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ID1010133400

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    Plenarprotokoll 10/101 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 101. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. November 1984 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Marx 7253 A Absetzung der Punkte 15 und 18 von der Tagesordnung 7253B, 7349 A Erweiterung der Tagesordnung 7349 A Eidesleistung des Bundesministers für besondere Aufgaben Präsident Dr. Jenninger 7253 B Dr. Schäuble, Bundesminister BK . . . 7253 C Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1984 (Nachtragshaushaltsgesetz 1984) — Drucksachen 10/2080, 10/2232 — Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 10/2287 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Geänderter Vorschlag für einen Beschluß des Rates über das System der eigenen Mittel der Gemeinschaften zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates über ergänzende Maßnahmen zur Dek-kung des Ausgabenbedarfs des Haushaltsjahres 1985 bei nicht rechtzeitigem Inkrafttreten des neuen Beschlusses über die Erhöhung der eigenen Mittel zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Haushaltsbedarf der Gemeinschaft in den Jahren 1984 und 1985 — Drucksachen 10/1946 Nr. 34, 10/1946 Nr. 32, 10/1946 Nr. 33, 10/2215 — Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 7254 B, 7286 C Echternach CDU/CSU 7254 B Walther SPD 7258 A Dr. Weng FDP 7260 C Verheyen (Bielefeld) GRÜNE 7262 C Frau Will-Feld CDU/CSU 7264 C Hoffmann (Saarbrücken) SPD 7265 D Dr. Stoltenberg, Bundesminister der Finan- zen 7268 C Esters SPD 7272 C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum Schutz der Nordsee und des Küstenmeeres Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 7275A Jansen SPD 7278 B Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . 7281 B Sauermilch GRÜNE 7284 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 7285 D II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1984 Zur Geschäftsordnung Sauermilch GRÜNE 7287 C Jansen SPD 7287 D Seiters CDU/CSU 7288 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/881 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2233 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2371 — Regenspurger CDU/CSU 7288 D Bernrath SPD 7289 D Baum FDP 7290 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Braun, Seehofer, Schulze (Berlin), Dr. Daniels, Magin, Dr. Jobst, Dr. Kunz (Weiden), Biehle, Austermann, Kroll-Schlüter, Dr. Möller, Herkenrath, Dr. Schroeder (Freiburg), Dr. Blank, Milz, Müller (Wesseling), Eylmann, Pesch, Dörflinger, Dr. Hoffacker, Rode (Wietzen), Louven, Seesing, Schwarz, Dr. Riedl (München), Dr.-Ing. Kansy, Frau Roitzsch (Quickborn), Ruf, Landré, Weiskirch (Olpe), Hornung, Deres, Dr. Bugl, Weiß, Sauer (Stuttgart), Tillmann, Marschewski, Doss, Sauer (Salzgitter), Maaß, Regenspurger, Rossmanith, Clemens, Scheu, Hinsken, Dr. Olderog, Hanz (Dahlen), Jagoda, Linsmeier, Gerstein, Dr. Götz, Schmitz (Baesweiler), Frau Geiger, Dr. Hackel, Frau Männle, Hederich, Dr. Hüsch, Echternach, Susset, Link (Diepholz), Pohlmann, Dr. Müller, Lenzer, Neffermann, Sauter (Epfendorf), Dr. Unland, Frau Verhülsdonk, Dr. Göhner, Roth (Gießen), Lintner, Dr. Faltlhauser, Dr. Hornhues, Dr. Rose, Höpfinger, Lowack, Keller, Bayha, Dr. Hirsch, Baum, Beckmann, Kleinert (Hannover), Hoffie, Bredehorn, Dr. Feldmann, Gattermann, Dr. Haussmann, Dr. Solms, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Städte, Gemeinden und Kreise — Drucksachen 10/680, 10/1506 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes — Drucksache 10/2230 — Braun CDU/CSU 7309 C Bernrath SPD 7312 A Dr. Solms FDP 7314 D Krizsan GRÜNE 7317 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 7319 C Dr. Hauff SPD 7322 D Dr. Blank CDU/CSU 7325 A Dr. Struck SPD 7326 C Austermann CDU/CSU 7328 B Kiehm SPD 7329 D Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . 7331 C Bachmaier SPD 7332 C Dr. Möller CDU/CSU 7334 B Sauermilch GRÜNE 7335 B Dr. Hirsch FDP 7336 D Dr. Mertens (Bottrop) SPD 7338 C Magin CDU/CSU 7340 B Keller CDU/CSU 7342 A Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 7343A Ewen SPD 7344 D Eylmann CDU/CSU 7346 B Dr. Daniels CDU/CSU 7347 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Kiehm, Dr. Hauff, Frau Blunck, Frau Dr. Hartenstein, Schäfer (Offenburg), Dr. Sperling, Wartenberg (Berlin), Frau Weyel und der Fraktion der SPD Sofortprogramm zum Schutz des Wassers — Drucksache 10/1823 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Angekündigtes Bodenschutzkonzept der Bundesregierung — Drucksache 10/1868 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) und der Fraktion DIE GRÜNEN EG-Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch — Drucksache 10/1529 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1984 III Änderung der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser — Drucksache 10/2201 — Kiehm SPD 7349 C Schmidbauer CDU/CSU 7350 C Eimer (Fürth) FDP 7352 B Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 7353 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 7355A Duve SPD 7356 D Fellner CDU/CSU 7358 D Sauermilch GRÜNE 7360 C Bredehorn FDP 7362 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes nach Art. 104 a Abs. 4 GG an das Saarland — Drucksache 10/2229 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes nach Art. 104 a Absatz 4 des Grundgesetzes an die freie Hansestadt Bremen — Drucksache 10/2141 — Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 7364 B Hoffmann (Saarbrücken) SPD 7365 C Dr. Weng FDP 7367 B Kahrs, Senator der Freien Hansestadt Bremen 7368C Müller (Wadern) CDU/CSU 7371 B Stratmann GRÜNE 7373 C Zur Geschäftsordnung Waltemathe SPD 7374 D Carstens (Emstek) CDU/CSU 7375 B Stratmann GRÜNE 7376A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Steuerberatungsgesetzes 1985 — aus Drucksache 10/1636 — Erste Beschlußempfehlung und Erster Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 10/2367, 10/2370 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2372 — von Schmude CDU/CSU 7376 C Frau Matthäus-Maier SPD 7378 D Gattermann FDP 7382 A Krizsan GRÜNE 7383 C Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 7385A Erklärungen nach § 30 GO Dr. Solms FDP 7387 B Frau Matthäus-Maier SPD 7387 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über befristete Arbeitsverträge mit wissenschaftlichem Personal an Hochschulen und Forschungseinrichtungen — Drucksache 10/2283 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Büchner (Speyer), Kastning, Kuhlwein, Frau Odendahl, Frau Schmidt (Nürnberg), Dr. Schmude, Dr. Steger, Toetemeyer, Vogelsang, Weisskirchen (Wiesloch) und der Fraktion der SPD Pläne der Bundesregierung zur Förderung von „Elite-Universitäten" zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und FDP Hochschulpolitische Zielsetzungen der Bundesregierung — Drucksachen 10/1337, 10/1675, 10/2159 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Förderung der Drittmittelforschung im Rahmen der Grundlagenforschung — Drucksachen 10/225, 10/332, 10/1121 — Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 7388 C Kuhlwein SPD 7390 A Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 7393 A Dr. Jannsen GRÜNE 7395 C Dr.-Ing. Laermann FDP 7397 D Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1375 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2282 — 7401 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1984 Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 17. Oktober 1980 über die Gewährung ärztlicher Betreuung an Personen bei vorübergehendem Aufenthalt — Drucksache 10/1484 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/2270 — 7402 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 27. Juni 1980 zur Gründung des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe — Drucksache 10/1535 — 7402 B Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Fortschreibung des Bedarfsplans für Bundesfernstraßen — Drucksache 10/1756 — 7402 B Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1984 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1982) — Drucksache 10/2223 — 7402 B Beratung der Sammelübersicht 53 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2281 — 7402 C Beratung der Sammelübersicht 54 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2354 — 7402 C in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 55 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2355 — 7402 C Beratung der Ubersicht 10 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2272 — 7402 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 06 40 Tit. 68106 — Eingliederungshilfen und Ausgleichsleistungen für ehemalige politische Häftlinge — im Haushaltsjahr 1984 — Drucksachen 10/1957, 10/2193 — . . . 7402 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 14 23 Tit. 671 01 — Leistungen des Bundes nach dem Arbeitsplatzschutzgesetz — Drucksachen 10/1799, 10/2284 — . . . 7403A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 81/363/EWG über Beihilfen für den Schiffbau — Drucksachen 10/1212 Nr. 5, 10/2253 — 7403 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 21. März 1983 zu dem Protokoll zu dem Europäischen Abkommen zum Schutz von Fernsehsendungen -- Drucksache 10/2228 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2352 — 7403 B Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/2382 — 7403 C Fragestunde — Drucksache 10/2296 vom 9. November 1984 — Rauchgasentschwefelungsauflage bei deutschen Krediten zur Modernisierung oberschlesischer Kohlekraftwerke MdlAnfr 19 09.11.84 Drs 10/2296 Dr. Czaja CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 7291 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7291 C ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 7291 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7292A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 7292 B Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1984 V Entscheidung über die Nachfolge des bisherigen Staatsministers Dr. Jenninger im Bundeskanzleramt MdlAnfr 5 09.11.84 Drs 10/2296 Dr. Kübler SPD Antw StMin Vogel BK 7292 C ZusFr Dr. Kühler SPD 7292 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7292 D ZusFr Immer (Altenkirchen) 7293 A Information der Verbraucher über die Lagerung der verbilligten Weihnachtsbutter MdlAnfr 21, 22 09.11.84 Drs 10/2296 Immer (Altenkirchen) SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 7293 B ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 7293 C ZusFr Frau Weyel SPD 7293 D ZusFr Stockhausen CDU/CSU 7294 C ZusFr Eigen CDU/CSU 7294 C ZusFr Menzel SPD 7295 A ZusFr Dr. Sperling SPD 7295 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7295 B ZusFr Schmidbauer CDU/CSU 7295 B Verfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof wegen Nichtumsetzung der EG-Richtlinie über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten MdlAnfr 23, 24 09.11.84 Drs 10/2296 Frau Dr. Bard GRÜNE Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 7295 C ZusFr Frau Dr. Bard GRÜNE 7295 D Einsatz von EDV-Systemen in Landwirtschaft und Gartenbau zur Ermittlung der genaueren Dosierungsmenge für Dünge- und Pflanzenbehandlungsmittel MdlAnfr 27 09.11.84 Drs 10/2296 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 7296 C ZusFr Frau Weyel SPD 7296 C Milchauszahlungspreis in den Molkereien MdlAnfr 28 09.11.84 Drs 10/2296 Stockhausen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 7296 D ZusFr Stockhausen CDU/CSU 7297 A ZusFr Frau Weyel SPD 7297 B Harmonisierungspolitik bei Milchprodukten MdlAnfr 30, 31 09.11.84 Drs 10/2296 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 7297 D ZusFr Eigen CDU/CSU 7297 D Verschärfung der wirtschaftlichen Lage der Bauern durch Mengen- und Preisreduzierungen in der Milchwirtschaft; Lösung der Probleme des Milchmarkts MdlAnfr 32, 33 09.11.84 Drs 10/2296 Frau Dr. Vollmer GRÜNE Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 7298 C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 7298 D ZusFr Frau Weyel SPD 7299 B ZusFr Kleinert (Marburg) GRÜNE . . 7299 C ZusFr Eigen CDU/CSU 7299 D ZusFr Frau Dr. Bard GRÜNE 7299 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 7300 A ZusFr Michels CDU/CSU 7300 B ZusFr Dr. Sperling SPD 7300 C ZusFr Stockhausen CDU/CSU 7300 C ZusFr Menzel SPD 7300 D Nichtausschöpfung der Referenzmengen des Einzugsgebietes bei der Abführung von Abgaben durch Molkereien zu Lasten einzelner Milcherzeuger MdlAnfr 36, 37 09.11.84 Drs 10/2296 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 7302 D ZusFr Schmidbauer CDU/CSU 7303 A ZusFr Stockhausen CDU/CSU 7303 B Konkurse durch von Betriebsräten ausgehandelte Sozialpläne MdlAnfr 42 09.11.84 Drs 10/2296 Urbaniak SPD Antw PStSekr Vogt BMA 7303 D ZusFr Urbaniak SPD 7303 D ZusFr Kirschner SPD 7304 A ZusFr Peter (Kassel) SPD 7304 B ZusFr Menzel SPD 7304 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 7304 D ZusFr Dr. Sperling SPD 7305A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 7305A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 7305 C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 7305 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7305 D Zahl der mit krebserregenden Stoffen in Berührung kommenden Arbeitnehmer MdlAnfr 43 09.11.84 Drs 10/2296 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 7306 A ZusFr Kirschner SPD 7306 C VI Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1984 ZusFr Peter (Kassel) SPD 7306 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 7306 D ZusFr Hansen (Hamburg) SPD 7307 A ZusFr Dr. Sperling SPD 7307 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 7307 B Wartezeit zur Berufsberatung bei den Arbeitsämtern MdlAnfr 44 09.11.84 Drs 10/2296 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 7307 C ZusFr Kirschner SPD 7307 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 7308 A ZusFr Dr. Sperling SPD 7308 B Freizeitausgleich für Wochenenddienste der Wehrpflichtigen und Zeitsoldaten MdlAnfr 46 09.11.84 Drs 10/2296 Pauli SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 7308 C ZusFr Pauli SPD 7308 D Nächste Sitzung 7403 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 7404* A Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1984 7253 101. Sitzung Bonn, den 15. November 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein **** 16. 11. Frau Dr. Adam-Schwaetzer 15. 11. Dr. Ahrens *** 16. 11. Dr. Apel 16. 11. Dr. Barzel 16. 11. Biehle **** 16. 11. Borchert 16. 11. Brandt 15. 11. Büchner (Speyer) ** 16. 11. Dr. Corterier **** 16. 11. Cronenberg (Arnsberg) 16. 11. Francke (Hamburg) **** 16. 11. Frau Fuchs (Köln) 16. 11. Gansel **** 16. 11. Hedrich 16. 11. Horn **** 16. 11. Dr. Hupka **** 16. 11. Ibrügger **** 16. 11. Jungmann **** 16. 11. Dr.-Ing. Kansy **** 16. 11. Kolbow **** 16. 11. Frau Krone-Appuhn **** 16. 11. Kühbacher 16. 11. Dr. Kunz (Weiden) **** 16. 11. Dr. Langner 16. 11. Lattmann 16. 11. Liedtke 16. 11. Müller (Düsseldorf) 16. 11. Petersen **** 16. 11. Dr. Pinger 15. 11. Porzner 16. 11. Rapp (Göppingen) 16. 11. Rawe 16. 11. Reents **** 16. 11. Ronneburger **** 16. 11. Sauer (Salzgitter) **** 16. 11. Frau Schmidt (Nürnberg) 16. 11. Schröer (Mülheim) 15. 11. Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 16. 11. Seehofer 16. 11. Frau Simonis **** 16. 11. Dr. Soell 16. 11. Dr. Spöri 16. 11. Dr. Sprung 16. 11. Dr. Stark (Nürtingen) 16. 11. Graf Stauffenberg * 16. 11. Stücklen 16. 11. Voigt (Frankfurt) **** 16. 11. Voigt (Sonthofen) 16. 11. Dr. von Wartenberg **** 16. 11. Weiskirch (Olpe) 16. 11. Weiß **** 16. 11. Würtz **** 16. 11. Zierer ** 16. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hermann Fellner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Kollege Duve, ich bestreite das nicht, ich behaupte aber auch, daß es dann hilfreich ist, wenn man ein sorgfältig ausgearbeitetes Papier zur Hand bekommt, zumindest sieht, wie die Gliederung dieses Papieres aussieht, und sich leichter tut, es zu übernehmen.
    Ich will auf die Details, die der Kollege Schmidbauer und die auch die Regierung angesprochen hat, dieser Vorstellungen zum Bodenschutz nicht weiter eingehen. Ich will nur darauf hinweisen, daß wir uns natürlich im klaren darüber sind, daß wir mit diesem Vorhaben sicherlich nicht auf ein Spalier von beifallspendenden Massen treffen werden. Das ist uns völlig klar. Ich halte es aber auch für positiv, daß gerade in dieser Frage der Bürger nicht auf andere zeigen kann, auf die Kraftwerke und auf die Flugzeuge, wo endlich etwas getan werden soll, sondern er hat sehr deutlich die Möglichkeit, selbst etwas zu tun. Er ist selbst gefordert. Ich meine, daß es uns insgesamt hilft, wenn wir mit mehr Bescheidenheit in unseren Ansprüchen an den Boden auftreten.

    (Duve [SPD]: Auf den Boden treten!)

    — Sie müssen aufpassen, daß man Ihnen den Boden nicht unter den Füßen wegzieht, Herr Kollege Duve.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Das gilt sowohl für den Boden als Standort für Siedlungen, für Produktion, für Handel und Verkehr als auch für den Boden als einen Raum, der der Erholung dient. Auch hier wird der Bürger Farbe bekennen müssen, was er davon hält. Wir brauchen einfach eine neue Solidarität im Umgang mit der Natur, speziell im Umgang mit dem Boden. Wir können uns selbstverständlich Gedanken machen über die Erweiterung von Flächen der extensiven Nutzung aus Gemeinwohlinteresse — auch das möchte ich aus der Sicht der Landwirtschaft hier einmal ansprechen —; das ist natürlich, so meine ich, dann auch von der Allgemeinheit zu tragen. Wir müssen dann natürlich auch, verehrte Kollegen, einen Ausgleich für die Bereitschaft, dies zu tun, finden. Ich meine, hier ist ein Einstieg in eine Vergütung für Umweltleistungen gefordert.
    Zum Schluß möchte ich darauf hinweisen, daß für uns Umweltpolitik nicht eine Ideologie vom Absingen gemütvoller Lieder unter schattigen Bäumen ist, sondern eine sehr rational und sehr besonnen wahrzunehmende Aufgabe. Aber sicherlich müssen wir das Ganze mit Herz und Leidenschaft angehen. Es geht um sehr komplexe Fragestellungen, die differenzierte Antworten erfordern. Was wir brauchen, sind Vernunft und Realismus. Es sind klare wissenschaftliche Aussagen erforderlich, und es sind natürlich mutige Entscheidungen erforderlich, zu denen wir sehr wohl bereit sind.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Sauermilch.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Walter Sauermilch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident und auch mal wieder leeres Haus!

    (Eigen [CDU/CSU]: Wo sind Ihre Abgeordneten? Zeigen Sie die mal vor!)

    Herr Fellner, ich möchte noch kurz auf Ihre Bemerkungen eingehen, zunächst auf das, was Sie zum progressiven Tarif sagten. Da möchte ich doch einmal darauf hinweisen, daß es in der Bundesrepublik erhebliche Unterschiede zwischen den Gebührenordnungen gibt. Auf meinem Zettel habe ich hier gerade „Wiesbaden: 2,80 DM" stehen, während es in anderen Gemeinden teilweise nur 50 Pfennige sind.

    (Fellner [CDU/CSU]: Kostendeckend!)

    — Damit sind sicherlich auch unterschiedliche Kosten verbunden. Aber dies nur zur Ergänzung.
    Zu Ihrem Argument mit dem Würfelzucker möchte ich doch schnell darauf hinweisen, daß dieses Beispiel nicht zufällig von der PR-Abteilung von Bayer Leverkusen unter die Leute gebracht worden ist.

    (Fellner [CDU/CSU]: Es ist deshalb nicht schlecht!)

    Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.
    Jetzt möchte ich aber noch einmal auf die Argumente eingehen, die mein Kollege Ehmke vorhin zum Zweiklassensystem des Trinkwassers gebracht hat. Lassen Sie mich das ergänzen: Als abzusehen war, daß die Bundesregierung auch weiterhin die EG-Vorschläge ignorieren würde, haben wir den Antrag eingebracht, diese Richtlinie in deutsches Recht zu überführen, um die Regierung zum Handeln zu zwingen. Dieser Antrag liegt Ihnen heute vor.
    Mitte 1984, mit zweijähriger Verspätung, bequemte sich der Gesundheitsminister, einen eigenen Entwurf zur Diskussion zu stellen. Wir haben diesen Entwurf einmal wissenschaftlich prüfen lassen. Resultat: Immer dann, wenn Grenzwertvorschläge der EG in Deutschland eingehalten werden können, werden sie übernommen. Ist dies auf Grund der vorangeschrittenen Verschmutzung nicht mehr möglich, so werden die EG-Vorschläge ignoriert, so bei Agrochemikalien wie Pestiziden, Herbiziden usw. oder bei Industriechemikalien wie den Organochlorverbindungen.
    Dafür ein Beispiel: Die EG empfiehlt, Trinkwasser solle keine krebsverdächtigen oder sonstwie chronisch schädigenden organischen Chlorverbindungen enthalten. Damit dies für die Kontrollinstanz überwachbar ist, legte die EG eine Richtzahl



    Sauermilch
    von 1 Mikrogramm — die Nachweisgrenze für diese Stoffe — fest. Das Bundesgesundheitsministerium ignoriert diese Richtzahl. Warum? Wenn die Bundesregierung diese Richtzahl für Trinkwasser festsetzen würde, müßte sie logischerweise auch dem von den GRÜNEN im Februar 1984 eingebrachten Gesetzesantrag zur Änderung des § 7 a des Wasserhaushaltsgesetzes zustimmen, in dem wir für diese Stoffe eine Vermeidung der Einleitung in die Flüsse nach dem Stand der Technik festschreiben wollen.
    Aber was von den GRÜNEN kommt, kann ja nichts Gutes sein.

    (Eigen [CDU/CSU]: Wahrhaftig nicht!)

    Da haben wir ja inzwischen Erfahrungen. Jedoch ist nicht zuletzt durch unser hartnäckiges Bohren mit allein vier Anfragen bezüglich der Organochiorverbindungen der Entwurf des Gesundheitsministeriums — nach unserer Kenntnis allerdings hinter den Kulissen — verschärft worden. Was letztlich dabei herauskommen wird, ist noch offen. Daher unser Appell, den gegenwärtig am Novellierungsverfahren beteiligten Instanzen als politische Zielvorgabe die EG-Richtlinie vorzugeben, nicht mehr und nicht weniger. Daher auch meine Bitte: Übernehmen Sie unseren Antrag zur Umsetzung der EG-Richtlinie, wie es die EG selbst vorgebracht hat!
    Noch ein Wort zum SPD-Programm „Sofortprogramm zum Schutz des Wassers". Der Tenor des SPD-Antrags findet im großen und ganzen unsere Zustimmung. Daneben gibt es sicherlich Detailfragen, in denen unsere Auffassungen divergieren. Ich halte dies aber nicht für erheblich. Erheblicher ist schon die relative Allgemeinheit, die Unverbindlichkeit des Antrags, und es wird sicherlich spannend sein, wie die SPD versucht, im Verlauf der nächsten Monate ihre Zielvorstellungen in ein konkretes Gesetzeswerk zu überführen.

    (Duve [SPD]: Wir sind Opposition!)

    Neben allgemeinen Appellen, die sicherlich sehr wichtig sind — zugegeben —, muß ein solches „Sofortprogramm Wasser" auf Landes- und auf Kommunalebene umgesetzt werden. Frankfurt ist eines dieser Problemzentren, was die Wasserversorgung in der Bundesrepublik angeht. Meine Bitte an Herrn Hauff — er hat ja federführend den Antrag unterschrieben —: Er möge sein Sofortprogramm nicht vergessen, sofern er in Frankfurt seine Oberbürgermeisterarbeit beginnt,

    (Duve [SPD]: Dann müßt ihr dafür sorgen, daß eure Leute ihn auch wählen!)

    was wir ihm durchaus gönnen.
    Wir haben uns erlaubt, sein Programm den GRÜNEN im Römer zuzuleiten. Ich vermute, er wird großen Rückhalt in Frankfurt haben, weil dort nämlich der Schutz des Wassers aus der Opposition von den GRÜNEN seit Jahren vorangetrieben wird.

    (Duve [SPD]: Mir wäre lieber mit 51 % als in einer Koalition!)

    Allerdings muß noch viel Wasser den Rhein hinunterlaufen, wenn ich mir die SPD-Länder-Praxis der Gewässerschutzpolitik — etwa in Bremen — anschaue.

    (Eigen [CDU/CSU]: Und Hamburg!)

    Wie heißt es doch in Ihrem Sofortprogramm — ich zitiere —: „Für alle Wassergewinnungsgebiete sind zügig Schutzgebietsverordnungen zu erlassen."
    Die Wasserwerke der Stadt Bremen haben ihre Freunde im Senat schon vor 20 Jahren gebeten, Schutzzonen auszuweisen. Nun weist Ihr Parteigenosse Brückner beziehungsweise mittlerweile wohl Frau Lembke nicht etwa Schutzzonen aus, sondern es wird eine Gewerbeansiedlung mitten in der geplanten Schutzzone des Wasserwerks Bremen/Nord vorgenommen. Das sind die Wirklichkeiten Ihrer Politik.
    Oder nehmen wir Nordrhein-Westfalen. Dort hat der Ruhrtalsperrenverein den Vorsitzenden der BI gegen die Negertalsperre mit harter D-Mark davon überzeugt, daß es besser ist, sein Dorf und seine Heimat einer Talsperre zu opfern. Die SPD-Landesregierung — insbesondere der sich geschickt im Hintergrund haltende Minister Matthiesen — hätte es über Raumordnung und Landesplanung in der Hand, den überzogenen Planungen des Ruhrtalsperrenvereins entgegenzutreten — zumal ein eindeutiges Urteil aus Münster vorliegt. Wenn sie weiterhin diese Pläne unterstützt, werden sich unsere Kollegen aus Nordrhein-Westfalen sehr über ein neues Wahlkampfthema freuen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, der Ihnen mit Drucksache 10/2201 vorliegende Antrag unserer Fraktion zur Änderung der Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser — kurz AVB-Wasser genannt -- zielt darauf, die Position des Trinkwasserkonsumenten gegenüber seinem Versorgungsunternehmen zu stärken. Die AVBWasser regelt die Versorgungspolitik insbesondere der großen Unternehmen in der Rechtsform der Eigengesellschaft beziehungsweise auch in privater Rechtsform gegenüber den Trinkwasserkonsumenten. Aber gerade für diese Unternehmensgruppe ist es vordringlich, ihnen neben der Verbraucheraufklärung auch verbindlich vorzuschreiben, sparsam und sorgsam mit unserem wichtigsten Lebensmittel umzugehen. Damit knüpft unsere AVB-Wasser an die in den letzten zwei Jahren von den Stadtwerken Saarbrücken und den Hamburger Wasserwerken vorexerzierte Unternehmenspolitik an. Dort wurde wegbereitend versucht, den Sparsamkeitsgedanken — der nicht zu verwechseln ist mit asketischer Unterversorgung — umzusetzen. Unser Antrag ist somit der Versuch, diese positiven regionalen Entwicklungen bundeseinheitlich vorzuschreiben.
    Obwohl diese Versorgungspolitik auch ohne GRÜNE-Initiative vor Ort entstanden ist, dürfte sie sich nicht automatisch bundesweit durchsetzen. Hierzu sind bestimmte wirtschaftliche Kräfte viel zu mächtig, allen voran die Gelsenwasser AG in Nordrhein-Westfalen, größtes Wasserversorgungs-
    7362 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 101. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1984
    Sauermilch
    unternehmen Europas, Wortführer in vielen Verbänden und Organisationen und mehrheitlich beherrscht von privaten Kapitalanlegern. Ob Sie es nun glauben oder nicht, in der Gelsenwasser AG sind Aktionäre, die jährlich mit einer guten Dividende beglückt werden und gleichzeitig als große Abwasserproduzenten dem Wassermulti aus Gelsenkirchen sprichwörtlich in die Suppe spucken. Kein Wunder also, daß dies ausschließlich nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geführte Unternehmen zu den Sparvorstellungen aus Hamburg und Saarbrücken formuliert — ich zitiere —: „Wir sind doch nicht die Sahel-Zone". Wir setzen mit unserer AVB-Wasser dagegen: „Wir wollen Trinkwasser und kein Börsenwasser." Daher haben wir auch in unserem Antrag Wert darauf gelegt, daß die Kalkulationsgrundlagen für die Ermittlung der Wassertarife transparent zu gestalten sind.
    Die von uns geforderte AVB-Wasser ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die Wasserversorgungsunternehmen zu Anwälten ihrer Kunden zu machen, im positivsten Sinne des Wortes, Kunden also, denen nicht mit beschwichtigenden Worten immer mehr Geld für den Kubikmeter Wasser abgeknöpft wird, sondern die gemeinsam mit den Unternehmen ihr Interesse an einer ökologisch und hygienisch einwandfreien Wasserversorgung formulieren. Prävention, Vermeidungs- und Verursacherprinzip sind daher zu verankern.
    Unter diesem Gesichtspunkt begrüßen wir daher ausdrücklich, daß die Stadtwerke Bonn jetzt Klage eingereicht haben wegen einer Gewässerverschmutzung mit dem „Weihnachtsgift", wie die Presse es nannte, Bichlorisopropyläther, das die BASF dem Wasserversorgungsunternehmen beschert hatte.
    Ich komme zum Schluß. Die Durchsetzung dieser Elemente einer vorsorgeorientierten Wasserpolitik geschieht über die Verpflichtung auf eine rationelle Wassernutzung und Beratung sowie durch eine verursacherorientierte Tarifgestaltung. Entsprechend angepaßte Regeln müssen für Gewerbe und Industrie folgen. Nur in der vorgeschlagenen Weise kann auf der Ebene der Konsumenten eine andere Wasserversorgungspolitik um- und durchgesetzt werden. Daher bitten wir um die Zustimmung zu unserem Antrag.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)