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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/98 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 98. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. November 1984 Inhalt: Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 7031A Erweiterung der Tagesordnung 7073 C Zur Geschäftsordnung Waltemathe SPD 7031 B Frau Hürland CDU/CSU 7032 A Sauermilch GRÜNE 7032 C Paintner FDP 7032 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Bericht über die Tagung der WEU in Rom Genscher, Bundesminister AA 7033 A Gansel SPD 7036 A Reddemann CDU/CSU 7038 C Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 7040 D Dr. Rumpf FDP 7043 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Vollständige Abschaffung der chemischen Waffen — Drucksache 10/2027 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 7045 C Voigt (Frankfurt) SPD 7047 B Reents GRÜNE 7049 A Dr. Feldmann FDP 7051 B Möllemann, Staatsminister AA 7052 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Vertrag zur Begrenzung der militärischen Nutzung des Weltraums — Drucksache 10/2040 — Dr. Scheer SPD 7054 C Wimmer (Neuss) CDU/CSU 7056 A Frau Kelly GRÜNE 7057 D Ronneburger FDP 7059 D Möllemann, Staatsminister AA 7061 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Rußlanddeutschen — Drucksache 10/2100 — Jäger (Wangen) CDU/CSU 7063 A Schlaga SPD 7064 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 7068 B Horacek GRÜNE 7069 D Dr. Hupka CDU/CSU 7071 C Aktuelle Stunde betr. Kostenexplosion im Gesundheitswesen Kirschner SPD 7092 B Dr. George CDU/CSU 7093 C Frau Potthast GRÜNE 7094B, 7109 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP 7095B, 7111A von der Wiesche SPD 7096 B Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 7097 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 7098A Jaunich SPD 7100A Eimer (Fürth) SPD 7101A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 98. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1984 Jagoda CDU/CSU 7101 D Frau Steinhauer SPD 7102C Keller CDU/CSU 7103 D Lutz SPD 7104C Kolb CDU/CSU 7105A Egert SPD 7106 B Jung (Lörrach) CDU/CSU 7108C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes — Drucksache 10/2222 — Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 7113A Hauck SPD 7113C Schlottmann CDU/CSU 7114 D Frau Schoppe GRÜNE 7116 D Eimer (Fürth) FDP 7119A Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Abwasserabgabengesetzes — Drucksache 10/1444 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2144 — 7119C Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die sofortige Stillegung von Atomanlagen in der Bundesrepublik Deutschland (Atomsperrgesetz) — Drucksache 10/1913 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Laufs, Dr. Warrikoff, Dr. Bugl, Boroffka, Carstensen (Nordstrand), Clemens, Ganz (St. Wendel), Herkenrath, Jung (Lörrach), Magin, Müller (Wadern), Dr. Olderog, Seesing, Weiß und der Fraktion der CDU/CSU sowie den Abgeordneten Dr. Hirsch, Baum, Dr. Feldmann, Kleinert (Hannover), Dr: Ing. Laermann und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes — Drucksache 10/2200 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes — Drucksache 10/2231 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Protokollen vom 16. November 1982 zur Änderung des Übereinkommens vom 29. Juli 1960 über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie in der Fassung des Zusatzprotokolls vom 28. Januar 1964 und zur Änderung des Zusatzübereinkommens vom 31. Januar 1963 zum Pariser Übereinkommen vom 29. Juli 1960 über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie in der Fassung des Zusatzprotokolls vom 28. Januar 1964 (Gesetz zu den Pariser Atomhaftungs- Protokollen) — Drucksache 10/2234 — Frau Dr. Hickel GRÜNE 7120 B Dr. Warrikoff CDU/CSU 7122 D Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 7125 D Reuter SPD 7127 B Dr. Hirsch FDP 7130 B Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafvollzugsgesetzes — Drucksache 10/309 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2213 — Seesing CDU/CSU 7131 D Dr. Schwenk (Stade) SPD 7132 D Beckmann FDP 7134A Frau Reetz GRÜNE 7135A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren — Drucksache 10/2129 — Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 7136C Bachmaier SPD 7137 D Eylmann CDU/CSU 7139A Frau Reetz GRÜNE 7140D Kleinert (Hannover) FDP 7141 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Sauter (Epfendorf), Dr. Pinger, Dr. Kunz (Weiden), Herkenrath, Repnik, Graf von Waldburg-Zeil, Bayha, Borchert, Feilcke, Frau Fischer, Hedrich, Höffkes, Dr. Hüsch, Lamers, Dr. Pohlmeier, Schreiber, Echternach, Hanz (Dahlen), Dr. Lammert, Kraus, Rühe, Sauter (Ichenhausen), Schmidbauer, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 98. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1984 III Frau Augustin, Carstensen (Nordstrand), Schartz (Trier), Michels, Niegel, Sauter (Stuttgart), Werner, Dr.-Ing. Kansy, Magin, Weiß, Kittelmann, Hornung, Eylmann, Bohl, Frau Roitzsch (Quickborn), Frau Dr. Wisniewski, Seehofer, Frau Rönsch, Louven, Dr. Stercken, Schwarz, Dr. Schwörer, Dr. Czaja, Clemens, Hauser (Esslingen), Dr. Schroeder (Freiburg), Dr. Miltner, Ganz (St. Wendel), Bühler (Bruchsal), Rode (Wietzen), Frau Geiger, Frau Hoffmann (Soltau), Frau Verhülsdonk, Frau KroneAppuhn, Petersen, Stutzer, Dr. Hoffacker, Frau Dempwolf, Seesing, Stockhausen, Müller (Wadern), Eigen, Schneider (IdarOberstein), Doss, Wilz, Rossmanith, Nelle, Freiherr Heereman von Zuydtwyck und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Rumpf, Schäfer (Mainz), Paintner, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP Förderung kleinbäuerlicher Betriebe in der Dritten Welt — Drucksache 10/1841 — Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 7143B Toetemeyer SPD 7145 B Dr. Rumpf FDP 7147 B Schwenninger GRÜNE 7149 A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 7151 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs — Drucksache 10/1747 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2169 — 7154 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Briefwechsel vom 29. April/4. Mai 1983 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride — Drucksache 10/1626 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2245 — Sauermilch GRÜNE (nach § 31 GO) . . . 7154 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 9. Mai 1980 über den Internationalen Eisenbahnverkehr (COTIF) — Drucksache 10/1493 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/2190 — 7155A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. November 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Vereinigten Republik Tansania über den Fluglinienverkehr — Drucksache 10/1492 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/2191 — 7155 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. November 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Lesotho über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/1620 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2155 — 7155 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom B. Dezember 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Mauretanien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/1621 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2156 — 7155 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 7. Oktober 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/1740 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2157 — 7155 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 98. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1984 Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 29. Juni 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Benin über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/1741 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2158 — 7156A Beratung der Sammelübersicht 52 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2182 — 7156 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1982 Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1981 — Drucksachen 10/858, 9/2062, 10/2150 — 7156 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu den Verordnungen der Bundesregierung Aufhebbare Sechsundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung Aufhebbare Dreiundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — — Drucksachen 10/1860, 10/2162 — . . . 7156 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 76/769/EWG zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten für Beschränkungen des Inverkehrbringens und der Verwendung gewisser gefährlicher Stoffe und Zubereitungen — Drucksachen 10/546 Nr. 20, 10/673, 10/2104 — 7156D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 21. März 1983 zu dem Protokoll zu dem Europäischen Abkommen zum Schutz von Fernsehsendungen — Drucksache 10/2228 — 7157A Fragestunde — Drucksachen 10/2242 vom 2. November 1984 und 10/2273 vom 7. November 1984 — Vorlegung von Gesetzentwürfen zur Einführung einer Ergänzungsabgabe und zur Rückerstattung der zu Unrecht erhobenen Investitionshilfeabgabe DringlAnfr 07.11.84 Drs 10/2273 Dr. Spöri SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 7073 D ZusFr Dr. Spöri SPD 7074A ZusFr Huonker SPD 7074 C ZusFr Herterich SPD 7074 C ZusFr Lambinus SPD 7074 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7074 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 7075A ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 7075A ZusFr Dr. Wieczorek SPD 7075 B ZusFr Duve SPD 7075 C ZusFr Esters SPD 7075 C ZusFr Kolbow SPD 7075 D ZusFr Dr. Mertens (Bottrop) SPD . . . 7075 D ZusFr Dr. Sperling SPD 7076A ZusFr Westphal SPD 7076 B ZusFr Wieczorek (Duisburg) SPD . . . 7076 C ZusFr Dr. Jens SPD 7076 D ZusFr Jung (Lörrach) CDU/CSU . . . 7076 D ZusFr Waltemathe SPD 7077 A ZusFr Verheugen SPD 7077 A ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 7077 B ZusFr Gattermann FDP 7077 C ZusFr Antretter SPD 7077 D ZusFr Menzel SPD 7077 D ZusFr Frau Odendahl SPD 7078 A Anwendung des Bundesarchivgesetzes auf das Document Center MdlAnfr 26 02.11.84 Drs 10/2242 Duve SPD Antw PStSekr Spranger BMI 7078 B ZusFr Duve SPD 7078 B Wahrnehmung der grenzpolizeilichen Aufgaben an der innerdeutschen Grenze durch den Bundesgrenzschutz an Stelle des Zolls MdlAnfr 27 02.11.84 Drs 10/2242 Clemens CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 7078 C ZusFr Clemens CDU/CSU 7078 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 98. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1984 V Umrüstung eines Bundeswehrhubschraubers für den Bundeskanzler MdlAnfr 28 02.11.84 Drs 10/2242 Kolbow SPD Antw PStSekr Spranger BMI 7079 A ZusFr Kolbow SPD 7079A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7079 B ZusFr Duve SPD 7079 C ZusFr Dr. Sperling SPD 7079 D Unterzeichnung der Seerechtskonvention MdlAnfr 15 02.11.84 Drs 10/2242 Dr. Schwenk (Stade) SPD Antw StMin Möllemann AA 7080 A ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 7080 A ZusFr Grunenberg SPD 7080 C ZusFr Dr. Sperling SPD 7080 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7081A ZusFr Dr. Jens SPD 7081 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 7081 B ZusFr Waltemathe SPD 7081 C ZusFr Dr. de With SPD 7081C ZusFr Kolbow SPD 7081 C Auswirkungen des Treffens der europäischen Kulturreferenten 1984 auf die auswärtige Kulturpolitik; Intensivierung der Kulturbeziehungen mit den Entwicklungsländern MdlAnfr 16, 17 02.11.84 Drs 10/2242 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw StMin Möllemann AA 7081 D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 7082 B ZusFr Verheugen SPD 7082 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7082 D ZusFr Toetemeyer SPD 7083 A ZusFr Duve SPD 7083 A ZusFr Krizsan GRÜNE 7084 D Übergabe des Document Center an das Bundesarchiv MdlAnfr 18 02.11.84 Drs 10/2242 Duve SPD Antw StMin Möllemann AA 7085A ZusFr Duve SPD 7085 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 7085 C ZusFr Waltemathe SPD 7085 D Eintreten von Bundesminister Genscher für Mitverantwortung der Bundesrepublik Deutschland für ganz Deutschland während seines geplanten Besuchs in Warschau MdlAnfr 19 02.11.84 Drs 10/2242 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 7086 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7086C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7086 D ZusFr Dr. Sperling SPD 7087 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 7087 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7087 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7087 C ZusFr Dr. de With SPD 7087 D Äußerungen über den Friedensnobelpreisträger Bischof Desmond Tutu im Bayernkurier MdlAnfr 20 02.11.84 Drs 10/2242 Verheugen SPD Antw StMin Möllemann AA 7087 D ZusFr Verheugen SPD 7088A ZusFr Klein (München) CDU/CSU . . 7088 B ZusFr Dr. Sperling SPD 7088 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 7088 C ZusFr Toetemeyer SPD 7088 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7089 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7089 B Forschungsauftrag über Strafgerichtsbarkeit im NS-Staat für das Militärgeschichtliche Forschungsamt MdlAnfr 29 02.11.84 Drs 10/2242 Kolbow SPD Antw StSekr Dr. Kinkel BMJ 7089 C Dauer der Verfahren beim Deutschen Patentamt im internationalen Vergleich MdlAnfr 30, 31 02.11.84 Drs 10/2242 Dr. de With SPD Antw StSekr Dr. Kinkel BMJ 7090 A ZusFr Dr. de With SPD 7090 C Einführung einer 10-DM-Umlaufmünze MdlAnfr 32 02.11.84 Drs 10/2242 Dr. Schwenk (Stade) SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 7091 B ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 7091 B VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 98. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1984 Schäden durch ausgelaufenen Treibstoff in der Gemeinde Kalletal während des Herbstmanövers 1984 MdlAnfr 33 02.11.84 Drs 10/2242 Daweke CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 7091 D ZusFr Daweke CDU/CSU 7091 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 7092A Nächste Sitzung 7157A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 7158*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 98. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1984 7031 98. Sitzung Bonn, den 8. November 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens** 9. 11. Dr. Apel 9. 11. Becker (Nienberge) 9. 11. Böhm (Melsungen) ** 8. 11. Cronenberg (Arnsberg) 9. 11. Curdt 9. 11. Dreßler 9. 11. Dr. Enders** 9. 11. Gerstl (Passau) *** 8. 11. Götzer 9. 11. Ibrügger**** 9. 11. Immer (Altenkirchen) 9. 11. Dr. Jahn (Münster) 9. 11. Kittelmann*** 9. 11. Kohn 9. 11. Kühbacher 9. 11. Lenzer*** 9. 11. Lohmann (Lüdenscheid) 9. 11. Lowack 9. 11. Dr. Mitzscherling 9. 11. Dr. Müller** 8. 11. Dr. Müller-Emmert 9. 11. Polkehn 9. 11. Porzner 9. 11. Repnik 9. 11. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Rühe 9. 11. Dr. Rumpf*** 9. 11. Dr. Scheer*** 9. 11. Schmidt (Hamburg) 9. 11. Schmidt (München) *** 9. 11. Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 9. 11. Dr. Soell 9. 11. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim*** 8. 11. Dr. Stark (Nürtingen) 9. 11. Graf Stauffenberg* 9. 11. Stobbe 9. 11. Stücklen 9. 11. Dr. Vogel 9. 11. Dr. Waffenschmidt 8. 11. Weiskirch (Olpe) 9. 11. Dr. Zimmermann 9. 11. Frau Zutt 9. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alexander Warrikoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Selbstverständlich können Sie die gesamte deutsche Stromerzeugung, die aus Kernkraftwerken kommt, im Laufe der nächsten zehn bis 15 Jahre auf Stromerzeugung durch Öl umstellen. Selbstverständlich können Sie das machen. Mit gewaltigen Kosten für die deutsche Volkswirtschaft! Das geht.

    (Stratmann [GRÜNE]: Antworten Sie auf die Frage!)

    Das wäre aber ein katastrophaler Fehler. Der Betriebsrat hat völlig recht, es ginge. Es wäre aber entsetzlich falsch.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Horacek [GRÜNE]: Das ist doch nicht die Frage!)

    Meine Damen und Herren, der nächste Punkt ist der: Wir verlieren' nicht nur die 150 000 Arbeitsplätze direkt in dieser Industrie, sondern wir würden ein weltweites Signal industrieller Unvernunft setzen. Das wäre ein Signal, bei dem unsere



    Dr. Warrikoff
    Freunde und Kunden in aller Welt anfangen würden, in der Tat zu weinen und an uns zu verzweifeln, und bei dem unsere Konkurrenz lachen würde. Die Tagödie ist nur, meine Damen und Herren von den GRÜNEN, daß sie jetzt schon lachen. Sie machen unsere Industrie lächerlich. Lächerlich machen Sie uns.

    (Stratmann [GRÜNE]: Reden Sie doch nicht so einen Quatsch!)

    Sie machen uns weltweit lächerlich. Sie haben durch Ihre absurde Politik jetzt schon Arbeitsplätze gefährdet und gefährden sie laufend.

    (Stratmann [GRÜNE]: Passen Sie auf, daß Sie sich nicht lächerlich machen! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    — Wenn Sie Zwischenrufe machen, Herr Stratmann, erbitte ich mir ein Mindestmaß an Verstand und nicht solche Klischees. Denken Sie doch ein bißchen nach, bevor Sie zwischenrufen. Sagen Sie ein bißchen etwas Gescheiteres. Wir wollen uns doch nett unterhalten und nicht dumme Zwischenrufe machen.

    (Frau Schoppe [GRÜNE]: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran!)

    Der nächste Punkt. Sie haben hier lebhaft verkündet — ich zitiere Sie nach Ihrer Gesetzesvorlage —, daß durch diesen Gesetzesvorschlag keine Kosten entstehen. Keine Kosten!
    Meine Damen und Herren, was Sie vorhaben, ist die Enteignung sämtlicher Kernkraftwerke und der dazugehörenden Einrichtungen.

    (Stratmann [GRÜNE]: Es wird auch Zeit! — Frau Schoppe [GRÜNE] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich habe nur eine Zwischenfrage zugelassen — ich habe zuwenig Zeit —, obwohl es mir eine Freude bereitet, Ihre Zwischenfragen zu hören und zu beantworten. Ich habe aber keine Zeit.

    (Frau Schoppe [GRÜNE]: Dann lassen Sie sich doch einmal gehen!)

    — Nein, kommt nicht in Frage. Setzen Sie sich.

    (Stratmann [GRÜNE]: Sie sind unsicher, weil Sie nicht antworten können!)

    — Und Sie sind ein Komiker. Es wird noch deutlich werden, daß Sie ein Komiker sind, und zwar immer mehr.
    Meine Damen und Herren, Sie haben behauptet, es entstünden keine Kosten für den Bund. Ich bitte Sie, gelegentlich in das Grundgesetz hineinzusehen. Im Art. 14 steht

    (Stratmann [GRÜNE]: Art. 15!)

    — der Geistreichtum Ihrer Bemerkungen steigert sich von Sekunde zu Sekunde —, daß für alle enteignungsgleichen Eingriffe der Bund Ersatz zu leisten hat. Das wäre hier eine Enteignung. Die Kosten, die im nächsten Haushaltsjahr auf die Bundesrepublik zukämen, würden zwischen 70 und 100 Milliarden DM liegen.
    Bezüglich der Kosten pro Kilowattstunde und überhaupt der Kosten des Systems gibt es bei Ihnen ein Vorurteil, das Sie ganz außerordentlich lieben. Ich weiß nicht, wo Sie das herhaben. Sie vermuten offenbar, daß die deutsche Elektrizitätswirtschaft in wirtschaftlichen Dingen ungefähr genauso gescheit ist, wie Sie das sind, nämlich daß sie überhaupt keinen Verstand hat.

    (Horacek [GRÜNE]: Reden Sie doch nicht so pompös als Geschäftsführer von NUKEM und ALKEM!)

    Welchen anderen Grund sollte denn die Elektrizitätswirtschaft haben als den Grund, daß die Erzeugung von elektrischer Energie durch Kernenergie die wirtschaftlichste Methode ist, die es überhaupt gibt. Deswegen wird das gemacht. Glauben Sie denn allen Ernstes, die deutsche Elektrizitätswirtschaft baue Kernkraftwerke nur, um Sie zu ärgern? Das glauben Sie doch nicht.

    (Horacek [GRÜNE]: Um zu verdienen!)

    — Wenn sie verdient, ist es doch offenbar lohnend, Herr Kollege, das zu tun. Es ist doch offenbar lohnend. Sie können doch nicht auf der einen Seite behaupten, daß es ein großes Verlustgeschäft ist, und auf der anderen Seite sagen, daß diese Branche verdient. Irgendwie müssen Sie sich überlegen, was Sie machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von den GRÜNEN: Herr Warrikoff, mit Staatssubventionen! — Horacek [GRÜNE]: Sie müssen das verkaufen, das verstehen Sie doch!)

    Eine der seltenen Höhepunkte Ihrer Geschichte ist der — das ist immer wieder eine Sache, die ich mit wachsender Freude lese; ich hoffe, daß Sie diese fixe Idee nicht so bald aufgeben —, daß in den Bau
    — meine Damen und Herren, das ist wirklich faszinierend, sich das einmal anzuhören — eines Kernkraftwerks mehr Energie hineingesteckt wird als herauskommt. Das kommt auch in Ihrer Begründung und jener Studie wieder vor.

    (Horacek [GRÜNE]: Sie können sich drehen und wenden wie Sie wollen, aber Sie sollen nicht lügen!)

    Was Sie von der deutschen Elektrizitätswirtschaft halten, ist in der Tat bemerkenswert.
    Frau Hickel, Sie haben die Sache mit der militärischen Nutzung in den Vordergrund gestellt. Darf ich Sie bitten, zur Kenntnis zu nehmen, daß in allen Fällen, in denen bisher irgendein Staat eine Kernwaffe entwickelt hat — das letzte Mal war es in China 1964 — der Weg zur Kernwaffe direkt gegangen wurde, weil der Weg über die zivile Nutzung der Kernenergie ein unendlich langer und ungeeigneter Weg, ein ganz großer Umweg ist.

    (Horacek [GRÜNE]: Das stimmt doch gar nicht! Wieso liefert man dann nicht nach Pakistan?)

    Wenn irgendein Land — und dazu wird die Bundesrepublik nicht gehören — eine Kernwaffe entwikkeln wollte, würde es nicht den Weg über die zivile Nutzung der Kernenergie gehen. Die Volksrepublik



    Dr. Warrikoff
    China hat 1964 eine Kernwaffe gehabt und ist heute noch weit davon entfernt, ein Kernkraftwerk und andere zivile Einrichtungen bauen zu können.

    (Horacek [GRÜNE]: Ja, wieso verkauft man dann nicht nach Pakistan?)

    Dies ist der Beweis dafür, daß der Weg zu Kernwaffen ganz sicher nicht — das ist nur ein Punkt; es ließe sich dazu noch viel mehr sagen — über die zivile Nutzung geht.

    (Horacek [GRÜNE]: Dann wäre es kein Problem!)

    In Wirklichkeit handelt es sich, wie jede Art von Untersuchung, und zwar seriöser Untersuchung, Frau Hickel, beweist, bei der Kernenergie um die sicherste Form der Energiegewinnung in bezug auf die Belastung der Umwelt und der Menschen.

    (Stratmann [GRÜNE]: Sie sind ein Zyniker!)

    — Und Sie sind — ich darf es wiederholen — ein Witzbold. Das sind Sie wirklich!

    (Frau Potthast [GRÜNE]: Sie sind Aufsichtsratsvorsitzender!)

    Sie haben eine großartige Sammlung von Vorurteilen. Ich habe inzwischen die Hoffnung aufgegeben, Ihnen diese Vorurteile nehmen zu können. Das hat gar keinen Zweck; aber wir müssen uns ja hier vor der Öffentlichkeit auseinandersetzen.
    Die Kernenergie ist die sicherste Form der Energieerzeugung. Es gibt 300 Kernkraftwerke in aller Welt. Wir haben 30 Jahre lang hervorragende Erfahrungen damit gesammelt. Wie gesagt, wir machen uns mit der Antikernkraftbewegung, die vor allem Sie repräsentieren, weltweit im wesentlichen lächerlich, einmal abgesehen von anderen Nachteilen, auf die ich schon eingegangen bin.
    Der zweite Punkt, den ich in dieser verbundenen Debatte noch erwähnen möchte, ist das Haftungsrecht. Wir schlagen die Aufhebung der Haftungsgrenze vor. Das heißt, die Betreiber würden bei Schäden, wenn diese die heutige Haftungsgrenze von einer Milliarde DM überschreiten würden — sehr starker Konjunktiv —, mit ihrem eigenen Vermögen haften. Das ist ein ganz wesentlicher Schritt zur Normalität. Die Kernkraftwerksbetreiber haben uns immer wieder versichert, daß solche Schäden nicht zu erwarten sind, daß es solche Schäden nicht geben wird.

    (Horacek [GRÜNE]: Und was ist mit dem Atomunfall in der Sowjetunion, in Sibirien?)

    Wir vollziehen hier einfach das, was sie uns sagen, wenn sie das für richtig halten. Das ist auch unsere Ansicht. Die umfassenden Untersuchungen, die vorliegen, bestätigen das. Aber dann können sie dafür auch mit ihrem eigenen Vermögen geradestehen.

    (Zurufe von den GRÜNEN: Harrisburg!)

    Mit anderen Worten: Die Betreiber sollen das Vertrauen, das sie selbst in diese Anlagen haben, auch durch den Einsatz ihres eigenen Vermögens dokumentieren.
    Der SPD-Vorschlag geht von einer Deckung von 10 Milliarden DM aus. Ich habe übrigens bei den Ausführungen, die ich soeben gemacht habe, ein wenig den Beifall der SPD vermißt. In einer Presseerklärung hat die SPD Ihren Atomsperrgesetzentwurf mit einem außerordentlich starken deutschen Schimpfwort — ich will es hier aus parlamentarischen Gründen nicht wiederholen — belegt. Ich würde mich sehr freuen, wenn der Kollege Reuter — das war übrigens eine offizielle Erklärung — dieses Schimpfwort hier aufgreifen würde. Ich möchte Ihnen, Herr Kollege Reuter, aber keineswegs vorgreifen.
    Die SPD hat also eine Deckungssumme von 10 Milliarden DM vorgesehen, die im wesentlichen durch den Bund bzw. die öffentliche Hand aufzubringen wäre. Wenn die hier denkbaren Schäden diese Höhe erreichten, wären wir die ersten, die von einer weiteren Nutzung der Kernenergie abraten würden. Dies ist aber keineswegs der Fall.
    Meine Damen und Herren, vor allem meine lieben Grünen — —

    (Stratmann [GRÜNE]: Herr Aufsichtsrat!)

    — Herr Oberstudienrat! Oder sind Sie Oberstudiendirektor? — Ich weiß es nicht.

    (Stratmann [GRÜNE]: Ich bin Studienrat, Herr Aufsichtsrat!)

    — Jawohl, Herr Referendar!
    Sie werden sich damit abfinden müssen, daß die Kernkraftwerke nicht abgestellt werden. Sie werden sich ferner damit abfinden müssen, daß in der Bundesrepublik wie woanders, und zwar auch aus Gründen des Umweltschutzes, weitere Kernkraftwerke gebaut werden. Sie werden sich darüber hinaus damit abfinden müssen, daß in der Bundesrepublik 150 000 Menschen auf diesem Gebiet tätig bleiben, und Sie werden sich vor allem damit abfinden müssen, daß die Kernenergie eine wesentliche Energieform der Zukunft ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Stratmann [GRÜNE]: Das werden wir uns angucken! — Horacek [GRÜNE]: Sie strahlen in die Zukunft!)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär Spranger aus dem Bundesministerium des Innern.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carl-Dieter Spranger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eine bemerkenswerte Regie hat heute zwei völlig konträre Gesetzesanträge in einer Debatte zusammengeführt. Auf der einen Seite steht der Antrag der Koalitionsfraktionen, den die Bundesregierung außerordentlich begrüßt. Er ist, wie Herr Dr. Warrikoff sagte, ein Schritt in die Normalität. Da ist auf der anderen Seite der Antrag der GRÜNEN zur Stillegung aller Kernkraftanlagen. Es ist nahezu überflüssig zu betonen, daß ihn die Bundesregierung ablehnt. Er ist ein Zeichen von Hysterie.

    (Horacek [GRÜNE]: Das ist bombig!)




    Parl. Staatssekretär Spranger
    Das Interessanteste an diesem Antrag ist die Frage, wie sich die SPD zu diesem Antrag stellt. Sie sagten schon, Herr Dr. Warrikoff, daß hier sehr starke Worte verwendet wurden. Herr Kollege Roth hat in einem Interview in der „Frankfurter Rundschau" diesen Antrag als ökonomischen Schwachsinn und als Klamauk bezeichnet.

    (Horacek [GRÜNE]: Er kann nichts dafür!)

    Ich könnte mich dem durchaus anschließen. Es ist die Frage, ob auch heute die SPD entsprechende Bewertungen vornimmt.

    (Stratmann [GRÜNE]: Das zeigt, daß der Arm der Atombombe weit reicht! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Zur Sache läßt sich nur soviel sagen: Die kerntechnischen Anlagen in der Bunderepublik Deutschland sind sicher und umweltfreundlich. Da können Sie in Ihren Anträgen noch soviel an Absurditäten und anderen Bewertungen oder an bestellten Gutachten vorführen. Das ändert nichts an diesen Fakten.

    (Horacek [GRÜNE]: Bestellen Sie keine Gutachten?)

    Die inzwischen fortgeschrittenen Erfahrungen mit der Anwendung der Kernenergie rechtfertigen das Vertrauen in die Sicherheit der Kernenergie. Angst und Panikmache helfen hier überhaupt nicht weiter. Sie ändern an diesen Fakten auch nichts. Gravierende Störungen oder gar Unfälle hat es — das zeigt die Vergangenheit — in der Bundesrepublik Deutschland nicht gegeben. Auch der vom Bundesinnenminister vor kurzem vorgelegte Bericht über besondere Vorkommnisse in den Kernkraftwerken in der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1983 hat — wie auch die Berichte der Vorjahre — bestätigt, daß der Betrieb von deutschen Kernkraftwerken frei von sicherheitstechnisch besorgniserregenden Vorkommnissen war. Bei keinem Vorkommnis wurden Personen in der Umgebung oder im Kernkraftwerk durch Radioaktivität gefährdet. Diese positiven Erfahrungen sind ein überzeugender Beweis für die Richtigkeit des deutschen Sicherheitskonzepts.
    Um so absurder ist es, ohne erkennbaren Anlaß und nur der politischen Effekthascherei oder Schaumschlägerei willen die Abschaltung aller kerntechnischen Anlagen zu fordern. Diese Forderung ist, abgesehen von ihrer verfassungsrechtlichen Bedenklichkeit, nicht nur ökonomisch,

    (Horacek [GRÜNE]: Wieso Verfassungsrecht?)

    sondern auch sicherheitstechnisch und angesichts der Umweltfreundlichkeit kerntechnischer Einrichtungen auch ökologisch barer Unsinn.

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: Gesundbeterei!)

    Realität ist: Die Kerntechnik ist auf dem Weg zu einer ganz normalen Großtechnologie. So sollten wir sie auch zukünftig behandeln.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Schrumpfkurs! — Stratmann [GRÜNE]: Nicht mehr lange, Herr Spranger! Sie werden sich noch wundern!)

    Diese Entwicklung ist zu fördern. Aus dieser Entwicklung sind die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Gerade dies tut der Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen zur Nuklearhaftung.
    Angesichts der vielfach positiven Entwicklung der Kernenergie ist heute kein Grund mehr für eine Haftungsbegrenzung zugunsten des Inhabers einer kerntechnischen Anlage unter dem Gesichtspunkt der Förderung der Kernenergie gegeben.

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: Kennen Sie die dpa-Meldung von heute nachmittag?)

    Kernenergie sollte daher haftungsrechtlich nicht besser, aber auch nicht schlechter als andere Großtechnologien gestellt werden. Dem dient der Wegfall der Haftungshöchstgrenze.
    Damit wird zugleich eine Verbesserung des Bürgerschutzes erreicht. Der Inhaber einer kerntechnischen Anlage muß für Schäden mit seinem ganzen Vermögen einstehen.
    Der Gesetzentwurf sieht auf der Deckungsseite — ausgehend von der derzeitigen Höchstgrenze — eine regelmäßige Anpassung im Hinblick auf die Geldwertentwicklung vor. Auch die Bundesregierung hält eine weitergehende Anhebung der Dek-kung weder für erforderlich noch für zweckmäßig. Die Bundesrepublik Deutschland liegt heute bereits hinsichtlich der Deckungshöhe im internationalen Vergleich mit den USA und der Schweiz ohnehin an der Spitze. Sicherheitserkenntnisse, die für eine weitere Anhebung der Deckung sprechen könnten, liegen nicht vor.
    Wir werden uns im Ausschuß auch mit dem Antrag der SPD-Fraktion, eine Deckung in Höhe von 10 Milliarden DM vorzusehen, auseinanderzusetzen haben. Nach Auffassung der Bundesregierung ist diese Forderung ohne jedes Augenmaß.
    Ein objektives Kriterium für das Verzehnfachen der Deckung ist nicht erkennbar. Sie würde Verbraucher und Betreiber mit jährlich etwa 100 Millionen DM belasten und liefe deshalb Gefahr, ruinös zu wirken. Man kann sich hier nicht des Eindrucks erwehren, daß es sich bei diesem Antrag praktisch um eine subtilere Form des Atomsperrgesetzes der GRÜNEN handelt.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Das wäre schön, Herr Spranger, ist aber nicht so!)

    Die im Koalitionsantrag vorgesehene Regelung ist dagegen ein vernünftiges Konzept. Einerseits wird gewährleistet, daß der heutige Deckungsstandard erhalten bleibt, andererseits wird eine unnötige Belastung von Betreibern und Verbrauchern vermieden. Wir unterstützen deshalb nachdrücklich diesen Gesetzentwurf.



    Parl. Staatssekretär Spranger
    Ich darf noch kurz einige Worte zu den ebenfalls zur Beratung in erster Lesung anstehenden Gesetzentwürfen der Bundesregierung zur Ratifizierung bzw. nationalen Umsetzung der Änderungsprotokolle zu den Pariser und Brüsseler Haftungskonventionen verlieren. Ziel dieser beiden Gesetzentwürfe ist neben der Klarstellung einiger Begriffsdefinitionen vor allem die Gewährleistung eines wesentlich erhöhten Mindestentschädigungsbetrages im nuklearen Schadensfall für den Geltungsbereich der Brüsseler Konvention. Selbst diese neue Regelung bleibt allerdings immer noch deutlich hinter dem in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Haftungsstandard zurück. Die Bundesregierung sieht in der Ratifizierung bzw. Umsetzung der beiden neu gefaßten Konventionen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung und Angleichung des internationalen Haftungsstandards. Sie ruft die Vertragsstaaten der Konventionen auf, die Ratifizierung ebenfalls so schnell wie möglich durchzuführen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)