Rede von: Unbekanntinfo_outline
Herr Staatssekretär, würden Sie mir darin zustimmen, daß eigentlich niemand in der Lage sein kann, den Bedarf für die Zukunft exakt vorauszuberechnen, und würden Sie mir folgen, wenn ich sage, daß die Bundesregierung deshalb daran interessiert sein müßte, daß auch weiterhin Bäcker und Metzger Lehrlinge ausbilden, weil diese, wenn sie tüchtige Handwerker werden, auf jeden Fall eine gute Lebenschance haben?
Pfeifer, Parl. Staatssekretär: Es ist in der Tat richtig, daß jede Bedarfsprognose, wenn man sie über einen mittelfristigen Zeitraum vollzieht, ihre Problematik hat und daß deswegen sehr genau überlegt werden muß, ob man auf Bedarfsprognosen allein bildungspolitische Entscheidungen ausrichtet.
Hinzu kommt ein Zweites: Im Augenblick haben wir eine große Zahl von Jugendlichen, die Ausbildungsplätze nachsuchen. In wenigen Jahren werden wir eine andere Situation haben. Wenn die geburtenschwächeren Jahrgänge auf den Ausbildungsmarkt kommen, werden wesentlich weniger Jugendliche Ausbildungsplätze nachsuchen. Dann wird das, was der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks die Ausbildung auf Vorrat genannt hat, seine Wirkung zeigen. Auch aus diesem Grunde ist es richtig, daß im Augenblick mehr Jugendliche ausgebildet werden, als der Betrieb am Ende der Ausbildung einstellen kann. Denn dies liegt letztlich auch im Interesse der mittelfristigen Bedarfssicherung.