht helfen, wenn Sie es nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Aber es wird nichts bringen, wenn wir die Öffentlichkeit mit unrichtigen Angaben über die Leistung bedienen, die alle Gutwilligen in diesem Hause gemeinsam mit der deutschen Entwicklungshilfe vollbringen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir werden natürlich in Afrika, dem Kontinent der am wenigsten entwickelten Länder, diese Leistungen zum größten Teil ausschließlich als Zuschüsse erbringen. Selbstverständlich ist es bei anderen Ländern, in Asien, den Schwellenländern, angebracht, eine andere Form der Förderung zu finden. Das ist jene Mischfinanzierung, die auf einen einstimmigen Beschluß dieses Hauses vom 5. März 1982 zurückgeht. In diesem Beschluß ist der Bundesregierung aufgetragen worden, die Mischfinanzierung zu erhöhen. Genau diesen Auftrag haben wir in diesem Jahr ausgeführt, z. B. gegenüber Schwellenländern wie Indonesien oder wie z. B. gegenüber einem Land, das zwar noch kein Schwellenland ist, das aber auch nicht der Kategorie der ärmsten Länder zuzurechnen ist, nämlich Pakistan. Wir haben durch die Kombination von Entwicklungshilfemitteln und Krediten das Fördervolumen für diese Länder erhöhen können, ohne das der ärmsten Länder zu beeinträchtigen. Dies leistet die Mischfinanzierung, zu der sich diese Bundesregierung bekennt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Im übrigen wird jedes einzelne Projekt einer strengen Prüfung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterzogen. Diese Prüfung führt in vielen Fällen dazu, daß es nicht zu einer Projektdurchführung und dann auch nicht zu entsprechenden Lieferungen der deutschen Industrie kommt. Bloß, daß wir in allen entwicklungspolitisch geeigneten Fällen dafür sorgen, daß deutsche Entwicklungshilfe auch beschäftigungswirksam wird, das schulden wir unseren Bürgern, die sich heute darum bemühen, ihren Beitrag dazu zu leisten, daß wir wieder von der Arbeitslosigkeit wegkommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    In Lateinamerika werden wir der Natur der Sache nach besonders stark auch personelle Hilfe leisten. Wir werden Lateinamerika in der Tat dort nicht durch deutsche Entwicklungshilfe fördern, wo destabilisiert wird. Wenn Sie meinen, das sei zum Entsetzen der FDP geschehen, dann kann ich Sie nur darauf verweisen, daß die Bundesregierung im Februar dieses Jahres einstimmig beschlossen hat, daß Neuzusagen an Nicaragua erst dann wieder gemacht werden, wenn es sich nachhaltig vom Destabilisierungskurs abgewendet hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Frau Abgeordnete Gottwald, Sie haben hier einen Ordnungsruf des Präsidenten

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Sehr zu Recht!)

    im Zusammenhang mit Behauptungen erhalten, die Sie über Flächenbombardierungen in El Salvador angestellt haben.

    (Frau Gottwald [GRÜNE]: Systematische Bombardierungen!)

    — Wie Ihrem Zwischenruf zu entnehmen ist, vertreten Sie die Auffassung, es handele sich um systema-



    Bundesminister Dr. Warnke
    tische Flächenbombardierungen. Diesbezüglich haben Sie versucht, dieses Haus in die Irre zu führen.
    Ich habe natürlich nicht nur mit dem Präsidenten Duarte gesprochen, sondern ich habe auch mit Frau Hernandez, der Leiterin der Menschenrechtsorganisation Tutela Legal, angesiedelt am Sitz des Erzbischofs von San Salvador, gesprochen. Frau Hernandez ist eine Kritikerin der Regierung Duarte. Das Ergebnis war eindeutig: Nie — bis auf den heutigen Tag — seit Amtsantritt von Präsident Duarte haben Flächenbombardierungen in El Salvador stattgefunden.

    (Frau Gottwald [GRÜNE]: Bombardierung habe ich gesagt! Ich rede von Bombardierung!)

    Wer etwas anderslautendes sagt, der sagt die Unwahrheit. Wir werden Ihnen mit Nachdruck entgegentreten, wenn Sie hier die deutsche Öffentlichkeit über die Leistung eines Mannes verwirren wollen, der heute in seinem Einsatz für den Frieden in der Region durch niemanden übertroffen wird. Ich spreche von der Leistung des Präsidenten Napoleon Duarte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Waigel [CDU/CSU]: Die soll sich was schämen! — Zuruf von der CDU/CSU: Kann sie nicht mehr! — Dr. Hackel [CDU/ CSU]: Sagen Sie doch mal was über den Völkermord in Nicaragua! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Herr Kollege Esters, ich habe sehr wohl aufgenommen, was Sie hier über die Notwendigkeit, Durchführungsorganisationen im Auge zu behalten, gesagt haben. Im übrigen, wir haben diese Maschinchen nicht in dieser Form konstruiert, wie wir einige von ihnen heute vorgefunden haben. Aber es ist in der Tat eine Aufgabe, deren Erfüllung der Haushaltsausschuß schon seit vielen Jahren, und zwar vor der Verantwortung dieser Regierung, verlangt. Zum Beispiel muß dem mittelständischen Bereich in der Arbeit der DEG mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ihre Worte sind auf fruchtbaren Boden gefallen.
    Sie haben hier den Deutschen Entwicklungsdienst angesprochen. Sie wissen, daß hier — insbesondere dank der Arbeit von Staatssekretär Köhler — nicht nur den Aufforderungen des Rechnungshofes, sondern auch einer von meinem Amtsvorgänger, Bundesminister Offergeld, geübten Kritik Rechnung getragen worden ist, indem wir bei Auswahl und Vorbereitung der Entwicklungshelfer, bei Programmplanung und -durchführung und gegenüber einer ausgeuferten Mitbestimmungspraxis wieder auf die Einhaltung der Bestimmungen des Vertrages über die Zusammenarbeit zwischen DED und Bundesregierung gedrungen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Waigel [CDU/CSU]: Ausgezeichnet! — Zurufe von der SPD)

    Wir sind durchaus bereit, darüber hinaus die von Ihnen genannten organisatorischen Konsequenzen ins Auge zu fassen. Ich möchte Ihnen ausdrücklich danken, daß Sie hier für die Opposition einen konstruktiven Beitrag zur Gestaltung unserer gemeinsamen Entwicklungspolitik geleistet haben.

    (Lamers [CDU/CSU]: Das ist selten geworden!)

    Denn in der Tat, meine Damen und Herren, das Beispiel von Zentralamerika — nicht nur es allein, aber es besonders klar — zeigt es: Entwicklungspolitik ist angewandte Friedenspolitik. Diesen Beitrag — nicht nur zur Behebung sozialer Konflikte, sondern zur Stärkung des Friedens in den Krisenregionen dieser Welt — werden wir um so wirksamer leisten können, je umfassender die Unterstützung aus dem Hause ist.
    Die Bundesregierung wird diesen Weg 1985 weiterverfolgen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung, und zwar zunächst über die beiden Änderungsanträge des Abgeordneten Verheyen (Bielefeld) und der Fraktion DIE GRÜNEN auf den Drucksachen 10/2431 und 10/2468 sowie über die Änderungsanträge der Fraktion der SPD auf den Drucksachen 10/2482 und 10/ 2483.
Ich rufe den Änderungsantrag auf Drucksache 10/2431 auf. Wer dem Änderungsantrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Dieser Antrag ist abgelehnt.
Ich rufe den Änderungsantrag auf Drucksache 10/2468 auf. Wer dem Änderungsantrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Dieser Antrag ist ebenfalls abgelehnt.
Wir stimmen nunmehr über den Änderungsantrag auf Drucksache 10/2482 ab. Wer diesem Änderungsantrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Das zweite war die Mehrheit.

(Widerspruch bei der SPD)

— Meine Damen und Herren, das Präsidium ist sich einig;

(Dr. Vogel [SPD]: Das freut uns, Glückwunsch!)

wir haben alle Fraktionen hier vertreten. Sonst hätten wir ja einen Hammelsprung machen müssen.

(Zurufe von der CDU/CSU und der SPD)

Es ist nun noch über den Änderungsantrag auf Drucksache 10/2483 abzustimmen. Wer dem Änderungsantrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei einigen Enthaltungen mit Mehrheit abgelehnt.
Wir stimmen nunmehr über den Einzelplan 23 ab. Wer dem Einzelplan 23, Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit,



Vizepräsident Stücklen
in der Ausschußfassung zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Keine Enthaltungen. Der Haushaltseinzelplan 23 ist mit Mehrheit angenommen.
Ich rufe auf:
Einzelplan 27
Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen
— Drucksachen 10/2320, 10/2330 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Nehm Frau Berger (Berlin) Verheyen (Bielefeld)
Hierzu liegen drei Änderungsanträge des Abgeordneten Schneider (Berlin) und der Fraktion DIE GRÜNEN auf den Drucksachen 10/2435, 10/2436 und 10/2437 vor.
Meine Damen und Herren, interfraktionell ist vereinbart, daß die Aussprache mit einer Runde bestritten wird. Sind Sie damit einverstanden? — Dann ist so beschlossen.
Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht?
— Das ist nicht der Fall.
Meine Damen und Herren, ich eröffne die allgemeine Aussprache. Das Wort hat Frau Abgeordnete Berger.

(Zurufe von der SPD: Löffler!)

— Er ist mir zwar nicht gemeldet, aber wenn Sie sich einig sind, dann hat jetzt der Abgeordnete Löffler das Wort. Bitte schön, ich lade Sie herzlich ein.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Löffler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die innerdeutsche Politik ist kein Naturschutzpark. Aber sie ist auch kein Trampelpfad, auf dem jeder herumstampfen kann, um möglichst viele Staubwolken zu erzeugen, die auf ihn aufmerksam machen. In dieser Politik geht es darum, sorgfältig mit den Worten und Begriffen umzugehen, diese Begriffe und Worte sorgfältig abzuwägen, damit wir nicht einen falschen Eindruck bei unseren Landsleuten in der DDR und bei unseren europäischen Nachbarn hervorrufen.

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Wen meinen Sie damit?)

    — Wen ich meine, Herr Sauer? Dreimal dürfen Sie raten. In allererster Linie Sie.

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Ich denke, Herrn Apel in Berlin!)

    Warum müssen wir vorsichtig sein mit unseren Worten und Begriffen? Wir dürfen nicht durch Auseinandersetzungen, die von der Sache her nicht geboten und nicht nötig sind, unseren Landsleuten in der DDR die Hoffnung nehmen, daß wir uns darum bemühen, ihre Verhältnisse zu verbessern, und nicht in kleinliches Gezänk absinken.

    (Beifall bei der SPD)

    Und wir dürfen darüber hinaus bei unseren Nachbarn nicht die Befürchtungen erzeugen, daß etwas
    von der alten deutschen Großmannssucht immer
    noch vorhanden ist oder vielleicht wieder einmal wachsen könnte.

    (Beifall bei der SPD)

    Hier ist ein ausgesprochen schwieriges Gebiet der Politik. Da muß man sehr vorsichtig sein, Herr Reddemann. Und Sie, der Sie immer sehr ausgewogen sind, wissen, was Vorsicht auf diesem Felde bedeutet.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Sagen Sie das Ihrem Apel!)

    Und wenn mal die Unterschiede nicht so groß sind, müssen wir nicht durch verbale Kraftakte die Kluft besonders deutlich aufreißen.

    (Dr. Hackel [CDU/CSU]: Ich sage nur: Vogel und Ehmke!)

    Nirgendwo steht geschrieben, lieber Herr Dr. Hakkel, daß der künstliche Gegensatz die Mutter der Demokratie sei. Das stimmt überhaupt nicht.

    (Dr. Hackel [CDU/CSU]: Völlig d'accord!)

    Es schadet nichts, wenn wir auch einmal in bedeutenden Fragen bekunden, daß wir eine einheitliche Auffassung haben.

    (Schulze [Berlin] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Und zum Glück gibt es ja noch solche Felder der einheitlichen Auffassungen in der innerdeutschen Politik.
    Aber wir haben gerade in diesen Tagen einige Beispiele zur Kenntnis nehmen müssen, die eigentlich das Gegenteil von dem Bemühen um einheitliche Auffassung in der innerdeutschen Politik belegen.

    (Sauer [Salgitter] [CDU/CSU]: Herrn Apel!)

    — Nein, Sie irren, nicht Apel, sondern ich denke jetzt an den Berliner Bürgermeister Lummer. „Morgenpost", Sonntag, 25. November 1984, da schreibt Herr Lummer

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Über Herrn Brandt!)

    über Willy Brandt:
    Maßgeblich dürfte aber auch das offenbar unstillbare Bedürfnis Brandts sein, auch nach gescheiterter Kanzlerschaft auf weltpolitischer Bühne zu agieren und Historie zu machen, wem auch immer die von ihm ausgestellten Wechsel präsentiert werden.

    (Werner [CDU/CSU]: Recht hat er!)

    Wissen Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, über Wortwahl kann man natürlich streiten, auch über Geschmack läßt sich streiten. Aber eines ist richtig: Verbale Kraftakte zeugen immer von einer Armut der Gedanken.

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist nur so ein bißchen schizophren, wenn vor einigen Stunden der Regierende Bürgermeister von Berlin, Herr Diepgen, sagte: Wir haben auf dem innerdeutschen Gebiet Erfolge zu verzeichnen, von



    Löffler
    denen vor einigen Jahren nur geträumt werden konnte. — Sehr recht, Herr Regierender Bürgermeister! Hätte Herr Brandt nicht die Politik der kleinen Schritte durchgesetzt, würden heute noch sehr viele träumen. Dann hätten wir nämlich nicht den Fortschritt durch kleine Schritte, sondern lediglich die große Verzierung durch eine Politik der besonders gewaltigen Sonntagsreden.

    (Schulze [Berlin] [CDU/CSU]: Bißchen pathetisch!)

    Insofern wäre es schon besser, in der Politik ein wenig maßvoller miteinander umzugehen.

    (Dr. Hackel [CDU/CSU]: Herr Löffler, Sie genau wissen es anders!)

    Ein anderes Beispiel, sehr geehrter Herr Hackel. Sie gehören zwar nicht mehr zur Jungen Union — aber ich weiß nicht: In der Jungen Union ist man vielleicht bis 65 —,

    (Dr. Hackel [CDU/CSU]: Das ist bei den Jungsozialisten so!)

    aber auf dem letzten Tag der Jungen Union in Berlin ist ja auch sehr Bemerkenswertes geschehen.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Das war der letzte Deutschlandtag der Jungen Union!)

    — Das war der letzte Deutschlandtag der Jungen Union in Berlin. Aber ein bißchen Endzeitstimmung ging eigentlich von diesem Tag aus, wenn man sich die Beschlüsse etwas genauer ansieht.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Genau das ist ein Rückschluß auf Ihre eigene Partei!)

    Diese Beschlüsse sind ja auf jeden Fall dazu geeignet, nicht nur bei den Polen, und zwar bei allen Polen, Befürchtungen auszulösen, sondern auch bei anderen europäischen Völkern.

    (Werner [CDU/CSU]: Jetzt malen Sie doch einen Popanz an die Wand!)

    — Natürlich. Niemand kann der Jungen Union, am allerwenigsten kann es der Bundesvorstand der CDU, vorschreiben, was sie nun zu beschließen hat und worüber sie zu reden hat. Aber unsereiner darf doch wohl sagen, daß das, was sie geredet haben, und das, und was sie dort beschlossen haben, ganz offensichtlich nicht in die politische Landschaft hineinpaßt. Denn solche Beschlüsse stören doch im Grunde genommen unser Streben nach möglichst viel Einheit zwischen den Teilen Deutschlands. Diese Beschlüsse der Jungen Union lösen doch von der Elbe bis zum Pazifischen Ozean ein starkes Händereiben der Befriedigung aus. Endlich bekommen die haltlosen Vorwürfe über Revanchismus in der Bundesrepublik Deutschland für mehrere Monate einen realen Bezugspunkt. Die ZKs aller kommunistischen Parteien lassen herzlich grüßen angesichts dieser Argumentationshilfe, die ihnen frei Haus geliefert worden ist.

    (Beifall bei der SPD — Böhm [Melsungen] [CDU/CSU]: Halten Sie ihre Reden doch im polnischen Sejm!)

    — Sehen Sie, das ist jetzt auch so ein Beispiel wie die, über die ich jetzt gerade gesprochen habe. Wo
    ich meine Reden halte, sehr geehrter Herr Kollege, das werde ich und das werden diejenigen bestimmen, die mich in eine bestimmte politische Verantwortung geschickt haben.

    (Böhm [Melsungen] [CDU/CSU]: Aber dann nehmen Sie auch deren Interessen wahr!)

    Ihre Angelegenheit ist es allerdings, nun soviel Geschmacklosigkeiten von sich zu geben, wie Sie nur vermögen. Ich würde ein bißchen vorsichtiger sein, hier irgend jemanden zu verdächtigen und aufzufordern, er solle im polnischen Sejm reden. Dann könnte ich Ihnen nämlich einmal sagen, was meine Familie für Deutschland getan und gelitten hat, und zwar für ein Deutschland, das nicht jenes war, das dazu geführt hat, wie es heute in Europa dasteht. Vorsichtig, Herr Böhm! Aber jeder nach seinem Geschmack.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Kollege Böhm ist doch nicht bösartig!)

    — Aber man wird doch wohl jemandem, der pöbelt, sagen können, daß er ein bißchen vorsichtig mit seiner Pöbelei sein sollte.

    (Beifall bei der SPD)

    Das ist doch noch erlaubt. Oder hat die Wende auch das beseitigt?

    (Zuruf des Abg. Reddemann [CDU/CSU])

    — Mensch, lieber Herr Reddemann, Sie haben es ausgerechnet nötig, den Empfindlichen zu spielen.
    Warum sage ich das? Im nächsten Jahr jährt sich zum 40. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Waffen schwiegen, aber die Menschen fanden keine Ruhe. Not, Elend, Zerstörung, gewaltsame Verschiebung der Grenzen, Vertreibung und Leid waren noch längst nicht zu Ende. Mehrere Jahre haben wir Deutschen den Völkern Europas dieses Schicksal beschieden. Dann holte uns vor 40 Jahren dieses Schicksal selbst ein. Das Unrecht, das wir an anderen Völkern verübten, schlug auf uns zurück.
    Für das Gedenken dieser Tage sind im Einzelplan 27 rund 700 000 DM vorgesehen. Ich hoffe, daß die Veranstaltungen, die an die deutsche Vertreibung erinnern sollen und die aus diesen Mitteln bezahlt werden, den größeren Zusammenhang bedenken und nicht in Selbstmitleid und Selbstgerechtigkeit abgleiten und von dem Geschehen praktisch nur die eine Seite der Medaille sehen.

    (Schulze [Berlin] [CDU/CSU]: Das haben wir doch im Innerdeutschen Ausschuß geklärt!)

    Die Flüchtlings- und Vertriebenenverbände haben große Leistungen bei der Eingliederung der Millionen Flüchtlinge vollbracht. Ich bin sicher, sie werden neben dieser großen Leistung auch noch eine weitere vollbringen, indem sie nämlich das deutsche Flüchtlingsschicksal — wie sie es auch schon in verschiedenen Erklärungen getan haben — nicht isoliert betrachten und nur einfach sich bedauern, sondern es im Zusammenhang mit all der Not und dem Elend sehen, das der Zweite Weltkrieg über die Völker Europas und auch über das eigene Volk ge-



    Löffler
    bracht hat. Wir möchten die Bundesregierung auffordern, bei diesem Bestreben hilfreich zu sein, wo immer das nur möglich ist.
    Die Stelle, an der die Debatte über den Einzelplan 27 innerhalb des heutigen Tages stattfindet, sagt wohl nichts über den Stellenwert dieser Politik aus. Wir nähern uns Mitternacht. Der Stellenwert bleibt nach wie vor hoch. Dennoch will ich angesichts der fortgeschrittenen Zeit nun zum Schluß kommen.
    Herr Bundesminister Windelen, aus grundsätzlichen Erwägungen der Opposition stimmen wir dem Einzelplan nicht zu.

    (Dr. Hackel [CDU/CSU]: Warum denn das?)

    — Lieber Herr Hackel, wir haben uns doch so daran gewöhnt. Die CDU hat das immer so gemacht.

    (Werner [CDU/CSU]: Das ist schwach, Herr Löffler!)

    — Lieber Herr Werner, wenn man etwas tut, was Sie über viele Jahre hinweg getan haben, dann sagen Sie doch nicht, daß das schwach ist, dann sagen. Sie doch, daß Sie eine schwache Opposition geleistet haben.
    Aber unsere Ablehnung bedeutet nicht, daß wir uns von der Verpflichtung gegenüber den Deutschen in der DDR verabschieden. Es bedeutet, daß wir hoffentlich — wie auch bisher — in vielen Punkten der innerdeutschen Politik mit Ihnen eine gemeinsame Auffassung vertreten können. Wir lehnen Ihre Politik nicht von A bis Z ab. Das hat in den vergangenen anderthalb Jahren mit gemeinsamen Auffassungen durchaus geklappt. Wir hoffen, daß sich das im Interesse aller Deutschen fortsetzen wird.

    (Lintner [CDU/CSU]: Sprechen Sie auch für Herrn Brandt?)

    Schönen Dank, meine sehr verehrten Damen und Herren, besonders meine sehr verehrten Damen und Herren von den Regierungsfraktionen. Sie haben sich in Ihrer inneren Einstellung noch nicht von der Haltung und von der Stellung der Opposition gelöst, wenn man sich Ihre Zwischenrufe anhört. Wenn man sich Ihre Zwischenrufe anhört, Herr Dr. Hackel, haben sie immer noch das niedrige Niveau von Oppositionsschreiern.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Schulze [Berlin] [CDU/CSU]: Aber im Innerdeutschen Ausschuß, Herr Kollege Löffler, gefallen Sie mir besser! — Reddemann [CDU/CSU]: Kritik an Vogel!)