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    Plenarprotokoll 10/94 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 94. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 6831 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 6831 B Begrüßung einer Delegation der Schweizerischen Bundesversammlung 6833 B Begrüßung einer Parlamentsdelegation der Philippinen 6859 D Vizepräsident Frau Renger (Mitteilung des Rücktritts von Bundestagspräsident Dr Barzel) 6898 D Aktuelle Stunde betr. die Verurteilung des französischen Journalisten Abouchar und die dramatische Verschlechterung der Lage in Afghanistan Dr. Todenhöfer CDU/CSU 6831 C Schlaga SPD 6832 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 6833 B Horacek GRÜNE 6834 A Genscher, Bundesminister AA 6834 D Dr. Hupka CDU/CSU 6836 B Neumann (Bramsche) SPD 6837 B Dr. Stercken CDU/CSU 6838 A Bindig SPD 6838 D Dr. Wulff CDU/CSU 6839 C Schanz SPD 6840 B Frau Geiger CDU/CSU 6841 B Dr. Soell SPD 6841 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung personalausweisrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/2010 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2133 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Schäfer (Offenburg), Tietjen, Bernrath, Duve, Frau Dr. Hartenstein, Jansen, Kiehm, Dr. Nöbel, Dr. Penner, Reuter, Schröer (Mülheim), Wartenberg (Berlin), Dr. Wernitz, Paterna, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise — Drucksache 10/1115 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2133 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise — Drucksache 10/2177 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Clemens CDU/CSU 6842 D Schäfer (Offenburg) SPD . . . . 6845B, 6854 D Dr. Hirsch FDP 6847 D Fischer (Frankfurt) GRÜNE 6850 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 6853A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 28. Januar 1981 zum Schutz des Menschen bei der automatischen Verarbeitung personenbezogener Daten — Drucksache 10/2118 — 6854 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Klein (München), Dr. Pinger, Höffkes, Dr. Unland, Dr. Marx, Dr. Abelein, Dr. Schwörer, Lattmann, Dr. von Wartenberg, Graf Huyn, Lenzer, Müller (Wadern), Dr. Hüsch, Echternach, Clemens, Dr:-Ing. Kansy, Kraus, Dr. Köhler (Duisburg), Borchert, Pfeffermann, Landré, Frau Fischer, Biehle, Dr. Jobst, Dr. Bugl, Dr. Müller, Dr. Götz, Schulze (Berlin), Weiß, Jagoda, Susset, Magin, Regenspurger, Lowack, Milz, Schreiber, Dr. Olderog, Feilcke und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Haussmann, Beckmann, Grünbeck, Dr.-Ing. Laermann, Frau Seiler-Albring, Dr. Solms, Schäfer (Mainz), Ertl, Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP Protektionismus — Drucksachen 10/1318, 10/1700 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 6855 B Dr. Mitzscherling SPD 6859 D Kittelmann CDU/CSU 6862 B Stratmann GRÜNE 6865 D Dr. Haussmann FDP 6868 A Dr. Jens SPD 6870 A Lattmann CDU/CSU 6871 C Vahlberg SPD 6873 C Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Burgmann und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltfreundliche Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland hier: Maßnahmen zur Energieeinsparung — Drucksachen 10/1380, 10/1773 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Burgmann und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltfreundliche Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland hier: Allgemeine Fragen — Drucksachen 10/1382, 10/1774 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Burgmann und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltfreundliche Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland hier: Maßnahmen zur Energiegewinnung aus Sonne und Umwelt — Drucksachen 10/1381, 10/1767 — Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 6875 D Burgmann GRÜNE 6878 D Engelsberger CDU/CSU 6899 A Burgmann GRÜNE 6900 B Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 6902 B Beckmann FDP 6905 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Notprogramm gegen das Waldsterben — Drucksachen 10/35, 10/2165 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Programm gegen Luftbelastung und Waldsterben — Drucksachen 10/67, 10/2166 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Waldschäden und Luftverunreinigungen Sondergutachten März 1983 des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen — Drucksachen 10/113, 10/2168 — Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 6907 D Schmidbauer CDU/CSU 6910 A Frau Dr. Hartenstein SPD 6911 C Dr. Rumpf FDP 6913 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 6915 B Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 6917 B Schmidbauer CDU/CSU 6917 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 III Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schoppe, Dr. Ehmke (Ettlingen) und der Fraktion DIE GRÜNEN Kranke Umwelt — kranke Kinder Gesundheitsgefährdung durch Umwelt-, speziell Luftverschmutzung — Drucksachen 10/971, 10/2107 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Dr. Hauff, Frau Fuchs (Köln), Duve, Frau Dr. Hartenstein, Jaunich, Urbaniak, Egert, Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Dr. Lepsius, Schäfer (Offenburg), Ibrügger und der Fraktion der SPD Saubere Luft und Gesundheitsvorsorge — Drucksache 10/2128 — Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 6918 B Breuer CDU/CSU 6920 D Müller (Düsseldorf) SPD 6923 A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 6926A Dr.-Ing. Laermann FDP 6930 C Frau Schoppe GRÜNE 6932 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" — Drucksache 10/2097 — 6933 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Daubertshäuser, Haar, Bamberg, Amling, Antretter, Berschkeit, Buckpesch, Curdt, Hettling, Ibrügger, Kretkowski, Pauli, Hoffmann (Saarbrücken), Dr. Steger, Purps, Frau Steinhauer und der Fraktion der SPD Personennahverkehr der Deutschen Bundesbahn in der Fläche — Drucksache 10/1503 — Kretkowski SPD 6933 D Dr. Jobst CDU/CSU 6935 D Drabiniok GRÜNE 6937 D Kohn FDP 6939 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Abbau von Salzen im Grenzgebiet an der Werra — Drucksache 10/1765 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2131 — Dr. Jens SPD 6941 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Abfallbeseitigungsgesetzes — Drucksache 10/849 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2161 — Schmidbauer CDU/CSU 6942 A Wartenberg (Berlin) SPD 6943 A Dr. Hirsch FDP 6944 C Sauermilch GRÜNE 6945 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 6947 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/2114 — 6948 B Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesjagdgesetzes — Drucksache 10/1306 — 6948 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes — Drucksache 10/1641 — 6948 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Fernmeldevertrag vom 6. November 1982 — Drucksache 10/2119 — 6948 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. Juni 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Sultanat Oman über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/2121 — 6948 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 29. Mai 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Nachlaß- und Erbschaftsteuern in der Fassung des Änderungsprotokolls vom 20. Januar 1984 — Drucksache 10/2115 — 6948 C IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Rücknahme der Ablehnung des hessischen Existenzsicherungsprogramms für kleine und mittlere Grünland- und Futterbaubetriebe durch die EG-Kommission — Drucksache 10/2082 — 6948 D Beratung der Sammelübersicht 49 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2109 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 50 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2130 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 51 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2138 — 6948 D Beratung der Übersicht 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2137 — 6949 A Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung eines Grundstücks in Berlin-Spandau — Drucksache 10/2139 — 6949 C Fragestunde — Drucksache 10/2163 vom 19. Oktober 1984 — Entwicklung sowjetischer Raketenwaffen zur Zerstörung von Raketengefechtsköpfen im Weltraum MdlAnfr 31 19.10.84 Drs 10/2163 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 6881C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 6881 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6882A ZusFr Berger CDU/CSU 6882 B ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 6882 C Berücksichtigung der Ausbildungssituation bei der Einberufung zum Grundwehrdienst; bevorzugte Einberufung arbeitsloser Jugendlicher MdlAnfr 32, 33 19.10.84 Drs 10/2163 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 6882 C Waffenexporte aus Gemeinschaftsproduktionen mit NATO-Staaten in Drittländer MdlAnfr 34 19.10.84 Drs 10/2163 Gansel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 6883A ZusFr Gansel SPD 6883 B ZusFr Bindig SPD 6883 C Belastung der Umwelt durch militärische Flugübungen; Verlagerung ins Ausland MdlAnfr 35 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 6884 A ZusFr Dr. Kübler SPD 6884 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6884 C ZusFr Krizsan GRÜNE 6884 D Beseitigung des Verwendungsstaus bei Offizieren und Unteroffizieren der Bundeswehr; Entwicklung der Personallage 1985 bis 1992 MdlAnfr 36, 37 19.10.84 Drs 10/2163 Wilz CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 6885 A ZusFr Wilz CDU/CSU 6885 C ZusFr Hanz (Dahlen) CDU/CSU . . . 6886 A ZusFr Hauser (Esslingen) CDU/CSU . 6886 B ZusFr Kalisch CDU/CSU 6887 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 6887 A ZusFr Krizsan GRÜNE 6887 B ZusFr Berger CDU/CSU 6887 C ZusFr Gansel SPD 6887 D ZusFr Löffler SPD 6888 B ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 6888 C Begründung des polnischen Außenministers für den Rückgang der Zahl der Ausreisen Deutscher aus Polen MdlAnfr 6 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 6888 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 6889 A Behandlung der Ausreiseanträge Deutscher in der Sowjetunion MdlAnfr 7 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 6889 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 6889 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 V Aufforderung von US-Präsident Reagan an die Bundesregierung zur Nichtunterzeichnung des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen MdlAnfr 8, 9 19.10.84 Drs 10/2163 Grunenberg SPD Antw StMin Möllemann AA 6890 B ZusFr Grunenberg SPD 6890 B ZusFr Bindig SPD 6890 C ZusFr Toetemeyer SPD 6890 C ZusFr Werner CDU/CSU 6890 D ZusFr Gansel SPD 6891A ZusFr Brück SPD 6891 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6893 A ZusFr Reuter SPD 6893A Zahl der jährlich durchgeführten Kurse für Germanisten aus anderen Ländern und Zahl der Teilnehmer MdlAnfr 11 19.10.84 Drs 10/2163 Löffler SPD Antw StMin Möllemann AA 6893 B ZusFr Krizsan GRÜNE 6893 C EG-Entscheidung über die Zulassung des neuen önologischen Doppelsalzentsäueerungsverfahrens MdlAnfr 41 19.10.84 Drs 10/2163 Frau Weyel SPD Antw StSekr Chory BMJFG 6893 D ZusFr Frau Weyel SPD 6894A ZusFr Toetemeyer SPD 6894 C Verbesserung des Eisenbahnverkehrs nach Berlin; Haupthinderungsgrund für die Aufnahme des Intercity-Verkehrs MdlAnfr 44 19.10.84 Drs 10/2163 Löffler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6894 D ZusFr Löffler SPD 6895A ZusFr Boroffka CDU/CSU 6895A Eisenbahnfährverbindung zwischen Klaipeda/UdSSR und Kiel; sicherheitspolitische Bedenken des Bundesverteidigungsministeriums MdlAnfr 45 19.10.84 Drs 10/2163 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6895 B ZusFr Gansel SPD 6895 C Verbesserung des Park-and-Ride-Systems MdlAnfr 48, 49 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . . 6895 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6896A ZusFr Toetemeyer SPD 6896 C Besitzverhältnisse der Mosel-Anlandungen aus den Jahren 1849 bis 1905 MdlAnfr 52 19.10.84 Drs 10/2163 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6896 D ZusFr Pauli SPD 6897 A Zusammenhang zwischen Triäthylblei und Waldsterben MdlAnfr 53 19.10.84 Drs 10/2163 Kohn FDP Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 6897 B ZusFr Kohn FDP 6897 C ZusFr Boroffka CDU/CSU 6897 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 6898 A Argumente für eine Wiederaufarbeitungsanlage in der Bundesrepulik Deutschland MdlAnfr 54 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . . 6898 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 6898 C Nächste Sitzung 6949 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6951*A Anlage 2 Vereinbarungen gemäß § 93 Abs. 2 BSHG mit privaten Trägern von Pflegeeinrichtungen MdlAnfr 38, 39 19.10.84 Drs 10/2163 Braun CDU/CSU SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6951* B Anlage 3 Einschränkung der Tierversuche zur Arzneimittelprüfung MdlAnfr 40 19.10.84 Drs 10/2163 Kroll-Schlüter CDU/CSU SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6951* C VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Anlage 4 Erforschung der Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Atemwegserkrankungen MdlAnfr 42 19.10.84 Drs 10/2163 Schlaga SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6952*A Anlage 5 Inanspruchnahme von Bundesmitteln zum Ausbau von Jugendherbergen im Zonenrandgebiet durch das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit MdlAnfr 43 19.10.84 Drs 10/2163 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6952* C Anlage 6 Maßnahmen gegen Brandfälle in Hamburger S-Bahnen MdlAnfr 46, 47 19.10.84 Drs 10/2163 Hansen (Hamburg) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 6952* C Anlage 7 Schließung des Bundesbahn-Ausbesserungswerks Schwetzingen; Gesamtkonzept für die sozialen Belange der Arbeitnehmer MdlAnfr 50, 51 19.10.84 Drs 10/2163 Ehrbar CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 6953* A Anlage 8 Leistung der Windenergieanlage GROWIAN MdlAnfr 56, 57 19.10.84 Drs 10/2163 Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 6953* C Anlage 9 Verbesserung der Windenergieanlage GROWIAN MdlAnfr 58, 59 19.10.84 Drs 10/2163 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 6954* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 6831 94. Sitzung Bonn, den 25. Oktober 1984 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens** 26. 10. Bastian 26. 10. Frau Beck-Oberdorf 26. 10. Broll 26. 10. Ertl 26. 10. Gerlach (Obernau) 25. 10. Dr. Hackel** 25. 10. Handlos 26. 10. Dr. Hauff 26. 10. Höffkes 26. 10. Frau Karwatzki 25. 10. Frau Kelly 26. 10. Klose 25. 10. Kroll-Schlüter 26. 10. Dr. Graf Lambsdorff 26. 10. Dr. Mertes (Gerolstein) 26. 10. Dr. Mikat 25. 10. Dr. Müller** 26. 10. Dr. Müller-Emmert 26. 10. Porzner 26. 10. Reuschenbach 26. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 26. 10. Schmidt (Hamburg) 26. 10. Schmidt (München) ** 25. 10. Schröder (Hannover) 26. 10. Dr. Soell 26. 10. Dr. Stark (Nürtingen) 26. 10. Graf Stauffenberg* 26. 10. Weiskirch (Olpe) 26. 10. Dr. Zimmermann 25. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Fragen des Abgeordneten Braun (CDU/CSU) (Drucksache 10/2163 Fragen 38 und 39): Trifft es zu, daß bisher mit privaten Trägern von Pflegeeinrichtungen keine Vereinbarungen gemäß § 93 Abs. 2 Bundessozialhilfegesetz abgeschlossen wurden? Welche Gründe waren hierfür gegebenenfalls maßgebend? Nach den der Bundesregierung vorliegenden Erkenntnissen wird in der Praxis der Sozialhilfeträger unterschiedlich verfahren. Während ein Teil der Träger der Sozialhilfe Vereinbarungen gemäß § 93 Abs. 2 BSHG auch mit privaten Trägern von Pflegeeinrichtungen abschließt, beschränken sich andere Träger der Sozialhilfe darauf, Kostenzusagen für den Einzelfall abzugeben. Für die Annahme, daß nach dem Inkrafttreten der Änderung des § 93 Abs. 2 BSHG am 1. Januar 1984 keine weiteren Vereinbarungen mit privaten Trägern abgeschlossen Anlagen zum Stenographischen Bericht oder bestehende Vereinbarungen nicht verlängert werden, gibt es keine Anhaltspunkte. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Kroll-Schlüter (CDU/ CSU) (Drucksache 10/2163 Frage 40): Welche Initiativen gedenkt die Bundesregierung ob der Tatsache zu ergreifen, daß doppelt und dreifach so viele Tierversuche gemacht werden, wie für die sichere Überprüfung eines Medikamentes nötig sind, weil die Prüfungsanforderungen in Europa, Amerika und Japan so unterschiedlich sind? Die gegenseitige Anerkennung tierexperimentell gewonnener Daten auf internationaler Ebene bildet nach Auffassung der Bundesregierung eine wirksame Maßnahme zur Einschränkung von Tierversuchen. Mit dieser Zielsetzung hat die Bundesregierung bereits 1976 bilaterale Verhandlungen mit Japan eingeleitet, die zu positiven Ergebnissen geführt haben. Ferner sind zahlreiche Initiativen, insbesondere im Zusammenhang mit der Durchsetzung eines verbesserten Verfahrens bei der akuten Toxizitätsprüfung, der sogenannten approximativen LD 50, ergriffen worden, die zu einer beachtlichen Reduzierung von Tierversuchen führen werden. Die Vorstöße auf EG- und OECD-Ebene wurden u. a. bereits in den Antworten vom 26. Mai und 7. Dezember 1983 und 26. Mai 1984 auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Rose (Drucksache 10/101), Frau Schmidt (Nürnberg) (Drucksache 10/819) und Stutzer (Drucksache 10/1146) dargelegt. Weiterführende Gespräche auf bilateraler Ebene mit Japan sind zur Zeit neben entsprechenden EG-Vorstößen im Gange und gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika für 1985 geplant. Nach den vorliegenden Erfahrungen lassen sich neue, von den bisher routinemäßig durchgeführten Prüfungen abweichende Verfahren, auch wenn sie gleichwertig sind, international nicht so schnell durchsetzen, wie dies von der Bundesregierung gewünscht wird. Daher begrüßt sie zum Beispiel auch solche flankierende Aktivitäten wie die von der Weltgesundheitsorganisation unterstützten internationalen Konferenzen der Zulassungsbehörden und die gegenwärtig von der pharmazeutischen Industrie und ihren Ärzten zum Thema „toxikologische Prüfungen" veranstalteten internationalen Konferenzen. Sie unterstützten die Bemühungen der Bundesregierung, weltweit die Harmonisierung von Prüfvorschriften für Arzneimittel, Chemikalien und Pflanzenschutzmittel zu fördern, die Entwicklung von tierschonenden und Versuchstiere einsparenden Prüfverfahren anzuregen und solche Verfahren überall dort einzusetzen, wo sie im Hinblick auf den erforderlichen Gesundheitsschutz von Menschen und Tier vertretbar sind. 6952* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Im übrigen werden bei der Arzneimittel-Zulassung vom Bundesgesundheitsamt schon soweit wie möglich auch solche Versuchsergebnisse anerkannt, die nach anderen, im Ergebnis gleichwertigen Prüfvorschriften erstellt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Schlaga (SPD) (Drucksache 10/2163 Frage 42): Welche Studien hat die Bundesregierung in Auftrag gegeben, beziehungsweise welche Initiativen hat sie ergriffen — nachdem ich vor zwei Jahren auf eine Studie des Brookhaven National Laboratory (USA) hingewiesen hatte, nach der 50 000 Menschen jährlich allein in den USA durch Schwefeldioxid-Emissionen sterben —, um die ursächlichen Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Erkrankungen der Atemwege und vorzeitigen Todesfällen in der Bundesrepublik Deutschland aufzuklären und weitere gesundheitliche Schädigungen der Bevölkerung zu verhindern? Im Winter 1982/83 hat das Bundesgesundheitsamt (BGA) im Auftrag der Bundesregierung eine Studie zu gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzungen begonnen. Bisher konnte ein Zusammenhang zwischen stärkerer Luftbelastung und Krankheitserscheinungen nicht nachgewiesen werden. Dazu hat auch das Umweltbundesamt eine Studie in Auftrag gegeben. Andere Studien werden vom Länderausschuß für Immissionsschutz koordiniert. Bei der von Ihnen genannten Studie aus den USA handelt es sich um eine Modellrechnung, die erhebliche Unsicherheiten aufweist. Darauf wurde beim Hearing vor dem Bundestagsausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit am 22. Februar 1984 ausdrücklich hingewiesen. Das Ausmaß der Luftverschmutzung in bestimmten Gebieten der USA und ihre Folgen sind mit der Situation in der Bundesrepublik Deutschland nicht vergleichbar. So nimmt hier die Sterblichkeit an Atemwegserkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern seit Jahren ab. Nach fast einheitlicher Aussage der meisten Experten sind SO2-Konzentrationen, wenn sie 140 Mikrogramm pro m3 (µg/m3) SO2 nicht wesentlich überschreiten, für den Menschen als gesundheitlich unbedenklich anzusehen. Gleichwohl hat die Bundesregierung in der TA Luft einen Vorsorgewert von nur 50/60 Mikrogramm pro m3 (µg/m3) vorgeschrieben. Zudem hat der 3. Immissionsschutzbericht der Bundesregierung von 1984 ergeben, daß die Belastung der Luft mit Schadstoffen in der Bundesrepublik Deutschland nicht weiter angewachsen, sondern in wesentlichen Teilbereichen sogar zurückgegangen ist. Aus Gründen der Vorsorge werden die Luftverunreinigungen weiter abgebaut, was zu einer drastischen Senkung von SO2 und anderer Schadstoffe führen wird. Dazu gehören die in der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage „Kranke Umwelt — kranke Kinder" (BT-Drucksache 10/2107) aufgeführten Maßnahmen (insbesondere zu den Fragen 1.6, 1.7 und 1.10). Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/2163 Frage 43): Treffen Meldungen zu, wonach der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit die vom innerdeutschen Ministerium für Jugendherbergen im Zonenrandgebiet bereitgestellten Mittel in diesem und auch in früheren Haushaltsjahren nicht in Anspruch genommen hat, obwohl das Deutsche Jugendherbergswerk seit Jahren darüber klagt, mangels Mittel die Jugendherbergen im Zonenrand- und Grenzgebiet nicht adäquat ausbauen zu können? Diese Meldungen treffen nicht zu. Zum einen wurden die für Stätten der Jugendarbeit im Zonenrandgebiet zur Verfügung stehenden baulichen Mittel in den vergangenen Jahren jeweils voll in Anspruch genommen und wurde den Förderungsvorschlägen der Länder — die im Rahmen von Sammelverfahren für die Antragstellung zuständig sind — entsprochen. Zum anderen sind Klagen der Jugendherbergsverbände über unzureichende Förderung weder dem Ministerium noch dem Deutschen Jugendherbergswerk bekannt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Hansen (Hamburg) (SPD) (Drucksache 10/2163 Fragen 46 und 47): Welche Maßnahmen für eine Verbesserung der Sicherheit der Fahrgäste hat die Deutsche Bundesbahn nach den in jüngerer Zeit vermehrten menschengefährdenden Brandfällen in Hamburger S-Bahnen getroffen? Ist die Bundesregierung in Anbetracht der enormen Schadenshöhe bei jedem einzelnen Brandfall bereit, die Zahl der eingesetzten Aufsichtsbeamten auf den Bahnhöfen des Hamburger Nahverkehrs zu erhöhen? Zu Frage 46: Bei den bislang auf verbrecherische Anschläge zurückzuführenden Brandfällen in Hamburger S-Bahnen ist kein Reisender ernsthaft zu Schaden gekommen. Insoweit haben sich die Vorkehrungen zur Sicherung der Reisenden bewährt. Dennoch wird jedes Ereignis zum Anlaß genommen zu prüfen, ob weitere Verbesserungen möglich sind. So wurde seit dem Brand im Tunnelbahnhof Hamburg-Altona am 8. April 1980 die Ausrüstung der Züge und der unterirdischen Haltestellen weiter verbessert. Untersuchungen von Brandfällen haben ferner zu Überlegungen geführt, das bisherige Notbremssystem durch ein Informations- oder Alarmsystem zwischen den Fahrgasträumen und dem Führerraum in den Zügen abzulösen. Dadurch soll sichergestellt werden, daß im Alarmfall die Züge durch die Triebfahrzeugführer an einer für Hilfeleistungen günstigen Stelle angehalten werden können. An den Notbremsen in den Fahrgasträumen ist vorerst ein Hinweis angebracht worden „Bei Brand in Tunneln: Einfahrt in die nächste Haltestelle abwarten". Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 6953* Zu Frage 47: Die Deutsche Bundesbahn (DB) mißt der Sicherheit und Ordnung im Bahnbereich einen hohen Stellenwert bei. Sie unterscheidet dabei nach Schutzmaßnahmen gegen Gefahren aus dem Betrieb der Bahn (Betriebssicherheit) und den Schutzmaßnahmen im Rahmen der allgemeinen öffentlichen Sicherheit. Die betriebssichere Abfertigung der S-Bahn-Züge während ihres Haltes auf Bahnhöfen ist — je nach Örtlichkeit und Zweckmäßigkeit — durch örtliche Aufsichtsbeamte, Zugführer oder Beamte der Zentralen Zugaufsicht gewährleistet. Die Wahrung der allgemeinen öffentlichen Sicherheit ist auch im Bahnbereich vorwiegend eine polizeiliche Aufgabe. Die Bahnpolizei steht hierbei in enger Zusammenarbeit mit den übrigen Polizeistellen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Ehrbar (CDU/CSU) (Drucksache 10/2163 Fragen 50 und 51): Ist der Bundesregierung bekannt, daß entgegen der ursprünglichen Zusicherung auf gleichrangige Behandlung mit anderen zur Diskussion stehenden Ausbesserungswerken, das Ausbesserungswerk Schwetzingen nach dem dann doch einseitig erfolgten Schließungsbeschluß nunmehr ohne angemessene zeitliche Auslaufphase geschlossen beziehungsweise auf ein bedeutungsloses Niveau heruntergefahren werden soll? Wenn ja, was gedenkt die Bundesregierung insbesondere unter Berücksichtigung der sozialen Belange der betroffenen Arbeitnehmer und der Zukunft der Lehrwerkstätte zu tun, um eine vernünftig lange Auslaufphase sicherzustellen? Auf Antrag des Vorstandes der Deutschen Bundesbahn hat der Bundesminister für Verkehr am 11. Oktober 1983 die seit längerem geplante Stillegung des Ausbesserungswerkes Schwetzingen nach § 14 Absatz 3 des Bundesbahngesetzes wegen der erheblichen Kapazitätsüberhänge in den Güterwagenwerken nach eingehender Abwägung aller Gesichtspunkte und der eingegangenen Stellungnahmen genehmigt. Im Vollzug dieser Genehmigung hat der Vorstand der Deutschen Bundesbahn das Ausbesserungswerk Schwetzingen mit Wirkung vom 1. Oktober 1984 organisatorisch in eine Ausbesserungswerkstätte umgewandelt. Das gesetzliche Verfahren nach dem Bundesbahngesetz ist damit abgeschlossen. Der Hauptpersonalrat ist gemäß § 78 Absatz 1 Nummer 2 des Bundespersonalvertretungsgesetzes beteiligt worden. Von der zuständigen Bundesbahndirektion Karlsruhe wird derzeit für alle Beschäftigten der Ausbesserungswerkstätte Schwetzingen im Benehmen mit der örtlichen Personalvertretung ein Sozialplan aufgestellt, der die weitere Beschäftigung der Mitarbeiter in der Übergangszeit regelt und mögliche innerdienstliche Umsetzungen zu anderen Dienststellen der Deutschen Bundesbahn im Einzelfall vorbereitet. Der Betrieb der Lehrwerkstätte wird von der Deutschen Bundesbahn in der Auslaufphase solange wie möglich aufrechterhalten; Eine Zeitspanne hierfür kann derzeit noch nicht genannt werden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Carstensen (Nordstrand) (CDU/ CSU) (Drucksache 10/2163 Fragen 56 und 57): An wieviel Tagen seit ihrer Fertigstellung ist die große Windenergieanlage GROWIAN so in Betrieb gewesen, daß von einer nennenswerten Leistungsabgabe gesprochen werden kann? Welches sind die Ursachen für die bisherige mangelhafte Leistung des GROWIAN? Zu Frage 56: GROWIAN ist eine Experimentieranlage, mit der technisches Neuland betreten wurde. In kurzzeitigen Betriebstests wurden und werden stets eine Fülle von Daten gewonnen, die zunächst im Hinblick auf eventuell erforderliche betriebliche Konsequenzen ausgewertet werden müssen, bevor man zu höheren Belastungen übergehen kann. Hierdurch und durch erforderlich werdende Modifikationen und Nachbesserungen bei der Anlage sind die häufigen Stillstandszeiten zu erklären. Das häufig in der Öffentlichkeit geforderte Vorgehen (Forderung nach sofortigem Dauerbetrieb) war vom Programmablauf nicht vorgesehen, weil es nicht zu verantworten gewesen wäre; denn zunächst muß das Verhalten der Anlage bei den unterschiedlichsten Betriebszuständen bekannt sein, um sie gefahrlos betreiben zu können. Die Sicherheit hat hier eindeutige Priorität vor einer Maximierung der Leistungsabgabe. Bisher hat GROWIAN 28 700 kWh im Netz abgegeben bei einer Betriebszeit von ca. 100 Stunden (im Teil- und Vollastbereich). Zu Frage 57: Bei den Tests haben sich Schwachpunkte in der Anlage gezeigt, die Modifikationen und Reparaturen erforderlich machten. So mußten im Nabenbereich strukturverstärkende Maßnahmen vorgenommen werden, die fast ein halbes Jahr intensiver Arbeit (inklusive umfangreicher Nachrechnungen) erforderten. Mitte Oktober 1984 konnten diese Arbeiten abgeschlossen und der Testbetrieb wieder aufgenommen werden. Läuft dieser jetzt zufriedenstellend, soll GROWIAN im Frühjahr 1985 der GROWIAN Bau und Betriebsgesellschaft mbH zum Betrieb übergeben werden. Es ist festzustellen, daß die Anlage — abgesehen von den inzwischen behobenen Schwachpunkten — in den Tests die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und die dynamischen, aerodynamischen und regelungstechnischen Parameter sich — wie berechnet — verhalten. Insbesondere ist der errechnete Wirkungsgrad erreicht worden. 6954* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/2163 Fragen 58 und 59): Hat die Bundesregierung Einfluß auf die weiteren notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsverhaltens von GROWIAN — auch im Sinne der Kostensenkung —, und welche Schritte gedenkt sie gegebenenfalls zu unternehmen? Ist beabsichtigt, die verantwortlichen Unternehmen für die Mängel der Anlage in Anspruch zu nehmen? Zu Frage 58: Die bisherigen Betriebsversuche haben bestätigt, daß GROWIAN das erwartete Betriebsverhalten zeigt. Die lange Stillstandzeit von einem halben Jahr kam durch eine erforderliche Reparatur zustande, die sich infolge der schlechten Erreichbarkeit der (im Nabenbereich) zu verstärkenden Teile in die Länge zog. Die mit der Errichtung und Inbetriebnahme von GROWIAN beauftragte Firma arbeitete mit Hochdruck an der Beseitigung der aufgetretenen Mängel. Es wird erwartet, daß die noch ausstehenden Tests jetzt zügig weiter vorangehen können. Zu Frage 59: GROWIAN ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit einen hohen Risiko. Wie jedes solches Projekt birgt es sogar die Gefahr des Scheiterns in sich. Es ist nicht sachgerecht, Fehlschläge oder nicht erfolgreiche Arbeiten in einem Forschungsprojekt mit Regreßansprüchen zu verfolgen, es sei denn, der mit der Zuwendung verfolgte Forschungszweck sei schuldhaft verletzt worden. Zu dieser Vermutung besteht bei GROWIAN bisher kein Anlaß. Im übrigen sind an das Bundesministerium für Forschung und Technologie keine durch Reparaturen bedingten Zusatzforderungen herangetragen worden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Ehmke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Freundinnen und Freunde! Unsere heutige Debatte beschäftigt sich mit einigen Vorlagen zum Thema „Waldsterben",u. a. mit unserem Waldrettungsprogramm vom



    Dr. Ehmke (Ettlingen)

    Mai 1983. Dies gibt mir Gelegenheit, zunächst auf einen wichtigen Punkt hinzuweisen, der in der verschärften umweltpolitischen Diskussion der letzten Monate etwas unterzugehen drohte. Ich meine die Vielfalt der Maßnahmen, die nötig sind, um den Wald noch eine gewisse Chance des Überlebens zu verschaffen.
    Es geht uns nicht allein um das Tempolimit oder um die schnelle Einführung des Katalysatorautos. Es wird oft so getan, als ob man entweder für das eine oder für das andere sein müßte. Nein, wir sollten vielmehr alle Maßnahmen gleichzeitig ergreifen, die die Luftbelastung schnell und drastisch senken können.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Dazu gehört nun einmal neben dem Tempolimit und dem abgasarmen Auto auch eine ganze Palette von Maßnahmen, die wir in unserem Waldrettungsprogramm aufgelistet haben. Jede dieser Maßnahmen, für sich genommen, mag nur einen kleinen Beitrag zur Entgiftung der Umwelt leisten; alles zusammengenommen sorgt aber für eine enorme Minderung der Emissionen und gäbe uns, wenn es verwirklicht würde, Hoffnung auf ein Überleben des Waldes. Deshalb ist ein Waldrettungsprogramm als Gesamtheit zu betrachten.
    Nun ist damals eingewandt worden, unsere Forderungen, insbesondere einige Grenzwerte, seien unrealistisch und technisch nicht machbar. Meine Damen und Herren, die harte Realität des Waldsterbens hat unsere realistischen Forderungen sogar noch überholt. Im Angesicht der galoppierenden Schwindsucht in unseren Wäldern wird das Waldrettungsprogramm eher noch verschärft werden müssen. Doch Sie sind j a noch nicht einmal bereit, den Waldnotstand auszurufen und minimale Notmaßnahmen einzuleiten. Ich bin mir sicher, meine Damen und Herren, wenn das Waldsterben so weitergeht, ist der Streit um das Tempolimit bald Schnee von gestern. Dann werden wir uns bald über autofreie Sonntage und auch Wochentage und ähnliche einschneidende Maßnahmen unterhalten müssen, die uns alle bedeutend mehr schmerzen werden als die von uns jetzt geforderten Notmaßnahmen.
    Noch zwei Beispiele für die technische Machbarkeit unserer Vorschläge. Wir haben erstens schon im Mai 1983 gefordert, daß so schnell wie möglich bleifreies Benzin und der Abgaskatalysator für Neufahrzeuge eingeführt werden. Wer von Ihnen weiß denn noch, meine Damen und Herren, wie erbittert damals dieses Konzept von der Koalition bekämpft wurde, wie gesagt wurde, man dürfe der Industrie nicht vorschreiben, auf welchem Weg und bis wann sie die US-Grenzwerte einhalten müsse, ob mit Katalysator oder mit irgendeiner anderen imaginären Vorrichtung? Wer von Ihnen kann sich noch erinnern, wie Innenminister Zimmermann uns bei der ersten Debatte des Waldrettungsprogramms Weltfremdheit vorwarf und sich darüber lustig machte, daß die Italientouristen dann wohl ihr Katalysatorauto am Brenner stehen lassen und zu Fuß weiterlaufen müßten, weil es in Italien kein bleifreies Benzin gebe? Doch der sogenannte grüne
    Utopismus wurde zwei Monate später — man höre und staune — in die Beschlußlage des Kabinetts Kohl umgewandelt, die allerdings jetzt nach dem bekannten Zickzackkurs — man müßte jetzt wohl besser sagen: Flickflackkurs —

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    mit tiefer Verbeugung vor EG und Autoindustrie wieder verlassen worden ist. Ganz so unrealistisch können also die grünen Vorschläge dann doch wohl nicht gewesen sein.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Das zweite Beispiel ist unsere damalige Grenzwertforderung für den Stickoxidausstoß von Großfeuerungsanlagen in Höhe von 200 Milligramm pro Kubikmeter. Auch diese Forderung wurde zunächst als absurd abgetan, aber scheibchenweise, erst von Lothar Späth, dann von den CDU-Umweltministern, dann von allen Umweltministern übernommen, natürlich ohne die grüne Urheberschaft zu nennen. Aber das ist unwesentlich, ich stehe da gern zurück, Hauptsache, es tut sich etwas in der Sache, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Jedenfalls zeigen die beiden Beispiele, daß unsere Vorschläge im Waldrettungsprogramm technisch machbar und auch wirtschaftlich vertretbar sind, wenn man die hohen Schäden zusammenzählt, die durch Luftschadstoffe entstehen. Was einzig und allein fehlt, ist der politische Wille der jetzigen Bundesregierung zu drastischen Notmaßnahmen. Das ist auch kein Wunder, wenn man hier tagtäglich mitbekommt, von wem Sie sich beeinflussen lassen. Die Wirksamkeit der noch gültigen Grenzwerte und Umweltmaßnahmen orientiert sich nicht etwa am ökologischen Risiko, wie das eigentlich sein sollte, sondern ganz allein daran, was Industrie und Großkapital zu tolerieren bereit sind. Insofern halte ich es für zulässig und auch berechtigt, den Bogen vom Waldsterben über Ihre Untätigkeit bis hin zur FlickAffäre zu schlagen.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Ach du liebe Zeit!)

    Dort, in dem Sumpf aus Energielobby, Autoindustrie und Wirtschaftsverbänden, dort sitzen die wahren Verursacher des Waldsterbens und der Umweltvergiftung.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Ein Cato sind Sie deshalb noch lange nicht!)

    Ich muß auch eines ganz deutlich sagen: Sie lassen sich zu deren Lakaien machen, offensichtlich auch mit harten Argumenten in D-Mark, wenn man den Zeitungen glauben kann.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Sie enttäuschen mich aber!)

    — Herr Rumpf, warten Sie mal ab, zu Ihnen komme ich gleich.
    Jeder Bürger in unserem Lande, der sich noch wundert, warum Sie trotz der sich ausbreitenden Waldschäden so untätig sind, sollte sich dies vor Augen führen.



    Dr. Ehmke (Ettlingen)

    Da muß man dann auch zu obskuren Hilfskonstruktionen greifen und zu Entschuldigungen, um sich vor den erbosten Bürgern rechtfertigen zu können. So etwa der Kollege Rumpf in der Debatte im Juni dieses Jahres. Lobenswerterweise, Herr Rumpf, haben Sie damals davon gesprochen, daß man das Übel jetzt an der Wurzel, nämlich an den Schadstoffquellen, anpacken müsse. Aber dann hat auch Sie der Mut verlassen. Neuerdings ergehen Sie sich in dumpfen Andeutungen von Klimaschwankungen, die das Waldsterben auslösen sollen.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Stimmt ja auch!)

    Dabei hätte ich gerade von Ihnen als Forstmann etwas mehr analytischen Sachverstand und mehr Engagement für unseren Wald zugetraut. Aber Sie können wahrscheinlich auch nicht über den Schatten von Lambsdorff und Bangemann und über den Schatten der Wirtschaftslobby springen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, ein anderes Ablenkungsmanöver ist die Behauptung, daß noch keine Beweise für die Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Waldsterben vorlägen und daß wahrscheinlich Trockenheit oder noch unbekannte Schädlinge die Hauptverursacher seien. Sie warten noch auf die Entdeckung des Käfers X oder des Virus Y. Leider gibt es dabei auch einige Naturwissenschaftler, wie etwa den Präsidenten der Biologischen Bundesanstalt, die Ihre Entlastungsangriffe in einer Weise unterstützen, die ich nur als beschämend und unverantwortlich bezeichnen kann.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Um so erfreulicher ist es, daß der Sachverständigenrat für Umweltfragen in seinem Sondergutachten „Waldschäden und Luftverunreinigungen" auf die dominierende Rolle der Luftschadstoffe hingewiesen hat. Es ist auch verdienstvoll, daß jetzt auch eine staatliche Behörde mit der angeblichen Beweisnot beim Waldsterben aufräumt. In einer Arbeit, die auf den intensiven Waldschadenserhebungen 1983 fußt, legt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Baden-Württemberg — in der Arbeit von Schöpfer und Hradetzky im Forstwirtschaftlichen Centralblatt — eine Beweisführung dafür vor, daß die Luftverschmutzung der maßgeliche Verursacher der Walderkrankungen ist. Mit Hilfe mehrerer, sich gegenseitig deckender und ergänzender Indizien wird der schlüssige Nachweis dafür erbracht. Eindeutig wird dort festgestellt, daß Borkenkäfer, Pilze, Trockenheit, Nährstoffmangel und andere Faktoren erst nach der Baumerkrankung als Sekundärfaktoren oder unabhängig von einer vorausgegangenen Schädigung durch Luftverschmutzung den Bäumen den Garaus machen.
    Daraus wird doch klar ersichtlich, meine Damen und Herren, daß wir angesichts des Waldnotstands alle Kräfte unverzüglich auf die drastische Reduzierung der Luftverschmutzung konzentrieren müßten und daß sich niemand mit irgendwelchen billigen Argumenten aus der Verantwortung stehlen kann.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Doch alle zaghaften Versuche wirksamer Maßnahmen, die auch in der CDU, z. B. in Baden-Württemberg, aufkeimen, werden von oben aus den genannten Gründen runtergebügelt. Was ist denn mit den zum Teil brauchbaren Vorschlägen der CDU von Südbaden, z. B. zum Tempolimit, geschehen? Sie sind von Lothar Späth auf dem Altar der Wirtschaftslobby geopfert worden. Wie kommen Sie sich eigentlich vor, wenn Sie in Ihren Kreisverbänden jetzt vor Ihre Waldbauern und Landwirte treten? Lothar Späth, der sich gerne als großer Umweltschützer feiern läßt, tritt immer mehr in die Fußstapfen von Innenminister Zimmermann: Flick-Flack in Bonn, Zickzack in Stuttgart.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Als das Bundeskabinett den Katalysatortermin von 1986 auf 1989 verschieben wollte, tönte Späth: Dann brauchen wir ein Tempolimit. Davon ist jetzt nichts mehr zu hören. Späth ist zweimal umgefallen, beim Tempolimit und beim Katalysatorauto. Doch dies ist kein Wunder, wenn er seinen Urlaub mit einem Manager von Daimler-Benz verbringt. So sieht die schwäbische Version der Bonner Filzokratie aus.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, angesichts des Waldsterbens darf man nicht nur klagen, sondern muß auch endlich handeln. Uns als Opposition ist das Handeln verwehrt. In unserem Antrag „Programm gegen Luftbelastung und Waldsterben" sowie in den weiteren Anträgen finden Sie alle Maßnahmen, die zeigen, wie wir schnell und wirksam handeln würden, wenn wir könnten.
    Wir bitten Sie im Interesse unseres Waldes und unser aller Zukunft um Zustimmung zu unserem Antrag.
    Wir haben außerdem noch einen Änderungsantrag eingebracht; denn die Bundesregierung sieht sich nicht einmal in der Lage, dem Bundestagsbeschluß vom 9. Februar 1984 nachzukommen,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Doch! Schon am 1. Juli!)

    wonach ein konkretes Konzept zur Abgasentgiftung hätte vorgelegt werden müssen. Zum wiederholten Male entpuppt sich damit Ihr Gerede von unserer Verantwortung für die Umwelt als Phrasendrescherei.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Mehr noch: Diese Nichtbeachtung und Verdrehung von Parlamentsbeschlüssen, wie auch im Fall Buschhaus, untergräbt auch das Ansehen des Bundestages, das durch die sich ausweitende Flick-Affäre ohnehin bald auf dem Nullpunkt angelangt sein wird.
    Setzen Sie deshalb ein Zeichen für die Umwelt. Stimmen Sie unserem Entschließungsantrag zu.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zuruf von den GRÜNEN: Das waren klare Worte! — Gegenruf von der CDU/CSU: Schlagworte waren das!)






Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schmidbauer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Schmidbauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Ehmke, ich bin Besseres von Ihnen gewohnt. Sie waren ja immer bereit, sachlich mit uns zu diskutieren. Was Sie heute geboten haben, war letztendlich das Unsachlichste, was man hier in diesem Hause zu dieser Sache sagen kann. Vor allen Dingen Ihre Verquickungen und diese hohlen Späßchen, die Sie machen, haben mit dem Ernst der Situation und mit dem Ernst der Lage sicher nichts zu tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

    Wir diskutieren heute Anträge der Opposition aus dem Jahre 1983. Aus tagespolitischer Aktualität heraus wollte man damals mit sogenannten Notprogrammen den Wald retten. Heute, nach einem Jahr, wird deutlich, daß wir bereits Hilfsprogramme für die Notprogramme nötig hätten, wären wir den damaligen Notprogrammen gefolgt.
    Die Opposition bestreitet die Diskussion jeweils nur mit aktuellen Einzelmaßnahmen. Sie hat bis heute versäumt, ein geschlossenes Konzept vorzuweisen. In der Art und Weise, wie Sie sich mit kurzfristigen Maßnahmen wechselseitig überholen, wäre, um in Ihrer Sprache zu bleiben, Herr Ehmke, ein Tempolimit ohne weitere Untersuchungen angebracht.
    Sie setzen sich nur mit den von uns bereits ergriffenen Maßnahmen auseinander und mäkeln daran herum, nach dem Motto: Wenn wir „1986" sagen, dann sagen Sie: „sofort"; wenn wir 200 Milligramm sagen, dann sagen Sie: 100 Milligramm.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ihr Vorsitzender Brandt sagte dieser Tage vor der Presse, man müsse Vorsorge gegen weitere Umweltschäden treffen. Im Prinzip völlig richtig. Man kann ihm aber nur empfehlen, die vorliegenden SPD-Anträge für Notprogramme zu lesen und Anspruch und Wirklichkeit miteinander zu vergleichen. Wo bleibt eigentlich Ihre konstruktive Mitarbeit im Rahmen unserer Gesamtkonzeption? Nicht nur die Auseinandersetzung, das Herummäkeln an Einzelpunkten ist gefragt, sondern eine konstruktive Zusammenarbeit in allen Fragen.
    Selbst der Vorsitzende der Jusos ist ja auf diese neuen Zielvorstellungen eingegangen und hat die SPD-Konzeption als halbherzig, die Umsetzung als unklar und das Finanzierungsmodell als schlecht bezeichnet. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
    Und nun zu Ihnen, Herr Ehmke, und zu den GRÜNEN. Ich will Ihr Gedächtnis auffrischen, nachdem Sie vorher so freiweg die Dinge dargelegt haben. Eine reine Fundgrube für die hektische Strategie der GRÜNEN in Sachen Umweltschutz ist deren Antrag vom 17. Mai 1983, Programm gegen Luftbelastung und Waldsterben. Sie fordern dort in einem Stufenplan, die Abgasreinigung von Kraftfahrzeugen vorzunehmen und folgende Abgasgrenzwerte ab Januar 1985 vorzusehen: Stickoxide 1,2 Gramm pro Kilometer, Kohlenmonoxid 9,3 Gramm pro Kilometer, Kohlenwasserstoff 0,9 Gramm pro Kilometer.
    Nachdem sich die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen auf neue Abgaswerte festgelegt haben, die bis zum Vierfachen, Herr Ehmke, schärfer gefaßt sind als Ihre Forderungen im Notprogramm, haben Sie schnell Ihr Notprogramm geändert und sind auf unsere Werte umgestiegen. So schnell geht das bei Ihnen, so schnell veralten Ihre Anträge. Sie drehen sich einfach um 180 Grad und setzen sich, Ihrer Meinung nach, an die Spitze der Umweltbewegung.

    (Eigen [CDU/CSU]: Hört! Hört!)