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    Plenarprotokoll 10/94 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 94. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 6831 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 6831 B Begrüßung einer Delegation der Schweizerischen Bundesversammlung 6833 B Begrüßung einer Parlamentsdelegation der Philippinen 6859 D Vizepräsident Frau Renger (Mitteilung des Rücktritts von Bundestagspräsident Dr Barzel) 6898 D Aktuelle Stunde betr. die Verurteilung des französischen Journalisten Abouchar und die dramatische Verschlechterung der Lage in Afghanistan Dr. Todenhöfer CDU/CSU 6831 C Schlaga SPD 6832 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 6833 B Horacek GRÜNE 6834 A Genscher, Bundesminister AA 6834 D Dr. Hupka CDU/CSU 6836 B Neumann (Bramsche) SPD 6837 B Dr. Stercken CDU/CSU 6838 A Bindig SPD 6838 D Dr. Wulff CDU/CSU 6839 C Schanz SPD 6840 B Frau Geiger CDU/CSU 6841 B Dr. Soell SPD 6841 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung personalausweisrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/2010 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2133 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Schäfer (Offenburg), Tietjen, Bernrath, Duve, Frau Dr. Hartenstein, Jansen, Kiehm, Dr. Nöbel, Dr. Penner, Reuter, Schröer (Mülheim), Wartenberg (Berlin), Dr. Wernitz, Paterna, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise — Drucksache 10/1115 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2133 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise — Drucksache 10/2177 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Clemens CDU/CSU 6842 D Schäfer (Offenburg) SPD . . . . 6845B, 6854 D Dr. Hirsch FDP 6847 D Fischer (Frankfurt) GRÜNE 6850 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 6853A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 28. Januar 1981 zum Schutz des Menschen bei der automatischen Verarbeitung personenbezogener Daten — Drucksache 10/2118 — 6854 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Klein (München), Dr. Pinger, Höffkes, Dr. Unland, Dr. Marx, Dr. Abelein, Dr. Schwörer, Lattmann, Dr. von Wartenberg, Graf Huyn, Lenzer, Müller (Wadern), Dr. Hüsch, Echternach, Clemens, Dr:-Ing. Kansy, Kraus, Dr. Köhler (Duisburg), Borchert, Pfeffermann, Landré, Frau Fischer, Biehle, Dr. Jobst, Dr. Bugl, Dr. Müller, Dr. Götz, Schulze (Berlin), Weiß, Jagoda, Susset, Magin, Regenspurger, Lowack, Milz, Schreiber, Dr. Olderog, Feilcke und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Haussmann, Beckmann, Grünbeck, Dr.-Ing. Laermann, Frau Seiler-Albring, Dr. Solms, Schäfer (Mainz), Ertl, Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP Protektionismus — Drucksachen 10/1318, 10/1700 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 6855 B Dr. Mitzscherling SPD 6859 D Kittelmann CDU/CSU 6862 B Stratmann GRÜNE 6865 D Dr. Haussmann FDP 6868 A Dr. Jens SPD 6870 A Lattmann CDU/CSU 6871 C Vahlberg SPD 6873 C Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Burgmann und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltfreundliche Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland hier: Maßnahmen zur Energieeinsparung — Drucksachen 10/1380, 10/1773 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Burgmann und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltfreundliche Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland hier: Allgemeine Fragen — Drucksachen 10/1382, 10/1774 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Burgmann und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltfreundliche Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland hier: Maßnahmen zur Energiegewinnung aus Sonne und Umwelt — Drucksachen 10/1381, 10/1767 — Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 6875 D Burgmann GRÜNE 6878 D Engelsberger CDU/CSU 6899 A Burgmann GRÜNE 6900 B Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 6902 B Beckmann FDP 6905 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Notprogramm gegen das Waldsterben — Drucksachen 10/35, 10/2165 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Programm gegen Luftbelastung und Waldsterben — Drucksachen 10/67, 10/2166 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Waldschäden und Luftverunreinigungen Sondergutachten März 1983 des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen — Drucksachen 10/113, 10/2168 — Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 6907 D Schmidbauer CDU/CSU 6910 A Frau Dr. Hartenstein SPD 6911 C Dr. Rumpf FDP 6913 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 6915 B Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 6917 B Schmidbauer CDU/CSU 6917 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 III Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schoppe, Dr. Ehmke (Ettlingen) und der Fraktion DIE GRÜNEN Kranke Umwelt — kranke Kinder Gesundheitsgefährdung durch Umwelt-, speziell Luftverschmutzung — Drucksachen 10/971, 10/2107 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Dr. Hauff, Frau Fuchs (Köln), Duve, Frau Dr. Hartenstein, Jaunich, Urbaniak, Egert, Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Dr. Lepsius, Schäfer (Offenburg), Ibrügger und der Fraktion der SPD Saubere Luft und Gesundheitsvorsorge — Drucksache 10/2128 — Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 6918 B Breuer CDU/CSU 6920 D Müller (Düsseldorf) SPD 6923 A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 6926A Dr.-Ing. Laermann FDP 6930 C Frau Schoppe GRÜNE 6932 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" — Drucksache 10/2097 — 6933 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Daubertshäuser, Haar, Bamberg, Amling, Antretter, Berschkeit, Buckpesch, Curdt, Hettling, Ibrügger, Kretkowski, Pauli, Hoffmann (Saarbrücken), Dr. Steger, Purps, Frau Steinhauer und der Fraktion der SPD Personennahverkehr der Deutschen Bundesbahn in der Fläche — Drucksache 10/1503 — Kretkowski SPD 6933 D Dr. Jobst CDU/CSU 6935 D Drabiniok GRÜNE 6937 D Kohn FDP 6939 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Abbau von Salzen im Grenzgebiet an der Werra — Drucksache 10/1765 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2131 — Dr. Jens SPD 6941 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Abfallbeseitigungsgesetzes — Drucksache 10/849 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2161 — Schmidbauer CDU/CSU 6942 A Wartenberg (Berlin) SPD 6943 A Dr. Hirsch FDP 6944 C Sauermilch GRÜNE 6945 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 6947 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/2114 — 6948 B Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesjagdgesetzes — Drucksache 10/1306 — 6948 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes — Drucksache 10/1641 — 6948 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Fernmeldevertrag vom 6. November 1982 — Drucksache 10/2119 — 6948 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. Juni 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Sultanat Oman über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/2121 — 6948 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 29. Mai 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Nachlaß- und Erbschaftsteuern in der Fassung des Änderungsprotokolls vom 20. Januar 1984 — Drucksache 10/2115 — 6948 C IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Rücknahme der Ablehnung des hessischen Existenzsicherungsprogramms für kleine und mittlere Grünland- und Futterbaubetriebe durch die EG-Kommission — Drucksache 10/2082 — 6948 D Beratung der Sammelübersicht 49 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2109 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 50 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2130 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 51 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2138 — 6948 D Beratung der Übersicht 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2137 — 6949 A Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung eines Grundstücks in Berlin-Spandau — Drucksache 10/2139 — 6949 C Fragestunde — Drucksache 10/2163 vom 19. Oktober 1984 — Entwicklung sowjetischer Raketenwaffen zur Zerstörung von Raketengefechtsköpfen im Weltraum MdlAnfr 31 19.10.84 Drs 10/2163 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 6881C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 6881 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6882A ZusFr Berger CDU/CSU 6882 B ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 6882 C Berücksichtigung der Ausbildungssituation bei der Einberufung zum Grundwehrdienst; bevorzugte Einberufung arbeitsloser Jugendlicher MdlAnfr 32, 33 19.10.84 Drs 10/2163 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 6882 C Waffenexporte aus Gemeinschaftsproduktionen mit NATO-Staaten in Drittländer MdlAnfr 34 19.10.84 Drs 10/2163 Gansel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 6883A ZusFr Gansel SPD 6883 B ZusFr Bindig SPD 6883 C Belastung der Umwelt durch militärische Flugübungen; Verlagerung ins Ausland MdlAnfr 35 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 6884 A ZusFr Dr. Kübler SPD 6884 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6884 C ZusFr Krizsan GRÜNE 6884 D Beseitigung des Verwendungsstaus bei Offizieren und Unteroffizieren der Bundeswehr; Entwicklung der Personallage 1985 bis 1992 MdlAnfr 36, 37 19.10.84 Drs 10/2163 Wilz CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 6885 A ZusFr Wilz CDU/CSU 6885 C ZusFr Hanz (Dahlen) CDU/CSU . . . 6886 A ZusFr Hauser (Esslingen) CDU/CSU . 6886 B ZusFr Kalisch CDU/CSU 6887 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 6887 A ZusFr Krizsan GRÜNE 6887 B ZusFr Berger CDU/CSU 6887 C ZusFr Gansel SPD 6887 D ZusFr Löffler SPD 6888 B ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 6888 C Begründung des polnischen Außenministers für den Rückgang der Zahl der Ausreisen Deutscher aus Polen MdlAnfr 6 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 6888 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 6889 A Behandlung der Ausreiseanträge Deutscher in der Sowjetunion MdlAnfr 7 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 6889 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 6889 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 V Aufforderung von US-Präsident Reagan an die Bundesregierung zur Nichtunterzeichnung des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen MdlAnfr 8, 9 19.10.84 Drs 10/2163 Grunenberg SPD Antw StMin Möllemann AA 6890 B ZusFr Grunenberg SPD 6890 B ZusFr Bindig SPD 6890 C ZusFr Toetemeyer SPD 6890 C ZusFr Werner CDU/CSU 6890 D ZusFr Gansel SPD 6891A ZusFr Brück SPD 6891 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6893 A ZusFr Reuter SPD 6893A Zahl der jährlich durchgeführten Kurse für Germanisten aus anderen Ländern und Zahl der Teilnehmer MdlAnfr 11 19.10.84 Drs 10/2163 Löffler SPD Antw StMin Möllemann AA 6893 B ZusFr Krizsan GRÜNE 6893 C EG-Entscheidung über die Zulassung des neuen önologischen Doppelsalzentsäueerungsverfahrens MdlAnfr 41 19.10.84 Drs 10/2163 Frau Weyel SPD Antw StSekr Chory BMJFG 6893 D ZusFr Frau Weyel SPD 6894A ZusFr Toetemeyer SPD 6894 C Verbesserung des Eisenbahnverkehrs nach Berlin; Haupthinderungsgrund für die Aufnahme des Intercity-Verkehrs MdlAnfr 44 19.10.84 Drs 10/2163 Löffler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6894 D ZusFr Löffler SPD 6895A ZusFr Boroffka CDU/CSU 6895A Eisenbahnfährverbindung zwischen Klaipeda/UdSSR und Kiel; sicherheitspolitische Bedenken des Bundesverteidigungsministeriums MdlAnfr 45 19.10.84 Drs 10/2163 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6895 B ZusFr Gansel SPD 6895 C Verbesserung des Park-and-Ride-Systems MdlAnfr 48, 49 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . . 6895 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6896A ZusFr Toetemeyer SPD 6896 C Besitzverhältnisse der Mosel-Anlandungen aus den Jahren 1849 bis 1905 MdlAnfr 52 19.10.84 Drs 10/2163 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6896 D ZusFr Pauli SPD 6897 A Zusammenhang zwischen Triäthylblei und Waldsterben MdlAnfr 53 19.10.84 Drs 10/2163 Kohn FDP Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 6897 B ZusFr Kohn FDP 6897 C ZusFr Boroffka CDU/CSU 6897 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 6898 A Argumente für eine Wiederaufarbeitungsanlage in der Bundesrepulik Deutschland MdlAnfr 54 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . . 6898 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 6898 C Nächste Sitzung 6949 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6951*A Anlage 2 Vereinbarungen gemäß § 93 Abs. 2 BSHG mit privaten Trägern von Pflegeeinrichtungen MdlAnfr 38, 39 19.10.84 Drs 10/2163 Braun CDU/CSU SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6951* B Anlage 3 Einschränkung der Tierversuche zur Arzneimittelprüfung MdlAnfr 40 19.10.84 Drs 10/2163 Kroll-Schlüter CDU/CSU SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6951* C VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Anlage 4 Erforschung der Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Atemwegserkrankungen MdlAnfr 42 19.10.84 Drs 10/2163 Schlaga SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6952*A Anlage 5 Inanspruchnahme von Bundesmitteln zum Ausbau von Jugendherbergen im Zonenrandgebiet durch das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit MdlAnfr 43 19.10.84 Drs 10/2163 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6952* C Anlage 6 Maßnahmen gegen Brandfälle in Hamburger S-Bahnen MdlAnfr 46, 47 19.10.84 Drs 10/2163 Hansen (Hamburg) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 6952* C Anlage 7 Schließung des Bundesbahn-Ausbesserungswerks Schwetzingen; Gesamtkonzept für die sozialen Belange der Arbeitnehmer MdlAnfr 50, 51 19.10.84 Drs 10/2163 Ehrbar CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 6953* A Anlage 8 Leistung der Windenergieanlage GROWIAN MdlAnfr 56, 57 19.10.84 Drs 10/2163 Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 6953* C Anlage 9 Verbesserung der Windenergieanlage GROWIAN MdlAnfr 58, 59 19.10.84 Drs 10/2163 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 6954* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 6831 94. Sitzung Bonn, den 25. Oktober 1984 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens** 26. 10. Bastian 26. 10. Frau Beck-Oberdorf 26. 10. Broll 26. 10. Ertl 26. 10. Gerlach (Obernau) 25. 10. Dr. Hackel** 25. 10. Handlos 26. 10. Dr. Hauff 26. 10. Höffkes 26. 10. Frau Karwatzki 25. 10. Frau Kelly 26. 10. Klose 25. 10. Kroll-Schlüter 26. 10. Dr. Graf Lambsdorff 26. 10. Dr. Mertes (Gerolstein) 26. 10. Dr. Mikat 25. 10. Dr. Müller** 26. 10. Dr. Müller-Emmert 26. 10. Porzner 26. 10. Reuschenbach 26. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 26. 10. Schmidt (Hamburg) 26. 10. Schmidt (München) ** 25. 10. Schröder (Hannover) 26. 10. Dr. Soell 26. 10. Dr. Stark (Nürtingen) 26. 10. Graf Stauffenberg* 26. 10. Weiskirch (Olpe) 26. 10. Dr. Zimmermann 25. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Fragen des Abgeordneten Braun (CDU/CSU) (Drucksache 10/2163 Fragen 38 und 39): Trifft es zu, daß bisher mit privaten Trägern von Pflegeeinrichtungen keine Vereinbarungen gemäß § 93 Abs. 2 Bundessozialhilfegesetz abgeschlossen wurden? Welche Gründe waren hierfür gegebenenfalls maßgebend? Nach den der Bundesregierung vorliegenden Erkenntnissen wird in der Praxis der Sozialhilfeträger unterschiedlich verfahren. Während ein Teil der Träger der Sozialhilfe Vereinbarungen gemäß § 93 Abs. 2 BSHG auch mit privaten Trägern von Pflegeeinrichtungen abschließt, beschränken sich andere Träger der Sozialhilfe darauf, Kostenzusagen für den Einzelfall abzugeben. Für die Annahme, daß nach dem Inkrafttreten der Änderung des § 93 Abs. 2 BSHG am 1. Januar 1984 keine weiteren Vereinbarungen mit privaten Trägern abgeschlossen Anlagen zum Stenographischen Bericht oder bestehende Vereinbarungen nicht verlängert werden, gibt es keine Anhaltspunkte. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Kroll-Schlüter (CDU/ CSU) (Drucksache 10/2163 Frage 40): Welche Initiativen gedenkt die Bundesregierung ob der Tatsache zu ergreifen, daß doppelt und dreifach so viele Tierversuche gemacht werden, wie für die sichere Überprüfung eines Medikamentes nötig sind, weil die Prüfungsanforderungen in Europa, Amerika und Japan so unterschiedlich sind? Die gegenseitige Anerkennung tierexperimentell gewonnener Daten auf internationaler Ebene bildet nach Auffassung der Bundesregierung eine wirksame Maßnahme zur Einschränkung von Tierversuchen. Mit dieser Zielsetzung hat die Bundesregierung bereits 1976 bilaterale Verhandlungen mit Japan eingeleitet, die zu positiven Ergebnissen geführt haben. Ferner sind zahlreiche Initiativen, insbesondere im Zusammenhang mit der Durchsetzung eines verbesserten Verfahrens bei der akuten Toxizitätsprüfung, der sogenannten approximativen LD 50, ergriffen worden, die zu einer beachtlichen Reduzierung von Tierversuchen führen werden. Die Vorstöße auf EG- und OECD-Ebene wurden u. a. bereits in den Antworten vom 26. Mai und 7. Dezember 1983 und 26. Mai 1984 auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Rose (Drucksache 10/101), Frau Schmidt (Nürnberg) (Drucksache 10/819) und Stutzer (Drucksache 10/1146) dargelegt. Weiterführende Gespräche auf bilateraler Ebene mit Japan sind zur Zeit neben entsprechenden EG-Vorstößen im Gange und gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika für 1985 geplant. Nach den vorliegenden Erfahrungen lassen sich neue, von den bisher routinemäßig durchgeführten Prüfungen abweichende Verfahren, auch wenn sie gleichwertig sind, international nicht so schnell durchsetzen, wie dies von der Bundesregierung gewünscht wird. Daher begrüßt sie zum Beispiel auch solche flankierende Aktivitäten wie die von der Weltgesundheitsorganisation unterstützten internationalen Konferenzen der Zulassungsbehörden und die gegenwärtig von der pharmazeutischen Industrie und ihren Ärzten zum Thema „toxikologische Prüfungen" veranstalteten internationalen Konferenzen. Sie unterstützten die Bemühungen der Bundesregierung, weltweit die Harmonisierung von Prüfvorschriften für Arzneimittel, Chemikalien und Pflanzenschutzmittel zu fördern, die Entwicklung von tierschonenden und Versuchstiere einsparenden Prüfverfahren anzuregen und solche Verfahren überall dort einzusetzen, wo sie im Hinblick auf den erforderlichen Gesundheitsschutz von Menschen und Tier vertretbar sind. 6952* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Im übrigen werden bei der Arzneimittel-Zulassung vom Bundesgesundheitsamt schon soweit wie möglich auch solche Versuchsergebnisse anerkannt, die nach anderen, im Ergebnis gleichwertigen Prüfvorschriften erstellt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Schlaga (SPD) (Drucksache 10/2163 Frage 42): Welche Studien hat die Bundesregierung in Auftrag gegeben, beziehungsweise welche Initiativen hat sie ergriffen — nachdem ich vor zwei Jahren auf eine Studie des Brookhaven National Laboratory (USA) hingewiesen hatte, nach der 50 000 Menschen jährlich allein in den USA durch Schwefeldioxid-Emissionen sterben —, um die ursächlichen Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Erkrankungen der Atemwege und vorzeitigen Todesfällen in der Bundesrepublik Deutschland aufzuklären und weitere gesundheitliche Schädigungen der Bevölkerung zu verhindern? Im Winter 1982/83 hat das Bundesgesundheitsamt (BGA) im Auftrag der Bundesregierung eine Studie zu gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzungen begonnen. Bisher konnte ein Zusammenhang zwischen stärkerer Luftbelastung und Krankheitserscheinungen nicht nachgewiesen werden. Dazu hat auch das Umweltbundesamt eine Studie in Auftrag gegeben. Andere Studien werden vom Länderausschuß für Immissionsschutz koordiniert. Bei der von Ihnen genannten Studie aus den USA handelt es sich um eine Modellrechnung, die erhebliche Unsicherheiten aufweist. Darauf wurde beim Hearing vor dem Bundestagsausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit am 22. Februar 1984 ausdrücklich hingewiesen. Das Ausmaß der Luftverschmutzung in bestimmten Gebieten der USA und ihre Folgen sind mit der Situation in der Bundesrepublik Deutschland nicht vergleichbar. So nimmt hier die Sterblichkeit an Atemwegserkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern seit Jahren ab. Nach fast einheitlicher Aussage der meisten Experten sind SO2-Konzentrationen, wenn sie 140 Mikrogramm pro m3 (µg/m3) SO2 nicht wesentlich überschreiten, für den Menschen als gesundheitlich unbedenklich anzusehen. Gleichwohl hat die Bundesregierung in der TA Luft einen Vorsorgewert von nur 50/60 Mikrogramm pro m3 (µg/m3) vorgeschrieben. Zudem hat der 3. Immissionsschutzbericht der Bundesregierung von 1984 ergeben, daß die Belastung der Luft mit Schadstoffen in der Bundesrepublik Deutschland nicht weiter angewachsen, sondern in wesentlichen Teilbereichen sogar zurückgegangen ist. Aus Gründen der Vorsorge werden die Luftverunreinigungen weiter abgebaut, was zu einer drastischen Senkung von SO2 und anderer Schadstoffe führen wird. Dazu gehören die in der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage „Kranke Umwelt — kranke Kinder" (BT-Drucksache 10/2107) aufgeführten Maßnahmen (insbesondere zu den Fragen 1.6, 1.7 und 1.10). Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/2163 Frage 43): Treffen Meldungen zu, wonach der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit die vom innerdeutschen Ministerium für Jugendherbergen im Zonenrandgebiet bereitgestellten Mittel in diesem und auch in früheren Haushaltsjahren nicht in Anspruch genommen hat, obwohl das Deutsche Jugendherbergswerk seit Jahren darüber klagt, mangels Mittel die Jugendherbergen im Zonenrand- und Grenzgebiet nicht adäquat ausbauen zu können? Diese Meldungen treffen nicht zu. Zum einen wurden die für Stätten der Jugendarbeit im Zonenrandgebiet zur Verfügung stehenden baulichen Mittel in den vergangenen Jahren jeweils voll in Anspruch genommen und wurde den Förderungsvorschlägen der Länder — die im Rahmen von Sammelverfahren für die Antragstellung zuständig sind — entsprochen. Zum anderen sind Klagen der Jugendherbergsverbände über unzureichende Förderung weder dem Ministerium noch dem Deutschen Jugendherbergswerk bekannt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Hansen (Hamburg) (SPD) (Drucksache 10/2163 Fragen 46 und 47): Welche Maßnahmen für eine Verbesserung der Sicherheit der Fahrgäste hat die Deutsche Bundesbahn nach den in jüngerer Zeit vermehrten menschengefährdenden Brandfällen in Hamburger S-Bahnen getroffen? Ist die Bundesregierung in Anbetracht der enormen Schadenshöhe bei jedem einzelnen Brandfall bereit, die Zahl der eingesetzten Aufsichtsbeamten auf den Bahnhöfen des Hamburger Nahverkehrs zu erhöhen? Zu Frage 46: Bei den bislang auf verbrecherische Anschläge zurückzuführenden Brandfällen in Hamburger S-Bahnen ist kein Reisender ernsthaft zu Schaden gekommen. Insoweit haben sich die Vorkehrungen zur Sicherung der Reisenden bewährt. Dennoch wird jedes Ereignis zum Anlaß genommen zu prüfen, ob weitere Verbesserungen möglich sind. So wurde seit dem Brand im Tunnelbahnhof Hamburg-Altona am 8. April 1980 die Ausrüstung der Züge und der unterirdischen Haltestellen weiter verbessert. Untersuchungen von Brandfällen haben ferner zu Überlegungen geführt, das bisherige Notbremssystem durch ein Informations- oder Alarmsystem zwischen den Fahrgasträumen und dem Führerraum in den Zügen abzulösen. Dadurch soll sichergestellt werden, daß im Alarmfall die Züge durch die Triebfahrzeugführer an einer für Hilfeleistungen günstigen Stelle angehalten werden können. An den Notbremsen in den Fahrgasträumen ist vorerst ein Hinweis angebracht worden „Bei Brand in Tunneln: Einfahrt in die nächste Haltestelle abwarten". Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 6953* Zu Frage 47: Die Deutsche Bundesbahn (DB) mißt der Sicherheit und Ordnung im Bahnbereich einen hohen Stellenwert bei. Sie unterscheidet dabei nach Schutzmaßnahmen gegen Gefahren aus dem Betrieb der Bahn (Betriebssicherheit) und den Schutzmaßnahmen im Rahmen der allgemeinen öffentlichen Sicherheit. Die betriebssichere Abfertigung der S-Bahn-Züge während ihres Haltes auf Bahnhöfen ist — je nach Örtlichkeit und Zweckmäßigkeit — durch örtliche Aufsichtsbeamte, Zugführer oder Beamte der Zentralen Zugaufsicht gewährleistet. Die Wahrung der allgemeinen öffentlichen Sicherheit ist auch im Bahnbereich vorwiegend eine polizeiliche Aufgabe. Die Bahnpolizei steht hierbei in enger Zusammenarbeit mit den übrigen Polizeistellen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Ehrbar (CDU/CSU) (Drucksache 10/2163 Fragen 50 und 51): Ist der Bundesregierung bekannt, daß entgegen der ursprünglichen Zusicherung auf gleichrangige Behandlung mit anderen zur Diskussion stehenden Ausbesserungswerken, das Ausbesserungswerk Schwetzingen nach dem dann doch einseitig erfolgten Schließungsbeschluß nunmehr ohne angemessene zeitliche Auslaufphase geschlossen beziehungsweise auf ein bedeutungsloses Niveau heruntergefahren werden soll? Wenn ja, was gedenkt die Bundesregierung insbesondere unter Berücksichtigung der sozialen Belange der betroffenen Arbeitnehmer und der Zukunft der Lehrwerkstätte zu tun, um eine vernünftig lange Auslaufphase sicherzustellen? Auf Antrag des Vorstandes der Deutschen Bundesbahn hat der Bundesminister für Verkehr am 11. Oktober 1983 die seit längerem geplante Stillegung des Ausbesserungswerkes Schwetzingen nach § 14 Absatz 3 des Bundesbahngesetzes wegen der erheblichen Kapazitätsüberhänge in den Güterwagenwerken nach eingehender Abwägung aller Gesichtspunkte und der eingegangenen Stellungnahmen genehmigt. Im Vollzug dieser Genehmigung hat der Vorstand der Deutschen Bundesbahn das Ausbesserungswerk Schwetzingen mit Wirkung vom 1. Oktober 1984 organisatorisch in eine Ausbesserungswerkstätte umgewandelt. Das gesetzliche Verfahren nach dem Bundesbahngesetz ist damit abgeschlossen. Der Hauptpersonalrat ist gemäß § 78 Absatz 1 Nummer 2 des Bundespersonalvertretungsgesetzes beteiligt worden. Von der zuständigen Bundesbahndirektion Karlsruhe wird derzeit für alle Beschäftigten der Ausbesserungswerkstätte Schwetzingen im Benehmen mit der örtlichen Personalvertretung ein Sozialplan aufgestellt, der die weitere Beschäftigung der Mitarbeiter in der Übergangszeit regelt und mögliche innerdienstliche Umsetzungen zu anderen Dienststellen der Deutschen Bundesbahn im Einzelfall vorbereitet. Der Betrieb der Lehrwerkstätte wird von der Deutschen Bundesbahn in der Auslaufphase solange wie möglich aufrechterhalten; Eine Zeitspanne hierfür kann derzeit noch nicht genannt werden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Carstensen (Nordstrand) (CDU/ CSU) (Drucksache 10/2163 Fragen 56 und 57): An wieviel Tagen seit ihrer Fertigstellung ist die große Windenergieanlage GROWIAN so in Betrieb gewesen, daß von einer nennenswerten Leistungsabgabe gesprochen werden kann? Welches sind die Ursachen für die bisherige mangelhafte Leistung des GROWIAN? Zu Frage 56: GROWIAN ist eine Experimentieranlage, mit der technisches Neuland betreten wurde. In kurzzeitigen Betriebstests wurden und werden stets eine Fülle von Daten gewonnen, die zunächst im Hinblick auf eventuell erforderliche betriebliche Konsequenzen ausgewertet werden müssen, bevor man zu höheren Belastungen übergehen kann. Hierdurch und durch erforderlich werdende Modifikationen und Nachbesserungen bei der Anlage sind die häufigen Stillstandszeiten zu erklären. Das häufig in der Öffentlichkeit geforderte Vorgehen (Forderung nach sofortigem Dauerbetrieb) war vom Programmablauf nicht vorgesehen, weil es nicht zu verantworten gewesen wäre; denn zunächst muß das Verhalten der Anlage bei den unterschiedlichsten Betriebszuständen bekannt sein, um sie gefahrlos betreiben zu können. Die Sicherheit hat hier eindeutige Priorität vor einer Maximierung der Leistungsabgabe. Bisher hat GROWIAN 28 700 kWh im Netz abgegeben bei einer Betriebszeit von ca. 100 Stunden (im Teil- und Vollastbereich). Zu Frage 57: Bei den Tests haben sich Schwachpunkte in der Anlage gezeigt, die Modifikationen und Reparaturen erforderlich machten. So mußten im Nabenbereich strukturverstärkende Maßnahmen vorgenommen werden, die fast ein halbes Jahr intensiver Arbeit (inklusive umfangreicher Nachrechnungen) erforderten. Mitte Oktober 1984 konnten diese Arbeiten abgeschlossen und der Testbetrieb wieder aufgenommen werden. Läuft dieser jetzt zufriedenstellend, soll GROWIAN im Frühjahr 1985 der GROWIAN Bau und Betriebsgesellschaft mbH zum Betrieb übergeben werden. Es ist festzustellen, daß die Anlage — abgesehen von den inzwischen behobenen Schwachpunkten — in den Tests die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und die dynamischen, aerodynamischen und regelungstechnischen Parameter sich — wie berechnet — verhalten. Insbesondere ist der errechnete Wirkungsgrad erreicht worden. 6954* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Oktober 1984 Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/2163 Fragen 58 und 59): Hat die Bundesregierung Einfluß auf die weiteren notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsverhaltens von GROWIAN — auch im Sinne der Kostensenkung —, und welche Schritte gedenkt sie gegebenenfalls zu unternehmen? Ist beabsichtigt, die verantwortlichen Unternehmen für die Mängel der Anlage in Anspruch zu nehmen? Zu Frage 58: Die bisherigen Betriebsversuche haben bestätigt, daß GROWIAN das erwartete Betriebsverhalten zeigt. Die lange Stillstandzeit von einem halben Jahr kam durch eine erforderliche Reparatur zustande, die sich infolge der schlechten Erreichbarkeit der (im Nabenbereich) zu verstärkenden Teile in die Länge zog. Die mit der Errichtung und Inbetriebnahme von GROWIAN beauftragte Firma arbeitete mit Hochdruck an der Beseitigung der aufgetretenen Mängel. Es wird erwartet, daß die noch ausstehenden Tests jetzt zügig weiter vorangehen können. Zu Frage 59: GROWIAN ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit einen hohen Risiko. Wie jedes solches Projekt birgt es sogar die Gefahr des Scheiterns in sich. Es ist nicht sachgerecht, Fehlschläge oder nicht erfolgreiche Arbeiten in einem Forschungsprojekt mit Regreßansprüchen zu verfolgen, es sei denn, der mit der Zuwendung verfolgte Forschungszweck sei schuldhaft verletzt worden. Zu dieser Vermutung besteht bei GROWIAN bisher kein Anlaß. Im übrigen sind an das Bundesministerium für Forschung und Technologie keine durch Reparaturen bedingten Zusatzforderungen herangetragen worden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Mitzscherling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Koalitionsfraktion ist ein Plädoyer für den freien Welthandel. Damit kein Zweifel aufkommt: Auch wir Sozialdemokraten sind für einen freien Handel. Hinsichtlich der handelspolitischen Ziele gibt es also kaum Meinungsunterschiede.
    Die Bundesregierung räumt ein, daß der freie Welthandel — der Herr Bundeswirtschaftsminister hat es soeben dargestellt — zur Zeit vielfältig bedroht ist: durch die Wirtschafts- und Währungspolitik der Vereinigten Staaten, durch eine aggressive Exportpolitik Japans und durch zahlreiche Handelshemmnisse auch innerhalb der EG selbst.
    Dieser Zustandsbeschreibung und der Auflistung der Instrumente, die die Antwort enthält, ist nicht zu widersprechen, wenn auch das eine oder andere noch fehlt.



    Dr. Mitzscherling
    Was man aber vergebens sucht und auch nicht in der Rede des Herrn Bundeswirtschaftsministers findet, ist die Antwort der Bundesregierung darauf, was sie gegen den grassierenden Protektionismus eigentlich tatsächlich unternehmen will.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie will die anderen drängen. Sie will sie mahnen, und sie will sich vorbildlich verhalten. Das ergibt sich aus all den Teilantworten der Großen Anfrage.
    Aber die Praxis zeigt, daß das offenbar wenig nützt. Diese wunderschönen gemeinsamen Freihandelsbekenntnisse in den Wirtschaftsgipfelkommuniqués sind regelmäßig wieder schnell vergessen. Auch das letzte hat uns das gelehrt. Wenn man dann zu Hause ist, kommen die alten Probleme wieder auf den Tisch.
    Was nützen all diese ganzen Bekenntnisse zum Freihandel und die Einsicht in die wohlfahrtssteigernde Wirkung ungehinderter internationaler Arbeitsteilung, wenn sich kaum noch einer daran hält? Wenn Sie, Herr Bundeswirtschaftsminister, meinen, es genüge, wie es in der Antwort auf Frage 9 heißt, „mit gutem Beispiel" voranzugehen, so erliegen Sie einer Illusion. Wir teilen nicht Ihre Hoffnungen, daß der unsere Wirtschaft belastende Protektionismus durch Ihre Politik abgebaut werden kann.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir meinen, daß sich die protektionistischen Tendenzen weiter verstärken.
    Ihre Hoffnungen, die Sie an die bevorstehende GATT-Runde knüpfen, beurteile ich skeptisch. Auch beim GATT und bei der UNCTAD wird davon ausgegangen, daß der Zerfall des Welthandelssystems anhält, und es ist ausgeschlossen — ich zitiere das „Handelsblatt" vom 17. Oktober —, „daß die November-Jahreskonferenz des GATT in Genf ein echtes Startzeichen für eine neue Konferenz zur Liberalisierung des Welthandels geben wird". Vielmehr werde das Welthandelssystem — wieder Zitat — „mehr und mehr durch bilaterale Systeme überlagert und ausgehöhlt". Das heißt, überall wird gegenwärtig handelspolitisch aufgerüstet, in der EG, wo sich die Bundesregierung einer Mehrheitsentscheidung zur Einführung eines protektionistischen Instruments beugen mußte — das ist noch gar nicht so lange her —, in Japan und im asiatischen Raum, vor allem aber in den USA.
    Was sich in den Vereinigten Staaten unter dem Einfluß der rasant gestiegenen Importe, die für uns noch Exporterfolge bedeuten, an Protektionismus ausbreitet, wird uns noch das Fürchten lehren. Über die neuesten Praktiken zur Kontrolle des Technologieexports wird mein Kollege Vahlberg zur Begründung unseres Antrages noch einiges sagen. Diese variantenreiche Politik der Vereinigten Staaten, die Sicherheitsinteressen vorgibt, zielt zunehmend auf die Stärkung der Wettbewerbsposition amerikanischer Hochtechnologieunternehmen. Und diese Einschätzung ist nicht nur die Einschätzung der Sozialdemokraten, sondern sie wird vom Präsidenten des DIHT geteilt und auch durch die Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Industrie vom Oktober bestätigt. Auch Herr Späth — schauen Sie in die heutige Ausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" — wendet sich gegen die Bedrohung des Welthandels und fordert die Bundesregierung auf, etwas dagegen zu tun, daß dies so weitergeht, gerade was die Kontrolle der Technologieexporte anlangt. Wir stimmen ihm zu.
    Zunehmender Protektionismus also auch im Austausch von Industriegütern, überall, vom Agrarmarkt und von den Dienstleistungen ganz zu schweigen. Ich teile diese kritische Einschätzung des GATT-Sekretariats über die Zukunft des freien Welthandels. Wenn man die wesentlichen Gründe für den wachsenden Protektionismus analysiert, muß man einfach pessimistisch sein. Und was sind das für Gründe?
    Das ist erstens die tendenziell schlechtere Wirtschaftsentwicklung.
    Es ist zweitens die Beschleunigung des technischen Fortschritts und der Innovationsmöglichkeiten.
    Es sind drittens die damit verbundenen sozialen und ökonomischen Widerstände gegen den Strukturwandel, die wachsen.
    Es sind viertens die starken Schwankungen der Währungsrelationen.
    Und es sind fünftens die daraus resultierenden Finanzierungsungleichgewichte und Verschuldungen.
    Schließlich ist das der massive Agrarprotektionismus in der Europäischen Gemeinschaft.
    Im einzelnen: die Wirtschaftsentwicklung. Herr Bundeswirtschaftsminister, das Herbstgutachten der Institute bestätigt unsere Befürchtungen. Das Wachstum von Gesamtwirtschaft und Welthandel wird sich 1985 deutlich abschwächen. Die Wirkungen der fiskalpolitischen Restriktionen in Europa werden durch die sich abschwächende Konjunktur in den USA verstärkt. Unser Exportboom hat seinen Höhepunkt erreicht. Ob er ihn nicht schon überschritten hat, wird die nächste Zukunft zeigen. Künftig wird es jedenfalls langsamer gehen, mit der Konsequenz geringerer Wachstumsmöglichkeiten, auch bei uns, in der EG, in Japan und in den Entwicklungsländern. Der langanhaltende weltweite konjunkturelle Aufschwung, von dem Sie uns immer als Hoffnung erzählt haben, ist nicht in Sicht. Die Arbeitslosigkeit wird wieder zunehmen. Und die Folge wird sein: wachsender Druck zu mehr Protektionismus, weil jedes Land sich durch den Schutz des eigenen Marktes Vorteile verspricht.
    Zweitens. Der zunehmende technische Fortschritt und vielfältige Innovationsmöglichkeiten werden bei einem härteren internationalen Wettbewerb zu mehr Rationalisierung führen. Die Folgen sind deutlich: Wegfall von Arbeitsplätzen und mehr Protektionismus.
    Drittens. Angesichts dieses Umfeldes tritt die ökonomische Einsicht, daß Strukturanpassung unerläßlich ist, in den Hintergrund. Die Widerstände



    Dr. Mitzscherling
    werden sie verstärken, und der Ruf nach Abschottung, nach mehr Protektionismus wird lauter werden.
    Viertens. Die starken Schwankungen innerhalb des Währungssystems sind nicht ausgestanden. Irgendwann muß der total überbewertete Dollar wieder fallen. Wann genau und wie, das ist offen, und das schafft Unsicherheit, vor allem auch in der Investitionsplanung der Unternehmen. Trotz der Gewinnexplosion in den Exportbereichen z. B. in der chemischen Industrie und im Automobilbau wird nur mäßig investiert; denn niemand weiß, wo der Dollar morgen steht und wie unsere Wettbewerbsfähigkeit dann aussieht. Selbst der Bundesbankpräsident warnt davor, Exportkapazitäten in der Hoffnung auf einen anhaltend hohen US-Dollarkurs auszubauen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Das ist eine vernünftige Warnung!)

    Also müssen wir überall Investitionszurückhaltung feststellen, und unzureichende Investitionen — auch hier schließt sich wieder die Kette — schwächen die Wirtschaftsentwicklung, und dies wiederum fördert die Neigung zur Abschottung nationaler Märkte.
    Die Finanzierungsungleichgewichte und die Verschuldung der Entwicklungsländer werden die Weltwirtschaft noch auf Jahre belasten; wir haben darüber kürzlich diskutiert. Vor allem die Entwicklungsländer werden darunter zu leiden haben. Angesichts der zunehmend von nationalen Egoismen geprägten Politik der Industrieländer kann es für die Entwicklungsländer eigentlich nur von Vorteil sein, wenn sie sich auf ihre eigene Kraft besinnen und eigene regionale Freihandelszonen schaffen, um den Güteraustausch untereinander zu intensivieren — zu Lasten Dritter. Also auch hier mehr Protektionismus.
    Schließlich die Probleme des gemeinsamen Agrarmarktes. Sie sind nach wie vor ungelöst. Der EG-Agrarmarkt ist geradezu ein Paradebeispiel für einen grandiosen Protektionismus, der bei allen Handelspartnern der EG den größten Ärger verursacht und zur Nachahmung des schlechten Beispiels geradezu auffordert.
    Dies, meine Damen und Herren, sind einige der Gründe, die mich zu der Einschätzung bringen: Der Protektionismus wird zunehmen. Deshalb reicht mir die Antwort der Bundesregierung nicht; denn es wird nicht sichtbar, was sie zu tun gedenkt, außer mit gutem Beispiel voranzugehen.
    Was wollen Sie denn tun angesichts des zunehmenden industrial targetin z. B. der Japaner? Wie wollen Sie reagieren auf die durch den US-Rüstungshaushalt und die NASA forcierte Entwicklung modernster Technologien in den Vereinigten Staaten? Den französischen Vorschlag, das gemeinsame Industrie- und Forschungspotential beider Länder zu vereinigen im Interesse der Entwicklung von Schlüsseltechnologien auch bei uns, um den japanischen und amerikanischen Herausforderungen begegnen zu können, haben Sie ja leider abgelehnt. Sie vertrauen darauf, daß dies den deutschen
    Unternehmen im Alleingang gegen die japanischen und amerikanischen Herausforderungen schon gelingen wird.
    Nun, Herr Bundeswirtschaftsminister, ich bin da sehr skeptisch, und in Ihren Reihen herrscht j a darüber offensichtlich auch keine Einigkeit. Sie, Herr Bundeswirtschaftsminister, setzen die Wirtschaftspolitik Ihres Vorgängers fort unter dem Motto „Der freie Markt" — den es zunehmend nicht mehr gibt — „wird es schon richten."
    Graf Lambsdorff selbst hat seine alte Linie gestern im „Handelsblatt" noch einmal nachdrücklich bestätigt. Er sieht — das darf ich zitieren — mit Besorgnis, daß die industriepolitischen Vorstellungen einiger führender CDU/CSU-Politiker sehr ähnlich denen der SPD sind, die mehr auf Dirigismus und aktive, vorausschauende Strukturpolitik ausgerichtet seien. So das Zitat Graf Lambsdorff.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Falsch zitiert worden!)

    — Es ist ein wörtliches Zitat, Herr Kittelmann. — Gemeint sind offenbar die Herren Späth oder Strauß, die für eine vorausschauende Strukturpolitik eintreten. Nun, wir fordern das schon seit langem. Wie wir fordern Herr Späth und Herr Strauß mehr staatliche Bemühungen um die Einführung moderner Technologien und eine bessere Infrastruktur für Forschung und Entwicklung. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre zunächst einmal eine Koordinierung der staatlichen Aktivitäten.
    Es macht wenig Sinn, wenn Herr Riesenhuber die Mikroelektronik und die modernen Kommunikationstechnologien, Satellitentechnologien fördert und sein Kollege Schwarz-Schilling das Land mit Kupfer statt mit Glasfaser verkabelt. Das paßt nicht zueinander. Vorausschauende Strukturpolitik heißt aber auch ein verbessertes Verfahren. Der Staat, die Unternehmen und die Gewerkschaften sollten sich zusammensetzen und über die von außen und von der Technologie auf uns zukommenden Neuerungen sprechen. In einem solchen technologiepolitischen Dialog kann dann über die Rollenverteilung der Beteiligten gesprochen werden. Es kann geklärt werden, was der Staat sinnvollerweise tun soll. Es muß mehr getan werden. Ich zitiere den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. In der „FAZ" vom 22. Oktober heißt es: „Wenn die strukturelle Arbeitslosigkeit anhält, muß auch mit gezielten Maßnahmen die wirtschaftliche Struktur verbessert werden." Wir stimmen Herrn Späth zu, Herr Bundeswirtschaftsminister, wenn er es für nötig hält, daß für die 90er Jahre nun ein neues Konzept der Wirtschafts- und Steuerpolitik zu entwerfen sei,

    (Beifall bei der SPD)

    auch deshalb, damit die Wirtschaft Leitlinien für ihre Investitionstätigkeit bekommt. Wir fordern Sie, wir fordern die Bundesregierung auf, daß sie ein derartiges Konzept entwickelt, daß sie sich an den Realitäten und nicht an liberalen Wunschvorstellungen orientiert. Und die Realitäten sind: zunehmender Protektionismus, Verfälschung der Wettbewerbsverhältnisse durch staatliche Maßnahmen in



    Dr. Mitzscherling
    allen Ländern. Die nationalen Interessen dominieren, die so dringend nötige Abstimmung auf internationaler Ebene findet so gut wie nicht statt, gemeinsame Bekundungen auf Gipfeltreffen sind zu Hause bald vergessen.
    Was berechtigt eigentlich zu der Annahme, daß sich das ändert oder daß sich Staaten künftig an gemeinsame Spielregeln halten, zumal sich die Weltkonjunktur bereits wieder abzuschwächen beginnt? Machen wir uns doch keine Illusionen! In Krisenzeiten tritt der freie Welthandel hinter nationale Interessen zurück. Mag dies auch ökonomisch noch so unsinnig sein, dies ist die Realität, und an dieser Realität muß sich die Bundesregierung orientieren. Sie muß dem Protektionismus mit allen Mitteln begegnen, notfalls auch mit Gegenmaßnahmen.
    Eine Konsequenz, Herr Bundeswirtschaftsminister, die wir aus der heutigen Protektionismus-Realität ziehen müssen, ist: Wir dürfen nicht länger ausschließlich auf exportorientiertes Wachstum setzen.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir müssen den Binnenmarkt stärken. Mit unserem Vorschlag, durch ein „Sondervermögen Arbeit und Umwelt" Arbeitsplätze zu schaffen und vor allem umweltpolitische Altlasten zu beseitigen, haben wir einen ersten Schritt in diese Richtung vorgeschlagen.

    (Beifall bei der SPD)

    Aber weitere zukunftsbezogene Schritte müssen folgen. Wir brauchen eine ökologisch verträgliche Umgestaltung unserer Industrieproduktion.

    (Vorsitz : Vizepräsident Wurbs)

    Dies wird eine gewaltige Aufgabe sein, die unseren Binnenmarkt stärken wird. Dann, Herr Bundeswirtschaftsminister — und damit möchte ich schließen —, wird uns der Protektionismus zwar noch immer treffen, aber vielleicht werden wir dann wenigstens besser und gesünder leben.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Kittelmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Kittelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Beantwortung der Großen Anfrage der CDU/CSU und FDP durch die Bundesregierung macht deutlich, welche Gefahren dem Welthandel durch den täglich zunehmenden und sich ausweitenden Protektionismus drohen. Die CDU/CSU-Fraktion dankt der Bundesregierung für ihre eindeutigen Aussagen, die Sie, Herr Minister Bangemann, durch Ihre einleitende Begründung soeben noch einmal bekräftigt haben. Wir sind auch deshalb dankbar, weil aus der Antwort hervorgeht, daß Sie der Bekämpfung des Protektionismus eine uneingeschränkte Priorität einräumen. Bei der kontinuierlichen Umsetzung dieser Politik sagt die CDU/CSU Ihnen ihre volle Unterstützung zu.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, wir sind besorgt, wie sich der internationale Handel auf zu vielen Feldern von den liberalen Grundsätzen eines freien Handels unter dem Dach von bewährten GATT-Regeln entfernt. Wir fordern die Bundesregierung daher dringend auf, jede politische Möglichkeit zu nutzen, um erstens dem zunehmenden Protektionismus in den EG-Gremien noch deutlicher als bisher entgegenzutreten, zweitens beispielhaft jede Chance zu nutzen, um jede protektionistische Regung in unserem eigenen Verantwortungsbereich erfolgreich zu bekämpfen, drittens die dramatischen Konsequenzen der zunehmenden Handelsbarrieren zwischen der EG und den USA und Japan öffentlich bewußter zu machen, viertens die stärkere Einbeziehung der Länder der Dritten Welt in den freien Warenaustausch mit den westlichen Industrieländern weiter zu forcieren und fünftens alle erdenkliche Mühe darauf zu verwenden, daß die Forderung nach einer neuen GATT-Runde durch kleinlichen Egoismus nicht schon im Ansatz stekkenbleibt.
    Das in dieser Woche veröffentlichte Herbstgutachten der fünf wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute hat, bei aller Einschränkung im einzelnen, den richtigen Wirtschaftskurs der Bundesregierung bestätigt.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Der wirtschaftliche Aufschwung von 1984 wird sich 1985 fortsetzen, und zwar, wie wir, die CDU/CSU, meinen, besser, als von den Forschungsinstituten vorausgesagt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir freuen uns über die wirtschaftlichen Erfolge in diesem Jahr. Wir haben ein Wirtschaftswachstum von 2,5 %, das ohne den Streik noch größer gewesen wäre, und wir sind optimistischer, Herr Mitzscherling, als Sie es eben zum Ausdruck gebracht haben. Wir haben eine ausgeglichene Handelsbilanz. Wir haben eine Preisstabilität erreicht, die es das letzte Mal im September 1968 gegeben hat. 1,5 % ist eine Zahl, die mehr als alles andere beweist, daß wir wirtschaftspolitisch auf dem richtigen Weg sind.

    (Dr. Mitzscherling [SPD]: Wieso Protektionismus, Herr Kittelmann?)

    — Gerade, weil wir über Protektionismus reden, ist es wichtig — wenn Sie den Zusammenhang nicht sehen, habe ich Ihre ganze Rede vorher nicht verstanden —, daß man das eigene Haus in Ordnung hält und ordnungspolitisch mit der richtigen Politik die Voraussetzungen schafft, daß man sich woanders gegen Protektionismus wehren kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Mitzscherling [SPD]: Tun Sie das doch!)

    Es ist kaum noch anhörbar, wie sich bei Gipfeltreffen, bei EG-Gremien, bei der OECD, bei den Wirtschaftsverbänden und auch bei den Gewerkschaften alle in Erklärungen gegen den Protektionismus einig sind und dabei einander überbieten. Ich fühle mich dabei daran erinnert, daß in einer Nachtkneipe mit bestimmten Personenkreisen je-



    Kittelmann
    mand auftritt und dort für die Heiligkeit der Ehe eintritt und feststellt, daß er überall begeisterte Zustimmung erntet. Es ist einfach mehr als notwendig, daß wir gegen den Protektionismus nicht nur reden, sondern mehr dagegen tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Mitzscherling [SPD]: Tun Sie etwas dagegen!)

    — Ich komme noch darauf. — Wenn man dazu sieht, daß die Methoden immer ausgeklügelter werden, müssen wir endlich härter und schonungsloser jede Form von Handelsbeschränkungen bekämpfen. Wir müssen dabei endlich auch die Phase überwinden, daß das Ankämpfen gegen den Protektionismus mit dem Kampf gegen einen Drachen verglichen wird, dem jeweils zwei Köpfe nachwachsen, wenn man einen abschlägt.
    Unsere nationale Interessenlage ist eindeutig. Bei uns hängt jeder dritte Arbeitsplatz mehr oder weniger vom Export ab. Wir sind nach den USA der Welt zweitgrößter Exporteur mit einem Anteil von 10 % am Weltexport. Bei den Fertigwaren sind wir mit 19 % mit Abstand der größte Exporteur. Etwa 50 % unserer Exporte entfallen auf Investitionsgüter. Beim Maschinenbau sind es sogar über 60 %. Auch wenn unsere Schwerpunktmärkte in den westlichen Industrieländern, mit denen wir etwa 80 % unseres Außenhandels abwickeln, liegen, gewinnt der Handel mit der Dritten Welt, vor allen Dingen mit Südostasien und Lateinamerika, eine größer werdende Bedeutung. Diese Zahlen beweisen, wie sehr unsere Position von einer funktionierenden Weltwirtschaft abhängig ist.
    Zur Zeit sieht es so aus, als expandiere der Welthandel langfristiger. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß es vor allen Dingen die Konjunktur in den USA ist, die diese Entwicklung trägt. Der 1982 geschehene Einbruch des Welthandels wurde 1983 ausgeglichen. Wie Herr Minister Bangemann eben sagte, haben wir die größte Steigerungsrate seit 1976 zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 1984 lagen wir 9 % über dem Vergleichszeitraum 1983. Es ist dem zuzustimmen, was Herr Mitzscherling betonte: daß bedauerlicherweise die übrigen westlichen Industrieländer den amerikanischen Aufschwung nicht gleichermaßen mitgemacht haben.
    Keiner kann zur Zeit vorhersagen, was passiert, wenn der Höhenflug des amerikanischen Dollars von einem radikalen Kursverfall abgelöst wird. Ich erwähne dies vor allen Dingen deshalb, weil viele jede Gelegenheit nutzen — auch Herr Mitzscherling hat es vorhin wieder getan —, die amerikanische Wirtschaftspolitik und ihre Folgen zu kritisieren, ohne dabei zur Kenntnis zu nehmen, daß wir auch unmittelbare Nutznießer des Aufschwungs in den USA waren — mit all den sich daraus für uns ergebenden positiven Fakten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, es gilt als gesichert, daß die ständige Zunahme von neuen Handelsbarrieren ein wesentlicher Grund für einen gehemmten und verunsicherten Welthandel ist. Es wird immer deutlicher, daß Protektionismus und Subvention nicht nur stark den freien Warenaustausch hemmen, sondern ein unermeßlicher Schaden für alle Volkswirtschaften sind, vor allen Dingen aber auch für die Länder der Dritten Welt. Wir sollten den besonders stark verschuldeten Ländern langfristig helfen. Damit sie eine Chance erhalten, daß ihre Produkte einen Zugang zu den Märkten haben, sollten wir diese Märkte öffnen. Jeder kennt den allgemeinen Grundsatz, daß sich Handel und Wachstum gegenseitig positiv beeinflussen. Freier Handel — dabei bleibt es — ist der beste Wachstumsmotor, und wir alle wissen, daß wir Wachstum brauchen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Produktionstätigkeit und Investitionstätigkeit werden durch den freien Welthandel gestärkt. Die Folge ist eine Steigerung der Leistungskraft und der Volkswirtschaft. Das gilt alles nicht nur für uns, für die Bundesrepublik Deutschland, sondern grundsätzlich für alle. Durch das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen — GATT — war in den 50er und 60er Jahren eine Liberalisierung des Welthandels möglich, die in den 70er Jahren leider völlig zum Erliegen gekommen ist. Die Ursachen dafür sind vielseitig. Manche glauben, sie könnten mit Protektionismus die Arbeitslosigkeit bekämpfen, das wirtschaftliche Wachstum beschleunigen, Besitzstände wahren, die Wettbewerbsverzerrung ausgleichen oder gar neue hochtechnologische Industrien fördern. Wir haben soeben in diesem Zusammenhang ein Stück Hoffnung von Herrn Mitzscherling vermittelt bekommen. Dabei ist jedem völlig klar: Alle im Bereich des Protektionismus Tätigen werden über kurz oder lang nicht bestätigt werden, sondern ihre erhofften Erfolge werden sich ins Gegenteil umkehren. Der Strukturwandel wird sich verlangsamen, die Wettbewerbsfähigkeit wird verlorengehen, das internationale Finanzsystem wird weiter destabilisiert, die Investitionsentscheidungen werden weiter zurückgestellt. So schlicht ist die Wahrheit.
    Doch wie kann man diesem zunehmenden Verhängnis begegnen? Es gibt an sich nur eine eindeutige Antwort, die wir auch seit Jahren geben: mit mehr Marktwirtschaft. Die sich abzeichnende und zunehmende Erholung auf dem Weltmarkt bietet dazu eine Chance. Sie muß, wie auch Herr Minister Bangemann soeben schon ausgeführt hat, genutzt werden. Die Bundesregierung muß bereit sein, in einer Art internationalem Kartell gegen jede Form von Protektionismus mitzuhelfen. Es wird schwer, in den riesigen Bürokratien eine Begeisterung für das unmöglich Erscheinende zu entfachen, nämlich diese dahin zu bringen, daß sie mit dem gleichen Elan gegen Handelsbeschränkungen eintreten, wie sie bisher offen und im verborgenen Schikane und Hemmnisse dafür aufgebaut haben. Dabei helfen Nüchternheit und kühle Analyse allein nicht weiter, sondern dies muß von einem leidenschaftlichen Appell begleitet werden, den man dazu benutzen muß, dem bereits eingeleiteten Prozeß der Verstümmelung des freien Welthandels endlich Einhalt zu gebieten. Hierbei kommt den führenden Industrieländern eine besondere, eine verantwortliche Vorreiterrolle zu.



    Kittelmann
    Der freie Welthandel ist zur Zeit mit einem Schiff in Seenot zu vergleichen, das scharfen Gegenwind hat, dem ständig neue Lecks geschlagen werden, dessen Mast zu brechen droht und das dabei ist, seine Manövrierfähigkeit zu verlieren. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, ist der Schaden für eine lange Zeit nicht wiedergutzumachen. Herr Kollege Mitzscherling, hier hilft nicht Pessimismus, sondern wir sollten in diesem Hause das gemeinsame Ziel verfolgen,

    (Zurufe von der SPD)

    alles zu tun, um auch international dem Protektionismus zu begegnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir müssen helfen, eine Stimmung gegen den Protektionismus zu erzeugen, die auch denjenigen ins öffentliche Bewußtsein hineindringt, die sich unsolidarisch verhalten.
    Zur Zeit ist es leider noch so, daß sich viele Industrieländer wie Elefanten im Porzellanladen benehmen. Das feingegliederte System des GATT wird niedergetreten, und das schlechte Gewissen, soweit überhaupt vorhanden, wird mit schlechten Argumenten übertüncht. Es ist erfreulich, daß sich bei uns beinahe alle Verbände und zum Teil auch die Gewerkschaften gegen den Protektionismus aussprechen und die Bundesregierung zum Handeln auffordern. Die CDU/CSU begrüßt dieses Engagement. Der Außenwirtschaftsbeirat des BDI — es ist eben schon erwähnt worden — hat eine klare Stellungnahme zur Liberalisierung des Welthandels abgegeben. Der Deutsche Industrie- und Handelstag ebenso wie andere Verbände sind sich über die schädlichen Folgen von neuen protektionistischen Schranken einig. Es ist nur zu hoffen, daß diese klaren Stellungnahmen auch von den einzelnen Fachverbänden übernommen werden. Denn diese handeln häufig leider umgekehrt.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich nehme an, daß Herr Lattmann anschließend auf Ihre Bemerkung in bezug auf eine vorausschauende Strukturpolitik eingehen wird. Ich hoffe, daß die SPD irgendwann einmal merkt, daß der dauernde Ruf nach mehr Staat weniger Freiheit und mehr Einschränkung und nicht eine bessere Wirtschaftspolitik bedeutet.

    (Dr. Mitzscherling [SPD]: Ich habe Herrn Späth zitiert!)

    — Sie haben Herrn Späth im Zusammenhang mit einer Bemerkung, die Sie für richtig halten, nebenbei zitiert. Diese dialektische Auslese wird von Ihnen zwar häufig praktiziert, ist aber nicht immer richtig.
    Ich darf im Zusammenhang mit Wirtschaftsverbänden an eine Darstellung von Bundeskanzler Kohl erinnern. Er hat nach einem Gespräch mit Wirtschaftsvertretern berichtet, er sei wegen zuviel Bürokratie, zuviel Dirigismus und Protektionismus kritisiert worden. Dann sei gesagt worden, im übrigen habe man noch folgende Forderungen: 1...., 2...., 3...., 4.... Wenn es nicht die Lobbyisten für Subventionen geben würde, wenn es nicht die Lobbyisten für Protektion geben würde, dann hätten wir keine Subventionen und keine Protektion. Das heißt, wenn die Wirtschaftsverbände die Kraft, die sie für Erklärungen aufwenden, in eigenes Handeln, in Einfluß auf ihre Fachverbände umsetzen würden, wären wir alle gemeinsam ein erhebliches Stück weiter.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Minister Bangemann, Sie werden starken Rückenwind verspüren, wenn Sie vor allen Dingen in den EG-Gremien endlich für mehr ordnungspolitische Klarheit sorgen. Vor allen Dingen in Brüssel darf man starke Energien einsetzen, um den offenen und versteckten Formen von Protektionismus
    — vor allen Dingen bei technischen Handelshemmnissen — zu begegnen. Es ist zu bedauern, daß auch hier häufig ein Zusammenspiel von Lobbyisten und Bürokraten stattfindet, das schwer durchschaubar ist und leider immer erst an den Ergebnissen — bei uns im Wirtschaftsausschuß z. B. unter 35 Vorlagen
    — irgendwann sichtbar wird, ohne daß man vorher in der Lage ist, das zu überschauen. Hier müssen wir als Parlamentarier dafür sorgen, daß dieser Prozeß in der Zukunft transparenter wird, so daß wir Entscheidungen, die wir nicht billigen wollen, rechtzeitig erkennen und rechtzeitig unser Votum abgeben können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Jannsen [GRÜNE]: Die Frage ist „Wie?"!)

    Die CDU/CSU möchte die Bundesregierung ermuntern, besonders in der EG konsequenter und härter aufzutreten. Die Bekämpfung des Protektionismus ist für uns von vitalem Interesse. Deshalb ist es nicht immer ausreichend, dagegen zu sein, sondern die Bundesregierung wird von uns ausdrücklich ermuntert, bei grundsätzlichen Fragen auch den Mut aufzubringen, ein Veto einzulegen.
    Lassen Sie mich dafür ein Beispiel anführen. Der EG-Rat hat in seiner Sitzung Mitte September förmlich die Verordnung über das neue handelspolitische EG-Instrumentarium verabschiedet. Die deutsche Delegation hat gemeinsam mit den Niederlanden und Dänemark Bedenken angemeldet. Das Bundeskabinett war gegen dieses unnötige neue Instrumentarium. Hier handelt es sich um ein neues Abwehrinstrument der EG, das unter bestimmten Bedingungen auf Eingriffe im internationalen Handel abzielt. Zu Recht hat die Bundesregierung festgestellt: Es handelt sich um ein falsches handelspolitisches Signal. Besonders ist dabei zu erwähnen, daß hier erstmals ein unmittelbares Antragsrecht für die Wirtschaft eingeräumt wird, und zwar mit der Möglichkeit, nationale Regierungen zu umgehen. Dadurch wird eine erneute Mißbrauchsgefahr geschaffen. Der Bundesrat und auch der Wirtschaftsausschuß des Deutschen Bundestages hatten sich gegen das handelspolitische Instrumentarium ausgesprochen. Warum war es hier nicht möglich oder sogar zwingend, daß die Bundesregierung in dieser Frage schlicht sagte: Ohne uns; wir legen ein Veto ein; hier machen wir nicht mit!, statt sich überstimmen zu lassen und im Prinzip dadurch an sich unglaubwürdig in der Hinsicht zu werden,



    Kittelmann
    wie ernst es ihr mit dem Anliegen ist, Protektionismus in der EG zu verhindern.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung wird bei ähnlichen Anlässen sehr häufig Gelegenheit haben, das zu tun, was Sie, Herr Bangemann, eben mit „mehr Mut haben" beschrieben haben. Die Glaubwürdigkeit verlangt auch unpopuläres Handeln, weil unser vitales Interesse sehr häufig berührt wird.
    Ähnliches gilt für die Zukunft bei den auslaufenden Stahlsubventionen und beim Welttextilabkommen.
    Lassen Sie mich abschließend auf ein Problem eingehen, das hier schon mehrfach angesprochen worden ist. Ende November werden in Genf die GATT-Vertragsparteien tagen. Es handelt sich hierbei um eine Zusammenkunft von hohen Beamten der Mitgliedsländer, die die GATT-Runden vorbereiten. Die CDU/CSU erwartet endlich positive Signale für die Durchführung einer neuen GATT-Runde. Schon bei der Prüfung der Beschlüsse, die auf der GATT-Ministertagung 1982 gefaßt wurden, wird es hier nicht nur eitel Freude geben. Die Dritte Welt wird zu Recht die ungünstige Bilanz kritisieren, und dabei wird sich ihr Interesse vor allen Dingen auf den Abbau der mengenmäßigen Beschränkungen richten. Die Bundesregierung wird dringend gebeten, alles zu tun, damit dieses Treffen nicht von vornherein ein Fehlschlag wird.
    Unsere Erwartungen gehen aber noch sehr viel weiter. Wir erwarten endlich den Beginn einer Reform der GATT-Schutzklausel, die Sie, Herr Minister Bangemann, eben auch sehr positiv dargestellt haben. Hierbei muß eine Präzisierung der Anwendungskriterien erfolgen. Meine Damen und Herren, gerade hier geht es um langfristige Maßnahmen gegen die sogenannte Grauzone, z. B. die Exportselbstbeschränkungen, die bisher durch die bilateralen Möglichkeiten im Rahmen des GATT nicht erfaßt werden und bei denen es bestimmt sehr lange dauern wird, einen Erfolg im Sinne eines Durchbruchs zu erzielen.
    Leider muß damit gerechnet werden, daß noch viel Wasser den Rhein herunterfließt, bis durchgreifende neue Erfolge beim GATT sichtbar werden. Zum Beispiel ist bisher auch der Handel mit Dienstleistungen nicht einbezogen. Auch diese Forderung sollte durchgesetzt werden. Wenn man sich aber konkret ansieht, seit wann dies gefordert wird und wie der Verhandlungsstand ist, hört man augenblicklich immer: Wir bemühen uns erst einmal, das auf die Tagesordnung zu bringen und in irgendeiner Form eine Methode, sich diesem Thema anzunähern, zu finden.
    Meine Damen und Herren, auf dem Weltwirtschaftsgipfel in London und dem OECD-Ministerrat 1984 wurde im Prinzip beschlossen, die in der Tokio-Runde vereinbarten Zollsenkungen beschleunigt durchzuführen. Die EG-Länder sollten den Mut aufbringen, die Aktion — wie Sie, Herr Minister Bangemann, es eben auch gesagt haben — gegebenenfalls ohne die USA durchzuführen und einen Alleingang zu unternehmen, damit wir in der internationalen Szene endlich einmal ein positives Zeichen — vor allen Dingen gegenüber den Ländern der Dritten Welt — haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Am wichtigsten erscheint uns der Beginn einer neuen GATT-Runde. Auch hier sind viele Länder bereit, entsprechende verbale Erklärungen abzugeben. Die bisherigen geringen Fortschritte im Arbeitsprogramm des GATT zeigen die Dringlichkeit. Ich begrüße, daß aus Ihren Ausführungen, Herr Bangemann, ein Stück Optimismus herauszuhören war. Nach den bisher vorliegenden Berichten aus den einzelnen Ländern nehme ich den Optimismus in dieser Frage freudig zur Kenntnis. Wir sind jetzt gefordert — dies zu erreichen ist vor allen Dingen Aufgabe der Bundesregierung —, diese Schwierigkeiten zu überwinden.
    Meine Damen und Herren, der Beantwortung der Großen Anfrage kann von der CDU/CSU deshalb zugestimmt werden, weil sie offen und ehrlich ist und uns allen den Eindruck vermittelt hat, daß es für den Welthandel 5 Minuten vor 12 ist. Die Anfrage sollte dazu dienen, das öffentliche Bewußtsein für die Gefahren für den freien, liberalen Welthandel zu schärfen. Wir wünschen der Bundesregierung Glück und Erfolg bei der Umsetzung ihrer richtigen Politik.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)